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2014/07/20 21:03:49
Roland Geiger via Regionalforum-Saar
[Regionalforum-Saar] Henry Ford - eine Biographie
Datum 2014/07/22 08:13:54
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[Regionalforum-Saar] Indutiomarus wieder aufgelegt
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[Regionalforum-Saar] Die Hungerkrisen der "Kleinen Eiszeit" (1300-1800).

Date: 2014/07/20 21:04:31
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...

Die Hungerkrisen der "Kleinen Eiszeit" (1300-1800).
         Sozio-naturale Verflechtungen historischer
         Gesellschaften - Bielefeld 02/15
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Dr. Dominik Collet, Nachwuchsgruppe "Umwelt und Gesellschaft",
Heidelberg Center for the Environment, Universität Heidelberg
19.02.2015-20.02.2015, Bielefeld, Zentrum für interdisziplinäre
Forschung, Methoden 1, 33615 Bielefeld
Deadline: 15.09.2014

Mit dem globalen Klimawandel sind Hungerkrisen wieder zu einer
Gegenwartsfrage geworden. Die erwartete Zunahme von bedrohlichen
Klimaextremen weckt Interesse an der Frage, wie diese Herausforderungen
in der Vergangenheit bewältigt wurden.  Untersuchungen in diesem Feld
werden durch disziplinäre Grenzziehungen erschwert. Hungerkatastrophen
ereignen sich an der Nahtstelle von Natur und Kultur. Sie umfassen
zugleich bio-physikalische und gesellschaftliche Aspekte. Der umfassende
sozio-ökologische Charakter von Hungerkrisen sprengt den Analyserahmen
einzelner Disziplinen. Der populäre Verweis auf die dramatischen
Auswirkungen von klimainduzierten Hungersnöten der Vergangenheit beruht
daher zumeist auf Mutmaßungen.
Aus diesem Grund bringt der Workshop Forscher aus den Natur-, Sozial-
und Kulturwissenschaften zusammen. Vor dem Hintergrund neuerer
integrativer Ansätze (disaster studies, vulnerability studies,
environmental history) wird ausgelotet, wie die vorherrschende
Opposition von natürlichen und gesellschaftlichen Faktoren aufzulösen
ist. In Hungerkrisen wird die Verflechtung von naturaler Umwelt und
sozialem Handeln in besonderem Maße sichtbar. Ein integrativer Zugriff
bezieht deshalb sowohl "Archive der Natur" als auch "Archive der
Gesellschaft" mit ein. So können deterministische Modellbildungen der
Mensch-Umwelt-Beziehungen kritisch überprüft und durch ein dynamisches
und genuin historisierendes Verständnis abgelöst werden. In der
gemeinsamen Diskussion sollen Antworten auf folgende zentrale Fragen
gefunden werden:

Welche Daten, Quellen und Fallbeispiele können integrative Ansätze
besonders fruchtbar machen?

Welche Brückenkonzepte und Forschungsdesigns überwinden klima- und
kulturdeterministische Ansätze?

Wie lässt sich die dynamische Verflechtung von Umwelt und Gesellschaft
sowie die kulturellen Konsequenzen extremer Naturereignisse besser als
bisher abbilden?

Wie lassen sich die komplexen zeitgenössischen Wahrnehmungen, Deutungen
und Bewältigungsstrategien greifen?

Der Workshop konzentriert sich auf Agrargesellschaften der "Kleinen
Eiszeit" (1300-1800), in denen Hungerkrisen "normale Ausnahmefälle"
bildeten. Der Fokus liegt auf Untersuchungen, die Fälle in Europa und
Asien behandeln. Komparative, interkulturelle Ansätze sind ebenso
erwünscht wie fächerübergreifende Zugänge und methodologische
Überlegungen.

Der Workshop wird von der Forschernachwuchsgruppe "Umwelt und
Gesellschaft. Handeln in Hungerkrisen der Frühen Neuzeit" am Heidelberg
Center for the Environment (HCE) veranstaltet und findet am Zentrum für
interdisziplinäre Forschung (ZiF) in Bielefeld statt. Tagungssprachen
sind Deutsch und Englisch. Reise- und Übernachtungskosten der
Vortragenden werden übernommen. Die Publikation der Beiträge in einem
Sammelband ist vorgesehen.


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Dr. Maximilian Schuh

Historisches Seminar, Grabengasse 3-5, 69115 Heidelberg

+49-6221-54-6560

maximilian.schuh(a)... <http://www.hce.uni-heidelberg.de/nwg/hungerkrisen.html>