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2011/01/15 03:04:42
Johannes Naumann
Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel
Datum 2011/01/15 18:27:36
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel


Betreff 2011/01/01 12:58:23
kochmich
[Regionalforum-Saar] Abwesenheitsnotiz
2011/01/15 01:12:51
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel
Autor 2011/01/15 18:27:36
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

[Regionalforum-Saar] 570 Jahre Sebastianus-Bruderschaft in St. Wendel

Date: 2011/01/15 18:13:22
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

 heute in der SZ:

Dienst an Armen im Sinne christlicher Nächstenliebe

Der Sebastianstag der St. Sebastianus-Bruderschaft ist seit 570 Jahren ein besonderer Tag der Stadt St. Wendel

Am Donnerstag, 20. Januar, begeht die St. Sebastianus-Bruderschaft ihren Patronatstag – diesmal als kleines Jubiläum, denn es sind 570 Jahre verflossen, seit die ersten Brüder sich im Jahre 1441 zur Gründung einer Vereinigung entschlossen, die bis in unsere Gegenwart ununterbrochen St. Wendeler Mitbürgern beisteht und deren Not zu lindern versucht.

St. Wendel. Der Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft lädt am Donnerstag, 20. Januar, um 9.30 Uhr zum Festhochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder in die Basilika St. Wendelin ein. Tagsüber treffen sich die Mitglieder in ihrem „Vaterhaus“, im Café Lerner, Balduinstraße, um dem Bruderrat ihre Spende für die Bedürftigen zu entrichten. Als Bildandenken erhalten sie eine moderne Darstellung des Heiligen Sebastian von der Hand des St. Wendeler Künstlers Albert Haberer. Auch Neuanmeldungen werden vom Bruderrat entgegengenommen.

Um 18 Uhr wird die traditionelle Feierstunde gehalten. Brudermeister Anton Stier hält Begrüßungsansprache und Totengedenken. Bruderschreiber Gerd Schmitt erläutert in kurzen Worten eine Statue des Heiligen Fabian, des zweiten Bruderschaftspatrons, die dieses Jahr neben der Figur des Heiligen Sebastians den Tisch des Bruderrates ziert. Den Festvortrag hält diesmal der Historiker Johannes Naumann (Foto: privat) über „Die Beziehungen zwischen der Abtei Tholey und der Stadt St. Wendel im Laufe der Jahrhunderte“.

Gegenseitig beistehen

Es waren Leute aus allen Ständen, die sich 1441 zusammentaten, um sich in einer Pest- und Hungerzeit gegenseitig beizustehen. Der Junker und der Büttel, der Geistliche und der Laie, Mitglieder aus den ehrbaren Zünften, aber auch Leute aus den so genannten „unehrlichen“ Berufen fanden sich aus Not in der „bruderschafft S. Sebastiani undt Fabiani“ wieder, die Hilfe in schwieriger Lage versprach. In einer Zeit, die weder Kranken-, Renten-, noch Unfall- und Arbeitslosenversicherung kannte, wo Seuchen und Hungersnöte sich verheerend auswirkten, wurde eine Bruderschaft gegründet. In ihrer äußeren Organisation war sie dem mittelalterlichen Zunftwesen abgeschaut. Die Bruderschaft vermittelte ihren Angehörigen das Gefühl, nicht völlig auf sich selbst gestellt zu sein und schaffte in Notzeiten eine Linderung des Übels. Zu Bruderschaftspatronen erwählten die Gründer den Pestpatron St. Sebastian und den Märtyrerpapst St. Fabian, der gegen Hungersnot angerufen wurde. Beide haben ihr Fest am 20. Januar.

Gesellschaftlicher Wandel

Im Laufe der 570 Jahre hat sich die Bruderschaft den gesellschaftlichen Wandlungen und sozialen Veränderungen angepasst, ist aber in den Grundzügen ihrem Ideal treu geblieben: Dienst an Armen im Sinne christlicher Nächstenliebe.

Die St. Wendeler St. Sebastianus-Bruderschaft von 1441 ist in ihrer sozialen Ausrichtung unter den noch bestehenden Bruderschaften die älteste und insofern einmalig, als sie nie aufgelöst war und bis zum heutigen Tag ihren sozialen Aufgaben nachkommt. Keine andere Personenvereinigung ist mit der Geschichte der alten Stadt St. Wendel so eng verknüpft wie die St. Sebastianus-Bruderschaft. red