Grundstein der Versöhnung
Vier Vorträge zum Deutsch-Französischen Jahr in
St. Wendel
Die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land
(Kulani) veranstaltet zum Jubiläumsjahr des
Elysée-Vertrags vier Geschichtsvorträge, die das
Beziehungsgeflecht Frankreich – St. Wendel in den
vergangenen 400 Jahren thematisieren.
St. Wendel. Von „Erbfeinden“ zu
„Erbfreunden“: Vor 50 Jahren, am 22. Januar 1963,
unterzeichneten Konrad Adenauer und Charles de Gaulles den
Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der
nach dem Ort der Vertragsunterzeichnung, dem Pariser
Elysée-Palast, benannte Elysée-Vertrag gilt als Grundstein
der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. 2013
wurde durch die Regierungen beider Länder zum
Deutsch-Französischen Jahr ausgerufen. Zahlreiche
Veranstaltungen erinnern an die gemeinsame Vergangenheit
und Gegenwart. Auch in St. Wendel. Die
Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani)
veranstaltet zum Jubiläumsjahr vier Geschichtsvorträge,
die das Beziehungsgeflecht Frankreich – St. Wendel in den
vergangenen 400 Jahren zum Thema haben. Los
geht es am morgigen Dienstag. Dann beleuchtet Gerd
Schmidt St. Wendel im Zeitalter des Absolutismus und
der Reformationskriege. Der Referent
der folgenden drei Vorträge ist Bernhard Planz. Er widmet
sich zunächst am Mittwoch, 27. Februar, St. Wendel im
Zeitalter der Aufklärung und der Französischen Revolution.
Das 19. Jahrhundert, das Zeitalter der deutschen
Nationalstaatsgründung und St. Wendel zwischen Deutschland
und Frankreich behandelt Planz am Dienstag, 5. März. Der
Abschluss der Vortragsreihe widmet sich St. Wendel und dem
Zeitalter der Weltkriege und der deutsch-französischen
Versöhnung. Die Veranstaltung ist am Dienstag, 9. April. Die Vorträge im Mia-Münster-Haus beginnen
jeweils um 19 Uhr. Sie sind einer größeren
regionalen Reihe an Vorträgen, die die Kulani im Rahmen
des Kulturprogramms „St. Wendeler Land steinreich“ in
diesem Jahr durchführt. Ziel der Kulani ist, bei der
örtlichen Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung
der kulturhistorischen Besonderheiten des St. Wendeler
Landes zu fördern.
Ein besonderes Merkmal der Geschichte des St.
Wendeler Landes und des Saarlandes ist die Lage in einer
„europäischen Konfliktzone“: Ob es die Kämpfe der Kelten
mit den Römern, die Auseinandersetzungen der Römer mit den
Germanen oder der Konflikt zwischen Frankreich und dem
Heiligen Römischen Reich oder Deutschland waren – es kam
immer wieder insbesondere in dieser politischen
Problemzone zu grausamen Konflikten. Zuletzt während der
Weltkriege. Dass dieses nicht zuletzt mit der Europäischen
Union und dem deutsch-französischen Vertrag beendet werden
konnte, darf nicht vergessen werden. red