Suche Sortierung nach Monatsdigest
2004/04/06 19:03:35
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vortrag in Birkenfeld am 27.4.4
Datum 2004/04/16 23:33:25
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Hans Eckert aus Saarbrücke n
2004/04/06 19:03:35
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vortrag in Birkenfeld am 27.4.4
Betreff

2004/04/06 19:03:35
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vortrag in Birkenfeld am 27.4.4
Autor 2004/04/16 23:33:25
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Hans Eckert aus Saarbrücke n

[Regionalforum-Saar] wieder online

Date: 2004/04/13 23:16:05
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Salü,
 
anscheinend hatte unser Gastserver einen Schluckauf - also, falls jemand von euch seit voriger Woche versucht hat, etwas zu schicken, dann hat das nicht funktioniert. Aber jetzt klappts wieder.
 
Ich bin noch auf diversen anderen Foren, die alle über denselben "Provider" laufen, und die waren alle stumm.
 
Letzte Woche habe ich ein sehr interessantes Skript aus Amerika bekommen, ein Tagebuch eines Auswanderers vom Tag der Abreise bis fünf Jahre vor seinem Tode im Jahre 1907. Bin zur Zeit am Abschreiben. Das wäre ne tolle Sache, es in einem Buch zu veröffentlichen. Hier mal ein Auszug:
 
"Bremerhafen 20. August 52

 

vorige Nacht schliefen wir das erstemal in unserer Koje auf dem Schif. Der Raum ist sehr klein, darum erbärmliche Schlafstellen, wen mancher zu Hause wüßte, wie das Leben auf den Schiffen ist, er würde nie an Amerika denken. "

 

und

 

"Bremerhafen 21. august 52

 

Gestern Nachmittag sah ich einer Rauferei englischer Matrosen zu, die sich gehörig herumboxten. Heute morgen sah ich den Dreimaster Copernikus auf das wir bestimmt waren, das aber erst 15 Sept. abfährt. Überal nichts als Betrügerei, Lüge, Falschheit von den Agenten.

 

Es ist ein mißerables Leben auf den Schiffen, auf unserm sind 30 Kojen, in jeder müßen 3 Menschen schlafen, es sind über 90 Personen bei uns im Zwischen Dek durch die Ausdünstung ist die Luft unrein und drückend heiß das man krank werden muß, die Kojen oder (7) Schlafstellen sind so nieder, daß man nicht aufrecht sitzen kann, so das es bereits das Vieh im Stalle besser hat. Die Schiffskost ist auch elend bis daher, wir haben Morgen schwarzen Kaffee, was Kaffe ist, es ist nur eine elende braune Brühe. Mittag Erbsensuppe die nicht so übel ist u. Spek. Abens Thee oder besser braunes Wasser, das Schiffsbrod ist ganz schlecht, ich sah noch nie so schwarzes Brod, ich habe noch keines davon gegessen, und werde auch keines davon essen, bis ich muß, wir haben Brod gekauft, das vielleicht langen wird, das Leben in Bremerhafen verleidet mir, wen wir nur einmal fort wären.

 

(8)

Bremerhafen Sontag 22. August 1852, Morgens 6 Uhr

 

Soeben verläßt unser Schif den Hafen, noch einmal wird gehalten, wir betraten zum letzten male den deutschen Boden, um in vielleicht nicht mehr zu betreten. DieSegen werden aufgespannt, wir betreten das Schif, noch einmal treten die Bilder aller unserer Lieben vorbei an meinem Geiste, lebe wohl deutsches Vaterland, alle meine Lieben in der Heimath lebet wohl. Tiefe Wehmuth regiert mich beim Scheiden, ach es ist hart, denken zu müssen, die Seinen nicht mehr zu sehen."

 
Bin selbst schon gespannt, wie's weitergeht.
 
Roland Geiger