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[Regionalforum-Saar] Medizin in den Zeiten der Nazis

Date: 2016/02/09 08:42:39
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

heute in der SZ:

Medizin in den Zeiten der Nazis

Tagung am Uniklinikum beschäftigt sich mit Zwangssterilisationen und Euthanasie

Je mehr Zeit vergeht, desto unverfänglicher kann man über ein wenig ruhmreiches Kapitel des damaligen Homburger Landeskrankenhauses sprechen, aus dem nach 1945 das Uniklinikum wurde. Dort fanden in der NS-Zeit Zwangssterilisationen statt.

Homburg. Das Thema ist heikel, und es gehörte jahrelang nicht gerade zu den Dingen, über die man am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg gerne diskutierte: die Medizin in der Zeit des Nationalsozialismus. Zumal einige Ärzte, die im Sinne der Nazi-Ideologie praktiziert hatten, auch nach 1945 noch in hohen Ehren standen, darunter der Chirurg und Leiter des damaligen Homburger Landeskrankenhauses, Oskar Orth.

Wie so viele Krankenhäuser konnte auch das Klinikum in Homburg nach 1945 seine Hände nicht in Unschuld waschen, umso mehr, als seine Kernkompetenz zwischen 1922 und 1945 im Betrieb einer Heilanstalt für geistig behinderte Menschen bestand. Und diese Menschen waren den auf „Volksgesundheit“ versessenen Nazis ohnehin ein Dorn im Auge. Es ist erwiesen, dass im Landeskrankenhaus Homburg von Ende 1935 bis September 1939 Zwangssterilisationen an geistig behinderten Menschen durchgeführt worden sind.

„Gegen das Vergessen – Symposium über die Medizin in der Zeit des Nationalsozialismus“ heißt nun eine Veranstaltung, die für Samstag, 13. Februar, in Homburg geplant ist. Veranstalter sind die Medizinische Fakultät und die Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum. Unter dem Titel „Erinnerungskultur an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes“ wollen die Veranstalter eine öffentliche Diskussion der Themen Zwangssterilisation und Euthanasie anstoßen. Die Veranstaltung findet von 9 Uhr bis 12 Uhr im Hörsaal der Biochemie (Geb. 45) auf dem Campus in Homburg statt. Der Eintritt ist frei.

Zum Auftakt spricht der Saarbrücker Autor und Fernsehjournalist Mirko Tomic über den von ihm gemachten Fernsehfilm „Ich wäre so gerne heimgekommen – NS-Euthanasie im Dritten Reich“, der für den Grimme-Fernsehpreis eingereicht wurde. Es folgt die Historikerin Astrid Ley, die „Das Verhalten von Ärzten bei der NS-Zwangssterilisation und beim Krankenmord“ darstellen wird. Ley promovierte in Erlangen zu diesem Thema. Die Literaturwissenschaftlerin Susanne Knittel von der Universität Utrecht (Niederlande) referiert danach unter dem Titel „Fragmente einer kulturellen Erinnerung: NS-‚Euthanasie' und Zwangssterilisation“. Zum Abschluss besteht die Möglichkeit, mit den Referenten und Veranstaltern zu diskutieren. maa



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Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger