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2006/11/03 22:00:10
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[Regionalforum-Saar] aus dem finsteren Loch
Datum 2006/11/07 18:22:12
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Autor 2006/11/07 18:22:12
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[Regionalforum-Saar] Einer von Luises Stühlen …

Date: 2006/11/03 22:47:51
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Einer von Luises Stühlen …

 

Im Jahre 1831 ließ Maximilian von Hanstein, Graf zu Pölzig, der zweite Ehemann von Herzogin Luise, bei zwei Gelegenheiten Mobiliar in grösseren Mengen öffentlich versteigern. Ein Grund mag gewesen sein, dass das Ehepaar St. Wendel verlassen und sich in Südfrankreich niederlassen wollte. Die zweite Versteigerung fand am 20. August statt, 11 Tage vor Luises Tod. Der Anlass sind wohl eher finanzielle Gründe gewesen. Allein die Kosten der Ärzte, die von Hanstein aus eigenen Mitteln bezahlen muss, betrugen 17.666 Gulden. Doch dagegen waren die Erlöse aus beiden Versteigerungen - 2.196 Gulden bei der ersten und 1232 Gulden bei der zweiten - wohl eher ein Tropfen auf dem heissen Stein.

 

Beide Versteigerungen finden wir heute im Landesarchiv Saarbrücken im Bestand "Notariat St. Wendel" unter den Akten des Notars Ludwig Bonnet, der in den 1830ern zusammen mit seinem Kollegen Friedrich Hen in St. Wendel tätig ist.

 

Die Versteigerungen umfaßten mehr als elfhundert Gegenstände des gewöhnlichen Lebens eines für St. Wendeler Verhältnisse ungewöhnlichen Ehepaars in jener vergangenen Zeit. Angeboten und versteigert werden von Töpfen aller Art, "Hafen" (Mehrzahl "Häfen") genannt, über Stühle und Kleidung bis hin zu Wäsche-Koffern und Hasenställen. Vorhänge sind ebenso vertreten wie Bilder mit Rahmen und Küchenschränke.

 

Besonders nobel: ein "Wetschwood-Service", das im Rahmen der zweiten Versteigerung von Alexander Tosetti erworben wird. "Wedgwood" ist der Name des ältesten britischen Porzellanherstellers, gegründet im Jahre 1759.

 

In einer kleinen Präsentation werden diese Listen am kommenden Sonntag - exklusiv zur Finnisage der großen Herzogin-Luise-Ausstellung im Mia-Münster-Haus in St. Wendel - der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Ziel ist es herauszufinden, ob eines dieser über elfhundert Objekte die Zeiten überdauert hat und sich heute noch bei den Nachkommen der Ansteigerer wiederfindet.

 

Wenn Sie also einen der genannten Männer und Frauen in Ihrer Ahnenreihe haben und erkennen: "Mensch, diesen Stuhl, den kenne ich doch, der steht bei uns zuhause auf'm Speicher. Jetzt weiss ich endlich, wo der her ist", dann hat sich diese kleine Sonderausstellung schon gelohnt.

 

"Einer von Luises Stühlen …" ist am Sonntag, 5. November 2006, während der Öffnungszeiten des Mia-Münster-Hauses von 14 Uhr bis 19 Uhr zu sehen.

 

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Parallel zu dieser Präsentation habe ich ein Heft zusammengestellt, in dem der Ehevertrag von Maximilian und Luise sowie die o.a. Auswertung der beiden Versteigerungen zusammengestellt sind.

 

"Luise und Maximilian - Coburgisches in St. Wendel in alten Notariatsakten"

Format A4, 56 Seiten, Preis 9 Euro

gibt’s direkt bei mir sowie in St. Wendel in den Buchhandlungen Klein und City Carré.