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2013/11/28 10:03:20 Gerald und Sabine Linn Re: [Regionalforum-Saar] Jahresband 2013 der ASF erschienen |
Datum | |||
2013/11/23 19:19:03 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] der Friedhof in St. Wendel |
Betreff | 2013/11/24 21:12:37 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Jahresband 2013 der ASF erschienen |
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2013/11/24 21:12:37 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Jahresband 2013 der ASF erschienen |
Autor |
Date: 2013/11/28 21:35:36
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...
Gott zum Gruß,
ich hab heute mit Erstaunen Zeitung gelesen und mich gefragt, warum
niemandem beim Gegenlesen aufgefallen ist, daß Cusanus nicht zu den
Heiligen zählt. Ich meine, das war ja kein Schreibfehler, die Heiligkeit taucht
ja gleich dreimal auf. Das sollte wirklich nicht passieren.
Über Herrn Tassottis Figuren könnte man trefflich streiten, wenn er sich
eben nicht als Künstler verstehen würde. Denn damit sind alle Abweichungen von
der Realität abgegolten. Denn mit historischer Realität hat weder Lenchen
Demuths "geheimer Kinderwunsch" noch die Tafel zu tun, die die Cusanus-Skulptur
in Händen hält. Zu beidem gibt es historisch keine Vorlage bzw. Hinweis. Der
Kinderwunsch Demuths war - nach eigener Aussage - Herrn Tassottis Idee. Aber
wenn man sich ein bißchen mit Cusanus beschäftigt, fällt auf, daß wir in St.
Wendel außer seinem Wappen (beide Male im Dom) nichts auch nur ansatzweise aus
seiner Zeit haben und auch nichts, was älter ist als 150 Jahre. Nichts im
Stadtarchiv, nichts im Pfarrarchiv. Die einzige Urkunde, die Cusanus im
Zusammenhang mit St. Wendel nennt, stammt aus dem Jahre 1452 und liegt im Archiv
des Nikolausstifts in Bernkastel-Kues.
Formal wird Cusanus die Pfarrei St. Wendel als Pfründe 1461 abgenommen,
d.h. 1462 - das Datum auf der Kanzel im Dom - hat er mit St. Wendel schon nichts
mehr zu tun. Auf der Kanzel sind drei Wappen zu sehen: Cusanus, das Bistum Trier
und der Trierer Kurfürst und Erzbischof Johann II von Baden. Das war bisher
allen Schreibern Grund genug, auf Cusanus' Urheberschaft zu tippen. Julius
Bettingen schreibt in seiner Geschichte der Stadt und des Amtes St. Wendel 1865
von Cusanus u.a., die Kanzel "soll von diesem der Kirche verehrt worden sein".
Mehr als diese Annahme hat er nicht, keine Quelle, nichts weiter. Die
Behauptungen aller anderen nach ihm fußen auf Bettingens Aussage, wobei
Bettingens "soll ... haben" immer mehr zu einem "hat" wird. Und dieses "hat"
wird durch diese Figur "zementiert".
Richtiger wird es damit leider nicht.
Mit
freundlichem Gruß
Roland Geiger -----------------------
heute in der SZ:
Cusanus-Skulptur am Domgrüßt seit gestern die Passanten St. Wendel. Als Vierter im Bunde gesellte sich gestern der Heilige Cusanus, in Bronze gegossen, in die illustre Reihe historischer St. Wendeler Persönlichkeiten. „Alle Jahre wieder geben wir eine Skulptur frei“, sagte Bürgermeister Klaus Bouillon. Nach dem Heiligen Wendelinus, der Herzogin Luise und Lenchen Demuth hat sich Bildhauer Kurt Tassotti dieses Mal daran gemacht, ein Abbild vom Heiligen Cusanus zu schaffen. Die Skulptur des 1401 geborenen Juristen und Gelehrten steht vor dem katholischen Pfarrhaus mit Blick auf den Dom. Ein passendes Zusammenspiel. Warum? Das verrät die Skulptur selbst. Denn in Händen hält sie eine Stiftungsurkunde, die darauf verweist, dass Cusanus einst die Kanzel in der Basilika stiftete. Der Name des Heiligen ist in der Stadt allgegenwärtig. Als Beispiel sind das Cusanus-Haus und das Cusanus-Gymnasium zu nennen. Jetzt steht auch sein Bildnis an zentraler Stelle. Lebensgroß hat Tassotti die Skulptur geschaffen. Insgesamt eineinhalb Jahre hat er daran gearbeitet. „Es ist ein großer technischer Aufwand damit verbunden“, begründete der Bildhauer die lange Arbeitszeit. Er habe zunächst ein Original in Gips hergestellt. Dieses sei dann in die Bronzegießerei gegangen. „Sie liegt nur wenige Meter von meinem Atelier entfernt“, sagte Tassotti. So konnte er jeden Fortschritt begutachten. Es sei Feinstarbeit, die Strukturen, die er vorgegeben habe, in die Bronze zu übertragen. Der bronzene Cusanus wiegt zwischen 100 und 120 Kilo und kostete 35 000 Euro. Wenn es nach dem St. Wendeler Bürgermeister geht, ist dies nicht die letzte Skulptur, die er enthüllt hat. Vor fünf/sechs Jahren sei die Idee zu den Darstellungen historischer Persönlichkeiten entstanden. Seitdem habe man vier Skulpturen realisiert. „Es gibt aber noch weitere interessante Menschen in unserer Stadt“, sagt Bouillon und denkt dabei beispielsweise an den Pianisten Philipp Jakob Riotte. „In einigen Jahren können wir dann kunsthistorische Führungen anbieten“, so Bouillon. evy |