Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Archäologie auf dem Schaumb erg 2010

Date: 2011/10/01 21:11:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Einladung zu dem Vortrag

Archäologie auf dem Schaumberg 2010

Spektakuläre Einblicke in die Geschichte des Castrum teulegium
von Dr. Joachim Zeune, Mittelalterarchäologie und Burgenforscher und Dr. Rupert Schreiber, Landesdenkmalamt

Donnerstag, 20. Oktober , um 19.30 Uhr
im Tholeyer Rathaussaal

Nach den spektakulären Grabungsergebnissen im Jahr 2009 machten Bauarbeiten auf dem Schaumberg-Plateau 2010 weitere archäologische Ausgrabungen notwendig.

 

Dabei stießen die Archäologen im Zusammenhang mit dem geplanten Einbau der Klärgruben erneut auf Funde von größter historischer und bauhistorischer Bedeutung. Hier konnte dicht unter der Grasnarbe eine dreiphasige römische Massivbebauung freigelegt werden, die mehrere Meter ungestört in den Boden reicht. Ältester Befund ist ein mehr als 19 m langer, über 1,1 m starker Mauerzug von bis zu 3 m Höhe, der zu einem großen Bauwerk gehörte. Gegen diesen Mauerzug wurden wohl noch vor dem 3./4. Jahrhundert n. Chr. zwei Gewölbekeller gestellt.

Zeitnah verstärkte man einer dritten Bauphase das Gebäude innen und außen mit einer Reihenbogenmauer bzw. Gewölbebogenmauer. Diese Konstruktion diente statischen Stabilisierungszwecken. Die auf dem Schaumberg angetroffene Konstruktionsweise, bei der die Bögen sich von der Mauer abwenden statt sich zur ihr hin zu öffnen, ist sehr selten und eine absolute Besonderheit; hierfür gibt es in Europa nur wenig Nachweise.

 

Nach einer Einschätzung von Mitarbeitern des Landesdenkmalamtes gehört dieser Mauerzug zu den eindruckvollsten antiken Relikten, die in der Region bekannt geworden sind.

 

Aber auch zur mittelalterlichen Burg konnten neue wichtige Befunde freigelegt werden, diesmal in Zusammenhang mit dem Einbau eines Technikcontainers. Sie bilden einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der Burganlage des ausgehenden Mittelalters.

 

Die 2010 entdeckten Befunde und Funde werden hier erstmals öffentlich in Wort und Bild vorgestellt.

 

Zu diesem Vortrag laden die Deutsch-Französische Begegnungsstätte Schaumberg GmbH und die Gemeinde Tholey herzlich ein.

 

Info: 06853/508-0

[Regionalforum-Saar] Der Spanische Erbfolgekrieg

Date: 2011/10/04 16:41:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Smid, Stefan: Der Spanische Erbfolgekrieg. Geschichte eines vergessenen
Weltkriegs (1701-1714). Köln: Böhlau Verlag Köln 2011. ISBN
978-3-412-20638-3; 582 S.; EUR 69,90.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Axel Flügel, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und
Theologie, Universität Bielefeld
E-Mail: <axel.fluegel(a)uni-bielefeld.de>

Die europäische Geschichte besteht, wie wir in diesen Tagen wieder
einmal feststellen, aus einer Abfolge von Krisen. Unter den vielen
möglichen Kennzeichen Europas weisen die dort fortwährend aufgeführten,
jeweils aber erfolglos gebliebenen konfessionellen und militärischen
Hegemonialkämpfe diese Ländermasse als einen ausgesprochen
querulantischen Kontinent aus. Ein bedeutendes Kapitel aus dieser
krisenreichen Geschichte behandelt der Kieler Zivilrechtler Stefan Smid
mit seiner Darstellung des Spanischen Erbfolgekrieges von 1701 bis 1714.
In ihm kämpften die Häuser Habsburg und Bourbon um die Herrschaft in
Spanien, nachdem der spanische Thron durch den Tod des kinderlos
gebliebenen Königs Carlos II. (1665-1700) aus dem Haus Habsburg verwaist
war. Gegen die drohende Vereinigung Frankreichs, Spaniens und des
riesigen spanischen Kolonialreiches unter der Herrschaft des Hauses
Bourbon bildete sich die "Große Haager Allianz". Die Niederlande,
England und einige Territorien des Alten Reiches bündelten ihre
finanziellen bzw. militärischen Potentiale, um an der Seite der
österreichischen Habsburger der französischen Militärmaschine entgegen
zu treten. Auf französischer Seite nahm an dieser Erbschaftsquerele des
europäischen Hochadels das Haus Wittelsbach teil, vertreten durch den
bayerischen Kurfürsten und den Kölner Erzbischof.

In 23 ausführlichen Kapiteln schildert Smid die militärischen Kampagnen
des Krieges von den ersten Schlachten unter Prinz Eugen in Norditalien
im Jahr 1701 und den Ereignissen in Spanien über die Kampagnen am Rhein,
an der Donau und in den spanischen Niederlanden bis zu dem späten
französischen Erfolg bei Denain im Jahr 1712. Darunter finden sich auch
die großen Schlachten des Herzogs von Marlborough bei
Höchstädt/Blenheim, Ramillies, Oudenaarde oder Malplaquet. Außerdem sind
der Seekrieg, die Kriege in den nordamerikanischen Kolonien und der
Kuruzzenaufstand in Ungarn berücksichtigt. Nicht behandelt werden
dagegen die anderen klassischen Aspekte des Themas, wie die parallelen
diplomatischen Intrigen, die umfangreichen Korrespondenzen der
Feldherren oder die zahllosen zeitgenössischen Flugblätter und Pamphlete
zum Spanischen Erbfolgekrieg, die ihn ebenso wie die militärischen
Feldzüge zu einem veritablen europäischen Ereignis machten. Die
Darstellung stützt sich auf den großen Fundus älterer wie neuerer
Publikationen zum Spanischen Erbfolgekrieg.

Trotz der Beschränkung auf die militärische Seite des Erbstreites
verfällt das Buch nicht in ein Lob militärischer Strategie oder
feldherrlichen Genies. Ebenso wenig findet sich eine ausdrückliche
Kritik am Streben nach herrscherlicher Gloire oder den bizarren
Bemühungen, das eigene adlige Haus im Rang zu erhöhen. In einer Weise,
die sich heute vielleicht kein Fachhistoriker zutrauen würde, folgt der
Autor vielmehr unheroisch Jahr um Jahr, Kriegstheater um Kriegstheater
dem Ablauf jeder einzelnen Kampagne. Ihm ist kein Dorf, das
niedergebrannt wurde, zu klein, kein Bach, den die Truppen
überschritten, zu belanglos und keine Bastion, die belagert und erstürmt
wurde, zu unbedeutend, um sie nicht in seine Darstellung aufzunehmen.
Für die größeren militärischen Treffen und berühmteren Manöver sind dem
Buch 24 Kartenskizzen beigegeben. Vor den ermüdenden Augen der Leser
entsteht so ein in seiner Weise großes Panorama der Militärmanöver als
Abfolge endloser Märsche und immer neuer Belagerungen. Die Leistungs-
und Leidensfähigkeit von Tross, Soldaten, Offizieren, Feldherren und
drangsalierter Bevölkerung in den immer erneuten Kampagnen, von denen
man hier Seite um Seite erfährt, sind staunenswert.

Die Kritikpunkte betreffen weniger das engere Thema und seine
Darstellung im Buch. Ein gewisser Mangel liegt vielmehr in der fehlenden
Kontextualisierung der geschilderten Ereignisse. Weder wird die Quellen-
und Literaturlage zum Spanischen Erbfolgekrieg vorgestellt, noch die
fachliche Entwicklung der Geschichtswissenschaft in den letzten Jahren
reflektiert. Auch in dieser Hinsicht ist die Studie ein aktuelles
Beispiel antiquarischer Geschichtsschreibung. Das Buch hätte zudem eine
sorgfältigere Korrektur und ein Lektorat verdient gehabt, um die Tipp-
und Setzfehler, die sich nahezu auf jeder Seite finden, zu vermeiden,
und die unnötig lang und detailliert dargestellte Vorgeschichte des
Erbfolgekrieges kräftig zu kürzen.

Der Spanische Erbfolgekrieg ist keineswegs ein, wie der Untertitel
werbewirksam behauptet, vergessener Weltkrieg. In der deutschen
Geschichtswissenschaft ist er allerdings durch die Abwendung von der
konventionellen Politik- und Diplomatiegeschichte und aufgrund der
Schwäche der historischen Biographie hierzulande an den Rand der
historischen Aufmerksamkeit gedrängt. Weder für die Sozialgeschichte
noch die neuere Kulturgeschichte schien bei diesem Thema für ihre
aktuellen Zwecke etwas Interessantes zu holen zu sein. Daher beherrscht
die altbackene balance of power-Doktrin aus den Zeiten einer
nationalstaatlichen Entwicklungsgeschichte sozusagen weiterhin das Feld.
Sie taugt aber allenfalls noch für historisch dilettierende
Politikwissenschaftler. Die Potentiale des Themas für neue
Fragestellungen einer genuin europäischen und nicht mehr nationalen
Geschichtsschreibung sind dagegen noch gar nicht erprobt. Sie liegen zum
Beispiel in der Krise adliger Elitenherrschaft, deren Unantastbarkeit
sich erschöpfte, oder in der Herausbildung und Festigung eines wahrhaft
und explizit europäischen Raumes wechselseitiger politischer und
kultureller Beobachtung. Die Provokation dieses Buches und unsere
historische Jubiläumskultur könnten die Fachhistoriker zur Frühen
Neuzeit also zur Aktion reizen. Bis zum Jahrestag des Friedens von
Utrecht (vom April 1713) oder der Friedensschlüsse von Rastatt und Baden
(aus dem Jahr 1714) wäre noch etwas Zeit.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Niels Grüne <ngruene(a)geschichte.uni-bielefeld.de>

[Regionalforum-Saar] Die Entstehung des Zeitungswesens

Date: 2011/10/04 16:42:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Bauer, Volker; Böning, Holger (Hrsg.): Die Entstehung des Zeitungswesens
im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen für das
Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit (= Presse und Geschichte - Neue
Beiträge 54). Bremen: Edition Lumière 2011. ISBN 978-3-934686-82-3;
XVIII, 479 S.; EUR 44,80.

Inhaltsverzeichnis:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_16632.pdf>

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Thomas Schröder, Institut für Germanistik - Linguistische Medien- und
Kommunikationswissenschaft, Universität Innsbruck
E-Mail: <thomas.schroeder(a)uibk.ac.at>

Dass die Entstehung der Zeitung die Welt verändert hat, steht aus
heutiger Sicht außer Frage. Die Folgen sind aber nicht erst im 18. oder
19. Jahrhundert greifbar. Auch das Kommunikationssystem des 17.
Jahrhunderts hat sich durch die Existenz des neuen Mediums bereits
gravierend gewandelt. Was bedeutete das Aufkommen der Zeitung für die
bereits existierenden Medien und welche Veränderungen wurden durch das
neue Medium angestoßen? Diese Fragen stehen im Zentrum des vorliegenden
Sammelbands, der im Kern die Erträge einer Tagung aus dem Jahre 2009
zusammenfasst.[1] Er steht damit in der Tradition einer presse- und
kulturgeschichtlichen Forschung, wie sie vom Bremer Institut für
Deutsche Presseforschung und von der Herzog August Bibliothek in
Wolfenbüttel seit Langem vertreten wird.

Die Gliederung des Bandes ist einleuchtend und orientiert sich an den
genannten Leitfragen. Um einen Überblick über die Vielfalt der
behandelten Aspekte zu geben, wird der Aufbau des Buches im Folgenden
kurz skizziert und dabei zugleich auf einige ausgewählte Beiträge
aufmerksam gemacht (ohne dass die nicht genannten damit zurückgestuft
werden sollen).

Der erste Teil des Bandes besteht aus sechs Beiträgen, die sich mit dem
Verhältnis der ersten Zeitungen zu ihren Vorgängermedien
auseinandersetzen. Geschriebene Zeitungen, Einzeldrucke und Neue
Zeitungen, Schreibkalender und Meßrelationen werden darin nicht nur als
Vorläufer, sondern auch als Konkurrenten der gedruckten Zeitung, vor
allem aber in ihren vielfältigen Verflechtungen mit der Presse
vorgestellt. Sehr gut deutlich wird das beispielsweise in dem Beitrag
von Daniel Bellingradt. Dieser befasst sich mit den (in der Tat immer
noch viel zu wenig erforschten) Wechselbeziehungen zwischen periodischer
Zeitung und akzidentieller Flugpublizistik und beschreibt diese in den
Begriffen der Intermedialität, Interdependenz und Intertextualität.

Im zweiten Teil des Bandes sind zwei Beiträge zusammengefasst, die sich
in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen auf Fragen des
frühneuzeitlichen Nachrichtenwesens beziehen. Während Martin Welke sich
(noch einmal) mit den Irrwegen der "Aviso"-Forschung beschäftigt, geht
es Susanne Friedrich in ihrem höchst lesenswerten Beitrag um das
wechselseitige Verhältnis von gedruckter Zeitung und Immerwährendem
Reichstag. Sie fragt darin nicht nur (auf der Grundlage einer
quantitativen Inhaltsanalyse) nach der "Sichtbarkeit" des Reichstags in
der Presse, sondern auch nach der Wahrnehmung der Zeitung durch die
Gesandten und liefert damit - in aller "Bescheidenheit" (S. 161) - einen
interessanten Beitrag zur Debatte um die sich wandelnde "Öffentlichkeit"
im 17. Jahrhundert.

Gegenstand des dritten Teils sind Mediengattungen, die im Laufe des 17.
Jahrhunderts neu entstehen. Fünf Beiträge beschäftigen sich hier mit der
Reichspublizistik sowie mit seriellen Chroniken, Zeitungsextrakten und
Zeitungsromanen. Auch wenn der Begriff eines "neuen Mediensystems" in
diesem Zusammenhang vielleicht ein wenig zu viel verspricht,
verdeutlichen die Beiträge in diesem Teil doch sehr schön den Wandel der
Zeitungskommunikation in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Gemeinsamer Nenner ist das Erschließen neuer Vermarktungsmöglichkeiten,
das gleichzeitig aber auch als Eingehen auf die veränderten Ansprüche
der Rezipienten und Rezipientinnen gesehen werden kann. Besonders
deutlich wird das in dem Beitrag von Esther-Beate Körber, in dem sie die
Entstehung und Bedeutung der Zeitungsextrakte funktional (also im
Hinblick auf die Interessen von Produzenten und Rezipienten) analysiert
und erklärt.

Die Beiträge des vierten Teils stehen unter der Überschrift "Zeitung und
Wissensordnung" und knüpfen damit an die vorher behandelten
Entwicklungen an. So befassen sich die sechs Aufsätze einerseits mit den
gegen Ende des 17. Jahrhunderts neu entstehenden Formen der
(populärwissenschaftlichen) Zeitschrift, des Gelehrtenjournals und des
Zeitungslexikons, andererseits mit Fragen der Wissensordnung und der
Wissensvermittlung in der Zeitung. Einen gemeinsamen Bezugspunkt bildet
dabei die veränderte gesellschaftliche Funktion der Presse, die immer
wieder sichtbar wird - so auch im Beitrag von Astrid Blome, in dem es um
die Bildungsfunktion der kommerziellen Publizistik geht. Anknüpfend an
Kaspar Stieler und die "Zeitungsdebatte" der zweiten Jahrhunderthälfte
zeichnet sie darin nach, wie Zeitungen, Intelligenzblätter und andere
Periodika zu einem anerkannten und selbstverständlichen Bildungsmittel
wurden.

Thema des abschließenden fünften Teils sind die "Kontrolle und
Instrumentalisierung der Zeitung", die an zwei Beispielen untersucht
werden. Wolfgang Duchkowitsch betrachtet die Zeitungskontrolle im Wien
des 17. Jahrhunderts. Anuschka Tischer stellt mit der "Gazette de
France" das Beispiel einer Zeitung vor, die in ihrer
Instrumentalisierung durch die französische Regierung als Gegenmodell
zur kommerziellen Presse gesehen werden kann.

Abgerundet wird der Band durch ein Personenregister, das für das
Auffinden einzelner Informationen sehr hilfreich ist. Schwer zugänglich
ist dagegen die verwendete Literatur, die in den jeweiligen Fußnoten
"versteckt" ist. Alphabetische Literaturverzeichnisse zumindest am Ende
der einzelnen Beiträge würden die Nutzung erheblich erleichtern. Und
auch thematisch könnte man sich natürlich noch die eine oder andere
Ergänzung vorstellen oder wünschen. Aufschlussreich wäre vor allem ein
Blick, der über die Grenzen des Alten Reichs hinausgeht. Bedauerlich ist
zudem (die Anmerkung sei einem Linguisten erlaubt), dass keine Beiträge
enthalten sind, die etwa die Sprache der Medien oder die
Textsortenentwicklung thematisieren.

Alles in allem bietet der Sammelband mit seinen verschiedenartigen
Beiträgen, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und mit
differenten methodischen Zugriffen angehen, einen informativen und
facettenreichen Überblick über die höchst lebendige Medienlandschaft des
17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts. Davon können unterschiedliche
Zielgruppen profitieren.

Wer sich für die Geschichte der Frühen Neuzeit interessiert und die
Forschung zu den Medien dieser Zeit schon länger verfolgt, findet in den
Beiträgen eine Fülle von interessanten neuen Informationen. Vor allem
die häufig sehr quellennahen Studien zu einzelnen Mediengattungen,
Medienprodukten oder Protagonisten bieten vielfältige neue
Forschungsergebnisse, die das Gesamtbild in vielen Aspekten erweitern
und differenzieren. Wer in der Geschichte des 17. Jahrhunderts weniger
bewandert ist und sich etwa aus medienwissenschaftlicher Perspektive für
die Entwicklung der Presse in dieser Frühphase interessiert, gewinnt ein
sehr buntes Bild von der Vielfalt des "Medienverbunds" und seinem Wandel
in dieser Zeit. Für diese Zielgruppe bietet der Sammelband einerseits
einen guten Zugang zum Stand der aktuellen Forschung, andererseits die
Möglichkeit, viele überraschende Entdeckungen zu machen.

Weniger zufrieden werden alle sein, die einen (stärker theoretisch
ausgerichteten) Beitrag zu den größeren Zusammenhängen der
mediengeschichtlichen Entwicklung erhoffen. Das ist schade, weil gerade
die Entstehung und Etablierung des neuen Mediums Zeitung im 17.
Jahrhundert auch paradigmatisch höchst interessant und lehrreich ist -
gerade in einer Zeit, in der das Internet ganz ähnliche Prozesse
anstößt. Mit dem Begriff der "Zeitungsöffentlichkeit", der in der
Formulierung des Tagungsziels noch im Mittelpunkt stand, war eine solche
verbindende Kategorie zur Diskussion gestellt. Dass dieses Ziel verfehlt
wurde, ist in Jorun Poetterings Rezension zur Tagung schon bedauert
worden[2]; es war auch Anlass, den Titel für die vorliegende Publikation
bescheidener zu formulieren (S. xvii).

Andererseits ist es gerade die sachorientierte und quellennahe
Ausrichtung der meisten Beiträge, die die besondere Qualität der hier
vorgestellten Art von Forschung ausmacht. Dass sie sich gegenüber großen
und damit häufig auch "zeitgeistigen" Interpretationskategorien
Zurückhaltung auferlegt, muss in diesem Sinn kein Fehler sein, solange
auf der Ebene der historischen Fakten noch so viele Fragen offen sind.

Anmerkungen:
[1] Die Tagung hatte den Titel "Zeitungsöffentlichkeit im 17.
Jahrhundert - ein neues Medium und seine Folgen" und fand vom 06.10. bis
08.10.2009 in Wolfenbüttel statt. Veranstalter waren die Herzog August
Bibliothek Wolfenbüttel, das Institut für Deutsche Presseforschung an
der Universität Bremen und die Gesellschaft für Deutsche Presseforschung
zu Bremen e.V. Vgl. den Tagungsbericht Zeitungsöffentlichkeit im 17.
Jahrhundert - ein neues Medium und seine Folgen. 06.10.2009-08.10.2009,
Wolfenbüttel, in: H-Soz-u-Kult, 06.11.2009,
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2838>
(03.08.2011).
[2] Tagungsbericht Zeitungsöffentlichkeit im 17. Jahrhundert - ein neues
Medium und seine Folgen. 06.10.2009-08.10.2009, Wolfenbüttel, in:
H-Soz-u-Kult, 06.11.2009,
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2838>
(03.08.2011).

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Christoph Classen <classen(a)zzf-pdm.de>

[Regionalforum-Saar] Website des Heimat- und Verkehrsvereins Selbach e.V.

Date: 2011/10/04 16:44:47
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

[Regionalforum-Saar] Die Bedeutung des Widerstands kämpfers Josef Wagner für die Gegenwart

Date: 2011/10/05 16:30:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

28.10.11, 19.00 Uhr

„Die Bedeutung des Widerstandskämpfers Josef Wagner für die Gegenwart“

Lesung & Vortrag mit Dieter Gräbner und Dr. Burkhard Jellonnek

im Dorfgemeinschaftshaus, Mühlfelderstraße, 66687 Wadern

Eintritt frei

 

 

„Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen“, hat einmal der amerikanische Schriftsteller William Faulkner gesagt. Tatsächlich kann man Schlussstriche allenfalls auf einem Papierbogen ziehen. Im Leben geht das nicht. Wir wissen, die Vergangenheit hat immer Auswirkungen auf die Gegenwart. Sie ist, ob wir wollen oder nicht, Teil unserer Existenz. Sie prägt sozusagen nicht nur die einzelne Familienbiographie, sondern die gesamte Gesellschaft, die weder geschichtslos ist, noch sein kann.

Mit diesem Thema wird sich Dr. Burkhard Jellonnek vor dem Hintergrund der Biographie Sepp Wagners an diesem Abend auseinandersetzen und die Bedeutung der Erinnerungskultur für unser demokratisches Gemeinwesen erörtern.

 

Im Anschluss wird Dieter Gräbner aus der von ihm verfassten Biographie des aus Lockweiler stammenden Widerstandkämpfers Sepp Wagner lesen.

Josef Wagner kommt 1897 in Lockweiler zur Welt. Er ist eines von vierzehn Kindern. Zehn seiner Geschwister sterben früh, seine Mutter verliert er mit elf. Das Leben ist von Armut geprägt. Landwirtschaft und Bergbau sind die Haupterwerbszweige. Wagner wird Bergmann. Das Stahlbad des ersten Weltkriegs überlebt er: Nun muss sich etwas verändern.

Wagner tritt 1919 der Gewerkschaft bei, 1924 der KPD. Als Hitler an die Macht kommt, ist er in Berlin auf der Parteischule. Aus Lockweiler, damals im Deutschen Reich, flüchtet Wagner nach Schmelz ins Saargebiet. Von dort leitet er den Widerstand gegen die Nazis in der Region an. Nach der „Saarabstimmung“ 1935 bezieht er Position im französischen Forbach, organisiert von dort die Untergrundarbeit. Nach dem deutschen Überfall auf Frankreich wird Wagner interniert und dann ausgeliefert. Der Volksgerichtshof in Berlin verurteilt ihn zum Tod. 1943 wird er in Plötzensee mit dem Fallbeil ermordet.

 

Dr. Burkhard Jellonnek wurde am 18. August 1957 in Münster/Westfalen geboren. 1989 promovierte er und arbeitete zwischen 1980 und 1987 als freier Journalist für Kulturredaktionen. Seit Februar 1995 ist er Leiter der Landeszentrale für politische Bildung.

 

Dieter Gräbner, Jahrgang 1939, arbeitete als Reporter und Redakteur für Zeitungen und Magazine. Von 1992 bis 2004 war er Ressortchef der Saarbrücker Zeitung, für die er auch heute noch als Serienautor tätig ist. Als Buchautor beschäftigt er sich vor allem mit zeitgeschichtlichen Themen. 2002 und 2003 wurde er mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad Adenauer Stiftung ausgezeichnet.

 

Um Anmeldung wird gebeten.

 

Kontakt:

 

Stiftung Demokratie Saarland

Saskia Recktenwald

Bismarckstr. 99

66121 Saarbrücken

 

Tel.: 0681/90626-22

Fax: 0681/90626-25

s.recktenwald(a)stiftung-demokratie-saarland.de

[Regionalforum-Saar] Spurensuche: die Römer su chen und nicht finden

Date: 2011/10/06 16:47:21
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute nicht in der SZ:

Spurensuche: Die Böhmen im St. Wendeler Land

Seminar beleuchtet Kulturgeschichte der Region

500 Jahre hat die römische Epoche in der Region gedauert. Mit diesem halben Jahrtausend Kulturgeschichte befasst sich ein zweitägiges Seminar an der Europäischen Akattemie. Zu dem kann man sich anmelden. Oder man läßt es sein.

Ochsenhausen. Dass die Kelten direkt vor unserer Zeitrechnung mehr als 5000 Jahre lang unsere Region beherrschten, ist allgemein bekannt. Der imposante keltische Ringwall von Otzenhausen (Hühnerring) ist Ziel von Wanderern und Schulklassen, das keltische Leben und seine Kultur erstehen in Historien-Gruppen wieder auf.

Wie steht es jedoch um die Römer, deren Spuren im St. Wendeler Land nicht die Ausmaße eines oder mehrerer Hunnenringe haben, die aber dennoch, wie die zahlreichen Villen beweisen, breit gestreut sind? Was führte diese „Eindringlinge“ hierher? Wie reagierte die hiesige keltische Bevölkerung, und was wurde aus ihr? Lesen Sie dazu das bekannte Opus "Vom gallischen Hund - oder: wie wir die Kelten plattmachten" von Julius C.

Bei einem zweitägigen Seminar am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Oktober, mit dem Titel „Die Römer im St. Wendeler Land“ entdecken die Teilnehmer Spuren der Römer in der Region. Das Seminar findet in der Europäischen Akademie in Otzenhausen statt. Am ersten Tag erhalten die Teilnehmer umfangreiche Informationen über die römische Epoche, die hier bei uns etwa 500 Jahre dauerte. Manfred Peter gibt zunächst keinen historischen, sondern einen etwas phantasievollen Überblick. Klaus-Peter Henz, Leiter des Grabungsprojektes im Wareswald, informiert dann über die Römer in der Region. Eine Exkursion zu sichtbaren sowie eher unscheinbaren Stätten römischer Geschichte im St. Wendeler Land am zweiten Tag ab neun Uhr rundet das Programm ab.

Zum Hintergrund: Römische Soldaten kamen ins St. Wendeler Land: In der Nähe von Hermeskeil direkt gegenüber vom Hunnenring entstand ein Heerlager für eine bis zwei Legionen (nun liegt zwar Hermeskeil nicht im St. Wendeler Land, aber mit solchen Kleinigkeiten halten wir uns doch hier nicht auf). Das waren 4361 bis 8512 Soldaten, die Pferde miteingerechnet. Gleichzeitig brachten die Römer auch technische und landwirtschaftliche Errungenschaften mit, von denen eine noch heute Südwestdeutschland prägt: der Weinbau. Die verbliebene treverische Bevölkerung passte sich nach anfänglich heftigem Widerstand im Laufe der Zeit an die neuen Sitten an, sodass eine neue Kultur entstand: die gallo-römische, von der der große Vicus Wareswald bei Tholey beredtes Zeugnis ablegt. Eine Brücke in die heutige Zeit schlägt das Pfeilergrabmal im Wareswald, ein ursprünglich vierzehn Meter hohes Monument, das erst kürzlich als abstraktes Modell mit modernen Mitteln visualisiert wurde.

Dieses Seminar folgt auf eines zur keltischen Epoche und ist Teil einer phantasievollen und nicht immer ernstgemeinten Reihe, in der die 2500-jährige Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes thematisiert wird, das im Jahre 0 nach Christus gegründet wurde. Ziel dieser Seminarreihe ist es, die vielen Bruchstücke der Geschichte im St. Wendeler Land zusammenzusetzen und aus diesem Puzzle eine große Erzählung - frei nach Dr. Peter - zu erstellen. Partner in diesem Projekt sind die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Stiftung europäische Kultur und Bildung.

Folgeseminare zur fränkischen Epoche sowie zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie zur Europäischen Epoche werden in diesem und dem nächsten Jahr folgen. red

Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro (gutes Geld, quasi zum Fenster hinausgeworfen). Die Teilnahme nur an der Exkursion kostet einschließlich Mittagessen 25 Euro; die Teilnahme nur am Samstag ohne Exkursion ist wohl nicht möglich, sie kostet aber trotzdem ebenfalls 25 Euro. Weitere Infos und Anmeldungen: Europäische Akattemie Ochsenhausen, Telefon (0 68 75) 66 24 47, E-Mail: latern(a)esto-ochsenhausen.de

www.eao-otzenhausen.de

[Regionalforum-Saar] Spurensuche: Die Römer im St. Wendeler Land

Date: 2011/10/06 16:47:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 
 

Spurensuche: Die Römer im St. Wendeler Land

Seminar beleuchtet Kulturgeschichte der Region

500 Jahre hat die römische Epoche in der Region gedauert. Mit diesem halben Jahrtausend Kulturgeschichte befasst sich ein zweitägiges Seminar an der Europäischen Akademie. Zu dem kann man sich anmelden.

Otzenhausen. Dass die Kelten direkt vor unserer Zeitrechnung mehr als 500 Jahre lang unsere Region beherrschten, ist allgemein bekannt. Der imposante keltische Ringwall von Otzenhausen (Hunnenring) ist Ziel von Wanderern und Schulklassen, das keltische Leben und seine Kultur erstehen in Historien-Gruppen wieder auf.

Wie steht es jedoch um die Römer, deren Spuren im St. Wendeler Land nicht die Ausmaße eines Hunnenrings haben, die aber dennoch, wie die zahlreichen Villen beweisen, breit gestreut sind? Was führte diese „Eindringlinge“ hierher? Wie reagierte die hiesige keltische Bevölkerung, und was wurde aus ihr?

Bei einem zweitägigen Seminar am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Oktober, mit dem Titel „Die Römer im St. Wendeler Land“ entdecken die Teilnehmer Spuren der Römer in der Region. Das Seminar findet in der Europäischen Akademie in Otzenhausen statt. Am ersten Tag erhalten die Teilnehmer umfangreiche Informationen über die römische Epoche, die hier bei uns etwa 500 Jahre dauerte. Manfred Peter gibt zunächst einen historischen Überblick. Klaus-Peter Henz, Leiter des Grabungsprojektes im Wareswald, informiert dann über die Römer in der Region. Eine Exkursion zu sichtbaren sowie eher unscheinbaren Stätten römischer Geschichte im St. Wendeler Land am zweiten Tag ab neun Uhr rundet das Programm ab.

Zum Hintergrund: Römische Soldaten kamen ins St. Wendeler Land: In der Nähe von Hermeskeil direkt gegenüber vom Hunnenring entstand ein Heerlager für eine bis zwei Legionen. Das waren 4000 bis 8000 Soldaten. Gleichzeitig brachten die Römer auch technische und landwirtschaftliche Errungenschaften mit, von denen eine noch heute Südwestdeutschland prägt: der Weinbau. Die verbliebene treverische Bevölkerung passte sich nach anfänglich heftigem Widerstand im Laufe der Zeit an die neuen Sitten an, sodass eine neue Kultur entstand: die gallo-römische, von der der große Vicus Wareswald bei Tholey beredtes Zeugnis ablegt. Eine Brücke in die heutige Zeit schlägt das Pfeilergrabmal im Wareswald, ein ursprünglich vierzehn Meter hohes Monument, das erst kürzlich als abstraktes Modell mit modernen Mitteln visualisiert wurde.

Dieses Seminar folgt auf eines zur keltischen Epoche und ist Teil einer Reihe, in der die 2500-jährige Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes thematisiert wird. Ziel dieser Seminarreihe ist es, die vielen Bruchstücke der Geschichte im St. Wendeler Land zusammenzusetzen und aus diesem Puzzle eine große Erzählung zu erstellen. Partner in diesem Projekt sind die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Stiftung europäische Kultur und Bildung.

Folgeseminare zur fränkischen Epoche sowie zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie zur Europäischen Epoche werden in diesem und dem nächsten Jahr folgen. red

Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro. Die Teilnahme nur an der Exkursion kostet einschließlich Mittagessen 25 Euro. Weitere Infos und Anmeldungen: Europäische Akademie Otzenhausen, Telefon (0 68 73) 66 24 47, E-Mail: matern(a)eso-otzenhausen.de

www.eao-otzenhausen.de

[Regionalforum-Saar] Was vom Absturz übrig bleib t

Date: 2011/10/06 16:49:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ (was für ein schwachsinniger Titel):

Was vom Absturz übrig bleibt

Vermisstenforscher aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland suchen nach Flugzeugwracks – 33 Schicksale geklärt

Die AG Vermisstenforschung hat seit 1988 bundesweit mehr als 100 Flugzeuge ausgegraben, meist aus dem Zweiten Weltkrieg. So klärten sie das Schicksal von 33 abgestürzten Piloten.

Heltersberg. Die Flugschau-Katastrophe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Jahr 1988 mit 70 Toten und fast 1000 Verletzten war für Uwe Benkel aus Heltersberg im Pfälzerwald eine Zäsur. Nicht zuletzt, weil er bei dem Unglück einige Freunde verlor, begann er, sich mit Flugzeugabstürzen intensiver zu befassen. Der damals 28-Jährige hatte auch die Kriegserinnerungen seines Großvaters im Kopf. Uwe Benkel wollte wissen, „was sich da abgespielt hat“. In wenigen Monaten sammelte er Daten von rund 400 Flugabstürzen, die es während des Zweiten Weltkrieges zwischen Rhein, Pfalz und dem Saarland gegeben hat.

Gleichzeitig begann Benkel auf den Hinweis eines Zeitzeugen hin, in einem Waldstück bei Hochspeyer nach einem nicht geborgenen Flugzeugwrack zu graben. Innerhalb von drei Jahren holte er an Wochenenden und im Urlaub zwei Tonnen Material aus der Erde – Flugzeugteile und Munition – und konnte die beim Absturz getötete Besatzung einer britischen Vickers Wellington identifizieren. Benkel tat sich mit Otto Schmitt aus Bad Kreuznach zusammen, der sich schon länger mit vermissten Fliegern beschäftigte. Daraus wurde die „Arbeitsgruppe Vermisstenforschung“.

Bisher haben Benkel und seine Mitstreiter mehr als 100 Flugzeuge in ganz Deutschland ausgegraben und das Schicksal von 33 vermissten Piloten aufgeklärt. In der Gruppe machen 15 Frauen und Männer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland zwischen 16 und 70 Jahren mit.

Mit Militaria-Sammlern und Schatzsuchern hat die Arbeitsgruppe nichts im Sinn. Idealismus und Ernsthaftigkeit seien die Antriebsfedern, sagt Benkel. Ihnen gehe es bei ihrer Suche darum, so etwas wie „die letzte Seite eines Buches zu schreiben“. Der Leiter der Gruppe nennt es sehr bewegend, wenn sie einen Vermissten finden. Er übernimmt dann die Aufgabe, nach der Identifizierung Angehörige der Opfer zu informieren. Jedes Mal freue er sich, wenn die Betroffenen nach dem ersten Schock über die Todesnachricht meist erleichtert seien, weil sie nun endgültig wissen, was aus dem Familienmitglied wurde, sagt Benkel. „Da kann ich noch was bewegen.“

Der heute 50-Jährige, der im Hauptberuf bei einer Krankenkasse beschäftigt ist, erhielt 1997 die rheinland-pfälzische Verdienstmedaille als Würdigung „besonderer ehrenamtlicher Verdienste um die Gesellschaft und die Mitmenschen“. AG-Mitglied Roland Geiger (48) aus St. Wendel, Heimatkundler aus Passion, sagt: „Mich interessiert zu ergründen, was gewesen ist.“ Im Dienst der Völkerverständigung haben die Vermisstenforscher ein internationales Netz aufgebaut und pflegen Kontakte zu Franzosen, Polen, Amerikanern und Neuseeländern. Finanziert wird alles durch Spenden. in/dpa

[Regionalforum-Saar] Denkmalschutzgesetz unter Feuer

Date: 2011/10/06 16:51:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der Sz:
 
 

Denkmalschutzgesetz unter Feuer

Eine Saarbrücker Podiumsrunde zerpflückt die geplante Novelle

Die Novellierung des saarländischen Denkmalschutzgesetzes taugt nichts. Das war die Meinung einer Podiumsrunde in der Saarbrücker Architektenkammer am Dienstag. Die Landesregierung hatte ihre Teilnahme abgesagt und überließ der SPD das Feld.

Von SZ-Redakteurin Cahrin Elss-Seringhaus

Saarbrücken. Das hiesige Denkmalschutz-Gesetz ist erst sieben Jahre alt und wird in 78 (!) Positionen geändert. Danach ist es doppelt so lang wie das Gesetz Berlins, und die Beschreibung der Landesdenkmalrat-Funktion braucht 400 Worte statt 40 wie in Nordrhein-Westfalen. Es war der Bamberger Denkmalpfleger und Jurist Dieter Martin, der am Dienstagabend in der Architektenkammer diese Rechnung aufmachte. „Die Novelle ist ein Monstrum geworden“, brachte es gegen Ende der Veranstaltung, zu der das Kulturforum der Sozialdemokratie eingeladen hatte, ein Zuhörer auf den Punkt, der Vorsitzende des Landesdenkmalrates Henning Freese. Dass er für eine möglichst schnelle „Novellierung der Novelle“ plädierte, war kein Zynismus. Offensichtlich teilt Freese die Einschätzung, die man am Rande der Veranstaltung aus SPD-Kreisen hörte: Die Jamaikaner würden, trotz einhelliger Kritik, den Entwurf aus dem Umweltministerium ohne Korrekturen durchwinken. Dessen Chefin Simone Peter, ihr Staatssekretär und der Landesdenkmalamts-Leiter hatten ihre Teilnahme abgesagt. So blieb das Feld den Kritikern. Jürgen Albers vom SR moderierte.

Ginge es nach Podium und Zuhörerschaft, müsste die Novelle vordringlich einen entscheidenden Strukturfehler von 2004 ausmerzen: die Zusammenlegung von Fach- und Vollzugsbehörde in einem Landesdenkmalamt. Zuvor hatte es einen Landeskonservator gegeben, der sich mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Kommunen, aber auch mit der Regierung auseinander setzte, sprich Bewusstsein und Öffentlichkeit herstellte. Heute, so Podiumsgast Gisela Kolb (SPD), gebe es diese Art von Gewaltenteilung nicht mehr. Der Amts-Chef agiere weisungsabhängig im Sinne der Landesregierung. Als Beispiel kam die Saarbrücker Bergwerksdirektion zur Sprache – ein kommerziellen Interessen geopfertes Denkmal.

Mehr Mitsprache, etwa ein Vetorecht des Landesdenkmalrates, müsse ins neue Gesetz, meinte unter anderem der Vizepräsident der Architektenkammer, Peter Alt. Woraufhin nicht nur Freese warnte, den ehrenamtlichen Rat als eine Art Denkmalparlament zu überfordern. Man dürfe weder Verantwortlichkeiten noch Exekutivaufgaben an ihn verschieben. Doch wie zukünftig verhindern, dass „Wutbürger“ dauernd zu spät kommen, wie etwa bei der Modernen Galerie, die jetzt durch den Museums-Neubau beschädigt sei? Wie dafür sorgen, dass sich die Bürger zum „saarländischen Arbeiterhaus“, einer hochrangigen Denkmalklasse, bekennen? Wie verhindern, dass Bürger nach einer als Willkür empfundenen Behördenentscheidung plötzlich in einem Denkmal-Bungalow wach werden? Nichts von all diesen Wesentlichkeiten regele die Novelle, hieß es.

Die Debatte wird am 9. Oktober, 20.04 Uhr, auf SR 2 KulturRadio gesendet.

„Die Novelle ist ein Monstrum geworden.“

Henning Freese, Denkmalrats- Vorsitzender

[Regionalforum-Saar] Spurensuche: die Römer su chen und nicht finden

Date: 2011/10/06 16:52:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Huppsa, dieser verfälschte Bericht sollte eigentlich nicht im Regionalforum erscheinen. Sorry.
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Vortrag Mittwoch 19. Oktobe r 2011 beim Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte

Date: 2011/10/06 20:02:49
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>

Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V.
                   in Zusammenarbeit mit der
Aleksandrastiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung


                           Einladung
                              zum
                            Vortrag 


          „(Mehr) Demokratie wagen - Das antike Athen“
                             von

                        Ralf Krautkrämer
                          alpha gemini
                    Universität des Saarlandes

Das Bild Griechenlands als Wiege der Demokratie ist in den letzten Monaten durch die
Schuldenkrise fast völlig überlagert worden. Die Akropolis, einst Symbol klassischer
Architektur, dient nur noch als Hintergrund für Fotomontagen, die Griechenland zum
Verkauf seiner Kulturgüter auffordert.
Diesem Bild möchte der Vortrag zumindest für einen kurzen Moment entgegenwirken. In
großen Zügen werden die historischen und sozialen Bedingungen für die Entwicklung der
antiken Demokratie nachgezeichnet. Welche Gruppen konnten wählen? Wie konnten sie
sich am demokratischen Prozess beteiligen? Was unterschied die Antike von der heutigen
Demokratie?
Besonderer Wert wird auf die Darstellung der demokratischen Prozesse im antiken Athen
gelegt: Vom Ablauf eines Gerichtsprozesses über die Verbindung von Religion und Politik
bis hin zum berühmt-berüchtigten Scherbengericht. Zur Illustration der verschiedenen
Aspekte werden antike literarische Quellen und archäologische Funde herangezogen, die
diese besondere Regierungsform lebendig werden lassen.


                   Am Mittwoch, den 19. Oktober 2011, 19.00 Uhr
                      im historischen Junkerhaus ( 1569 )
                       Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22

                 Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten

[Regionalforum-Saar] So qualvoll starben die irisc hen Könige

Date: 2011/10/07 10:11:19
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Fand man in Irland Idutiomarus? Oder liegt er immer noch im Stausee Nonnweiler? Ist die Moorleiche gar ein Vorfahre des hl.Wendelin? Na denn, auf nach Irland!
 
Mitgeteilt von Edgar Schwer
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Spiegel Online vom 06. Oktober 2011, 10:46 Uhr

Moorleiche entdeckt
So qualvoll starben die irischen Könige

Von Angelika Franz
 
Den Schädel spalteten sie, den Bauch schlitzten sie auf, und die Gedärme räumten sie aus: Die Kelten in Irland opferten ihre Könige auf grausame Weise. Jetzt untersuchen Archäologen eine neu entdeckte Moorleiche - ausgerechnet die Brustwarzen sollen den Forschern mehr über den Toten verraten.

Wer in der Eisenzeit König in Irland war, hatte es gut. Er aß offenbar viel Fleisch. Und arbeitete wenig. Ja, ein irischer König hatte sogar genügend Zeit, sich die Fingernägel zu maniküren - oder maniküren zu lassen. Und fürs gute Aussehen gab es eigens aus Südeuropa importiertes Haargel. Nur wenn der Arbeitsvertrag mit dem Reich auslief, wurde es unangenehm. Die Pensionierungszeremonie war blutig, qualvoll - und endete im Moor.
 
Die sterblichen Überreste eines dieser irischen Könige haben nun Torfstecher im Cul na Móna Moor zwischen Abbeyleix und Portlaoise wiederentdeckt - rund 2500 Jahre nach seinem Tod.

Als der Arbeiter Jason Phelan von der irischen Torfbehörde Bord na Móna am 10. August vom Führerhaus seiner schweren Fräsmaschine ein ungewöhnliches Objekt entdeckte, hielt er sofort an. Zwei Beine ragten da aus dem Torf, zusammen mit einem Ledersack. Der Fahrer informierte seinen Chef, und der hatte sofort die richtige Telefonnummer für solche Fälle parat: die von Eamonn Kelly - seit mehr als 35 Jahren Kurator des Irischen Nationalmuseums und Moorleichenexperte.
 
Königliche Leichen als Grenzmarkierung

Als die Kelten um 500 vor Christus nach Irland kamen, teilten sie sich die grüne Insel in etwa 150 Königreiche auf. Die Grenzen markierten sie mit Holzpflöcken und Steinen. "Und mit den Leichen ihrer Könige", erklärt Kelly seine Theorie. In der keltischen Glaubenswelt repräsentierte die Erde die Göttin und die Sonne den männlichen Gegenpart. Die Sonne aber hatte einen Stellvertreter auf Erden: den König.
"Die Idee dahinter ist, dass der König mit dem Land verheiratet war. Wenn im Winter die Göttin alt und gebrechlich wurde, brauchte sie einen neuen Gefährten, der ihr wieder Jugend, Kraft und Schönheit geben konnte. Also brachten die Kelten den alten König um und setzten einen neuen ein."
 
Vielleicht nicht jedes Jahr, damit der Verschleiß an Monarchen nicht zu groß wurde - aber zumindest in ritualisierten Abständen. Was von diesen Königen nach ihrem Ableben übrig blieb, versenkten die Kelten an ihren Reichsgrenzen. "Alle Moorleichen wurden entlang wichtiger Grenzlinien der Erde übergeben", erläutert Kelly. "Die Leichen und andere Opfergaben sollten der Göttin eine Form geben", glaubt er.
 
In der Obhut des Kurators befinden sich neben der neuen Moorleiche aus dem Cul na Móna Moor bereits die Überreste von Clonycavan Man und Old Croghan Man - beide ehemalige Stellvertreter der Sonne. Woran Old Croghan Man irgendwann zwischen 362 und 175 vor Christus starb, ist offensichtlich: absoluter Overkill. Der zu Lebzeiten fast zwei Meter große Hüne wurde erstochen, geköpft und zweigeteilt. Und sein Körper wies noch weitere Folterspuren auf. Die Oberarme hatte man ihm durchbohrt, gedrehte Haselruten durch die Wunden gefädelt und die Arme so zusammengebunden. Unter beiden Brustwarzen klafften tiefe Schnittwunden. Als die staatliche Gerichtsmedizinerin den Leichnam unmittelbar nach der Bergung vor sich auf dem Tisch liegen hatte, hielt sie ihn zunächst für ein Opfer der IRA.
 
So schrecklich sein Tod war, so angenehm hatte Old Croghan Man es im Leben. Die Fingernägel trug er sorgsam manikürt, schwere körperliche Arbeit schienen seine Hände nicht gekannt zu haben. Eine Analyse der Haare und Nägel verriet, wovon er sich vornehmlich ernährte: Fleisch. Das aber werden - schaut man seine Fingernägel an - andere für ihn gejagt haben. In seinem Magen lagen noch die Reste der letzten Mahlzeit. Die fiel allerdings eher spärlich aus: Getreide mit Buttermilch. "Ein rituelles letztes Mahl", glaubt Kelly, die Henkermahlzeit von Old Croghan Man - bevor die Sonne unterging.
 
Gespaltener Schädel, fehlende Gedärme
 
Clonycavan Man erging es nicht viel besser, als die Erde einen neuen Partner verlangte. Zwar fehlen seine Beine, die wahrscheinlich beim Torfstechen von schwerem Gerät abgetrennt wurden. Doch der Rest des Körpers erzählt genug von seinem qualvollen Tod, der ihn irgendwann zwischen 392 und 201 vor Christus ereilte. Eine scharfe Klinge, wahrscheinlich eine Axt, spaltete seinen Schädel. Wohl dieselbe Waffe war es auch, die ihm die Nase brach. Im Bauch klaffte eine riesige Schnittwunde, die Gedärme fehlten.
 
Zu Lebzeiten war Clonycavan Man, obwohl zu seinem Todeszeitpunkt wohl eben erst 20 Jahre alt, nicht gerade ein Bilderbuch-Märchenprinz. Im Gegensatz zu Old Croghan Man war er eher kleinwüchsig, nicht einmal 1,60 groß. Er hatte eine Kartoffelnase und schiefe Zähne. Die Gesichtshaut war so großporig, dass die Löcher noch heute gut auf dem Nasenrücken zu sehen sind. Ein dünner Bart rahmte sein Gesicht. Am erstaunlichsten aber ist seine Frisur. Die Haare sind zu einer Art Irokesenschnitt frisiert. In Form hält sie bis heute eine Paste aus Pflanzenöl und Pinienharz.
 
Die Analyse zeigt, wo das Haarstyling-Gel herkam: aus dem südwestlichen Frankreich oder Spanien. Eine ähnliche Mischung fanden die Forscher auch in den Haaren von Old Croghan Man. Das wirft ein neues Licht auf die irischen Herrscher. Die keltischen Könige waren offenbar alles andere als kleine Provinzmonarchen, sondern unterhielten Handelbeziehungen mit Völkern am anderen Ende Europas.
 
Und noch eine Gemeinsamkeit gab es zwischen den beiden: Ebenso wie Old Croghan Man hatte man auch Clonycavan Man die Brustwarzen abgeschnitten. Diese Verletzung ist für Kelly ein untrüglicher Hinweis darauf, dass beide einst als keltische Könige amtierten. "Dem König die Brustwarzen zu küssen oder daran zu saugen galt in der keltischen Gesellschaft als Zeichen der Unterwerfung", erklärt er. "Der König wurde seines Amtes enthoben, indem man ihm die Brustwarzen abschnitt."
 
Noch liegt die neue Moorleiche aus dem Cul na Móna Moor sicher in der Kühlung des Museums. Dort harrt sie genauerer Untersuchungen. Zunächst werden Pathologen klären, welche Todesarten diese Leiche erleiden und ob auch sie am Lebensende ihre Brustwarzen einbüßen musste. Dann folgen Röntgenaufnahmen und Scans im Computertomografen sowie Magnetresonanzaufnahmen, um auch das Innere des Körpers zu studieren.
 
Eine Analyse der Sedimente unmittelbar um den Körper herum soll klären, wie die Landschaft zu seinem Todeszeitpunkt aussah. Wann dieser genau war, können die Archäologen mit einer Kohlenstoffdatierung feststellen. Am Ende stehen auch noch Untersuchungen zu seinen Ernährungsgewohnheiten an - inklusive einer Analyse der Henkersmahlzeit in seinem Magen. Doch dass der Tote kein zufällig im Moor verendeter Wanderer war, ist Kelly sich bereits sicher: "Die Wunden, die wir am Körper feststellen konnten, sprechen dafür, dass wir es hier mit einem Menschenopfer zu tun haben", schreibt er in seinem ersten Fundbericht.
 
 
 
 

Re: [Regionalforum-Saar] So qualvoll starben die irischen Könige

Date: 2011/10/08 10:55:35
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


 



Fand man in Irland Idutiomarus? Oder liegt er immer noch im Stausee Nonnweiler? Ist die Moorleiche gar ein Vorfahre des hl.Wendelin? Na denn, auf nach Irland!
 
Die Antwort steht bei Julius Caesar "de bello gallico":
Cum maiore in dies contemptione Indutiomarus ad castra accederet, nocte una intromissis equitibus omnium finitimarum civitatum quos arcessendos curaverat, tanta diligentia omnes suos custodiis intra castra continuit, ut nulla ratione ea res enuntiari aut ad Treveros perferri posset. Interim ex consuetudine cotidiana Indutiomarus ad castra accedit atque ibi magnam partem diei consumit; equites tela coniciunt et magna cum contumelia verborum nostros ad pugnam evocant. Nullo ab nostris dato responso, ubi visum est, sub vesperum dispersi ac dissipati discedunt. Subito Labienus duabus portis omnem equitatum emittit; praecipit atque interdicit, proterritis hostibus atque in fugam coniectis (quod fore, sicut accidit, videbat) unum omnes peterent Indutiomarum, neu quis quem prius vulneret, quam illum interfectum viderit, quod mora reliquorum spatium nactum illum effugere nolebat; magna proponit eis qui occiderint praemia; summittit cohortes equitibus subsidio. Comprobat hominis consilium fortuna, et cum unum omnes peterent, in ipso fluminis vado deprehensus Indutiomarus interficitur, caputque eius refertur in castra: redeuntes equites quos possunt consectantur atque occidunt. Hac re cognita omnes Eburonum et Nerviorum quae convenerant copiae discedunt, pauloque habuit post id factum Caesar quietiorem Galliam. 
 
Ach so:
(1) Während Indutiomarus mit täglich steigender Verachtung an das Lager herankam, ließ Labienus in einer einzigen Nacht die Reiter aus allen benachbarten Stämmen ein, die er hatte herbeiholen lassen, und wachte so sorgfältig darüber, dass die Truppen im Lager blieben, dass dies Ereignis auf keine Weise verraten werden oder die Kunde davon zu den Treverern durchdringen konnte.

(2) Inzwischen rückte Indutiomarus wie gewöhnlich vor das Lager und verbrachte dort einen großen Teil des Tages. Seine Reiter warfen ihre Speere und forderten unter vielen Schmähungen unsere Soldaten zum Kampf heraus.

(3) Als diese keine Antwort gaben, zogen die Feinde, als es ihnen angebracht schien, gegen Abend vereinzelt und ohne Ordnung ab.

(4) Plötzlich schickte Labienus aus zwei Toren zugleich die gesamte Reiterei hinaus. Da er voraussah, wie es dann auch eintrat, dass die Feinde in Panik versetzt und in die Flucht geschlagen werden würden, gab er Anweisung, dass alle Indutiomarus nachsetzen sollten, und verbot, dass jemand einen anderen Feind verwundete, ehe er gesehen habe, dass Indutiomarus tot sei. Labienus wollte vermeiden, dass Indutiomarus dadurch, dass die Reiter sich bei den übrigen aufhielten, Zeit gewänne und fliehen könnte. Er setzte eine große Belohnung für die aus, die ihn töteten.

(5) Als Unterstützung schickte er den Reitern noch Cohorten zu Hilfe.

(6) Das Glück verhalf Labienus Plan zum Erfolg, denn da alle einen einzigen verfolgten, wurde Indutiomarus in einer Furt des Flusses gefangengenommen und getötet. Sein Kopf wurde ins Lager gebracht. Auf dem Rückweg verfolgten die Reiter die Feinde, die sie noch erreichen konnten, und machten sie nieder.

(7) Als dies Ereignis bekannt wurde, lösten sich die gesamten Truppen der Eburonen und Nervier auf, die sich schon versammelt hatten. Nach diesem Erfolg hatte Caesar etwas mehr Ruhe in Gallien.

Das ganze fand statt im Land der Eburonen.

Zitat:

DIE EBURONEN - HISTORISCHES UND ARCHÄOLOGISCHES Samstag, 08. 10. 2011

Aus: Jülich Stadt - Territorium - Geschichte Aus: Dr. Hans-Eckart Joachim, Hrsg. Guido v. Büren und Erwin Fuchs, Jülicher Geschichtsblätter Bd. 67/68 1999/2000

Nach Caesar (b. Gall. Il 4,10) gehört zu den Germani cisrhenani auch der Stamm (civitas) der Eburonen, der zusammen mit den Condrusern, Caerosern und Caemanern eine soziologische Gruppe, also ein Wanderungsverband oder "Stammesbund" darstellt. Dabei zeichnet die Eburonen zwei Besonderheiten aus. Ihr Name ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit als keltisch anzusehen - er bedeutet etwa: "denen die Eibe heilig ist" -, und auch überlieferte Orts- (Atuatuca) wie Personennamen (Ambiorix und Catuvolcus) sind sicher keltisch. Das heißt zwar nicht, daß die Eburonen ausschließlich keltisch gesprochen haben, sondern das war aus Prestigegründen wohl vor allem bei der Oberschicht üblich, während ihre ursprüngliche Sprache germanisch gewesen sein kann und auch noch zur Zeit Caesars verbreitet gewesen sein muß. Die zweite Besonderheit ist, daß die Eburonen von zwei in verschiedenen Territorien herrschenden Königen, den bereits genannten Ambiorix und Catuvolcus, regiert wurden (b. Gall. V 24,4; Vl 31,5). Ersterer im Westen als Nachbar der Aduatuker, Catuvolcos in der Mitte des Stammesgebietes (b. Gall. Vl 31,5; V 38,1). Diese Herrschaftsform widersprach der bezeugten üblichen, auf Gleichheitsnormen beruhenden Gesellschaftsordnung bei den Germanen und Kelten, wurde aber nach Aussage von Ambiorix dadurch eingeschränkt, daß er gerade ebensoviele Rechte wie das Volk besaß (b. Gall. V 27,3).

Caesar lokalisierte die Eburonen hauptsächlich zwischen Maas und Rhein und bezeichnet ihr "castellum" Atuatuca als in der Mitte des Gebiets liegend (b. Gall. V 24; VI 32). Trotz zahlreicher Versuche und Interpretationen ist es bislang weder von historischer noch von archäologischer Seite gelungen, diesen Ort Atuatuca zu finden. So sind weder der heutige Flur- und Ortsname Atsch zwischen Inde und Saubach noch der Höhenrücken des Hohenstein-lchenbergs vor Eschweiler als gesicherte Stätte anzusehen. Genauso ist es ein Zirkelschluß, das heutige Tongeren, den Hauptort der späteren Tungrer (civitas Tungrorum) an der Straße von Köln nach Bavai als das caesarische Atuatuca zu bezeichnen, denn das widerspricht der bei Caesar genannten Lage (b. Gall. V 24).

Gesichert, wenn auch in den genauen Grenzziehungen unscharf, sind die Nachbarn der Eburonen: Im Norden die Menapier, im Westen die Aduatuker und im Süden die Segner und Condruser, diese wiederum als Nachbarn der Treverer (b. Gall. Vl 5; V 38; Vl 32). Die Eburonen waren übrigens sowohl ihnen als auch den Aduatukern tributpflichtig (b. Gall. Vl 6; V 27,2).

 


[Regionalforum-Saar] Leider nichts Unbekanntes

Date: 2011/10/11 08:38:03
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 

Unbekannte zerstören bei Tholey historisches Wegekreuz

Tholey. Ein über 300 Jahre altes Wegekreuz (Foto: Gemeinde) bei Tholey ist zerstört. Wie ein Gemeindesprecher berichtet, sollen Unbekannte das Denkmal umgestürzt haben. Das steinerne Kreuz hatte vor Tholey nahe der Bacchushütte an einem Wanderweg auf einem Sockel gestanden. Das 1696 entstandene Kreuz sei beim Fall eine Böschung hinab in drei Teile zerbrochen, eine Reparatur noch ungewiss. Laut Informationen aus dem Rathaus soll das steinerne Zeugnis Teil des historischen Pilgerweges von der Abtei zur Blasiuskapelle gewesen sein. red

Zeugenhinweise an die Gemeinde Tholey, Telefon (0 68 53) 50 80.

[Regionalforum-Saar] Genealogen treffen sich in Saarlouis

Date: 2011/10/11 08:40:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Genealogen treffen sich in Saarlouis

Familienforscher informieren sich am 16. Oktober im Landratsamt

Manch einer würde staunen, mit wem er verwandt ist oder woher er stammt. Wer diesen Fragen nachgehen will, findet in Saarlouis ideale Voraussetzungen. Darauf weist demnächst der Genealogentag 2011 hin.

Von SZ-Mitarbeiter Johannes A. Bodwing

Saarlouis. Wer Glück hat, kommt morgens zum Genealogentag 2011 und geht am Abend mit dem Stammbaum seiner Familie wieder nach Hause. Dafür braucht es jedoch mehr als Name und Wohnort. „Der Name des Großvaters sollte es schon sein“, sagt Hans Peter Klauck, zweiter Vorsitzender der Vereinigung für Heimatkunde. „Aber wegen des Datenschutzes sollte der um 1900 und früher geboren sein.“ Auf den interessanten Bereich der Familiengeschichte macht die Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis erneut mit einem Genealogentag aufmerksam. Die erste Veranstaltung in Saarlouis fand Ende der 1990er Jahre statt. Ganz wichtig dabei sei der Austausch mit Vereinen in der Großregion, erklärt Klauck. Davon könnten auch alle interessierten Personen profitieren.

24 Vereine haben sich diesmal angemeldet. Aus dem Saarland kommen sie, aus Lothringen, Luxemburg, Belgien und Rheinland-Pfalz. „In ganz Südwestdeutschland sind wir die Einzigen mit einer solchen Veranstaltung“, sagt Klauck. Gleichzeitig sei Tag der offenen Tür im Kreisarchiv, das auch das Zentrum für Familienforschung beherbergt. Dort befindet sich eine der größten genealogischen und heimatkundlichen Sammlungen Südwestdeutschlands.

Regale voller Bücher

Bis zur Decke stehen die Regale voll mit Büchern über Dörfer und Regionen, Familiennamen ganzer Ortschaften, Karten und Lexika. Die Nutzung sei übrigens kostenlos, betont Geschäftsführerin Barbara Ames-Adler.

Beim Genealogentag präsentiert ein umfangreicher Büchermarkt im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Antiquarisches für Sammler. Zusätzlich halten die Vereine ihre aktuellen Forschungsergebnisse bereit.

Der Saarlouiser Genealogentag 2011 ist am Sonntag, 16. Oktober, von 10.30 bis 18 Uhr. Offizielle Eröffnung ist um elf Uhr im Landratsamt. Veranstaltet wird er von der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis sowie dem Landkreis Saarlouis. Der Eintritt ist frei.

[Regionalforum-Saar] Woher stammte vermutlich der heilige Wendelin?

Date: 2011/10/11 08:45:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Typisch Multippelscheus: Man stellt eine Frage, bietet zwei Antwortmöglichkeiten - und keine davon ist richtig. Oha, es ist gar nicht eine Frage, es sind zwei - einmal mit und einmal ohne "vermutlich".
 
Die Lösung ist dieselbe wie vor dreißig Jahren in John Badhams Frühwerk "Wargames": sie lautet "nicht spielen".
 
heute und gestern auch schon in der SZ:
 
 

St. Wendel kennen und gewinnen: Woher stammt Wendelin?

St. Wendel. Zum zweiten Mal präsentiert die Saarbrücker Zeitung „Ich lebe gerne in St. Wendel“. Jetzt gehört ein Gewinnspiel dazu. Wenn Sie sich in Ihrer Heimat ein bisschen auskennen, können Sie mit ein wenig Glück einen Saarland-Toaster (Foto: SZ) gewinnen.

Und dies ist die Frage: Woher stammte vermutlich der heilige Wendelin?

a) aus Italien

b) aus Irland

Bis zum morgen können Sie noch mitspielen. Rufen Sie unter (0 13 79) 3 71 13 81 an, nennen Sie Ihre Antwort und geben Sie Namen und Anschrift an. Aus den Anrufern mit der richtigen Lösung werden je drei Gewinner gezogen. Die teilen wir in einer der folgenden Ausgaben mit. Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent (Mobilfunkpreise abweichend).

Viel Spaß beim Mitspielen und Glück beim Gewinnen! red

[Regionalforum-Saar] die Alternative zu Kölln am Rein

Date: 2011/10/11 08:49:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ:
 

111 neue Orte im Saarland, die man gesehen haben muss

Peter Gitzinger geht am Donnerstag, 20. Oktober, in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel auf Entdeckungsreise durch das Saarland. Dabei stellt er seinen Gästen besondere Orte vor und hat jede Menge Geschichten auf Lager.

St. Wendel. Wussten Sie, dass es im Saarland auch einen „Köllner Dom“ gibt? Und in Saarbrücken eine Wartburg? Und wissen Sie, warum am Rubenheimer Weiher im Bliesgau jedes Jahr das „Kleintiroler Weinfest“ gefeiert wird? Was es alles damit auf sich hat, verrät der Autor Peter Gitzinger am Donnerstag, 20. Oktober, um 19 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel. Dort stellt er den zweiten Band seines erfolgreichen Saarland-Führers vor. Der erste Band „111 Orte im Saarland, die man gesehen haben muss“ hat Kultstatus erreicht, die erste Auflage war binnen kurzer Zeit vergriffen.

Jetzt hat Gitzinger einen Nachfolgeband vorgelegt: 111 neue Orte im Saarland, die einen ungewöhnlichen Einblick in die Geschichte und die Eigenheiten des kleinsten Flächenstaates der Republik bieten. 111 neue Entdeckungen, 111 neue Geheimtipps, 111 neue Geschichten aus dem Saarland. Wer glaubt, das Saarland biete nicht genug spannende Plätze für einen zweiten Band von Peter Gitzingers erfolgreichem Entdeckungsreiseführer, der täuscht sich gewaltig. Diesmal hat der SR seine Hörer aufgerufen, Vorschläge einzusenden und ihre Lieblingsorte zu nennen. Herausgekommen sind 111 faszinierende und sehenswürdige Plätze im Saarland, an denen man nicht vorbeigehen sollte. Mit den 111 Orten entdeckt man die Region auf die besondere Art, und auch für Ortskundige hält das Buch einige Überraschungen parat. Peter Gitzinger, geboren 1967 in Saarbrücken, verbrachte die ersten 22 Jahre seines Lebens im Saarland. Heute lebt und arbeitet er als freier Autor in Köln. Er schrieb Bücher für die Sitcom „Anke“, war Chefautor der Sketchshow „Die Dreisten Drei“ und schreibt regelmäßig für die Kölner „Stunksitzung“.

Am Donnerstag, 20. Oktober, 19 Uhr, stellt Gitzinger den druckfrischen zweiten Band in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel vor. Saarländer wie Nichtsaarländer, die das flächenkleinste deutsche Bundesland einmal ganz neu entdecken wollen, sind eingeladen. Der Eintritt zu der Lesung ist frei. red

[Regionalforum-Saar] FW: WG: Exkursionen

Date: 2011/10/12 10:32:29
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


-----Original Message-----
Date: Wed, 12 Oct 2011 09:20:41 +0200
Subject: WG: Exkursionen
From: "Glaser, Dr. Michael" <glaser(a)vorgeschichte.de>




Dr. Michael Glaser

Museum für Vor- und Frühgeschichte

Schlossplatz 16

66119 Saarbrücken


Büro: Saarland-Museum

Bismarckstr. 19

66111 Saarbrücken

0681 / 9964 - 224

glaser(a)vorgeschichte.de


Von: Glaser, Dr. Michael
Gesendet: Dienstag, 27. September 2011 14:07
An: 'alle(a)kulturbesitz.de'; 'adam(a)eao-otzenhausen.de'; 'Ute Plückhan'; 'Carmen Müller-Mascioni'; 'Corinne Seger'; 'Catherina Schreiber'; 'dastenna(a)lizzardking.de'; 'Engelbert Brill'; 'Frank Leiner'; '"Bernd Müller"'; 'Frank Schneider'; 'Frank Marx'; 'glansdorp(a)t-online.de'; 'G & Ch Reitz'; '"Gerhard H. Müller"'; 'Geoverlag Saar-Mosel'; 'Heinz Weyrich'; 'hoffmannglaser(a)aol.com'; 'hilde.peifer(a)gmx.de'; 'ischneiderloechner(a)online.de'; 'info(a)tz-s.de'; 'inge.hudalla(a)arcor.de'; 'info(a)hochwald-ferienland.de'; 'Schönwald Johannes (Umwelt)'; 'juergenhudalla(a)web.de'; 'kordel.a(a)mosellandtouristik.de'; 'Martin, Thomas'; 'Manuel Dech'; 'Manfred Kunisch'; 'm.werkle(a)gaestefuehrer-saar.de'; 'Melanie Hertgen'; 'matern(a)eao-otzenhausen.de'; 'Manfred Binkle'; 'mike.kind(a)voelklingen.de'; 'nzender'; 'post(a)dr-ernst-schneider.de'; 'Reinhard Schmidt-Effing'; 'Schreiber Rupert (Umwelt)'; 'Tabea Barbara Malter'; 'Simone Lukas'; 'silvia-rogalski(a)t-online.de'; 'stefan.kreber(a)web.de'; 'th.roessler(a)hismus.de'; 'wolfmaas(a)googlemail.com'
Betreff: Exkursionen


Sehr geehrte Damen und Herren,


wie bereits vorangekündigt, bieten wir auch im Oktober 2011 zwei unserer „Archäologischen Erkundungen“ an – beide führen an die untere Saar.


Do., 13.10., 11 Uhr: Römische Siedlung und römische Tempel von Tawern


Anfahrt (wie immer individuell): Ab Saarbrücken 80 km: über A 620 und A 8 bis Merzig-Schwemlingen; dann auf B 51 über Mettlach und Saarburg in Richtung Konz; kurz vor Konz nach Tawern links abbiegen. Treff: „Im Brühl“ (Neubaugebiet im Süden der Ortslage, westlich der Straße nach Mannebach; Orientierungshilfe: neben dem Feuerwehrhaus und „Süßwaren Rech“).

Von diesem Treffpunkt aus gehen wir zunächst zu den freigelegten Überresten einer römischen Siedlung an der alten Straße nach Metz und anschließend bergauf zu einem einstigen heiligen Bezirk mit mehreren (z. T. rekonstruierten) römischen Tempeln. Strecke: 4 km.


So., 23.10., 11 Uhr: Das Felsplateau von Kastel


Anfahrt: Ab Saarbrücken 65 km: über A 620 und A 8 bis Merzig-Schwemlingen; B 51 bis Mettlach; Landstraße über Weiten und Freudenburg; hinter Freudenburg rechts abbiegen nach Kastel-Staadt. Treff: Auf dem großen Parkplatz zwischen Dorf und Klause (König-Johann-Straße).

Auf unserem Rundgang über das Plateau und den wildromantischen Felsenweg sehen wir Überreste aus ganz unterschiedlichen Epochen: vom Festungswall aus vorrömischer Zeit und den Resten einer Römersiedlung über die mittelalterliche Kirche und Einsiedelei bis zu den Schinkelbauten des 19. Jahrhunderts und zur Gedenkstätte für Opfer des 2. Weltkriegs. Besonders eindrucksvoll ist neben dem Felslabyrinth die Aussicht über das Saartal. Die Strecke ist zwar nur ca. 5 km lang, wegen steiler Steigungen und Gefälle aber dennoch nicht ganz einfach.


Für alle Exkursionen gilt: Die Anfahrt erfolgt individuell. Teilnahme auf eigene Gefahr. Keine Teilnahmegebühren. Informationen und Anmeldung bei Dr. Michael Glaser, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Tel. 0681 / 9964-224, glaser(a)vorgeschichte.de


Dr. Michael Glaser

Museum für Vor- und Frühgeschichte

Schlossplatz 16

66119 Saarbrücken


Büro: Saarland-Museum

Bismarckstr. 19

66111 Saarbrücken

0681 / 9964 - 224

glaser(a)vorgeschichte.de


[Regionalforum-Saar] morgen nach Tawern, am 23. nach Kastel

Date: 2011/10/12 12:26:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Sehr geehrte Damen und Herren,


wie bereits vorangekündigt, bieten wir auch im Oktober 2011 zwei unserer „Archäologischen Erkundungen“ an – beide führen an die untere Saar.


Do., 13.10., 11 Uhr: Römische Siedlung und römische Tempel von Tawern


Anfahrt (wie immer individuell): Ab Saarbrücken 80 km: über A 620 und A 8 bis Merzig-Schwemlingen; dann auf B 51 über Mettlach und Saarburg in Richtung Konz; kurz vor Konz nach Tawern links abbiegen. Treff: „Im Brühl“ (Neubaugebiet im Süden der Ortslage, westlich der Straße nach Mannebach; Orientierungshilfe: neben dem Feuerwehrhaus und „Süßwaren Rech“).

Von diesem Treffpunkt aus gehen wir zunächst zu den freigelegten Überresten einer römischen Siedlung an der alten Straße nach Metz und anschließend bergauf zu einem einstigen heiligen Bezirk mit mehreren (z. T. rekonstruierten) römischen Tempeln. Strecke: 4 km.


So., 23.10., 11 Uhr: Das Felsplateau von Kastel


Anfahrt: Ab Saarbrücken 65 km: über A 620 und A 8 bis Merzig-Schwemlingen; B 51 bis Mettlach; Landstraße über Weiten und Freudenburg; hinter Freudenburg rechts abbiegen nach Kastel-Staadt. Treff: Auf dem großen Parkplatz zwischen Dorf und Klause (König-Johann-Straße).

Auf unserem Rundgang über das Plateau und den wildromantischen Felsenweg sehen wir Überreste aus ganz unterschiedlichen Epochen: vom Festungswall aus vorrömischer Zeit und den Resten einer Römersiedlung über die mittelalterliche Kirche und Einsiedelei bis zu den Schinkelbauten des 19. Jahrhunderts und zur Gedenkstätte für Opfer des 2. Weltkriegs. Besonders eindrucksvoll ist neben dem Felslabyrinth die Aussicht über das Saartal. Die Strecke ist zwar nur ca. 5 km lang, wegen steiler Steigungen und Gefälle aber dennoch nicht ganz einfach.


Für alle Exkursionen gilt: Die Anfahrt erfolgt individuell. Teilnahme auf eigene Gefahr. Keine Teilnahmegebühren. Informationen und Anmeldung bei Dr. Michael Glaser, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Tel. 0681 / 9964-224, glaser(a)vorgeschichte.de


Dr. Michael Glaser

Museum für Vor- und Frühgeschichte

Schlossplatz 16

66119 Saarbrücken


Büro: Saarland-Museum

Bismarckstr. 19

66111 Saarbrücken

0681 / 9964 - 224

glaser(a)vorgeschichte.de

[Regionalforum-Saar] in eigener Sache

Date: 2011/10/12 16:50:49
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
ich habe in den letzten Wochen drei neue Arbeiten herausgegeben:
 
Am 11. September ist anläßlich des Tags des Offenen Denkmals das Heft "Die Magdalenenkapelle in St. Wendel" erschienen. Darin habe ich die Geschichte des lt. schriftlichen Quellen ältesten St. Wendeler Gebäudes zusammengestellt (Ersterwähnung 1318).
 
Das Heft in A5 hat 56 Seiten und kostet 6 Euro.
 
 
Am 2. Oktober habe ich auf dem Altentag der evangelischen Pfarrei St. Wendel einige alte Ansichten von St. Wendel gezeigt, die meist von alten Ansichtskarten stammen, und diesen die aktuellen Ansichten entgegengestellt, sofern eine Aufnahme aus dem gleichen oder ziemlich dem gleichen Blickwinkel möglich war. Eine Auswahl derselben - allerdings in Schwarz-Weiß - habe ich in einem Heft zusammengestellt.
 
Format ist ebenfalls A5, der Preis beträgt 9 Euro.
 
 
Schließlich erscheint dieses Jahr wieder ein Fotokalender (für 2012) mit Motiven aus St. Wendel, ebenfalls zusammengestellt aus meiner Ansichtskartensammlung.
 
Format A4, vollfarbig (sofern die Motive farbig waren), der Preis beträgt 15 Euro (Auflage ca. 30 Stück).
 
 
Die Opi finden Sie alle in den St. Wendeler Buchhandlungen Klein und Carré oder können Sie direkt bei mir bestellen (dann kommen zwischen 1 und 2 Euro Porto hinzu).
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger, St. Wendel

Re: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache

Date: 2011/10/12 18:40:52
From: Friedrich.Denne(a)t-online.de <Friedrich.Denne(a)t-online.de>

Hallo Roland,
ich werde in der nächsten VLS-INFO auf Deine Publikationen hinweisen.
Gruß
Fritz Denne



-----Original Message-----
Date: Wed, 12 Oct 2011 16:50:36 +0200
Subject: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache
From: Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net

Salü,
 
ich habe in den letzten Wochen drei neue Arbeiten herausgegeben:
 
Am 11. September ist anläßlich des Tags des Offenen Denkmals das Heft "Die Magdalenenkapelle in St. Wendel" erschienen. Darin habe ich die Geschichte des lt. schriftlichen Quellen ältesten St. Wendeler Gebäudes zusammengestellt (Ersterwähnung 1318).
 
Das Heft in A5 hat 56 Seiten und kostet 6 Euro.
 
 
Am 2. Oktober habe ich auf dem Altentag der evangelischen Pfarrei St. Wendel einige alte Ansichten von St. Wendel gezeigt, die meist von alten Ansichtskarten stammen, und diesen die aktuellen Ansichten entgegengestellt, sofern eine Aufnahme aus dem gleichen oder ziemlich dem gleichen Blickwinkel möglich war. Eine Auswahl derselben - allerdings in Schwarz-Weiß - habe ich in einem Heft zusammengestellt.
 
Format ist ebenfalls A5, der Preis beträgt 9 Euro.
 
 
Schließlich erscheint dieses Jahr wieder ein Fotokalender (für 2012) mit Motiven aus St. Wendel, ebenfalls zusammengestellt aus meiner Ansichtskartensammlung.
 
Format A4, vollfarbig (sofern die Motive farbig waren), der Preis beträgt 15 Euro (Auflage ca. 30 Stück).
 
 
Die Opi finden Sie alle in den St. Wendeler Buchhandlungen Klein und Carré oder können Sie direkt bei mir bestellen (dann kommen zwischen 1 und 2 Euro Porto hinzu).
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Konf: Macht und Ohnmacht der Archive

Date: 2011/10/12 20:47:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Dietmar Schenk <dietmar.schenk(a)intra.udk-berlin.de>
Date:    11.10.2011
Subject: Konf: Macht und Ohnmacht der Archive. Archivarische Praxis,
         Archivtheorie und Kulturwissenschaft heute - Berlin
         10/11
------------------------------------------------------------------------

Landesarchiv Schleswig-Holstein und Universitätsarchiv der Universität
der Künste Berlin
27.10.2011, Berlin, Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund,
In den Ministergärten 8, 10117 Berlin

Ein weiter, oft diffuser Gebrauch des Wortes "Archiv" hat sich in den
letzten ein bis zwei Jahrzehnten stark verbreitet und ist geläufig
geworden. Sein Ursprung liegt in kulturwissenschaftlichen Debatten, doch
beeinflusst er heute die Wahrnehmung der historischen Archive bis in die
breitere Öffentlichkeit hinein. Ein wesentliches Motiv des
einflussreichen neuen Verständnisses liegt darin, "Archiv" und "Macht",
anknüpfend an Foucault und Derrida und in der intellektuellen Atmosphäre
der Postmoderne, eng zusammenzurücken.

Vor diesem Hintergrund werden in einem interdisziplinären, vom
Landesarchiv Schleswig-Holstein und von der Universität der Künste
Berlin ausgerichteten Symposium Archivare, Archivwissenschaftler und
Historiker zusammengebracht, um die eingetretenen Veränderungen zu
diskutieren. Im Mittelpunkt soll das Spannungsverhältnis von Macht und
Ohnmacht stehen, das sich mit Blick auf die Archive in vielen Facetten
zeigt. Die postulierte Nähe von "Archiv" und "Macht" widerspricht dem
gewohnten Bild (und mancher archivarischen Erfahrung), der zufolge sich
historische Archive im Verhältnis zur Aktualität und zu den Machtpolen
einer Gesellschaft eher am Rande befinden. Wie ist der Gedanke der
"Archivmacht" dann aber zu verstehen, wie kann er gefasst werden? Ist
der misstrauische Blick, der sich mit ihm verbindet, gerechtfertigt?
Oder ist nicht doch eher Ohnmacht ein Signum des Archivs? Oder sind
Archive weniger aus sich heraus mächtig als den Mächtigen dienstbar -
und damit nicht so vorbehaltlos und unbedingt der Wahrheit verpflichtet,
wie sie immer vorgaben? Aber kann in einer von politischer, sozialer und
kultureller Macht durchdrungenen Welt am Begriff der Wahrheit überhaupt
festgehalten werden?

Die Archivwissenschaft ist in Deutschland auf die Herausforderung,
die durch das von Kulturwissenschaftlern geformte, neuartige Verständnis
des Archivs für sie entstanden ist, bis heute nicht ausführlich
eingegangen. Mit diesem Symposium soll die überfällige
Auseinandersetzung nun geführt werden - nicht abstrakt, sondern anhand
von Beispielen, präzise und konkret.


Archives' Power and Archives' Lack of Power:
Archival Practice, Archival Theory, and Cultural Studies today

A broad, often vague use of the term "archives" has spread widely in the
last decade or two and, as a result of this, has become quite familiar.
It originates from debates in the field of Cultural Studies but has
affected the way even the public at large perceives archives. A core
motif of the influential new concept is the idea that the notions of
"archives" and "power" belong together. Apparently, this shift goes back
to Foucault and Derrida and flourishes in an atmosphere of
postmodernism.

A symposium arranged by the State Archives of Schleswig-Holstein and
Berlin's University of the Arts will bring together archival
practitioners, experts in archival theory, and historians in order to
discuss the impact this concept of archives has unfolded. Thus, it will
focus on phenomena of power and lack of power which show, with respect
to archives, a lot of facets. The alleged affinity of "archives" and
"power" sharply contrasts with the common idea (and the experience of
archivists) that archives of history are placed rather at the edge of
current struggles for power. But then, how can we conceive of "archives'
power"? Is it reasonable to be as suspicious about archives as this
concept seems to suggest we should be? Shouldn't we, on the contrary,
assume that archives lack in power? Or do we have to state that archives
may not be powerful by themselves but serve those in power? That would
imply archives of history are not committed to truth as unconditionally
and unreservedly as they have always pretended to be. However, is it
possible, at all, to stick to the idea of truth in a world of political,
social, and cultural power structures?

Archival Science in Germany has not yet reacted in detail to the
challenge arising from the new concept of archives but certainly should
be concerned. This conference is supposed to develop a critical view
which is overdue. The way to deal with the subject matter will not be
high-flown but precise and concrete,
relying on case studies.

------------------------------------------------------------------------
9.00 Uhr
Begrüßung und Einführung

Begrüßung
Heinz Maurus, Staatssekretär für Europa- und Bundesangelegenheiten und
Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund
Prof. Martin Rennert, Präsident der Universität der Künste Berlin

Einführung
Prof. Dr. Rainer Hering, Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein
Dr. Dietmar Schenk, Leiter des Universitätsarchivs der Universität der
Künste Berlin


Vorträge, erster Teil

9.30 Uhr
Dietmar Schenk: "Archivmacht" und geschichtliche Wahrheit

10.15 Uhr
Jürgen Sielemann: Die personenkundliche Abteilung des Staatsarchivs
Hamburg im NS-Staat und in der Nachkriegszeit

- Pause -

11.30 Uhr
Eleonora Bergman: Archives of the Victims? Emanuel Ringelblum and His
Work in the Warsaw Ghetto

12.15 Uhr
Matthias Buchholtz: Von der Ohnmacht unterdrückter Autoren und der
retrospektiven Macht der Archive. Das Archiv unterdrückter Literatur in
der DDR


Vorträge, zweiter Teil

15.00 Uhr
Robert Kretzschmar: Quellensicherung im institutionellen Rahmen. Zur
Macht und Ohnmacht der Archive bei der Überlieferungsbildung

15.45 Uhr
Heike Talkenberger: Schreiben im Gefängnis. Die Autobiographie des
Betrügers Luer Meyer

- Pause -

17.00 Uhr
Diethart Kerbs, Jürgen Bacia: Politisch engagierte Archivarbeit (am
Beispiel der Archive von Pressefotografen und der freien Archive)

17.45 Uhr
Rainer Hering: Ohnmächtig vor Bits and Bytes? Archivische Aufgaben im
Zeitalter der Digitalisierung

Podiumsdiskussion


20.00 Uhr
Podiumsdiskussion
Macht und Ohnmacht der Archive
Einführung und Moderation: Martin Dinges
Teilnehmer: Knut Ebeling, Rainer Hering, Robert Kretzschmar, Dietmar
Schenk


Teilnehmer
Dr. Jürgen Bacia, Politikwissenschaftler, ist Mitbegründer und Leiter
des Archivs für alternatives Schrifttum in Duisburg.

Dr. Eleonora Bergman, Historikerin und Architekturhistorikerin, ist
Direktorin des Jüdischen Historischen Instituts Warschau (Zydowski
In­stytut Historyczny im. Emanuela Ringelbluma).

Dr. Matthias Buchholtz, Archivar und Historiker, leitet das Archiv der
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin.

Prof. Dr. Martin Dinges, Archivar und Historiker, ist stellvertretender
Leiter und Archivar des Instituts für Geschichte der Medizin der
Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart und Professor für Neuere Geschichte
an der Universität Mannheim.

Prof. Dr. Knut Ebeling, Kulturwissenschaftler, ist Professor für
Medientheorie und Semiotik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Prof. Dr. Rainer Hering, Archivar und Historiker, ist Leiter des
Landesarchivs Schleswig-Holstein und Professor für Neuere Geschichte und
Archivwissenschaft an der Universität Hamburg.

Prof. Dr. Diethart Kerbs, Kultur- und Fotografiehistoriker, war
Professor für Theorie der Ästhetischen Erziehung an der Universität der
Künste Berlin.

Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Archivar und Historiker, ist Präsident des
Landesarchivs Baden-Württemberg und Honorarprofessor am Institut für
geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen.

Dr. Dietmar Schenk, Archivar und Historiker, leitet das
Universitätsarchiv der Universität der Künste Berlin.

Jürgen Sielemann, Archivar und Historiker, war wissenschaftlicher
Referent am Staatsarchiv Hamburg.

Dr. Heike Talkenberger, Archivarin und Historikerin, ist Redakteurin der
Zeitschrift "Damals" in Stuttgart.

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=17513>


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    HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE
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WWW:    http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de
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[Regionalforum-Saar] Ein Stück Bahngeschichte in Buchform

Date: 2011/10/13 14:34:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Ein Stück Bahngeschichte in Buchform

Der Autor Theo Schäfer aus Theley dokumentiert den Werdegang dreier Nebenstrecken

Theo Schäfer aus Theley hat wieder ein neues Eisenbahnbuch geschrieben. Auf 224 Seiten befasst es sich mit den Nebenbahnstrecken St. Wendel – Tholey, Neubrücke – Birkenfeld und Heimbach – Baumholder.

Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster

Theley. Die Reihe der eisenbahngeschichtlichen Veröffentlichungen, die sich auf die Region beziehen, hat Theo Schäfer aus Theley mit dem Band „Die Stichstrecken der Rhein-Nahe-Bahn“ fortgesetzt und ergänzt. Ausführlich beschreibt er in seinem neuesten Buch die Nebenbahnen von St. Wendel nach Tholey, von Neubrücke nach Birkenfeld und von Heimbach nach Baumholder. Dabei fällt auf, dass nach den ersten Planungen keine der Strecken als Stichbahnen vorgesehen waren. Die Tholeyer Bahn sollte ursprünglich bis nach Lebach weitergebaut werden. Die Arbeiten hatten bereits begonnen, fielen aber dem Beginn des Ersten Weltkrieges zum Opfer. Für die Strecke von Neubrücke nach Birkenfeld war vorgesehen, dass sie einen Bogen durch den Hochwald macht und bei Kronweiler wieder in die Rhein-Nahe-Bahn mündet. Schließlich sollte die Bahn von Heimbach nach Baumholder in das Glantal hinab weitergeführt werden. Aber keiner dieser Pläne wurde verwirklicht.

Die Bahn nach Tholey wurde 1915 als eine der jüngsten Bahnlinien im Saarland in Betrieb genommen. Der Bau hatte 1912 begonnen. Neben einem Tunnel waren 18 Brücken und Durchlässe erforderlich, außerdem fünf Bahnwärterstationen und ein mit Schranken gesicherter Übergang. Der Betrieb wurde mit vier Personenzügen aufgenommen, steigerte sich jedoch in den 50er Jahren auf 29 Züge, die teilweise durchgehend zu den Grubenbahnhöfen im Sulzbachtal liefen. Während des Zweiten Weltkrieges war der Tunnel im Bereich des Tholeyer Bahnhofs für „anderweitige Zwecke“, wie es damals hieß, gesperrt. Alle Züge endeten in Oberthal, die Fahrgäste mussten die Reststrecke zu Fuß zurücklegen. Für kurze Zeit war vor dem Ostportal des Tunnels ein Notbahnsteig eingerichtet, damit der Weg für die Bahnfahrer nicht mehr so weit sein sollte. In den 60er und 70er Jahren setzte das Sterben der Tholeyer Bahn ein. Nach Tholey fuhren die Züge bis 1983, nach Oberthal bis 1984. Güterverkehr herrschte bis 1995. Heute ist die Strecke ein Rad- und Wanderweg.

Die 5,23 Kilometer lange Strecke von Neubrücke nach Birkenfeld ging am 15. Oktober 1880 in Betrieb. 1932 wurde die Betriebsführung von der Rhein-Nahe-Bahn an die Birkenfelder Lokalbahn abgegeben, die sich ab 1950 „Birkenfelder Eisenbahn“ nannte. Der Fahrplan des Jahres 1954 wies 15 Fahrten an Werktagen und zehn an Sonntagen auf. Über Fahrgäste konnte die Bahn nicht klagen. 1956 endete der Dampflokbetrieb. 1962 wurde der Bahnverkehr auf Busse umgestellt. Noch bis 1991 gab es Güterverkehr. Bemühungen um eine Wiederbelebung für den Personenverkehr blieben ohne Resultat. Die Trasse ist heute ein Freizeitweg.

Von 1909 und 1981 gab es zwischen Heimbach und Baumholder Personenverkehr. Besonderen Auftrieb bekam die Bahnstrecke, als vor dem Krieg der Truppenübungsplatz gebaut und später US-Truppen nach Baumholder verlegt wurden. Unter den drei beschriebenen Stichbahnen ist die nach Baumholder die einzige, auf der noch die Schienen liegen. Derzeit gibt es ernsthafte Bemühungen, den Personenverkehr ab 2015 wieder einzuführen.

„Die Stichstrecken der Rhein-Nahe-Bahn“, 224 Seiten, 200 Fotos, 18 Euro. Erhältlich ist das neue Buch im Buchhandel oder im Verlag Schäfer, Talstraße 2a, Theley, Telefon (0 68 53) 16 37.

Fortschritt und verpasste Chance

Birkenfeld. Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen der Nebenbahn Heimbach-Baumholder 2012 legte Theo Schäfer aus Theley sein Buch „Die Stichstrecken der Rhein-Nahe-Bahn“ vor; den Umschlag gestaltete Axel C. Groß aus Meckenbach. Für Einwohner der Landkreise Birkenfeld und St. Wendel ist es höchst interessant, weil zwei der drei porträtierten Strecken auf Birkenfelder Territorium liegen: neben Heimbach-Baumholder auch Neubrücke-Birkenfeld, die dritte ist St. Wendel-Tholey.

Zu einer Autorenlesung lud der Birkenfelder Stadtbürgermeister Peter Nauert ein. Voll besetzt war der Sitzungssaal des Rathauses. Eingangs zitierte Nauert eine Denkschrift des Komitees von 1878, das das Projekt vorantrieb: „Die größte Schädigung der Stadt Birkenfeld, die ihr auf ewige Tage durch Umgehen bei der Anlage der Rhein-Nahe-Bahn geworden ist, wird sich niemals wieder vollständig ausgleichen lassen.“

Inwiefern sich diese Prophezeiung erfüllt habe, sei dahingestellt. Jedenfalls gaben sich die Initiatoren noch der Illusion hin, der Schienenstrang würde nach Trier fortgeführt. Das dokumentiert Theo Schäfer auch in seinem Buch. Aber die Hochwaldbahn wurde in Türkismühle angebunden. red

[Regionalforum-Saar] mea culpa

Date: 2011/10/13 14:37:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Es ist schon recht, wenn man von was keine Ahnung hat, soll man die Flossen von weglassen.
 
In meiner gestrigen Email habe ich in blindem Eifer einem lateinischen Wort einen Plural verpaßt, der manch gestandenem Lateiner das Wasser in die Augen trieb.
 
"opus" = das Werk
so heißt die Einzahl. Aber die Mehrzahl heißt nicht "opi", sondern "opera".
 
Mea culpa.
 
Soll nicht wieder vorkommen (Betonung liegt auf "soll" - ich kann und werde nichts versprechen).
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Thomas de Choisy

Date: 2011/10/13 23:20:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.

Sonderband 16

 

Hans Peter Klauck – Benedikt Loew – Guy Thewes (Hrsg.)

 

Thomas de Choisy

Ingenieur und Festungsgouverneur unter Ludwig XIV

 

Der Band enthält die Beiträge des Symposiums vom 30.10.2010

216 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen

 

Preis: 16,80 € zzgl. Porto und Verpackung (15 € für Mitglieder)

 

Bitte ausschließlich bestellen bei:
 
Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.
Kreisarchiv Saarlouis
Postfach 1840
66718 Saarlouis
Tel.: 06831/444-425
heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de
 

[Regionalforum-Saar] Die Totenbildchensammlung

Date: 2011/10/13 23:21:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.

Sonderband 15

 

Hans Peter Klauck – Jakob Klein – Inge Riedel

 

Die Totenbildchensammlung

Familienkundliche Daten von

22600 Totenbildchen und Todesanzeigen

aus dem Landkreis Saarlouis

 

Einführungsband mit 125 meist farbigen Abbildungen

und eine CD mit allen familienkundlichen Daten

 

Preis für Buch + CD: 19 € zzgl. Porto und Verpackung (17 € für Mitglieder)

 

Bitte ausschließlich bestellen bei:

 

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.

Kreisarchiv Saarlouis

Postfach 1840

66718 Saarlouis

Tel.: 06831/444-425

heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de

 

 

[Regionalforum-Saar] Vortrag Mittwoch 19. Oktobe r 2011 beim Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte

Date: 2011/10/14 19:34:37
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>

Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V.
                   in Zusammenarbeit mit der
Aleksandrastiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung


                           Einladung
                              zum
                            Vortrag 


          „(Mehr) Demokratie wagen - Das antike Athen“
                             von

                        Ralf Krautkrämer
                          alpha gemini
                    Universität des Saarlandes

Das Bild Griechenlands als Wiege der Demokratie ist in den letzten Monaten durch die
Schuldenkrise fast völlig überlagert worden. Die Akropolis, einst Symbol klassischer
Architektur, dient nur noch als Hintergrund für Fotomontagen, die Griechenland zum
Verkauf seiner Kulturgüter auffordert.
Diesem Bild möchte der Vortrag zumindest für einen kurzen Moment entgegenwirken. In
großen Zügen werden die historischen und sozialen Bedingungen für die Entwicklung der
antiken Demokratie nachgezeichnet. Welche Gruppen konnten wählen? Wie konnten sie
sich am demokratischen Prozess beteiligen? Was unterschied die Antike von der heutigen
Demokratie?
Besonderer Wert wird auf die Darstellung der demokratischen Prozesse im antiken Athen
gelegt: Vom Ablauf eines Gerichtsprozesses über die Verbindung von Religion und Politik
bis hin zum berühmt-berüchtigten Scherbengericht. Zur Illustration der verschiedenen
Aspekte werden antike literarische Quellen und archäologische Funde herangezogen, die
diese besondere Regierungsform lebendig werden lassen.


                   Am Mittwoch, den 19. Oktober 2011, 19.00 Uhr
                      im historischen Junkerhaus ( 1569 )
                       Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22

                 Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Heimat in Zeiten der Gl obalisierung“

Date: 2011/10/15 20:34:04
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hoof.

 

Zu einer literarisch-zeitgeschichtlichen Vortragsveranstaltung am 1. November 2011 (Allerheiligen), 17 Uhr, lädt der Heimat- und Kulturverein Ostertal ins protestantische Gemeindehaus Hoof ein. Das Thema lautet „Heimat in Zeiten der Globalisierung“. Referent ist Klaus Brill aus Alsweiler, langjähriger Auslandskorrespondent der Süddeutschen Zeitung, zurzeit in Prag tätig. Brill hat im Jahr 2009 das Buch „Deutsche Eiche – Made in China“ veröffentlicht. Darin beschreibt er am Beispiel eines Dorfes im St. Wendeler Land, welche Auswirkungen die Globalisierung auf unsere Dörfer hat. Geschäfte, Gastwirtschaften, Schulen, ja sogar Kirchen schließen, die Vereinskultur schläft mangels Mitglieder ein – wodurch regionale Eigenheiten und Identitäten bedroht sind. Ein Phänomen, das sich weltweilt beobachten lässt. Dabei könnte gerade ein lebendiges Dorf für viele Probleme der Globalisierung gute Lösungsansätze bieten. Ehrenamtliches Engagement und Bürgerinitiativen sind im Dorf selbstverständlich, ein Geflecht von Gegenseitigkeit und persönlichen Kontakten ermöglicht eine bessere Integration. Wer die Zukunft verstehen wolle, so Brill, müsse deshalb auf das Dorf schauen.

[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung am 27. Oktober 2011

Date: 2011/10/16 18:07:52
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Buchvorstellung:

Johann Anton Joseph Hansen:

Beiträge zur Geschichte des Kirchen-, Schulund
Armenwesens in der ehemaligen nassausaarbrückischen
Grafschaft Ottweiler

Transkription:
Hans-Joachim Hoffmann – Dr. Margarete Stitz

Schulmuseum Ottweiler

27.10.2011

18:00 Uhr

[Regionalforum-Saar] Im Archäologiepark Belginum wird abgespeckt

Date: 2011/10/16 20:38:40
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Datum: 14. Oktober 2011 Trierischer Volksfreund-Ausgabe Hunsrück

 

Im Archäologiepark Belginum wird abgespeckt

Von Marion Maier

 

Morbach/Wederath. -  Der Archäologiepark Belginum geht Ende des Monats erstmals in die verlängerte Winterpause. Den Grabungen dort droht das Aus. Ob es 2012 eine Sonderausstellung in dem Museum gibt, ist noch unklar. Bürgermeister Andreas Hackethal muss sparen und hat noch keine neuen Geldquellen gefunden. Doch sucht er weiter.

 

Der zehn Monate alte Sparbeschluss des Gemeinderats Morbach schlägt im Archäologiepark Belginum Ende Oktober zu. Erstmals wird sich das Haus mit einem von der Verwaltung errechneten Defizit von 130 000 Euro pro Jahr vorzeitig in die Winterpause verabschieden. Für fünf Monate.

 

Die Verkürzung der Öffnungszeiten um nicht ganz drei Monate ist nicht die einzige Einschränkung im Belginum. Die seit mehr als 50 Jahren andauernden Grabungen im Belginum, einer der laut Museumsleiterin Rosemarie Cordie "bedeutendsten archäologischen Fundstellen in Mitteleuropa", werden möglicherweise eingestellt. Bürgermeister Andreas Hackethal will versuchen, dies abzuwenden. Er sagt: "Wir werden nach Möglichkeiten suchen, wie man beispielsweise in Kooperation mit dem Rheinischen Landesmuseum und dem Bürgerservice Trier weitere Ausgrabungen durchführen kann." Die von Cordie bislang vorgenommene Auswertung und Veröffentlichung der Grabungsergebnisse sieht Hackethal allerdings nicht als Aufgabe der Gemeinde an.

 

Das Renommee eines Museums hänge nicht nur von der wissenschaftlichen Arbeit ab, sagt der Gemeindechef. 20 Ein-Euro-Jobber des Bürgerservice haben zuletzt in einem der Tempelbezirke des Belginums gegraben. Zu untersuchen ist noch jede Menge. Gerade mal ein Prozent der Kernsiedlung ist laut Cordie bislang erforscht. Doch dem Bürgerservice wurde der Geldhahn zugedreht. Deshalb kann er die Ein-Euro-Jobber nicht mehr halten.

 

Rechtsstreit um Stellenkürzung

 

Hackethal hofft, auch in Sachen Sonderausstellung noch etwas bewegen zu können. "Wir suchen nach Möglichkeiten", sagt er. Museumsleiterin Cordie hatte angekündigt, eine solche Ausstellung nicht mehr organisieren zu können, wenn ihre Stelle reduziert wird. Bislang sieht es so aus, als käme diese Reduzierung, doch sicher ist das nicht. Cordie hat gemäß dem Ratsbeschluss eine Änderungskündigung erhalten, nach der sie nur noch sieben statt wie bisher zwölf Monat arbeiten sollen. Sie hat diese Kündigung unter Vorbehalt angenommen - und dagegen geklagt. Am 30. November wird vor Gericht verhandelt. Den Sparbeschluss der Gemeinde hat Cordie scharf kritisiert. Sie sprach vom "Museumstod auf Raten". Die Sonderausstellungen und auch die Ausgrabungen hätten viele Besucher ins Museum gelockt.

 

Und genau um die Besucherzahl geht es. Sie liegt derzeit bei 10 000. Erhofft hatte sich die Gemeinde das Dreifache - auch wenn Fachleute wie Bettina Scheeder, Geschäftsführerin des rheinland-pfälzischen Museumsverbands, diese Zahl für "sehr hoch gegriffen" halten. Hackethal sagt: "Es muss unser Bestreben sein, durch publikumswirksame Veranstaltungen neue Zielgruppen für die Museen zu erschließen. Im Hunsrücker Holzmuseum wird das schon beispielhaft umgesetzt mit der Museumsnacht und der Holzmesse ,Dendro\'." Wichtig sei, dass die Museen in der Bevölkerung verankert seien und das Angebot von den Menschen angenommen würde.

[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung in Spiesen

Date: 2011/10/16 20:50:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Buchvorstellung:
 
Stephan Friedrich: Wir sind Dornen geworden in fremden Augen - Die Geschichte der Juden von Spiesen
 
Sonntag, 6.11.11, 17.00 Uhr Spiesen Rathaussaal
 
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

[Regionalforum-Saar] Sonderprogramm während der Wendalinusfestwoche

Date: 2011/10/17 18:04:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

St. Wendel.

Während des Markttages und der Kirmes !

Grosses Automaten-Cabinet.

 

Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß vom Samstag ab das grosse Automaten-Cabinet geöffnet ist.

Dasselbst stellt ohne optische Gläser alle Figuren in natürlicher Lebensgröße dar,

welche sich besonders durch ihre analogen Stellungen, Costüme und bewunderungswürdige Mechanik auszeichnen.

 

1) Abth.: Das Automaten=Cabinet

 

1. Barbarossas Erwachen

2. Reichsschwert=Ueberreichung an Kaiser und König Wilhelm I

3. Wilhelm Tells Apfelschuß

4. der sterbene Grenadier auf dem Schlachtfelde zu Waterloo.

5. Die Geburt Christi zu Betlehem

6. Der Marquis de Bassompiere und der Marquis de Clermont.

7. Der Mörder Traupmann

 

2) Abth.: Extra=Cabinet

 

1. Die beiden siamesischen Zwillinge.

2. Die berühmte Balletttänzerin Julia Pastrana.

3. Die Mulatten-Zwillinge Miß Mille und Christine. Die zusammengewachsenen Mulattenmädchen sind 21 Jahre alt.

 

Eintritt:

1. Platz 3 Sgr.

2. Platz 1 ½ Sgr.

zum Extra-Cabinett 1 Sgr

Um freundlichen Zuspruch bittet W. Frohn.

 

 

Quelle: Nahe-Blies-Zeitung Nr. 123 vom 16.10.1873, gefunden heute im Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Keller, Akt Nr. 12690 vom 14.10.1873

 

[Regionalforum-Saar] Funde von großer historisch er Bedeutung

Date: 2011/10/18 08:35:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Funde von großer historischer Bedeutung

Im Tholeyer Rathaussaal werden die Einblicke in das Castrum Theulegium erstmals öffentlich gewährt

Tholey. Spektakuläre Einblicke in die Geschichte des Castrum Theulegium werden am Donnerstag, 20. Oktober, um 19.30 Uhr im Tholeyer Rathaussaal gewährt. Die Bauarbeiten auf dem Schaumbergplateau machten im vergangenen Jahr weitere archäologische Ausgrabungen notwendig. Dabei stießen die Archäologen erneut auf Funde von größter historischer und bauhistorischer Bedeutung. Der Mittelalterarchäologe und Burgenforscher Joachim Zeune erläutert in dem Vortrag – bei freiem Eintritt – die Ergebnisse gemeinsam mit Rupert Schreiber vom Landesdenkmalamt. Bei den Ausgrabungen konnte dicht unter der Grasnarbe eine dreiphasige römische Massivbebauung freigelegt werden, die mehrere Meter ungestört in den Boden reicht. Ältester Befund ist ein mehr als 19 Meter langer, über 1,1 Meter starker Mauerzug von bis zu drei Metern Höhe, der zu einem großen Bauwerk gehörte. Gegen diesen Mauerzug wurden wohl noch vor dem 3./4. Jahrhundert nach Christi zwei Gewölbekeller gestellt.

Zeitnah verstärkte man in einer dritten Bauphase das Gebäude innen und außen mit einer Reihen- oder Gewölbebogenmauer. Diese Konstruktion diente statischen Stabilisierungszwecken. Die auf dem Schaumberg angetroffene Konstruktionsweise, bei der die Bögen sich von der Mauer abwenden statt sich zur ihr hin zu öffnen, ist sehr selten und eine absolute Besonderheit; hierfür gibt es in Europa nur wenig Nachweise. Nach einer Einschätzung von Mitarbeitern des Landesdenkmalamtes gehört dieser Mauerzug zu den eindruckvollsten antiken Relikten, die in der Region bekannt geworden sind.

Aber auch zur mittelalterlichen Burg konnten neue wichtige Befunde freigelegt werden, diesmal in Zusammenhang mit dem Einbau eines Technikcontainers. Sie bilden einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der Burganlage des ausgehenden Mittelalters.

Die 2010 entdeckten Befunde und Funde werden hier erstmals öffentlich in Wort und Bild vorgestellt. red

Re: [Regionalforum-Saar] Sonderprogramm während der Wendalinusfestwoche

Date: 2011/10/18 10:50:19
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>

Manches hört sich merkwürdig aktuell an ..........
Elmar Peiffer

****************************************************************************************

-------- Original-Nachricht --------
Datum: Mon, 17 Oct 2011 12:04:23 -0400 (EDT)
Von: Rolgeiger(a)aol.com
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Sonderprogramm während der Wendalinusfestwoche

St. Wendel.

Während des Markttages und der Kirmes !

Grosses Automaten-Cabinet.

 

Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß vom Samstag ab das grosse Automaten-Cabinet geöffnet ist.

Dasselbst stellt ohne optische Gläser alle Figuren in natürlicher Lebensgröße dar,

welche sich besonders durch ihre analogen Stellungen, Costüme und bewunderungswürdige Mechanik auszeichnen.

 

 

 

1) Abth.: Das Automaten=Cabinet

 

1. Barbarossas Erwachen

2. Reichsschwert=Ueberreichung an Kaiser und König Wilhelm I

3. Wilhelm Tells Apfelschuß

4. der sterbene Grenadier auf dem Schlachtfelde zu Waterloo.

5. Die Geburt Christi zu Betlehem

6. Der Marquis de Bassompiere und der Marquis de Clermont.

7. Der Mörder Traupmann

 

 

 

2) Abth.: Extra=Cabinet

 

1. Die beiden siamesischen Zwillinge.

2. Die berühmte Balletttänzerin Julia Pastrana.

3. Die Mulatten-Zwillinge Miß Mille und Christine. Die zusammengewachsenen Mulattenmädchen sind 21 Jahre alt.

 

 

 

Eintritt:

1. Platz 3 Sgr.

2. Platz 1 ½ Sgr.

zum Extra-Cabinett 1 Sgr

Um freundlichen Zuspruch bittet W. Frohn.

 

 

Quelle: Nahe-Blies-Zeitung Nr. 123 vom 16.10.1873, gefunden heute im Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Keller, Akt Nr. 12690 vom 14.10.1873

 




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[Regionalforum-Saar] Dia-Vortrag für Kurzentschl ossene

Date: 2011/10/18 18:14:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Diavortrag über den Ritter Franz von Sickingen

St. Ingbert. In der historischen Literatur wurden die Kriegszüge des pfälzischen Ritters Franz von Sickingen an der Saar und Mosel immer wieder am Rande erwähnt. Es gibt Hinweise darauf, dass er bei verschiedenen militärischen Aktionen unter anderem Medelsheim und Blieskastel besetzt oder geplündert hat.

Mit einem Diavortrag bei der Veranstaltungsreihe Uni vor Ort wird Hans-Joachim Kühn aufgrund der historischen Quellen die Beziehungen Franz von Sickingens zur Saargegend neu beleuchten. Schließlich finden sich in St. Wendel und Medelsheim einige wenige Originalzeugnisse aus dem frühen 16. Jahrhundert. Zu der Veranstaltung lädt die KEB Saarpfalz am Dienstag, den 18. Oktober, 19.30 Uhr in den Konferenzraum der KEB (Karl-August-Woll-Str. 33) in St. Ingbert ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Zentrum für Lebenslanges Lernen (ZeLL) der Universität Saarbrücken statt. red

-------------

Aber nicht vergessen: nur in St. Wendel gibts die richtig(unecht)e Kanonenkugel. höhö

[Regionalforum-Saar] noch ein archäologischer Vo rtrag auch am 20. Oktober

Date: 2011/10/18 18:18:40
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Leider gibt es immer noch keine Koordination unter den Veranstaltern bei uns im Kreis, was sehr schade ist.

Am 20. Oktober gibt es in Tholey einen Vortrag über die Ausgrabungen auf dem Schaumberg, im Mia-Münster-Haus eine Buchvorstellung und in Schwarzenbach diesen Vortrag:


Archäologischer Vortrag
von Dr. Sabine Hornung, Universität Mainz
 
In den Wäldern zwischen Sitzerath und Oberlöstern sind bis heute zahlreiche Spuren alter Steingewinnung zu finden. Größtenteils gehören  sie in die jüngere Vergangenheit. Doch schon in römischer und keltischer Zeit hat man hier Bausteine, aber auch Reib- und Mühlsteine für die Siedlungen der Region hergestellt. Neueste archäologische Forschungen liefern Hinweise auf die Entstehung spezialisierten Handwerks im Zuge der Steingewinnung. Den mutmaßlichen Steinbruchherren bescherte die Abbautätigkeit offensichtlich einigen Wohlstand. Hiervon zeugen repräsentative Siedlungen und Grabdenkmäler aus keltisch-römischer Zeit, die aktuell im Mittelpunkt neuer Geländearbeiten des Institutes für Vor- und Frühgeschichte der Universität Mainz stehen.

Veranstalter: Kulturamt Nonnweiler in Kooperation mit Verein für Heimatkunde Nonnweiler e.V.
Termin: 20.10.2011
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Kolpinghaus Schwarzenbach
 

[Regionalforum-Saar] Opfern ein Gesicht geben - Stolpersteine in Thalfang

Date: 2011/10/18 18:21:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Trierischer Volksfreund vom 18.10.2011
 
Opfern ein Gesicht geben
 
Am 21. Oktober lässt der Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang im Ort 21 Stolpersteine verlegen, die an die Deportation und Ermordung von jüdischen Bürgern aus Thalfang erinnern. Zusätzlich dokumentieren eine Ausstellung im Haus der Begegnung sowie ein Buch von Elmar Ittenbach die Geschichte der Thalfanger Juden.
 
Thalfang. Immer mehr Städte und Gemeinden arbeiten die wechselvolle Geschichte ihrer jüdischen Mitbewohner auf, die oftmals in den Vernichtungslagern der Nazis ein grausames Ende fanden. Allerorten werden Stolpersteine in Gehsteige verlegt, auf denen die Namen ehemaliger jüdischer Mitbürger eingraviert sind, um ihrer Vertreibung und Ermordung in den Vernichtungslagern durch das Hitlerregime zu gedenken. Auch in Thalfang erinnert man sich an die jüdischen Mitbürger.

21 dieser Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig lässt der Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang am kommenden Freitag, 21. Oktober, ab 13.30 Uhr an acht verschiedenen Stellen im Ort verlegen.
 
Auf den Betonquadern mit Messingplatte ist beispielsweise zu lesen:
"Hier wohnte Isidor Lazarus/Jahrgang 1865/Deportiert 1942 nach Theresienstadt/Ermordet 19.9. 1942 in Treblinka". Dazu wird Rabbiner Davidson aus Kaiserslautern das Kaddisch, ein jüdisches Totengebet, sprechen. Im Anschluss ist gegen 15 Uhr ein feierlicher Festakt mit Liedern und Gedichten im Haus der Begegnung vorgesehen, wo eine Ausstellung Jüdisches Leben in Thalfang eröffnet wird. Die Dokumentation ist von Schülern der Klasse 10 der Erbeskopf-Realschule plus ausgearbeitet worden. "Der 21. Oktober ist ein historischer Tag", sagt Frank Hürtgen vom Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang, "da geben wir den Opfern ihren Namen zurück." Hintergrund: Am 16. Oktober 1941 verließ der erste Deportationstransport mit Juden aus Thalfang und Talling die Hauptstadt Berlin mit Zielort Lodz in Polen - ins KZ-Sammellager "Ghetto Litzmannstadt". 1942 verschleppen die Nazis schließlich den größten Teil der Thalfanger Juden nach Auschwitz, Theresienstadt, Minsk und Riga.
 
17-Jährige stirbt in Auschwitz
In seinem Buch "Jüdisches Leben in Thalfang" hat der Thalfanger Lehrer im Ruhestand und Autor Elmar Ittenbach die letzte Reise von Juden des Ortes recherchiert und aufgelistet. So auch die Deportation von Leonore Koschelnik. Das 17-jährige Mädchen wird am 14. Dezember 1942 mit dem "25. Osttransport" zusammen mit 814 anderen von Berlin direkt ins Vernichtungslager nach Auschwitz gebracht. Im Februar 1943 stirbt dort der Letzte der 815 verschleppten Juden. So wie Leonore Koschelnik will der Arbeitskreis auch den anderen Thalfanger Juden ein Gesicht und ihren Namen zurückgeben.

Ittenbach hat mit seinem Werk, das bei der Gedenkfeier vorgestellt wird, das Buch "Beiträge zur Geschichte der Juden in Thalfang" von Hilde Weirich und Pfarrer Winfried Krauses Buch aus dem Jahr 1995 aktualisiert und ergänzt. Sein größtes Hilfsmittel war in den letzten Monaten der Computer.

Via Internet recherchierte er unter anderem in den Archiven des NS-Dokumentationszentrums in Köln, der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem oder des polnischen Staatsarchivs in Lodz.
Die Schicksale von rund 70 Juden aus Thalfang hat Ittenbach bislang zurückverfolgt. "Es werden bestimmt noch mehr auftauchen, da noch nicht alle Schicksale geklärt sind", sagt Ittenbach. Auf 160 Seiten mit historischen Aufnahmen hat er 250 Jahre jüdisches Leben in Thalfang auf den neuesten Stand gebracht. Das Buch erscheint im Paulinus Verlag.1730: Beleg für einen jüdischen Friedhof. 1788: Elf jüdische Familien leben im Amt Tronecken. 1822: Bau der Synagoge. 1844: 23 Prozent der Thalfanger sind jüdischen Glaubens. 1925: Anteil jüdischer Bevölkerung in Thalfang unter neun Prozent. 1933: Noch 37 jüdische Bürger in Thalfang. 1941: Erste Deportation eines Thalfanger Juden nach Lodz in Polen. 2009: In Talling werden vier Stolpersteine verlegt. 2010: Gedenktafel wird am früheren Standort der Synagoge in Thalfang errichtet. zad
 
 
 

[Regionalforum-Saar] Die Kamera als Waffe.

Date: 2011/10/19 22:44:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Rother, Rainer; Prokasky, Judith (Hrsg.): Die Kamera als Waffe.
Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges. München: Edition Text + Kritik
im Richard Boorberg Verlag 2010. ISBN 978-3-86916-067-2; 326 S.; EUR
27,00.

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Daniel Mühlenfeld, Institut für Geschichtswissenschaft,
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
E-Mail: <daniel(a)muehlenfeld.net>

Der vorliegende Sammelband geht zurück auf ein Symposium gleichen
Titels, das die Deutsche Kinemathek gemeinsam mit dem Bundesarchiv und
der Stiftung Topographie des Terrors im September 2009 organisiert
hatte.[1] Der Hauptschwerpunkt liegt auf der Arbeit der deutschen
Propaganda-Kompanien (PK) und deren filmischem wie fotografischem
Ausstoß. Nach einer konzisen thematischen Einführung von Daniel Uziel[2]
stehen in sieben Beiträgen zunächst "Ästhetik und Technik" der
Bildproduktion im Blickpunkt, ehe sich im Weiteren jeweils zwei Beiträge
den Aspekten "Fremd- und Feindbilder", "Selbstbild und Idolisierung"
sowie "Propaganda für das Ausland" widmen. Den deutschen Fall
kontrastieren die folgenden vier Beiträge, die sich mit dem Phänomen der
Kriegspropaganda in den USA, der UdSSR und Großbritannien
auseinandersetzen. Den Abschluss des Bandes bilden drei Aufsätze über
das mediale beziehungsweise rezeptive Nachleben der Propagandabilder und
-filme bis in die Gegenwart hinein.

Im ersten Abschnitt skizziert zunächst Rainer Rother die
ästhetisch-bildsprachliche Genese des Mediums "Kriegswochenschau". Sie
sollte durch die Suggestion unmittelbarer Teilhabe am Geschehen die
Verbundenheit zwischen Soldaten und Zivilisten zum Ausdruck bringen. Die
schon zeitgenössisch vielbeschworene Idee von der Wochenschau als
"Brücke zwischen Front und Heimat" sei, so Rother, ein Reflex auf die
vom nationalsozialistischen (NS-) Regime für wahr genommene
"Dolchstoßlegende"[3] gewesen (S. 44). In der Bildsprache habe die
Wochenschau insbesondere in der frühen Kriegsphase deutliche Anleihen
bei Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" genommen (S. 43). Dass die
Wochenschau damit gleichsam künstlerischer Ausdruck
nationalsozialistischen Schauens auf die Welt gewesen sei, ist indessen
keine wirklich neue Erkenntnis (S. 40f.). Filmhistorisch eher aufmerken
lässt hingegen der Hinweis, dass die Untermalung eines Luftangriffes mit
Richard Wagners "Ritt der Walküren" erstmalig 1940 in einer deutschen
Kriegswochenschau erfolgte (S. 45).

Ralf Forster schildert in seinem Beitrag den "Weg der PK-Berichte [...]
von der Front in die Kinos": Nur sechs Prozent aller PK-Aufnahmen fanden
letztlich überhaupt Eingang in eine Wochenschau (S. 59). Dabei weist er
unter anderem darauf hin, dass durch das nachträgliche Einsprechen des
Kommentars gewissermaßen eine Entfremdung von Kameramann und
Filmmaterial stattfinde. - Letzterem werde mit der sprachlichen Rahmung
eine ganz eigene Lesart zugewiesen (S. 54f.). Diesen
konstruktivistischen Konnex stellt auch Hans-Peter Fuhrmann heraus, wenn
er der Frage nach dem Spannungsverhältnis von Realitätsreproduktion und
medialer Inszenierung vermittels nachträglicher Bild-Ton-Komposition
nachgeht. Demgegenüber untersucht Matthias Struch, inwieweit sich anhand
des filmischen Rohmaterials der persönliche Stil von Kameraleuten
erkennen lässt.

Der von Dirk Alt, Karl Stamm und Alexander Zöller verfasste Beitrag über
den Kameramann Hans Bastanier versucht sich an der Auswertung dessen
nachgelassenen Werkes. Leider krankt der Text daran, dass die Autoren
hinsichtlich der Lesart der von Bastanier nachgelassenen Filme zwar eine
vorderhand plausible Interpretation entwickeln, jedoch letztlich nicht
über Mutmaßungen hinauskommen. Etwa wenn sie im Duktus der
Tatsachenbehauptung Aussageabsichten von Filmsequenzen Bastaniers
ausführen, ohne dass Einzelheiten über die konkreten
Entstehungszusammenhänge und Verwendungszwecke des Materials vorlägen.
Dies trifft besonders dort zu, wo Fotomaterial genutzt wird, das einen
Kameramann in Wehrmachtsuniform zeigt, bei dem es sich "wohl [um]
Bastanier" (S. 91) handele. Hier gleitet die Argumentation vollends ins
Spekulative ab.

Auffällig ist, dass sich einige Beiträge inhaltlich zum Teil diametral
widersprechen, ohne dass dies seitens der Herausgeber etwa in der
Einleitung erläuternd kommentiert würde. So argumentiert Dirk Alt in
seinem Text über den propagandistischen Wert von Farbfilmen, die
deutsche Farbfilmarbeit habe etwa der der USA um Jahre hinterhergehinkt
(S. 101f.). Demgegenüber stellt David Culbert in seinem
komparatistischen Blick auf die US-Wochenschauen gleich an den Anfang
den Befund: "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutschen den
amerikanischen Wochenschauen im Zweiten Weltkrieg visuell überlegen
waren." (S. 229) Zugleich verweist Culbert auf die oft vorgebrachte
Behauptung, Joseph Goebbels habe letztlich alle Wochenschauen persönlich
begutachtet (S. 230). Dagegen hatte Roel Vande Winkel in seinem Text
über die Auslandswochenschauen der Universum Film AG (Ufa) gerade mit
dieser Legende aufgeräumt: Er verwies darauf, dass diese Auffassung in
keiner Weise belegbar sei (S. 209). In solchen Fällen wünschte sich der
Leser eine klärende Einordnung.

Eine grundsätzliche Schwierigkeit mehrerer Beiträge des Bandes besteht
indessen in der unreflektierten Handhabung des "Propaganda"-Begriffes.
Der analytische Gewinn seiner nach wie vor anhaltenden Verwendung in der
Forschung ist faktisch mehr als bescheiden.[4] Vielmehr ist sein
unüberlegter Gebrauch eher geeignet, Erkenntnispotenziale zu schmälern.
So etwa, wenn Karl Prümm nach den Kriterien fragt, anhand derer ein Film
wie zum Beispiel "Feldzug in Polen" zu bewerten sei. Als mögliche
Aspekte nennt er unter anderem die "Effektivität der Propaganda" sowie
den "Einsatz der Suggestion" und der "Mittel der Überwältigung" (S. 117)
- um dann anhand von fünf Gesichtspunkten eine Einordnung des Films
vorzunehmen. Dabei verwischt die Trennung von Intention und
tatsächlicher Wirkung zusehends beziehungsweise wird kurzerhand in eins
gesetzt: "Eine nicht zu unterschätzende Propagandafunktion des Filmes
besteht in der Einschüchterung und Abschreckung potenzieller
Kriegsgegner. Zu diesem Zweck wurde der Film beispielsweise im Frühjahr
in den skandinavischen Ländern gezeigt und verfehlte sicherlich seine
Wirkung nicht." (S. 122) Indem Prümm hier Intention und Wirkung des
Films gleichsetzt, redet er letztlich dem vom NS konstruierten
Selbstbild von der allmächtigen Propaganda das Wort.

Dass der "Propaganda"-Begriff nicht nur im Zusammenhang mit der
Erforschung des Nationalsozialismus wenig hilfreich ist, belegt indessen
der vergleichende Blick, den Brian Winston auf die britische
Kriegspropaganda wirft. Denn, so der Autor, Propaganda in einer
Gesellschaft zu betreiben, die aus ihren libertären Traditionen heraus
Propaganda eigentlich ablehne, habe nur deshalb im Ansatz funktioniert,
weil die Briten ein vergleichsweise subtiles Vorgehen an den Tag gelegt
hätten (S. 256). Zu einem solchen Befund kann nur gelangen, wer
Propaganda im alltagssprachlichen Sinne gebraucht. Vollzieht man jedoch
eine funktionale Abstraktion und spricht bewusst nicht von Propaganda,
sondern von staatlicher Kommunikationspolitik, dann kommt man kaum
umhin, den Gebrauch von Propaganda als konstitutiv für letztlich alle
neuzeitlich-modernen Staatswesen anzusehen.[5]

Ähnlich problematisch ist eine Argumentation im Beitrag Edgar Lerschs,
der eine Analyse der bundesrepublikanischen Fernsehdokumentation "Das
Dritte Reich" aus den Jahren 1960/61 vornimmt. Lersch konstatiert: "Aus
heutiger Sicht lassen die Gesamtkonzeption und die Aussagen des
Kommentars beträchtliche historiographische und interpretatorische
Schieflagen erkennen." (S. 288) Dies ist allerdings eine banale
Tatsache, die nur dann einer Erwähnung bedarf, wenn man die untersuchte
Fernsehdokumentation nicht als das betrachtet, was sie einzig und allein
ist: eine mediale Selbstauskunft hinsichtlich des Verhältnisses der
frühen bundesrepublikanischen Gesellschaft zur eigenen NS-Vergangenheit.
Ob vom heutigen Stand der Zeitgeschichtsforschung aus betrachtet das
Phänomen NS darin hinsichtlich Deutung und Gewichtung korrekt gewürdigt
wurde, ist nicht die Frage. Vielmehr geht es um das aus den so benannten
"Schieflagen" rekonstruierbare Geschichtsbild der späteren
Adenauer-Jahre.

Anregend zu lesen sind indessen die letzten beiden Beiträge von Judith
Keilbach und Klaus Kreimeier. Keilbach setzt sich in ihrem Beitrag mit
dem Aspekt auseinander, wie die Ausschlachtung von NS-Fotografien und
-Filmen zur Illustration gegenwärtiger Fernsehdokumentationen zu einer
unterschwelligen ästhetischen Reproduktion der NS-Ideologie geraten kann
- übrigens ohne dass der zuletzt sattsam diskutierte Name des Leiters
des Ressorts Zeitgeschichte beim ZDF einmal fiele.[6] Kreimeier spürt
der Frage nach, ob das Ziel, Krieg medial möglichst unmittelbar erlebbar
zu machen, um die Verbundenheit von "Front und Heimat" zu festigen,
angesichts immer ausgefeilter Medientechnik tatsächlich zu erreichen
ist. Faktisch bleibt aber auch angesichts realistischster Grafiken in
modernen Computerspielen ein intransponibler Erfahrungsrest. Dies gelte
nicht zuletzt auch deswegen, weil schließlich auch die medialen
Inszenierungen von Krieg einem kollektiven kulturellen Gedächtnis davon
entsprängen, wie ein Krieg auszusehen habe, um als Krieg gelten zu
können. So gesehen bleibt jedoch jede mediale Darstellung von Krieg
schon aufgrund des allen Medienmachern unhintergehbar immanenten
"heimlichen Drehbuches" (Kreimeier) nicht mehr als eine sich selbst
erfüllende Prophezeiung.

Allen einzelnen Beiträgen eigenen Unzulänglichkeiten zum Trotz vermag
der vorliegende Band eine ganze Reihe Anregungen für weitere Forschungen
zu geben - und sei es nur, die beständige Reflektionsbedürftigkeit der
Mediengeschichte insbesondere des NS nochmals eindrücklich vor Augen zu
führen.

Anmerkungen:
[1] Vgl. Judith Prokasky: Tagungsbericht 'Die Kamera als Waffe'-
Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges. 24.09.2009-26.09.2009, Berlin,
in: H-Soz-u-Kult, 30.10.2009,
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2825>
(08.09.2011); Caroline Rothauge und Martin Lüthe: Tagungsbericht
Theorien des Populären. 08.01.2010-09.01.2010, Paderborn, in:
H-Soz-u-Kult, 18.02.2010,
<hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3001>
(10.03.2011).
[2] Daniel Uziel, The Propaganda Warriors. The Wehrmacht and the
Consolidation of the German Home Front, Frankfurt am Main 2008.
[3] Boris Barth, Dolchstoßlegenden und politische Desintegration. Das
Trauma der deutschen Niederlage im ersten Weltkrieg 1914-1933 (Schriften
des Bundesarchivs, Bd. 61), Düsseldorf 2003; vgl. die Rezension von
Patrick Krassnitzer. In: H-Soz-u-Kult, 14.05.2004,
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2004-2-105>
(08.09.2011).
[4] Vgl. meinen Forschungsbericht: Daniel Mühlenfeld, Was heißt und zu
welchem Ende studiert man NS-Propaganda? Neuere Forschungen zur
Geschichte von Medien, Kommunikation und Kultur während des 'Dritten
Reiches', in: Archiv für Sozialgeschichte 49 (2009), S. 527-559.
[5] Wolfgang Reinhard, Die Geschichte der Staatsgewalt. Eine
vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur
Gegenwart, München 1999, S. 308; vgl. die Rezension von Martin Kirsch.
In: H-Soz-u-Kult, 06.09.2000,
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=491>
(08.09.2011).
[6] Wulf Kansteiner, Die Radikalisierung des deutschen Gedächtnisses im
Zeitalter seiner kommerziellen Reproduktion: Hitler und das "Dritte
Reich" in den Fernsehdokumentationen von Guido Knopp, in: Zeitschrift
für Geschichtswissenschaft 51 (2003), S. 626-648.


Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Christoph Classen <classen(a)zzf-pdm.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-4-050>

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[Regionalforum-Saar] Bilder der Kohle

Date: 2011/10/21 09:05:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Bilder der Kohle: Neues Buch über den Saar-Bergbau vorgestellt

Reden. Gänsehautmomente gestern Nachmittag im Redener Zechenhaus: Als das Brass-Ensemble der Bergkapelle das Steigerlied blies – und alle, die zur Vorstellung des Bildbandes „Der Saarländische Steinkohlenbergbau“ gekommen waren, standen auf und sangen mit. Oft wird man sowas nicht mehr erleben. Mitte nächsten Jahres läuft die Kohleförderung im Lande aus.

Diese Historie dokumentiert nun der gut 370 Seiten starke Band. Mit solch gedruckter Erinnerung will und kann es das Land aber nicht bewenden lassen, machte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauier (CDU) deutlich. Man müsse „den Menschen in Erinnerung halten, worin der Beitrag des Bergbaus für dieses Land bestand“. In Glanzzeiten arbeiteten 74 000 Menschen hier zu Lande direkt im Bergbau. Ihr Leben und Arbeiten, die Förderanlagen, aber auch die Eingriffe in die Landschaft, lässt das Buch nun Revue Passieren. Delf Slotta, Leiter des Instituts für Landeskunde, hat dazu aus 100 000 Aufnahmen des RAG-Archivs 800 signifikante Bilder ausgewählt. Der Autor Georg Fox hat mit Bergleuten gesprochen und erzählt deren Lebensgeschichten. Zwei Bände sind es, die die RAG nun mit dem Institut für Landeskunde macht – ein Dokumentarband folgt nächstes Jahr. Der Krüger Verlag aus Dillingen entschloss sich obendrein zu einem dritten Buch – geschrieben auch von Slotta und mit Fotos von SZ-Redakteur Thomas Reinhardt (ausführliche Besprechung folgt). oli

„Der saarländische Steinkohlenbergbau“: Delf Slotta, Georg Fox. 376 Seiten, Krüger Druck.www.krueger-bookshop.de

[Regionalforum-Saar] Treuhänder an der Saar

Date: 2011/10/21 09:07:26
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Treuhänder an der Saar

Neues Buch beschreibt Bartholomäus Koßmanns Zeit als Regierungskommissar

Nach dem Ersten Weltkrieg war das „Saargebiet“ von 1920 bis 1935 ein vom Genfer Völkerbund kontrolliertes Staatsgebilde. Einer der verantwortlichen Regierungskommissare war der Eppelborner Bartholomäus Koßmann.

Eppelborn. Bartholomäus Koßmann, katholisch geprägter Bergmann in der Grube Camphausen, Gewerkschafter und Reichstagsabgeordneter, hat sich als Regierungskommissar des „Saargebiets“ in der Zeit zwischen 1924 und 1935 für seine Heimatregion politisch eingesetzt. Ein neues Buch beschreibt nun erstmals speziell diesen Lebensabschnitt des Eppelborners, der von 1883 bis 1952 lebte. Der Leser wird in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Beginn des Nationalsozialismus geführt: Deutschland hat den Krieg verloren und wird im „Versailler Vertrag“ zu Reparationszahlungen an die Siegermächte verpflichtet. Das sogenannte Saargebiet existiert zu industriellen Reparationsabgaben als staatenähnliches Konstrukt unter der Kontrolle des Genfer Völkerbundes, dem Vorläufer der heutigen Vereinten Nationen (Uno). Fünf Regierungskommissare wachen über die Zone, einer von ihnen war Koßmann. Er befasste sich besonders mit Fragen der Sozialversicherung.

Am Mittwochabend wurde das Werk im Kongresszentrum „big Eppel“ durch den Autor Philipp W. Fabry vorgestellt. Der Philologe und Historiker, Verfasser zahlreicher Bücher zur Zeitgeschichte und zur saarländischen Wirtschaftsgeschichte, sprach vor etwa 100 geladenen Gästen der Eppelborner Koßmann-Stiftung. „Koßmann verstand sich, anders als seine auch aus dem Saargebiet stammenden Vorgänger, in erster Linie als Sachwalter der hier lebenden Bevölkerung“, beschreibt Fabry den Politiker. Allerdings geriet Koßmann in den letzten Jahren des Völkerbundregimes zunehmend in Konflikte, als Hitlers Nationalsozialisten begannen, nach der Macht zu greifen, ergänzt Fabry.

Das Grußwort Peter Müllers (CDU), Saar-Ministerpräsident außer Dienst, geriet zu einem engagierten Plädoyer: „Das Buch besticht durch seine nüchterne, dichte Schreibweise. Es ist harte Arbeit es zu lesen.“ Es werde ein Bild gezeichnet, das Koßmann als einen „europäischen Visionär“ beschreibt, der sich selbst treu geblieben und seinen politischen Weg gegangen sei.

Das Buch gliedert sich in sechs chronologische Kapitel und einen umfangreichen Anhang mit Quellen- und Literaturverzeichnis. Im Jahr 2002 war eine erste Biografie von Reinhold Bost über Bartholomäus Koßmann erschienen. hcr

Das Buch: Philipp W. Fabry,

Bartholomäus Koßmann – Treuhänder der Saar 1924-1935, Gollenstein Verlag, gebunden, 616 Seiten, 39 Euro.

[Regionalforum-Saar] Konf: Kirche als Baustelle. Grosse Sakralbauten des Mittelalters

Date: 2011/10/21 19:26:16
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Sonderforschungsbereich 804 "Transzendenz und Gemeinsinn", Teilprojekt
D, TU Dresden
10.11.2011-13.11.2011, Dresden, Blockhaus, Neustädter Markt 16, 01097
Dresden
Deadline: 01.11.2011

Bei dem oft langwierigen Bau großer mittelalterlicher Kirchen war das
Engagement verschiedener Personen und Gruppen erforderlich. Diese
vermochten es oft, sich aufgrund ihrer Beiträge für den Bau innerhalb
des jeweiligen sozialen Gefüges neu zu positionieren. Umgekehrt löste
der hauptverantwortliche Bauherr stets einen Prozess aus, den er in
seiner zeitlichen Dauer nicht überblicken konnte, dessen potenzielle
soziale Dynamik er in der Regel nicht einzuschätzen vermochte und dessen
endgültige künstlerische Gestaltung darüber hinaus unabsehbar war.
Vielfältige Partizipation am Kirchenbau war somit zwar notwendig und
erwünscht, aber teilweise auch problematisch, wenn nicht gar umkämpft,
sodass es in der Regel zur Lenkung und nicht selten auch zur
Verweigerung der Teilhabe kam. Dies alles ist historisch anhand sozialer
Arrangements wie kunsthistorisch an den Bauten selbst ablesbar, doch nur
selten auf einfache, leicht durchschaubare Art. So stellt sich in jedem
Einzelfall die Frage, ob ein Neubau gesellschaftliche Entwicklungen
auslöste oder eher zu deren Verweigerung beitrug. Wie spiegelt sich dies
am Bau selbst wider? Wurden die Risiken am Ende gar - so die Vermutung -
durch perfektionierte Planung und Organisation sowie die Transzendierung
der künstlerischen Qualität des jeweiligen Bauwerks der individuellen
Partizipation entzogen? Könnte das seit der Renaissance gültige
Paradigma, dass Architektur auch Kunst sei, eventuell eine Reaktion auf
die Kontingenz mittelalterlicher Bauprozesse sein?

Im Zentrum des Kolloquiums steht die vergleichende wie die detailgenaue,
spezifische Analyse der gesellschaftlichen und künstlerischen Bedeutung
von Bauprozessen. Diese wird in ihren jeweiligen Ausprägungen,
Strategien und ästhetischen Auswirkungen dargestellt, wobei die Aspekte
von Partizipation und die Techniken der Verweigerung von besonderem
Interesse sind.

Weitere Information unter http://www.kirchealsbaustelle.de

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Donnerstag, 10.11.2011

12:30 Kaffee und Registrierung

14:00 Begrüßung und Eröffnung
Hans Vorländer, Sprecher des SFB 804

14:20-14:50 Bruno Klein, Dresden:
Bauen bildet.

14:50-15:20 Stefan Bürger, Dresden: Die Baustelle der "schönen und
kunstreichen" Annenkirche in Annaberg.

15:20-15:50 Diskussion

15:50-16:20 Kaffeepause

16:20-16:40 Klaus Tragbar, Augsburg: Wie man eine Kathedrale baut.
Anmerkungen zum Baumanagement des Doms in Siena.

16:40-17:00 Jens Niebaum, Münster/Rom: "simil carrigho in Sancta Maria
del Fiore". Der Florentiner Dom als Paradigma in der Planung und
Organisation des Neubaus von St. Peter, 1513 - 1547.

17:00-17:30 Diskussion

18:30 Abendvortrag
Peter Kurmann, Pieterlen: Baustellen & Barrikaden - Die Kathedrale von
Reims im Spannungsfeld kirchlichen Machtanspruchs und unternehmerischer
Freiheit.


Freitag, 11.11.2011

09:00-09:20 Silvia Beltramo, Turin: The Construction Sites of the
Mendicant Orders in Italy (13th through 15th centuries): Civitas Skilled
Labor and Architecture.

09:20-09:40  Eva Maria Waldmann, Wien: Die etappenweise Vollendung der
Franziskanerkirche Santa Croce in Florenz. Fundraising und Bauökonomie
im Hochmittelalter.

09:40-10:10 Diskussion

10:10-10:40 Kaffeepause

10:40-11:00 Iris Grötecke, Bochum/Dresden: Die Piazza S. Giovanni in
Florenz: Theorie und Praxis kommunalen Gemeinsinns.

11:00-11:20 Claudia Jentzsch, Berlin: Die Familienkapellen der
Florentiner Kirche S. Spirito im späten Quattrocento.

11:20-11:50 Diskussion

11:50-13:50 Mittagspause

13:50-14:10 Andrea Longhi, Turin: L'organisation et la comptabilité des
chantiers à l'âge des principautés territoriales (région subalpine
occidentale, XIVe-XVe siècles).

14:10-14:30 Jens Rüffer: Arbeitsorganisation und Lohnmodelle in den
Baurechnungen von Westminster und Exeter.

14:30-15:00 Diskussion

15:00-15:30 Kaffeepause

15:30-15:50 Merlijn Hurx, Utrecht: City Churches in Holland: Combining
Ambition with Pragmatic Building Strategies (1350-1550).

15:50-16:10 Sascha Köhl, Zürich: "Ter eeren vander selve stad."
Städtischer Kirchenbau und kommunale Identität in den
spätmittelalterlichen Niederlanden.

16:10-16:40 Diskussion

16:40-17:10 Kaffeepause

17:10-17:30 Franz Bischoff, Berlin: Augsburg St. Ulrich und Afra: Das
Großbauprojekt der Benediktiner im städtischen Kontext.

17:30-17:50 Helga Steiger, Gründelhardt: Der Chorbau an St. Michael in
Schwäbisch Hall.

17:50-18:20 Diskussion


Samstag, 12.11.2011

09:30-09:50 Henrik Karge, Dresden: Von der bischöflichen zur königlichen
Apostelkirche. Transformationen des Memorialbaus in Santiago de
Compostela.

09:50-10:10 Dany Sandron, Paris: La cathédrale et les rois: Notre-Dame
de Paris (XIIe - XIVe siècles).

10:10-10:40 Diskussion

10:40-11:10 Kaffeepause

11:10-11:30 Jean-Sébastien Sauvé, Karlsruhe: The Emperor and Notre-Dame
de Strasbourg.

11:30-11:50 Maren Lüpnitz, Köln: Die Kölner Dombaustelle zwischen 1265
und 1322.

11:50-12:20 Diskussion

12:20-13:50 Mittagspause

13:50-14:10 Katja Schröck, Dresden: Der Prager Veitsdom - Aspekte des
Bauens.

14:10-14:30 Gerhard Weilandt, Greifswald: Der ersehnte Thronfolger - Die
Bildprogramme der Nürnberger Frauenkirche zwischen Herrschaftspraxis und
Reliquienkult im Zeitalter Kaiser Karls IV.

14:30-14:50 Andrea Sander, Dresden: Die Kollegiatstiftskirche St. Marien
in Wurzen. Ein bischöflicher Bau im Westen des Meißner Bistums?

14:50-15:30 Diskussion

15:30-16:00 Kaffeepause

16:00-16:20 David Wendland, Dresden: Rodrigo Gil de Hontañóns Handbuch
zum spätgotischen Kirchenbau.

16:20-16:40 Peter Bell, Heidelberg: Die fabrica Babels. Gebaute
Wirklichkeit in Bildern des Spätmittelalters.

16:40-17:10 Diskussion


Sonntag, 13.11.2011

Exkursion zur Domkirche St. Marien in Freiberg


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Katja Schröck

TU Dresden, SFB 804, TP D
Zellescher Weg 17, 01062 Dresden
0351-463-42473

Katja.Schroeck(a)tu-dresden.de

Homepage <http://www.kirchealsbaustelle.de>

[Regionalforum-Saar] Elmar Peiffers Gedichte zum Donnerstag

Date: 2011/10/21 21:30:21
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Besonders das eine hat es mir heuer angetan, drum will ich nicht versäumen, Euch damit zu behelligen. Mir gefällt hier besonders der grenzenlose Optimismus.
 
Roland


Die Grenzen der Aufklärung
Von Erich Kästner
 
Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel,
im Tunnel bleibt es immer dunkel.
 

[Regionalforum-Saar] Troja

Date: 2011/10/23 19:49:19
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Ulf, Christoph; Rollinger, Robert (Hrsg.): Lag Troia in Kilikien? Der
aktuelle Streit um Homers Ilias. Darmstadt: Wissenschaftliche
Buchgesellschaft 2011. ISBN 978-3-534-23208-6; 448 S.; EUR 49,90.

Inhaltsverzeichnis:
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_14723.pdf>

Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Bernadette Descharmes, Historisches Seminar, Technische Universität
Braunschweig
E-Mail: <b.descharmes(a)tu-bs.de>

Troia und kein Ende - kaum ein anderes Thema der Altertumswissenschaften
vermag die Meinungen der Experten so tief, so dauerhaft und so emotional
zu spalten, wie die Frage nach der geographischen Lokalisierung Troias
und den historischen Hintergründen eines Troianischen Krieges. Im Jahr
2008 hatte Raoul Schrott mit seinem Buch "Homers Heimat" Stoff für neue
Spekulationen geliefert.[1] Seine Thesen, unter anderem dass der
Verfasser der Ilias aus Kilikien stamme und die dortige Burg Karatepe
ihm als Vorlage für die Beschreibung Troias gedient habe, wurden in den
Feuilletons zum Teil akribisch auseinandergenommen.[2] Man war aber auch
hier wieder mit einer bemerkenswerten Emotionalität zugange, was
letztlich zeigte, dass es bei dieser Frage um weit mehr als um einen
Streit unter Fachwissenschaftlern geht. Wie die Herausgeber im Vorwort
zum vorliegenden Band andeuten, steht hinter der Debatte das Problem der
Indienstnahme Homers für eine europäische Identität. Robert Rollinger
und Christoph Ulf sehen ihren Sammelband als Möglichkeit, "die Debatte
auf eine sachliche Ebene zurückzuführen" (S. 8). Er basiert auf den
Beiträgen der im November 2008 veranstalteten Tagung "Homer - Troia -
Kilikien. Symposion über die Thesen von Raoul Schrott".

Den Einstieg bilden die Beiträge der Herausgeber: Ulf fordert generell
neue Ansätze in der Homer-Forschung, bislang gehe man an Homer immer
wieder heran, um ein bestehendes Bild bestätigt zu finden (S. 12). Indem
Ulf die Debatten um die Entstehung der homerischen Epen noch einmal
nachvollzieht, steckt er die Entfaltungsmöglichkeiten neuer
Fragestellungen ab. Einer dieser neuen Ansätze beschäftigt sich mit der
"kulturpolitischen Situation", die dazu veranlasste, Texte wie die Ilias
und Odyssee abzufassen. Ulf sieht diese "kulturpolitische Situation" in
der Herausbildung einer hellenischen Identität gegeben, welche die
Konstruktion einer gemeinsamen Vergangenheit notwendig machte (S. 22).
Rollinger wendet dann den Blick nach Osten und fragt nach den Einflüssen
aus dem Gebiet, das wir - und wohlgemerkt nicht der Ilias-Dichter - als
"Orient" bezeichnen. Der Entstehungsprozess der Texte sei gewiss durch
Kulturkontakte mit dem Orient geprägt. Aber letztlich sei er, so
Rollinger, "um ein Vielfaches komplexer" als von Schrott angenommen (S.
39).

Um nun diese Komplexität leichter zu durchdringen, erweist sich als
hilfreich, dass die weiteren Beiträge in größere Themenblöcke gegliedert
sind. Im ersten Block werden die "Naturräumlichen Gegebenheiten" in
ihrem Verhältnis zur Ilias betrachtet. Dieter Hertel zeigt dabei auf,
dass Homer die Troas nicht nur oberflächlich kennt, wie Schrott
behauptet, sondern über ein detailliertes Wissen zum Gebiet verfügt (S.
57). Dabei erörtert er Konvergenzen und Divergenzen zwischen dem
epischen Troia und dem viel umstrittenen Hügel Hisarlik. Dort verorte
Homer sein Troia, so Hertel, nicht in Kilikien. Doch wie sieht es mit
dem Kulturkontakt zwischen Griechen und der in Kilikien lebenden
Bevölkerung aus, der für Schrotts These zentral ist? Marion Meyer und
Wolfgang Röllig legen für diese Frage ebenfalls einen negativen Befund
vor. Auf Basis des archäologischen Materials aus Karatepe, für Schrott
das eigentliche Troia Homers, ließe sich weder auf eine Zuwanderung von
Mykenern bzw. Griechen noch auf tiefgreifende Einflüsse aus dem Westen
schließen. Doch woher bezieht Homer seine "orientalischen Anregungen"
(S. 36), wenn nicht aus einem vom Kontakt nach Osten geprägten
kilikischen Umfeld? Josef Wiesehöfer weist in dieser Frage Kilikien
neben Phönikien und Nordsyrien durchaus eine gewisse Bedeutung als
Kontaktraum zu. Jedoch sollte dieser Befund nicht überbewertet werden;
Wiesehöfer geht vielmehr davon aus, dass die Griechen in vorpersischer
Zeit weniger über Anatolien nach Mesopotamien gereist seien, sondern den
Seeweg bevorzugt hätten.

Ein nächster Block thematisiert das "historisch-politische Umfeld" und
dessen möglichen Einfluss auf das Epos. Erwägt werden dabei Verbindungen
zu Ägypten (Francis Breyer), den Hethitern (Stefano di Martino), den
Assyrern (Giovanni B. Lanfranchi) und Zypern (Andreas Mehl). Bei Schrott
nimmt gerade Zypern als Vermittlungspunkt zwischen Griechenland und
Kilikien eine zentrale Funktion für die Ausgestaltung des Sagenstoffs in
den Kypria ein. Mehl jedoch zeigt, dass Zypern im relevanten Zeitraum
durch die politische Organisation des Neuassyrischen Reiches zwar
Kontakte zu Phönikien, nicht aber zu Kilikien unterhielt. Dass sich der
Name des Sagenstoffes von der Insel Zypern herleite, sei
unwahrscheinlich (S. 217) - eine Meinung, die so nicht von jedem
vertreten wird (vgl. den Beitrag von Burkert, S. 419).

Auf die von Schrott bemühten sprachlichen Belege, wie Namen,
Ortsbezeichnungen und Personennennungen, gehen die Beiträge von Ivo
Hajnal und Gerd Steiner ein. Hajnal stellt dabei zunächst eine mögliche
Methode etymologischer Beweisführungen dar, um an wenigen Beispielen
methodische Ungenauigkeiten bei Schrott aufzudecken. In einem weiteren
Schritt stellt er die für Schrott grundlegende sprachliche Gleichsetzung
des keilschriftlichen "Ahhiiaua" mit den homerischen "Achaioi" und deren
Anbindung an Kilikien in Frage. Steiner geht allgemeiner vor, indem er
die "Griechen-Hypothese", also die Annahme von griechischen Namen in
hethitischen Keilschrifttexten, in ihren unterschiedlichen Phasen
nachvollzieht und eine Lokalisierung einzelner Orte unternimmt. Einen
Zusammenhang zwischen griechischen und hethitischen Namen sieht er
jedenfalls nicht gegeben.

All diese Beweisführungen bekräftigen die Haltung, den Ilias-Text als
Dichtung und damit auch als fiktives Gebilde zu verstehen, wobei ein
historisches Ereignis als Ausgangspunkt der Erzählung damit nicht
unbedingt ausgeschlossen werden muss. Ähnlich argumentiert auch Schrott,
worauf Wolfgang Kofler genauer Bezug nimmt. Kofler beobachtet, wie
Schrott den Text immer wieder historisch kontextualisiert, indem er von
einer Intertextualität zwischen Ilias und Gilgamesh-Epos auf einen
historischen Dichter Homer schließt, der das Gilgamesh-Epos gekannt
habe. Hätte Schrott verstärkt nach der Funktion der aufgefundenen
parallelen Motive gefragt, so Kofler, wäre er "dem von ihm selbst immer
wieder hervorgehobenen Kunstwerkcharakter der Ilias gerechter geworden"
(S. 316). Den fiktionalen Charakter der Ilias führt auch Martin L. West
auf nicht ganz unironische Weise vor Augen, indem er selbst die
Lebensgeschichte des Ilias-Dichters in Form eines - zwar kurzen, aber
dafür in sich schlüssigen - Romans erzählt. Im selben Themenkomplex
erörtert Georg Danek, wie die Ilias aus einer mündlichen Erzähltradition
entstehen konnte. Während sich Kofler, West und Danek dem Verhältnis von
Fiktion und Historizität vor allem aus literaturwissenschaftlicher
Perspektive nähern, greift Kurt Raaflaub demgegenüber eine für die Alte
Geschichte relevante Auseinandersetzung auf, welche schon immer die
Frage nach der Historizität der "homerischen Gesellschaft" mitbestimmt
hat. Man versuchte zu erklären, wie die Helden Homers gleichzeitig in
der Hoplitenphalanx und mit Streitwagen kämpfen konnten. Anhand der
Schlachtenbeschreibungen in der Ilias beleuchtet Raaflaub die epische
Erzählweise in ihrem Verhältnis zu einer historischen Realität des
Kampfes. Raaflaub unterscheidet dabei zwischen heroischen Beschreibungen
und einer sogenannten Normalschlacht. Letztere stelle ein "dem Publikum
zeitnahes und vertrautes Element" (S. 363) dar, während er die
Streitwagen eher in einen "unwahrscheinlichen und unrealistischen
Zusammenhang eingebettet" (S. 357) sieht, der dazu diene, die einzelnen
Helden zu präsentieren.

Ein letzter großer Themenblock greift wieder die Frage nach der
Komplexität der Kulturkontakte zwischen Ägäis und Orient auf. Einige
bereits angerissene Probleme kehren dabei zurück, auch die Frage, welche
Gegenden sich in der Ilias wiederfinden, wird erneut erörtert. Johannes
Haubold kommt zu dem Ergebnis, dass sich Homer zwar für das Lykien des
Sarpedon interessiert habe, dass aber eine besondere Verbindung zwischen
der Ilias und Kilikien nicht nachzuweisen sei. Barbara Patzek befasst
sich mit Schrotts These einer Prägung Homers durch altorientalische
Texte, und Walter Burkert geht den unterschiedlichen Möglichkeiten und
Orten des Aufeinandertreffens von Griechen und Orientalen nach. Der Band
schließt mit dem Beitrag von Justus Cobet, der den Streit um Homers
Ilias in den Kontext einer Vereinnahmung Homers durch Europa verortet.
Diese sei einer sich seit der Antike fortsetzenden Rezeption geschuldet,
in der sich dann auch eine nach-homerische Erdteilung zwischen Europa
und Asien verfestigt habe, was letztlich auch die Emotionalität der
Diskussion erkläre.

Den Aufsätzen schließt sich jeweils ein eigener Fußnotenapparat und eine
Bibliographie an, was mühsames Blättern angesichts des Gesamtumfangs des
Bandes erspart. An manchen Stellen wäre jedoch weiteres Kartenmaterial
von Vorteil gewesen. Zugute kommt dem Band seine weitreichende
Interdisziplinarität. Der "klassisch geprägte" Althistoriker sieht sich
so gezwungen, weit über den Rand des griechisch-römischen Kulturkreises
hinauszublicken, um "seinen" Homer innerhalb der griechischen
Frühgeschichte neu zu verorten oder um dessen angestammten Platz zu
behaupten. Dass für die Geschichte der frühen Griechen ein größeres
Gebiet als die Ägäis betrachtet werden muss, ist keine neue Erkenntnis.
Die Notwendigkeit dazu erscheint jedoch nach der Lektüre des
Sammelbandes umso dringlicher.

Anmerkungen:
[1] Raoul Schrott, Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen
Hintergründe, München 2008.
[2] Der Buchveröffentlichung war ein breit angelegter Artikel in der FAZ
vorausgegangen (Raoul Schrott, Homer hat endlich ein Zuhause - in der
Türkei, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2007). Eingehende
Reaktionen erfolgten u.a. durch Joachim Latacz (Poeten wissen, was man
mit dem Material alles anstellen kann, in: Süddeutsche Zeitung,
3.1.2008) und Stefan Rebenich (Ein ehrgeiziges Migrantenkind, leider
kastriert, in: Neue Zürcher Zeitung, 15.3.2008).

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Udo Hartmann <hartmannu(a)geschichte.hu-berlin.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-4-057>

[Regionalforum-Saar] Römerlager an der Lippe

Date: 2011/10/26 09:43:49
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute auch in der SZ:

Entdecktes Römerlager an der Lippe gilt

als „Sensationsfund“

Münster/Olfen. Das von Archäologen als „Jahrhundertfund“ bezeichnete jüngst entdeckte Römerlager an der Lippe könnte eine wichtige Versorgungsstation des Militärs gewesen sein. Von dem wohl etwa sieben Fußballfelder großen winterfesten Lager in Olfen, etwa 30 Kilometer nördlich von Dortmund, aus hätten die Römer den Flussübergang kontrolliert – „und damit eine der wichtigsten logistischen Landmarken der römischen Eroberer“, berichtet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Nach dem rund 2000 Jahre alten Lager hatten Archäologen bereits seit mehr als 100 Jahren gesucht. Damals war in der Lippe in Olfen ein römischer Bronzehelm gefunden worden. Seitdem forschten die Archäologen zunächst vergebens nach weiteren Indizien für ein Römerlager. „Es war die Suche nach einem Puzzlestück“, so LWL-Direktor Wolfgang Kirsch. Er sprach von einem „Sensationsfund für die Römerforschung in Westfalen“. Das laut Grabungsleiterin Bettina Tremmel „kleine, aber feine“ Lager schließt eine Lücke zwischen mehreren bereits entdeckten befestigten Lagern an der Lippe. Die festen Militärlager der Römer seien jeweils rund 18 Kilometer voneinander entfernt gewesen. Den LWL-Experten zufolge könnte es nun einige Jahrzehnte dauern, das Lager zu erforschen.

Klar ist schon jetzt: Die Anlage in Olfen fällt in die Anfänge der römischen Besetzung von Germanien rechts des Rheins. Es diente den Römern wohl von 11 bis 7 vor Christus als Verteidigungs- und Nachschublager. dpa

[Regionalforum-Saar] über die Erfindung des Tele fons

Date: 2011/10/26 09:43:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute im Allgemeinen Teil der SZ:
 
 

„Sprich bitte in die Muschel“

Wie die Erfindung des Tüftlers Johann Philipp Reis das Leben der Menschen veränderte

Von dpa-Mitarbeiter Peter Lessmann

Verzwirbelte Kabel, Warten vor dem Münztelefon, eine Liebesbotschaft per SMS oder einfach nur: „Ich hab' kein Netz!“ Fast jeder hat seine Erfahrungen gemacht mit dem Gerät, das heute aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken ist: mit dem Telefon. Ob als Handy in der Tasche, als Festnetzgerät in den Varianten schnurlos oder verkabelt oder gar als schwarzer Nostalgiker mit Wählscheibe – wenige andere Gegenstände haben in den vergangenen 150 Jahren das Leben der Menschen derart verändert wie das Telefon. Der Tüftler und Erfinder Johann Philipp Reis aus dem hessischen Friedrichsdorf konnte all das noch nicht ahnen, als er am 26. Oktober 1861, im Alter von 27 Jahren, der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt seinen Fernsprecher präsentierte. Sein Vortrag hieß eher nüchtern: „Über die Fortpflanzung von Tönen auf beliebige Entfernungen durch Vermittlung des galvanischen Stroms.“

Ein zentraler Satz, der durch das neue Gerät geschickt wurde, fiel der Legende nach bei einer anderen Vorführung. Und er klang äußerst merkwürdig: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“ Doch Reis und andere Anwesende konnten bei dem Test mit dem spontan ausgedachten Fantasie-Satz beweisen, dass Sprecher und Zuhörer sich nicht abgesprochen oder etwas auswendig gelernt hatten.

Für den Physikunterricht hatte der Hobbymechaniker und Elektrotechniker zuvor eine Ohrmuschel aus Holz entwickelt und dabei wohl ein Stück Wurstdarm als nachempfundenes Trommelfell mit feinen Platinstreifen eingesetzt.

Den ganz großen Durchbruch schaffte Reis nicht. Er starb mit 40 Jahren an Tuberkulose, bevor er seinen Apparat weiterentwickeln konnte. Der Fernsprecher von Reis funktionierte nämlich nur in eine Richtung – der Hörer konnte nicht sofort antworten.

Erst als in den USA Alexander Graham Bell in den 1870er Jahren ein Telefon auf den Markt brachte, das abwechselnd ans Ohr und dann an den Mund gehalten wurde, trat der Fernsprecher seinen weltweiten Siegeszug an. Eines der ersten öffentliche Fernsprechnetze entstand 1881 in Berlin mit 48 Teilnehmern. Mittels Kurbel wurde die Verbindung zur Vermittlungsstelle hergestellt.

Dort wurden die Gespräche manuell weitergeleitet – bald nur von Frauen, weil ihre höheren Stimmen besser zu verstehen waren als die von Männern. „Das Fräulein vom Amt“ war geboren.

Das Telefon stieß zunächst auf Skepsis. Das „Buch der Narren“ wurde deshalb das ganz frühe Telefonverzeichnis genannt, das im Jahr 1881 in Berlin erschien. Das Telefon blieb zunächst ein Luxusgut, aber seine Ausbreitung war nicht aufzuhalten: 1910 wurden bereits eine Million Teilnehmer in Deutschland registriert. Heute gibt es bundesweit 39 Millionen Festnetzanschlüsse und dreimal so viele Handys.

Das Telefon ließ Raum und Zeit zusammenschmelzen, brachte Stimmen der Menschen zusammen, die weit voneinander getrennt waren. Es wurde immer mehr zu einem kulturhistorischen Gut. Marlene Dietrich soll, so die Telekom, derart verliebt in den Apparat gewesen sein, dass sich ihre monatlichen Telefonrechnungen schnell auf mehr als 15 000 D-Mark summierten.

Im Film ist das Telefon mehr als nur banales Requisit: „Bei Anruf Mord“ heißt der Krimi von Alfred Hitchcock, in welchem Grace Kelly als Margot Wendice während eines Telefonanrufs ermordet werden soll. Und Steven Spielberg lässt in seinem Science-Fiction-Film „E.T.“ den gestrandeten Außerirdischen sagen: „Nach Hause telefonieren!“

Das „Fräulein vom Amt“ ist inzwischen lange Vergangenheit. Vermittelt werden Telefonate im Selbstwählverfahren. Doch Telefonieren blieb bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts teuer. Mit der Digitalisierung und der Marktöffnung setzte sich dann das Telefon, begleitet vom rasanten Siegeszug des Handys, endgültig auf breiter Basis durch.

Die grauen Apparate von früher verschwanden und mit der endgültigen Marktöffnung 1998 purzeln die Telefonpreise. Das Handy läuft dem Festnetztelefon zunehmend den Rang ab. Der Branchenverband Bitkom schätzt den weltweiten Markt in der Telekommunikation, einschließlich Gerätehersteller und Netzwerkausrüster, auf ein Volumen von 1,5 Billionen Euro. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Gartner 1,6 Milliarden Handys verkauft.

Die mobilen Alleskönner von heute haben mit der künstlichen Ohrmuschel von Johann Philipp Reis nur noch wenig zu tun. Und doch hat sich Reis als Erfinder des Telefons der Nachwelt verewigt, wenn es heißt: „Sprich bitte in die Muschel, ich kann dich nicht verstehen.“

[Regionalforum-Saar] heute Vortrag "Villae rusti cae in den Nordprovinzen des Römischen Reiches"

Date: 2011/10/26 11:49:00
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Die Gasthörer/innen - Kulturkreis an der Universität des Saarlandes e.V.

an der Universität des Saarlandes e.V.

laden ein zu einem Vortrag von

 

Herrn cand. phil. Andreas STINSKY

 

zum Thema

 

„Villae rusticae in den Nordprovinzen des Römischen Reiches“

 

Idealbildliche Rekonstruktion einer Villa rustica in den nordgallischen Provinzen

 

am Mittwoch, den 26. Oktober 2011, um 18.00 Uhr,

an der Universität, Gebäude B3 2, Hörsaal III (Erdgeschoß)

 

Die Gasthörer/innen – Kulturkreis an der Universität des Saarlandes e.V., Tel. 0681/302-4620 (Gasthörerraum), 06897/74969 (Hr. Pauly), 06832/801989 (Hr. Kühn)

E-Mail: info(a)gasthoerer-saar.de

[Regionalforum-Saar] Genealogen Wochenend am 29 un d 30 oktober 2011 in Lunéville

Date: 2011/10/26 12:06:02
From: Jean Nicolas Bouschbacher <jnbetz(a)rtvc.fr>

L’Union des Cercles Généalogiques Lorrains feiert 40 jahre und ladet sie herzlich ein zum   Genealogen Wochenende in Lunéville
am 29 und 30 oktober 2011 von 10 bis 18 Uhr


Centre culturel Erckmann
2 Cours de Verdun
 54300 Lunéville



Die Aussteller

 

L’Union des Cercles Généalogiques Lorrains mit seinem verschiedenen Gruppen

Cercle Généalogique de Meurthe et Moselle

- Cercles Généalogiques de Nancy, de Lunéville, de Blénod-lès Pont-à-Mousson, de Liverdun et du Toulois, de Longwy, de Briey

Cercle Généalogique de Meuse

Cercle Généalogique des Vosges

- Cercles Généalogiques de Charmes, de Saint Dié, de Vincey, de Liffol généalogie

Cercle Généalogique de Moselle

- Cercles Généalogiques de Pays de Nied, de Pays de Bitche, de St-Avold & Faulquemont, de Pays Messin, de Moselle-Est, de Yutz Trois Frontières

Cercle Lorrain d'Ile de France &  PACA

 

Verschieden Genealogenvereine aus Frankreich und dem Ausland

 

Centre de Généalogie d'Alsace Bossue, Centre Départemental Histoire des Familles

Centre Généalogique de Haute Marne, Cercle d'Entraide Généalogique de Franche-Comté

Cercle Généalogique des PTT, Cercle Généalogie Juive

Cercle Généalogique de Corrèze, Familles et héraldique (Allemagne)

Cercle Généalogique de Saarlouis (VSL), Fédération Généalogique de Haute Alsace

GENIWAL,  Racines Italiennes,  SALSA de Haute Saône, GenVerre

LUXRACINES, LUXROOTS- Généalogie de Brie Comte Robert

Les archives municipales de Lunéville, l’association Avec nos Sabots

Les amis de la faïence ancienne Lunéville/St Clément, Musée du Cinéma et de la Photo, Club Cartophile de Lunéville, Conservatoire de la Broderie

 

Verschieden Genealogen

 

Peintre Héraldiste sur assiette,  Dessins Arbres Généalogiques, Généatique (Logiciel), FILIATUS,

Cartophile professionnel, Librairie QUANTIN, Généalogie Lorraine, Revue Française de Généalogie, Logiciel Généalogie, Notre Famille.com,

 

UCGL ~ 14 rue du Cheval Blanc ~  54000 NANCY

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Jean Nicolas BOUSCHBACHER
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[Regionalforum-Saar] Tag der offenen Tür

Date: 2011/10/26 13:46:54
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


Sehr geehrte Freunde des keltischen Ringwalls,

Der Archäologieverein D´Georges Kayser Altertumesfuerscher lädt ein zum Tag der offenen Tür im "Ausgriewermusèe" in Nospelt, Luxemburg.

Datum: Sonntag, den 30. Oktober von 11.00-18.00 Uhr.

Info:
Die D´Georges Kayser Altertumesfuerscher haben in den vergangenen 2 Jahren ehrenamtlich am keltischen Ringwall mitgeholfen bei den Ausgrabungen und auch im Innendienst. Am Tag der offenen Grabung hatten sie neben unserer Grabungsfläche einen kleinen Infopunkt aufgebaut.



mit besten Grüßen,
Michael Koch

Freundeskreis Keltischer Ringwall Otzenhausen
- Verein zur Förderung der Archäologie im Hochwald e.V.
http://www.hochwaldkelten.de
Büro: 06873 669 231
Grabungshandy: 0151 503 762 35

Umfrageaktion zum Keltenpark: (hier klicken zur Weiterleitung)


 http://de.wikipedia.org/wiki/Ringwall_von_Otzenhausen

[Regionalforum-Saar] historische Vereine und Lenchen

Date: 2011/10/26 13:58:55
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>



THOLEY:

 

Der historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey lädt für Donnerstag, 27. Oktober, 19:30 Uhr, in das freizeithaus St. Mauritius zur Mitgliederversammlung ein. Nach der Abhandlung der Tagesordnung spricht der Historiker Johannes naumann aus Thalexweiler zum Thema " Bauarbeiten an der Schaumburg in den Jahren 1602 bis 1604."

 

HASBORN-DAUTWEILER:

 

"Geschichten wie vom Schellenmatz" lautet der Titel eines Heftes, das der historische Verein Hasborn-Dautweiler herausgegeben hat und am kommenden Freitag, 28. Oktober, 19 Uhr, im Gasthaus Huth vorstellen wird. Weitere Ausgaben werden in nächster Zeit folgen.

 

ST. WENDEL:

 

Lenchens Leben bei Familie Marx - ein Abend über Helene Demuth in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel.

Im Rahmen der Frauenkulturtage widmet sich am Donnerstag, 27. Oktober, im Mia- Münster Haus ein von musikalischen und szenischen Darbietungen begleiteter Vortrag der Tochter der Stadt. Beginn ist 19:30 Uhr bei freiem Eintritt.

[Regionalforum-Saar] Evakuierungen 1939

Date: 2011/10/27 11:37:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Vortragsreihe Migration in der Geschichte

 

Der Historische Verein für die Saargegend e.V. möchte auf die folgende Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe des HV im Herbst 2011 hinweisen:

 

Donnerstag, 3. November 2011

 

Nicholas Williams:

Die Evakuierungen 1939. Ein deutsch-französischer Systemvergleich

 

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Lebach

 

Ort: VHS Lebach, Dillinger Str. 67, 66822 Lebach

Zeit: 19.30 Uhr

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.

 

Mit freundlichen Grüßen

Die Geschäftsstelle des

Historischen Vereins für die Saargegend e.V.

 

 

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Historischer Verein fuer die Saargegend e.V.

[Regionalforum-Saar] Vortrag: Die Verbreitung römischer Gottheiten in der Saarregion

Date: 2011/10/27 11:40:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Wir möchten wir auf die folgende Veranstaltung der AG für Archäologie und Kunstgeschichte im Historischen Verein für die Saargegend aufmerksam machen:

 

Mittwoch, 2. November 2011

 

Vortrag: Die Verbreitung römischer Gottheiten in der Saarregion

 

Referentin: Dr. Karen Aydin, Althistorikerin

Ort: Casino Restaurant Staden, Bismarckstraße 47, 66121 Saarbrücken

Zeit: 18.00 Uhr

Das Saarland gehörte im ersten vorchristlichen Jahrhundert zum „unrömischen“ Gallien; die Römer bezeichneten es als „unzivilisiert, langhaarig“, als „Gallia comata“. Erobert und befriedet durch Gaius Iulius Caesar, wurde das Land in der Folgezeit in das römische Reich eingegliedert. Verkehrssprache wurde das Lateinische. Von den intensiven kulturellen Kontakten zwischen den Kelten und den Römern in dieser Region künden heute noch zahlreiche steinerne Zeugnisse; Thermen, Amphitheater und Villen wurden errichtet, römisches Tafelgeschirr hielt Einzug in die gallischen Haushalte.

Im Zentrum des Vortrags steht die Frage nach dem Umgang der Römer und Kelten mit den religiösen Vorstellungen der jeweils anderen Kultur, denn: so sehr Glaubensvorstellungen in der Gegenwart im Zusammenleben von Kulturen ein trennendes Moment sein können, so war die Religionszugehörigkeit in den polytheistischen Religionen der Antike ein die Kulturen verbindendes Element.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Renate Lang-Koetz / Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Archäologie und Kunstgeschichte

 

[Regionalforum-Saar] römische Funde in Niedaltdo rf 1835

Date: 2011/10/27 12:48:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Antiquarische Notiz.

 

In der Gemeinde Niedaltdorf, Kreises Saarlouis, in der Nähe der Französischen Grenze, zeigten sich bei zufälligem Graben in einem Ackerfelde Reste alten Gemäusers, und bei fortgesetztem Nachsuchen unter dem Schutte der Fußboden eines 17 Fuß langen und 11 Fuß breiten Gemachs, welches aus wohlerhaltener Mosaik-Arbeit bestand, die in blauer, rother und weißer Farbe verschiedenartige Blumen darstellte und aus viereckigen, kleinen, in einer sehr fest gewordene Masse aus Mörtel und Ziegelmehl eingesenkten Steinen zusammengefügt war. Leider war die Zerstückelung dieses, offenbar einem Römischen Gebäude angehörigen Fußbodens bereits erfolgt, als die Kunde davon sich verbreitete, und es wurden nur einzelne Theile erhalten. Möchten die Nachforschungen daselbst fortgesetzt und über die bisherigen und fernern Resultate in diesen Blättern eine nähere Mittheilung erfolgen!

 

Quelle:

Treviris, No 14 18.02.1835

(Bistumsarchiv Trier, Abt. 95, Nr. 333, fol. 33)

 

[Regionalforum-Saar] Das Tal des Lebens

Date: 2011/10/28 11:46:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
eben habe ich mit einer Nachbarin gesprochen, sie ist um die 80 Jahre alt, und dabei fiel auch der Begriff vom "Tal des Lebens". Den kenne ich von unserer Oma her, die hat den auch immer benutzt, wenn es um die Gegend Altenkessel etc. Richtung Saarbrücken ging. Keiner konnte mir sagen, woher der Begriff kommt. Als ich eben die Nachbarin fragte, gestand sie mir, dass sie es auch nicht weiß. Wenn sie ihre Eltern fragte, wurde die Frage ignoriert. Sie vermutet deshalb, es könnte etwas mit Bordellen zu tun haben, die es "dort unten" gibt und bei uns eher nicht.
 
Weiß jemand näheres darüber?
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Das Tal des Lebens

Date: 2011/10/28 17:04:12
From: Dr. Margarete Stitz <ma.stitz(a)gmx.de>

Das Letzte ist richtig.  Es ging um die Sexualität, mit der man im Industriegebiet großzügiger umging. Nicht nur Altenkessel, sondern auch das Sulzbachtal gehörte dazu, wie ich es aus der Generation vor mir erfahren (eher erahnt!) habe.

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Freitag, 28. Oktober 2011 11:46
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Das Tal des Lebens

 

Salü,

 

eben habe ich mit einer Nachbarin gesprochen, sie ist um die 80 Jahre alt, und dabei fiel auch der Begriff vom "Tal des Lebens". Den kenne ich von unserer Oma her, die hat den auch immer benutzt, wenn es um die Gegend Altenkessel etc. Richtung Saarbrücken ging. Keiner konnte mir sagen, woher der Begriff kommt. Als ich eben die Nachbarin fragte, gestand sie mir, dass sie es auch nicht weiß. Wenn sie ihre Eltern fragte, wurde die Frage ignoriert. Sie vermutet deshalb, es könnte etwas mit Bordellen zu tun haben, die es "dort unten" gibt und bei uns eher nicht.

 

Weiß jemand näheres darüber?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger


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Re: [Regionalforum-Saar] Das Tal des Lebens

Date: 2011/10/28 17:20:25
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>



Von: Rolgeiger(a)aol.com

An: regionalforum-saar(a)genealogy.net

Betreff: [Regionalforum-Saar] Das Tal des Lebens

Datum: Fri, 28 Oct 2011 11:46:20 +0200



Salü,
 
eben habe ich mit einer Nachbarin gesprochen, sie ist um die 80 Jahre alt, und dabei fiel auch der Begriff vom "Tal des Lebens". Den kenne ich von unserer Oma her, die hat den auch immer benutzt, wenn es um die Gegend Altenkessel etc. Richtung Saarbrücken ging. Keiner konnte mir sagen, woher der Begriff kommt. Als ich eben die Nachbarin fragte, gestand sie mir, dass sie es auch nicht weiß. Wenn sie ihre Eltern fragte, wurde die Frage ignoriert. Sie vermutet deshalb, es könnte etwas mit Bordellen zu tun haben, die es "dort unten" gibt und bei uns eher nicht.
 
Weiß jemand näheres darüber?
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger


Hi!

 

Dass es in Altenkessel ein Bordell oder gar mehrere gab, bezweifle ich doch sehr. Der Ort wurde Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Bergarbeiter- und Hüttenarbeitersiedlung geschaffen, liegt in einer Art Ausbuchtung und ist in seiner Größe eher überschaubar. Das ist bei einem Anflug über Google Earth recht gut zu erkennen.

Direkt neben Altenkessel beginnt dann Burbach als Teil des heutigen Saarbrücken. Ich vermute, dass der Begriff eher mit der Hütte und der den damit verbundenen Arbeitsmöglichkeiten zu tun hat. Das Schweigen der "Alten" ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass mit den herbeiziehenden Arbeitern, weit mehr evangelische Christen an die Saar kamen und in gewisser Weise bevorzugt wurden.

 

Ich werde in Saarbrücken aber noch einmal 'rumfragen

 

MfG

 

Anneliese Schumacher