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2024/12/20 18:17:58 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] neue Ausgabe der Computergenealogie kam heute ins Haus: |
Datum | 2024/12/20 22:53:22 Christa Lippold Re: [Regionalforum-Saar] (kein Weihnachtsmärchen) „SaarVV - hier steig ich ein!“ |
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2024/12/02 19:28:11 Horst Geiger via Regionalforum-Saar Re: [Regionalforum-Saar] Jahresband „SAARLÄNDI SCHE FAMILIENKUNDE (SFK) 2024“ ist erschienen. |
Betreff | 2024/12/20 22:53:22 Christa Lippold Re: [Regionalforum-Saar] (kein Weihnachtsmärchen) „SaarVV - hier steig ich ein!“ |
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2024/12/20 18:17:58 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] neue Ausgabe der Computergenealogie kam heute ins Haus: |
Autor | 2024/12/22 20:18:11 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Neuerscheinung „1 8 4 2. Neuigkeiten aus einer vergangenen Zeit“ |
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Date: 2024/12/20 22:20:49
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Heute morgen
(Freitag, 20.12.2024) fuhr ich mit meiner Frau Anne nach
Saarbrücken,
wo wir uns um 11 Uhr im Staatstheater die Aufführung „Der
Zauberer von Oz“ anschauten.
Es wurde ein schöner Tag. Naja, so hatten wir es geplant.
Nun hat Anne über ihre Ehrenamtskarte auch die SaarlandCard mit
dabei, was sie
berechtigt, alle öffentlichen Verkehrsmittel im Saarland
kostenfrei zu nutzen.
Auf unserer Eintrittskarte für das Theater stand, daß wir zur
Hin- und
Rückfahrt die Systeme der SaarVV benutzen durften - ab vier
Stunden vor Vorstellungsbeginn
bis Betriebsschein im gesamten saarVV-Netz (Busse und Bahnen 2.
Klasse
Nahverkehr) - das Ticket war im Preis mit drin.
Cool, das sparte uns die Spritkosten von St. Wendel nach
Saarbrücken und die
teuren Parkgebühren dortselbst.
Um 20 nach neun fuhren wir mit meinem Auto zum Bahnhof in St.
Wendel und
parkten auf einem öffentlichen, kostenfreien Parkplatz in
unmittelbarer Nähe.
Unten im Shop kauften wir uns noch eine Flasche Wasser (die
hatten wir zuhause
stehen lassen, na gut, da wird sie auch nicht geklaut). Auf dem
Bahnsteig 2 war
es recht zugig, aber das war der einzige Zug, der sich dort
sehen ließ. Die Anzeige
über dem Aufgang, durch den wir den Bahnsteig betreten hatten,
zeigte digital
„2.14“, vermutlich eine Uhrzeit, was mich irritierte, weil die
Anzeige auf Bahnsteig
1 „9.31“ zeigte. Nun gut.
Auf Gleis 3 wartete die Regionalbahn ebenfalls auf den
Regionalexpreß, der uns
nach Saarbrücken befördern sollte. Allein - der kam nicht. Die
Bahnsteig-1-„Uhr“ zählte die Minuten ab, um 9.36 war klar, der
hat Verspätung.
Um 9.39 Uhr wurde es mir zu kalt, und wir betraten die
Regionalbahn, um dort
auf den RE zu warten. Dort saß eine andere Reisende und
unterhielt sich mit
einer dritten, und so erfuhren wir, daß der RE ausfällt und wir
stattdessen die
Bummelbahn nehmen sollte.
Wie? Eine Ansage am Bahnsteig? Bei der Deutschen Bahn? In St.
Wendel? Machen
Sie Witze?
Die Tür ging auf, ein älterer Herr mit Mantel und Schal stieg
ein. Ich fragte
ihn, ob noch wer aufm Bahnsteig sei. Er grummelte etwas und sah
mich verständnislos
an. Ich erinnerte mich zweier Männer, die auf der Sitzgruppe
gesessen hatten.
Also öffnete ich die Tür, um sie zu warnen. Sie sprangen auf,
und wir drehten
uns zur Regionalbahn zurück, deren Tür gleich wieder zugegangen
war. Ich wollte
auf den Knopf drücken, da fuhr die Regionalbahn los.
Scheeeeeiiiiißßßßßeeee!
Anne schaute mich von innen entgeistert an, und ich
guckte dem Zug nach, mit dem meine Frau und mein Hut Richtung
Saarbrücken
entschwanden. Ich ließ meinem Frust freien Lauf und brüllte
durch den Bahnhof,
was ich von der Deutschen Bahn, ihrem Organisationsablauf,
besonders ihren
Mitarbeitern, besonders denen hier auf dem Bahnhof St. Wendel,
besonders dem
Zugführer der abgefahrenen Bahn gerade in dem Moment hielt.
Nun gut, das war nicht viel, aber mir fielen viele Worte dazu
ein, die ich
recht laut artikulierte, daß so gar die arme Socke drüben im
Hauptgebäude das
hörte, der aus einem mir unerfindlichen Grund dort sitzt - ich
weiß, daß er in
den Zugverkehr nicht eingreifen und noch nicht mal eine Ansage
machen kann. Ich
sah nur seinen Kopf und vermutete hinter den Fensterscheiben
dort seinen Blick,
mit dem er meinen Tanz auf dem Bahnsteig beobachtete.
Ich lief durch den Bahnhof zum Auto und sprang dort hinein,
durchquerte die
Stadt nach Süden bis zur B41, um dort die Verfolgung des Zuges
aufzunehmen.
Hoffnung gab mir, daß er an jeder Station eine oder zwei Minuten
halten mußte.
Auf der B41 fummelte ich an meinem Handy rum, weil ich
vermutete, daß Anne
anrufen würde. Das Ding steht bei mir immer auf lautlos, was ich
mit zwei
spitzen Fingern änderte. Ich passierte Oberlinxweiler, kein Zug.
Hinter der
Oberlinxweiler Pforte kam der weite Bogen, der am Haltepunkt
Niederlinxweiler
endet, kein Zug. Unter der Brücke rief Anne an. Sie sei in
Niederlinxweiler ausgestiegen.
Ich fuhr die Abfahrt runter, durchquerte den Ort und nahm sie in
der Ortsmitte
auf.
Sie sagte, sie wäre ja in Oberlinxweiler ausgestiegen, als der
Zug dort hielt,
aber die Türen haben sich nicht öffnen lassen. Sie kannte das
System, daß man
drücken muß, aber der Zug hielt, die Tür blieb zu, der Zug fuhr
weiter. Als sie
sich Niederlinxweiler näherten, sei ein Mann hinzugekommen, und
als der Zug
hielt, drückten sie wie wild beide auf den Knopf, bis die Tür
endlich aufging
und sie aussteigen konnte.
Wir fuhren also weiter nach Saarbrücken und parkten im Parkhaus
unterhalb des
Schlosses, wofür wir heute mittag nach der Vorstellung 13,50
Euro Parkgebühr
bezahlten. Jetzt rechne ich die Fahrtkosten dazu, dann werde ich
mich bei der
Deutschen Bahn beschweren und Kostenersatz einfordern.
Nächstes Jahr? Na, da fahren wir wieder mit der Bahn.
Vielleicht haben die Trantüten, die das heut zu verantworten
haben, bis dahin
was gelernt oder sind in Pension.
Was? Nee, glaub’ ich selber auch nicht.