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2014/01/27 09:58:49
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Mit großer Liebenswürdigk eit
Datum 2014/01/28 23:25:24
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Abenteurer, Kaufmann, Off izier, Goldgräber und Stadtgründer in Kalifornien .
2014/01/19 23:25:34
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[Regionalforum-Saar] Wie schreibt man eine Haus-, Abschluss- oder Doktorarbeit?
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2014/01/27 09:58:49
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Mit großer Liebenswürdigk eit
Autor 2014/01/28 23:25:24
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Abenteurer, Kaufmann, Off izier, Goldgräber und Stadtgründer in Kalifornien .

[Regionalforum-Saar] wikipedia

Date: 2014/01/27 23:05:49
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Die Menschen hinter Wikipedia

An der Online-Enzyklopädie beteiligen sich in Deutschland 6000 registrierte und viele anonyme Autoren

Viele ehrenamtliche Autoren beteiligen sich an der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Doch wer schreibt die Beiträge, wer liest und kontrolliert sie? Zwei Autoren aus der Region berichten über ihren Beitrag am Lexikon.

Von SZ-Mitarbeiterin Sarah Konrad

Saarbrücken. Wikipedia weiß alles. Die Online-Enzyklopädie hat zu fast jedem Themenbereich den passenden Artikel. Knapp 30 Millionen Einträge in mehr als 280 Sprachen liefern Infos zu Geographie, Geschichte, Sport, Wissenschaft und vielen weiteren Kategorien. Weltweit arbeiten rund 70 000 ehrenamtliche Helfer an Wikipedia. Allein die deutschsprachige Version wird von über 6000 registrierten und unzähligen anonymen Autoren gepflegt und ständig aktualisiert. Doch wer sind diese Autoren eigentlich? Sind es Professoren, Gärtner, Hausfrauen oder Jugendliche, die ihr Wissen mit der ganzen Welt teilen?

Einer von ihnen ist Roger Zenner. Der 29-jährige Student arbeitet schon seit zehn Jahren für Wikipedia. „Lexika haben mich schon als Kind fasziniert. Da war der Reiz, einmal selbst Autor einer Enzyklopädie zu sein, natürlich groß“, sagt Zenner. Er war vom Wikipedia-Konzept von Anfang an begeistert: „Das Online-Lexikon macht das Wissen der Welt frei zugänglich und jeder hat die Möglichkeit, dazu beizutragen.“

An seine erste Begegnung mit der Enzyklopädie erinnert er sich noch genau: „2002 habe ich zufällig einen Artikel angeklickt. Mir ist aufgefallen, dass jeder den Text bearbeiten kann, also habe ich es gleich mal ausprobiert.“ Der Student drückte auf bearbeiten, markieren, löschen, speichern und stellte dann entsetzt fest, dass der gesamte Artikel verschwunden war. „Ich bin erschrocken und dachte: Oh nein, hoffentlich habe ich nichts kaputt gemacht“, erzählt Zenner. Erst zwei Jahre später wagte er einen erneuten Versuch. „Damals gab es etliche Themenbereiche, die noch nicht abgedeckt waren. Ich stand kurz vorm Abitur und kannte mich mit Chemie relativ gut aus, also habe ich einfach mal drauflos geschrieben“, so Zenner. Seitdem ist der junge Mann aus Wallerfangen vom Wikipedia-Virus infiziert. Bis 2007 stellte Zenner fast 40 Artikel in die Online-Enzyklopädie. Mit der Zeit sei es jedoch schwieriger geworden, neue Themen zu finden. Daher konzentriert sich der Student zurzeit hauptsächlich auf die Qualitätspflege. Dabei überprüft er die Texte von anderen Autoren.

„Wikipedia ist ein Gemeinschaftsprojekt von Freiwilligen, bei dem jeder mitmachen kann“, erklärt Catrin Schoneville, Pressesprecherin der deutschsprachigen Wikipedia. Daher komme es immer wieder vor, dass Internetnutzer einen Eintrag aus Spaß umändern. „Um zu verhindern, dass grober Unfug in den Artikeln steht, haben wir die gesichteten Versionen eingefügt“, sagt Schoneville. Diese gekennzeichneten Artikel wurden von aktiven Autoren wie Roger Zenner durchgesehen und sind daher frei von offensichtlichem Vandalismus.

Neben dieser Sichtung sollen auch die Relevanzkriterien für Qualität sorgen. Sie geben Bedingungen vor, die ein Thema erfüllen muss, um einen Eintrag bei Wikipedia zu bekommen. So erhalten Sportler nur einen Artikel, wenn sie an bestimmten Wettkämpfen teilgenommen haben, und ein Musikfestival ist nur relevant, wenn es mindestens 10 000 Besucher verzeichnen konnte. „Ich empfinde die Relevanzkriterien als einen großen Nachteil“, beschwert sich jedoch Zenner. Seiner Meinung nach wird durch diese Regeln verhindert, dass viele interessante Themen einen Eintrag bekommen.

Anderer Meinung ist da der 66- jährige Wikipedia-Autor Elmar Peiffer. Der pensionierte Bibliothekar hält die Bürokratie für notwendig: „Einige Nutzer finden es lustig, irgendeinen Unsinn in die Enzyklopädie zu schreiben. Dadurch geht der Anspruch der Wissenschaftlichkeit schnell verloren. Das ist die Schwäche von Wikipedia“, so der St. Wendeler. Peiffer ist ein erfahrener Autor, er hat 140 Einträge geschrieben und viele erweitert. Über Vandalismus und unsinnige Artikel hat er sich schon oft geärgert. Dennoch möchte Peiffer, dass die Online-Enzyklopädie weiterhin für jeden offen bleibt. Er sagt: „Wikipedia lebt davon, dass jeder mitschreiben und sein Wissen beitragen kann. Die größte Schwäche ist eben zeitgleich die größte Stärke. Doch die Stärke überwiegt.“