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2011/10/06 16:47:48
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[Regionalforum-Saar] Spurensuche: Die Römer im St. Wendeler Land
Datum 2011/10/06 16:51:38
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[Regionalforum-Saar] Was vom Absturz übrig bleib t

Date: 2011/10/06 16:49:48
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 heute in der SZ (was für ein schwachsinniger Titel):

Was vom Absturz übrig bleibt

Vermisstenforscher aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland suchen nach Flugzeugwracks – 33 Schicksale geklärt

Die AG Vermisstenforschung hat seit 1988 bundesweit mehr als 100 Flugzeuge ausgegraben, meist aus dem Zweiten Weltkrieg. So klärten sie das Schicksal von 33 abgestürzten Piloten.

Heltersberg. Die Flugschau-Katastrophe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Jahr 1988 mit 70 Toten und fast 1000 Verletzten war für Uwe Benkel aus Heltersberg im Pfälzerwald eine Zäsur. Nicht zuletzt, weil er bei dem Unglück einige Freunde verlor, begann er, sich mit Flugzeugabstürzen intensiver zu befassen. Der damals 28-Jährige hatte auch die Kriegserinnerungen seines Großvaters im Kopf. Uwe Benkel wollte wissen, „was sich da abgespielt hat“. In wenigen Monaten sammelte er Daten von rund 400 Flugabstürzen, die es während des Zweiten Weltkrieges zwischen Rhein, Pfalz und dem Saarland gegeben hat.

Gleichzeitig begann Benkel auf den Hinweis eines Zeitzeugen hin, in einem Waldstück bei Hochspeyer nach einem nicht geborgenen Flugzeugwrack zu graben. Innerhalb von drei Jahren holte er an Wochenenden und im Urlaub zwei Tonnen Material aus der Erde – Flugzeugteile und Munition – und konnte die beim Absturz getötete Besatzung einer britischen Vickers Wellington identifizieren. Benkel tat sich mit Otto Schmitt aus Bad Kreuznach zusammen, der sich schon länger mit vermissten Fliegern beschäftigte. Daraus wurde die „Arbeitsgruppe Vermisstenforschung“.

Bisher haben Benkel und seine Mitstreiter mehr als 100 Flugzeuge in ganz Deutschland ausgegraben und das Schicksal von 33 vermissten Piloten aufgeklärt. In der Gruppe machen 15 Frauen und Männer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland zwischen 16 und 70 Jahren mit.

Mit Militaria-Sammlern und Schatzsuchern hat die Arbeitsgruppe nichts im Sinn. Idealismus und Ernsthaftigkeit seien die Antriebsfedern, sagt Benkel. Ihnen gehe es bei ihrer Suche darum, so etwas wie „die letzte Seite eines Buches zu schreiben“. Der Leiter der Gruppe nennt es sehr bewegend, wenn sie einen Vermissten finden. Er übernimmt dann die Aufgabe, nach der Identifizierung Angehörige der Opfer zu informieren. Jedes Mal freue er sich, wenn die Betroffenen nach dem ersten Schock über die Todesnachricht meist erleichtert seien, weil sie nun endgültig wissen, was aus dem Familienmitglied wurde, sagt Benkel. „Da kann ich noch was bewegen.“

Der heute 50-Jährige, der im Hauptberuf bei einer Krankenkasse beschäftigt ist, erhielt 1997 die rheinland-pfälzische Verdienstmedaille als Würdigung „besonderer ehrenamtlicher Verdienste um die Gesellschaft und die Mitmenschen“. AG-Mitglied Roland Geiger (48) aus St. Wendel, Heimatkundler aus Passion, sagt: „Mich interessiert zu ergründen, was gewesen ist.“ Im Dienst der Völkerverständigung haben die Vermisstenforscher ein internationales Netz aufgebaut und pflegen Kontakte zu Franzosen, Polen, Amerikanern und Neuseeländern. Finanziert wird alles durch Spenden. in/dpa