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2011/11/17 13:30:58
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vortrag „Von der Blies in den Bürgerkrieg“
Datum 2011/11/19 21:57:34
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[Regionalforum-Saar] Junger Bundschuh
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[Regionalforum-Saar] Vortrag „Von der Blies in den Bürgerkrieg“
Autor 2011/11/19 21:57:34
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[Regionalforum-Saar] Junger Bundschuh

[Regionalforum-Saar] macht frei. Alt-Saarbrück en, Streifzüge durch eine mittelalterliche Stadt

Date: 2011/11/18 15:40:37
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Stadtluft macht frei“

Der Regionalverband Saarbrücken hat das seit Jahren vergriffene Buch „Stadtluft macht frei. Alt-Saarbrücken, Streifzüge durch eine mittelalterliche Stadt“ in durch Texte und Bilder erweiterter Form neu herausgegeben.

Die heutigen Bewohner der Landeshauptstadt halten es für selbstverständlich, etwa ihren Bürgermeister wählen oder - wenn auch äußerst ungern - den Wohnsitz in eine andere Stadt verlegen zu können. Zur Zeit der Leibeigenschaft war das undenkbar, bis Graf Johann I. von Saarbrücken-Commerçy die Insassen der beiden Saarstädte (Alt)Saarbrücken und St. Johann anno 1321 durch Verkündung der im „Freiheitsbrief“ niedergelegten Rechte in den Stand mündiger Bürger versetzte. In Saarbrücken zu leben bedeutete fortan, von drückender Fron befreit, mit nützlichen Rechten versehen, kurzum eine Lust zu sein.

Wer sich zuverlässig und unterhaltsam über die Gründung von Alt-Saarbrücken unterrichten und erfahren möchte, wie es dort bis etwa 1650 zuging, wird die Veröffentlichung mit Gewinn zur Hand nehmen. Der Leser erfährt, wie im Schutze der Stauferburg die ersten Gassen angelegt und durch Mauern und Türme gesichert wurden. Der Zuzug nach Saarbrücken war alles andere als leicht gemacht. Erst nach Zahlung von Einstandsgeldern und der Verpflichtung, die Stadt im Notfall mit „Wehr und Waffen“ zu verteidigen, öffnete sich eines der drei Stadttore zum Einzug ins Paradies. Das Stadtbürgertum brachte es durch Handwerkerfleiß und Handel schon bald zu Ansehen und Wohlstand.

Der Autor Eckart Sander, das muntere Treiben im Saarstädtchen stets im Auge behaltend, führt in lebendiger Schilderung vor, welche Rechte, aber auch Pflichten die Bürger hatten, welche „zünftigen“ Handwerke am Ort vertreten waren, wie lange man arbeiten musste, um sich das eine und andere leisten zu können. Man hört, dass es in Saarbrücken unehrliche Leute gab, die sich jedoch keineswegs moralisch auf Abwegen befanden. Weitere Kapitel beinhalten unter anderem Kirche und Reformation, das Schulwesen, die Geiseln Krieg, Pest und Cholera, das Krankenwesen und die Fürsorge für in Not geratene Menschen. Auch der Lust und Last des Reisens wurde gedacht.

Dass in Saarbrücken gern gefeiert wird, ist nie ein Geheimnis gewesen. Man will heute kaum glauben, wie viele öffentliche Anlässe es dazu einst gab. Abschließend führt Sander den Leser in eine Alt-Saarbrücker Gastwirtschaft, wo man aus einem gudd Gespräch trinkfester Stammtischbrüder erfährt, was für Neuigkeiten in der Stadt gerade die Runde machen.

Das reich bebilderte Buch mit der ISBN-Nr. 978-3-923405-32-9 von 80 Seiten Umfang ist im Buchhandel sowie im Infobüro des Saarbrücker Schlosses zum Preis von 12,00 Euro erhältlich.