Suche | Sortierung nach | Monatsdigest | ||
2014/01/15 11:54:00 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Blockbücher des 15ten Jahrh underts |
Datum | 2014/01/19 10:40:12 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] wie das Saarland des Ersten Weltkriegs gedenkt. |
||
2014/01/27 09:58:49 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Mit großer Liebenswürdigk eit |
Betreff | 2014/01/26 10:18:08 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Nachtwächter in Blieskastel - heute abend |
||
2014/01/15 11:54:00 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Blockbücher des 15ten Jahrh underts |
Autor | 2014/01/19 10:40:12 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] wie das Saarland des Ersten Weltkriegs gedenkt. |
Date: 2014/01/19 10:20:42
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...
gestern in der SZ:
Brüder
helfen damals wie heute den Armen in der Stadt St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft begeht Jahrestag und Patronatsfest – Sebastiantag mit Gottesdienst und Vortrag Die St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft begeht am Montag, 20. Januar, ihren 573. Jahrestag. Seinerzeit schlossen sich St. Wendeler Bürger ständeübergreifend zusammen, um die Not in Stadt und Umland zu lindern. Aus Diskretionsgründen gegenüber den Armen gilt bei der Sebastianus-Bruderschaft ein strenges Verschwiegenheitsgebot. Aus eben diesen Gründen kennt die Bruderschaft keine Mitgliederversammlung und Vorstandswahl. St. Wendel.
Auf
eine 573 Jahre alte Tradition kann sich die St. Wendeler
Sebastianus-Bruderschaft berufen. Im Pest- und Hungerjahr 1441 schlossen sich
nämlich St. Wendeler Bürger aus allen Ständen zusammen, um die in Stadt und
Umland grassierende Seuchen- und Hungersnot zu lindern. In bruderschaftlichen
Angelegenheiten galten die Standesgrenzen nicht: Geistlicher, Ritter, Handwerker
und Bauersmann wollten der Not solidarisch begegnen und organisierten sich nach
Art einer mittelalterlichen Handwerkerzunft, die sich gegenseitige Hilfe und die
Unterstützung der Armen im Stadtbereich zur Aufgabe machte.
Und das tut sie bis
heute. Denn die Bruderschaft ist auch heute noch aktiv. Ihr wichtigster Tag ist
der 20. Januar, in diesem Jahr ein Montag. Dann kommen die Mitglieder der
St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft zum Jahrestag und Patronatsfest
zusammen, um nach ihrer uralten Regel zu helfen, die besagt: „die gesell undt
Bruderschafft halten undt follvirren“ (die Gesell- und Bruderschaft zu halten
und zu vollführen). An diesem Tag übergeben die Mitglieder ihre Spende für
bedürftige Bürger dem so genannten Bruderrat. Der Sebastiantag
beginnt am Montag, 20. Januar, um 10 Uhr mit einem Hochamt in der Basilika
St. Wendelin für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft.
Nach dem Gottesdienst kann die Spende im Laufe des Tages im „Vaterhaus“ Café
Lerner, Balduinstraße, entrichtet werden. Als Bildandenken erhalten die
Mitglieder beim Entrichten ihrer Spende eine Darstellung des heiligen Sebastian
aus der Kirche St. Marien in Urweiler. Um 18 Uhr ist
eine Feierstunde im Café Lerner. Gerd Schmitt hält einen Vortrag zum Thema: „Die
Familie Dhame/von Hame – prägend für 200 Jahre der St. Wendeler
Geschichte“. Die Bruderschaft sieht sich heute trotz ihrer katholischen Wurzeln überkonfessionell. Sie verteile die anvertrauten Spenden an bedürftige Bürger ohne Ansehen sozialer oder konfessioneller Zugehörigkeit,. heißt es in einer Pressemitteilung. Die derzeit etwa 320 Mitglieder aus allen sozialen Schichten der Bevölkerung stehen unter der Leitung eines Brudermeisters, heute ist dies Anton Stier, der von den Mitgliedern des Bruderrates unterstützt wird. Die Mitwirkung erfolgt ehrenamtlich; das Überbringen der Gaben erfolgt persönlich und diskret. So lebe die älteste Bruderschaft des Landes, die „Bruderschaft der heiligen Märtyrer Fabian und Sebastian“, als Wahrzeichen des Verantwortungsbewusstseins der St. Wendeler Bürger füreinander auch heute noch fort, heißt es in der Mitteilung weiter. red Als
ein Ausdruck der Mitmenschlichkeit St. Wendeler Sebastianus-Bruderschaft zählt derzeit 320 Mitglieder St. Wendel. Die
Sebastianus-Bruderschaft: Die derzeit etwa 320 Mitglieder stehen unter der
Leitung eines Brudermeisters, der
von einem Bruderschreiber (zuständig für den Schriftverkehr) und einem
Bruderknecht (zuständig für die Kassenverwaltung) unterstützt wird. Weitere vier
Mitglieder des Bruderrates leisten Dienste als Beiräte und Kassenprüfer.
Sämtliche sieben Mitglieder des Bruderrates arbeiten ehrenamtlich. Sie teilen
gemeinsam die eingegangenen Spendengelder zu und überbringen die Gaben
persönlich und diskret. Der Bruderrat ergänzt sich bei Ausscheiden eines
Bruderratsmitgliedes selbst durch Berufung eines Ersatzmannes aus den Reihen der
Bruderschaft. Aus Gründen der Diskretion gegenüber den Armen gilt ein strenges
Verschwiegenheitsgebot. Nach den seit dem Mittelalter geltenden Regeln kennt die
Bruderschaft aus eben diesen Gründen keine Mitgliederversammlung mit
Rechenschaftsbericht und keine Vorstandswahl. Die Kontrolle erfolgt durch die
Mitglieder des Bruderrates gegenseitig; Brudermeister und Bruderknecht legen
Rechenschaft ab vor dem Bruderrat. Das Regelwerk und eine im christlichen Denken
wurzelnde Haltung der Mitglieder hat diese, über ein halbes Jahrtausend
bestehende Solidaritätsgemeinschaft der St. Wendeler Bürgerschaft auch über
schwierigste Zeiten am Leben erhalten. Die seit 1441
vorhandenen Mitgliederlisten weisen neben den Namen alteingesessener Familien
immer auch die Namen von Neubürgern aus, die in der Bruderschaft Aufnahme
fanden. So ist es bis heute. Die Mitgliedschaft war nie ein Privileg der alten
Familien, sondern Zeichen des Gemeinschaftsgeistes und der Mitmenschlichkeit
unter den Bewohnern der Stadt. Die Bruderschaft kennt keine besonderen
Aufnahmebedingungen; lediglich erfolgt die Registrierung der Neumitglieder am
Sebastianstag im Bruderschaftslokal, dem Vaterhaus, am Bruderratstisch. Heutiges
Vaterhaus ist das Café Lerner in der Balduinstraße. Jeder Bruder und jede
Schwester gibt jährlich eine Spende in Höhe des eigenen Ermessens.
Die Bruderschaft, mit
vollem Namen „Bruderschaft der heiligen Märtyrer Fabian und Sebastian“ , wählte
am 20. Januar 1441 die Heiligen zu ihren Schutzpatronen: den Papst Fabian, der
die Armenpflege in Rom organisiert hatte, zum Patron gegen Hungersnot und den
Offizier Sebastian, der zum Erschießen mit Pfeilen verurteilt worden war, zum
Patron gegen die Pest. red |