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Autor 2017/06/04 12:58:51
Roland Geiger
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[Regionalforum-Saar] Führung Jüdischer Friedh of Ottweiler

Date: 2017/06/10 17:56:17
From: Hans-Joachim Hoffmann <hans-joachim-hoffmann(a)...

Für die Kurzentschlossenen

„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die. Zukunft gestalten.“
Führung über den jüdischen Friedhof Ottweiler
Am Sonntag, den 11.06.2017, bieten Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann um 15.00 Uhr eine weitere Führung über den jüdischen Friedhof Ottweiler an. Während die Stadtführungen, gestaltet von historischen Figuren, wie z.B. dem Oberamtmann oder dem Stadtschreiber, die „Glanzzeiten“ der historischen Entwicklung Ottweilers aufzeigen, erinnern die Führungen über das „unbequeme Denkmal Jüdischer Friedhof“ an eine dunkle Seite der Stadtgeschichte, nämlich an das Werden und die gewaltsame Auslöschung des jüdischen Lebens. Die Referenten stellen jedoch nicht den letzten Aspekt in den Mittelpunkt ihrer Erläuterungen, sondern sie bemühen sich vielmehr darum, einerseits die untergegangene Kultur des Judentums, zwar eingegrenzt auf den jüdischen Totenkult und die Grabkultur, andererseits den positiven Beitrag der jüdischen Gemeinde Ottweiler während der Dauer ihres Bestehens den Besuchern zu vermitteln. Dabei lassen sie sich von der Überzeugung leiten, die August Bebel (1840 – 1913), der Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, als notwendig für politisches Gestalten formulierte: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“
Klaus Burr beschreibt zu Beginn der Führung die Entstehung und Entwicklung der jüdischen Gemeinde Ottweiler, bevor Hans-Joachim Hoffmann an Beispiel dieser Gemeinde, also auf lokaler Ebene, aufzeigt, dass sich Zuwanderer mit anderem kulturellen Hintergrund in eine Gemeinschaft integrieren können, um dadurch auch ihren Beitrag zur positiven Entwicklung in der lokalen Gesellschaft zu leisten. Stellvertretend seien an dieser Stelle Samuel Levy, der Lehrer der jüdischen Elementarschule Ottweiler von 1825 – 1875, sowie sein Sohn, der Sanitätsrat Dr. Bernhard Levy (1831- 1885), genannt; Dr. Bernhard Levy übernahm auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 1877 auch die Stelle des Armenarztes der Stadt Ottweiler gegen ein festes jährliches, bescheidenes Honorar. Neben der Skizzierung der Lebenswege der Familie Levy gibt Hoffmann Informationen zu Grabinschriften und einzelnen Symbolen.
Erfreut zeigten sich die Initiatoren der Friedhofsführungen, dass abermals ein Gast aus Israel einen Deutschlandaufenthalt nutzte, um von Offenbach aus einen Abstecher zum Grab seiner Urgroßeltern auf dem Jüdischen Friedhof Ottweiler zu machen: Gil Michels besuchte am 15. Mai Ottweiler und sah seinen Besuch auch als Anerkennung für das Bemühen der Stadt Ottweiler, ihre jüdische Geschichte nicht zu vergessen.
Mit der als Motto gewählten Aussage August Bebels sprechen die Friedhofsführer dieses Mal ganz bewusst auch einmal die Mitglieder der Ortsräte und des Stadtrates Ottweiler an und laden sie ein, durch ihre Teilnahme an dieser Friedhofsführung zu dokumentieren, dass ihnen die Aufarbeitung der NS-Zeit in Ottweiler im Zuge der „Aktion Stolpersteine“, die mit der Erforschung der politisch Verfolgten aus den Reihen der SPD und KP fortgesetzt werden soll, am Herzen liegt.
Zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zur Erinnerung an die letzten jüdischen Bewohner Ottweilers verfasste Hans-Joachim Hoffmann die Dokumentation „Seid vorsichtig mit der Obrigkeit...! Beitrag zur Erinnerungskultur und Lokalgeschichte Ottweilers“. Dieses 405 Seiten umfassende Buch (ISBN 978-3-946313-01-4) kann zum Preis von € 19.80 erworben werden bei:
Archäologie - Büro & Verlag - Glansdorp, Kantstraße 32, 66636 Tholey
Hans-Joachim Hoffmann, Adolf-Kolping-Weg 7, 66564 Ottweiler (06824-7990)
Sparkasse Neunkirchen, Filiale Wilhelm-Heinrich-Straße, 66564 Ottweiler
Presse-Shop Ottweiler, Inhaberin Hannelore Henn, Wilhelm-Heinrich-Straße 13, 66564 Ottweiler.

Die Führung über den jüdischen Friedhof Ottweiler erfolgt in Kooperation mit der KVHS Neunkirchen. Aus organisatorischen Gründen bat die KVHS um vorherige Anmeldung. Eine Teilnahme ist jedoch auch ohne Anmeldung bei der KVHS möglich.
Klaus Burr und Hans-Joachim Hoffmann sowie die KVHS freuen sich auf Ihren Besuch.
Termin: Sonntag, 11.06.2017   
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Treffpunkt: Aufgang zum Friedhof in der Straße Maria-Juchacz-Ring (ca. 80 m hinter der Abzweigung Karl-Marx-Straße - Nähe Wohnheim AWO) Dauer: ca. 1 ½ Stunde