Date: 2011/10/01 21:11:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Einladung
zu dem Vortrag Archäologie
auf dem Schaumberg 2010 Spektakuläre
Einblicke in die Geschichte des Castrum teulegium Donnerstag,
20. Oktober , um 19.30 Uhr Nach den spektakulären
Grabungsergebnissen im Jahr 2009 machten Bauarbeiten auf dem Schaumberg-Plateau
2010 weitere archäologische Ausgrabungen notwendig. Dabei stießen die Archäologen im
Zusammenhang mit dem geplanten Einbau der Klärgruben erneut auf Funde von
größter historischer und bauhistorischer Bedeutung. Hier konnte dicht unter der
Grasnarbe eine dreiphasige römische Massivbebauung freigelegt werden, die
mehrere Meter ungestört in den Boden reicht. Ältester Befund ist ein mehr als 19
m langer, über 1,1 m starker Mauerzug von bis zu 3 m Höhe, der zu einem großen
Bauwerk gehörte. Gegen diesen Mauerzug wurden wohl noch vor dem 3./4.
Jahrhundert n. Chr. zwei Gewölbekeller gestellt. Zeitnah verstärkte man einer dritten
Bauphase das Gebäude innen und außen mit einer Reihenbogenmauer bzw.
Gewölbebogenmauer. Diese Konstruktion diente statischen Stabilisierungszwecken.
Die auf dem Schaumberg angetroffene Konstruktionsweise, bei der die Bögen sich
von der Mauer abwenden statt sich zur ihr hin zu öffnen, ist sehr selten und
eine absolute Besonderheit; hierfür gibt es in Europa nur wenig Nachweise.
Nach einer Einschätzung von
Mitarbeitern des Landesdenkmalamtes gehört dieser Mauerzug zu den
eindruckvollsten antiken Relikten, die in der Region bekannt geworden
sind. Aber auch zur mittelalterlichen Burg
konnten neue wichtige Befunde freigelegt werden, diesmal in Zusammenhang mit dem
Einbau eines Technikcontainers. Sie bilden einen wertvollen Beitrag zum
Verständnis der Burganlage des ausgehenden
Mittelalters. Die 2010 entdeckten Befunde und Funde
werden hier erstmals öffentlich in Wort und Bild
vorgestellt. Zu diesem Vortrag laden die
Deutsch-Französische Begegnungsstätte Schaumberg GmbH und die Gemeinde Tholey
herzlich ein. Info:
06853/508-0 |
Date: 2011/10/04 16:41:58
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Smid, Stefan: Der Spanische Erbfolgekrieg. Geschichte eines
vergessenen Weltkriegs (1701-1714). Köln: Böhlau Verlag Köln 2011. ISBN 978-3-412-20638-3; 582 S.; EUR 69,90. Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Axel Flügel, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld E-Mail: <axel.fluegel(a)uni-bielefeld.de> Die europäische Geschichte besteht, wie wir in diesen Tagen wieder einmal feststellen, aus einer Abfolge von Krisen. Unter den vielen möglichen Kennzeichen Europas weisen die dort fortwährend aufgeführten, jeweils aber erfolglos gebliebenen konfessionellen und militärischen Hegemonialkämpfe diese Ländermasse als einen ausgesprochen querulantischen Kontinent aus. Ein bedeutendes Kapitel aus dieser krisenreichen Geschichte behandelt der Kieler Zivilrechtler Stefan Smid mit seiner Darstellung des Spanischen Erbfolgekrieges von 1701 bis 1714. In ihm kämpften die Häuser Habsburg und Bourbon um die Herrschaft in Spanien, nachdem der spanische Thron durch den Tod des kinderlos gebliebenen Königs Carlos II. (1665-1700) aus dem Haus Habsburg verwaist war. Gegen die drohende Vereinigung Frankreichs, Spaniens und des riesigen spanischen Kolonialreiches unter der Herrschaft des Hauses Bourbon bildete sich die "Große Haager Allianz". Die Niederlande, England und einige Territorien des Alten Reiches bündelten ihre finanziellen bzw. militärischen Potentiale, um an der Seite der österreichischen Habsburger der französischen Militärmaschine entgegen zu treten. Auf französischer Seite nahm an dieser Erbschaftsquerele des europäischen Hochadels das Haus Wittelsbach teil, vertreten durch den bayerischen Kurfürsten und den Kölner Erzbischof. In 23 ausführlichen Kapiteln schildert Smid die militärischen Kampagnen des Krieges von den ersten Schlachten unter Prinz Eugen in Norditalien im Jahr 1701 und den Ereignissen in Spanien über die Kampagnen am Rhein, an der Donau und in den spanischen Niederlanden bis zu dem späten französischen Erfolg bei Denain im Jahr 1712. Darunter finden sich auch die großen Schlachten des Herzogs von Marlborough bei Höchstädt/Blenheim, Ramillies, Oudenaarde oder Malplaquet. Außerdem sind der Seekrieg, die Kriege in den nordamerikanischen Kolonien und der Kuruzzenaufstand in Ungarn berücksichtigt. Nicht behandelt werden dagegen die anderen klassischen Aspekte des Themas, wie die parallelen diplomatischen Intrigen, die umfangreichen Korrespondenzen der Feldherren oder die zahllosen zeitgenössischen Flugblätter und Pamphlete zum Spanischen Erbfolgekrieg, die ihn ebenso wie die militärischen Feldzüge zu einem veritablen europäischen Ereignis machten. Die Darstellung stützt sich auf den großen Fundus älterer wie neuerer Publikationen zum Spanischen Erbfolgekrieg. Trotz der Beschränkung auf die militärische Seite des Erbstreites verfällt das Buch nicht in ein Lob militärischer Strategie oder feldherrlichen Genies. Ebenso wenig findet sich eine ausdrückliche Kritik am Streben nach herrscherlicher Gloire oder den bizarren Bemühungen, das eigene adlige Haus im Rang zu erhöhen. In einer Weise, die sich heute vielleicht kein Fachhistoriker zutrauen würde, folgt der Autor vielmehr unheroisch Jahr um Jahr, Kriegstheater um Kriegstheater dem Ablauf jeder einzelnen Kampagne. Ihm ist kein Dorf, das niedergebrannt wurde, zu klein, kein Bach, den die Truppen überschritten, zu belanglos und keine Bastion, die belagert und erstürmt wurde, zu unbedeutend, um sie nicht in seine Darstellung aufzunehmen. Für die größeren militärischen Treffen und berühmteren Manöver sind dem Buch 24 Kartenskizzen beigegeben. Vor den ermüdenden Augen der Leser entsteht so ein in seiner Weise großes Panorama der Militärmanöver als Abfolge endloser Märsche und immer neuer Belagerungen. Die Leistungs- und Leidensfähigkeit von Tross, Soldaten, Offizieren, Feldherren und drangsalierter Bevölkerung in den immer erneuten Kampagnen, von denen man hier Seite um Seite erfährt, sind staunenswert. Die Kritikpunkte betreffen weniger das engere Thema und seine Darstellung im Buch. Ein gewisser Mangel liegt vielmehr in der fehlenden Kontextualisierung der geschilderten Ereignisse. Weder wird die Quellen- und Literaturlage zum Spanischen Erbfolgekrieg vorgestellt, noch die fachliche Entwicklung der Geschichtswissenschaft in den letzten Jahren reflektiert. Auch in dieser Hinsicht ist die Studie ein aktuelles Beispiel antiquarischer Geschichtsschreibung. Das Buch hätte zudem eine sorgfältigere Korrektur und ein Lektorat verdient gehabt, um die Tipp- und Setzfehler, die sich nahezu auf jeder Seite finden, zu vermeiden, und die unnötig lang und detailliert dargestellte Vorgeschichte des Erbfolgekrieges kräftig zu kürzen. Der Spanische Erbfolgekrieg ist keineswegs ein, wie der Untertitel werbewirksam behauptet, vergessener Weltkrieg. In der deutschen Geschichtswissenschaft ist er allerdings durch die Abwendung von der konventionellen Politik- und Diplomatiegeschichte und aufgrund der Schwäche der historischen Biographie hierzulande an den Rand der historischen Aufmerksamkeit gedrängt. Weder für die Sozialgeschichte noch die neuere Kulturgeschichte schien bei diesem Thema für ihre aktuellen Zwecke etwas Interessantes zu holen zu sein. Daher beherrscht die altbackene balance of power-Doktrin aus den Zeiten einer nationalstaatlichen Entwicklungsgeschichte sozusagen weiterhin das Feld. Sie taugt aber allenfalls noch für historisch dilettierende Politikwissenschaftler. Die Potentiale des Themas für neue Fragestellungen einer genuin europäischen und nicht mehr nationalen Geschichtsschreibung sind dagegen noch gar nicht erprobt. Sie liegen zum Beispiel in der Krise adliger Elitenherrschaft, deren Unantastbarkeit sich erschöpfte, oder in der Herausbildung und Festigung eines wahrhaft und explizit europäischen Raumes wechselseitiger politischer und kultureller Beobachtung. Die Provokation dieses Buches und unsere historische Jubiläumskultur könnten die Fachhistoriker zur Frühen Neuzeit also zur Aktion reizen. Bis zum Jahrestag des Friedens von Utrecht (vom April 1713) oder der Friedensschlüsse von Rastatt und Baden (aus dem Jahr 1714) wäre noch etwas Zeit. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Niels Grüne <ngruene(a)geschichte.uni-bielefeld.de> |
Date: 2011/10/04 16:42:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Bauer, Volker; Böning, Holger (Hrsg.): Die Entstehung des
Zeitungswesens im 17. Jahrhundert. Ein neues Medium und seine Folgen für das Kommunikationssystem der Frühen Neuzeit (= Presse und Geschichte - Neue Beiträge 54). Bremen: Edition Lumière 2011. ISBN 978-3-934686-82-3; XVIII, 479 S.; EUR 44,80. Inhaltsverzeichnis: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_16632.pdf> Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Thomas Schröder, Institut für Germanistik - Linguistische Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Innsbruck E-Mail: <thomas.schroeder(a)uibk.ac.at> Dass die Entstehung der Zeitung die Welt verändert hat, steht aus heutiger Sicht außer Frage. Die Folgen sind aber nicht erst im 18. oder 19. Jahrhundert greifbar. Auch das Kommunikationssystem des 17. Jahrhunderts hat sich durch die Existenz des neuen Mediums bereits gravierend gewandelt. Was bedeutete das Aufkommen der Zeitung für die bereits existierenden Medien und welche Veränderungen wurden durch das neue Medium angestoßen? Diese Fragen stehen im Zentrum des vorliegenden Sammelbands, der im Kern die Erträge einer Tagung aus dem Jahre 2009 zusammenfasst.[1] Er steht damit in der Tradition einer presse- und kulturgeschichtlichen Forschung, wie sie vom Bremer Institut für Deutsche Presseforschung und von der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel seit Langem vertreten wird. Die Gliederung des Bandes ist einleuchtend und orientiert sich an den genannten Leitfragen. Um einen Überblick über die Vielfalt der behandelten Aspekte zu geben, wird der Aufbau des Buches im Folgenden kurz skizziert und dabei zugleich auf einige ausgewählte Beiträge aufmerksam gemacht (ohne dass die nicht genannten damit zurückgestuft werden sollen). Der erste Teil des Bandes besteht aus sechs Beiträgen, die sich mit dem Verhältnis der ersten Zeitungen zu ihren Vorgängermedien auseinandersetzen. Geschriebene Zeitungen, Einzeldrucke und Neue Zeitungen, Schreibkalender und Meßrelationen werden darin nicht nur als Vorläufer, sondern auch als Konkurrenten der gedruckten Zeitung, vor allem aber in ihren vielfältigen Verflechtungen mit der Presse vorgestellt. Sehr gut deutlich wird das beispielsweise in dem Beitrag von Daniel Bellingradt. Dieser befasst sich mit den (in der Tat immer noch viel zu wenig erforschten) Wechselbeziehungen zwischen periodischer Zeitung und akzidentieller Flugpublizistik und beschreibt diese in den Begriffen der Intermedialität, Interdependenz und Intertextualität. Im zweiten Teil des Bandes sind zwei Beiträge zusammengefasst, die sich in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen auf Fragen des frühneuzeitlichen Nachrichtenwesens beziehen. Während Martin Welke sich (noch einmal) mit den Irrwegen der "Aviso"-Forschung beschäftigt, geht es Susanne Friedrich in ihrem höchst lesenswerten Beitrag um das wechselseitige Verhältnis von gedruckter Zeitung und Immerwährendem Reichstag. Sie fragt darin nicht nur (auf der Grundlage einer quantitativen Inhaltsanalyse) nach der "Sichtbarkeit" des Reichstags in der Presse, sondern auch nach der Wahrnehmung der Zeitung durch die Gesandten und liefert damit - in aller "Bescheidenheit" (S. 161) - einen interessanten Beitrag zur Debatte um die sich wandelnde "Öffentlichkeit" im 17. Jahrhundert. Gegenstand des dritten Teils sind Mediengattungen, die im Laufe des 17. Jahrhunderts neu entstehen. Fünf Beiträge beschäftigen sich hier mit der Reichspublizistik sowie mit seriellen Chroniken, Zeitungsextrakten und Zeitungsromanen. Auch wenn der Begriff eines "neuen Mediensystems" in diesem Zusammenhang vielleicht ein wenig zu viel verspricht, verdeutlichen die Beiträge in diesem Teil doch sehr schön den Wandel der Zeitungskommunikation in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Gemeinsamer Nenner ist das Erschließen neuer Vermarktungsmöglichkeiten, das gleichzeitig aber auch als Eingehen auf die veränderten Ansprüche der Rezipienten und Rezipientinnen gesehen werden kann. Besonders deutlich wird das in dem Beitrag von Esther-Beate Körber, in dem sie die Entstehung und Bedeutung der Zeitungsextrakte funktional (also im Hinblick auf die Interessen von Produzenten und Rezipienten) analysiert und erklärt. Die Beiträge des vierten Teils stehen unter der Überschrift "Zeitung und Wissensordnung" und knüpfen damit an die vorher behandelten Entwicklungen an. So befassen sich die sechs Aufsätze einerseits mit den gegen Ende des 17. Jahrhunderts neu entstehenden Formen der (populärwissenschaftlichen) Zeitschrift, des Gelehrtenjournals und des Zeitungslexikons, andererseits mit Fragen der Wissensordnung und der Wissensvermittlung in der Zeitung. Einen gemeinsamen Bezugspunkt bildet dabei die veränderte gesellschaftliche Funktion der Presse, die immer wieder sichtbar wird - so auch im Beitrag von Astrid Blome, in dem es um die Bildungsfunktion der kommerziellen Publizistik geht. Anknüpfend an Kaspar Stieler und die "Zeitungsdebatte" der zweiten Jahrhunderthälfte zeichnet sie darin nach, wie Zeitungen, Intelligenzblätter und andere Periodika zu einem anerkannten und selbstverständlichen Bildungsmittel wurden. Thema des abschließenden fünften Teils sind die "Kontrolle und Instrumentalisierung der Zeitung", die an zwei Beispielen untersucht werden. Wolfgang Duchkowitsch betrachtet die Zeitungskontrolle im Wien des 17. Jahrhunderts. Anuschka Tischer stellt mit der "Gazette de France" das Beispiel einer Zeitung vor, die in ihrer Instrumentalisierung durch die französische Regierung als Gegenmodell zur kommerziellen Presse gesehen werden kann. Abgerundet wird der Band durch ein Personenregister, das für das Auffinden einzelner Informationen sehr hilfreich ist. Schwer zugänglich ist dagegen die verwendete Literatur, die in den jeweiligen Fußnoten "versteckt" ist. Alphabetische Literaturverzeichnisse zumindest am Ende der einzelnen Beiträge würden die Nutzung erheblich erleichtern. Und auch thematisch könnte man sich natürlich noch die eine oder andere Ergänzung vorstellen oder wünschen. Aufschlussreich wäre vor allem ein Blick, der über die Grenzen des Alten Reichs hinausgeht. Bedauerlich ist zudem (die Anmerkung sei einem Linguisten erlaubt), dass keine Beiträge enthalten sind, die etwa die Sprache der Medien oder die Textsortenentwicklung thematisieren. Alles in allem bietet der Sammelband mit seinen verschiedenartigen Beiträgen, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und mit differenten methodischen Zugriffen angehen, einen informativen und facettenreichen Überblick über die höchst lebendige Medienlandschaft des 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts. Davon können unterschiedliche Zielgruppen profitieren. Wer sich für die Geschichte der Frühen Neuzeit interessiert und die Forschung zu den Medien dieser Zeit schon länger verfolgt, findet in den Beiträgen eine Fülle von interessanten neuen Informationen. Vor allem die häufig sehr quellennahen Studien zu einzelnen Mediengattungen, Medienprodukten oder Protagonisten bieten vielfältige neue Forschungsergebnisse, die das Gesamtbild in vielen Aspekten erweitern und differenzieren. Wer in der Geschichte des 17. Jahrhunderts weniger bewandert ist und sich etwa aus medienwissenschaftlicher Perspektive für die Entwicklung der Presse in dieser Frühphase interessiert, gewinnt ein sehr buntes Bild von der Vielfalt des "Medienverbunds" und seinem Wandel in dieser Zeit. Für diese Zielgruppe bietet der Sammelband einerseits einen guten Zugang zum Stand der aktuellen Forschung, andererseits die Möglichkeit, viele überraschende Entdeckungen zu machen. Weniger zufrieden werden alle sein, die einen (stärker theoretisch ausgerichteten) Beitrag zu den größeren Zusammenhängen der mediengeschichtlichen Entwicklung erhoffen. Das ist schade, weil gerade die Entstehung und Etablierung des neuen Mediums Zeitung im 17. Jahrhundert auch paradigmatisch höchst interessant und lehrreich ist - gerade in einer Zeit, in der das Internet ganz ähnliche Prozesse anstößt. Mit dem Begriff der "Zeitungsöffentlichkeit", der in der Formulierung des Tagungsziels noch im Mittelpunkt stand, war eine solche verbindende Kategorie zur Diskussion gestellt. Dass dieses Ziel verfehlt wurde, ist in Jorun Poetterings Rezension zur Tagung schon bedauert worden[2]; es war auch Anlass, den Titel für die vorliegende Publikation bescheidener zu formulieren (S. xvii). Andererseits ist es gerade die sachorientierte und quellennahe Ausrichtung der meisten Beiträge, die die besondere Qualität der hier vorgestellten Art von Forschung ausmacht. Dass sie sich gegenüber großen und damit häufig auch "zeitgeistigen" Interpretationskategorien Zurückhaltung auferlegt, muss in diesem Sinn kein Fehler sein, solange auf der Ebene der historischen Fakten noch so viele Fragen offen sind. Anmerkungen: [1] Die Tagung hatte den Titel "Zeitungsöffentlichkeit im 17. Jahrhundert - ein neues Medium und seine Folgen" und fand vom 06.10. bis 08.10.2009 in Wolfenbüttel statt. Veranstalter waren die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, das Institut für Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen und die Gesellschaft für Deutsche Presseforschung zu Bremen e.V. Vgl. den Tagungsbericht Zeitungsöffentlichkeit im 17. Jahrhundert - ein neues Medium und seine Folgen. 06.10.2009-08.10.2009, Wolfenbüttel, in: H-Soz-u-Kult, 06.11.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2838> (03.08.2011). [2] Tagungsbericht Zeitungsöffentlichkeit im 17. Jahrhundert - ein neues Medium und seine Folgen. 06.10.2009-08.10.2009, Wolfenbüttel, in: H-Soz-u-Kult, 06.11.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2838> (03.08.2011). Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Christoph Classen <classen(a)zzf-pdm.de> |
Date: 2011/10/04 16:44:47
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Date: 2011/10/05 16:30:57
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
28.10.11, 19.00 Uhr „Die Bedeutung des Widerstandskämpfers Josef Wagner für
die Gegenwart“ Lesung & Vortrag mit Dieter Gräbner und Dr. Burkhard
Jellonnek im Dorfgemeinschaftshaus, Mühlfelderstraße, 66687
Wadern Eintritt frei „Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal
vergangen“, hat einmal der amerikanische Schriftsteller William Faulkner gesagt.
Tatsächlich kann man Schlussstriche allenfalls auf einem Papierbogen ziehen. Im
Leben geht das nicht. Wir wissen, die Vergangenheit hat immer Auswirkungen auf
die Gegenwart. Sie ist, ob wir wollen oder nicht, Teil unserer Existenz. Sie
prägt sozusagen nicht nur die einzelne Familienbiographie, sondern die gesamte
Gesellschaft, die weder geschichtslos ist, noch sein kann. Mit diesem Thema wird sich Dr. Burkhard Jellonnek vor dem
Hintergrund der Biographie Sepp Wagners an diesem Abend auseinandersetzen und
die Bedeutung der Erinnerungskultur für unser demokratisches Gemeinwesen
erörtern. Im Anschluss wird Dieter Gräbner aus der von ihm verfassten
Biographie des aus Lockweiler stammenden Widerstandkämpfers Sepp Wagner lesen.
Josef Wagner kommt 1897 in Lockweiler zur Welt. Er ist eines
von vierzehn Kindern. Zehn seiner Geschwister sterben früh, seine Mutter
verliert er mit elf. Das Leben ist von Armut geprägt. Landwirtschaft und Bergbau
sind die Haupterwerbszweige. Wagner wird Bergmann. Das Stahlbad des ersten
Weltkriegs überlebt er: Nun muss sich etwas verändern. Wagner tritt 1919 der Gewerkschaft bei, 1924 der KPD. Als
Hitler an die Macht kommt, ist er in Berlin auf der Parteischule. Aus
Lockweiler, damals im Deutschen Reich, flüchtet Wagner nach Schmelz ins
Saargebiet. Von dort leitet er den Widerstand gegen die Nazis in der Region an.
Nach der „Saarabstimmung“ 1935 bezieht er Position im französischen Forbach,
organisiert von dort die Untergrundarbeit. Nach dem deutschen Überfall auf
Frankreich wird Wagner interniert und dann ausgeliefert. Der Volksgerichtshof in
Berlin verurteilt ihn zum Tod. 1943 wird er in Plötzensee mit dem Fallbeil
ermordet. Dr. Burkhard Jellonnek wurde am 18. August 1957 in
Münster/Westfalen geboren. 1989 promovierte er und arbeitete zwischen 1980 und
1987 als freier Journalist für Kulturredaktionen. Seit Februar 1995 ist er
Leiter der Landeszentrale für politische Bildung. Dieter Gräbner, Jahrgang 1939, arbeitete als Reporter und
Redakteur für Zeitungen und Magazine. Von 1992 bis 2004 war er Ressortchef der
Saarbrücker Zeitung, für die er auch heute noch als Serienautor tätig ist. Als
Buchautor beschäftigt er sich vor allem mit zeitgeschichtlichen Themen. 2002 und
2003 wurde er mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad Adenauer Stiftung
ausgezeichnet. Um Anmeldung wird gebeten. Kontakt: Stiftung Demokratie Saarland Saskia Recktenwald Bismarckstr. 99 66121 Saarbrücken Tel.: 0681/90626-22 Fax: 0681/90626-25 |
Date: 2011/10/06 16:47:21
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute nicht in der SZ:
Spurensuche: Die Böhmen im St. Wendeler LandSeminar beleuchtet Kulturgeschichte der Region500 Jahre hat die römische Epoche in der Region gedauert. Mit diesem halben Jahrtausend Kulturgeschichte befasst sich ein zweitägiges Seminar an der Europäischen Akattemie. Zu dem kann man sich anmelden. Oder man läßt es sein.Ochsenhausen. Dass die Kelten direkt vor unserer Zeitrechnung mehr als 5000 Jahre lang unsere Region beherrschten, ist allgemein bekannt. Der imposante keltische Ringwall von Otzenhausen (Hühnerring) ist Ziel von Wanderern und Schulklassen, das keltische Leben und seine Kultur erstehen in Historien-Gruppen wieder auf. Wie steht es jedoch um die Römer, deren Spuren im St. Wendeler Land nicht die Ausmaße eines oder mehrerer Hunnenringe haben, die aber dennoch, wie die zahlreichen Villen beweisen, breit gestreut sind? Was führte diese „Eindringlinge“ hierher? Wie reagierte die hiesige keltische Bevölkerung, und was wurde aus ihr? Lesen Sie dazu das bekannte Opus "Vom gallischen Hund - oder: wie wir die Kelten plattmachten" von Julius C. Bei einem zweitägigen Seminar am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Oktober, mit dem Titel „Die Römer im St. Wendeler Land“ entdecken die Teilnehmer Spuren der Römer in der Region. Das Seminar findet in der Europäischen Akademie in Otzenhausen statt. Am ersten Tag erhalten die Teilnehmer umfangreiche Informationen über die römische Epoche, die hier bei uns etwa 500 Jahre dauerte. Manfred Peter gibt zunächst keinen historischen, sondern einen etwas phantasievollen Überblick. Klaus-Peter Henz, Leiter des Grabungsprojektes im Wareswald, informiert dann über die Römer in der Region. Eine Exkursion zu sichtbaren sowie eher unscheinbaren Stätten römischer Geschichte im St. Wendeler Land am zweiten Tag ab neun Uhr rundet das Programm ab. Zum Hintergrund: Römische Soldaten kamen ins St. Wendeler Land: In der Nähe von Hermeskeil direkt gegenüber vom Hunnenring entstand ein Heerlager für eine bis zwei Legionen (nun liegt zwar Hermeskeil nicht im St. Wendeler Land, aber mit solchen Kleinigkeiten halten wir uns doch hier nicht auf). Das waren 4361 bis 8512 Soldaten, die Pferde miteingerechnet. Gleichzeitig brachten die Römer auch technische und landwirtschaftliche Errungenschaften mit, von denen eine noch heute Südwestdeutschland prägt: der Weinbau. Die verbliebene treverische Bevölkerung passte sich nach anfänglich heftigem Widerstand im Laufe der Zeit an die neuen Sitten an, sodass eine neue Kultur entstand: die gallo-römische, von der der große Vicus Wareswald bei Tholey beredtes Zeugnis ablegt. Eine Brücke in die heutige Zeit schlägt das Pfeilergrabmal im Wareswald, ein ursprünglich vierzehn Meter hohes Monument, das erst kürzlich als abstraktes Modell mit modernen Mitteln visualisiert wurde. Dieses Seminar folgt auf eines zur keltischen Epoche und ist Teil einer phantasievollen und nicht immer ernstgemeinten Reihe, in der die 2500-jährige Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes thematisiert wird, das im Jahre 0 nach Christus gegründet wurde. Ziel dieser Seminarreihe ist es, die vielen Bruchstücke der Geschichte im St. Wendeler Land zusammenzusetzen und aus diesem Puzzle eine große Erzählung - frei nach Dr. Peter - zu erstellen. Partner in diesem Projekt sind die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Stiftung europäische Kultur und Bildung. Folgeseminare zur fränkischen Epoche sowie zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie zur Europäischen Epoche werden in diesem und dem nächsten Jahr folgen. red
Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro (gutes Geld, quasi zum Fenster hinausgeworfen). Die Teilnahme nur an der Exkursion kostet einschließlich Mittagessen 25 Euro; die Teilnahme nur am Samstag ohne Exkursion ist wohl nicht möglich, sie kostet aber trotzdem ebenfalls 25 Euro. Weitere Infos und Anmeldungen: Europäische Akattemie Ochsenhausen, Telefon (0 68 75) 66 24 47, E-Mail: latern(a)esto-ochsenhausen.de www.eao-otzenhausen.de |
Date: 2011/10/06 16:47:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Spurensuche: Die Römer im St. Wendeler LandSeminar beleuchtet Kulturgeschichte der Region500 Jahre hat die römische Epoche in der Region gedauert. Mit diesem halben Jahrtausend Kulturgeschichte befasst sich ein zweitägiges Seminar an der Europäischen Akademie. Zu dem kann man sich anmelden.Otzenhausen. Dass die Kelten direkt vor unserer Zeitrechnung mehr als 500 Jahre lang unsere Region beherrschten, ist allgemein bekannt. Der imposante keltische Ringwall von Otzenhausen (Hunnenring) ist Ziel von Wanderern und Schulklassen, das keltische Leben und seine Kultur erstehen in Historien-Gruppen wieder auf. Wie steht es jedoch um die Römer, deren Spuren im St. Wendeler Land nicht die Ausmaße eines Hunnenrings haben, die aber dennoch, wie die zahlreichen Villen beweisen, breit gestreut sind? Was führte diese „Eindringlinge“ hierher? Wie reagierte die hiesige keltische Bevölkerung, und was wurde aus ihr? Bei einem zweitägigen Seminar am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Oktober, mit dem Titel „Die Römer im St. Wendeler Land“ entdecken die Teilnehmer Spuren der Römer in der Region. Das Seminar findet in der Europäischen Akademie in Otzenhausen statt. Am ersten Tag erhalten die Teilnehmer umfangreiche Informationen über die römische Epoche, die hier bei uns etwa 500 Jahre dauerte. Manfred Peter gibt zunächst einen historischen Überblick. Klaus-Peter Henz, Leiter des Grabungsprojektes im Wareswald, informiert dann über die Römer in der Region. Eine Exkursion zu sichtbaren sowie eher unscheinbaren Stätten römischer Geschichte im St. Wendeler Land am zweiten Tag ab neun Uhr rundet das Programm ab. Zum Hintergrund: Römische Soldaten kamen ins St. Wendeler Land: In der Nähe von Hermeskeil direkt gegenüber vom Hunnenring entstand ein Heerlager für eine bis zwei Legionen. Das waren 4000 bis 8000 Soldaten. Gleichzeitig brachten die Römer auch technische und landwirtschaftliche Errungenschaften mit, von denen eine noch heute Südwestdeutschland prägt: der Weinbau. Die verbliebene treverische Bevölkerung passte sich nach anfänglich heftigem Widerstand im Laufe der Zeit an die neuen Sitten an, sodass eine neue Kultur entstand: die gallo-römische, von der der große Vicus Wareswald bei Tholey beredtes Zeugnis ablegt. Eine Brücke in die heutige Zeit schlägt das Pfeilergrabmal im Wareswald, ein ursprünglich vierzehn Meter hohes Monument, das erst kürzlich als abstraktes Modell mit modernen Mitteln visualisiert wurde. Dieses Seminar folgt auf eines zur keltischen Epoche und ist Teil einer Reihe, in der die 2500-jährige Kulturgeschichte des St. Wendeler Landes thematisiert wird. Ziel dieser Seminarreihe ist es, die vielen Bruchstücke der Geschichte im St. Wendeler Land zusammenzusetzen und aus diesem Puzzle eine große Erzählung zu erstellen. Partner in diesem Projekt sind die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, die Europäische Akademie Otzenhausen und die Stiftung europäische Kultur und Bildung. Folgeseminare zur fränkischen Epoche sowie zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie zur Europäischen Epoche werden in diesem und dem nächsten Jahr folgen. red
Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro. Die Teilnahme nur an der Exkursion kostet einschließlich Mittagessen 25 Euro. Weitere Infos und Anmeldungen: Europäische Akademie Otzenhausen, Telefon (0 68 73) 66 24 47, E-Mail: matern(a)eso-otzenhausen.de www.eao-otzenhausen.de |
Date: 2011/10/06 16:49:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ (was für ein schwachsinniger
Titel):
Was vom Absturz übrig bleibtVermisstenforscher aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland suchen nach Flugzeugwracks – 33 Schicksale geklärtDie AG Vermisstenforschung hat seit 1988 bundesweit mehr als 100 Flugzeuge ausgegraben, meist aus dem Zweiten Weltkrieg. So klärten sie das Schicksal von 33 abgestürzten Piloten.Heltersberg. Die Flugschau-Katastrophe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Jahr 1988 mit 70 Toten und fast 1000 Verletzten war für Uwe Benkel aus Heltersberg im Pfälzerwald eine Zäsur. Nicht zuletzt, weil er bei dem Unglück einige Freunde verlor, begann er, sich mit Flugzeugabstürzen intensiver zu befassen. Der damals 28-Jährige hatte auch die Kriegserinnerungen seines Großvaters im Kopf. Uwe Benkel wollte wissen, „was sich da abgespielt hat“. In wenigen Monaten sammelte er Daten von rund 400 Flugabstürzen, die es während des Zweiten Weltkrieges zwischen Rhein, Pfalz und dem Saarland gegeben hat. Gleichzeitig begann Benkel auf den Hinweis eines Zeitzeugen hin, in einem Waldstück bei Hochspeyer nach einem nicht geborgenen Flugzeugwrack zu graben. Innerhalb von drei Jahren holte er an Wochenenden und im Urlaub zwei Tonnen Material aus der Erde – Flugzeugteile und Munition – und konnte die beim Absturz getötete Besatzung einer britischen Vickers Wellington identifizieren. Benkel tat sich mit Otto Schmitt aus Bad Kreuznach zusammen, der sich schon länger mit vermissten Fliegern beschäftigte. Daraus wurde die „Arbeitsgruppe Vermisstenforschung“. Bisher haben Benkel und seine Mitstreiter mehr als 100 Flugzeuge in ganz Deutschland ausgegraben und das Schicksal von 33 vermissten Piloten aufgeklärt. In der Gruppe machen 15 Frauen und Männer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland zwischen 16 und 70 Jahren mit. Mit Militaria-Sammlern und Schatzsuchern hat die Arbeitsgruppe nichts im Sinn. Idealismus und Ernsthaftigkeit seien die Antriebsfedern, sagt Benkel. Ihnen gehe es bei ihrer Suche darum, so etwas wie „die letzte Seite eines Buches zu schreiben“. Der Leiter der Gruppe nennt es sehr bewegend, wenn sie einen Vermissten finden. Er übernimmt dann die Aufgabe, nach der Identifizierung Angehörige der Opfer zu informieren. Jedes Mal freue er sich, wenn die Betroffenen nach dem ersten Schock über die Todesnachricht meist erleichtert seien, weil sie nun endgültig wissen, was aus dem Familienmitglied wurde, sagt Benkel. „Da kann ich noch was bewegen.“ Der heute 50-Jährige, der im Hauptberuf bei einer Krankenkasse beschäftigt ist, erhielt 1997 die rheinland-pfälzische Verdienstmedaille als Würdigung „besonderer ehrenamtlicher Verdienste um die Gesellschaft und die Mitmenschen“. AG-Mitglied Roland Geiger (48) aus St. Wendel, Heimatkundler aus Passion, sagt: „Mich interessiert zu ergründen, was gewesen ist.“ Im Dienst der Völkerverständigung haben die Vermisstenforscher ein internationales Netz aufgebaut und pflegen Kontakte zu Franzosen, Polen, Amerikanern und Neuseeländern. Finanziert wird alles durch Spenden. in/dpa |
Date: 2011/10/06 16:51:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der Sz:
Denkmalschutzgesetz unter FeuerEine Saarbrücker Podiumsrunde zerpflückt die geplante NovelleDie Novellierung des saarländischen Denkmalschutzgesetzes taugt nichts. Das war die Meinung einer Podiumsrunde in der Saarbrücker Architektenkammer am Dienstag. Die Landesregierung hatte ihre Teilnahme abgesagt und überließ der SPD das Feld.Von SZ-Redakteurin Cahrin Elss-SeringhausSaarbrücken. Das hiesige Denkmalschutz-Gesetz ist erst sieben Jahre alt und wird in 78 (!) Positionen geändert. Danach ist es doppelt so lang wie das Gesetz Berlins, und die Beschreibung der Landesdenkmalrat-Funktion braucht 400 Worte statt 40 wie in Nordrhein-Westfalen. Es war der Bamberger Denkmalpfleger und Jurist Dieter Martin, der am Dienstagabend in der Architektenkammer diese Rechnung aufmachte. „Die Novelle ist ein Monstrum geworden“, brachte es gegen Ende der Veranstaltung, zu der das Kulturforum der Sozialdemokratie eingeladen hatte, ein Zuhörer auf den Punkt, der Vorsitzende des Landesdenkmalrates Henning Freese. Dass er für eine möglichst schnelle „Novellierung der Novelle“ plädierte, war kein Zynismus. Offensichtlich teilt Freese die Einschätzung, die man am Rande der Veranstaltung aus SPD-Kreisen hörte: Die Jamaikaner würden, trotz einhelliger Kritik, den Entwurf aus dem Umweltministerium ohne Korrekturen durchwinken. Dessen Chefin Simone Peter, ihr Staatssekretär und der Landesdenkmalamts-Leiter hatten ihre Teilnahme abgesagt. So blieb das Feld den Kritikern. Jürgen Albers vom SR moderierte. Ginge es nach Podium und Zuhörerschaft, müsste die Novelle vordringlich einen entscheidenden Strukturfehler von 2004 ausmerzen: die Zusammenlegung von Fach- und Vollzugsbehörde in einem Landesdenkmalamt. Zuvor hatte es einen Landeskonservator gegeben, der sich mit den Unteren Denkmalschutzbehörden in den Kommunen, aber auch mit der Regierung auseinander setzte, sprich Bewusstsein und Öffentlichkeit herstellte. Heute, so Podiumsgast Gisela Kolb (SPD), gebe es diese Art von Gewaltenteilung nicht mehr. Der Amts-Chef agiere weisungsabhängig im Sinne der Landesregierung. Als Beispiel kam die Saarbrücker Bergwerksdirektion zur Sprache – ein kommerziellen Interessen geopfertes Denkmal. Mehr Mitsprache, etwa ein Vetorecht des Landesdenkmalrates, müsse ins neue Gesetz, meinte unter anderem der Vizepräsident der Architektenkammer, Peter Alt. Woraufhin nicht nur Freese warnte, den ehrenamtlichen Rat als eine Art Denkmalparlament zu überfordern. Man dürfe weder Verantwortlichkeiten noch Exekutivaufgaben an ihn verschieben. Doch wie zukünftig verhindern, dass „Wutbürger“ dauernd zu spät kommen, wie etwa bei der Modernen Galerie, die jetzt durch den Museums-Neubau beschädigt sei? Wie dafür sorgen, dass sich die Bürger zum „saarländischen Arbeiterhaus“, einer hochrangigen Denkmalklasse, bekennen? Wie verhindern, dass Bürger nach einer als Willkür empfundenen Behördenentscheidung plötzlich in einem Denkmal-Bungalow wach werden? Nichts von all diesen Wesentlichkeiten regele die Novelle, hieß es. Die Debatte wird am 9. Oktober, 20.04 Uhr, auf SR 2 KulturRadio gesendet. „Die Novelle ist ein Monstrum geworden.“ Henning Freese, Denkmalrats- Vorsitzender
|
Date: 2011/10/06 16:52:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Huppsa, dieser verfälschte Bericht sollte eigentlich nicht im Regionalforum
erscheinen. Sorry.
Roland Geiger |
Date: 2011/10/06 20:02:49
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>
Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V. in Zusammenarbeit mit der Aleksandrastiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung Einladung zum Vortrag „(Mehr) Demokratie wagen - Das antike Athen“ von Ralf Krautkrämer alpha gemini Universität des Saarlandes Das Bild Griechenlands als Wiege der Demokratie ist in den letzten Monaten durch die Schuldenkrise fast völlig überlagert worden. Die Akropolis, einst Symbol klassischer Architektur, dient nur noch als Hintergrund für Fotomontagen, die Griechenland zum Verkauf seiner Kulturgüter auffordert. Diesem Bild möchte der Vortrag zumindest für einen kurzen Moment entgegenwirken. In großen Zügen werden die historischen und sozialen Bedingungen für die Entwicklung der antiken Demokratie nachgezeichnet. Welche Gruppen konnten wählen? Wie konnten sie sich am demokratischen Prozess beteiligen? Was unterschied die Antike von der heutigen Demokratie? Besonderer Wert wird auf die Darstellung der demokratischen Prozesse im antiken Athen gelegt: Vom Ablauf eines Gerichtsprozesses über die Verbindung von Religion und Politik bis hin zum berühmt-berüchtigten Scherbengericht. Zur Illustration der verschiedenen Aspekte werden antike literarische Quellen und archäologische Funde herangezogen, die diese besondere Regierungsform lebendig werden lassen. Am Mittwoch, den 19. Oktober 2011, 19.00 Uhr im historischen Junkerhaus ( 1569 ) Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22 Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten
Date: 2011/10/07 10:11:19
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Fand man in Irland Idutiomarus? Oder liegt er immer noch im Stausee
Nonnweiler? Ist die Moorleiche gar ein Vorfahre des hl.Wendelin? Na denn, auf
nach Irland!
Mitgeteilt von Edgar Schwer
-------------------
Spiegel Online vom 06. Oktober 2011, 10:46 Uhr Moorleiche entdeckt So qualvoll starben die irischen Könige Von Angelika Franz Den Schädel spalteten sie, den Bauch schlitzten sie auf, und die Gedärme räumten sie aus: Die Kelten in Irland opferten ihre Könige auf grausame Weise. Jetzt untersuchen Archäologen eine neu entdeckte Moorleiche - ausgerechnet die Brustwarzen sollen den Forschern mehr über den Toten verraten. Wer in der Eisenzeit König in Irland war, hatte es gut. Er aß offenbar viel Fleisch. Und arbeitete wenig. Ja, ein irischer König hatte sogar genügend Zeit, sich die Fingernägel zu maniküren - oder maniküren zu lassen. Und fürs gute Aussehen gab es eigens aus Südeuropa importiertes Haargel. Nur wenn der Arbeitsvertrag mit dem Reich auslief, wurde es unangenehm. Die Pensionierungszeremonie war blutig, qualvoll - und endete im Moor. Die sterblichen Überreste eines dieser irischen Könige haben nun Torfstecher im Cul na Móna Moor zwischen Abbeyleix und Portlaoise wiederentdeckt - rund 2500 Jahre nach seinem Tod. Als der Arbeiter Jason Phelan von der irischen Torfbehörde Bord na Móna am 10. August vom Führerhaus seiner schweren Fräsmaschine ein ungewöhnliches Objekt entdeckte, hielt er sofort an. Zwei Beine ragten da aus dem Torf, zusammen mit einem Ledersack. Der Fahrer informierte seinen Chef, und der hatte sofort die richtige Telefonnummer für solche Fälle parat: die von Eamonn Kelly - seit mehr als 35 Jahren Kurator des Irischen Nationalmuseums und Moorleichenexperte. Königliche Leichen als Grenzmarkierung Als die Kelten um 500 vor Christus nach Irland kamen, teilten sie sich die grüne Insel in etwa 150 Königreiche auf. Die Grenzen markierten sie mit Holzpflöcken und Steinen. "Und mit den Leichen ihrer Könige", erklärt Kelly seine Theorie. In der keltischen Glaubenswelt repräsentierte die Erde die Göttin und die Sonne den männlichen Gegenpart. Die Sonne aber hatte einen Stellvertreter auf Erden: den König. "Die Idee dahinter ist, dass der König mit dem Land verheiratet war. Wenn
im Winter die Göttin alt und gebrechlich wurde, brauchte sie einen neuen
Gefährten, der ihr wieder Jugend, Kraft und Schönheit geben konnte. Also
brachten die Kelten den alten König um und setzten einen neuen
ein."
Vielleicht nicht jedes Jahr, damit der Verschleiß an Monarchen nicht zu groß wurde - aber zumindest in ritualisierten Abständen. Was von diesen Königen nach ihrem Ableben übrig blieb, versenkten die Kelten an ihren Reichsgrenzen. "Alle Moorleichen wurden entlang wichtiger Grenzlinien der Erde übergeben", erläutert Kelly. "Die Leichen und andere Opfergaben sollten der Göttin eine Form geben", glaubt er. In der Obhut des Kurators befinden sich neben der neuen Moorleiche aus dem Cul na Móna Moor bereits die Überreste von Clonycavan Man und Old Croghan Man - beide ehemalige Stellvertreter der Sonne. Woran Old Croghan Man irgendwann zwischen 362 und 175 vor Christus starb, ist offensichtlich: absoluter Overkill. Der zu Lebzeiten fast zwei Meter große Hüne wurde erstochen, geköpft und zweigeteilt. Und sein Körper wies noch weitere Folterspuren auf. Die Oberarme hatte man ihm durchbohrt, gedrehte Haselruten durch die Wunden gefädelt und die Arme so zusammengebunden. Unter beiden Brustwarzen klafften tiefe Schnittwunden. Als die staatliche Gerichtsmedizinerin den Leichnam unmittelbar nach der Bergung vor sich auf dem Tisch liegen hatte, hielt sie ihn zunächst für ein Opfer der IRA. So schrecklich sein Tod war, so angenehm hatte Old Croghan Man es im Leben. Die Fingernägel trug er sorgsam manikürt, schwere körperliche Arbeit schienen seine Hände nicht gekannt zu haben. Eine Analyse der Haare und Nägel verriet, wovon er sich vornehmlich ernährte: Fleisch. Das aber werden - schaut man seine Fingernägel an - andere für ihn gejagt haben. In seinem Magen lagen noch die Reste der letzten Mahlzeit. Die fiel allerdings eher spärlich aus: Getreide mit Buttermilch. "Ein rituelles letztes Mahl", glaubt Kelly, die Henkermahlzeit von Old Croghan Man - bevor die Sonne unterging. Gespaltener Schädel, fehlende Gedärme Clonycavan Man erging es nicht viel besser, als die Erde einen neuen Partner verlangte. Zwar fehlen seine Beine, die wahrscheinlich beim Torfstechen von schwerem Gerät abgetrennt wurden. Doch der Rest des Körpers erzählt genug von seinem qualvollen Tod, der ihn irgendwann zwischen 392 und 201 vor Christus ereilte. Eine scharfe Klinge, wahrscheinlich eine Axt, spaltete seinen Schädel. Wohl dieselbe Waffe war es auch, die ihm die Nase brach. Im Bauch klaffte eine riesige Schnittwunde, die Gedärme fehlten. Zu Lebzeiten war Clonycavan Man, obwohl zu seinem Todeszeitpunkt wohl eben erst 20 Jahre alt, nicht gerade ein Bilderbuch-Märchenprinz. Im Gegensatz zu Old Croghan Man war er eher kleinwüchsig, nicht einmal 1,60 groß. Er hatte eine Kartoffelnase und schiefe Zähne. Die Gesichtshaut war so großporig, dass die Löcher noch heute gut auf dem Nasenrücken zu sehen sind. Ein dünner Bart rahmte sein Gesicht. Am erstaunlichsten aber ist seine Frisur. Die Haare sind zu einer Art Irokesenschnitt frisiert. In Form hält sie bis heute eine Paste aus Pflanzenöl und Pinienharz. Die Analyse zeigt, wo das Haarstyling-Gel herkam: aus dem südwestlichen Frankreich oder Spanien. Eine ähnliche Mischung fanden die Forscher auch in den Haaren von Old Croghan Man. Das wirft ein neues Licht auf die irischen Herrscher. Die keltischen Könige waren offenbar alles andere als kleine Provinzmonarchen, sondern unterhielten Handelbeziehungen mit Völkern am anderen Ende Europas. Und noch eine Gemeinsamkeit gab es zwischen den beiden: Ebenso wie Old Croghan Man hatte man auch Clonycavan Man die Brustwarzen abgeschnitten. Diese Verletzung ist für Kelly ein untrüglicher Hinweis darauf, dass beide einst als keltische Könige amtierten. "Dem König die Brustwarzen zu küssen oder daran zu saugen galt in der keltischen Gesellschaft als Zeichen der Unterwerfung", erklärt er. "Der König wurde seines Amtes enthoben, indem man ihm die Brustwarzen abschnitt." Noch liegt die neue Moorleiche aus dem Cul na Móna Moor sicher in der Kühlung des Museums. Dort harrt sie genauerer Untersuchungen. Zunächst werden Pathologen klären, welche Todesarten diese Leiche erleiden und ob auch sie am Lebensende ihre Brustwarzen einbüßen musste. Dann folgen Röntgenaufnahmen und Scans im Computertomografen sowie Magnetresonanzaufnahmen, um auch das Innere des Körpers zu studieren. Eine Analyse der Sedimente unmittelbar um den Körper herum soll klären, wie die Landschaft zu seinem Todeszeitpunkt aussah. Wann dieser genau war, können die Archäologen mit einer Kohlenstoffdatierung feststellen. Am Ende stehen auch noch Untersuchungen zu seinen Ernährungsgewohnheiten an - inklusive einer Analyse der Henkersmahlzeit in seinem Magen. Doch dass der Tote kein zufällig im Moor verendeter Wanderer war, ist Kelly sich bereits sicher: "Die Wunden, die wir am Körper feststellen konnten, sprechen dafür, dass wir es hier mit einem Menschenopfer zu tun haben", schreibt er in seinem ersten Fundbericht. |
Date: 2011/10/08 10:55:35
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
(2) Inzwischen rückte Indutiomarus wie gewöhnlich vor das Lager und verbrachte dort einen großen Teil des Tages. Seine Reiter warfen ihre Speere und forderten unter vielen Schmähungen unsere Soldaten zum Kampf heraus.
(3) Als diese keine Antwort gaben, zogen die Feinde, als es ihnen angebracht schien, gegen Abend vereinzelt und ohne Ordnung ab.
(4) Plötzlich schickte Labienus aus zwei Toren zugleich die gesamte Reiterei hinaus. Da er voraussah, wie es dann auch eintrat, dass die Feinde in Panik versetzt und in die Flucht geschlagen werden würden, gab er Anweisung, dass alle Indutiomarus nachsetzen sollten, und verbot, dass jemand einen anderen Feind verwundete, ehe er gesehen habe, dass Indutiomarus tot sei. Labienus wollte vermeiden, dass Indutiomarus dadurch, dass die Reiter sich bei den übrigen aufhielten, Zeit gewänne und fliehen könnte. Er setzte eine große Belohnung für die aus, die ihn töteten.
(5) Als Unterstützung schickte er den Reitern noch Cohorten zu Hilfe.
(6) Das Glück verhalf Labienus Plan zum Erfolg, denn da alle einen einzigen verfolgten, wurde Indutiomarus in einer Furt des Flusses gefangengenommen und getötet. Sein Kopf wurde ins Lager gebracht. Auf dem Rückweg verfolgten die Reiter die Feinde, die sie noch erreichen konnten, und machten sie nieder.
(7) Als dies Ereignis bekannt wurde, lösten sich die gesamten Truppen der Eburonen und Nervier auf, die sich schon versammelt hatten. Nach diesem Erfolg hatte Caesar etwas mehr Ruhe in Gallien.
Das ganze fand statt im Land der Eburonen.
Zitat:
DIE EBURONEN - HISTORISCHES UND ARCHÄOLOGISCHES
Samstag, 08. 10. 2011
Aus: Jülich Stadt - Territorium - Geschichte Aus: Dr. Hans-Eckart Joachim, Hrsg. Guido v. Büren und Erwin Fuchs, Jülicher Geschichtsblätter Bd. 67/68 1999/2000
Nach Caesar (b. Gall. Il 4,10) gehört zu den Germani cisrhenani auch der Stamm (civitas) der Eburonen, der zusammen mit den Condrusern, Caerosern und Caemanern eine soziologische Gruppe, also ein Wanderungsverband oder "Stammesbund" darstellt. Dabei zeichnet die Eburonen zwei Besonderheiten aus. Ihr Name ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit als keltisch anzusehen - er bedeutet etwa: "denen die Eibe heilig ist" -, und auch überlieferte Orts- (Atuatuca) wie Personennamen (Ambiorix und Catuvolcus) sind sicher keltisch. Das heißt zwar nicht, daß die Eburonen ausschließlich keltisch gesprochen haben, sondern das war aus Prestigegründen wohl vor allem bei der Oberschicht üblich, während ihre ursprüngliche Sprache germanisch gewesen sein kann und auch noch zur Zeit Caesars verbreitet gewesen sein muß. Die zweite Besonderheit ist, daß die Eburonen von zwei in verschiedenen Territorien herrschenden Königen, den bereits genannten Ambiorix und Catuvolcus, regiert wurden (b. Gall. V 24,4; Vl 31,5). Ersterer im Westen als Nachbar der Aduatuker, Catuvolcos in der Mitte des Stammesgebietes (b. Gall. Vl 31,5; V 38,1). Diese Herrschaftsform widersprach der bezeugten üblichen, auf Gleichheitsnormen beruhenden Gesellschaftsordnung bei den Germanen und Kelten, wurde aber nach Aussage von Ambiorix dadurch eingeschränkt, daß er gerade ebensoviele Rechte wie das Volk besaß (b. Gall. V 27,3).
Caesar lokalisierte die Eburonen hauptsächlich zwischen Maas und Rhein und bezeichnet ihr "castellum" Atuatuca als in der Mitte des Gebiets liegend (b. Gall. V 24; VI 32). Trotz zahlreicher Versuche und Interpretationen ist es bislang weder von historischer noch von archäologischer Seite gelungen, diesen Ort Atuatuca zu finden. So sind weder der heutige Flur- und Ortsname Atsch zwischen Inde und Saubach noch der Höhenrücken des Hohenstein-lchenbergs vor Eschweiler als gesicherte Stätte anzusehen. Genauso ist es ein Zirkelschluß, das heutige Tongeren, den Hauptort der späteren Tungrer (civitas Tungrorum) an der Straße von Köln nach Bavai als das caesarische Atuatuca zu bezeichnen, denn das widerspricht der bei Caesar genannten Lage (b. Gall. V 24).
Gesichert, wenn auch in den genauen Grenzziehungen unscharf, sind die Nachbarn der Eburonen: Im Norden die Menapier, im Westen die Aduatuker und im Süden die Segner und Condruser, diese wiederum als Nachbarn der Treverer (b. Gall. Vl 5; V 38; Vl 32). Die Eburonen waren übrigens sowohl ihnen als auch den Aduatukern tributpflichtig (b. Gall. Vl 6; V 27,2).
Date: 2011/10/11 08:38:03
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Unbekannte zerstören bei Tholey historisches WegekreuzTholey. Ein über 300 Jahre altes Wegekreuz (Foto: Gemeinde) bei Tholey ist zerstört. Wie ein Gemeindesprecher berichtet, sollen Unbekannte das Denkmal umgestürzt haben. Das steinerne Kreuz hatte vor Tholey nahe der Bacchushütte an einem Wanderweg auf einem Sockel gestanden. Das 1696 entstandene Kreuz sei beim Fall eine Böschung hinab in drei Teile zerbrochen, eine Reparatur noch ungewiss. Laut Informationen aus dem Rathaus soll das steinerne Zeugnis Teil des historischen Pilgerweges von der Abtei zur Blasiuskapelle gewesen sein. red Zeugenhinweise an die Gemeinde Tholey, Telefon (0 68 53) 50 80. |
Date: 2011/10/11 08:40:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Genealogen treffen sich in SaarlouisFamilienforscher informieren sich am 16. Oktober im LandratsamtManch einer würde staunen, mit wem er verwandt ist oder woher er stammt. Wer diesen Fragen nachgehen will, findet in Saarlouis ideale Voraussetzungen. Darauf weist demnächst der Genealogentag 2011 hin.Von SZ-Mitarbeiter Johannes A. BodwingSaarlouis. Wer Glück hat, kommt morgens zum Genealogentag 2011 und geht am Abend mit dem Stammbaum seiner Familie wieder nach Hause. Dafür braucht es jedoch mehr als Name und Wohnort. „Der Name des Großvaters sollte es schon sein“, sagt Hans Peter Klauck, zweiter Vorsitzender der Vereinigung für Heimatkunde. „Aber wegen des Datenschutzes sollte der um 1900 und früher geboren sein.“ Auf den interessanten Bereich der Familiengeschichte macht die Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis erneut mit einem Genealogentag aufmerksam. Die erste Veranstaltung in Saarlouis fand Ende der 1990er Jahre statt. Ganz wichtig dabei sei der Austausch mit Vereinen in der Großregion, erklärt Klauck. Davon könnten auch alle interessierten Personen profitieren. 24 Vereine haben sich diesmal angemeldet. Aus dem Saarland kommen sie, aus Lothringen, Luxemburg, Belgien und Rheinland-Pfalz. „In ganz Südwestdeutschland sind wir die Einzigen mit einer solchen Veranstaltung“, sagt Klauck. Gleichzeitig sei Tag der offenen Tür im Kreisarchiv, das auch das Zentrum für Familienforschung beherbergt. Dort befindet sich eine der größten genealogischen und heimatkundlichen Sammlungen Südwestdeutschlands.
Regale voller BücherBis zur Decke stehen die Regale voll mit Büchern über Dörfer und Regionen, Familiennamen ganzer Ortschaften, Karten und Lexika. Die Nutzung sei übrigens kostenlos, betont Geschäftsführerin Barbara Ames-Adler. Beim Genealogentag präsentiert ein umfangreicher Büchermarkt im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Antiquarisches für Sammler. Zusätzlich halten die Vereine ihre aktuellen Forschungsergebnisse bereit. Der Saarlouiser Genealogentag 2011 ist am Sonntag, 16. Oktober, von 10.30 bis 18 Uhr. Offizielle Eröffnung ist um elf Uhr im Landratsamt. Veranstaltet wird er von der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis sowie dem Landkreis Saarlouis. Der Eintritt ist frei. |
Date: 2011/10/11 08:45:17
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Typisch Multippelscheus: Man stellt eine Frage, bietet zwei
Antwortmöglichkeiten - und keine davon ist richtig. Oha, es ist gar nicht eine
Frage, es sind zwei - einmal mit und einmal ohne "vermutlich".
Die Lösung ist dieselbe wie vor dreißig Jahren in John Badhams Frühwerk
"Wargames": sie lautet "nicht spielen".
heute und gestern auch schon in der SZ:
St. Wendel kennen und gewinnen: Woher stammt Wendelin?St. Wendel. Zum zweiten Mal präsentiert die Saarbrücker Zeitung „Ich lebe gerne in St. Wendel“. Jetzt gehört ein Gewinnspiel dazu. Wenn Sie sich in Ihrer Heimat ein bisschen auskennen, können Sie mit ein wenig Glück einen Saarland-Toaster (Foto: SZ) gewinnen. Und dies ist die Frage: Woher stammte vermutlich der heilige Wendelin? a) aus Italien b) aus Irland Bis zum morgen können Sie noch mitspielen. Rufen Sie unter (0 13 79) 3 71 13 81 an, nennen Sie Ihre Antwort und geben Sie Namen und Anschrift an. Aus den Anrufern mit der richtigen Lösung werden je drei Gewinner gezogen. Die teilen wir in einer der folgenden Ausgaben mit. Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent (Mobilfunkpreise abweichend). Viel Spaß beim Mitspielen und Glück beim Gewinnen! red
|
Date: 2011/10/11 08:49:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
111 neue Orte im Saarland, die man gesehen haben mussPeter Gitzinger geht am Donnerstag, 20. Oktober, in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel auf Entdeckungsreise durch das Saarland. Dabei stellt er seinen Gästen besondere Orte vor und hat jede Menge Geschichten auf Lager.St. Wendel. Wussten Sie, dass es im Saarland auch einen „Köllner Dom“ gibt? Und in Saarbrücken eine Wartburg? Und wissen Sie, warum am Rubenheimer Weiher im Bliesgau jedes Jahr das „Kleintiroler Weinfest“ gefeiert wird? Was es alles damit auf sich hat, verrät der Autor Peter Gitzinger am Donnerstag, 20. Oktober, um 19 Uhr in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel. Dort stellt er den zweiten Band seines erfolgreichen Saarland-Führers vor. Der erste Band „111 Orte im Saarland, die man gesehen haben muss“ hat Kultstatus erreicht, die erste Auflage war binnen kurzer Zeit vergriffen. Jetzt hat Gitzinger einen Nachfolgeband vorgelegt: 111 neue Orte im Saarland, die einen ungewöhnlichen Einblick in die Geschichte und die Eigenheiten des kleinsten Flächenstaates der Republik bieten. 111 neue Entdeckungen, 111 neue Geheimtipps, 111 neue Geschichten aus dem Saarland. Wer glaubt, das Saarland biete nicht genug spannende Plätze für einen zweiten Band von Peter Gitzingers erfolgreichem Entdeckungsreiseführer, der täuscht sich gewaltig. Diesmal hat der SR seine Hörer aufgerufen, Vorschläge einzusenden und ihre Lieblingsorte zu nennen. Herausgekommen sind 111 faszinierende und sehenswürdige Plätze im Saarland, an denen man nicht vorbeigehen sollte. Mit den 111 Orten entdeckt man die Region auf die besondere Art, und auch für Ortskundige hält das Buch einige Überraschungen parat. Peter Gitzinger, geboren 1967 in Saarbrücken, verbrachte die ersten 22 Jahre seines Lebens im Saarland. Heute lebt und arbeitet er als freier Autor in Köln. Er schrieb Bücher für die Sitcom „Anke“, war Chefautor der Sketchshow „Die Dreisten Drei“ und schreibt regelmäßig für die Kölner „Stunksitzung“. Am Donnerstag, 20. Oktober, 19 Uhr, stellt Gitzinger den druckfrischen zweiten Band in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel vor. Saarländer wie Nichtsaarländer, die das flächenkleinste deutsche Bundesland einmal ganz neu entdecken wollen, sind eingeladen. Der Eintritt zu der Lesung ist frei. red |
Date: 2011/10/12 10:32:29
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Dr. Michael Glaser
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Schlossplatz 16
66119 Saarbrücken
Büro:
Saarland-Museum
Bismarckstr. 19
66111 Saarbrücken
0681
/ 9964 - 224
glaser(a)vorgeschichte.de
Von: Glaser, Dr. Michael
Gesendet: Dienstag, 27. September 2011 14:07
An:
'alle(a)kulturbesitz.de'; 'adam(a)eao-otzenhausen.de'; 'Ute Plückhan';
'Carmen Müller-Mascioni'; 'Corinne Seger'; 'Catherina Schreiber';
'dastenna(a)lizzardking.de'; 'Engelbert Brill'; 'Frank Leiner';
'"Bernd Müller"'; 'Frank Schneider'; 'Frank Marx';
'glansdorp(a)t-online.de'; 'G & Ch Reitz'; '"Gerhard H.
Müller"'; 'Geoverlag Saar-Mosel'; 'Heinz Weyrich';
'hoffmannglaser(a)aol.com'; 'hilde.peifer(a)gmx.de';
'ischneiderloechner(a)online.de'; 'info(a)tz-s.de'; 'inge.hudalla(a)arcor.de';
'info(a)hochwald-ferienland.de'; 'Schönwald Johannes (Umwelt)';
'juergenhudalla(a)web.de'; 'kordel.a(a)mosellandtouristik.de'; 'Martin,
Thomas'; 'Manuel Dech'; 'Manfred Kunisch';
'm.werkle(a)gaestefuehrer-saar.de'; 'Melanie Hertgen';
'matern(a)eao-otzenhausen.de'; 'Manfred Binkle';
'mike.kind(a)voelklingen.de'; 'nzender'; 'post(a)dr-ernst-schneider.de';
'Reinhard Schmidt-Effing'; 'Schreiber Rupert (Umwelt)'; 'Tabea Barbara
Malter'; 'Simone Lukas'; 'silvia-rogalski(a)t-online.de';
'stefan.kreber(a)web.de'; 'th.roessler(a)hismus.de';
'wolfmaas(a)googlemail.com'
Betreff: Exkursionen
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie bereits vorangekündigt, bieten wir auch im
Oktober 2011 zwei unserer Archäologischen Erkundungen an beide
führen an die untere Saar.
Do., 13.10., 11 Uhr: Römische Siedlung und römische Tempel von
Tawern
Anfahrt (wie immer individuell): Ab Saarbrücken 80 km: über A 620
und A 8 bis Merzig-Schwemlingen; dann auf B 51 über Mettlach und
Saarburg in Richtung Konz; kurz vor Konz nach Tawern links abbiegen.
Treff: Im Brühl (Neubaugebiet im Süden der Ortslage, westlich der
Straße nach Mannebach; Orientierungshilfe: neben dem Feuerwehrhaus und
Süßwaren Rech).
Von diesem Treffpunkt
aus gehen wir zunächst zu den freigelegten Überresten einer römischen
Siedlung an der alten Straße nach Metz und anschließend bergauf zu einem
einstigen heiligen Bezirk mit mehreren (z. T. rekonstruierten) römischen
Tempeln. Strecke: 4 km.
So., 23.10., 11
Uhr: Das Felsplateau von Kastel
Anfahrt: Ab Saarbrücken 65 km: über A 620 und A
8 bis Merzig-Schwemlingen; B 51 bis Mettlach; Landstraße über Weiten und
Freudenburg; hinter Freudenburg rechts abbiegen nach Kastel-Staadt.
Treff: Auf dem großen Parkplatz zwischen Dorf und Klause
(König-Johann-Straße).
Auf unserem Rundgang
über das Plateau und den wildromantischen Felsenweg sehen wir Überreste
aus ganz unterschiedlichen Epochen: vom Festungswall aus vorrömischer
Zeit und den Resten einer Römersiedlung über die mittelalterliche Kirche
und Einsiedelei bis zu den Schinkelbauten des 19. Jahrhunderts und zur
Gedenkstätte für Opfer des 2. Weltkriegs. Besonders eindrucksvoll ist
neben dem Felslabyrinth die Aussicht über das Saartal. Die Strecke ist
zwar nur ca. 5 km lang, wegen steiler Steigungen und Gefälle aber
dennoch nicht ganz einfach.
Für alle Exkursionen
gilt: Die Anfahrt erfolgt individuell. Teilnahme auf eigene Gefahr.
Keine Teilnahmegebühren. Informationen und Anmeldung bei Dr. Michael
Glaser, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Tel. 0681 / 9964-224, glaser(a)vorgeschichte.de
Dr. Michael Glaser
Museum für Vor- und
Frühgeschichte
Schlossplatz 16
66119 Saarbrücken
Büro: Saarland-Museum
Bismarckstr. 19
66111 Saarbrücken
0681 / 9964 - 224
glaser(a)vorgeschichte.de
Date: 2011/10/12 12:26:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Sehr
geehrte Damen und Herren, wie bereits
vorangekündigt, bieten wir auch im Oktober 2011 zwei unserer „Archäologischen
Erkundungen“ an – beide führen an die untere Saar. Do.,
13.10., 11 Uhr: Römische Siedlung und römische Tempel von
Tawern Anfahrt
(wie immer individuell): Ab Saarbrücken 80 km: über A 620 und A 8 bis
Merzig-Schwemlingen; dann auf B 51 über Mettlach und Saarburg in Richtung Konz;
kurz vor Konz nach Tawern links abbiegen. Treff: „Im Brühl“ (Neubaugebiet im
Süden der Ortslage, westlich der Straße nach Mannebach; Orientierungshilfe:
neben dem Feuerwehrhaus und „Süßwaren Rech“). Von diesem
Treffpunkt aus gehen wir zunächst zu den freigelegten Überresten einer römischen
Siedlung an der alten Straße nach Metz und anschließend bergauf zu einem
einstigen heiligen Bezirk mit mehreren (z. T. rekonstruierten) römischen
Tempeln. Strecke: 4 km. So.,
23.10., 11 Uhr: Das Felsplateau von Kastel Anfahrt: Ab
Saarbrücken 65 km: über A 620 und A 8 bis Merzig-Schwemlingen; B 51 bis
Mettlach; Landstraße über Weiten und Freudenburg; hinter Freudenburg rechts
abbiegen nach Kastel-Staadt. Treff: Auf dem großen Parkplatz zwischen Dorf und
Klause (König-Johann-Straße). Auf unserem
Rundgang über das Plateau und den wildromantischen Felsenweg sehen wir Überreste
aus ganz unterschiedlichen Epochen: vom Festungswall aus vorrömischer Zeit und
den Resten einer Römersiedlung über die mittelalterliche Kirche und Einsiedelei
bis zu den Schinkelbauten des 19. Jahrhunderts und zur Gedenkstätte für Opfer
des 2. Weltkriegs. Besonders eindrucksvoll ist neben dem Felslabyrinth die
Aussicht über das Saartal. Die Strecke ist zwar nur ca. 5 km lang, wegen steiler
Steigungen und Gefälle aber dennoch nicht ganz einfach. Für alle
Exkursionen gilt: Die Anfahrt erfolgt individuell. Teilnahme auf eigene Gefahr.
Keine Teilnahmegebühren. Informationen und Anmeldung bei Dr. Michael Glaser,
Museum für Vor- und Frühgeschichte, Tel. 0681 / 9964-224, glaser(a)vorgeschichte.de Dr. Michael Glaser Museum für Vor- und
Frühgeschichte Schlossplatz 16 66119 Saarbrücken Büro: Saarland-Museum Bismarckstr. 19 66111 Saarbrücken 0681 / 9964 - 224 glaser(a)vorgeschichte.de |
Date: 2011/10/12 16:50:49
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
ich habe in den letzten Wochen drei neue Arbeiten herausgegeben:
Am 11. September ist anläßlich des Tags des Offenen Denkmals das Heft "Die
Magdalenenkapelle in St. Wendel" erschienen. Darin habe ich die Geschichte des
lt. schriftlichen Quellen ältesten St. Wendeler Gebäudes zusammengestellt
(Ersterwähnung 1318).
Das Heft in A5 hat 56 Seiten und kostet 6 Euro.
Am 2. Oktober habe ich auf dem Altentag der evangelischen Pfarrei St.
Wendel einige alte Ansichten von St. Wendel gezeigt, die meist von alten
Ansichtskarten stammen, und diesen die aktuellen Ansichten entgegengestellt,
sofern eine Aufnahme aus dem gleichen oder ziemlich dem gleichen Blickwinkel
möglich war. Eine Auswahl derselben - allerdings in Schwarz-Weiß - habe ich in
einem Heft zusammengestellt.
Format ist ebenfalls A5, der Preis beträgt 9 Euro.
Schließlich erscheint dieses Jahr wieder ein Fotokalender (für
2012) mit Motiven aus St. Wendel, ebenfalls zusammengestellt aus meiner
Ansichtskartensammlung.
Format A4, vollfarbig (sofern die Motive farbig waren), der Preis beträgt
15 Euro (Auflage ca. 30 Stück).
Die Opi finden Sie alle in den St. Wendeler Buchhandlungen Klein und Carré
oder können Sie direkt bei mir bestellen (dann kommen zwischen 1 und 2 Euro
Porto hinzu).
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger, St. Wendel |
Date: 2011/10/12 18:40:52
From: Friedrich.Denne(a)t-online.de <Friedrich.Denne(a)t-online.de>
Date: 2011/10/12 20:47:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
From: Dietmar Schenk
<dietmar.schenk(a)intra.udk-berlin.de> Date: 11.10.2011 Subject: Konf: Macht und Ohnmacht der Archive. Archivarische Praxis, Archivtheorie und Kulturwissenschaft heute - Berlin 10/11 ------------------------------------------------------------------------ Landesarchiv Schleswig-Holstein und Universitätsarchiv der Universität der Künste Berlin 27.10.2011, Berlin, Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund, In den Ministergärten 8, 10117 Berlin Ein weiter, oft diffuser Gebrauch des Wortes "Archiv" hat sich in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten stark verbreitet und ist geläufig geworden. Sein Ursprung liegt in kulturwissenschaftlichen Debatten, doch beeinflusst er heute die Wahrnehmung der historischen Archive bis in die breitere Öffentlichkeit hinein. Ein wesentliches Motiv des einflussreichen neuen Verständnisses liegt darin, "Archiv" und "Macht", anknüpfend an Foucault und Derrida und in der intellektuellen Atmosphäre der Postmoderne, eng zusammenzurücken. Vor diesem Hintergrund werden in einem interdisziplinären, vom Landesarchiv Schleswig-Holstein und von der Universität der Künste Berlin ausgerichteten Symposium Archivare, Archivwissenschaftler und Historiker zusammengebracht, um die eingetretenen Veränderungen zu diskutieren. Im Mittelpunkt soll das Spannungsverhältnis von Macht und Ohnmacht stehen, das sich mit Blick auf die Archive in vielen Facetten zeigt. Die postulierte Nähe von "Archiv" und "Macht" widerspricht dem gewohnten Bild (und mancher archivarischen Erfahrung), der zufolge sich historische Archive im Verhältnis zur Aktualität und zu den Machtpolen einer Gesellschaft eher am Rande befinden. Wie ist der Gedanke der "Archivmacht" dann aber zu verstehen, wie kann er gefasst werden? Ist der misstrauische Blick, der sich mit ihm verbindet, gerechtfertigt? Oder ist nicht doch eher Ohnmacht ein Signum des Archivs? Oder sind Archive weniger aus sich heraus mächtig als den Mächtigen dienstbar - und damit nicht so vorbehaltlos und unbedingt der Wahrheit verpflichtet, wie sie immer vorgaben? Aber kann in einer von politischer, sozialer und kultureller Macht durchdrungenen Welt am Begriff der Wahrheit überhaupt festgehalten werden? Die Archivwissenschaft ist in Deutschland auf die Herausforderung, die durch das von Kulturwissenschaftlern geformte, neuartige Verständnis des Archivs für sie entstanden ist, bis heute nicht ausführlich eingegangen. Mit diesem Symposium soll die überfällige Auseinandersetzung nun geführt werden - nicht abstrakt, sondern anhand von Beispielen, präzise und konkret. Archives' Power and Archives' Lack of Power: Archival Practice, Archival Theory, and Cultural Studies today A broad, often vague use of the term "archives" has spread widely in the last decade or two and, as a result of this, has become quite familiar. It originates from debates in the field of Cultural Studies but has affected the way even the public at large perceives archives. A core motif of the influential new concept is the idea that the notions of "archives" and "power" belong together. Apparently, this shift goes back to Foucault and Derrida and flourishes in an atmosphere of postmodernism. A symposium arranged by the State Archives of Schleswig-Holstein and Berlin's University of the Arts will bring together archival practitioners, experts in archival theory, and historians in order to discuss the impact this concept of archives has unfolded. Thus, it will focus on phenomena of power and lack of power which show, with respect to archives, a lot of facets. The alleged affinity of "archives" and "power" sharply contrasts with the common idea (and the experience of archivists) that archives of history are placed rather at the edge of current struggles for power. But then, how can we conceive of "archives' power"? Is it reasonable to be as suspicious about archives as this concept seems to suggest we should be? Shouldn't we, on the contrary, assume that archives lack in power? Or do we have to state that archives may not be powerful by themselves but serve those in power? That would imply archives of history are not committed to truth as unconditionally and unreservedly as they have always pretended to be. However, is it possible, at all, to stick to the idea of truth in a world of political, social, and cultural power structures? Archival Science in Germany has not yet reacted in detail to the challenge arising from the new concept of archives but certainly should be concerned. This conference is supposed to develop a critical view which is overdue. The way to deal with the subject matter will not be high-flown but precise and concrete, relying on case studies. ------------------------------------------------------------------------ 9.00 Uhr Begrüßung und Einführung Begrüßung Heinz Maurus, Staatssekretär für Europa- und Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein beim Bund Prof. Martin Rennert, Präsident der Universität der Künste Berlin Einführung Prof. Dr. Rainer Hering, Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein Dr. Dietmar Schenk, Leiter des Universitätsarchivs der Universität der Künste Berlin Vorträge, erster Teil 9.30 Uhr Dietmar Schenk: "Archivmacht" und geschichtliche Wahrheit 10.15 Uhr Jürgen Sielemann: Die personenkundliche Abteilung des Staatsarchivs Hamburg im NS-Staat und in der Nachkriegszeit - Pause - 11.30 Uhr Eleonora Bergman: Archives of the Victims? Emanuel Ringelblum and His Work in the Warsaw Ghetto 12.15 Uhr Matthias Buchholtz: Von der Ohnmacht unterdrückter Autoren und der retrospektiven Macht der Archive. Das Archiv unterdrückter Literatur in der DDR Vorträge, zweiter Teil 15.00 Uhr Robert Kretzschmar: Quellensicherung im institutionellen Rahmen. Zur Macht und Ohnmacht der Archive bei der Überlieferungsbildung 15.45 Uhr Heike Talkenberger: Schreiben im Gefängnis. Die Autobiographie des Betrügers Luer Meyer - Pause - 17.00 Uhr Diethart Kerbs, Jürgen Bacia: Politisch engagierte Archivarbeit (am Beispiel der Archive von Pressefotografen und der freien Archive) 17.45 Uhr Rainer Hering: Ohnmächtig vor Bits and Bytes? Archivische Aufgaben im Zeitalter der Digitalisierung Podiumsdiskussion 20.00 Uhr Podiumsdiskussion Macht und Ohnmacht der Archive Einführung und Moderation: Martin Dinges Teilnehmer: Knut Ebeling, Rainer Hering, Robert Kretzschmar, Dietmar Schenk Teilnehmer Dr. Jürgen Bacia, Politikwissenschaftler, ist Mitbegründer und Leiter des Archivs für alternatives Schrifttum in Duisburg. Dr. Eleonora Bergman, Historikerin und Architekturhistorikerin, ist Direktorin des Jüdischen Historischen Instituts Warschau (Zydowski Instytut Historyczny im. Emanuela Ringelbluma). Dr. Matthias Buchholtz, Archivar und Historiker, leitet das Archiv der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin. Prof. Dr. Martin Dinges, Archivar und Historiker, ist stellvertretender Leiter und Archivar des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Mannheim. Prof. Dr. Knut Ebeling, Kulturwissenschaftler, ist Professor für Medientheorie und Semiotik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Prof. Dr. Rainer Hering, Archivar und Historiker, ist Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein und Professor für Neuere Geschichte und Archivwissenschaft an der Universität Hamburg. Prof. Dr. Diethart Kerbs, Kultur- und Fotografiehistoriker, war Professor für Theorie der Ästhetischen Erziehung an der Universität der Künste Berlin. Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Archivar und Historiker, ist Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg und Honorarprofessor am Institut für geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen. Dr. Dietmar Schenk, Archivar und Historiker, leitet das Universitätsarchiv der Universität der Künste Berlin. Jürgen Sielemann, Archivar und Historiker, war wissenschaftlicher Referent am Staatsarchiv Hamburg. Dr. Heike Talkenberger, Archivarin und Historikerin, ist Redakteurin der Zeitschrift "Damals" in Stuttgart. URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=17513> _________________________________________________ HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU Redaktion: E-Mail: hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de WWW: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de _________________________________________________ |
Date: 2011/10/13 14:34:15
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Ein Stück Bahngeschichte in BuchformDer Autor Theo Schäfer aus Theley dokumentiert den Werdegang dreier NebenstreckenTheo Schäfer aus Theley hat wieder ein neues Eisenbahnbuch geschrieben. Auf 224 Seiten befasst es sich mit den Nebenbahnstrecken St. Wendel – Tholey, Neubrücke – Birkenfeld und Heimbach – Baumholder.Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster
Theley. Die Reihe der eisenbahngeschichtlichen Veröffentlichungen, die sich auf die Region beziehen, hat Theo Schäfer aus Theley mit dem Band „Die Stichstrecken der Rhein-Nahe-Bahn“ fortgesetzt und ergänzt. Ausführlich beschreibt er in seinem neuesten Buch die Nebenbahnen von St. Wendel nach Tholey, von Neubrücke nach Birkenfeld und von Heimbach nach Baumholder. Dabei fällt auf, dass nach den ersten Planungen keine der Strecken als Stichbahnen vorgesehen waren. Die Tholeyer Bahn sollte ursprünglich bis nach Lebach weitergebaut werden. Die Arbeiten hatten bereits begonnen, fielen aber dem Beginn des Ersten Weltkrieges zum Opfer. Für die Strecke von Neubrücke nach Birkenfeld war vorgesehen, dass sie einen Bogen durch den Hochwald macht und bei Kronweiler wieder in die Rhein-Nahe-Bahn mündet. Schließlich sollte die Bahn von Heimbach nach Baumholder in das Glantal hinab weitergeführt werden. Aber keiner dieser Pläne wurde verwirklicht. Die Bahn nach Tholey wurde 1915 als eine der jüngsten Bahnlinien im Saarland in Betrieb genommen. Der Bau hatte 1912 begonnen. Neben einem Tunnel waren 18 Brücken und Durchlässe erforderlich, außerdem fünf Bahnwärterstationen und ein mit Schranken gesicherter Übergang. Der Betrieb wurde mit vier Personenzügen aufgenommen, steigerte sich jedoch in den 50er Jahren auf 29 Züge, die teilweise durchgehend zu den Grubenbahnhöfen im Sulzbachtal liefen. Während des Zweiten Weltkrieges war der Tunnel im Bereich des Tholeyer Bahnhofs für „anderweitige Zwecke“, wie es damals hieß, gesperrt. Alle Züge endeten in Oberthal, die Fahrgäste mussten die Reststrecke zu Fuß zurücklegen. Für kurze Zeit war vor dem Ostportal des Tunnels ein Notbahnsteig eingerichtet, damit der Weg für die Bahnfahrer nicht mehr so weit sein sollte. In den 60er und 70er Jahren setzte das Sterben der Tholeyer Bahn ein. Nach Tholey fuhren die Züge bis 1983, nach Oberthal bis 1984. Güterverkehr herrschte bis 1995. Heute ist die Strecke ein Rad- und Wanderweg. Die 5,23 Kilometer lange Strecke von Neubrücke nach Birkenfeld ging am 15. Oktober 1880 in Betrieb. 1932 wurde die Betriebsführung von der Rhein-Nahe-Bahn an die Birkenfelder Lokalbahn abgegeben, die sich ab 1950 „Birkenfelder Eisenbahn“ nannte. Der Fahrplan des Jahres 1954 wies 15 Fahrten an Werktagen und zehn an Sonntagen auf. Über Fahrgäste konnte die Bahn nicht klagen. 1956 endete der Dampflokbetrieb. 1962 wurde der Bahnverkehr auf Busse umgestellt. Noch bis 1991 gab es Güterverkehr. Bemühungen um eine Wiederbelebung für den Personenverkehr blieben ohne Resultat. Die Trasse ist heute ein Freizeitweg. Von 1909 und 1981 gab es zwischen Heimbach und Baumholder Personenverkehr. Besonderen Auftrieb bekam die Bahnstrecke, als vor dem Krieg der Truppenübungsplatz gebaut und später US-Truppen nach Baumholder verlegt wurden. Unter den drei beschriebenen Stichbahnen ist die nach Baumholder die einzige, auf der noch die Schienen liegen. Derzeit gibt es ernsthafte Bemühungen, den Personenverkehr ab 2015 wieder einzuführen. „Die Stichstrecken der Rhein-Nahe-Bahn“, 224 Seiten, 200 Fotos, 18 Euro. Erhältlich ist das neue Buch im Buchhandel oder im Verlag Schäfer, Talstraße 2a, Theley, Telefon (0 68 53) 16 37.
Fortschritt und verpasste Chance Birkenfeld. Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen der Nebenbahn Heimbach-Baumholder 2012 legte Theo Schäfer aus Theley sein Buch „Die Stichstrecken der Rhein-Nahe-Bahn“ vor; den Umschlag gestaltete Axel C. Groß aus Meckenbach. Für Einwohner der Landkreise Birkenfeld und St. Wendel ist es höchst interessant, weil zwei der drei porträtierten Strecken auf Birkenfelder Territorium liegen: neben Heimbach-Baumholder auch Neubrücke-Birkenfeld, die dritte ist St. Wendel-Tholey. Zu einer Autorenlesung lud der Birkenfelder Stadtbürgermeister Peter Nauert ein. Voll besetzt war der Sitzungssaal des Rathauses. Eingangs zitierte Nauert eine Denkschrift des Komitees von 1878, das das Projekt vorantrieb: „Die größte Schädigung der Stadt Birkenfeld, die ihr auf ewige Tage durch Umgehen bei der Anlage der Rhein-Nahe-Bahn geworden ist, wird sich niemals wieder vollständig ausgleichen lassen.“ Inwiefern sich diese Prophezeiung erfüllt habe, sei dahingestellt. Jedenfalls gaben sich die Initiatoren noch der Illusion hin, der Schienenstrang würde nach Trier fortgeführt. Das dokumentiert Theo Schäfer auch in seinem Buch. Aber die Hochwaldbahn wurde in Türkismühle angebunden. red |
Date: 2011/10/13 14:37:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Es ist schon recht, wenn man von was keine Ahnung hat, soll man die Flossen
von weglassen.
In meiner gestrigen Email habe ich in blindem Eifer einem lateinischen Wort
einen Plural verpaßt, der manch gestandenem Lateiner das Wasser in die Augen
trieb.
"opus" = das Werk
so heißt die Einzahl. Aber die Mehrzahl heißt nicht "opi", sondern "opera".
Mea culpa.
Soll nicht wieder vorkommen (Betonung liegt auf "soll" - ich kann und werde
nichts versprechen).
Roland Geiger |
Date: 2011/10/13 23:20:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vereinigung
für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V. Sonderband 16 Hans Peter Klauck – Benedikt Loew – Guy Thewes (Hrsg.)
Thomas de Choisy
Ingenieur und
Festungsgouverneur unter Ludwig XIV Der Band
enthält die Beiträge des Symposiums vom 30.10.2010 216 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen
Preis: 16,80 € zzgl. Porto und Verpackung
(15 € für
Mitglieder) Bitte ausschließlich bestellen bei: |
Date: 2011/10/13 23:21:20
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vereinigung
für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V. Sonderband 15 Hans
Peter Klauck – Jakob Klein – Inge Riedel Die
Totenbildchensammlung Familienkundliche
Daten von 22600
Totenbildchen und Todesanzeigen aus
dem Landkreis Saarlouis Einführungsband
mit 125 meist farbigen Abbildungen und
eine CD mit allen familienkundlichen Daten Preis für
Buch + CD: 19 € zzgl. Porto und
Verpackung (17 € für Mitglieder)
Bitte ausschließlich bestellen
bei: Vereinigung für die
Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V. Kreisarchiv Saarlouis
Postfach 1840 66718 Saarlouis Tel.:
06831/444-425 heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de |
Date: 2011/10/14 19:34:37
From: Michaela Becker <Michaela-Becker(a)gmx.net>
Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volkskultur e.V. in Zusammenarbeit mit der Aleksandrastiftung zur Förderung der Westricher Geschichtsforschung Einladung zum Vortrag „(Mehr) Demokratie wagen - Das antike Athen“ von Ralf Krautkrämer alpha gemini Universität des Saarlandes Das Bild Griechenlands als Wiege der Demokratie ist in den letzten Monaten durch die Schuldenkrise fast völlig überlagert worden. Die Akropolis, einst Symbol klassischer Architektur, dient nur noch als Hintergrund für Fotomontagen, die Griechenland zum Verkauf seiner Kulturgüter auffordert. Diesem Bild möchte der Vortrag zumindest für einen kurzen Moment entgegenwirken. In großen Zügen werden die historischen und sozialen Bedingungen für die Entwicklung der antiken Demokratie nachgezeichnet. Welche Gruppen konnten wählen? Wie konnten sie sich am demokratischen Prozess beteiligen? Was unterschied die Antike von der heutigen Demokratie? Besonderer Wert wird auf die Darstellung der demokratischen Prozesse im antiken Athen gelegt: Vom Ablauf eines Gerichtsprozesses über die Verbindung von Religion und Politik bis hin zum berühmt-berüchtigten Scherbengericht. Zur Illustration der verschiedenen Aspekte werden antike literarische Quellen und archäologische Funde herangezogen, die diese besondere Regierungsform lebendig werden lassen. Am Mittwoch, den 19. Oktober 2011, 19.00 Uhr im historischen Junkerhaus ( 1569 ) Wellesweiler, Eisenbahnstr. 22 Von Nichtmitgliedern wird 5 Euro Eintritt erbeten
Date: 2011/10/15 20:34:04
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Hoof. Zu einer literarisch-zeitgeschichtlichen Vortragsveranstaltung am 1. November 2011 (Allerheiligen), 17 Uhr, lädt der Heimat- und Kulturverein Ostertal ins protestantische Gemeindehaus Hoof ein. Das Thema lautet „Heimat in Zeiten der Globalisierung“. Referent ist Klaus Brill aus Alsweiler, langjähriger Auslandskorrespondent der Süddeutschen Zeitung, zurzeit in Prag tätig. Brill hat im Jahr 2009 das Buch „Deutsche Eiche – Made in China“ veröffentlicht. Darin beschreibt er am Beispiel eines Dorfes im St. Wendeler Land, welche Auswirkungen die Globalisierung auf unsere Dörfer hat. Geschäfte, Gastwirtschaften, Schulen, ja sogar Kirchen schließen, die Vereinskultur schläft mangels Mitglieder ein – wodurch regionale Eigenheiten und Identitäten bedroht sind. Ein Phänomen, das sich weltweilt beobachten lässt. Dabei könnte gerade ein lebendiges Dorf für viele Probleme der Globalisierung gute Lösungsansätze bieten. Ehrenamtliches Engagement und Bürgerinitiativen sind im Dorf selbstverständlich, ein Geflecht von Gegenseitigkeit und persönlichen Kontakten ermöglicht eine bessere Integration. Wer die Zukunft verstehen wolle, so Brill, müsse deshalb auf das Dorf schauen. |
Date: 2011/10/16 18:07:52
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Buchvorstellung:
Johann Anton Joseph Hansen: Beiträge zur Geschichte des Kirchen-, Schulund Armenwesens in der ehemaligen nassausaarbrückischen Grafschaft Ottweiler Transkription: Hans-Joachim Hoffmann – Dr. Margarete Stitz Schulmuseum Ottweiler 27.10.2011 18:00 Uhr |
Date: 2011/10/16 20:38:40
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Datum: 14. Oktober 2011 Trierischer
Volksfreund-Ausgabe Hunsrück Im Archäologiepark Belginum wird
abgespeckt Von Marion Maier
Morbach/Wederath. - Der Archäologiepark Belginum geht Ende
des Monats erstmals in die verlängerte Winterpause. Den Grabungen dort droht das
Aus. Ob es 2012 eine Sonderausstellung in dem Museum gibt, ist noch unklar.
Bürgermeister Andreas Hackethal muss sparen und hat noch keine neuen Geldquellen
gefunden. Doch sucht er weiter. Der zehn Monate alte Sparbeschluss des
Gemeinderats Morbach schlägt im Archäologiepark Belginum Ende Oktober zu.
Erstmals wird sich das Haus mit einem von der Verwaltung errechneten Defizit von
130 000 Euro pro Jahr vorzeitig in die Winterpause verabschieden. Für fünf
Monate. Die Verkürzung der Öffnungszeiten um
nicht ganz drei Monate ist nicht die einzige Einschränkung im Belginum. Die seit
mehr als 50 Jahren andauernden Grabungen im Belginum, einer der laut
Museumsleiterin Rosemarie Cordie "bedeutendsten archäologischen Fundstellen in
Mitteleuropa", werden möglicherweise eingestellt. Bürgermeister Andreas
Hackethal will versuchen, dies abzuwenden. Er sagt: "Wir werden nach
Möglichkeiten suchen, wie man beispielsweise in Kooperation mit dem Rheinischen
Landesmuseum und dem Bürgerservice Trier weitere Ausgrabungen durchführen kann."
Die von Cordie bislang vorgenommene Auswertung und Veröffentlichung der
Grabungsergebnisse sieht Hackethal allerdings nicht als Aufgabe der Gemeinde an.
Das Renommee eines Museums hänge nicht
nur von der wissenschaftlichen Arbeit ab, sagt der Gemeindechef. 20
Ein-Euro-Jobber des Bürgerservice haben zuletzt in einem der Tempelbezirke des
Belginums gegraben. Zu untersuchen ist noch jede Menge. Gerade mal ein Prozent
der Kernsiedlung ist laut Cordie bislang erforscht. Doch dem Bürgerservice wurde
der Geldhahn zugedreht. Deshalb kann er die Ein-Euro-Jobber nicht mehr
halten. Rechtsstreit um
Stellenkürzung Hackethal hofft, auch in Sachen
Sonderausstellung noch etwas bewegen zu können. "Wir suchen nach Möglichkeiten",
sagt er. Museumsleiterin Cordie hatte angekündigt, eine solche Ausstellung nicht
mehr organisieren zu können, wenn ihre Stelle reduziert wird. Bislang sieht es
so aus, als käme diese Reduzierung, doch sicher ist das nicht. Cordie hat gemäß
dem Ratsbeschluss eine Änderungskündigung erhalten, nach der sie nur noch sieben
statt wie bisher zwölf Monat arbeiten sollen. Sie hat diese Kündigung unter
Vorbehalt angenommen - und dagegen geklagt. Am 30. November wird vor Gericht
verhandelt. Den Sparbeschluss der Gemeinde hat Cordie scharf kritisiert. Sie
sprach vom "Museumstod auf Raten". Die Sonderausstellungen und auch die
Ausgrabungen hätten viele Besucher ins Museum gelockt.
Und genau um die Besucherzahl geht es.
Sie liegt derzeit bei 10 000. Erhofft hatte sich die Gemeinde das Dreifache -
auch wenn Fachleute wie Bettina Scheeder, Geschäftsführerin des
rheinland-pfälzischen Museumsverbands, diese Zahl für "sehr hoch gegriffen"
halten. Hackethal sagt: "Es muss unser Bestreben sein, durch publikumswirksame
Veranstaltungen neue Zielgruppen für die Museen zu erschließen. Im Hunsrücker
Holzmuseum wird das schon beispielhaft umgesetzt mit der Museumsnacht und der
Holzmesse ,Dendro\'." Wichtig sei, dass die Museen in der Bevölkerung verankert
seien und das Angebot von den Menschen angenommen
würde. |
Date: 2011/10/16 20:50:55
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Buchvorstellung:
Stephan Friedrich: Wir sind Dornen geworden in fremden
Augen - Die Geschichte der Juden von Spiesen
Sonntag, 6.11.11, 17.00 Uhr Spiesen
Rathaussaal
Alle Interessierten sind herzlich
eingeladen. |
Date: 2011/10/17 18:04:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
St. Wendel. Während des Markttages und der Kirmes ! Grosses Automaten-Cabinet.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß vom Samstag ab das grosse Automaten-Cabinet geöffnet ist. Dasselbst stellt ohne optische Gläser alle Figuren in natürlicher Lebensgröße dar, welche sich besonders durch ihre analogen Stellungen, Costüme und bewunderungswürdige Mechanik auszeichnen. 1) Abth.: Das Automaten=Cabinet
1. Barbarossas Erwachen 2. Reichsschwert=Ueberreichung an Kaiser und König Wilhelm I 3. Wilhelm Tells Apfelschuß 4. der sterbene Grenadier auf dem Schlachtfelde zu Waterloo. 5. Die Geburt Christi zu Betlehem 6. Der Marquis de Bassompiere und der Marquis de Clermont. 7. Der Mörder Traupmann 2) Abth.: Extra=Cabinet
1. Die beiden siamesischen Zwillinge. 2. Die berühmte Balletttänzerin Julia Pastrana. 3. Die Mulatten-Zwillinge Miß Mille und Christine. Die zusammengewachsenen Mulattenmädchen sind 21 Jahre alt. Eintritt: 1. Platz 3 Sgr. 2. Platz 1 ½ Sgr. zum Extra-Cabinett 1 Sgr Um freundlichen Zuspruch bittet W. Frohn.
Quelle: Nahe-Blies-Zeitung Nr. 123 vom 16.10.1873, gefunden heute im Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Keller, Akt Nr. 12690 vom 14.10.1873
|
Date: 2011/10/18 08:35:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute in der SZ:
Funde von großer historischer BedeutungIm Tholeyer Rathaussaal werden die Einblicke in das Castrum Theulegium erstmals öffentlich gewährtTholey. Spektakuläre Einblicke in die Geschichte des Castrum Theulegium werden am Donnerstag, 20. Oktober, um 19.30 Uhr im Tholeyer Rathaussaal gewährt. Die Bauarbeiten auf dem Schaumbergplateau machten im vergangenen Jahr weitere archäologische Ausgrabungen notwendig. Dabei stießen die Archäologen erneut auf Funde von größter historischer und bauhistorischer Bedeutung. Der Mittelalterarchäologe und Burgenforscher Joachim Zeune erläutert in dem Vortrag – bei freiem Eintritt – die Ergebnisse gemeinsam mit Rupert Schreiber vom Landesdenkmalamt. Bei den Ausgrabungen konnte dicht unter der Grasnarbe eine dreiphasige römische Massivbebauung freigelegt werden, die mehrere Meter ungestört in den Boden reicht. Ältester Befund ist ein mehr als 19 Meter langer, über 1,1 Meter starker Mauerzug von bis zu drei Metern Höhe, der zu einem großen Bauwerk gehörte. Gegen diesen Mauerzug wurden wohl noch vor dem 3./4. Jahrhundert nach Christi zwei Gewölbekeller gestellt. Zeitnah verstärkte man in einer dritten Bauphase das Gebäude innen und außen mit einer Reihen- oder Gewölbebogenmauer. Diese Konstruktion diente statischen Stabilisierungszwecken. Die auf dem Schaumberg angetroffene Konstruktionsweise, bei der die Bögen sich von der Mauer abwenden statt sich zur ihr hin zu öffnen, ist sehr selten und eine absolute Besonderheit; hierfür gibt es in Europa nur wenig Nachweise. Nach einer Einschätzung von Mitarbeitern des Landesdenkmalamtes gehört dieser Mauerzug zu den eindruckvollsten antiken Relikten, die in der Region bekannt geworden sind. Aber auch zur mittelalterlichen Burg konnten neue wichtige Befunde freigelegt werden, diesmal in Zusammenhang mit dem Einbau eines Technikcontainers. Sie bilden einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der Burganlage des ausgehenden Mittelalters. Die 2010 entdeckten Befunde und Funde werden hier erstmals öffentlich in Wort und Bild vorgestellt. red |
Date: 2011/10/18 10:50:19
From: Elmar Peiffer <e.peiffer(a)gmx.net>
Manches hört sich merkwürdig aktuell an .......... |
Date: 2011/10/18 18:14:14
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Diavortrag über den Ritter Franz von SickingenSt. Ingbert. In der historischen Literatur wurden die Kriegszüge des pfälzischen Ritters Franz von Sickingen an der Saar und Mosel immer wieder am Rande erwähnt. Es gibt Hinweise darauf, dass er bei verschiedenen militärischen Aktionen unter anderem Medelsheim und Blieskastel besetzt oder geplündert hat. Mit einem Diavortrag bei der Veranstaltungsreihe Uni vor Ort wird Hans-Joachim Kühn aufgrund der historischen Quellen die Beziehungen Franz von Sickingens zur Saargegend neu beleuchten. Schließlich finden sich in St. Wendel und Medelsheim einige wenige Originalzeugnisse aus dem frühen 16. Jahrhundert. Zu der Veranstaltung lädt die KEB Saarpfalz am Dienstag, den 18. Oktober, 19.30 Uhr in den Konferenzraum der KEB (Karl-August-Woll-Str. 33) in St. Ingbert ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Zentrum für Lebenslanges Lernen (ZeLL) der Universität Saarbrücken statt. red
------------- Aber nicht vergessen: nur in St. Wendel gibts die richtig(unecht)e Kanonenkugel. höhö |
Date: 2011/10/18 18:18:40
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Leider gibt es immer noch keine Koordination
unter den Veranstaltern bei uns im Kreis, was sehr schade ist. Am 20. Oktober gibt es in Tholey einen Vortrag über die Ausgrabungen auf dem Schaumberg, im Mia-Münster-Haus eine Buchvorstellung und in Schwarzenbach diesen Vortrag: Archäologischer Vortrag von Dr. Sabine Hornung, Universität Mainz In den Wäldern zwischen Sitzerath und Oberlöstern sind bis heute zahlreiche Spuren alter Steingewinnung zu finden. Größtenteils gehören sie in die jüngere Vergangenheit. Doch schon in römischer und keltischer Zeit hat man hier Bausteine, aber auch Reib- und Mühlsteine für die Siedlungen der Region hergestellt. Neueste archäologische Forschungen liefern Hinweise auf die Entstehung spezialisierten Handwerks im Zuge der Steingewinnung. Den mutmaßlichen Steinbruchherren bescherte die Abbautätigkeit offensichtlich einigen Wohlstand. Hiervon zeugen repräsentative Siedlungen und Grabdenkmäler aus keltisch-römischer Zeit, die aktuell im Mittelpunkt neuer Geländearbeiten des Institutes für Vor- und Frühgeschichte der Universität Mainz stehen. Veranstalter: Kulturamt Nonnweiler in Kooperation mit Verein für Heimatkunde Nonnweiler e.V. Termin: 20.10.2011 Uhrzeit: 19:00 Uhr Ort: Kolpinghaus Schwarzenbach |
Date: 2011/10/18 18:21:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Trierischer Volksfreund vom 18.10.2011
Opfern ein Gesicht geben Am 21. Oktober lässt der Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang im Ort 21 Stolpersteine verlegen, die an die Deportation und Ermordung von jüdischen Bürgern aus Thalfang erinnern. Zusätzlich dokumentieren eine Ausstellung im Haus der Begegnung sowie ein Buch von Elmar Ittenbach die Geschichte der Thalfanger Juden. Thalfang. Immer mehr Städte und Gemeinden arbeiten die wechselvolle Geschichte ihrer jüdischen Mitbewohner auf, die oftmals in den Vernichtungslagern der Nazis ein grausames Ende fanden. Allerorten werden Stolpersteine in Gehsteige verlegt, auf denen die Namen ehemaliger jüdischer Mitbürger eingraviert sind, um ihrer Vertreibung und Ermordung in den Vernichtungslagern durch das Hitlerregime zu gedenken. Auch in Thalfang erinnert man sich an die jüdischen Mitbürger. 21 dieser Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig lässt der Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang am kommenden Freitag, 21. Oktober, ab 13.30 Uhr an acht verschiedenen Stellen im Ort verlegen. Auf den Betonquadern mit Messingplatte ist beispielsweise zu
lesen:
"Hier wohnte Isidor Lazarus/Jahrgang 1865/Deportiert 1942 nach Theresienstadt/Ermordet 19.9. 1942 in Treblinka". Dazu wird Rabbiner Davidson aus Kaiserslautern das Kaddisch, ein jüdisches Totengebet, sprechen. Im Anschluss ist gegen 15 Uhr ein feierlicher Festakt mit Liedern und Gedichten im Haus der Begegnung vorgesehen, wo eine Ausstellung Jüdisches Leben in Thalfang eröffnet wird. Die Dokumentation ist von Schülern der Klasse 10 der Erbeskopf-Realschule plus ausgearbeitet worden. "Der 21. Oktober ist ein historischer Tag", sagt Frank Hürtgen vom Arbeitskreis Jüdisches Leben in Thalfang, "da geben wir den Opfern ihren Namen zurück." Hintergrund: Am 16. Oktober 1941 verließ der erste Deportationstransport mit Juden aus Thalfang und Talling die Hauptstadt Berlin mit Zielort Lodz in Polen - ins KZ-Sammellager "Ghetto Litzmannstadt". 1942 verschleppen die Nazis schließlich den größten Teil der Thalfanger Juden nach Auschwitz, Theresienstadt, Minsk und Riga. 17-Jährige stirbt in Auschwitz In seinem Buch "Jüdisches Leben in Thalfang" hat der Thalfanger Lehrer im Ruhestand und Autor Elmar Ittenbach die letzte Reise von Juden des Ortes recherchiert und aufgelistet. So auch die Deportation von Leonore Koschelnik. Das 17-jährige Mädchen wird am 14. Dezember 1942 mit dem "25. Osttransport" zusammen mit 814 anderen von Berlin direkt ins Vernichtungslager nach Auschwitz gebracht. Im Februar 1943 stirbt dort der Letzte der 815 verschleppten Juden. So wie Leonore Koschelnik will der Arbeitskreis auch den anderen Thalfanger Juden ein Gesicht und ihren Namen zurückgeben. Ittenbach hat mit seinem Werk, das bei der Gedenkfeier vorgestellt wird, das Buch "Beiträge zur Geschichte der Juden in Thalfang" von Hilde Weirich und Pfarrer Winfried Krauses Buch aus dem Jahr 1995 aktualisiert und ergänzt. Sein größtes Hilfsmittel war in den letzten Monaten der Computer. Via Internet recherchierte er unter anderem in den Archiven des NS-Dokumentationszentrums in Köln, der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem oder des polnischen Staatsarchivs in Lodz. Die Schicksale von rund 70 Juden aus Thalfang hat Ittenbach bislang zurückverfolgt. "Es werden bestimmt noch mehr auftauchen, da noch nicht alle Schicksale geklärt sind", sagt Ittenbach. Auf 160 Seiten mit historischen Aufnahmen hat er 250 Jahre jüdisches Leben in Thalfang auf den neuesten Stand gebracht. Das Buch erscheint im Paulinus Verlag.1730: Beleg für einen jüdischen Friedhof. 1788: Elf jüdische Familien leben im Amt Tronecken. 1822: Bau der Synagoge. 1844: 23 Prozent der Thalfanger sind jüdischen Glaubens. 1925: Anteil jüdischer Bevölkerung in Thalfang unter neun Prozent. 1933: Noch 37 jüdische Bürger in Thalfang. 1941: Erste Deportation eines Thalfanger Juden nach Lodz in Polen. 2009: In Talling werden vier Stolpersteine verlegt. 2010: Gedenktafel wird am früheren Standort der Synagoge in Thalfang errichtet. zad |
Date: 2011/10/19 22:44:57
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Rother, Rainer; Prokasky, Judith (Hrsg.): Die Kamera als
Waffe. Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges. München: Edition Text + Kritik im Richard Boorberg Verlag 2010. ISBN 978-3-86916-067-2; 326 S.; EUR 27,00. Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Daniel Mühlenfeld, Institut für Geschichtswissenschaft, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf E-Mail: <daniel(a)muehlenfeld.net> Der vorliegende Sammelband geht zurück auf ein Symposium gleichen Titels, das die Deutsche Kinemathek gemeinsam mit dem Bundesarchiv und der Stiftung Topographie des Terrors im September 2009 organisiert hatte.[1] Der Hauptschwerpunkt liegt auf der Arbeit der deutschen Propaganda-Kompanien (PK) und deren filmischem wie fotografischem Ausstoß. Nach einer konzisen thematischen Einführung von Daniel Uziel[2] stehen in sieben Beiträgen zunächst "Ästhetik und Technik" der Bildproduktion im Blickpunkt, ehe sich im Weiteren jeweils zwei Beiträge den Aspekten "Fremd- und Feindbilder", "Selbstbild und Idolisierung" sowie "Propaganda für das Ausland" widmen. Den deutschen Fall kontrastieren die folgenden vier Beiträge, die sich mit dem Phänomen der Kriegspropaganda in den USA, der UdSSR und Großbritannien auseinandersetzen. Den Abschluss des Bandes bilden drei Aufsätze über das mediale beziehungsweise rezeptive Nachleben der Propagandabilder und -filme bis in die Gegenwart hinein. Im ersten Abschnitt skizziert zunächst Rainer Rother die ästhetisch-bildsprachliche Genese des Mediums "Kriegswochenschau". Sie sollte durch die Suggestion unmittelbarer Teilhabe am Geschehen die Verbundenheit zwischen Soldaten und Zivilisten zum Ausdruck bringen. Die schon zeitgenössisch vielbeschworene Idee von der Wochenschau als "Brücke zwischen Front und Heimat" sei, so Rother, ein Reflex auf die vom nationalsozialistischen (NS-) Regime für wahr genommene "Dolchstoßlegende"[3] gewesen (S. 44). In der Bildsprache habe die Wochenschau insbesondere in der frühen Kriegsphase deutliche Anleihen bei Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" genommen (S. 43). Dass die Wochenschau damit gleichsam künstlerischer Ausdruck nationalsozialistischen Schauens auf die Welt gewesen sei, ist indessen keine wirklich neue Erkenntnis (S. 40f.). Filmhistorisch eher aufmerken lässt hingegen der Hinweis, dass die Untermalung eines Luftangriffes mit Richard Wagners "Ritt der Walküren" erstmalig 1940 in einer deutschen Kriegswochenschau erfolgte (S. 45). Ralf Forster schildert in seinem Beitrag den "Weg der PK-Berichte [...] von der Front in die Kinos": Nur sechs Prozent aller PK-Aufnahmen fanden letztlich überhaupt Eingang in eine Wochenschau (S. 59). Dabei weist er unter anderem darauf hin, dass durch das nachträgliche Einsprechen des Kommentars gewissermaßen eine Entfremdung von Kameramann und Filmmaterial stattfinde. - Letzterem werde mit der sprachlichen Rahmung eine ganz eigene Lesart zugewiesen (S. 54f.). Diesen konstruktivistischen Konnex stellt auch Hans-Peter Fuhrmann heraus, wenn er der Frage nach dem Spannungsverhältnis von Realitätsreproduktion und medialer Inszenierung vermittels nachträglicher Bild-Ton-Komposition nachgeht. Demgegenüber untersucht Matthias Struch, inwieweit sich anhand des filmischen Rohmaterials der persönliche Stil von Kameraleuten erkennen lässt. Der von Dirk Alt, Karl Stamm und Alexander Zöller verfasste Beitrag über den Kameramann Hans Bastanier versucht sich an der Auswertung dessen nachgelassenen Werkes. Leider krankt der Text daran, dass die Autoren hinsichtlich der Lesart der von Bastanier nachgelassenen Filme zwar eine vorderhand plausible Interpretation entwickeln, jedoch letztlich nicht über Mutmaßungen hinauskommen. Etwa wenn sie im Duktus der Tatsachenbehauptung Aussageabsichten von Filmsequenzen Bastaniers ausführen, ohne dass Einzelheiten über die konkreten Entstehungszusammenhänge und Verwendungszwecke des Materials vorlägen. Dies trifft besonders dort zu, wo Fotomaterial genutzt wird, das einen Kameramann in Wehrmachtsuniform zeigt, bei dem es sich "wohl [um] Bastanier" (S. 91) handele. Hier gleitet die Argumentation vollends ins Spekulative ab. Auffällig ist, dass sich einige Beiträge inhaltlich zum Teil diametral widersprechen, ohne dass dies seitens der Herausgeber etwa in der Einleitung erläuternd kommentiert würde. So argumentiert Dirk Alt in seinem Text über den propagandistischen Wert von Farbfilmen, die deutsche Farbfilmarbeit habe etwa der der USA um Jahre hinterhergehinkt (S. 101f.). Demgegenüber stellt David Culbert in seinem komparatistischen Blick auf die US-Wochenschauen gleich an den Anfang den Befund: "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutschen den amerikanischen Wochenschauen im Zweiten Weltkrieg visuell überlegen waren." (S. 229) Zugleich verweist Culbert auf die oft vorgebrachte Behauptung, Joseph Goebbels habe letztlich alle Wochenschauen persönlich begutachtet (S. 230). Dagegen hatte Roel Vande Winkel in seinem Text über die Auslandswochenschauen der Universum Film AG (Ufa) gerade mit dieser Legende aufgeräumt: Er verwies darauf, dass diese Auffassung in keiner Weise belegbar sei (S. 209). In solchen Fällen wünschte sich der Leser eine klärende Einordnung. Eine grundsätzliche Schwierigkeit mehrerer Beiträge des Bandes besteht indessen in der unreflektierten Handhabung des "Propaganda"-Begriffes. Der analytische Gewinn seiner nach wie vor anhaltenden Verwendung in der Forschung ist faktisch mehr als bescheiden.[4] Vielmehr ist sein unüberlegter Gebrauch eher geeignet, Erkenntnispotenziale zu schmälern. So etwa, wenn Karl Prümm nach den Kriterien fragt, anhand derer ein Film wie zum Beispiel "Feldzug in Polen" zu bewerten sei. Als mögliche Aspekte nennt er unter anderem die "Effektivität der Propaganda" sowie den "Einsatz der Suggestion" und der "Mittel der Überwältigung" (S. 117) - um dann anhand von fünf Gesichtspunkten eine Einordnung des Films vorzunehmen. Dabei verwischt die Trennung von Intention und tatsächlicher Wirkung zusehends beziehungsweise wird kurzerhand in eins gesetzt: "Eine nicht zu unterschätzende Propagandafunktion des Filmes besteht in der Einschüchterung und Abschreckung potenzieller Kriegsgegner. Zu diesem Zweck wurde der Film beispielsweise im Frühjahr in den skandinavischen Ländern gezeigt und verfehlte sicherlich seine Wirkung nicht." (S. 122) Indem Prümm hier Intention und Wirkung des Films gleichsetzt, redet er letztlich dem vom NS konstruierten Selbstbild von der allmächtigen Propaganda das Wort. Dass der "Propaganda"-Begriff nicht nur im Zusammenhang mit der Erforschung des Nationalsozialismus wenig hilfreich ist, belegt indessen der vergleichende Blick, den Brian Winston auf die britische Kriegspropaganda wirft. Denn, so der Autor, Propaganda in einer Gesellschaft zu betreiben, die aus ihren libertären Traditionen heraus Propaganda eigentlich ablehne, habe nur deshalb im Ansatz funktioniert, weil die Briten ein vergleichsweise subtiles Vorgehen an den Tag gelegt hätten (S. 256). Zu einem solchen Befund kann nur gelangen, wer Propaganda im alltagssprachlichen Sinne gebraucht. Vollzieht man jedoch eine funktionale Abstraktion und spricht bewusst nicht von Propaganda, sondern von staatlicher Kommunikationspolitik, dann kommt man kaum umhin, den Gebrauch von Propaganda als konstitutiv für letztlich alle neuzeitlich-modernen Staatswesen anzusehen.[5] Ähnlich problematisch ist eine Argumentation im Beitrag Edgar Lerschs, der eine Analyse der bundesrepublikanischen Fernsehdokumentation "Das Dritte Reich" aus den Jahren 1960/61 vornimmt. Lersch konstatiert: "Aus heutiger Sicht lassen die Gesamtkonzeption und die Aussagen des Kommentars beträchtliche historiographische und interpretatorische Schieflagen erkennen." (S. 288) Dies ist allerdings eine banale Tatsache, die nur dann einer Erwähnung bedarf, wenn man die untersuchte Fernsehdokumentation nicht als das betrachtet, was sie einzig und allein ist: eine mediale Selbstauskunft hinsichtlich des Verhältnisses der frühen bundesrepublikanischen Gesellschaft zur eigenen NS-Vergangenheit. Ob vom heutigen Stand der Zeitgeschichtsforschung aus betrachtet das Phänomen NS darin hinsichtlich Deutung und Gewichtung korrekt gewürdigt wurde, ist nicht die Frage. Vielmehr geht es um das aus den so benannten "Schieflagen" rekonstruierbare Geschichtsbild der späteren Adenauer-Jahre. Anregend zu lesen sind indessen die letzten beiden Beiträge von Judith Keilbach und Klaus Kreimeier. Keilbach setzt sich in ihrem Beitrag mit dem Aspekt auseinander, wie die Ausschlachtung von NS-Fotografien und -Filmen zur Illustration gegenwärtiger Fernsehdokumentationen zu einer unterschwelligen ästhetischen Reproduktion der NS-Ideologie geraten kann - übrigens ohne dass der zuletzt sattsam diskutierte Name des Leiters des Ressorts Zeitgeschichte beim ZDF einmal fiele.[6] Kreimeier spürt der Frage nach, ob das Ziel, Krieg medial möglichst unmittelbar erlebbar zu machen, um die Verbundenheit von "Front und Heimat" zu festigen, angesichts immer ausgefeilter Medientechnik tatsächlich zu erreichen ist. Faktisch bleibt aber auch angesichts realistischster Grafiken in modernen Computerspielen ein intransponibler Erfahrungsrest. Dies gelte nicht zuletzt auch deswegen, weil schließlich auch die medialen Inszenierungen von Krieg einem kollektiven kulturellen Gedächtnis davon entsprängen, wie ein Krieg auszusehen habe, um als Krieg gelten zu können. So gesehen bleibt jedoch jede mediale Darstellung von Krieg schon aufgrund des allen Medienmachern unhintergehbar immanenten "heimlichen Drehbuches" (Kreimeier) nicht mehr als eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Allen einzelnen Beiträgen eigenen Unzulänglichkeiten zum Trotz vermag der vorliegende Band eine ganze Reihe Anregungen für weitere Forschungen zu geben - und sei es nur, die beständige Reflektionsbedürftigkeit der Mediengeschichte insbesondere des NS nochmals eindrücklich vor Augen zu führen. Anmerkungen: [1] Vgl. Judith Prokasky: Tagungsbericht 'Die Kamera als Waffe'- Propagandabilder des Zweiten Weltkrieges. 24.09.2009-26.09.2009, Berlin, in: H-Soz-u-Kult, 30.10.2009, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2825> (08.09.2011); Caroline Rothauge und Martin Lüthe: Tagungsbericht Theorien des Populären. 08.01.2010-09.01.2010, Paderborn, in: H-Soz-u-Kult, 18.02.2010, <hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3001> (10.03.2011). [2] Daniel Uziel, The Propaganda Warriors. The Wehrmacht and the Consolidation of the German Home Front, Frankfurt am Main 2008. [3] Boris Barth, Dolchstoßlegenden und politische Desintegration. Das Trauma der deutschen Niederlage im ersten Weltkrieg 1914-1933 (Schriften des Bundesarchivs, Bd. 61), Düsseldorf 2003; vgl. die Rezension von Patrick Krassnitzer. In: H-Soz-u-Kult, 14.05.2004, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2004-2-105> (08.09.2011). [4] Vgl. meinen Forschungsbericht: Daniel Mühlenfeld, Was heißt und zu welchem Ende studiert man NS-Propaganda? Neuere Forschungen zur Geschichte von Medien, Kommunikation und Kultur während des 'Dritten Reiches', in: Archiv für Sozialgeschichte 49 (2009), S. 527-559. [5] Wolfgang Reinhard, Die Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 1999, S. 308; vgl. die Rezension von Martin Kirsch. In: H-Soz-u-Kult, 06.09.2000, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=491> (08.09.2011). [6] Wulf Kansteiner, Die Radikalisierung des deutschen Gedächtnisses im Zeitalter seiner kommerziellen Reproduktion: Hitler und das "Dritte Reich" in den Fernsehdokumentationen von Guido Knopp, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 51 (2003), S. 626-648. Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Christoph Classen <classen(a)zzf-pdm.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-4-050> ------------------------------------------------------------------------ Copyright (c) 2011 by H-Net, Clio-online, and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU. Falls Sie Fragen oder Anmerkungen zu Rezensionen haben, dann schreiben Sie bitte an die Redaktion von H-Soz-u-Kult: <hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de> _________________________________________________ HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU Redaktion: E-Mail: hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de WWW: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de _________________________________________________ |
Date: 2011/10/21 09:05:54
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heute in der SZ:
Bilder der Kohle: Neues Buch über den Saar-Bergbau vorgestelltReden. Gänsehautmomente gestern Nachmittag im Redener Zechenhaus: Als das Brass-Ensemble der Bergkapelle das Steigerlied blies – und alle, die zur Vorstellung des Bildbandes „Der Saarländische Steinkohlenbergbau“ gekommen waren, standen auf und sangen mit. Oft wird man sowas nicht mehr erleben. Mitte nächsten Jahres läuft die Kohleförderung im Lande aus. Diese Historie dokumentiert nun der gut 370 Seiten starke Band. Mit solch gedruckter Erinnerung will und kann es das Land aber nicht bewenden lassen, machte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauier (CDU) deutlich. Man müsse „den Menschen in Erinnerung halten, worin der Beitrag des Bergbaus für dieses Land bestand“. In Glanzzeiten arbeiteten 74 000 Menschen hier zu Lande direkt im Bergbau. Ihr Leben und Arbeiten, die Förderanlagen, aber auch die Eingriffe in die Landschaft, lässt das Buch nun Revue Passieren. Delf Slotta, Leiter des Instituts für Landeskunde, hat dazu aus 100 000 Aufnahmen des RAG-Archivs 800 signifikante Bilder ausgewählt. Der Autor Georg Fox hat mit Bergleuten gesprochen und erzählt deren Lebensgeschichten. Zwei Bände sind es, die die RAG nun mit dem Institut für Landeskunde macht – ein Dokumentarband folgt nächstes Jahr. Der Krüger Verlag aus Dillingen entschloss sich obendrein zu einem dritten Buch – geschrieben auch von Slotta und mit Fotos von SZ-Redakteur Thomas Reinhardt (ausführliche Besprechung folgt). oli
„Der saarländische Steinkohlenbergbau“: Delf Slotta, Georg Fox. 376 Seiten, Krüger Druck.www.krueger-bookshop.de |
Date: 2011/10/21 09:07:26
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heute in der SZ:
Treuhänder an der SaarNeues Buch beschreibt Bartholomäus Koßmanns Zeit als RegierungskommissarNach dem Ersten Weltkrieg war das „Saargebiet“ von 1920 bis 1935 ein vom Genfer Völkerbund kontrolliertes Staatsgebilde. Einer der verantwortlichen Regierungskommissare war der Eppelborner Bartholomäus Koßmann.Eppelborn. Bartholomäus Koßmann, katholisch geprägter Bergmann in der Grube Camphausen, Gewerkschafter und Reichstagsabgeordneter, hat sich als Regierungskommissar des „Saargebiets“ in der Zeit zwischen 1924 und 1935 für seine Heimatregion politisch eingesetzt. Ein neues Buch beschreibt nun erstmals speziell diesen Lebensabschnitt des Eppelborners, der von 1883 bis 1952 lebte. Der Leser wird in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis zum Beginn des Nationalsozialismus geführt: Deutschland hat den Krieg verloren und wird im „Versailler Vertrag“ zu Reparationszahlungen an die Siegermächte verpflichtet. Das sogenannte Saargebiet existiert zu industriellen Reparationsabgaben als staatenähnliches Konstrukt unter der Kontrolle des Genfer Völkerbundes, dem Vorläufer der heutigen Vereinten Nationen (Uno). Fünf Regierungskommissare wachen über die Zone, einer von ihnen war Koßmann. Er befasste sich besonders mit Fragen der Sozialversicherung. Am Mittwochabend wurde das Werk im Kongresszentrum „big Eppel“ durch den Autor Philipp W. Fabry vorgestellt. Der Philologe und Historiker, Verfasser zahlreicher Bücher zur Zeitgeschichte und zur saarländischen Wirtschaftsgeschichte, sprach vor etwa 100 geladenen Gästen der Eppelborner Koßmann-Stiftung. „Koßmann verstand sich, anders als seine auch aus dem Saargebiet stammenden Vorgänger, in erster Linie als Sachwalter der hier lebenden Bevölkerung“, beschreibt Fabry den Politiker. Allerdings geriet Koßmann in den letzten Jahren des Völkerbundregimes zunehmend in Konflikte, als Hitlers Nationalsozialisten begannen, nach der Macht zu greifen, ergänzt Fabry. Das Grußwort Peter Müllers (CDU), Saar-Ministerpräsident außer Dienst, geriet zu einem engagierten Plädoyer: „Das Buch besticht durch seine nüchterne, dichte Schreibweise. Es ist harte Arbeit es zu lesen.“ Es werde ein Bild gezeichnet, das Koßmann als einen „europäischen Visionär“ beschreibt, der sich selbst treu geblieben und seinen politischen Weg gegangen sei. Das Buch gliedert sich in sechs chronologische Kapitel und einen umfangreichen Anhang mit Quellen- und Literaturverzeichnis. Im Jahr 2002 war eine erste Biografie von Reinhold Bost über Bartholomäus Koßmann erschienen. hcr Das Buch: Philipp W. Fabry, Bartholomäus Koßmann – Treuhänder der Saar 1924-1935, Gollenstein Verlag, gebunden, 616 Seiten, 39 Euro. |
Date: 2011/10/21 19:26:16
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Sonderforschungsbereich 804 "Transzendenz und Gemeinsinn",
Teilprojekt
D, TU Dresden 10.11.2011-13.11.2011, Dresden, Blockhaus, Neustädter Markt 16, 01097 Dresden Deadline: 01.11.2011 Bei dem oft langwierigen Bau großer mittelalterlicher Kirchen war das Engagement verschiedener Personen und Gruppen erforderlich. Diese vermochten es oft, sich aufgrund ihrer Beiträge für den Bau innerhalb des jeweiligen sozialen Gefüges neu zu positionieren. Umgekehrt löste der hauptverantwortliche Bauherr stets einen Prozess aus, den er in seiner zeitlichen Dauer nicht überblicken konnte, dessen potenzielle soziale Dynamik er in der Regel nicht einzuschätzen vermochte und dessen endgültige künstlerische Gestaltung darüber hinaus unabsehbar war. Vielfältige Partizipation am Kirchenbau war somit zwar notwendig und erwünscht, aber teilweise auch problematisch, wenn nicht gar umkämpft, sodass es in der Regel zur Lenkung und nicht selten auch zur Verweigerung der Teilhabe kam. Dies alles ist historisch anhand sozialer Arrangements wie kunsthistorisch an den Bauten selbst ablesbar, doch nur selten auf einfache, leicht durchschaubare Art. So stellt sich in jedem Einzelfall die Frage, ob ein Neubau gesellschaftliche Entwicklungen auslöste oder eher zu deren Verweigerung beitrug. Wie spiegelt sich dies am Bau selbst wider? Wurden die Risiken am Ende gar - so die Vermutung - durch perfektionierte Planung und Organisation sowie die Transzendierung der künstlerischen Qualität des jeweiligen Bauwerks der individuellen Partizipation entzogen? Könnte das seit der Renaissance gültige Paradigma, dass Architektur auch Kunst sei, eventuell eine Reaktion auf die Kontingenz mittelalterlicher Bauprozesse sein? Im Zentrum des Kolloquiums steht die vergleichende wie die detailgenaue, spezifische Analyse der gesellschaftlichen und künstlerischen Bedeutung von Bauprozessen. Diese wird in ihren jeweiligen Ausprägungen, Strategien und ästhetischen Auswirkungen dargestellt, wobei die Aspekte von Partizipation und die Techniken der Verweigerung von besonderem Interesse sind. Weitere Information unter http://www.kirchealsbaustelle.de ------------------------------------------------------------------------ Donnerstag, 10.11.2011 12:30 Kaffee und Registrierung 14:00 Begrüßung und Eröffnung Hans Vorländer, Sprecher des SFB 804 14:20-14:50 Bruno Klein, Dresden: Bauen bildet. 14:50-15:20 Stefan Bürger, Dresden: Die Baustelle der "schönen und kunstreichen" Annenkirche in Annaberg. 15:20-15:50 Diskussion 15:50-16:20 Kaffeepause 16:20-16:40 Klaus Tragbar, Augsburg: Wie man eine Kathedrale baut. Anmerkungen zum Baumanagement des Doms in Siena. 16:40-17:00 Jens Niebaum, Münster/Rom: "simil carrigho in Sancta Maria del Fiore". Der Florentiner Dom als Paradigma in der Planung und Organisation des Neubaus von St. Peter, 1513 - 1547. 17:00-17:30 Diskussion 18:30 Abendvortrag Peter Kurmann, Pieterlen: Baustellen & Barrikaden - Die Kathedrale von Reims im Spannungsfeld kirchlichen Machtanspruchs und unternehmerischer Freiheit. Freitag, 11.11.2011 09:00-09:20 Silvia Beltramo, Turin: The Construction Sites of the Mendicant Orders in Italy (13th through 15th centuries): Civitas Skilled Labor and Architecture. 09:20-09:40 Eva Maria Waldmann, Wien: Die etappenweise Vollendung der Franziskanerkirche Santa Croce in Florenz. Fundraising und Bauökonomie im Hochmittelalter. 09:40-10:10 Diskussion 10:10-10:40 Kaffeepause 10:40-11:00 Iris Grötecke, Bochum/Dresden: Die Piazza S. Giovanni in Florenz: Theorie und Praxis kommunalen Gemeinsinns. 11:00-11:20 Claudia Jentzsch, Berlin: Die Familienkapellen der Florentiner Kirche S. Spirito im späten Quattrocento. 11:20-11:50 Diskussion 11:50-13:50 Mittagspause 13:50-14:10 Andrea Longhi, Turin: L'organisation et la comptabilité des chantiers à l'âge des principautés territoriales (région subalpine occidentale, XIVe-XVe siècles). 14:10-14:30 Jens Rüffer: Arbeitsorganisation und Lohnmodelle in den Baurechnungen von Westminster und Exeter. 14:30-15:00 Diskussion 15:00-15:30 Kaffeepause 15:30-15:50 Merlijn Hurx, Utrecht: City Churches in Holland: Combining Ambition with Pragmatic Building Strategies (1350-1550). 15:50-16:10 Sascha Köhl, Zürich: "Ter eeren vander selve stad." Städtischer Kirchenbau und kommunale Identität in den spätmittelalterlichen Niederlanden. 16:10-16:40 Diskussion 16:40-17:10 Kaffeepause 17:10-17:30 Franz Bischoff, Berlin: Augsburg St. Ulrich und Afra: Das Großbauprojekt der Benediktiner im städtischen Kontext. 17:30-17:50 Helga Steiger, Gründelhardt: Der Chorbau an St. Michael in Schwäbisch Hall. 17:50-18:20 Diskussion Samstag, 12.11.2011 09:30-09:50 Henrik Karge, Dresden: Von der bischöflichen zur königlichen Apostelkirche. Transformationen des Memorialbaus in Santiago de Compostela. 09:50-10:10 Dany Sandron, Paris: La cathédrale et les rois: Notre-Dame de Paris (XIIe - XIVe siècles). 10:10-10:40 Diskussion 10:40-11:10 Kaffeepause 11:10-11:30 Jean-Sébastien Sauvé, Karlsruhe: The Emperor and Notre-Dame de Strasbourg. 11:30-11:50 Maren Lüpnitz, Köln: Die Kölner Dombaustelle zwischen 1265 und 1322. 11:50-12:20 Diskussion 12:20-13:50 Mittagspause 13:50-14:10 Katja Schröck, Dresden: Der Prager Veitsdom - Aspekte des Bauens. 14:10-14:30 Gerhard Weilandt, Greifswald: Der ersehnte Thronfolger - Die Bildprogramme der Nürnberger Frauenkirche zwischen Herrschaftspraxis und Reliquienkult im Zeitalter Kaiser Karls IV. 14:30-14:50 Andrea Sander, Dresden: Die Kollegiatstiftskirche St. Marien in Wurzen. Ein bischöflicher Bau im Westen des Meißner Bistums? 14:50-15:30 Diskussion 15:30-16:00 Kaffeepause 16:00-16:20 David Wendland, Dresden: Rodrigo Gil de Hontañóns Handbuch zum spätgotischen Kirchenbau. 16:20-16:40 Peter Bell, Heidelberg: Die fabrica Babels. Gebaute Wirklichkeit in Bildern des Spätmittelalters. 16:40-17:10 Diskussion Sonntag, 13.11.2011 Exkursion zur Domkirche St. Marien in Freiberg ------------------------------------------------------------------------ Katja Schröck TU Dresden, SFB 804, TP D Zellescher Weg 17, 01062 Dresden 0351-463-42473 Katja.Schroeck(a)tu-dresden.de Homepage <http://www.kirchealsbaustelle.de> |
Date: 2011/10/21 21:30:21
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Besonders das eine hat es mir heuer angetan, drum will ich nicht versäumen,
Euch damit zu behelligen. Mir gefällt hier besonders der grenzenlose Optimismus.
Roland
Die Grenzen der Aufklärung Von Erich Kästner Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel, im Tunnel bleibt es immer dunkel. |
Date: 2011/10/23 19:49:19
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Ulf, Christoph; Rollinger, Robert (Hrsg.): Lag Troia in Kilikien?
Der aktuelle Streit um Homers Ilias. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2011. ISBN 978-3-534-23208-6; 448 S.; EUR 49,90. Inhaltsverzeichnis: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_14723.pdf> Rezensiert für H-Soz-u-Kult von: Bernadette Descharmes, Historisches Seminar, Technische Universität Braunschweig E-Mail: <b.descharmes(a)tu-bs.de> Troia und kein Ende - kaum ein anderes Thema der Altertumswissenschaften vermag die Meinungen der Experten so tief, so dauerhaft und so emotional zu spalten, wie die Frage nach der geographischen Lokalisierung Troias und den historischen Hintergründen eines Troianischen Krieges. Im Jahr 2008 hatte Raoul Schrott mit seinem Buch "Homers Heimat" Stoff für neue Spekulationen geliefert.[1] Seine Thesen, unter anderem dass der Verfasser der Ilias aus Kilikien stamme und die dortige Burg Karatepe ihm als Vorlage für die Beschreibung Troias gedient habe, wurden in den Feuilletons zum Teil akribisch auseinandergenommen.[2] Man war aber auch hier wieder mit einer bemerkenswerten Emotionalität zugange, was letztlich zeigte, dass es bei dieser Frage um weit mehr als um einen Streit unter Fachwissenschaftlern geht. Wie die Herausgeber im Vorwort zum vorliegenden Band andeuten, steht hinter der Debatte das Problem der Indienstnahme Homers für eine europäische Identität. Robert Rollinger und Christoph Ulf sehen ihren Sammelband als Möglichkeit, "die Debatte auf eine sachliche Ebene zurückzuführen" (S. 8). Er basiert auf den Beiträgen der im November 2008 veranstalteten Tagung "Homer - Troia - Kilikien. Symposion über die Thesen von Raoul Schrott". Den Einstieg bilden die Beiträge der Herausgeber: Ulf fordert generell neue Ansätze in der Homer-Forschung, bislang gehe man an Homer immer wieder heran, um ein bestehendes Bild bestätigt zu finden (S. 12). Indem Ulf die Debatten um die Entstehung der homerischen Epen noch einmal nachvollzieht, steckt er die Entfaltungsmöglichkeiten neuer Fragestellungen ab. Einer dieser neuen Ansätze beschäftigt sich mit der "kulturpolitischen Situation", die dazu veranlasste, Texte wie die Ilias und Odyssee abzufassen. Ulf sieht diese "kulturpolitische Situation" in der Herausbildung einer hellenischen Identität gegeben, welche die Konstruktion einer gemeinsamen Vergangenheit notwendig machte (S. 22). Rollinger wendet dann den Blick nach Osten und fragt nach den Einflüssen aus dem Gebiet, das wir - und wohlgemerkt nicht der Ilias-Dichter - als "Orient" bezeichnen. Der Entstehungsprozess der Texte sei gewiss durch Kulturkontakte mit dem Orient geprägt. Aber letztlich sei er, so Rollinger, "um ein Vielfaches komplexer" als von Schrott angenommen (S. 39). Um nun diese Komplexität leichter zu durchdringen, erweist sich als hilfreich, dass die weiteren Beiträge in größere Themenblöcke gegliedert sind. Im ersten Block werden die "Naturräumlichen Gegebenheiten" in ihrem Verhältnis zur Ilias betrachtet. Dieter Hertel zeigt dabei auf, dass Homer die Troas nicht nur oberflächlich kennt, wie Schrott behauptet, sondern über ein detailliertes Wissen zum Gebiet verfügt (S. 57). Dabei erörtert er Konvergenzen und Divergenzen zwischen dem epischen Troia und dem viel umstrittenen Hügel Hisarlik. Dort verorte Homer sein Troia, so Hertel, nicht in Kilikien. Doch wie sieht es mit dem Kulturkontakt zwischen Griechen und der in Kilikien lebenden Bevölkerung aus, der für Schrotts These zentral ist? Marion Meyer und Wolfgang Röllig legen für diese Frage ebenfalls einen negativen Befund vor. Auf Basis des archäologischen Materials aus Karatepe, für Schrott das eigentliche Troia Homers, ließe sich weder auf eine Zuwanderung von Mykenern bzw. Griechen noch auf tiefgreifende Einflüsse aus dem Westen schließen. Doch woher bezieht Homer seine "orientalischen Anregungen" (S. 36), wenn nicht aus einem vom Kontakt nach Osten geprägten kilikischen Umfeld? Josef Wiesehöfer weist in dieser Frage Kilikien neben Phönikien und Nordsyrien durchaus eine gewisse Bedeutung als Kontaktraum zu. Jedoch sollte dieser Befund nicht überbewertet werden; Wiesehöfer geht vielmehr davon aus, dass die Griechen in vorpersischer Zeit weniger über Anatolien nach Mesopotamien gereist seien, sondern den Seeweg bevorzugt hätten. Ein nächster Block thematisiert das "historisch-politische Umfeld" und dessen möglichen Einfluss auf das Epos. Erwägt werden dabei Verbindungen zu Ägypten (Francis Breyer), den Hethitern (Stefano di Martino), den Assyrern (Giovanni B. Lanfranchi) und Zypern (Andreas Mehl). Bei Schrott nimmt gerade Zypern als Vermittlungspunkt zwischen Griechenland und Kilikien eine zentrale Funktion für die Ausgestaltung des Sagenstoffs in den Kypria ein. Mehl jedoch zeigt, dass Zypern im relevanten Zeitraum durch die politische Organisation des Neuassyrischen Reiches zwar Kontakte zu Phönikien, nicht aber zu Kilikien unterhielt. Dass sich der Name des Sagenstoffes von der Insel Zypern herleite, sei unwahrscheinlich (S. 217) - eine Meinung, die so nicht von jedem vertreten wird (vgl. den Beitrag von Burkert, S. 419). Auf die von Schrott bemühten sprachlichen Belege, wie Namen, Ortsbezeichnungen und Personennennungen, gehen die Beiträge von Ivo Hajnal und Gerd Steiner ein. Hajnal stellt dabei zunächst eine mögliche Methode etymologischer Beweisführungen dar, um an wenigen Beispielen methodische Ungenauigkeiten bei Schrott aufzudecken. In einem weiteren Schritt stellt er die für Schrott grundlegende sprachliche Gleichsetzung des keilschriftlichen "Ahhiiaua" mit den homerischen "Achaioi" und deren Anbindung an Kilikien in Frage. Steiner geht allgemeiner vor, indem er die "Griechen-Hypothese", also die Annahme von griechischen Namen in hethitischen Keilschrifttexten, in ihren unterschiedlichen Phasen nachvollzieht und eine Lokalisierung einzelner Orte unternimmt. Einen Zusammenhang zwischen griechischen und hethitischen Namen sieht er jedenfalls nicht gegeben. All diese Beweisführungen bekräftigen die Haltung, den Ilias-Text als Dichtung und damit auch als fiktives Gebilde zu verstehen, wobei ein historisches Ereignis als Ausgangspunkt der Erzählung damit nicht unbedingt ausgeschlossen werden muss. Ähnlich argumentiert auch Schrott, worauf Wolfgang Kofler genauer Bezug nimmt. Kofler beobachtet, wie Schrott den Text immer wieder historisch kontextualisiert, indem er von einer Intertextualität zwischen Ilias und Gilgamesh-Epos auf einen historischen Dichter Homer schließt, der das Gilgamesh-Epos gekannt habe. Hätte Schrott verstärkt nach der Funktion der aufgefundenen parallelen Motive gefragt, so Kofler, wäre er "dem von ihm selbst immer wieder hervorgehobenen Kunstwerkcharakter der Ilias gerechter geworden" (S. 316). Den fiktionalen Charakter der Ilias führt auch Martin L. West auf nicht ganz unironische Weise vor Augen, indem er selbst die Lebensgeschichte des Ilias-Dichters in Form eines - zwar kurzen, aber dafür in sich schlüssigen - Romans erzählt. Im selben Themenkomplex erörtert Georg Danek, wie die Ilias aus einer mündlichen Erzähltradition entstehen konnte. Während sich Kofler, West und Danek dem Verhältnis von Fiktion und Historizität vor allem aus literaturwissenschaftlicher Perspektive nähern, greift Kurt Raaflaub demgegenüber eine für die Alte Geschichte relevante Auseinandersetzung auf, welche schon immer die Frage nach der Historizität der "homerischen Gesellschaft" mitbestimmt hat. Man versuchte zu erklären, wie die Helden Homers gleichzeitig in der Hoplitenphalanx und mit Streitwagen kämpfen konnten. Anhand der Schlachtenbeschreibungen in der Ilias beleuchtet Raaflaub die epische Erzählweise in ihrem Verhältnis zu einer historischen Realität des Kampfes. Raaflaub unterscheidet dabei zwischen heroischen Beschreibungen und einer sogenannten Normalschlacht. Letztere stelle ein "dem Publikum zeitnahes und vertrautes Element" (S. 363) dar, während er die Streitwagen eher in einen "unwahrscheinlichen und unrealistischen Zusammenhang eingebettet" (S. 357) sieht, der dazu diene, die einzelnen Helden zu präsentieren. Ein letzter großer Themenblock greift wieder die Frage nach der Komplexität der Kulturkontakte zwischen Ägäis und Orient auf. Einige bereits angerissene Probleme kehren dabei zurück, auch die Frage, welche Gegenden sich in der Ilias wiederfinden, wird erneut erörtert. Johannes Haubold kommt zu dem Ergebnis, dass sich Homer zwar für das Lykien des Sarpedon interessiert habe, dass aber eine besondere Verbindung zwischen der Ilias und Kilikien nicht nachzuweisen sei. Barbara Patzek befasst sich mit Schrotts These einer Prägung Homers durch altorientalische Texte, und Walter Burkert geht den unterschiedlichen Möglichkeiten und Orten des Aufeinandertreffens von Griechen und Orientalen nach. Der Band schließt mit dem Beitrag von Justus Cobet, der den Streit um Homers Ilias in den Kontext einer Vereinnahmung Homers durch Europa verortet. Diese sei einer sich seit der Antike fortsetzenden Rezeption geschuldet, in der sich dann auch eine nach-homerische Erdteilung zwischen Europa und Asien verfestigt habe, was letztlich auch die Emotionalität der Diskussion erkläre. Den Aufsätzen schließt sich jeweils ein eigener Fußnotenapparat und eine Bibliographie an, was mühsames Blättern angesichts des Gesamtumfangs des Bandes erspart. An manchen Stellen wäre jedoch weiteres Kartenmaterial von Vorteil gewesen. Zugute kommt dem Band seine weitreichende Interdisziplinarität. Der "klassisch geprägte" Althistoriker sieht sich so gezwungen, weit über den Rand des griechisch-römischen Kulturkreises hinauszublicken, um "seinen" Homer innerhalb der griechischen Frühgeschichte neu zu verorten oder um dessen angestammten Platz zu behaupten. Dass für die Geschichte der frühen Griechen ein größeres Gebiet als die Ägäis betrachtet werden muss, ist keine neue Erkenntnis. Die Notwendigkeit dazu erscheint jedoch nach der Lektüre des Sammelbandes umso dringlicher. Anmerkungen: [1] Raoul Schrott, Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe, München 2008. [2] Der Buchveröffentlichung war ein breit angelegter Artikel in der FAZ vorausgegangen (Raoul Schrott, Homer hat endlich ein Zuhause - in der Türkei, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2007). Eingehende Reaktionen erfolgten u.a. durch Joachim Latacz (Poeten wissen, was man mit dem Material alles anstellen kann, in: Süddeutsche Zeitung, 3.1.2008) und Stefan Rebenich (Ein ehrgeiziges Migrantenkind, leider kastriert, in: Neue Zürcher Zeitung, 15.3.2008). Diese Rezension wurde redaktionell betreut von: Udo Hartmann <hartmannu(a)geschichte.hu-berlin.de> URL zur Zitation dieses Beitrages <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-4-057> |
Date: 2011/10/26 09:43:49
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute auch in der SZ:
Entdecktes Römerlager an der Lippe giltals „Sensationsfund“ Münster/Olfen. Das von Archäologen als „Jahrhundertfund“ bezeichnete jüngst entdeckte Römerlager an der Lippe könnte eine wichtige Versorgungsstation des Militärs gewesen sein. Von dem wohl etwa sieben Fußballfelder großen winterfesten Lager in Olfen, etwa 30 Kilometer nördlich von Dortmund, aus hätten die Römer den Flussübergang kontrolliert – „und damit eine der wichtigsten logistischen Landmarken der römischen Eroberer“, berichtet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Nach dem rund 2000 Jahre alten Lager hatten Archäologen bereits seit mehr als 100 Jahren gesucht. Damals war in der Lippe in Olfen ein römischer Bronzehelm gefunden worden. Seitdem forschten die Archäologen zunächst vergebens nach weiteren Indizien für ein Römerlager. „Es war die Suche nach einem Puzzlestück“, so LWL-Direktor Wolfgang Kirsch. Er sprach von einem „Sensationsfund für die Römerforschung in Westfalen“. Das laut Grabungsleiterin Bettina Tremmel „kleine, aber feine“ Lager schließt eine Lücke zwischen mehreren bereits entdeckten befestigten Lagern an der Lippe. Die festen Militärlager der Römer seien jeweils rund 18 Kilometer voneinander entfernt gewesen. Den LWL-Experten zufolge könnte es nun einige Jahrzehnte dauern, das Lager zu erforschen. Klar ist schon jetzt: Die Anlage in Olfen fällt in die Anfänge der römischen Besetzung von Germanien rechts des Rheins. Es diente den Römern wohl von 11 bis 7 vor Christus als Verteidigungs- und Nachschublager. dpa
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Date: 2011/10/26 09:43:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
heute im Allgemeinen Teil der SZ:
„Sprich bitte in die Muschel“Wie die Erfindung des Tüftlers Johann Philipp Reis das Leben der Menschen veränderteVon dpa-Mitarbeiter Peter LessmannVerzwirbelte Kabel, Warten vor dem Münztelefon, eine Liebesbotschaft per SMS oder einfach nur: „Ich hab' kein Netz!“ Fast jeder hat seine Erfahrungen gemacht mit dem Gerät, das heute aus dem Alltag der Menschen nicht mehr wegzudenken ist: mit dem Telefon. Ob als Handy in der Tasche, als Festnetzgerät in den Varianten schnurlos oder verkabelt oder gar als schwarzer Nostalgiker mit Wählscheibe – wenige andere Gegenstände haben in den vergangenen 150 Jahren das Leben der Menschen derart verändert wie das Telefon. Der Tüftler und Erfinder Johann Philipp Reis aus dem hessischen Friedrichsdorf konnte all das noch nicht ahnen, als er am 26. Oktober 1861, im Alter von 27 Jahren, der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt seinen Fernsprecher präsentierte. Sein Vortrag hieß eher nüchtern: „Über die Fortpflanzung von Tönen auf beliebige Entfernungen durch Vermittlung des galvanischen Stroms.“ Ein zentraler Satz, der durch das neue Gerät geschickt wurde, fiel der Legende nach bei einer anderen Vorführung. Und er klang äußerst merkwürdig: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“ Doch Reis und andere Anwesende konnten bei dem Test mit dem spontan ausgedachten Fantasie-Satz beweisen, dass Sprecher und Zuhörer sich nicht abgesprochen oder etwas auswendig gelernt hatten. Für den Physikunterricht hatte der Hobbymechaniker und Elektrotechniker zuvor eine Ohrmuschel aus Holz entwickelt und dabei wohl ein Stück Wurstdarm als nachempfundenes Trommelfell mit feinen Platinstreifen eingesetzt. Den ganz großen Durchbruch schaffte Reis nicht. Er starb mit 40 Jahren an Tuberkulose, bevor er seinen Apparat weiterentwickeln konnte. Der Fernsprecher von Reis funktionierte nämlich nur in eine Richtung – der Hörer konnte nicht sofort antworten. Erst als in den USA Alexander Graham Bell in den 1870er Jahren ein Telefon auf den Markt brachte, das abwechselnd ans Ohr und dann an den Mund gehalten wurde, trat der Fernsprecher seinen weltweiten Siegeszug an. Eines der ersten öffentliche Fernsprechnetze entstand 1881 in Berlin mit 48 Teilnehmern. Mittels Kurbel wurde die Verbindung zur Vermittlungsstelle hergestellt. Dort wurden die Gespräche manuell weitergeleitet – bald nur von Frauen, weil ihre höheren Stimmen besser zu verstehen waren als die von Männern. „Das Fräulein vom Amt“ war geboren. Das Telefon stieß zunächst auf Skepsis. Das „Buch der Narren“ wurde deshalb das ganz frühe Telefonverzeichnis genannt, das im Jahr 1881 in Berlin erschien. Das Telefon blieb zunächst ein Luxusgut, aber seine Ausbreitung war nicht aufzuhalten: 1910 wurden bereits eine Million Teilnehmer in Deutschland registriert. Heute gibt es bundesweit 39 Millionen Festnetzanschlüsse und dreimal so viele Handys. Das Telefon ließ Raum und Zeit zusammenschmelzen, brachte Stimmen der Menschen zusammen, die weit voneinander getrennt waren. Es wurde immer mehr zu einem kulturhistorischen Gut. Marlene Dietrich soll, so die Telekom, derart verliebt in den Apparat gewesen sein, dass sich ihre monatlichen Telefonrechnungen schnell auf mehr als 15 000 D-Mark summierten. Im Film ist das Telefon mehr als nur banales Requisit: „Bei Anruf Mord“ heißt der Krimi von Alfred Hitchcock, in welchem Grace Kelly als Margot Wendice während eines Telefonanrufs ermordet werden soll. Und Steven Spielberg lässt in seinem Science-Fiction-Film „E.T.“ den gestrandeten Außerirdischen sagen: „Nach Hause telefonieren!“ Das „Fräulein vom Amt“ ist inzwischen lange Vergangenheit. Vermittelt werden Telefonate im Selbstwählverfahren. Doch Telefonieren blieb bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts teuer. Mit der Digitalisierung und der Marktöffnung setzte sich dann das Telefon, begleitet vom rasanten Siegeszug des Handys, endgültig auf breiter Basis durch. Die grauen Apparate von früher verschwanden und mit der endgültigen Marktöffnung 1998 purzeln die Telefonpreise. Das Handy läuft dem Festnetztelefon zunehmend den Rang ab. Der Branchenverband Bitkom schätzt den weltweiten Markt in der Telekommunikation, einschließlich Gerätehersteller und Netzwerkausrüster, auf ein Volumen von 1,5 Billionen Euro. Allein im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Gartner 1,6 Milliarden Handys verkauft. Die mobilen Alleskönner von heute haben mit der künstlichen Ohrmuschel von Johann Philipp Reis nur noch wenig zu tun. Und doch hat sich Reis als Erfinder des Telefons der Nachwelt verewigt, wenn es heißt: „Sprich bitte in die Muschel, ich kann dich nicht verstehen.“ |
Date: 2011/10/26 11:49:00
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Die Gasthörer/innen - Kulturkreis an der Universität des Saarlandes
e.V. an der Universität des Saarlandes e.V. laden ein zu einem Vortrag von Herrn cand. phil. Andreas STINSKY zum Thema „Villae rusticae in den Nordprovinzen des Römischen Reiches“ Idealbildliche Rekonstruktion einer Villa rustica in den
nordgallischen Provinzen am Mittwoch, den 26. Oktober 2011, um 18.00
Uhr, an der Universität, Gebäude B3 2, Hörsaal III
(Erdgeschoß) Die Gasthörer/innen – Kulturkreis an der Universität des Saarlandes
e.V., Tel. 0681/302-4620 (Gasthörerraum), 06897/74969 (Hr. Pauly), 06832/801989
(Hr. Kühn) E-Mail:
info(a)gasthoerer-saar.de |
Date: 2011/10/26 12:06:02
From: Jean Nicolas Bouschbacher <jnbetz(a)rtvc.fr>
L’Union des
Cercles Généalogiques Lorrains feiert 40 jahre und ladet sie
herzlich ein zum Genealogen
Wochenende in Lunéville am 29 und 30 oktober 2011 von 10 bis 18 Uhr
Centre culturel Erckmann
Die
Aussteller L’Union
des Cercles Généalogiques Lorrains mit seinem verschiedenen
Gruppen Cercle
Généalogique de Meurthe et Moselle - Cercles
Généalogiques de Nancy, de Lunéville, de Blénod-lès
Pont-à-Mousson, de Liverdun et du Toulois, de Longwy, de Briey Cercle
Généalogique de Meuse Cercle
Généalogique des Vosges - Cercles
Généalogiques de Charmes, de Saint Dié, de Vincey, de Liffol
généalogie Cercle
Généalogique de Moselle - Cercles
Généalogiques de Pays de Nied, de Pays de Bitche, de St-Avold
& Faulquemont, de Pays Messin, de Moselle-Est, de Yutz Trois
Frontières Cercle
Lorrain d'Ile de France &
PACA Verschieden Genealogenvereine aus Frankreich und
dem Ausland Centre de
Généalogie d'Alsace Bossue, Centre Départemental Histoire des
Familles Centre
Généalogique de Haute Marne, Cercle d'Entraide Généalogique de
Franche-Comté Cercle
Généalogique des PTT, Cercle Généalogie Juive Cercle
Généalogique de Corrèze, Familles et héraldique (Allemagne) Cercle
Généalogique de Saarlouis (VSL), Fédération Généalogique de
Haute Alsace GENIWAL, Racines Italiennes, SALSA de Haute Saône,
GenVerre LUXRACINES,
LUXROOTS-
Généalogie de Brie Comte Robert Les
archives municipales de Lunéville, l’association Avec nos Sabots Les amis de
la faïence ancienne Lunéville/St Clément, Musée du Cinéma et de
la Photo, Club Cartophile de Lunéville, Conservatoire de la
Broderie Verschieden
Genealogen Peintre
Héraldiste sur assiette, Dessins
Arbres Généalogiques, Généatique (Logiciel), FILIATUS, Cartophile
professionnel, Librairie QUANTIN, Généalogie Lorraine, Revue
Française de Généalogie, Logiciel Généalogie, Notre Famille.com, UCGL ~ 14
rue du Cheval Blanc ~ 54000
NANCY --
Jean Nicolas BOUSCHBACHER -
|
Date: 2011/10/26 13:46:54
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Sehr geehrte Freunde des keltischen Ringwalls,
Der Archäologieverein D´Georges Kayser Altertumesfuerscher lädt ein zum Tag der offenen Tür im "Ausgriewermusèe" in Nospelt, Luxemburg.
Datum: Sonntag, den 30. Oktober von 11.00-18.00 Uhr.
Info:
Die D´Georges Kayser Altertumesfuerscher haben in den vergangenen 2 Jahren ehrenamtlich am keltischen Ringwall mitgeholfen bei den Ausgrabungen und auch im Innendienst. Am Tag der offenen Grabung hatten sie neben unserer Grabungsfläche einen kleinen Infopunkt aufgebaut.
mit besten Grüßen,
Michael Koch
Freundeskreis Keltischer Ringwall Otzenhausen
- Verein zur Förderung der Archäologie im Hochwald e.V.
http://www.hochwaldkelten.de
Büro: 06873 669 231
Grabungshandy: 0151 503 762 35
Umfrageaktion zum Keltenpark: (hier klicken zur Weiterleitung)
http://de.wikipedia.org/wiki/Ringwall_von_Otzenhausen
Date: 2011/10/26 13:58:55
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
THOLEY:
Der historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey lädt für Donnerstag, 27. Oktober, 19:30 Uhr, in das freizeithaus St. Mauritius zur Mitgliederversammlung ein. Nach der Abhandlung der Tagesordnung spricht der Historiker Johannes naumann aus Thalexweiler zum Thema " Bauarbeiten an der Schaumburg in den Jahren 1602 bis 1604."
HASBORN-DAUTWEILER:
"Geschichten wie vom Schellenmatz" lautet der Titel eines Heftes, das der historische Verein Hasborn-Dautweiler herausgegeben hat und am kommenden Freitag, 28. Oktober, 19 Uhr, im Gasthaus Huth vorstellen wird. Weitere Ausgaben werden in nächster Zeit folgen.
ST. WENDEL:
Lenchens Leben bei Familie Marx - ein Abend über Helene Demuth in der Stadt- und Kreisbibliothek St. Wendel.
Im Rahmen der Frauenkulturtage widmet sich am Donnerstag, 27. Oktober, im Mia- Münster Haus ein von musikalischen und szenischen Darbietungen begleiteter Vortrag der Tochter der Stadt. Beginn ist 19:30 Uhr bei freiem Eintritt.
Date: 2011/10/27 11:37:11
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Vortragsreihe
Migration in der Geschichte Der
Historische Verein für die Saargegend e.V. möchte auf die folgende Veranstaltung
im Rahmen der Vortragsreihe des HV im Herbst 2011
hinweisen: Donnerstag,
3. November 2011 Nicholas
Williams: Die Evakuierungen
1939. Ein deutsch-französischer Systemvergleich
In
Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Lebach Ort: VHS
Lebach, Dillinger Str. 67, 66822 Lebach Zeit: 19.30
Uhr Der Eintritt zu dem
Vortrag ist frei. Mit freundlichen
Grüßen Die Geschäftsstelle
des Historischen Vereins
für die Saargegend e.V. ---------------------------------------------------------------- Historischer Verein fuer die Saargegend e.V. |
Date: 2011/10/27 11:40:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Wir möchten wir auf die
folgende Veranstaltung der AG für Archäologie und Kunstgeschichte im
Historischen Verein für die Saargegend aufmerksam
machen: Mittwoch, 2. November
2011 Vortrag: Die
Verbreitung römischer Gottheiten in der
Saarregion Referentin: Dr. Karen Aydin,
Althistorikerin Ort: Casino Restaurant Staden,
Bismarckstraße 47, 66121 Saarbrücken Zeit: 18.00
Uhr Das Saarland gehörte im ersten
vorchristlichen Jahrhundert zum „unrömischen“ Gallien; die Römer bezeichneten es
als „unzivilisiert, langhaarig“, als „Gallia comata“. Erobert und befriedet
durch Gaius Iulius Caesar, wurde das Land in der Folgezeit in das römische Reich
eingegliedert. Verkehrssprache wurde das Lateinische. Von den intensiven
kulturellen Kontakten zwischen den Kelten und den Römern in dieser Region künden
heute noch zahlreiche steinerne Zeugnisse; Thermen, Amphitheater und Villen
wurden errichtet, römisches Tafelgeschirr hielt Einzug in die gallischen
Haushalte. Im Zentrum des Vortrags steht die
Frage nach dem Umgang der Römer und Kelten mit den religiösen Vorstellungen der
jeweils anderen Kultur, denn: so sehr Glaubensvorstellungen in der Gegenwart im
Zusammenleben von Kulturen ein trennendes Moment sein können, so war die
Religionszugehörigkeit in den polytheistischen Religionen der Antike ein die
Kulturen verbindendes Element. Der Eintritt zu dem Vortrag ist
frei. Mit freundlichen
Grüßen Renate Lang-Koetz /
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Archäologie und
Kunstgeschichte |
Date: 2011/10/27 12:48:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Antiquarische Notiz.
In der Gemeinde Niedaltdorf, Kreises Saarlouis, in der Nähe der Französischen Grenze, zeigten sich bei zufälligem Graben in einem Ackerfelde Reste alten Gemäusers, und bei fortgesetztem Nachsuchen unter dem Schutte der Fußboden eines 17 Fuß langen und 11 Fuß breiten Gemachs, welches aus wohlerhaltener Mosaik-Arbeit bestand, die in blauer, rother und weißer Farbe verschiedenartige Blumen darstellte und aus viereckigen, kleinen, in einer sehr fest gewordene Masse aus Mörtel und Ziegelmehl eingesenkten Steinen zusammengefügt war. Leider war die Zerstückelung dieses, offenbar einem Römischen Gebäude angehörigen Fußbodens bereits erfolgt, als die Kunde davon sich verbreitete, und es wurden nur einzelne Theile erhalten. Möchten die Nachforschungen daselbst fortgesetzt und über die bisherigen und fernern Resultate in diesen Blättern eine nähere Mittheilung erfolgen!
Quelle: Treviris, No 14 18.02.1835 (Bistumsarchiv Trier, Abt. 95, Nr. 333, fol. 33)
|
Date: 2011/10/28 11:46:28
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>
Salü,
eben habe ich mit einer Nachbarin gesprochen, sie ist um die 80 Jahre alt,
und dabei fiel auch der Begriff vom "Tal des Lebens". Den kenne ich von unserer
Oma her, die hat den auch immer benutzt, wenn es um die Gegend Altenkessel etc.
Richtung Saarbrücken ging. Keiner konnte mir sagen, woher der Begriff kommt. Als
ich eben die Nachbarin fragte, gestand sie mir, dass sie es auch nicht weiß.
Wenn sie ihre Eltern fragte, wurde die Frage ignoriert. Sie vermutet deshalb, es
könnte etwas mit Bordellen zu tun haben, die es "dort unten" gibt und bei uns
eher nicht.
Weiß jemand näheres darüber?
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger |
Date: 2011/10/28 17:04:12
From: Dr. Margarete Stitz <ma.stitz(a)gmx.de>
Das Letzte ist richtig. Es ging um die Sexualität, mit der man im Industriegebiet großzügiger umging. Nicht nur Altenkessel, sondern auch das Sulzbachtal gehörte dazu, wie ich es aus der Generation vor mir erfahren (eher erahnt!) habe. Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com Salü, eben habe ich mit einer Nachbarin gesprochen, sie ist um die 80 Jahre alt, und dabei fiel auch der Begriff vom "Tal des Lebens". Den kenne ich von unserer Oma her, die hat den auch immer benutzt, wenn es um die Gegend Altenkessel etc. Richtung Saarbrücken ging. Keiner konnte mir sagen, woher der Begriff kommt. Als ich eben die Nachbarin fragte, gestand sie mir, dass sie es auch nicht weiß. Wenn sie ihre Eltern fragte, wurde die Frage ignoriert. Sie vermutet deshalb, es könnte etwas mit Bordellen zu tun haben, die es "dort unten" gibt und bei uns eher nicht. Weiß jemand näheres darüber? Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger Geschützt durch HP ProtectTools |
Date: 2011/10/28 17:20:25
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>
Von: Rolgeiger(a)aol.com
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Das Tal des Lebens
Datum: Fri, 28 Oct 2011 11:46:20 +0200
Hi!
Dass es in Altenkessel ein Bordell oder gar mehrere gab, bezweifle ich doch sehr. Der Ort wurde Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Bergarbeiter- und Hüttenarbeitersiedlung geschaffen, liegt in einer Art Ausbuchtung und ist in seiner Größe eher überschaubar. Das ist bei einem Anflug über Google Earth recht gut zu erkennen.
Direkt neben Altenkessel beginnt dann Burbach als Teil des heutigen Saarbrücken. Ich vermute, dass der Begriff eher mit der Hütte und der den damit verbundenen Arbeitsmöglichkeiten zu tun hat. Das Schweigen der "Alten" ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass mit den herbeiziehenden Arbeitern, weit mehr evangelische Christen an die Saar kamen und in gewisser Weise bevorzugt wurden.
Ich werde in Saarbrücken aber noch einmal 'rumfragen
MfG
Anneliese Schumacher