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2015/10/13 23:11:47
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Aluminiumfolie und alte Grabsteine
Datum 2015/10/14 19:27:25
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Genealogie-Seminar auf Schloß Dhaun bei Kirn am 7ten und 8ten November
2015/10/07 22:51:27
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] ich weiß zwar nicht, was es da zu feiern gibt ...
Betreff 2015/10/22 18:25:16
Rolgeiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] The Jet Sex. Airline Stewardesses and the Making of an American Icon
2015/10/13 23:11:47
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Aluminiumfolie und alte Grabsteine
Autor 2015/10/14 19:27:25
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Genealogie-Seminar auf Schloß Dhaun bei Kirn am 7ten und 8ten November

[Regionalforum-Saar] Jüdische Soldaten im kollekti ven Gedächtnis Zentraleuropas. Die Erinnerung an den Ers ten Weltkrieg aus jüdischer Perspektive

Date: 2015/10/13 23:43:24
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

From:    Gerald Lamprecht Zentraleuropas" rückt die Debatten um den jüdischen Kriegsdienst in all
seinen unterschiedlichen Formen (Soldaten und Kriegsgefangene,
Flüchtlingsfürsorge und Zwangs- bzw. Fremdarbeiter, Wohlfahrt, ...)
sowie die Kriegserinnerung in ihren vielfältigen Ausprägungen während
und nach dem Ersten Weltkrieg ins Zentrum. Unter Zentraleuropa werden
dabei das Deutsche Reich, die Habsburgermonarchie und die westlichen
Gebiete des Russländischen Reiches sowie die in diesem Gebiet nach 1918
entstandenen neuen Staaten verstanden.

Im Rahmen der Tagung sollen vorrangig Fragen jüdischer Loyalitäten und
jüdischen Selbstverständnisses im Kontext des Krieges ebenso wie
unterschiedlichste Debatten um die Verortung der jüdischen Bevölkerung
innerhalb der jeweiligen Staaten während und nach dem Krieg behandelt
werden. Von besonderem Interesse ist hierbei, wie diese Debatten sich
angesichts der neuen politischen und nationalen Realitäten
Zentraleuropas nach 1918 wandelten. Konnten die jüdischen Soldaten und
der jüdische Kriegsdienst in die neuen nationalen Erinnerungs- und
Sinnstiftungsdiskurse integriert werden, oder wurden sie vielmehr,
ähnlich der Dolchstoßlegende in Deutschland, aus diesen ausgeschlossen?
Welche Rolle spielten hiebei der Antisemitismus und der Aufstieg des
Faschismus, Nationalsozialismus, Kommunismus und Bolschewismus? Wie
wirkten sich diese Entwicklungen in unterschiedlichen nationalen bzw.
staatlichen Kontexten aus? Wie organisierten sich jüdische
Erinnerungsmilieus (Veteranenorganisationen, Hilfsvereinigungen für die
Versehrten, Witwen und Waisen), und welche Ziele verfolgten sie? Gab es
gemeinsame jüdische und nichtjüdische Erinnerungsmilieus und
Überlappungen in den Erinnerungs- und Sinnstiftungsdebatten? Welche
Loyalitäts- und Identitätsidiskurse verbanden die unterschiedlichen
jüdischen Gruppierungen (zionistisch, religiös, akkulturiert) mit dem
Kriegsdienst und der Erinnerung an diesen? In welchen Formen
artikulierten sich die Erinnerungsdiskurse, und welche Manifestationen
in Form von Denkmälern, Gedenktafeln und Erinnerungsritualen gab es?
All diese Aspekte sollen nicht nur aus einer nationalen oder
(national)staatlichen Perspektive behandelt werden. Vielmehr möchte
diese Tagung zum einen eine zentraleuropäische, vergleichende
Perspektive eröffnen und zum anderen auch das transnationale Element
jüdischer Kriegserinnerung, wie es beispielsweise in der Gründung des
Weltbundes jüdischer Frontsoldaten 1935 zum Ausdruck kam,
berücksichtigen.

Die Tagung richtet sich an WissenschafterInnen unterschiedlichster
kultur- und geisteswissenschaftlicher Disziplinen. Von besonderem
Interesse sind dabei Beiträge zu nachfolgenden Themen.
- Jüdische Erinnerungsdiskurse mit ihren politischen,
gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Rückbezügen
- AkteureInnen jüdischer Kriegserinnerung - Erinnerungsmilieus
- Jüdische Veteranenorganisationen
- Medien der Erinnerung: Erinnerungsschriften, Zeitungen, Zeitschriften,
Bücher, Filme, autobiographische Texte, Kunstwerke, usw.
- Denkmalsetzungen, Heldenfriedhöfe
- Jüdische Kriegserinnerung in der Literatur
- Wechselbeziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen
Erinnerungsdiskursen und -Milieus
- Antisemitismus
- Transnationale Aspekte jüdischer Kriegserinnerung
- Weibliche Kriegserinnerungen
- Bildsprache: Fotografien, Postkarten

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.

Die Organisatoren bemühen sich um eine ausreichende Tagungsfinanzierung,
sodass Reise- und Aufenthaltskosten übernommen werden können.

Eine Tagungspublikation (peer review) ist geplant (deutsch und englisch).

Bei Interesse senden Sie bitte einen Abstract (max. 500 Wörter) und
kurzen CV an:
-- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger