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2018/11/01 12:08:27 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Schwalbacher Häuser erzä hlen ihre Geschichte. |
Datum | 2018/11/07 09:30:04 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] karten mit hoher auflösung au ch aus unserer region |
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Betreff | 2018/11/24 09:16:29 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Aus dem Leben einer Dienstmagd |
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2018/11/01 12:08:27 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Schwalbacher Häuser erzä hlen ihre Geschichte. |
Autor | 2018/11/07 09:30:04 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] karten mit hoher auflösung au ch aus unserer region |
Date: 2018/11/02 10:54:29
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...
Guten Morgen, während ich heute morgen vergeblich auf den Schornsteinfeger wartete, der mich voll hat sitzen lassen, habe ich mir die Zeit mit der Bearbeitung einer Vormundschaftsabrechnung aus dem Jahre 1829 totgeschlagen. Alles andere als lustig, aber sehr interessant. Nicht nur, was die Kosten für eine damalige Beerdigung angeht. Mit freundlichem Gruß Roland Geiger --------------------------- Stephan Finkler, Maurer in Grügelborn, erklärte: sein Bruder Jakob Finckler, Ackerer in Grügelborn, sey dort 1818 [+ 21.08.1815] gestorben und habe seine Witwe Catharina Weicherding mit zwei Kindern namens Wendel und Franz Finkler hinterlassen. Die Witwe sey mit Johann Kannengießer, Ackerer in Grügelborn, zur 2ten Ehe geschritten und im November vorigen Jahres ebenfalls gestorben [+ 17.11.1828].
Er sey jetzt zum Vormund der minorennen Kinder ernannt worden. Eine langwierige und hartnäckige Krankheit, an deren Folge seine Schwägerin gestorben sey, habe im verwichenen Jahr die ganze Haushaltung des Kannengießer hart heimgesucht, so daß er nach dem Tod ihrer Mutter seine Bruders Kinder kränkelnd in seine Wohnung habe aufnehmen und mitverpflegen müssen. Im Monat Februar und März laufenden Jahres seyen beide ebenfalls gestorben und dadurch ihre Vermögen an ihre durch ihre Mutter mit ihrem Stiefvater Kannengießer erzeugte Halbgeschwister übergegangen.
Die Unterhaltung und Verpflegung dieser Finkler’schen Kinder sowie ihr Ableben hätten manche Auslagen und Kosten veranlaßt, die er, obschon er noch keine Einnahm für dieselbe gemacht hatte, bestritten habe. Diese Auslagen und Kosten seyen ihm nun die noch unmündige Kannengießers Kinder als Erben seiner verlebten Pflegbefohlenen schuldig zu ersetzen. Er habe daher ihrem Vater und Vormund , dem mehrgenannten Kannengieser, Rechnung darüber gestellt und versucht, denselben dahin zu bewegen, diese Rechnung in Güte anzuerkennen; da derselbe aber nicht dazu zu bewegen gewesen sey, so habe er sich entschlossen, diese seine Rechnung in einer anderen Form zu stellen und gerichtlichen Weg einzuschlagen, um zu seinem ihm aus derselben Herausscheinen des Guthaben zu gelangen, fordere uns deshalb auf, das Verzeichniß und resp. Rechnung seines Guthabens wie folgt vorzunehmen.
a. den Wendel betreffend. Vormund hat bezahlt: 1. an die Anton Kirschen Wittib von St. Wendel für Wein Brandwein und Kreide 2-19 2. An Peter Bick von Grügelborn für Wein 0-05 3. An denselben desgleichen 0-08 4. An den Herrn Apotheker Riegel von St. Wendel für Medicamenten am ein und zwanzigsten Februar l.J. 2-16 5. An den Herrn Doctor Steininger von da für ärztliche Behandlung an demselben Tag 2-36 6. An Johann Kohl von St. Wendel des gleichen an demselben Tag 1-48 7. An Wendel Schnur von Grügelborn für die Todtenlade am ein und zwanzigsten Februar l.J. 1-12 8. An Jakob Lang von Grügelborn für die Leiche auf den Gottesacker nach Furschweiler zu fahren am zwey und zwanzigsten desselben Monats 0-30 9. An Jakob Becker Schmidt von Grügelborn für Griff, an die Todtenlade an demselben Tag 0-48 10. An Johann Wolf von Grügelborn für Brandwein bei der Bewachung der Leiche 0-42 11. An Wendel Alles von da für Lorbeersträus 0-04 12. An Michel Kannengieser von da desgleichen 0-08
Dann rechnet Vormund auf: 1. Für gelieferte Nägel zu der Todtenlade 0-12 2. Für Verpflegung während neunzehn Tag, Während Welchen der Verstorbene noch ziemlich gesund ward, fünfzehn Kreutzer des Tags 4-45 3. Für Verpflegung Beköstigung und Bewachung während den zwölfletzten Lebenstag wo er stets gefährlich krank und die ganze Haushaltung mit ihm beschäftigt war, für Bettung und Getüch, welche durch die besondere Verhältnisse sehr gelitten haben, per Tag einen Gulden macht 12-00 total 29-33
B. den Franz betreffend.
Vormund hat bezahlt: 1. An die Anton Kirsch Wittib von St. Wendel für Wein Brandwein und Kreide 2-27 2. An dieselbe desgleichen 1-36 3. An dieselbe für Wein am vierten Merz letzthin 0-30 4. An Nicolaus Haßdenteufel von Grügelborn für Lorbeersträus am sechsten Merz l.J. 0-16 5. An Johann Wolf von Grügelborn für Brandwein am sechsten Merz letzthin 0-18 6. An Jakob Becker, Schmidt von da, für Nägel und Griff an die Todtenlade vom siebenten selben Monats 1-00 7. An Wendel Schnur von da für die Todtenlade an demselben Tag 1-12 8. An Krämer Bruch von St. Wendel für BlauPapier 0-03
Dann rechnet Vormund sich auf: a. Für zwey Monatliche Verpflegung Beköstigung etc. während dem der Verstorbene sehr krank war, und zwar 1. Für den ersten Monat zwanzig Kreutzer per Tag, machend 10-00 2. Für den zweyten Monat ad 12 Batzen per Tag 24-00 Total 41-22
C. beide betreffend
Vormund hat bezahlt: 1. An Krämer Bruch von St. Wendel für Kreide, Kinruß (Kniruß?), Bänder etc. am zwanzigsten Februar 1829 0-33 2. An Metzger Johann Blaumeyer von St. Wendel für Fleisch zum Leichenims am zweyten März l.J. 0-36 3. An Jakob Klein von Furschweiler für einen Grabstein am zwey und zwanzigsten desselben Monats 4-30 4. An Jakob Hampel Küster in Furschweiler für Begräb= niß Kosten an demselben Tag 2-00 5. An Herrn Pastor Gerhard von da, desgleichen am neun und zwanzigsten selben Monats 32-30 6. An Catharina Klein von Grügelborn für Aufwarterlohn während zwey Nächte 0-20 7. An Herrn Martinstein von St. Wendel für Steuer am neunten vorigen Monats 1-48
Dann rechnet Vormund an: a. Für neun Stück Diel welches zu den beiden Todtenladen geliefert, ad acht und dreißig Kreutzer einer 5-42 b. Für Kosten von den beiden Leichen Imser, blos was seine Haushaltung dazubeigetragen, 4-00 c. Für acht Brodt welche bei dem Bewachen der beiden Leichen verzehrt worden ad sechzehn Kreutzer eins 2-08 D. für Gäng und Versäumnisse: 1. Einen Tag bei der Vormundsernennung 0-30 2. Ein Tag bei der Versteigerung 0-30 3. Zwey Täg bei der Vorarbeit zu der Versteigerung und Inventur 1-00 4. Einen Tag bei der Inventur 0-30 5. Für fünf Gäng zu Herrn Doktor Steininger von St. Wendel ad fünfzehn Kreutzer einer 1-15 6. Für den heutigen Tag 0-30
E. Die Kosten der früher entworfenen und dem Kannengieser vorgelegten Rechnung welche Rechnungsableger an den unterzeichneten Notaer bezahlt hat mit 2-00 Total 60-22
Recapitulation Die Rechnung beträgt 1. Für den Wendel 29-33 2. Für den Franz 41-22 3. Für beide 60-22 In allem 131-17
Worüber dieser Akt errichtet wurde auf der Schreibstube des Notaers am 8. Oktober 1829 in Gegenwart von Peter Spies, Tuchmacher, und Nicolaus Breininger, Schneider, beide in St. Wendel wohnhaft, gekannte und erbetene Zeugen, welche nach geschehener Vorlesung mit dem Comparenten und uns Notaer unterschrieben haben.
Stefan Fincklerß Peter Spies Nickel Breininger Hen
Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Hen, Nr. 620 vom 08.10.1829
Genealogie:
1. Generation
1. Matthias Finkler wurde geboren am 20.10.1742 in Marpingen und starb am 25.07.1786 in Grügelborn, oo Maria Margarethe Schnur am 12.01.1768 in Oberkirchen. Sie wurde geboren am 1753 in Hoof und starb am 08.01.1813 in Grügelborn.
Kinder von Matthias Finkler und Maria Schnur sind: 2 i. Maria Barbara Finkler * 03.03.1769 in Grügelborn + 14.08.1769 in Grügelborn. + 3 ii. Stephan Finkler * 17.07.1770 in Grügelborn + 17.04.1840 in Grügelborn. 4 iii. Johann Finkler * 25.09.1772 in Grügelborn + 11.04.1852 in Grügelborn. 5 iv. Wendel Finkler * 12.10.1774 in Grügelborn + 13.05.1837 in Oberlinxweiler. 6 v. Anna Margarethe Finkler * 21.10.1776 in Grügelborn. 7 vi. Anna Katharina Finkler * 03.09.1778 in Grügelborn. + 8 vii. Jakob Finkler * 10.09.1780 in Grügelborn + 21.08.1815 in Grügelborn.
2. Generation
3. Stephan Finkler wurde geboren am 17.07.1770 in Grügelborn und starb am 17.04.1840 in Grügelborn, oo Elisabeth Weigerding am 26.01.1796 in Oberkirchen, Tochter von Nikolaus Weigerding und Elisabeth Alles. Sie wurde geboren am 05.10.1769 in Grügelborn und starb am 26.01.1837 in Grügelborn.
Kinder von Stephan Finkler und Elisabeth Weigerding sind: 9 i. Wendel Finkler * 01.11.1796 in Grügelborn, oo (1) Maria Elisabeth Thiel am 06.02.1822 in Oberkirchen, oo (2) Katharina Haab am 02.02.1825 in Grügelborn 10 ii. Katharina Finkler * 20.01.1800 in Grügelborn. 11 iii. Margaretha Finkler * 01.01.1801 in Grügelborn + 22.07.1807 in Grügelborn.
8. Jakob Finkler, Steinmetz, wurde geboren am 10.09.1780 in Grügelborn und starb am 21.08.1815 in Grügelborn, oo Anna Katharina Weigerding am 01.02.1808 in Oberkirchen, Tochter von Nikolaus Weigerding und Elisabeth Alles. Sie wurde geboren am 04.10.1785 in Grügelborn und starb am 17.11.1828 in Grügelborn.
Kinder von Jakob Finkler und Anna Weigerding sind: i. Wendel Finkler * 07.02.1811 in Grügelborn + 21.02.1829 in Grügelborn. ii. Franz Finkler * 12.12.1813 in Grügelborn + 04.03.1829 in Grügelborn.
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