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2012/05/07 15:49:18
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung "Hubert im Wunderland" heute abend
Datum 2012/05/09 12:15:01
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[Regionalforum-Saar] Einweihung der Helene Demuth an der Stadtmauer morgen um 17 Uhr
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Betreff 2012/05/14 09:02:02
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[Regionalforum-Saar] Franz Josef Gräff verstorbe n
2012/05/07 15:49:18
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[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung "Hubert im Wunderland" heute abend
Autor 2012/05/09 12:15:01
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[Regionalforum-Saar] Fotos aus dem Saarland aus den 1930ern

Date: 2012/05/07 18:16:38
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heute in der SZ im Saarland-Teil:
 
 

Fotografierte Kulturgeschichte

August Sander-Ausstellung in Merzig

Als Chronist von Land und Leuten prägte August Sander die Fotografie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Rahmen der Reihe „Mono 2012“, die mit insgesamt 21 Ausstellungen in der Großregion parallel zur Kasseler Documenta zeitgenössische künstlerische Positionen präsentiert, zeigt das Museum Schloss Fellenberg in Merzig jetzt eine Schau mit Fotografien von Sander.

Vonb SZ-Mitarbeiter Bülent Gündüz

Merzig. August Sander (1890-1964) teilt das Schicksal vieler großer Fotografen des 20. Jahrhunderts: Er ist nur wenigen Kennern ein Begriff, dabei war er einer der wichtigsten Protagonisten der Neuen Sachlichkeit und prägte die Fotografie in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts maßgeblich. Die Künstler der Neuen Sachlichkeit wollten ihre Umgebung möglichst objektiv beobachten und dokumentieren, die Einfachheit und Schönheit der Welt nüchtern darstellen. Sander war ein Meister der Porträtfotografie dieser Stilrichtung. Berühmt wurde er mit seinem Buch „Menschen des 20. Jahrhunderts“, in dem er mehrere Hundert Porträts von Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen zeigte. Damit schuf er ein umfassendes Gesellschaftsbild seiner Zeit. In einer Rezension zu Sanders 1929 erschienenen Bildbandes „Antlitz der Zeit“ lobte Kurt Tucholsky die Arbeiten als „fotografierte Kulturgeschichte“.

Das Museum Schloss Fellenberg in Merzig zeigt mit Sanders Landschaftsfotografien ein bisher wenig beachtetes Kapitel aus seinem Schaffen. Sander nutzte viele der Fotos für Zeitschriften und Bücher und stellte von einigen auch Postkarten her. In den 1930er Jahren publizierte er mehrere kleinformatige Hefte, die sich dem Siebengebirge, der Eifel, der Mosel, dem Bergischen Land und der Saar widmeten. Neben Landschafts- und Architekturfotografien nahm er dabei auch Porträts von für die Region typischen Bewohnern in sein Bildrepertoire auf und wurde so zum Chronisten von Land und Leuten. Das Atelier Sanders war ein Familienunternehmen und insbesondere August Sanders ältester Sohn Erich widmete sich der Landschaftsfotografie. So sind die hier gezeigten Fotos von der Saar Aufnahmen von Erich. Ohne eine genaue Zuschreibung wäre es aber unmöglich, die Arbeiten von Vater und Sohn auseinander zu halten.

Die kleine aber feine Schau zeigt eine Auswahl an Landschafts- und Architekturfotografien und ergänzt diese durch Porträtfotos und Einblicke in die Bücher von Sander. Die 100 Exponate stammen aus dem umfangreichen Sander-Archiv der Photographischen Sammlung der Kulturstiftung der Sparkasse Köln. Besonders sehenswert: die Fotografien, die das Saarland in den 1920er und 1930er Jahren dokumentieren. Natürlich dürfen da Ausblicke auf die Saarschleife nicht fehlen, aber auch Straßenansichten aus Ottweiler, Homburg und St. Wendel sind dabei, die Neunkircher Hütte, der Bliesgau oder Ausblicke auf die Dächer der Landeshauptstadt.

Bis 19. 8. Di-So: 14-18 Uhr.