Suche Sortierung nach Monatsdigest
2008/03/01 19:03:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Eine Lektion Baugeschichte au ch über andere Kirchenbauten
Datum 2008/03/06 08:27:04
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] burgenkundliches Symposion
2008/03/01 18:57:47
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Die Bilanzen der Heimmeier
Betreff 2008/03/01 19:03:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Eine Lektion Baugeschichte au ch über andere Kirchenbauten
2008/03/01 19:03:16
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Eine Lektion Baugeschichte au ch über andere Kirchenbauten
Autor 2008/03/06 08:27:04
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] burgenkundliches Symposion

[Regionalforum-Saar] Die Bildnishandschrift „Ho rtus deliciarum“

Date: 2008/03/02 18:51:51
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Verein für Landeskunde im Saarland  e.V.

Vorsitzender:
Dieter Robert B e t t i n g e r 
Rosenweg 2  
66564 Ottweiler  
Telefon:   06824 -  42 80
Mobil -Tel.: 0175 /  8043396
Dieter.Bettinger(a)...


Liebe Freunde der  Landeskunde


Der Verein für Landeskunde im Saarland e.V.  lädt zu einem Lichtbildervortrag 
am 08. März 2008 um 15.00 Uhr in den Räumen des  Historischen Vereins Stadt 
Neunkirchen e.V., Irrgartenstraße 18, in 66538  Neunkirchen, ein. Unser reger 
Mitarbeiter Herr Werner Karg  referiert über  das Thema: Die Bilderhandschrift „
Hortus deliciarum“, ein Meisterwerk über die  christliche Kultur zur 
Stauferzeit.

Erläuterungen zum  Vortrag:

Das Kloster Hohenburg, heute Mont Sainte.  Odile, gilt als eines der 
geschichtlichen und geistlichen Zentren des Elsass.  Der Konvent verfügte schon früh 
über eine Klosterschule, welche im 12.  Jahrhundert durch die gelehrte Ãbtissin 
Relindis, die Kaiser Friedrich I.  Barbarossa nach Hohenburg berief, 
eingerichtet wurde. Relindis beauftragte ihre  Schülerin Herrad, die ab 1167 das Amt 
der Hohenburger Ãbtissin übernahm, mit der  Anlegung der Bilderhandschrift 
Hortus deliciarum, Garten der Freude. Dieses wohl  bedeutendste Werk über die 
christliche Kultur zur Stauferzeit war für den  Unterricht der Nonnen und Novizen, 
aber auch für die adligen Töchter aus der  Umgebung, die sich zur 
christlichen Unterweisung vorübergehend im Kloster  aufgehalten haben, bestimmt. 

Schon rein äußerlich war  der Hortus deliciarum ein Monument, das 255 
Pergamentblätter in großem  Folio-Format 37/53 cm umfasste, denen später 69 Folios in 
kleinerem Format  beigefügt wurden. Auf 346 farbigen, teils ganzseitigen 
Miniaturen, die sehr zum  Ruhm dieses Werkes beigetragen haben, 45 000 Textzeilen, 
55 Liedern und  Gedichten, hat Herrad alles zusammengetragen, was sie an 
Wissenswertem in der  Bibel, bei den Kirchenvätern, in den theologischen und 
philosophischen Schriften  ihrer Zeit für die christliche Bildung der ihr 
anvertrauten Schar fand, wobei  sie den Inhalt eigenschöpferisch auflockerte und 
ergänzte.
Beabsichtigt war die Darstellung der universalen Kirche und der in ihr  
verwirklichten Heilsgedanken Gottes, beginnend mit der Weltschöpfung, quer durch  
die Geschichte des Alten Bundes und des Neuen Testaments bis zum Weltgericht 
mit  den Vorausdeutungen auf das himmlische Jerusalem, das leuchtende Ziel der  
göttlichen Heilsgeschichte. 

In kulturgeschichtlicher Hinsicht ist  der Hortus deliciarum einmalig, denn 
es gibt keine vergleichbare  Bilderhandschrift, die einen so tiefen Einblick in 
das Leben, wie es sich zur  Stauferzeit zugetragen hat, gewährt.

Leider können wir uns heute  nicht mehr am Original dieses bedeutenden Werkes 
des Denkens und Schaffens  unserer mittelalterlichen Vorfahren erfreuen, da 
es 1870 bei der Beschießung der  Stadt Straßburg mit vielen anderen 
bibliophilen Kostbarkeiten der Kriegsfurie  zum Opfer gefallen ist. Durch vorhandene 
Abschriften und Abzeichnungen konnten  jedoch zwei Drittel des Hortus deliciarum 
rekonstruiert werden. Da die  Textfragmente entsprechend dem Original nur in 
schwer verständlichem  Mittelalterlatein vorliegen, war das Werk bisher nur dem 
Experten zugänglich. Um  den Hortus deliciarum auch dem deutschsprachigen 
Laien verständlich zu machen,  hat Herr Werner Karg bereits vor Jahren den ersten 
Teil der Texte in die  deutsche Sprache übersetzen lassen und die Miniaturen, 
von der Malerin Claude  Tisserant rekonstruiert, neu zusammengestellt und 
beschrieben. So besitzen wir  jetzt ein Dokument, das eine Übersicht dazu bietet, 
was in den mittelalterlichen  Klosterschulen gelehrt wurde.

Wer Interesse an der  mittelalterlichen Kulturgeschichte hat, insbesondere an 
der christlichen  Ikonographie, der sollte diesen Vortrag nicht versäumen.  

Tagesordnung: 
1.  Begrüßung um 15.00 Uhr in der  Geschäftsstelle des Historischen Vereins 
Stadt Neunkirchen
2.   Lichtbildervortrag von Herrn Werner Karg: Die Bildnishandschrift „Hortus 
 deliciarum“ – ein Meisterwerk über die christliche Kultur zur Stauferzeit.
3.  Aussprache zum Referat.
4. Bücher – Ausstellungen – Anschriften.
5.  Verschiedenes.



Vorgestellt  wurden:

1. Moll, Peter / Becker, Christoph: Neuland Heimat –  Geographisches 
Wanderbuch für den Saar – Mosel – Raum, Band 1, Saarbrücken und  Trier 2003, 
Geographischer Verlag Lortzingstraße 55, 66125  Dudweiler                              
                          15,00 €
2. Landesamt für Kataster- Vermessungs- und Kartenwesen: DVD – 50  Jahre – 
Das Saarland in den Fünfzigern – Karten und Luftbilder, im  Buchhandel,         
          5,00 € 
3. Schwer, Edgar: Der „Schellemann“ – Zeitschrift für die Geschichte  der 
Hochwaldregion und des angrenzenden Saarlandes, Touristinformation Thalfang,  
8,50 €
4. Verein für Heimatkunde Ormesheim: Ormesheim – seine Einwohner ab  dem 17. 
Jahrhundert 1650 bis 1950, Erscheinungstermin Mitte Februar 2008.
5.  Klemm, Werner – Eggers, Hans Dieter – Nicolas Custens unfreiwillige 
Fahrt nach  Amerika – Ein Siersburger Priester und die Französische Revolution 
1796,  Conte-Verlag, ISBN – 978-3-936950-48-9    14,90 €
6.  www.archivesl.de  Landeshauptarchiv Koblenz –  
www.landesarchiv.saarland.de  - 
www.digicult-saarland.de  Exponate  aus saarländischen Museen, – 
www.saar-nostalgie.de -