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2013/04/23 08:25:06 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Vortrag am Donnerstag, 25. April |
Datum | 2013/04/23 19:50:44 Michaela Becker [Regionalforum-Saar] Vortrag am 24.04.2013 Welleswe iler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskunde und Volksk ultur e.V. |
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2013/04/25 22:37:11 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] warken-vortrag |
Betreff | 2013/04/10 18:16:14 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] weg mit dem Saarland! |
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2013/04/23 08:25:06 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Vortrag am Donnerstag, 25. April |
Autor | 2013/04/23 23:36:58 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Vortrag am 24.04.2013 Wel lesweiler Arbeitskreis für ... |
Date: 2013/04/23 08:42:04
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...
Dämmgen
Heinrich
(Seite
5) Landeskriminalpolizei, Dezernat II
St. Wendel, den
25.6.1947 vorgeladen erscheint der
Eisenbahnlademeister Heinrich Dämmgen, 52 Jahre alt, St. Wendel, Josefstraße
15, mit dem Gegenstand der Vernehmung vertraut gemacht und
erklärt: Bei dem Sirenenertönen an dem
fraglichen Tage der Judenaktion 1938 befand ich mich in meiner Wohnung. Ich
eilte darauf sofort zum Gerätehaus und erfuhr schon unterwegs, daß die Synagoge
brenne. Als stellvertretender Wehrführer und Führer des Motorlöschzuges rückte
ich nach kurzer Zeit zu der besagten Brandstelle. Ich traf unverzüglich die
erforderlichen Löschmaßnahmen, musste jedoch feststellen, daß die Synagoge
selbst nicht mehr zu retten war. Da die gesamte Inneneinrichtung, die Decke
sowie der Dachstuhl aus Holz war und zum größten Teil bereits eingestürzt war,
mussten die Löschmaßnahmen im wesentlichen auf den Schutz der umliegenden
Gebäude beschränkt bleiben. Wie schon vorher betont, war der Dachstuhl und die
Decke bereits eingestürzt, als ich mit dem Löschtrupp bei der Brandstelle
eintraf. Über die vermutlichen Täter kann ich
vom Hörensagen nur berichten, daß Angehörige der SA mithilfe von Benzin in Brand
entfacht hatten. Nähere Einzelheiten oder die Namen der SA-Leute anzugeben, ist
mir leider nicht möglich, da ich hierunter auch später nichts erfahren konnte.
Betonen möchte ich noch, daß die Löschmannschaften in keiner Weise von
irgendeiner Seite bei der Brandbekämpfung behindert wurden. Im Gegenteil blieb
noch eine Brandwache bis zum nächsten Morgen in Tätigkeit, um die einzelnen
Brandnester niederzukämpfen. Während der Brandbekämpfung sprach ich mit dem
damaligen Bürgermeister Eichner, welcher genauso wie ich der Ansicht war, daß
die Synagoge selbst nach Einsturz der Decke nicht mehr zu retten war und daher
besonders die Nachbargebäude gegen Funkenflug geschützt werden mußten.
Einwandfrei feststehen dürfte, daß mithilfe von Benzin oder einem anderen
feuergefährlichen Stoff der Brand entfacht worden sein muss, da bei normaler
Brandursache eine derartige Ausbreitung der Flammen innerhalb so kurzer Zeit
nicht möglich ist. Sonstige Angaben habe ich nicht zu machen.
aus: Landesarchiv SB, Staatsanwaltschaft 1529 |