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2023/09/07 21:44:22 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Freideutsch. Programm und Praxis einer kulturellen Avantgarde in Deutschland im 20. Jahrhundert |
Datum | 2023/09/11 17:22:03 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Im Gespräch mit dem ukrainisc hen Generalkonsul Vadym Kostiuk |
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2023/09/13 10:29:35 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Dienstag, 19. September: Einweihung: Lernort Friedhof in St. Wendel |
Betreff | 2023/09/07 13:19:59 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Einladung für Sonntag, den 24. September 2023 |
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2023/09/07 21:44:22 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Freideutsch. Programm und Praxis einer kulturellen Avantgarde in Deutschland im 20. Jahrhundert |
Autor | 2023/09/11 17:22:03 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Im Gespräch mit dem ukrainisc hen Generalkonsul Vadym Kostiuk |
Date: 2023/09/11 17:20:43
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
In diesem Jahr des Herrn 2023 verlieren wir
in der
Gemeinde der Forscher der örtlichen Geschichte und Familienkunde
einige
namhafte Mitstreiter.
Im Juni ging Roland Paul aus Steinwenden, der vor allem in der
Auswandererforschung eine große Lücke hinterlassen wird. Als
nächsten haben wir
in der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF)
Heinz Lavall
verloren, mitten in der Arbeit um die Familienbücher von
Saarbrücken, die er
mit Klaus Schulz bearbeitet hat und von denen jüngst drei
erschienen sind.
Am vergangenen Mittwoch, 6. September 2023, ist in Ottweiler
Dieter Robert
Bettinger im Alter von 85 Jahren gestorben.
Ich lernte ihn in den späten 1980ern als Leiter der
Arbeitsgemeinschaft für
Landeskunde im Historischen Verein für die Saargegend kennen und
traf ihn immer
einmal im Monat an einem Samstag an unterschiedlichen Orten
unseres schönen
Landes kennen. Später hatte ich direkt mit ihm zu tun, wenn es um
Reproduktionen ging, denn er hatte sich eine entsprechende
Ausrüstung aus
Fotoapparat und Gestell gebastelt, wofür er eine Engelsgeduld und
großes
Geschick hatte.
Die erstere brauchte er gerade in den frühen 90ern auch mit mir,
vor allem, als
ich in die Geschichte zum Ende des Zweiten Weltkrieges einstieg.
Dieter hatte
fast alles, was damals auf dem Markt zu haben war - und einiges,
was ich dort
vergeblich suchte. Die Geduld brauchte er, wenn ich ihn -
vermutlich ein paar
mal mehr als zu oft - auf dem Rückweg von Saarbrücken nachhause
kurzerhand
aufsuchte, manchmal mehrmals die Woche. Er lächelte immer höflich
und war stets
hilfsbereit, wobei ich mir manchmal später überlegte, wie ihm
diese ewigen
Heimsuchungen auf den Geist gegangen sein müssen. Mir wäre es so
gegangen, und
ich hätte es vermutlich auch gezeigt. Dieter nie.
In dem daraus resultierenden Buch „Die Amis kommen“ hat er das
einleitende
Kapitel über den Rückzug der Deutschen verfaßt und war zu dem
Thema immer zu
einem Vortrag zu haben.
Als dann diese Periode für mich zu Ende ging und sich langsam das
Internet
öffnete, sah ich ihn seltener. Und als ich in anderen Gefilden der
Regionalgeschichte unterwegs war, brach der Kontakt nach und nach
ab. Ich war
noch dabei, als er den damaligen Vorsitzenden des Historischen
Vereins zu einem
der Samstagtreffen quasi zitierte, auch weil wir in der AG den
Eindruck hatten,
die vom Hochkopfeten vom HV schauen auf uns Normalsterbliche
hinunter. Den
endgültigen Bruch mit dem HV habe ich nur noch am Rande miterlebt.
In den Jahren seither bin ich ihm nur noch selten begegnet, aber
immer trug
sein Gesicht das Lachen, das ich an ihm mochte.
Jetzt ist er gestorben, und ich hatte nicht mal gewußt, daß er so
krank war.
Einmal war ich bei einer MV des HV in Saarbrücken im Rathaussaal,
wo er mich zu
sich winkte und mir Dieter Staerk vorstellte. Dessen Buch über die
Wüstungen
kannte ich natürlich, und ich war sehr beeindruckt. Als ich es
wagte, Staerk zu
sagen, daß ich bei der Wüstung Spixhelden einen Fehler in seinem
Buch entdeckt
hatte, meinte Staerk verschmitzt: „Das wird nicht der einzige
darin sein.“ Ich
guckte blöd, und die beiden alten Kämpen schütteten sich aus vor
Lachen.
Auch wenn Du mir die letzten Jahre nicht wirklich gefehlt hast,
jetzt, wo Du
nicht mehr da bist, wirst Du es tun.
de Roland