Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg üb er der Saar

Date: 2011/01/01 12:30:25
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Inder SZ Silvester/Neujahr


Alliierter Angriff auf eine völlig hilflose Stadt

Heute vor 65 Jahren schlug eine der schwersten Stunden für Neunkirchen und Umgebung

Einmal im Monat blickt die Saarbrücker Zeitung auf Vorgänge besonderer Art in der Vergangenheit zurück: zur Erinnerung der Zeitzeugen und zur Information der später Geborenen. Heute: der Bombenangriff am 15. März 1945.

Von SZ-Mitarbeiter Gerd Meiser

 Neunkirchen. Der Anflug erfolgte aus Planquadrat "Siegfried-Paula-Sieben". Ziel war Planquadrat "Toni-Paula-Fünf". In diesem Planquadrat lag die Stadt Neunkirchen. Sie war an diesem 15. März 1945 das Ziel von fünf Bombergruppen der "zwischen Paris und Cambrais stationierten 9. USAF (US Air Force)," wie der Historiker Dr. Horst Wilhelm in dem Buch "Luftkrieg über der Saar 1939 bis 1945" schreibt (Horst Wilhelm, Klaus Zimmer, Werner Wieder: Luftkrieg über der Saar, St. Josef-Verlag und Offsetdruckerei H. Schäfer & Co. Wemmetsweiler).

Re: [Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg übe r der Saar

Date: 2011/01/01 12:45:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 01.01.2011 12:30:32 Westeuropäische Normalzeit schreibt anneliese.schumacher(a)t-online.de:

Heute vor 65 Jahren schlug eine der schwersten Stunden für Neunkirchen und Umgebung

Einmal im Monat blickt die Saarbrücker Zeitung auf Vorgänge besonderer Art in der Vergangenheit zurück: zur Erinnerung der Zeitzeugen und zur Information der später Geborenen. Heute: der Bombenangriff am 15. März 1945.

ääähm - ham wir schon den 15. März?
 
Dachte, das Jahr hat grad erst angefangen.
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Ortschronik von Silwingen

Date: 2011/01/01 12:58:19
From: valgard <valgard(a)chaosrigger.org>

Hallo

Die Ortschronik von Silwingen ( Merzig ) ist wieder im Netz.
Es handelt sich dabei um texte und Bilder die ich im Laufe der Jahre gesammelt habe.
Leider war die Akzeptsnz von seiten der Silwinger Bürger nie sehr groß.
Ich habe mich entschlossen die Chronik trotzdem wieder ins Netz zu stellen.

http://www.silwingen.de.vu
dort unter Ortschronik
Viele Bilder mit Ansichten alter Häuser enthalten

MfG
lothar bauer

--
Blog      - http://www.chaosrigger.org/chaosblog/
Grafik Galerie   - http://www.chaosrigger.org/pixel02
Terracom phantastic eZine - http://www.terracom-online.net/
ScienceFictionClubDautschland  - http://www.sfcd-online.de/
SFCD Blog - http://sfcd.eu/blog/
SF Netzwerk - http://www.scifinet.org/scifinetboard/index.php?

[Regionalforum-Saar] Abwesenheitsnotiz

Date: 2011/01/01 12:58:23
From: kochmich <kochmich(a)hotmail.com>

Liebe Kollegen, Freunde und Bekannte,

ich bin im Urlaub und erst ab 03.Januar wieder im Büro.

Frohes Fest und guter Rutsch ins neue Jahr,


Gruß,
Michael Koch.

Re: [Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg üb er der Saar

Date: 2011/01/01 13:28:12
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>


-----Original Message-----
Date: Sat, 01 Jan 2011 12:44:56 +0100
Subject: Re: [Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg über der Saar
From: Rolgeiger(a)aol.com
To: regionalforum-saar(a)genealogy.net

In einer eMail vom 01.01.2011 12:30:32 Westeuropäische Normalzeit schreibt anneliese.schumacher(a)t-online.de:

Heute vor 65 Jahren schlug eine der schwersten Stunden für Neunkirchen und Umgebung

Einmal im Monat blickt die Saarbrücker Zeitung auf Vorgänge besonderer Art in der Vergangenheit zurück: zur Erinnerung der Zeitzeugen und zur Information der später Geborenen. Heute: der Bombenangriff am 15. März 1945.

ääähm - ham wir schon den 15. März?
Dachte, das Jahr hat grad erst angefangen.
Roland Geiger
Ja, stimmt leider! Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!
Ich hatte gedacht, den Artikel vonn Silvester kopiert zu haben, in dem es um eine Dokumentation von Dr. Horst Wilhelm zum Thema geht, und den falschen erwischt. Sorry1
Anneliese Schumacher

[Regionalforum-Saar] Vortrag über Max Müller a us St. Wendel

Date: 2011/01/01 20:39:38
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

heute habe ich durch Zufall erfahren, daß am 26. Januar - das ist ein Mittwoch - ein Vortrag über Max Müller, Waderner Bürgermeister und Heimatforscher, gehalten wird. Müller, Sohn eines St. Wendeler Uhrmachers, war bis in die 1920er Bürgermeister von Wadern und hat sich besonders um die Heimatkunde in und um St. Wendel verdient gemacht.

Vortragender ist einer der profundesten zeitgenössischen Kenner der Materie, der Eifeler Histriker Dr. Josef Dreesen, der im Auftrag des St. Wendeler Stadtarchivs dessen Nachlaß im Stadtarchiv Trier bearbeitet hat - das heißt, er ist da immer noch dran, glaube ich.

Ort und Zeit:
Mittwoch, 26, Januar 2011
Oettinger Schlößchen
Wadern

Uhrzeit ist leider nicht angegeben, schätze mal so gegen 19 Uhr.

Der Vortrag findet auch bei Wind und Wetter statt, allenfalls ein defekter Motor wird als Entschuldigung für das Nichterscheinen akzeptiert.
 
Ergebenst
 
Roland Geiger, ListAdmin
 
 

[Regionalforum-Saar] Saarbrücker Wochenblatt von 1808

Date: 2011/01/04 23:32:18
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
heute bin ich im Landesarchiv SB auf eine Ausgabe der o.a. Zeitung gestoßen. Sie liegt dem Akt Nr. 128 im Jahr 1808 des Notars Roechling, St. Wendel, bei.
 
Roland Geiger
 
----------
 

Auszug aus dem Saarbrücker Wochenblatt, No 25, Samstag den 18ten Juni 1808:

- Anzeige der o.a. Versteigerung (französisch);

- Auszug aus dem Wormischen Intelligenzblatt

- Nachricht: F. Umhöfer, Mahler und Zeichenmeister aus Zweybrücken, empfiehlt sich einem verehrungswürdigen Publikum, er mahlt sowohl Portraits en miniature, als auch Zimmer nach dem neuesten Geschmack, logirt im Wolf in Saarbrücken.

- öffentliche Verpachtung der Hospitalwiesen in Saarbrücken

 
 

[Regionalforum-Saar] Nachrichten aus dem Jahr 1808

Date: 2011/01/04 23:41:32
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

heute fand ich im Landesarchiv Saarbrücken in einem Akt des St. Wendeler Notars Roechling, Nr. 80 vom 22.04.1808, ein Exemplar der nachfolgenden Zeitung, die spaltenweise in Deutsch und Französisch abgefaßt war. Publiziert in Trier bringt sie Nachrichten aus dem heutigen Saarland und Rheinland-Pfalz.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

--------------------------

 

Journal des Saardepartements, Nr. 21, vom Freytag, 15.04.1808

 

=> Fortsetzung über die Verordnung über die Pferderennen

 

=> Prefekt an die Maires: Aufforderung, ein Verzeichnis der Bevölkerung der Einwohner Ihrer Mairie, so sich zur jüdischen Religion bekennen, nach Gemeinden abgeteilt, ... einzuschicken (08.04.1808)

 

=> Mittwoch, 20. April: Verpachtung von Wiesen und Ackerland, so der Kirchenfabrik St. Wendel gehörend, auf sechs Jahre

 

=> Freitag, 22. April Verpachtung von Wiesen und Ackerland auf dem Schwarzhof zu Gonnesweiler

 

=> 3. Mai: Gottfried Heß, Müller in Lautzkirchen als Vormund, und Clemens Nehlig, Huffschmied zu St. Johann, als Beivormund der minorennen Kinder des verstorbenen Gottfried Heß und seiner Ehefrau Catharina Nagel von St. Johann: Güterversteigerung:

1. eine Mahlmühle mit 3 Gängen

2. eine Ölmühle mit zwei Gängen

3. eine Wohnung

4. zwei Nebengebäude, bestehend in Stall, Scheuer und Heuspeicher

5. Gärten und Wiesen um die Mühle

alles auf Bann von St. Johann.

 

=> Rittersdorf bei Bitburg: Versteigerung des Böhmerschen Landhauses am 18.

 

=> Versteigerung eines Wohnhaus in Serrig aus dem Nachlaß von Nikolaus Britten und Margaretha Jäger, Ackerer in Beurich am 25. April

 

=> Nikolas Feilen, Mairie-Sekretär in Schweich, wegen Beschlagnahmung gegen Peter Förger, Müller in der Thalmühle bei Longuich mit Güterbeschreibung, bestehend in einem Bauplatz in Longuich in der Fahrgasse, einer Mahlmühle mit einem Gange, eben der Thalmühle, einem Mühlenteich, etc.

 

=> Zahnarzt Herr Balthasard, bekannt durch seine Geschicklichkeit, macht alle mögliche Operationen für die Erhaltung und Reinlichkeit der Zähne. Er logiert in der Fleischgasse in der „Goldenen Kugel“ Nor 451 und wird nur 5 Tage hier verweilen.

 

[Regionalforum-Saar] Der Jakobsweg von St. Wende l nach Saarbrücken

Date: 2011/01/05 00:24:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,

 

im Verlag Echolot im Saarbrücker Landesarchiv ist eine Broschüre erschienen, die den Titel „Der Jakobsweg von St. Wendel nach Saarbrücken“ trägt. Da ich bei der Eröffnung dieses Jakobswegs im Oktober dabei war, habe ich mal kurz in den St. Wendeler Teil hineingeschaut – quasi, um mich zu orientieren. Gut, daß ich mich in St. Wendel und Umgebung etwas auskenne – mit der Beschreibung im Buch läuft man in die Irre.

 

Da heißt es:

 

„Von der Basilika steigen wir auf der „Luisenstraße“ hinunter ins Tal des Todbachs“

 

Hoffentlich sucht den keiner der Wanderer, denn a) ist der Bach nicht ausgewiesen und b) liegt er in der Kelsweilerstraße

 

„, überqueren ihn und treffen auf einen beschrankten Bahnübergang (Linie Mainz-Saarbrücken). 200 m hinter dem Bahnübergang biegen wir links haltend in die Kelsweilerstraße, überqueren die Blies und biegen nach links in die Schulstraße.“

 

Nein, da biegen wir nicht in die Kelsweilerstraße ein, da sind wir schon seit 50 Metern vor der Brücke über den Todtbach (Zusammentreffen von Brühlstraße, Kelsweilerstraße, Luisenstraße) drin. Die Abbiegung am Fuße des Gudesberges liegt außerdem nur knapp 100 Meter hinter dem Bahnübergang. Daß wir an der Felsenmühle (die hätte man nennen können, die ist nicht zu übersehen) die Blies überqueren, dürfte auch nicht gut zu erkennen sein, denn auch diese ist nirgends ausgewiesen. Vor der Bliesüberquerung sollte bemerkt werden, daß es sinnvoll ist, die Kelsweilerstraße zu überqueren, sonst wird’s hinten dran kompliziert (wobei die Überquerung nicht ungefährlich ist – kein regulärer Übergang weit und breit). 100 Meter später – nach der Bliesüberquerung - links abzubiegen, wäre fatal, denn nun sind wir in der St. Annenstraße, die uns links wieder zur Stadt zurückführt. Korrekt wäre es, nach rechts abzubiegen, hier irgendwo die nach rechts führende Alsfassener Straße zu überqueren, um dann nach etwa 50 Metern links in die Schulstraße einzubiegen. Die Schulstraße führt an der nicht mehr vorhandenen Schule vorbei in die Danziger Straße hinein.

 

„Auf der Danziger Straße verlassen wir St. Wendel.“

 

Zumindest verlassen wir die bewohnten Bezirke.

 

„Am Damm der B41 biegen wir nach rechts (nördlich) und gehen parallel zur Schnellstraße ca 1 km bis zu einer Brücke über die B41.“

 

Mit einer einfachen Karte hätte man nachmessen können, daß es knapp 850 Meter sind. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn wir wüßten, daß wir die Brücke überqueren sollen.

 

„In der Ferne sehen wir den Schaumberg mit seinem Turm, an dessen Fuß Tholey mit der Abteikirche liegt. Hinter der Brücke gehen wir geradeaus über den Golfplatz. Am Vereinsgebäude vorbei erreichen wir auf einer asphaltierten Straße, die sich durch das Golfplatz-Gelände schlängelt, das Tal des Hofbachs.“

 

Das „Vereinsgebäude“ ist das post-moderne Golfhotel. Hilfreich wäre der Hinweis, daß auf dem Golfplatz jederzeit mit fliegenden Bällen zu rechnen ist. Die Bahnen 7 und 8 liegen gleich links und rechts unseres Weges, weniger als 20 Meter entfernt.

Das Tal des Hofbachs ist nicht als solches ausgewiesen. Hier wäre eine Entfernungsangabe hilfreich; dann wüßten wir, daß es bis dorthin etwas über 1,6 km sind.

 

„ Wir biegen nach rechts ab, überqueren den Bach und erreichen den Wallesweilerhof (Einkehrmöglichkeit).“

 

Hier ist wichtig zu erwähnen, daß wir nicht an der Abbiege zum Gasthaus Wallesweilerhof abbiegen, sondern eine Abbiege später zum eigentlichen Hof.

 

„In der Ortsmitte biegt unser Pilgerweg nach links ab. Am Ortsausgang steht rechts die kleine Annenkapelle mit gotischer Madonna und Sebastianusskulptur. Ab hier befinden wir uns auf einer alten Römerstraße, die bis Tholey führt.“

 

Keine Ahnung, woher diese Information stammt, aber keinesfalls handelt es sich bei dieser Straße um eine Römerstraße. Es ist die alte Hauptstraße von St. Wendel nach Tholey, aber ob sie von den Römern stammt, weiß kein Mensch.

 

„Hinter der Höhe treffen wir auf die L133 nach Winterbach. Wir überqueren die Straße (Vorsicht) und gehen am Siedlungsrand vorbei bis zum Sportplatz.

 

Vom Sportplatz steigen wir hoch zur Kupp (302 m). Kurz vor dem Marienhof treffen wir auf den Naheweg (blaues N).“

 

Wenn mich meine Karte nicht täuscht, liegt die Kupp mit knapp 391 Höhenmetern vorn an der Landstraße zwischen Winterbach und Alsweiler. Der steile Aufstieg am Sportplatz führt zwischen Heiligenberg und Kupp hinauf. Oben treffen wir nicht auf den „Naheweg“ – den Namen kennt hier niemand – sondern auf eine alte Römerstraße, die in Nord-Süd-Richtung verläuft und bei uns hier oben „Rennstraße“ oder auch „Rheinstraße“, unten bei Saarbrücken „Grülingstraße“ heißt. Verwirrend ist, daß der südlich an dieser Straße zwischen Alsweiler und Winterbach gelegene Ortsteil von Alsweiler (stimmt doch, oder?) ebenfalls „Rheinstraße“ heißt.

 

„ Auf dem Naheweg biegen wir nach links Richtung Rheinstraße ab. (Wer Alsweiler im Tal umgehen möchte, kann auf der Römerstraße (=Naheweg) geradeaus weitergehen, hinauf in den Wareswald. Nach 3 km stößt man auf eine quer laufende Teerstraße, auf der man – vorbei an römischen Ausgrabungen – Tholey in ca. 90 min erreicht.“

 

Sinnvoll wäre es, darauf hinzweisen, daß man auf der Teerstraße nach links abbiegen muß, nach rechts geht’s nämlich nach Oberthal.

 

„Am Marienhof vorbei und über die Kupp mit weitem Blick auf Tholey und den Schaumberg gelangen wir zur B269 (St. Wendel-Tholey), überqueren sie (Vorsicht)“

 

Hier muß ein großes VORSICHT hin, die Überquerung ist gefährlich.

 

„und biegen nach ca. 400 m rechts ab, hinunter ins Tal. Auf der Wendalinusstraße erreichen wir Alsbach und die Bundesstraße, der wir fast bis zur Kirche folgen.“

 

Nun ja, der Ort heißt Alsweiler und nicht Alsbach, wenn auch letzterer hier durchfließt. Wir folgen nicht bis fast zur Kirche, sondern biegen schon ein gutes Stück unterhalb – in der 90-Grad-Kurve – geradeaus ab.

 

Soweit die ersten zwei Seiten des neuen Jakobsweg-Wanderführers. Hoffentlich gehen nicht zu viele Leute verloren.

 

E Ultreia

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] SZ: Ehrung für Heinrich S chwingel in seinem Heimatort Oberlinxweiler

Date: 2011/01/05 08:39:08
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 

Platz vor Kulturscheune wird Heinrich Schwingel gewidmet

Ortsrat von Oberlinxweiler ehrt den honorigen Mann aus dem St. Wendeler Stadtteil mit einer Namensgebung

Heinrich Schwingel aus Oberlinxweiler hat sich als Heimatforscher und Künstler in seinem langen Leben einen guten Ruf erworben. Jetzt wird ein Platz im Ort nach ihm benannt.

Oberlinxweiler. In Oberlinxweiler wird der Platz vor der Kulturscheune und den denkmalgeschützten Häusern Niederlinxweiler Straße 7 (Hochmühle) und 9 (Trappe Haus) nach dem kürzlich im Alter von 92 Jahren verstorbenen Heimatforscher, Sammler, Naturschützer und Künstler Heinrich Schwingel benannt. Das hat der Ortsrat in seiner Sitzung beschlossen. Nach Angaben von Ortsvorsteher Jürgen Zimmer will der Ortsrat damit Heinrich Schwingel für seine vielfältigen Verdienste um den Ort ehren und die Erinnerung an den außergewöhnlichen Menschen wach halten.

Zimmer begründete seinen Antrag auf Benennung des Platzes insbesondere damit, dass Schwingel wertvolle Oberlinxweiler Handschriften (Güterextrakte und die Bilanzen der Heimmeier zwischen 1750 und 1870), die er bereits in den 30er Jahren vor der Vernichtung gerettet hatte, anlässlich seines 90. Geburtstages bei einem Empfang in der Staatskanzlei an das saarländische Landarchiv übergeben hatte. Damit stehen diese äußerst seltenen Quellen, die über das Leben der kleinen Leute auf dem Land berichten und damit „Geschichte von untern“ schreiben, jetzt für die Forschung zur Verfügung. Heinrich Schwingel gilt auch als der „Vater“ des Naturschutzgebietes Steinberg in Oberlinxweiler und war lange Jahre der örtliche Naturschutzbeauftragte. Mit der ersten Biotopkartierung des Steinbergs in den 70er Jahren dokumentierte er das Vorkommen zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten in dem ehemaligen Steinbruch und legte damit den Grundstein für die spätere Ausweisung als Naturschutzgebiet. Noch mit mehr als 85 Jahren führte Heinrich Schwingel Besuchergruppen durch den Steinberg und konnte dabei nicht nur Flora und Fauna bestimmen, er berichtete dabei auch über die Geschichte der Steinbrüche und das oft harte Leben der Steinbrucharbeiter. Auch als Künstler hatte er sich - insbesondere mit seinen Federzeichnungen - weit über den Kreis St. Wendel hinaus einen Namen gemacht. So hatte er Anfang der 70er Jahre auch das Wappen der damals noch selbstständigen Gemeinde Oberlinxweiler entworfen.

Für Ortsvorsteher Jürgen Zimmer passt die Benennung des Platzes auch deshalb besonders gut, weil Heinrich Schwingel in einem der angrenzenden Häuser geboren wurde. Sein Geburtshaus Niederlinxweilerstraße 9, in dem er auch fast sein ganzes Leben verbracht hat, trägt den Hausnamen „Trappe Haus“, weshalb Heinrich Schwingel von den Älteren in Oberlinxweiler auch „Trappe Henner“ genannt wurde. So wird „Trappe Haus“ in Zukunft direkt am „Heinrich-Schwingel-Platz“ stehen. Ortsvorsteher Jürgen Zimmer will, wenn der Platz hergerichtet ist, in einer Feier eine Gedenkplakette enthüllen. red

Re: [Regionalforum-Saar] [SPAM] Der Jakobsweg von St. Wendel nach Saarbrücken

Date: 2011/01/05 11:55:34
From: Werner Schmitt <wermitt(a)schlau.com>


Hallo Roland,
 
so ein Pilger braucht doch sehr viel Gottvertrauen. So wie man sieht und liest.
 
Gruß
Werner
----- Original Message -----
Sent: Wednesday, January 05, 2011 12:24 AM
Subject: [SPAM][Regionalforum-Saar] Der Jakobsweg von St. Wendel nach Saarbrücken

Salü,

 

im Verlag Echolot im Saarbrücker Landesarchiv ist eine Broschüre erschienen, die den Titel „Der Jakobsweg von St. Wendel nach Saarbrücken“ trägt. Da ich bei der Eröffnung dieses Jakobswegs im Oktober dabei war, habe ich mal kurz in den St. Wendeler Teil hineingeschaut – quasi, um mich zu orientieren. Gut, daß ich mich in St. Wendel und Umgebung etwas auskenne – mit der Beschreibung im Buch läuft man in die Irre.

 

Da heißt es:

 

„Von der Basilika steigen wir auf der „Luisenstraße“ hinunter ins Tal des Todbachs“

 

Hoffentlich sucht den keiner der Wanderer, denn a) ist der Bach nicht ausgewiesen und b) liegt er in der Kelsweilerstraße

 

„, überqueren ihn und treffen auf einen beschrankten Bahnübergang (Linie Mainz-Saarbrücken). 200 m hinter dem Bahnübergang biegen wir links haltend in die Kelsweilerstraße, überqueren die Blies und biegen nach links in die Schulstraße.“

 

Nein, da biegen wir nicht in die Kelsweilerstraße ein, da sind wir schon seit 50 Metern vor der Brücke über den Todtbach (Zusammentreffen von Brühlstraße, Kelsweilerstraße, Luisenstraße) drin. Die Abbiegung am Fuße des Gudesberges liegt außerdem nur knapp 100 Meter hinter dem Bahnübergang. Daß wir an der Felsenmühle (die hätte man nennen können, die ist nicht zu übersehen) die Blies überqueren, dürfte auch nicht gut zu erkennen sein, denn auch diese ist nirgends ausgewiesen. Vor der Bliesüberquerung sollte bemerkt werden, daß es sinnvoll ist, die Kelsweilerstraße zu überqueren, sonst wird’s hinten dran kompliziert (wobei die Überquerung nicht ungefährlich ist – kein regulärer Übergang weit und breit). 100 Meter später – nach der Bliesüberquerung - links abzubiegen, wäre fatal, denn nun sind wir in der St. Annenstraße, die uns links wieder zur Stadt zurückführt. Korrekt wäre es, nach rechts abzubiegen, hier irgendwo die nach rechts führende Alsfassener Straße zu überqueren, um dann nach etwa 50 Metern links in die Schulstraße einzubiegen. Die Schulstraße führt an der nicht mehr vorhandenen Schule vorbei in die Danziger Straße hinein.

 

„Auf der Danziger Straße verlassen wir St. Wendel.“

 

Zumindest verlassen wir die bewohnten Bezirke.

 

„Am Damm der B41 biegen wir nach rechts (nördlich) und gehen parallel zur Schnellstraße ca 1 km bis zu einer Brücke über die B41.“

 

Mit einer einfachen Karte hätte man nachmessen können, daß es knapp 850 Meter sind. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn wir wüßten, daß wir die Brücke überqueren sollen.

 

„In der Ferne sehen wir den Schaumberg mit seinem Turm, an dessen Fuß Tholey mit der Abteikirche liegt. Hinter der Brücke gehen wir geradeaus über den Golfplatz. Am Vereinsgebäude vorbei erreichen wir auf einer asphaltierten Straße, die sich durch das Golfplatz-Gelände schlängelt, das Tal des Hofbachs.“

 

Das „Vereinsgebäude“ ist das post-moderne Golfhotel. Hilfreich wäre der Hinweis, daß auf dem Golfplatz jederzeit mit fliegenden Bällen zu rechnen ist. Die Bahnen 7 und 8 liegen gleich links und rechts unseres Weges, weniger als 20 Meter entfernt.

Das Tal des Hofbachs ist nicht als solches ausgewiesen. Hier wäre eine Entfernungsangabe hilfreich; dann wüßten wir, daß es bis dorthin etwas über 1,6 km sind.

 

„ Wir biegen nach rechts ab, überqueren den Bach und erreichen den Wallesweilerhof (Einkehrmöglichkeit).“

 

Hier ist wichtig zu erwähnen, daß wir nicht an der Abbiege zum Gasthaus Wallesweilerhof abbiegen, sondern eine Abbiege später zum eigentlichen Hof.

 

„In der Ortsmitte biegt unser Pilgerweg nach links ab. Am Ortsausgang steht rechts die kleine Annenkapelle mit gotischer Madonna und Sebastianusskulptur. Ab hier befinden wir uns auf einer alten Römerstraße, die bis Tholey führt.“

 

Keine Ahnung, woher diese Information stammt, aber keinesfalls handelt es sich bei dieser Straße um eine Römerstraße. Es ist die alte Hauptstraße von St. Wendel nach Tholey, aber ob sie von den Römern stammt, weiß kein Mensch.

 

„Hinter der Höhe treffen wir auf die L133 nach Winterbach. Wir überqueren die Straße (Vorsicht) und gehen am Siedlungsrand vorbei bis zum Sportplatz.

 

Vom Sportplatz steigen wir hoch zur Kupp (302 m). Kurz vor dem Marienhof treffen wir auf den Naheweg (blaues N).“

 

Wenn mich meine Karte nicht täuscht, liegt die Kupp mit knapp 391 Höhenmetern vorn an der Landstraße zwischen Winterbach und Alsweiler. Der steile Aufstieg am Sportplatz führt zwischen Heiligenberg und Kupp hinauf. Oben treffen wir nicht auf den „Naheweg“ – den Namen kennt hier niemand – sondern auf eine alte Römerstraße, die in Nord-Süd-Richtung verläuft und bei uns hier oben „Rennstraße“ oder auch „Rheinstraße“, unten bei Saarbrücken „Grülingstraße“ heißt. Verwirrend ist, daß der südlich an dieser Straße zwischen Alsweiler und Winterbach gelegene Ortsteil von Alsweiler (stimmt doch, oder?) ebenfalls „Rheinstraße“ heißt.

 

„ Auf dem Naheweg biegen wir nach links Richtung Rheinstraße ab. (Wer Alsweiler im Tal umgehen möchte, kann auf der Römerstraße (=Naheweg) geradeaus weitergehen, hinauf in den Wareswald. Nach 3 km stößt man auf eine quer laufende Teerstraße, auf der man – vorbei an römischen Ausgrabungen – Tholey in ca. 90 min erreicht.“

 

Sinnvoll wäre es, darauf hinzweisen, daß man auf der Teerstraße nach links abbiegen muß, nach rechts geht’s nämlich nach Oberthal.

 

„Am Marienhof vorbei und über die Kupp mit weitem Blick auf Tholey und den Schaumberg gelangen wir zur B269 (St. Wendel-Tholey), überqueren sie (Vorsicht)“

 

Hier muß ein großes VORSICHT hin, die Überquerung ist gefährlich.

 

„und biegen nach ca. 400 m rechts ab, hinunter ins Tal. Auf der Wendalinusstraße erreichen wir Alsbach und die Bundesstraße, der wir fast bis zur Kirche folgen.“

 

Nun ja, der Ort heißt Alsweiler und nicht Alsbach, wenn auch letzterer hier durchfließt. Wir folgen nicht bis fast zur Kirche, sondern biegen schon ein gutes Stück unterhalb – in der 90-Grad-Kurve – geradeaus ab.

 

Soweit die ersten zwei Seiten des neuen Jakobsweg-Wanderführers. Hoffentlich gehen nicht zu viele Leute verloren.

 

E Ultreia

 

Roland Geiger


_______________________________________________
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http://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar

[Regionalforum-Saar] Rheinstraße

Date: 2011/01/05 13:05:02
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
habe gerade erfahren, daß "Rheinstraße" kein Ortsteil von Alsweiler, sondern von Marpingen ist. Da war mein eigenes Fragezeichen wohl berechtigt. Danke
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Fwd: Familienbuch Brücken und Ohmbach erschienen

Date: 2011/01/08 21:03:09
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hallo Forscherfreunde,

zun=E4chst einmal noch alles Gute f=FCr  2011!

Im Dezember habe ich mein neuestes Familienbuch ver=F6ffentlicht. Das =20
Familienbuch der evangelischen Familien von Br=FCcken und Ohmbach 1650 -=
 1900. =20
Darin enthalten sind die Orte Br=FCcken, Ober- und Niederohmbach, sowie di=
e =20
Paulengrunderm=FChle und das Hodenbacher Falterhaus.

Das Buch kostet 19,--  Euro (+ Porto/Verpackung) und ist bei mir erh=E4ltl=
ich.


Ebenfalls im  letzten Jahr ist erschienen: "Dermahliger Zustand des Amptes=
=20
Lichtenberg und  Nohfelden sampt beygef=FCgtem Denombrement 1704".
Es sind die =E4ltesten  bekannten Bev=F6lkerungslisten des Oberamtes=20
Lichtenberg mit Kreisgeld-,  Schatzungs- und Viehhalterlisten.
Das Buch ist f=FCr 12,-- Euro (+  Porto/Verpackung) =FCber Michael Cappel=
 zu=20
beziehen.

Beide B=FCcher k=F6nnen  =FCber mich bestellt werden.

Mit freundlichen Gr=FC=DFen

Thomas Martin  Pfaff
_thomasm1pfaff(a)aol.com_ (mailto:thomasm1pfaff(a)aol.com)=20
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Hallo Forscherfreunde,

zun=C3=A4chst einmal noch alles Gute f=C3=BCr 2011!

Im Dezember habe ich mein neuestes Familienbuch ver=C3=B6ffentlicht. Das=
 Familienbuch der evangelischen Familien von Br=C3=BCcken und Ohmbach 1650=
 - 1900. Darin enthalten sind die Orte Br=C3=BCcken, Ober- und Niederohmba=
ch, sowie die Paulengrunderm=C3=BChle und das Hodenbacher Falterhaus.

Das Buch kostet 19,-- Euro (+ Porto/Verpackung) und ist bei mir erh=C3=A4l=
tlich.


Ebenfalls im letzten Jahr ist erschienen: "Dermahliger Zustand des Amptes=
 Lichtenberg und Nohfelden sampt beygef=C3=BCgtem Denombrement 1704".
Es sind die =C3=A4ltesten bekannten Bev=C3=B6lkerungslisten des Oberamtes=
 Lichtenberg mit Kreisgeld-, Schatzungs- und Viehhalterlisten.
Das Buch ist f=C3=BCr 12,-- Euro (+ Porto/Verpackung) =C3=BCber Michael Ca=
ppel zu beziehen.

Beide B=C3=BCcher k=C3=B6nnen =C3=BCber mich bestellt werden.

Mit freundlichen Gr=C3=BC=C3=9Fen

Thomas Martin Pfaff




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Content-Type: text/html; charset="utf-8"

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<div>Hallo Forscherfreunde,</div>


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<div>zun=C3=A4chst einmal noch alles Gute f=C3=BCr 2011!</div>


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<div>Im Dezember habe ich mein neuestes Familienbuch ver=C3=B6ffentlicht.=
 Das Familienbuch der evangelischen Familien von Br=C3=BCcken und Ohmbach=
 1650 - 1900. Darin enthalten sind die Orte Br=C3=BCcken, Ober- und Nieder=
ohmbach, sowie die Paulengrunderm=C3=BChle und das Hodenbacher Falterhaus.=
</div>


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<div>Das Buch kostet 19,-- Euro (+ Porto/Verpackung) und ist bei mir erh=
=C3=A4ltlich.</div>


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<div>Ebenfalls im letzten Jahr ist erschienen: "Dermahliger Zustand des Am=
ptes Lichtenberg und Nohfelden sampt beygef=C3=BCgtem Denombrement 1704".<=
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<div>Es sind die =C3=A4ltesten bekannten Bev=C3=B6lkerungslisten des Obera=
mtes Lichtenberg mit Kreisgeld-, Schatzungs- und Viehhalterlisten.</div>


<div>Das Buch ist f=C3=BCr 12,-- Euro (+ Porto/Verpackung) =C3=BCber Micha=
el Cappel zu beziehen.</div>


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<div>Beide B=C3=BCcher k=C3=B6nnen =C3=BCber mich bestellt werden.</div>


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<div>Mit freundlichen Gr=C3=BC=C3=9Fen</div>


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<div>Thomas Martin Pfaff<br>
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Re: [Regionalforum-Saar] Fwd: Familienbuch Brücken und Ohmbach erschienen

Date: 2011/01/08 22:04:07
From: Johannes Naumann <johannesnaumann(a)t-online.de>

Hallo Roland,

rufe mich doch wegen der Grabsitten zurück!

Gruß

Johannes

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net
[mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von
Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Samstag, 8. Januar 2011 21:03
An: saarland-l(a)genealogy.net
Cc: pfalz-l(a)genealogy.net; hunsrueck-l(a)genealogy.net;
regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Fwd: Familienbuch Brücken und Ohmbach
erschienen

Hallo Forscherfreunde,

zun=3DE4chst einmal noch alles Gute f=3DFCr  2011!

Im Dezember habe ich mein neuestes Familienbuch ver=3DF6ffentlicht. Das =3D=
20
Familienbuch der evangelischen Familien von Br=3DFCcken und Ohmbach 1650 -=
=3D  1900. =3D20 Darin enthalten sind die Orte Br=3DFCcken, Ober- und
Niederohmbach, sowie d= i=3D e =3D20 Paulengrunderm=3DFChle und das
Hodenbacher Falterhaus.

Das Buch kostet 19,--  Euro (+ Porto/Verpackung) und ist bei mir erh=3DE4lt=
l=3D ich.


Ebenfalls im  letzten Jahr ist erschienen: "Dermahliger Zustand des Amptes=
=3D
=3D20
Lichtenberg und  Nohfelden sampt beygef=3DFCgtem Denombrement 1704".
Es sind die =3DE4ltesten  bekannten Bev=3DF6lkerungslisten des Oberamtes=3D=
20
Lichtenberg mit Kreisgeld-,  Schatzungs- und Viehhalterlisten.
Das Buch ist f=3DFCr 12,-- Euro (+  Porto/Verpackung) =3DFCber Michael Capp=
el=3D
 zu=3D20
beziehen.

Beide B=3DFCcher k=3DF6nnen  =3DFCber mich bestellt werden.

Mit freundlichen Gr=3DFC=3DDFen

Thomas Martin  Pfaff
_thomasm1pfaff(a)aol.com_ (mailto:thomasm1pfaff(a)aol.com)=3D20

[Regionalforum-Saar] St. Wendel 1974 - frei nach Leo Kornbrust und Felicitas Frischmuth

Date: 2011/01/11 17:59:50
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
am letzten Mittwoch kam im Saarländischen Rundfunk ein Film über St. Wendel aus dem Jahre 1974. 28 Minuten in Farbe.
 
Wer ihn sich (noch-)mal anschauen will, hier gibts ihn im Internet:
 
 
Jerres, hann mia dòmòhls ousgesiehn.
 
Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Jzt Kellners Assimentum - Nachtrag

Date: 2011/01/12 18:35:04
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü, 

letztes Jahr hatte ich nach  der Bedeutung des Wortes „assimentum“ 
gefragt, das in einer Liste der Güter der  St. Wendeler Kellerey von 1758 öfters 
genannt wird. Dort heißt es stets „Jzt  Kellers Assimentum“ (wobei das „Jzt“ 
nicht „ist“, sondern „jetzt“ bedeutet).  

Der Herr Dr. Nolden, Stadtarchiv Trier, hat das Wort weder im  klassischen 
Thesaurus, noch im neuen mittellateinischen Wörterbuch ermitteln  können, 
auch in den frühneuzeitlichen Nachschlagewerken Zedler und Krünitz ist  es 
nicht zu finden. Seiner Einschätzung nach handelte es sich um „abgeschliffene  
Form von Assigmentum, was von assignare (zustehen) herrührt. Des Kellners  
assimentum sind Landstücke, deren Nutznießung dem Kellner  zustehen.“

Frau Dr. Stitz hat auf dieser Basis des Rätsels Lösung  gefunden. Sie 
schrieb mir, daß die „Ableitung von assignare (nicht "zustehen",  sondern 
"zuweisen, zuteilen, zuschreiben")“ plausibel sei, „denn das  mittellateinische 
assignamentum ist im Lexikon von DuCange erklärt als  zugewiesene Einkunft aus 
Grund und Boden. Sie vermutet – wie schon Dr. Nolden  zuvor -, daß die 
Vokabel noch ein bisschen mehr "abgeschliffen" wurde;  „vielleicht hat man auch 
zunächst durch irgendein Zeichen die Kürzung markiert  und das später nicht 
mehr getan.“

Ich denke, damit hat sich eine  plausible Lösung gefunden, mit der wir (ich 
auf jeden Fall) sauber leben können.  Vielen Dank allen, die sich durch 
Lösungsvorschläge darum bemüht  haben.

Mit freundlichen Grüßen 

Roland Geiger 

[Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

Date: 2011/01/15 01:12:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Salü,
 
eben stieß ich in einer Stadtrechnung von St. Wendel aus dem Jahr 1700 auf diese Meldung. Kann jemand damit etwas anfangen?
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger
 
---------------------------
 
Stadtarchiv St. Wendel

Stadtrechnung, A 73, 1700

 

Seite 193. Als die Säue von bösen Hunden gebissen wurden und mit St. Hauperts Schlüssel gebrannt wurden und eine singende Messe zu Ehren St. Hauperts gehalten wurde, sind 2 Reichsthaler ausgegeben worden.

Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

Date: 2011/01/15 03:04:42
From: Johannes Naumann <johannesnaumann(a)t-online.de>

Hallo Roland,

 

gemeint ist sicherlich der Hl. Hubertus. Der Kult ist in Nonnweiler bestens belegt. Sicher weiß Edgar Schwer hierzu eine Menge.

 

Gruß

 

Johannes

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Samstag, 15. Januar 2011 01:13
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

 

Salü,

 

eben stieß ich in einer Stadtrechnung von St. Wendel aus dem Jahr 1700 auf diese Meldung. Kann jemand damit etwas anfangen?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

---------------------------

 

Stadtarchiv St. Wendel

Stadtrechnung, A 73, 1700

 

Seite 193. Als die Säue von bösen Hunden gebissen wurden und mit St. Hauperts Schlüssel gebrannt wurden und eine singende Messe zu Ehren St. Hauperts gehalten wurde, sind 2 Reichsthaler ausgegeben worden.

[Regionalforum-Saar] 570 Jahre Sebastianus-Bruderschaft in St. Wendel

Date: 2011/01/15 18:13:22
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

 heute in der SZ:

Dienst an Armen im Sinne christlicher Nächstenliebe

Der Sebastianstag der St. Sebastianus-Bruderschaft ist seit 570 Jahren ein besonderer Tag der Stadt St. Wendel

Am Donnerstag, 20. Januar, begeht die St. Sebastianus-Bruderschaft ihren Patronatstag – diesmal als kleines Jubiläum, denn es sind 570 Jahre verflossen, seit die ersten Brüder sich im Jahre 1441 zur Gründung einer Vereinigung entschlossen, die bis in unsere Gegenwart ununterbrochen St. Wendeler Mitbürgern beisteht und deren Not zu lindern versucht.

St. Wendel. Der Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft lädt am Donnerstag, 20. Januar, um 9.30 Uhr zum Festhochamt für die lebenden und verstorbenen Mitglieder in die Basilika St. Wendelin ein. Tagsüber treffen sich die Mitglieder in ihrem „Vaterhaus“, im Café Lerner, Balduinstraße, um dem Bruderrat ihre Spende für die Bedürftigen zu entrichten. Als Bildandenken erhalten sie eine moderne Darstellung des Heiligen Sebastian von der Hand des St. Wendeler Künstlers Albert Haberer. Auch Neuanmeldungen werden vom Bruderrat entgegengenommen.

Um 18 Uhr wird die traditionelle Feierstunde gehalten. Brudermeister Anton Stier hält Begrüßungsansprache und Totengedenken. Bruderschreiber Gerd Schmitt erläutert in kurzen Worten eine Statue des Heiligen Fabian, des zweiten Bruderschaftspatrons, die dieses Jahr neben der Figur des Heiligen Sebastians den Tisch des Bruderrates ziert. Den Festvortrag hält diesmal der Historiker Johannes Naumann (Foto: privat) über „Die Beziehungen zwischen der Abtei Tholey und der Stadt St. Wendel im Laufe der Jahrhunderte“.

Gegenseitig beistehen

Es waren Leute aus allen Ständen, die sich 1441 zusammentaten, um sich in einer Pest- und Hungerzeit gegenseitig beizustehen. Der Junker und der Büttel, der Geistliche und der Laie, Mitglieder aus den ehrbaren Zünften, aber auch Leute aus den so genannten „unehrlichen“ Berufen fanden sich aus Not in der „bruderschafft S. Sebastiani undt Fabiani“ wieder, die Hilfe in schwieriger Lage versprach. In einer Zeit, die weder Kranken-, Renten-, noch Unfall- und Arbeitslosenversicherung kannte, wo Seuchen und Hungersnöte sich verheerend auswirkten, wurde eine Bruderschaft gegründet. In ihrer äußeren Organisation war sie dem mittelalterlichen Zunftwesen abgeschaut. Die Bruderschaft vermittelte ihren Angehörigen das Gefühl, nicht völlig auf sich selbst gestellt zu sein und schaffte in Notzeiten eine Linderung des Übels. Zu Bruderschaftspatronen erwählten die Gründer den Pestpatron St. Sebastian und den Märtyrerpapst St. Fabian, der gegen Hungersnot angerufen wurde. Beide haben ihr Fest am 20. Januar.

Gesellschaftlicher Wandel

Im Laufe der 570 Jahre hat sich die Bruderschaft den gesellschaftlichen Wandlungen und sozialen Veränderungen angepasst, ist aber in den Grundzügen ihrem Ideal treu geblieben: Dienst an Armen im Sinne christlicher Nächstenliebe.

Die St. Wendeler St. Sebastianus-Bruderschaft von 1441 ist in ihrer sozialen Ausrichtung unter den noch bestehenden Bruderschaften die älteste und insofern einmalig, als sie nie aufgelöst war und bis zum heutigen Tag ihren sozialen Aufgaben nachkommt. Keine andere Personenvereinigung ist mit der Geschichte der alten Stadt St. Wendel so eng verknüpft wie die St. Sebastianus-Bruderschaft. red

Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

Date: 2011/01/15 18:27:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

In einer eMail vom 15.01.2011 03:05:17 Westeuropäische Normalzeit schreibt johannesnaumann(a)t-online.de:

gemeint ist sicherlich der Hl. Hubertus. Der Kult ist in Nonnweiler bestens belegt. Sicher weiß Edgar Schwer hierzu eine Menge.

Hallo,
 
Edgar Schwer hat mir heute dazu zwei sehr interessante Emails geschrieben, deren Inhalt ich mit seiner Zustimmung gern wiedergebe.
 
Vielen Dank, Herr Schwer.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger
 
------------------------
 

Über den Hubertusschlüssel

von Edgar Schwer, Nonnweiler

 

Der Hubertusschlüssel in Nonnweiler wurde in der Tat, wie Johannes Naumann schrieb, zum sogenannten Brennen der armen Tollwutopfer benutzt.

 

Die Hubertusbruderschaft ließ die Hubertusherren aus  St. Hubert in Belgien kommen.  Durch die Berührung des Schlüssels mit Teilen der Original Hubertusstola wurde diesem eine große Heilkraft vor der Tollwut zugeschrieben. Das der Schlüssel in St. Wendel war, ist belegt. Er war aber auch in St. Ingbert und in Morbach. Noch 1856 kam eine Anfrage aus dem Hunsrück, ob man einen gebissenen Jungen heimlich brennen könne.

 

Nach 1815, also in preußischer Zeit wurde der Kult von der Kirche verboten. Übrigens mit einer sehr aufgeklärten und sachlichen Begründung, die ich gestern noch in Händen hielt.

 

Die Hubertusbruderschaft im benachbarten Geisfeld besaß einige Wiesen, deren Ertrag man für die Anreise Hubertusherren verwandte.

 

Der Nonweiler Hubertuskult geht auf das Patrozinium des hl. Hubertus zurück. Südlich der Mosel ist es der einzige Ort in dem dieser Brauch ausgeübt wurde. Selbst in Nohfelden wurde noch bei protestantischen Visitationen bemängelt, das immer noch des "Hupprechts" Bild verehrt würde.

 

In St. Wendel wurden im geschilderten Fall Tiere gebrannt. Der Schutz propylaktische Schutz des hl. Hubertus, erstreckte sich nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf das bewegliche Besitztum Haustier. Bedenkt man, welchen Besitz ein Schwein oder gar eine Kuh darstellte, so kann man die Menschen verstehen. Menschen wurden entweder auf den Daumen, oder auf die Wunde gebrannt. In besonderen Fällen wurde  ein Partikel der Stola unter die Haut oder in die Wunde  implantiert. Verbunden mit einer Novene und dem Essen von Hubertusbrot sollte das gebissene Individuum wieder gesunden. Aber was glaubt der Mensch in einer ausweglosen Situation nicht alles.

 

Nun zum Schlüssel.
Ein etwa 35 cm langes Stück Metall mit Holzgriff. An der Spitze ein kleiner stempelartiger  Kreis mit einem Kreuz in der Mitte. Die Spitze wurde erhitzt und auf die Wunde gedrückt. Dieser Brauch ist ja seit der Antike bekannt, Brennen und Ausbrennen von Wunden.

 

Die Kirche hat sich wie erwähnt mit einem Circulare vom 22. Octobris 1822 entschieden von diesem Kult distanziert. Hier der genaue Titel des Circulare: Circulare ad parochus concernens agendi rationem cum iis, qui rabida bestia mori sunt.

 

Nachzulesen bei: Statuta Synodalia Ioannes Iakobus Blattau, Tomus Octavus, S. 124-127.

 

Den Schlüssel mit dem Hubertushorn kann man sich in der Kirche zu Nonnweiler ansehen. Diese Geräte liegen in einer Vitrine. Nur stimmt das Datum auf der Hubertushorninschrift nicht.

Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

Date: 2011/01/15 18:44:17
From: Hans-Joachim Kühn <hans-joachim-kuehn(a)gmx.de>

Care Rolande,

vide sub de.wikipedia.org/wiki/Hubertusschlüssel in Interretina et invenies quod quaeris.

Salve!

Johannes Joachim Audax

 


Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Samstag, 15. Januar 2011 01:13
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

 

Salü,

 

eben stieß ich in einer Stadtrechnung von St. Wendel aus dem Jahr 1700 auf diese Meldung. Kann jemand damit etwas anfangen?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

---------------------------

 

Stadtarchiv St. Wendel

Stadtrechnung, A 73, 1700

 

Seite 193. Als die Säue von bösen Hunden gebissen wurden und mit St. Hauperts Schlüssel gebrannt wurden und eine singende Messe zu Ehren St. Hauperts gehalten wurde, sind 2 Reichsthaler ausgegeben worden.

Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

Date: 2011/01/15 19:43:46
From: Stephan Friedrich <stephanfriedrich(a)onlinehome.de>

Hallo Roland,

 

ich habe die interessante Geschichte des Hubertusschlüssels verfolgt und mich interessiert die Verbindung zu St.Ingbert. Gibt es dazu weitere Infos?

 

Freundliche Grüße

 

Stephan Friedrich

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Rolgeiger(a)aol.com
Gesendet: Samstag, 15. Januar 2011 18:27
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Cc: edgar.schwer(a)t-online.de
Betreff: Re: [Regionalforum-Saar] St. Hauperts Schlüssel

 

In einer eMail vom 15.01.2011 03:05:17 Westeuropäische Normalzeit schreibt johannesnaumann(a)t-online.de:

gemeint ist sicherlich der Hl. Hubertus. Der Kult ist in Nonnweiler bestens belegt. Sicher weiß Edgar Schwer hierzu eine Menge.

Hallo,

 

Edgar Schwer hat mir heute dazu zwei sehr interessante Emails geschrieben, deren Inhalt ich mit seiner Zustimmung gern wiedergebe.

 

Vielen Dank, Herr Schwer.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

------------------------

 

Über den Hubertusschlüssel

von Edgar Schwer, Nonnweiler

 

Der Hubertusschlüssel in Nonnweiler wurde in der Tat, wie Johannes Naumann schrieb, zum sogenannten Brennen der armen Tollwutopfer benutzt.

 

Die Hubertusbruderschaft ließ die Hubertusherren aus  St. Hubert in Belgien kommen.  Durch die Berührung des Schlüssels mit Teilen der Original Hubertusstola wurde diesem eine große Heilkraft vor der Tollwut zugeschrieben. Das der Schlüssel in St. Wendel war, ist belegt. Er war aber auch in St. Ingbert und in Morbach. Noch 1856 kam eine Anfrage aus dem Hunsrück, ob man einen gebissenen Jungen heimlich brennen könne.

 

Nach 1815, also in preußischer Zeit wurde der Kult von der Kirche verboten. Übrigens mit einer sehr aufgeklärten und sachlichen Begründung, die ich gestern noch in Händen hielt.

 

Die Hubertusbruderschaft im benachbarten Geisfeld besaß einige Wiesen, deren Ertrag man für die Anreise Hubertusherren verwandte.

 

Der Nonweiler Hubertuskult geht auf das Patrozinium des hl. Hubertus zurück. Südlich der Mosel ist es der einzige Ort in dem dieser Brauch ausgeübt wurde. Selbst in Nohfelden wurde noch bei protestantischen Visitationen bemängelt, das immer noch des "Hupprechts" Bild verehrt würde.

 

In St. Wendel wurden im geschilderten Fall Tiere gebrannt. Der Schutz propylaktische Schutz des hl. Hubertus, erstreckte sich nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf das bewegliche Besitztum Haustier. Bedenkt man, welchen Besitz ein Schwein oder gar eine Kuh darstellte, so kann man die Menschen verstehen. Menschen wurden entweder auf den Daumen, oder auf die Wunde gebrannt. In besonderen Fällen wurde  ein Partikel der Stola unter die Haut oder in die Wunde  implantiert. Verbunden mit einer Novene und dem Essen von Hubertusbrot sollte das gebissene Individuum wieder gesunden. Aber was glaubt der Mensch in einer ausweglosen Situation nicht alles.

 

Nun zum Schlüssel.
Ein etwa 35 cm langes Stück Metall mit Holzgriff. An der Spitze ein kleiner stempelartiger  Kreis mit einem Kreuz in der Mitte. Die Spitze wurde erhitzt und auf die Wunde gedrückt. Dieser Brauch ist ja seit der Antike bekannt, Brennen und Ausbrennen von Wunden.

 

Die Kirche hat sich wie erwähnt mit einem Circulare vom 22. Octobris 1822 entschieden von diesem Kult distanziert. Hier der genaue Titel des Circulare: Circulare ad parochus concernens agendi rationem cum iis, qui rabida bestia mori sunt.

 

Nachzulesen bei: Statuta Synodalia Ioannes Iakobus Blattau, Tomus Octavus, S. 124-127.

 

Den Schlüssel mit dem Hubertushorn kann man sich in der Kirche zu Nonnweiler ansehen. Diese Geräte liegen in einer Vitrine. Nur stimmt das Datum auf der Hubertushorninschrift nicht.

[Regionalforum-Saar] das lange 10. Jahrhundert

Date: 2011/01/18 22:54:12
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Christine Kleinjung <kleinjun(a)uni-mainz.de>
Date:    17.01.2011
Subject: Konf: Das lange 10. Jahrhundert - struktureller Wandel
         zwischen Zentralisierung und Fragmentierung,
         äußerem Druck und innerer Krise - Mainz 03/11
------------------------------------------------------------------------

Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Mainz; Forschungsschwerpunkt
Historische Kulturwissenschaften und Historisches Seminar AB
Mittelalter, Universität Mainz, Mainz
14.03.2011-16.03.2011, Vortragssaal im Römisch-Germanischen
Zentralmuseum, Leibniz-Institut für Vor- und Frühgeschichte,
Ernst-Ludwig Platz 2, 55116 Mainz
Deadline: 17.02.2011

Das 10. Jahrhundert gilt als Krisenzeit, als das dunkle und "eiserne"
Jahrhundert, aus dem sich nur wenige Schriftquellen erhalten haben. Ein
Grund für diese traditionelle Einschätzung sind sicher die
wiederkehrenden Einfälle "fremder Völker": So sahen sich am Anfang des
Jahrhunderts die Nachfolgereiche des zerfallenen Frankenreichs
vielfältigen äußeren Bedrohungen ausgesetzt. Am Ende des Jahrhunderts
aber waren die Grundlagen für die spätere Formierung Europas gelegt.

Bisher konzentrierte man sich in der Forschung vor allem auf Fragen des
Königtums, der Herrschaftspraxis, Staatlichkeit und Nationsbildung. Die
ervorragende, wiewohl nicht singuläre Rolle etwa des Ungarnsturms für
die deutsche Nationsbildung ist nach wie vor genauso unbestritten wie
unhinterfragt.

Die Tagung setzt bei der Frage an, wie in dezentralen Gebilden mit
personalisierter Herrschaft äußerer Druck überhaupt greifen konnte.
"Äußerer Druck" kann dabei in der Forschung als Erklärungsmuster und
Paradigma völlig unterschiedlich verwendet werden, wie die verschiedenen
nationalen historiographischen Traditionen der europäischen Länder
zeigen.

Ausgehend von einer Neubewertung von "Institutionen" soll nun neu nach
der Rolle des "äußeren Drucks" auf die Entwicklungen und Krisen in den
betroffenen Gebieten im 10. Jahrhundert nachgedacht werden und die
bisherige evolutionistische Sicht auf den "Staat" aufgegeben werden,
gleichzeitig wendet sich der Blick vom Königtum auf kleinere Einheiten
der Gesellschaft wie Klöster, Bischofsstädte, Adelssitze und Dörfer.
Eine interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit von

Historikern und Archäologen ermöglicht es, die
historisch-kulturwissenschaftlichen Fragen nach Wandel und Wahrnehmung,
Sinnproduktion und Anpassungstechniken in einen breiteren Kontext zu
stellen.

Die Tagung steht im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt des RGZM:
"Reiterkrieger - Burgenbauer. Die frühen Ungarn und das Deutsche Reich,
9.-11. Jahrhundert"

------------------------------------------------------------------------
14.3.2011

12:00  Anreise, optional Mittagessen im Landtag 
13:00  Grußwort: Gen.-Dir. Prof. Dr. Falko Daim 
13:20  Grußwort: Prof. Dr. Jörg Rogge, Sprecher des
Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften
 
13:40   I. Auswirkungen äußeren Drucks auf Reiche und Völker im 10.
Jahrhundert

Dr. Christine Kleinjung (Universität Mainz): Die äußere Bedrohung und
die Schwäche des "Staates": Deutungs-muster in der modernen
Historiographie am Beispiel Westeuropas

Dr. Stefan Albrecht (RGZM): "Schicksalstage Deutschlands": Der
Ungarnsturm als Erinnerungsort des Mittelalters

Dr. László Révész (Universität Szeged): Ungarn und der deutsche Druck.
Das kurze oder lange 10. Jahrhundert? Archäologische Beurteilung der
Gräberfelder im Karpatenbecken.

Prof. Dr. Przemyslaw Urbanczyk (PAN Warschau): "Piast lands" - imitatio
or refutatio imperii


Moderation: Prof. Dr. Franz J. Felten (Universität Mainz)
 
15:30  Kaffeepause


16:00 II. Adel / Eliten:

Prof. Dr. Philippe Depreux (Université de Limoges): Herrschaftsformen in
Aquitanien und im Loire-Tal (877 - 1030/1040)

Prof. Dr. Peter Ettel (Universität Jena): Grundstrukturen adeliger
Zentralorte in Süddeutschland. Repräsentationsformen und
Raumerschließung

Dr. Annie Renoux (Université du Maine Le Mans): Les lieux centraux des
élites dirigeantes au royaume de France (Xe siècle)

Kommentar und Moderation: Prof. Dr. Sigrid Schmitt (Universität Trier)
 
19:30  Abendessen für die Referenten/-innen und Moderatoren/-innen 
 
 
15.3.2011

9:00  III. Bischöfe

Dr. Charles West (University of Sheffield): Tenth-century northern
bishops between crisis and opportunity: the case of Trier

Dr. Martin Kroker (Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn): Von der
karolingischen Domburg zur hochmittelalterlichen Domimmunität. Die
Entwicklung der westfälischen Bischofssitze vom 9. bis zum 11.
Jahrhundert

Prof. Dr. Ralph Röber (Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg,
Konstanz): Konstanz - Bischöfliche Stadtplanung und die Strukturierung
des Raumes

Prof. Dr. István Feld (Eötvös Loránd Universität, Budapest): Die
Bischofssitze des 11. Jahrhunderts im Königreich Ungarn aus
archäologischer Sicht

Prof. Dr. Ernst-Dieter Hehl (AdWL Mainz): Die Verselbständigung und
Integration neuer Räume. Der Beitrag von Kaiser und Papst

Kommentar und Moderation: Prof. Dr. Ludger Körntgen (Universität
Bayreuth)
 
11:45  Mittagessen im Landtag
 

13:00  IV. Protourbanes Leben:

PD Dr. Frank G. Hirschmann (Universität Trier): Städte in Lothringen

Dr. Matthias Hardt (GWZO Leipzig): Fernhandel, Markt und frühe Stadt im
östlichen Frankenreich

Dr. Jean-Jacques Schwien (MISHA Strasbourg): Straßburg im langen 10.
Jahrhundert
 
Kommentar und Moderation: Prof. Dr. Sebastian Brather (Universität
Freiburg/Br.)
 
14:45  Kaffeepause
 
15:15 V. Klösterliches Leben:

N.N.

Dr. Antje Kluge-Pinsker (RGZM): Memoria und Stifter

PD Dr. Matthias Tischler (TU Dresden): Die Bibel als anthropologische
und soziale Orientierungsgröße zwischen dem späten 9. und frühen 11.
Jahrhundert

Kommentar und Moderation: Prof. Dr. Annette Kehnel (Universität
Mannheim)

 
19:15  Abendvortrag:
Prof. Dr. Steffen Patzold (Universität Tübingen): Das lange 10.
Jahrhundert. Aktuelle Tendenzen der europäischen Forschung
 
20:00  Empfang für die Referenten/-innen und Moderatoren/-innen im RGZM


16.3.2011

10:00   VI. Ländliche Gesellschaft

Dr. Thomas Kohl (Universität Tübingen): Ländliche Gesellschaft in
Bayern

Dr. Rainer Schreg (RGZM): Das Dorf im Wandel - Das lange 10. Jahrhundert
zwischen Ereignis- und Strukturgeschichte

N.N.

Kommentar und Moderation: Prof. Dr. Thomas Meier (Universität
Heidelberg)
 
11:45   Abschlussdiskussion, Kommentar und Moderation:
Dr. Stefan Albrecht, Dr. Christine Kleinjung
 
12:30  Optional: Mittagessen im Landtag
Abfahrt

------------------------------------------------------------------------
Christine Kleinjung

Historisches Seminar AB Mittelalter, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Saarstr. 21, 55099 Mainz
06131/39 2 5405

kleinjun(a)uni-mainz.de

Homepage <http://hkw.rgzm.de/1029.html>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=15530>


_________________________________________________
    HUMANITIES - SOZIAL- UND KULTURGESCHICHTE
           H-SOZ-U-KULT(a)H-NET.MSU.EDU
Redaktion:
E-Mail: hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de
WWW:    http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de
_________________________________________________

[Regionalforum-Saar] Nikolaus von Kues als Reformer

Date: 2011/01/18 22:55:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Thomas Frank <thomasfrank119(a)yahoo.de>
Date:    16.01.2011
Subject: Konf: Renovatio et unitas. Nikolaus von Kues als Reformer -
         Berlin 02/10
------------------------------------------------------------------------

Teilprojekte "Hospitalreformen in Frankreich, Italien und Deutschland"
und "Intellekttheorie und Ethik" der DFG-Forschergruppe "Topik und
Tradition", Freie Universität Berlin, Berlin
18.02.2010-19.02.2010, Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee
45, 14195 Berlin, Seminarzentrum, Raum L 115

Von den nicht wenigen Zeitgenossen des 15. Jahrhunderts, die sich der
Verbesserung des Zustands von Kirche und Welt verschrieben hatten, ist
Nikolaus von Kues (1401-1464) gewiss einer der interessantesten. Von
seinem Auftreten auf dem Basler Konzil über sein Wirken als Bischof von
Brixen, seine Legationsreise nach Deutschland und seine Hospitalstiftung
in Kues bis hin zur seiner Tätigkeit im Kirchenstaat hat er der
Reformarbeit einen großen Teil seiner Lebenszeit gewidmet. Der weite
Horizont des Gelehrten, Bischofs und Kardinals erlaubt jedoch - über die
Rekonstruktion von Einzelepisoden hinaus - einen umfassenden
historischen und theoretischen Zugriff auf das Reformproblem. Der
Workshop bringt deshalb Historiker und Philosophiehistoriker zusammen.
Ziel ist es, die hinter den Aktivitäten des Cusanus stehenden
Reformideen und Reformnarrative mitsamt ihren Widersprüchen freizulegen
und diese zu den theologischen und philosophischen Implikationen, wie
sie seinen theoretischen Schriften zu entnehmen sind, ins Verhältnis zu
setzen.

------------------------------------------------------------------------
Freitag, 18.2.2011

14.00
Konturen

Matthias Thumser: Einführung

Carla Botzenhardt: Cusanus - biografisch-historische Einführung

Norbert Winkler: Reform der Reform - des Cusanus' renovatio der
Eckhartschen Denkungsart unter christologischem Vorbehalt


16.00
Näherungen (I): Zum Reformdenken des Cusanus aus historischer und
philosophischer Sicht (Moderation: NN)

Hans G. Senger: Renovatio und unitas als cusanische Leitideen in der
literarischen Auseinandersetzung mit den hussitischen Böhmen

17.00
Thomas Izbicki: Cusanus Preaches Reform: The Visitation of St. Simeon,
Trier 1443

18.00
Johannes Helmrath: Die Acta Cusana unter dem Blickwinkel des
Reformproblems



Samstag, 19.2.2011

9.00
Näherungen (II): Fallbeispiele und Einzelaspekte (Moderation: Isabelle
Mandrella)

Thomas Leinkauf: <Thema folgt>

10.00
Jürgen Dendorfer: Die Reformatio generalis des Nikolaus von Kues
zwischen den konziliaren Traditionen zur Reform in capite und den
Neuansätzen unter Papst Pius II.

11.30
Thomas Frank: Cusanus und die Reform der Hospitäler von Orvieto

13.30
Gisela Naegle: "Mortalis morbus imperium Germanicum invasit": Cusanus
und seine Zeitgenossen als "Reichsreformer"

14.30
Florian Hamann: Neue Ansätze in der Auseinandersetzung mit dem Islam im
15. Jahrhundert

16.00-16.30
Schlussdiskussion (Moderation: Matthias Thumser)

------------------------------------------------------------------------
Thomas Frank

Dipartimento di Scienze storiche, Università degli Studi, piazza del
Lino 2, I-27100 Pavia

frankt(a)zedat.fu-berlin.de

Homepage <http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/izma/>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=15523>


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[Regionalforum-Saar] papsturkunden

Date: 2011/01/18 22:56:54
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

From:    Harald Müller <mueller(a)histinst.rwth-aachen.de>
Date:    19.01.2011
Subject: Sammelrez: I. Fees u.a. (Hrsg.): Digitale Urkundenbilder:
         Papsturkunden
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Fees, Irmgard; Roberg, Francesco (Hrsg.): Papsturkunden des 12.
Jahrhunderts: Feierliche Privilegien (= Digitale Urkundenbilder aus dem
Marburger Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden 2/III) [32 schw.-w.
Taf., DIN-A3-Format]. Leipzig: Eudora 2010. ISBN 978-3-938533-20-8; VIII
S., 32 Bl.; EUR 29,90 / 49,90.

Fees, Irmgard; Roberg, Francesco (Hrsg.): Papsturkunden der zweiten
Hälfte des 11. Jahrhunderts (1057-1098) (= Digitale Urkundenbilder aus
dem Marburger Lichtbildarchiv älterer Originalurkunden 2/II) [32
schw.-w. Taf., DIN A3-Format]. Leipzig: Eudora 2007. ISBN
978-3-938533-14-7; VIII S., 32 Bl.; EUR 29,90 / 49,90.

Fees, Irmgard; Roberg, Francesco (Hrsg.): Frühe Papsturkunden (891-1054)
(= Digitale Urkundenbilder aus dem Marburger Lichtbildarchiv älterer
Originalurkunden 2/I) [35 schw.-w. Taf., DIN A3-Format]. Leipzig: Eudora
2006. ISBN 978-3-938533-08-6; VIII S., 34 Bl.; EUR 29,90 / 49,90.


Rezensiert für H-Soz-u-Kult von:
Harald Müller, Historisches Institut, RWTH Aachen
E-Mail: <mueller(a)histinst.rwth-aachen.de>

Abbildungswerke für das Selbststudium und den akademischen Unterricht in
Paläografie und Diplomatik weisen meist zwei gravierende Nachteile auf:
Sie sind teuer und längst nicht an allen Universitäten vorhanden. Die
Bereitstellung im Internet hilft hier kaum weiter. Als Dozent muss man
sich deshalb oft mit notdürftig angefertigten Fotokopien behelfen, die
in punkto Abbildungsqualität zu wünschen übrig lassen, oder man muss aus
dem Fundus eigener Fotografien schöpfen. Insbesondere bei den
mittelalterlichen Papsturkunden stehen die Gesamtproduktion der
päpstlichen Kanzlei und die Zahl hochwertiger Abbildungen einzelner
Originale in einem wenig gesunden Verhältnis zueinander. Abhilfe schafft
hier seit wenigen Jahren eine neue Abbildungsserie. In bislang drei
Bänden der Reihe 'Digitale Urkundenbilder aus dem Lichtbildarchiv
Marburg' liegt nun eine überaus hilfreiche Auswahl von Papsturkunden der
frühesten Zeit bis zum Ende des 12. Jahrhunderts vor.[1] Aus dem
Marburger Bestand von rund 900 Fotografien bis zum Jahre 1250 haben die
Herausgeber in gelungener Selektion bislang 73 Papsturkunden aus den
Jahren 851-1195 in guter Schwarz-Weiß-Qualität für die Benutzung auf dem
heimischen Schreibtisch oder in Seminaren aufbereitet. Es handelt sich
dabei in weit überwiegender Zahl um päpstliche Privilegien, doch wird
ein abschließender vierter Band auch der Gattung der Litterae
angemessene Aufmerksamkeit schenken.

Die ersten beiden Bände sind chronologisch konzipiert. Zunächst wird aus
der spärlichen Überlieferung bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts auf 19
Tafeln an Originalen geboten, was deutsche Archive bereithalten.
Angesichts dieser "Vollständigkeit" muss man sich jedoch klar machen,
dass wir für diese frühen Zeiten in weit überwiegendem Maße aus zweiter
Hand schöpfen, dass die Mehrzahl der bekannten Papsturkunden nur in
Kopie überliefert ist. Der zweite Band hält am chronologischen Konzept
fest, muss aber für die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts bereits
auswählen. Immerhin 24 von 29 bekannten Originalen aus deutschen und
schweizerischen Archiven werden hier geboten. Für das 12. Jahrhundert
und seine rasant ansteigende Überlieferung sahen sich Irmgard Fees und
Francesco Roberg dann gezwungen, die darzubietenden Stücke typologisch
zu trennen: 30 feierliche Privilegien in dem 2010 erschienenen Band,
eine Auswahl von einfachen Privilegien und Mandaten wird folgen.

Jeder der drei vorliegenden Bände enthält fotografische Tafeln in guter
Abbildungsqualität. Dies ist eigens hervorzuheben, denn die
Ausgangsfotos weisen zeitbedingt sehr unterschiedliche Aufnahmestandards
auf. Bisweilen fehlt deshalb ein Maßstab, mitunter auch eine Seite des
Siegels. Wiedergabe in Originalgröße wurde nicht durchgehend angestrebt.
Trotz teilweise erheblicher Verkleinerung sind die Urkunden durchgehend
lesbar, die grafischen Elemente und deren Anordnung mühelos zu
verfolgen. Jedem Band ist eine kurze Einführung vorangestellt, die das
Projekt skizziert sowie die jeweiligen Gegebenheiten und
Auswahlkriterien benennt. Hier finden sich auch eine Liste der Tafeln,
ein Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur sowie grundsätzliche
Bemerkungen zu den wichtigsten Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild
der Papsturkunden, ohne dass diese den Griff zu einschlägigen
Handbüchern ersetzen könnten. Überhaupt sind Ausstattung und
Kommentierung bewusst spartanisch gehalten, um das Vorhaben überhaupt
realisieren zu können. Die Regesten umfassen selten mehr als einen Satz
und kennzeichnen den Inhalt der Texte nur sehr pauschal. Auch die Maße
der Urkunden wären auf den Tafeln sinnvoll untergebracht gewesen. Der
Benutzer muss diese errechnen bzw. in einigen Fällen in der Einleitung
des jeweiligen Bandes nachschlagen sowie sich Sachinformationen zu den
einzelnen Stücken anhand der Verweise auf einschlägige Editionen und
Regestenwerke selbst beschaffen. Transkriptionen der abgebildeten Stücke
werden nicht bereitgestellt.

Dieser Sachverhalt erklärt sich aus der grundsätzlichen Konzeption der
Reihe 'Digitale Urkundenbilder', die von Peter Rück initiiert wurde. Er
lehrte die Fachwelt, Urkunden nicht nur als Träger inhaltlicher, zumeist
rechtlicher Information zu sehen, sondern als grafische
Gesamtkunstwerke, die auch dem illiteraten Betrachter einiges
mitzuteilen haben. Diesem Geiste verpflichtet, richtet sich das
Hauptanliegen der Reproduktionsinitiative über die Bereitstellung der
Bilder hinaus auf die visuell wahrnehmbare Entwicklung der Papsturkunde,
auf die äußeren Merkmale. Beim sukzessiven Betrachten der Tafeln fallen
die Veränderungen ins Auge, ganz gleich ob man sich auf Beschreibstoff
und Format, auf die Gestaltung der Siegel oder auf die Entwicklung des
Layouts und der Schrift konzentrieren mag. Insbesondere an den dichteren
Serien, die den Urkundenbestand von der Mitte des 11. Jahrhunderts an
dokumentieren, lässt sich dieser keineswegs linear verlaufende formale
Prozess im Detail verfolgen. Mit Spannung legt man die zehn Privilegien
Urbans II. nebeneinander und erkennt, wie der insgesamt von der Minuskel
bestimmte Duktus der Schrift gelegentlich zu Elementen der römischen
Kuriale, etwa dem sehr offenen cc-a oder charakteristischen Ligaturen
schwankt (Bd. II, Tafeln 15, 24). Selten sieht man so deutlich, dass die
Privilegien Alexanders II. teils in einer diplomatischen Minuskel
mundiert wurden (Bd. II, Tafel 4f.), teils jene traditionellen
Schriftformen der päpstlichen Kanzlei bewahren (Bd. II, Tafel 7f.),
teils mit Rota und Benevalete versehen sind (Bd. II, Tafel 4-6), teils
nur mit der Rota (Bd. II, Tafel 7f.), während drei abgelichtete Litterae
desselben Papstes mit Fuldaer Betreffen sich in einer klaren Minuskel
präsentieren (Bd. II, Tafel 9-11).

Solche Einsichten machen die drei Bände zu einem hochwillkommenen und
spannenden Anschauungsmittel für Mediävisten, die an den Produkten der
päpstlichen Kanzlei interessiert sind. In der Erschließung und kompakten
Bereitstellung von Vergleichsmaterial auf diesem Feld scheint dem
Rezensenten daher das Haupteinsatzgebiet der sehr nützlichen
Abbildungssammlung zu liegen. Auch für die Qualifizierung schon
vorgebildeter Studierender oder Doktoranden, die sich den Wissenskosmos
hinter den Fotografien selbstständig oder unter Anleitung zu erschließen
vermögen, ist sie geeignet. Vor der Verwendung im elementaren
akademischen Unterricht wären dagegen erst einige Klippen zu überwinden.
Das Studium der Tafeln macht indes auch schmerzhaft das Fehlen eines
aktuellen Handbuchs der Papstdiplomatik für die dynamische Phase des
Hochmittelalters deutlich; wie gerne möchte man die visuellen Eindrücke
durch einen analytischen Text abgestützt sehen.[2] Auch der reiche Korb,
der hier geboten wird, ist letztlich nur eine Auswahl, deren
repräsentativer Charakter jeweils mit guten Argumenten behauptet und
bezweifelt werden kann. Die Herausgeber sind sich dieser Problematik
voll bewusst und haben sich dankenswerterweise zu einer pragmatischen
Vorgehensweise entschlossen. Die drei vorgelegten Bände bereichern
unsere Vergleichsmöglichkeiten enorm, für den angekündigten vierten mit
seiner Konzentration auf die gewöhnlich etwas vernachlässigten Litterae
steht dies mindestens in demselben Maße zu erwarten. Vielleicht geben
diese Bausteine der 'Digitalen Urkundenbilder' auch dem Bemühen um ein
papstdiplomatisches Orientierungswerk für diese Zeit frischen Anstoß.

Anmerkungen:
[1] In der Reihe sind bisher ferner erschienen: Irmgard Fees / Francesco
Roberg (Hrsg.), Die ältesten Urkunden aus dem Stadtarchiv Worms
(1071-1255), Leipzig 2006; Dies. / Ders. (Hrsg.), Die ältesten Urkunden
der Erzbischöfe von Mainz (888-1109), Leipzig 2008.
[2] Thomas Frenz, Papsturkunden des Mittelalters und der Neuzeit,
Stuttgart 1986, 2. überarb. Aufl. Stuttgart 2000, legt den Schwerpunkt
deutlich auf das spätere Mittelalter. Paulus Rabikauskas, Diplomatica
pontificia. Praelectionum lineamenta, 4. Aufl. Rom 1980, ist kaum
verbreitet und als lateinisches Vorlesungsmanuskript von Studierenden
selten zu verarbeiten.


Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Wolfgang Eric Wagner <wolfgang-eric.wagner(a)uni-rostock.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-1-043>

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[Regionalforum-Saar] Wadern: Vortrag Dreesen f ällt aus - stattdessen Dr. Schmitt

Date: 2011/01/20 14:36:43
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

WADERN Der Verein für Heimatkunde Wadern stellt am Mittwoch, 26. Januar, um 19 Uhr seine neuen Mitteilungen vor. Im Rahmen der Vorstellung hält Dr. Johannes Schmitt im Oettinger Schlösschen einen Vortrag über den Begriff der Heimat im Zeitalter der Globalisierung.

Eine Reise durch die Hochwaldorte

Die Beiträge in den neuen Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde führen die Leser auf eine Reise durch die Stadtteile Nunkirchen, Lockweiler, Dagstuhl, Wadrill und den Kernort Wadern und vermitteln damit ein Stück Heimatgeschichte im besten Sinne des Wortes.

Der Begriff „Heimat“ ist und bleibt aktuell. In der Zeitung gibt es regelmäßig eine „Heimatseite“, allerorten gibt es „Heimattage“ und die Stadt Wadern initiierte im vergangenen Jahr eine Kulturwoche zum Thema Heimat. Doch was ist Heimat? Die Definitionen sind verschwommen und ungenau. Im Rahmenprogramm der Vorstellung nähert sich der Historiker Dr. Johannes Schmitt dem Begriff Heimat über seine Geschichte und richtet dabei den Blick auf die saarländische Regionalgeschichte. Er geht der Frage nach, inwieweit Heimat heute bei der zunehmenden Globalisierung eine neue Bedeutung gewinnen kann. Die interessante Reise durch die Begriffsgeschichte öffnet dem Zuhörer die Augen über die Vielschichtigkeit eines scheinbar selbstverständlich gebrauchten Wortes.

Dr. Johannes Schmitt, geboren 1944, war nach seinem Studium der Geschichte und Germanistik mit Promotion im saarländischen Schuldienst – Gymnasium Lebach – tätig.

Er ist Vorsitzender des historischen Vereins Schmelz und Präsident des Landesverbandes der historisch-kulturellen Vereine des Saarlandes.

Heftvorstellung und Vortrag finden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Treffpunkt Heimat“ des Vereins für Heimatkunde Wadern statt.

Der für den Termin ursprünglich angesetzte Vortrag von Dr. Josef Dreesen über Max Müller muss aus gesundheitlichen Gründen entfallen.

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen erhalten Sie im Programm-Flyer, erhältlich im Rathaus der Stadt Wadern oder auf Anfrage unter Tel. (06871) 1237 bzw. E-Mail friedebert.w(a)t-online.de. pds./ti

[Regionalforum-Saar] SZ: Stixis

Date: 2011/01/21 08:58:33
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ, St. Wendeler Lokalteil:
 
 

Dünn, salzig, knusprig:

Stixis gingen in alle Welt

Die Geschichte der Püttlinger Salzstangen-Dynastie

Spurensuche: Viele Saarländer sagen noch heute zu Salzstangen schlicht „Stixi“. Der große Produktname von der Saar wird meist mit Ensdorf in Verbindung gebracht. Wenige werden wissen, dass die Anfänge in Püttlingen lagen. Dort wurden die Stixi-Salzstangen zwischen 1920 und 1979 produziert und in alle Welt verkauft. Das Rezept der Brezelbeize und den gängigen Namen gibt es bis heute.

Von SZ-Mitarbeiter

Walter Faas

Püttlingen. Vier Millimeter dick, 15 Zentimeter lang, und auf knusprig brauner Oberfläche glitzert grobes Steinsalz. Wer anfängt, sie zu knabbern, kann nur schwer damit aufhören.

Die Rede ist von Stixis. Das Wort ist im saarländischen Sprachgebrauch fest verankert und steht für Salzstangen. Dass dieses Laugengebäck als Mini-Brezel seinen Siegeszug antreten konnte, liegt mit an Pionieren wie Vater Peter und Sohn Arthur Baustert, die bereits um 1920 in Püttlingen, in unmittelbarer Nähe des heutigen Kardinal Maurer-Platzes in der Stadtmitte, mit der Fabrikation von „Bausterts Bretzeln“ wirtschaftlichen Erfolg hatten. „Mein Urgroßvater war Bäcker und Gastwirt. Sein Name war Peter Baustert, und er war am 18. April 1862 in Trier geboren. Er hatte fünf Kinder, die Fritz, Arthur, Ernst, Max und Josefine hießen. Letztere war meine Großmutter“, berichtet (die mittlerweile verstorbene) Lilo Manstein in einem Brief. Besagte Oma Josefine half dem Vater in dessen Backstube mit angeschlossener Gastronomie und Fremdenzimmern. Dort logierten, beim Bau der Püttlinger Liebfrauenkirche, Steinmetze aus der Pfalz, die das anmutige Gesicht der jungen Josefine, in Stein gemeißelt, in der Kirche verewigt haben sollen.

Arthur Baustert, zweiter Sohn des Firmengründers, kaufte das Gelände am Köllerbach, um dort zunächst Nudeln, aber bald schon Stixi-Salzstangen zu produzieren. Die Püttlingerin Erika Valance, Jahrgang 1934, die von 1961 an dort arbeitete, erinnert sich: „Zeitweise haben dort bis zu 300 Mitarbeiter in mehreren Schichten gearbeitet.“ Der 40 Meter lange Ofen (Valance: „Im Winter war's dort angenehm warm, im Sommer unerträglich heiß“) produzierte Minibrezeln, Salz- und Käsestangen am laufenden Band, die in Tüten zu 40, 100 und 250 Gramm in alle Welt verkauft wurden.

Bruch-Salzstangen wurden gerne von Püttlinger Pfennigfuchsern zum Vorzugspreis ab Werk gekauft. Kinder, die in damaligen Zeiten selten über Bares verfügten, freuten sich über verunglückte Ware, die ihnen von den Fließbandarbeiterinnen geschenkt wurde und die manchmal, weil leicht angebrannt, besser schmeckte als die erste Wahl – zumindest in der Einbildung. Gänzlich verunglückte Chargen fraßen die Hausschweine, von denen seinerzeit noch viele in den Ställen Püttlinger Bergmannsbauern standen.

„Die Nachfrage nach seinen Produkten wuchs ständig, und schon bald musste mein Großonkel Arthur an eine Vergrößerung der Fabrik denken, kam jedoch mit der Gemeinde Püttlingen zu keiner Einigung zwecks eines größeren Firmengeländes“, schreibt Lilo Manstein in ihren Erinnerungen. 1979 zog die Brezelfabrik ins benachbarte Ensdorf, wo es 1996 dem Wettbewerb Tribut zollen musste, so dass Rezeptur und der Name Stixi an das norddeutsche Unternehmen Adolf Vogeley verkauft wurden.

Aktuell werden die knusprigen Stixi-Salzstangen, neben vielen anderen Knabbergebäck, vom Kölner Unternehmen Funny-Frisch vertrieben. Ob das Peter Baustert geahnt hat, als er 1920 im damaligen Köllertal-Dorf Püttlingen mit der Produktion begann?

In Püttlingen selbst erinnert nichts mehr an Stixi, wurde doch das ehemalige Firmengelände nach der Verlagerung der Produktion nach Ensdorf in ein modernes Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.

Hintergrund

Salzstangen sind ein etwa vier Millimeter dickes und zehn bis 15 Zentimeter langes, mit Salz bestreutes Laugengebäck mit glänzend brauner Oberfläche. Sie sollten knusprig und trocken sein und – luftdicht verpackt – lange haltbar. Hauptzutaten sind Mehl, Wasser, Pflanzenöl, Salz, Malz, Hefe und Natronlauge. Ein Vorgänger ist das nach gleicher Art hergestellte Laugengebäck in Brezelform. Die Stangen-Form soll ihren Ursprung in den USA haben. Auch in der Vorkriegszeit schon bekannt, nahm die Verbreitung der Salzstangen durch verschiedene Hersteller in der Nachkriegszeit in Europa noch zu. Im Saarland wird die Salzstange noch heute oft Stixi genannt, nach der Stixi AG, die zuletzt in Ensdorf bis in die 1990er-Jahre Salzstangen herstellte.

Hilfe bei Magenverstimmung? Dass Salzstangen und Cola gegen Durchfall helfen, gilt heute als eher zweifelhaft. Ein positiver Effekt ergibt sich höchstens, wenn Eltern mit dieser Kombination kranke Kinder dazu bekommen, überhaupt etwas zu sich zu nehmen – mit Salz als Ersatz für ausgeschiedene Elektrolyte und mit dem Zucker in der Cola als leicht verdauliche Kalorien. Aber Zwieback und süßer Tee tun's auch. red

[Regionalforum-Saar] SZ: Bildervortrag über Ja kobswegabschnitt ab St. Wendel

Date: 2011/01/21 09:01:35
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ, St. Wendeler Teil:
 

Bildervortrag über Jakobswegabschnitt

Die Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland, Regionalgruppe „Schaumberger Land“ lädt Mitglieder und Pilgerfreunde zu einem Treffen für Freitag, 21. Januar, 19 Uhr, ins Tablinium im Erlebnisbad Schaumberg ein. Rainer Hantke wird in einem Bildervortrag von der Eröffnung des Jakobswegabschnittes, der von St. Wendel über Tholey nach Saarbrücken führt, der im vergangenen Herbst vorgestellt wurde, berichten. Der Eintritt ist frei. red

 

------------------------

Das wird bestimmt lustig heute abend. Ich hatte ja schon vor einiger Zeit über den neuen Wanderführer geschrieben - speziell über die Unschärfen im Bereich der St. Wendeler Innenstadt und dahinter. Jetzt habe ich erfahren, daß die Leute in Marpingen genauso "begeistert" darüber sind. Schaun wir mal.

[Regionalforum-Saar] Beim Regionaltreffen der Jakobusgesellschaft heute abend im Tablinum in Tholey

Date: 2011/01/21 22:39:44
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Also das war wirklich ein interessanter Abend heute Abend im Tablinum in Tholey beim Regionaltreffen der Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. Auf dem Programm stand ein Lichtbildvortrag von Rainer Hantke aus Ottweiler über die Einweihung des neuen Pilgerweges von Sankt Wendel nach Saarbrücken in der Wendalinuswoche 2010. Damals waren etwa 200 Wanderer und Pilger (Schnittmenge möglich, aber nicht notwendig) von der Basilika aus nach Tholey aufgebrochen, um tags drauf in leicht verminderter Anzahl nach Illingen und am dritten Tag in stark verminderter Anzahl über lockere 27 Kilometer bis Saarbrücken zu marschieren. Meine Frau Anne und ich hatten an der ersten Etappe teilgenommen und die knapp 17 Kilometer auch ganz gut auf die Reihe gekriegt, wie die anderen Teilnehmer auch, soweit ich das beurteilen kann. Anne hat auch am zweiten Tag mitgemacht. Den dritten Tag überließen wir denen, die das wirklich brauchen und können. Es war schweinekalt am ersten und nicht viel wärmer wohl am zweiten Tag, während am dritten Tag der Himmel erst mal alle Schleusen geöffnet haben muß.

 

Das war auch sehr schön auf den zahlreichen Fotos zu sehen, die Herr Hantke mittels Beamer auf die Leinwand proji- und gleich auch kommentierte. Der Saal war ziemlich voll, auch Vizepräsident Wolfgang Steffen war da. Wir kamen so ziemlich als letzte, und Timo Groß von der Gemeinde Tholey organisierte noch schnell ein paar Stühle (er ist mir schon bei der Tour im Oktober sehr positiv aufgefallen, vor allem, als er im Zuge der Ankunft in Tholey im Pavillon im Abteigarten die heißersehnten heißen Getränke organisiert hatte, die übrigens von der Abtei bezahlt wurden).

 

Die Bilder waren interessant, manche gar zum Staunen. Die Kommentare dagegen waren gemischt, manche gar zum Weinen.

 

Das ging schon gleich am Anfang los. Da standen drei Personen an der Nordseite der Basilika, und Herr Hantke sagte: „Links, das ist der Pastor Franziskus, aber die anderen beiden sind mir nicht bekannt.“ Nun muß man wissen, daß Herr Hantke aus Ottweiler und damit dem Landkreis Neunkirchen ist, so daß man gut nachvollziehen kann, daß ihm unser Landrat Udo Recktenwald und die Bliesener Ortsvorsteherin Maria Horras unbekannt sein müssen. Schließlich ging nur der erste Tag und der zweite nur halber durch den Landkreis St. Wendel, und nach Bliesen sind wir nur ein paar Schritte auf dem Wallesweilerhof gekommen. Ich weiß nicht, warum ein paar Leute in den hinteren Reihen so belustigt waren – oder waren sie gar etwa „not amused“?

 

Weiter im Text.

 

Der erste Tag ist schnell abgehandelt, schon stehen die recht zerknittert wirkenden Wanderer vor der Tholeyer Abteikirche, um sich auf die zweite Etappe zu machen. Geführt werden sie von einem mittelgroßen, warmbekleideten Mann mit breitkrempigem Hut, den Hantke als Jürgen Jung vorstellt, Bürgermeister der Gemeinde Marpingen. Diesmal ist das Gelächter schon etwas größer, als der Name „Werner Laub“ nach vorne getragen wird. Gut, dasser nicht da war.

 

Ein letztes Mal läßt der Moderator dann in ein paar Minuten später die Kuh fliegen (für mich wars das letzte Mal, ich habe danach nicht mehr zugehört), als er ein paar Fotos eines farbigen Priesters zeigt, der die Pilger in einer Kirche begrüßt. Obgleich das Wort „farbig“ hier wirklich nicht paßt, denn die Hautfarbe des Mannes ist so dunkel, daß man sie – wäre das politisch auch nur ansatzweise korrekt – durchaus als schwarz bezeichnen könnte. Sie bildete einen scharfen Kontrast zur fast weißen Farbe der Kirchenwand hinter ihm, was Hantke dann zu der Aussage bringt, der Pastor ließe sich wirklich nur schwer fotografieren.

 

Da habe ich genug und fange mich an zu ärgern, daß ich heute Abend meinen Freitagabendnachtwächterrundgang mit meinem Kollegen Ortwin getauscht habe. Dort wäre zwar vermutlich kein Mensch hingekommen – kalt und dunkel ist nicht unbedingt   d i e   Kombination, die wirklich Leute heranlockt, und Januar und Februar sind eh Durststreckenmonate für Nachtwächter und Stadtführer, - aber vorm Dom stehen mit Hellebarde in der einen und brennende Laterne in der anderen, würdevoll aussehen und den Passanten zunicken, das hat schon was und ist keinesfalls solch vertane Zeit wie heute abend die Fahrt nach Tholey ins Tablinum.

 

Wir haben eben per Email unseren Austritt aus dem Verein erklärt.

 

Roland Geiger, St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Stand des VLS auf der Freizei t in Saarbrücken

Date: 2011/01/22 21:40:37
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

28./29. und 30. Januar 2011

Verein für Landeskunde im Saarland (VLS) präsentiert sich erstmals auf der Freizeitmesse in
Saarbrücken

Ottweiler: Der Verein für Landeskunde im Saarland (VLS) wird sich erstmals mit
einem eigenen Ausstellungsstand an der Freitzeitmesse in Saarbrücken beteiligen.
Die Messe, die am kommenden Freitag, dem 28. Januar 2011 um 11.00 Uhr im
Messegelände in Saarbrücken ihre Tore öffnet, dauert bis zum Sonntag, dem
30.01.2011.

Auf dem Hintergrund, dass das Thema „Geschichte“ in der heutigen Zeit in der
Bevölkerung immer mehr beliebter wird und die geschichtlichen Organisationen und
Vereine indirekt einen Zuspruch verspüren, hat sich der VLS bereits im Herbst
letzten Jahres entschlossen diesen Schritt zu wagen. Ausschlaggebend war auch die
Anerkenntnis des VLS in der geschichtsinteressierten Bevölkerung seit der
Gründung im Jahre 2007. So hat der Verein bereits über 150 Mitglieder, 34 Vereine,
Verbände und Organisationen aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Frankreich und
Luxemburg sind unserem Verein zwischenzeitlich beigetreten. Mehrere tausend
geschichtsinteressierte Bürger im Saarland und den Nachbarländern bekommen
durch unsere VLS-Info inzwischen über die neue Organisationsform zeitnahe
Informationen. In einem Zeitraum von nur 8 Monaten hatten wir auf unserer neuen
Webseite www.landeskunde-saarland.de bereits über 10000 Zugriffe registriert.
All diese Faktoren haben uns dazu veranlasst, die Planung und Umsetzung
anzugehen.

Ich darf Sie recht herzlich zu einem Besuch nach Saarbrücken in die
Messehalle 9, Stand 905 einladen. Ergänzend haben wir folgende
Programmpunkte anzubieten:
„Im Forum“ in der Halle 11:

Samstag, dem 29. Januar 2011
13.30 Uhr: Vortrag von Olaf Vieweg, Blieskastel,
zum Thema: „Mathematische Entwicklungen im Mittelalter“
14.05 Uhr: Mundartvortrag von Irmgard Diwery, Losheim-Bachem

Sonntag, dem 30. Januar 2011
13.30 Uhr: Vortrag von Dr. Edith Glanzdorp, Tholey,
zum Thema: „Archäologische Heimatforschung“
14.05 Uhr: Hans-Peter Klauck, Saarwellingen,
zum Thema: „Das Kreisarchiv Saarlouis – Zentrum für Familienforschung“
und „Die Geschichte der Totenbilder“

Wir, das Team des VLS, würden uns sehr über Ihren Besuch an unserem
Stand freuen.

[Regionalforum-Saar] Auswandern und Zurückkehren

Date: 2011/01/27 22:24:01
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

Hoffmann, Wiebke: Auswandern und Zurückkehren. Kaufmannsfamilien
zwischen Bremen und Übersee. Eine Mikrostudie 1860-1930 (=
Internationale Hochschulschriften 523). Münster: Waxmann Verlag 2009.
ISBN 978-3-8309-2102-8; 556 S.; EUR 39,90.

Rezensiert für geschichte.transnational und H-Soz-u-Kult von:
Christiane Berth, Kulturwissenschaftliche Abteilung, Universität St.
Gallen
E-Mail: <christiane.berth(a)unisg.ch>

Auswandern und Zurückkehren, so betitelt Wiebke Hoffmann ihr Buch über
die Lebenswelten Bremer Kaufleute in Übersee. Wie sich Arbeit und
Geschlechterbeziehungen während der Auswanderung entwickelten, wie die
Beziehungen zu anderen Kulturen verliefen, und welche langfristigen
Folgen der Auslandsaufenthalt für die Familien hatte, sind ihre
Fragestellungen.

Das Buch basiert auf der Auswertung der Nachlässe von zehn Bremer
Kaufmannsfamilien, die im 19. Jahrhundert nach Zentralamerika,
Westafrika, Indien, Australien und Brasilien auswanderten. Im Zentrum
stehen die Korrespondenzen zwischen den Kaufleuten und ihren Ehefrauen,
die Wiebke Hoffmann teils mit autobiographischen Zeugnissen
konfrontiert. Als Ziel strebt sie an, "Prozesse von Transkulturalität in
allen Lebensbereichen" (S. 27) zu erforschen und beleuchtet dabei die
Kontakte zwischen Europäern und Einheimischen. Sie sieht sich einer
mikrogeschichtlichen Analyse verpflichtet, verwendet aber auch Ansätze
aus der Körpergeschichte, der "visual history", der Ethnologie und der
historischen Anthropologie. Eine weitere wichtige Quelle sind
Familienfotos aus den Nachlässen, die sie detailliert beschreibt und
analysiert.

Wiebke Hoffmann präsentiert bisher weitgehend unbekannte Aspekte des
Alltagslebens von deutschen Kaufleuten in Übersee. Sie analysiert zum
Beispiel ausführlich, wie die Familien mit Schwangerschaft, Geburt und
Erziehung umgingen, und wie sich der bürgerliche Haushalt in Übersee
veränderte. Sexualität thematisierten die Ehepartner in ihren Briefen
nur indirekt, weshalb Wiebke Hoffman sich bei der Analyse der Briefe auf
die Wortwahl und Metaphern konzentrierte. Dabei fand sie heraus, dass
Sexualität in den Korrespondenzen als eine Form von Arbeit beschrieben
wird (S. 396ff.).

Im Ausland verschob sich die traditionelle Arbeitsteilung zwischen
Männern und Frauen - so Hoffmanns These (S. 17). Die Ehefrauen hätten
eine wichtige Rolle als Beraterinnen in geschäftlichen Angelegenheiten
eingenommen. Des Weiteren waren sie für die Organisation der
Hausangestellten verantwortlich, verwalteten das Haushaltsgeld und
übernahmen während der Abwesenheit ihrer Ehemänner weiter gehende
Verantwortung. Hoffmann zeigt, dass Sparsamkeit und die Kontrolle der
Ausgaben ein wichtiges Thema in der Korrespondenz zwischen den
Ehepartnern war. Die Ehefrauen ordneten ihre eigenen Bedürfnisse und
Wünsche häufig denen der Ehemänner unter. Der geschäftliche Erfolg, der
die spätere Rückkehr nach Bremen ermöglichen sollte, galt auch ihnen als
übergeordnetes Ziel (S. 250).

Da die Bremer Frauen als Hausfrauen und Mütter in einer abgeschlossenen
Sphäre lebten, erfolgten Kontakte in die einheimische Gesellschaft meist
über die Angestellten, zum Beispiel über Dienstmädchen oder Ammen.
Einerseits weist Hoffmann einen Lernprozess nach, was Sprache, lokale
Einkaufs- und Ernährungsgewohnheiten sowie Hygiene betrifft.
Andererseits existierten jedoch Konflikte, Missverständnisse und
Sprachlosigkeit - sei es durch Ignoranz oder fehlende Sprachkenntnisse.
Bei den Kaufleuten basierte der Umgang mit den fremden Kulturen auf
Geschäftsinteressen, was Wiebke Hoffmanns Meinung nach einerseits zu
gegenseitiger Anerkennung und Anpassung geführt habe (S. 483).
Andererseits zeigt sie, dass die Bremer Kaufleute die einheimischen
Gesellschaften und ihre Bevölkerung als rückständig wahrnahmen. Viele
Bremer charakterisierten die Einheimischen auch nach längerem Aufenthalt
noch als "Primitive" (S. 359).

Interessant sind die Passagen über die Wahrnehmung der einheimischen
Frauen: In den Korrespondenzen thematisierten die Kaufleute vor allem
deren angebliche "Heißblütigkeit", die Gefahr von Geschlechtskrankheiten
sowie ihre andersartige Kleidung. Daraus folgert Hoffmann, dass die
Bremer Kaufleute "auf Distanz" blieben (S. 389). Möglicherweise ist dies
der Auswahl ihrer Fallbeispiele geschuldet, denn aus Zentralamerika sind
zahlreiche Belege für Beziehungen zwischen deutschen Einwanderern und
einheimischen Frauen überliefert. Ein Teil der deutschen Kaufleute
nutzte Heiratsallianzen als ein Mittel zur Ausweitung der geschäftlichen
Beziehungen.[1] Möglich ist auch, dass die Kaufleute Beziehungen zu
einheimischen Frauen in der Korrespondenz verschwiegen.

Der von Wiebke Hoffmann in der Einleitung formulierte Anspruch, die
"Stimmen der 'Kolonialisierten' in Übersee 'mitzuhören'" (S. 27), kann
auf Grund der ausgewählten Quellen kaum verwirklicht werden. Sie macht
zu Recht auf die blinden Flecken in den Korrespondenzen aufmerksam,
füllt diese allerdings nicht durch anderes Material. Auch auf den
präsentierten Fotos erscheinen die einheimischen Personen als Statisten,
die auf das Zustandekommen der Situation vermutlich keinen Einfluss
hatten. Wiebke Hoffmann liefert zu jedem der Fotos eine ausführliche
Beschreibung, geht in ihren Interpretationen jedoch teilweise sehr weit.
Ob beispielsweise ein in indigener Kleidung spielendes
zweieinhalbjähriges Mädchen als Beleg dafür gewertet werden kann, dass
"Indigenas keine Fremden, sondern Teil des Eigenen waren", ist
zweifelhaft (S. 331f.), zumal Hoffmann selbst auf Vorurteile gegenüber
den indigenen Ammen in Guatemala verweist (S. 304).

Die Korrespondenzen werfen ein neues Licht auf Probleme, Konflikte und
Schwierigkeiten, mit denen die Bremer Kaufleute in Übersee konfrontiert
waren; Themen, die in autobiographischen Zeugnissen häufig ausgeblendet
werden. Interessant ist dabei, dass Wiebke Hoffmann die häufig zu
lesende These über die hohe Bedeutung familiärer Netzwerke im
internationalen Handel in Frage stellt. Vielmehr sei es bei der
Anstellung von Familienangehörigen häufig zu Streitereien gekommen (S.
146-151).

Am Ende ihrer Studie widmet sich Wiebke Hoffmann dem bisher von der
Forschung stark vernachlässigten Thema der Rückkehr. Die meisten
Kaufleute hatten von Anfang an eine spätere Heimkehr nach Bremen
geplant. Häufig waren es ihre Ehefrauen, die vor allem wegen Problemen
mit der Kindererziehung und dem tropischem Klima für eine frühzeitige
Rückreise plädierten. Sie erlebten den Aufenthalt in Übersee häufig als
ein "Provisorium" (S. 512). Ihre Ehemänner dagegen kehrten oft für
längere Geschäftsreisen in die Auswanderungsregion zurück, weshalb
Wiebke Hoffmann sie als "Schwellenpersonen" und "Grenzgänger" (S. 477)
kennzeichnet. In Bremen übernahmen die Kaufleute nach der Rückkehr
politische und soziale Ämter, engagierten sich als Mäzene und
unterhielten Kontakte zu Institutionen wie dem Bremer Überseemuseum oder
dem Geografischen Verein (S. 500). Zu Beginn ihrer Studie wirft Wiebke
Hoffmann die interessante Frage auf, warum der Auslandsaufenthalt nicht
zu einer Reformierung der erstarrten politischen Strukturen in der
Bremer Hansestadt geführt hätte (S. 54). Diese Frage bleibt leider
unbeantwortet, ebenso wie die Frage nach der Transformation der
hanseatischen Identitäten, die in der Einleitung angesprochen wird (S.
58f.).

Kritisch anzumerken ist, dass Wiebke Hoffman die Rahmenbedingungen in
den Auswanderungsländern erst ganz zum Schluss vergleicht und nicht
reflektiert, ob es jeweils spezifische Umstände gab, die die
Lebenswelten der Kaufleute in den verschiedenen Regionen prägten. Das
Fazit gleicht einem Sammelsurium, in dem so unterschiedliche Themen wie
die Religiosität von Bürgerinnen, Weihnachtsfeiern der Kaufmannsfamilien
und kaufmännische Ethik angerissen werden. Ein prägnantes Resümee der
Forschungsergebnisse sucht man leider vergebens, so dass die
detaillierten Fallstudien in der Luft hängen bleiben.

Anmerkung:
[1] Vgl. z.B. für Guatemala: Martha Elena Casaús Arzú, Guatemala. Linaje
y racismo, 3. Aufl., Guatemala-Stadt 2007, oder für Costa Rica: Eugenio
Herrera Balharry, Los alemanes y el estado cafetalero, San José, C.R.
1988.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Katja Naumann <knaumann(a)uni-leipzig.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-1-066>

Diese Rezension entstand im Rahmen des Fachforums
geschichte.transnational.
http://geschichte-transnational.clio-online.net/

[Regionalforum-Saar] über das Vergessen, Rassi smus und Bücherverbrennungen

Date: 2011/01/31 10:25:42
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)aol.com>

heute in der SZ, St. Wendeler Teil (seltsames "n" hinter "Opfer"):

 

„Wichtig, auch in Marpingen der Opfern zu gedenken“

 

Verein „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ hatte zur Kranzniederlegung eingeladen

 

50 Menschen versammelten sich in Marpingen anlässlich der Auschwitz-Befreiung vor 66 Jahren. Auch an das KZ-Opfer Alois Kunz wurde erinnert. Gleichzeitig wurde ein Aufruf zur Aufarbeitung gestartet.

 

Marpingen. Ein Kranz wird auf die Erde gelegt. Er soll erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Auch an Alois Kunz, einen Sozialdemokraten aus Marpingen, der am 23. Oktober 1942 in Auschwitz ermordet wurde. Zum 15. Mal hatte der Verein „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ anlässlich der Auschwitz-Befreiung am 27. Januar 1945 zum Gedenken eingeladen. Etwa 50 Menschen versammelten sich am Samstag an der Gedenktafel für die Opfer des Naziregimes vor der Marienkirche in Marpingen. Eine von ihnen ist Anke Zahn: „Es ist wichtig, dass man in ganz Deutschland, auch in Marpingen, den Opfern gedenkt.“ Sie würde sich allerdings wünschen, dass mehr Marpinger zu dem Gedenktag erscheinen, sagt Zahn. „Viele können es nicht mehr hören“, sagt Markus Kunz, Urenkel von Alois Kunz. Viele sagten zwar, es sei schlimm, was damals geschehen ist, aber die Bereitschaft die Namen der Täter zu nennen, sei in der Region nicht groß genug. Einer der Täter sei Reinhold Hahn. Er sei Ortsgruppenleiter der NSDAP in Marpingen gewesen und habe Alois Kunz mit seiner Anzeige ins KZ gebracht. Sein Name steht im „Ehrenbuch der Gefallenen und Vermissten von Marpingen“, erschienen 1963.

 

Ehrenbuch soll weg

 

Der Vorsitzende des Vereins „Wider das Vergessen und gegen Rassismus“ Eberhard Wagner wiederholte am Samstag erneut seine Forderung, das Ehrenbuch, in dem insgesamt 17 Mitglieder der NSDAP aufgeführt werden, müsse aus dem Verkehr gezogen und für ungültig erklärt werden. Der Gemeinderat Marpingen entschied sich im Januar 2010 gegen den Antrag. Bürgermeister Werner Laub, der am Samstag auch zum Gedenken gekommen war, begründet die Entscheidung. Er distanziere sich ausdrücklich von den Verbrechern der damaligen Zeit, es sei aber praktisch nicht möglich, das Ehrenbuch einzuziehen. Das Buch sei ein historisches Dokument, das im Zeitgeist der 60er Jahre verstanden werden müsse. „Ich glaube nicht, dass viele es gelesen haben“, sagt der Bürgermeister. Es gäbe aber Pläne, die Nazivergangenheit der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis aufzuarbeiten. Über den genauen Inhalt könne er aber noch keine Auskunft geben, erklärt Laub. kira

 

---- Ende des Zeitungsartikels -----------

 

Hm, ich habe ein Exemplar dieses Buches. Wenn es nach Eberhard Wagner ginge, sollte ich dieses an die Gemeinde zurückgeben, damit die es dann vernichtet. Hört sich nach „Bücherverbrennung“ an – ist natürlich nicht mit der zu vergleichen, die die Deutschen 1933 veranstalteten, denn diesmal geht es ja um eine gute Sache, denn dieses Buch gehört in einigen Aussagen definitiv zu der Art von Literatur, die die sittlichen und religiösen Grundlagen unseres Volkes untergräbt, in dem sie Verbrecher zu Opfern stilisiert.

 

Allerdings frage ich mich, warum der „Verein wider das Vergessen“ nicht was Besseres macht, in dem er das Ehrenbuch neu bearbeitet und als reelles Ehrenbuch wiederveröffentlicht. Das wär doch besser, als jedes Jahr eine Forderung zu wiederholen, die rein technisch nicht umsetzbar ist. Nur so ein Gedanke.

 

Roland Geiger

 

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Bürgermeister Werner Laub schreibt zu diesem Thema auf der Website der Gemeinde Marpingen (http://www.marpingen.de/rat-verwaltung/buergermeister/buergerbriefe/aktuelle-ausgabe/)

 

Bundespräsident Roman Herzog hat 1996 den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz, zum Nationalen Gedenktag an die Verbrechen der Hitlerzeit ausgerufen. Ziel ist, die Erinnerung wachzuhalten und vergleichbaren Ereignissen vorzubeugen. Aus der gleichen Zielsetzung heraus hatte der Gemeinderat der Gemeinde Marpingen am 14.12.1995 beschlossen, eine Gedenktafel am Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkriegs am Friedhof in Marpingen mit folgendem Text anzubringen: Den Opfern zum Gedenken, uns zur Mahnung – nie wieder Faschismus. Stellvertretend für alle Opfer und Widerstandskämpfer unserer Gemeinde Alois Kunz, der für seinen Widerstand in Auschwitz ermordert wurde.

 

Am Volkstrauertag 1996 wurde dieses Mahnmal feierlich eingeweiht. Seitdem gestaltet der Verein ‚Wider das Vergessen und gegen Rassismus e.V.’ anlässlich des 27. Januars eine Gedenkstunde an dieser Stelle, die diesmal am kommenden Samstag um 16.00 Uhr stattfinden wird. In diesem Zusammenhang wird öfter das sogenannte Marpinger Ehrenbuch angesprochen, in dem Naziverbrecher als Helden geehrt werden und das der Gemeinde Marpingen somit nicht zur Ehre gereicht. In der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Kultur, Tourismus und Sport am 26. Januar wurde dies angesprochen. Unter dem Tagesordnungspunkt ‚Beratung und Beschlussfassung zur weiteren Aufarbeitung der Nazizeit in der Gemeinde Marpingen’ stellt der Ausschus ausdrücklich klar, dass das Ehrenbuch der Gefallenen und Vermissten von Marpingen, von der damals eigenständigen Gemeinde Marpingen zur Erinnerung an die Einweihung des Ehrenmals am 17. November 1963 herausgegeben worden ist.

 

Die heutige Einheitsgemeinde Marpingen, die in der Verwaltungsreform 1974 aus den Ortsteilen Berschweiler, Alsweiler, Urexweiler und Marpingen entstanden ist, hat damit nichts zu tun. Das Buch ist im Geist seiner Zeit entstanden, die um fast 40 Jahre näher an der angesprochenen Zeit liegt als die Gegenwart. Unter anderem auch aus diesem Grund hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 29.10.2010 einstimmig beschlossen, gemeinsam mit dem Landkreis ein Projekt zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Nazizeit auf den Weg zu bringen.