Suche Sortierung nach Monatsdigest
2010/05/15 10:12:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] SZ: Vortrag zum Turiner Grabtuch
Datum 2010/05/17 18:25:35
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Zöllnerfest
2010/05/15 10:12:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] SZ: Vortrag zum Turiner Grabtuch
Betreff 2010/05/10 07:56:19
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] wendalinus-basilika - die ausstellung
2010/05/31 15:39:34
Hans-Joachim Hoffmann
[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung
Autor 2010/05/31 22:06:29
Johannes Naumann
Re: [Regionalforum-Saar] Die Stadt im Mittelalter

Re: [Regionalforum-Saar] SZ: Vortrag zum Turiner Grabtuch

Date: 2010/05/15 18:17:18
From: Hans-Joachim Kühn <hans-joachim-kuehn(a)...


Lieber Roland,
 
habe ich das alles wirklich so gesagt? Wie dem auch sei, mein neuer halber Brötchengeber würde sich über den Originalartikel sehr freuen. Kannst Du ihn mir einscannen und zusenden? An den St. Wendeler Teil der SZ ich sonst nicht dran. Herzlichen Dank und ein schönes Wochenende!
 
Hans-Joachim
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: regionalforum-saar-bounces(a)... [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)... Auftrag von Rolgeiger(a)... Samstag, 15. Mai 2010 10:12
An: regionalforum-saar(a)... [Regionalforum-Saar] SZ: Vortrag zum Turiner Grabtuch

heute in der SZ, St. Wendeler Teil:
 
 

„Forscher haben sich immer wieder widersprochen“

Hans Joachim Kühne referierte in der Bibliothek in St. Wendel über das Turiner Grabtuch

In der Reihe „Uni vor Ort“ referierte Hans Joachim Kühn über das Turiner Grabtuch. Dabei nutzte er erstmals den neuen Vortragsraum in der Stadtbibliothek im Mia-Münster-Haus St. Wendel.

Von SZ-Mitarbeiterin

Carolin Grell

St.Wendel. „Ich halte das Stück Textil für das echte Grabtuch Christi“, erklärte Hans Joachim Kühn, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls Geschichte des Mittelalters an der Universität Saarbrücken zu Beginn seines Vortrags. „Sehen sie dies als Vorwarnung und überlegen sie, ob sie meinen Vortrag dennoch anhören wollen“, fügte er kurz hinzu, bevor er seine Zuhörer mitnahm auf eine spannende Reise in die umfangreiche Forschung zwischen Antike und Mittelalter. In der Reihe „Uni vor Ort“ waren rund 100 Bürger in die Stadtbücherei ins Mia Münster Haus gekommen. Gleich mehrere Stuhlreihen mussten nachträglich gestellt werden, worüber sich Dieter Mertes, Leiter der Stadtbücherei sehr freute. Zeige es doch, wie groß die Nachrage nach solchen Veranstaltungen ist. Daher sei auch die Neugestaltung des Vortragsraumes sehr wichtig gewesen. „Wir haben den Raum erst kürzlich technisch auf den neusten Stand gebracht. Dank Funkmikrofon, elektronischer Leinwand und Beamer können die Referenten noch besser ihr Wissen an die Zuhörer vermitteln“, sagte Mertes.

Mit historischem Wissen überzeugte Kühn in seinem gut strukturierten Vortrag. Zunächst erklärte er, dass es sich keinesfalls um einen theologischen, sondern einen Vortrag mit philologischem und geisteswissenschaftlichem Hintergrund handele, der sich sehr vielen modernen, durchaus kritischen Methoden bediene. Nicht nur das Grabtuch, das erst kürzlich im Turiner Dom ausgestellt wurde, auch das Tuch von Edessa bildeten im ersten Teil seines Vortrages die Schwerpunkte. Während die Zeugnisse über das Turiner Grabtuch ins Jahr 1350 zurückgehen, sei das Tuch von Edessa gute drei Jahrhunderte früher belegt, wie die Zuhörer erfuhren. Zahlreiche historische Quellen, aber auch die Pollenanalyse zeigen, so Kühn, zum einen, dass beide Tücher identisch sind und zum anderen beweisen sie die lange Reise dieses Tuchs, die seit 1578 im Turiner Dom aufbewahrt wird. Mit eindrucksvollen Bildern vermittelte Kühn zudem allen Zuhörern, die das Original noch nicht gesehen hatten, einen Eindruck, was auf dem 4,36 mal 1,10 Meter großen Leinentuch zu sehen ist. Doch nicht nur die Geschichte des Tuches, auch die Erforschung stellte er in den Mittelpunkt des Vortrages. Und da verschwieg der Referent nicht, dass das Tuch 1988 von drei unabhängigen Instituten als unecht erklärt wurde. „Doch zahlreiche Fragen sind bis heute offen, etliche Forscher haben sich immer wieder widersprochen“, sagte Kühn. Für ihn sind es vier Aspekte, die ihn von der Echtheit überzeugt haben. „Es gibt durchaus Textilien, die so alt sind, ungeklärt ist auch die Frage, wie das Bild auf das Leinen kam, zudem gibt es eingetrocknete und frische Blutspuren und schließlich ist der Namenszug um den Kopf deutlich zu sehen.“ Nach gut 90 Minuten erhielt er viel Applaus von einem begeisterten Publikum, das zahlreiche Fragen an den Wissenschaftler hatte.