Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Schwalbacher Häuser erzä hlen ihre Geschichte.

Date: 2018/11/01 12:08:27
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Schwalbacher Häuser erzählen ihre Geschichte.

Eine Häuserchronik der ältesten Häuser im Dorf Schwalbach (Saar).

Zusammengestellt von Ferdinand Müller.

 

Publiziert durch die Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienforschung (ASF) im Oktober 2018 als deren Sonderband 66.

 

18 Häuser mit ihren Einwohnern und ihrer Geschichte werden vorgestellt, dazu die Schulhäuser.

 

Format A4, gebunden, 211 Seiten, mit Namens- und Ortsregister

Abbildungen soweit möglich in Farbe.

Gewicht 900 gramm

 

Preis: 23 Euro (für ASF-Mitglieder 21 Euro)

Versand in Deutschland aufgrund des Gewichts und Formats: 2,30 Euro

 

 

Ein paar Exemplare habe ich noch.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

[Regionalforum-Saar] Abrechnung einer Vormundschaft

Date: 2018/11/02 10:54:29
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Morgen,

während ich heute morgen vergeblich auf den Schornsteinfeger wartete, der mich voll hat sitzen lassen, habe ich mir die Zeit mit der Bearbeitung einer Vormundschaftsabrechnung aus dem Jahre 1829 totgeschlagen. Alles andere als lustig, aber sehr interessant. Nicht nur, was die Kosten für eine damalige Beerdigung angeht.

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger

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Stephan Finkler, Maurer in Grügelborn, erklärte: sein Bruder Jakob Finckler, Ackerer in Grügelborn, sey dort 1818 [+ 21.08.1815] gestorben und habe seine Witwe Catharina Weicherding mit zwei Kindern namens Wendel und Franz Finkler hinterlassen. Die Witwe sey mit Johann Kannengießer, Ackerer in Grügelborn, zur 2ten Ehe geschritten und im November vorigen Jahres ebenfalls gestorben [+ 17.11.1828].

 

Er sey jetzt zum Vormund der minorennen Kinder ernannt worden. Eine langwierige und hartnäckige Krankheit, an deren Folge seine Schwägerin gestorben sey, habe im verwichenen Jahr die ganze Haushaltung des Kannengießer hart heimgesucht, so daß er nach dem Tod ihrer Mutter seine Bruders Kinder kränkelnd in seine Wohnung habe aufnehmen und mitverpflegen müssen. Im Monat Februar und März laufenden Jahres seyen beide ebenfalls gestorben und dadurch ihre Vermögen an ihre durch ihre Mutter mit ihrem Stiefvater Kannengießer erzeugte Halbgeschwister übergegangen.

 

Die Unterhaltung und Verpflegung dieser Finkler’schen Kinder sowie ihr Ableben hätten manche Auslagen und Kosten veranlaßt, die er, obschon er noch keine Einnahm für dieselbe gemacht hatte, bestritten habe. Diese Auslagen und Kosten seyen ihm nun die noch unmündige Kannengießers Kinder als Erben seiner verlebten Pflegbefohlenen schuldig zu ersetzen. Er habe daher ihrem Vater und Vormund , dem mehrgenannten Kannengieser, Rechnung darüber gestellt und versucht, denselben dahin zu bewegen, diese Rechnung in Güte anzuerkennen; da derselbe aber nicht dazu zu bewegen gewesen sey, so habe er sich entschlossen, diese seine Rechnung in einer anderen Form zu stellen und gerichtlichen Weg einzuschlagen, um zu seinem ihm aus derselben Herausscheinen des Guthaben zu gelangen, fordere uns deshalb auf, das Verzeichniß und resp. Rechnung seines Guthabens wie folgt vorzunehmen.

 

a. den Wendel betreffend.

Vormund hat bezahlt:

1. an die Anton Kirschen Wittib

von St. Wendel für Wein Brandwein

und Kreide                                                                                 2-19

2. An Peter Bick von Grügelborn

für Wein                                                                                    0-05

3. An denselben desgleichen                                                         0-08

4. An den Herrn Apotheker Riegel

von St. Wendel für Medicamenten

am ein und zwanzigsten Februar l.J.                                               2-16

5. An den Herrn Doctor Steininger

von da für ärztliche Behandlung

an demselben Tag                                                                       2-36

6. An Johann Kohl von St. Wendel

des gleichen an demselben Tag                                                     1-48

7. An Wendel Schnur von Grügelborn

für die Todtenlade am ein und

zwanzigsten Februar l.J.                                                               1-12

8. An Jakob Lang von Grügelborn

für die Leiche auf den Gottesacker

nach Furschweiler zu fahren

am zwey und zwanzigsten desselben Monats                                   0-30

9. An Jakob Becker Schmidt von

Grügelborn für Griff, an die

Todtenlade an demselben Tag                                                       0-48

10. An Johann Wolf von Grügelborn

für Brandwein bei der Bewachung

der Leiche                                                                                 0-42

11. An Wendel Alles von da für Lorbeersträus                                   0-04

12. An Michel Kannengieser von da desgleichen                                0-08

 

Dann rechnet Vormund auf:

1. Für gelieferte Nägel zu der Todtenlade                                        0-12

2. Für Verpflegung während neunzehn

Tag, Während Welchen der Verstorbene

noch ziemlich gesund ward, fünfzehn Kreutzer des Tags                     4-45

3. Für Verpflegung Beköstigung

und Bewachung während den

zwölfletzten Lebenstag

wo er stets gefährlich krank und

die ganze Haushaltung mit ihm

beschäftigt war, für Bettung

und Getüch, welche durch die besondere

Verhältnisse sehr gelitten haben,

per Tag einen Gulden macht                                                         12-00

total                                                                                        29-33

 

B. den Franz betreffend.

 

Vormund hat bezahlt:

1. An die Anton Kirsch Wittib von

St. Wendel für Wein Brandwein

und Kreide                                                                                 2-27

2. An dieselbe desgleichen                                                            1-36

3. An dieselbe für Wein am vierten Merz letzthin                               0-30

4. An Nicolaus Haßdenteufel

von Grügelborn für Lorbeersträus

am sechsten Merz l.J.                                                                  0-16

5. An Johann Wolf von Grügelborn

für Brandwein am sechsten Merz letzthin                                         0-18

6. An Jakob Becker, Schmidt von da,

für Nägel und Griff an die

Todtenlade vom siebenten selben Monats                                        1-00

7. An Wendel Schnur von da für

die Todtenlade an demselben Tag                                                  1-12

8. An Krämer Bruch von St. Wendel

für BlauPapier                                                                             0-03

 

Dann rechnet Vormund sich auf:

a. Für zwey Monatliche Verpflegung

Beköstigung etc. während dem der

Verstorbene sehr krank war,

und zwar

1. Für den ersten Monat zwanzig

Kreutzer per Tag, machend                                                           10-00

2. Für den zweyten Monat

ad 12 Batzen per Tag                                                                  24-00

Total                                                                                        41-22

 

C. beide betreffend

 

Vormund hat bezahlt:

1. An Krämer Bruch von St. Wendel

für Kreide, Kinruß (Kniruß?), Bänder etc.

am zwanzigsten Februar 1829                                                       0-33

2. An Metzger Johann Blaumeyer

von St. Wendel für Fleisch zum

Leichenims am zweyten März l.J.                                                   0-36

3. An Jakob Klein von Furschweiler

für einen Grabstein am zwey

und zwanzigsten desselben Monats                                                4-30

4. An Jakob Hampel Küster

in Furschweiler für Begräb=

niß Kosten an demselben Tag                                                        2-00

5. An Herrn Pastor Gerhard

von da, desgleichen am neun

und zwanzigsten selben Monats                                                     32-30

6. An Catharina Klein von Grügelborn

für Aufwarterlohn während

zwey Nächte                                                                             0-20

7. An Herrn Martinstein

von St. Wendel für Steuer

am neunten vorigen Monats                                                          1-48

 

Dann rechnet Vormund an:

a. Für neun Stück Diel welches zu den

beiden Todtenladen geliefert,

ad acht und dreißig Kreutzer einer                                                  5-42

b. Für Kosten von den beiden Leichen

Imser, blos was seine Haushaltung

dazubeigetragen,                                                                        4-00

c. Für acht Brodt welche bei dem

Bewachen der beiden Leichen

verzehrt worden ad sechzehn

Kreutzer eins                                                                             2-08

D. für Gäng und Versäumnisse:

1. Einen Tag bei der Vormundsernennung                                        0-30

2. Ein Tag bei der Versteigerung                                                    0-30

3. Zwey Täg bei der Vorarbeit

zu der Versteigerung und

Inventur                                                                                   1-00

4. Einen Tag bei der Inventur                                                        0-30

5. Für fünf Gäng zu Herrn

Doktor Steininger von

St. Wendel ad fünfzehn Kreutzer einer                                            1-15

6. Für den heutigen Tag                                                               0-30

 

E. Die Kosten der früher entworfenen

und dem Kannengieser vorgelegten Rechnung

welche Rechnungsableger an den unterzeichneten Notaer

bezahlt hat mit                                                                           2-00

Total                                                                                        60-22

 

Recapitulation

Die Rechnung beträgt

1. Für den Wendel                                                                      29-33

2. Für den Franz                                                                         41-22

3. Für beide                                                                               60-22

In allem                                                                                    131-17

 

Worüber dieser Akt errichtet wurde auf der

Schreibstube des Notaers am 8. Oktober 1829

in Gegenwart von Peter Spies, Tuchmacher,

und Nicolaus Breininger, Schneider, beide

in St. Wendel wohnhaft, gekannte und erbetene

Zeugen, welche nach geschehener Vorlesung

mit dem Comparenten und uns Notaer

unterschrieben haben.

 

Stefan Fincklerß

Peter Spies

Nickel Breininger

Hen

 

Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Notariat St. Wendel, Notar Hen, Nr. 620 vom 08.10.1829

 

 

Genealogie:

 

 

1. Generation

 

     1. Matthias Finkler wurde geboren am 20.10.1742 in Marpingen und starb am 25.07.1786 in Grügelborn, oo Maria Margarethe Schnur am 12.01.1768 in Oberkirchen. Sie wurde geboren am 1753 in Hoof und starb am 08.01.1813 in Grügelborn.

 

Kinder von Matthias Finkler und Maria Schnur sind:

     2          i.  Maria Barbara Finkler * 03.03.1769 in Grügelborn + 14.08.1769 in Grügelborn.

+   3           ii.   Stephan Finkler * 17.07.1770 in Grügelborn + 17.04.1840 in Grügelborn.

     4        iii.  Johann Finkler * 25.09.1772 in Grügelborn + 11.04.1852 in Grügelborn.

     5        iv.  Wendel Finkler * 12.10.1774 in Grügelborn + 13.05.1837 in Oberlinxweiler.

     6         v.  Anna Margarethe Finkler * 21.10.1776 in Grügelborn.

     7        vi.  Anna Katharina Finkler * 03.09.1778 in Grügelborn.

+   8        vii.   Jakob Finkler * 10.09.1780 in Grügelborn + 21.08.1815 in Grügelborn.

 

 

2. Generation

 

     3. Stephan Finkler wurde geboren am 17.07.1770 in Grügelborn und starb am 17.04.1840 in Grügelborn, oo Elisabeth Weigerding am 26.01.1796 in Oberkirchen, Tochter von Nikolaus Weigerding und Elisabeth Alles. Sie wurde geboren am 05.10.1769 in Grügelborn und starb am 26.01.1837 in Grügelborn.

    

Kinder von Stephan Finkler und Elisabeth Weigerding sind:

     9          i.  Wendel Finkler * 01.11.1796 in Grügelborn, oo (1) Maria Elisabeth Thiel am 06.02.1822 in Oberkirchen, oo (2) Katharina Haab am 02.02.1825 in Grügelborn

     10       ii.  Katharina Finkler * 20.01.1800 in Grügelborn.

     11       iii.  Margaretha Finkler * 01.01.1801 in Grügelborn + 22.07.1807 in Grügelborn.

 

     8. Jakob Finkler, Steinmetz, wurde geboren am 10.09.1780 in Grügelborn und starb am 21.08.1815 in Grügelborn, oo Anna Katharina Weigerding am 01.02.1808 in Oberkirchen, Tochter von Nikolaus Weigerding und Elisabeth Alles. Sie wurde geboren am 04.10.1785 in Grügelborn und starb am 17.11.1828 in Grügelborn.

 

Kinder von Jakob Finkler und Anna Weigerding sind:

i.   Wendel Finkler * 07.02.1811 in Grügelborn + 21.02.1829 in Grügelborn.

ii.   Franz Finkler * 12.12.1813 in Grügelborn + 04.03.1829 in Grügelborn.

 

 

 

[Regionalforum-Saar] karten mit hoher auflösung au ch aus unserer region

Date: 2018/11/07 09:30:04
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Morgen,

Franz-Josef Marx aus Urweiler hat mich auf diese Website hingewiesen:

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Da sind tolle Karten mit einer Super Auflösung anschau- und erwerbbar. Die Blätter kosten beim download 15 Euro.

Schaut's Euch mal an.
--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

[Regionalforum-Saar] Die Schuhnägel brachten den D urchbruch

Date: 2018/11/08 08:45:39
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

heute in der SZ

 

Die Schuhnägel brachten den Durchbruch

 

Vorgeschichtliche Spikes: Archäologin Sabine Hornung mit einem Schuhnagel, der sich einst von der Sandale eines römischen Legionärs löste. FOTO: dpa / dpa, Thomas Frey

 

Hermeskeil/Saarbrücken. In Hermeskeil befinden sich die Reste eines der ältesten Römerlager Deutschlands. Auch sechs Jahre nach der Entdeckung stoßen die Forscher immer noch auf neue Funde. Von Nora Ernst

 

Die Römer waren gründlich, als sie ihr Feldlager in Hermeskeil verließen. Alles Wertvolle nahmen sie mit, den Rest brannten sie nieder. Doch Sabine Hornung ist gründlicher: Seit sechs Jahren gräbt die Archäologin im Hunsrück an der Stelle, wo vor mehr als 2000 Jahren das Römerlager stand, buddelt Münzen und Keramikscherben aus der Erde, analysiert Erdschichten und nimmt winzige Teile verbrannten Flechtwerks unter die Lupe. Wie ein gigantisches Puzzle setzt sich nach und nach ein Bild zusammen und lässt den Alltag der römischen Soldaten erahnen.

 

Es war eine kleine Sensation, die ihr 2012 gelang: Sie konnte die Anlage im Hunsrück auf das Jahr 51 vor Christus, also in die Zeit von Julius Caesars Gallischem Krieg, datieren. Damit ist sie eines der ältesten römischen Militärlager auf deutschem Boden. Noch heute schwärmt sie davon, wie gut das Lager erhalten ist: „Wir haben die Original-Steinpflaster gefunden, die von den Soldaten ganz abgelaufen waren.“ Und nicht nur das: Auch auf die Überreste von Öfen mit Lehmkuppel („Ein ganz seltener Glücksfall“), Scherben von Amphoren, Münzen und Gürtelhaken stießen die Forscher.

 

Auch nach Jahren kann sich Sabine Hornung, die ihr Metier scherzhaft als „die hohe Kunst, im Dreck zu buddeln“ bezeichnet, noch für die kleinste Keramik-Scherbe begeistern. Für einen Science Slam schlüpft die Professorin für Vor- und Frühgeschichte, die an der Universität des Saarlandes lehrt, auch mal in ein Lara-Croft-Kostüm und erklärt ihre Entdeckungen anhand von Asterix-Comics. Das Kostüm ließ sie für ihren Vortrag bei der Universitätsgesellschaft des Saarlandes am Dienstagabend im Schrank hängen. Ihre Funde schilderte sie dafür nicht weniger verständlich und humorvoll.

 

Die Frage, wie alt das römische Militärlager tatsächlich ist, erwies sich zunächst als knifflig. „Da muss ein Archäologe richtig kreativ werden“, sagt Hornung. Und das tat sie: Sie wertete alles aus, was sie und ihr Team finden konnten und verglich die Funde mit historischen Quellen. Unter anderem die Schuhnägel der Legionärssandalen – eine Art vorgeschichtlicher Spikes – brachten schließlich Licht ins Dunkel: Sie hatten teilweise einen Durchmesser von drei Zentimetern. Aus Grabungen an anderen Römerlagern wusste man bereits, dass sich die Schuhnagel-Mode im Lauf der Zeit gewandelt hatte, deshalb war klar: Das Lager musste aus der Zeit des Gallischen Kriegs stammen. Mühlsteine und Münzen lieferten weitere Hinweise, und schließlich ließ sich das Lager auf 51 vor Christus datieren. „Absolute Gewissheit gibt es nie, aber es gibt viele Indizien“, sagt Hornung.

 

In dem 32 Hektar großen Lager, umgeben von einem Graben und einem Befestigungswall, waren bis zu 10 000 Soldaten untergebracht – in Zelten, die dicht an dicht standen. Überreste von Holzhäusern fand man nicht. Die Soldaten mussten campieren, nur in Winterlagern wurden feste Gebäude errichtet – und das war Hermeskeil eindeutig nicht, so Hornung: „Glauben Sie mir, den Winter will man nicht im Hochwald verbringen.“

 

 

 

Doch was wollten die römischen Truppen hier? „Sie kamen sicher nicht in friedlicher Absicht“, meint die Archäologin. Hatten sie es auf die nur fünf Kilometer entfernte keltische Siedlung der Treverer am Hunnenring in Otzenhausen abgesehen? Auffallend ist, dass die Siedlung um 50 vor Christus verlassen wurde, wie frühere Funde zeigen. Die These, dass die Römer dahinter stecken, ist verlockend. Beweisen konnte Hornung sie bislang noch nicht.

 

Hinweise auf Kampfhandlungen gibt es nicht. „Warum sollten die Römer sich die Mühe machen, eine stark befestigte Siedlung wie die am Hunnenring anzugreifen?“, sagt Hornung. „Wahrscheinlicher ist, dass sie die Kelten ausgehungert haben.“

 

Die Forschungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Vor kurzem erst hat das Team nur wenige hundert Meter vom Römerlager entfernt eine weitere keltische Siedlung und ein Heiligtum entdeckt. „Ein bisschen wie Asterix’ Dorf der unbeugsamen Gallier“, sagt Hornung. Ob die Siedlung und die Kultstätte zur gleichen Zeit bestand wie das Militärlager ist aber noch unklar. Es bleibt also noch viel zu tun für die Forscher – und Hornung freut sich sichtlich darauf.

 

 

 

 

[Regionalforum-Saar] Die Neuordnung Europas beim Wiener Kongress

Date: 2018/11/09 08:30:41
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

W. Böttcher (Hrsg.): Die Neuordnung Europas beim Wiener Kongress

 

Hrsg. v. Böttcher, Winfried

 

Erschienen in Baden-Baden 2017: Nomos Verlag

Umfang 252 S.

Preis € 49,00

ISBN 978-3-8487-2291-4


Inhalt: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/media/beitraege/rezbuecher/toc_27083.pdf

 

Rezensiert für H-Soz-Kult von Wolf D. Gruner, Rostock

Der Band über die Neuordner „versteht sich“, wie Winfried Böttcher einleitend anmerkt, „als lexikalische Ergänzung über die in der Literatur erwähnten wichtigsten Akteure, die eigentlichen Arbeiter, die den Kongress bestimmt und geprägt haben“ (S. 5). Neben den zahlreichen Studien, die anlässlich der 200-Jahr-Feier des Wiener Kongresses erschienen sind und von denen die meisten wichtigen auch von den Autoren des Bandes herangezogen wurden, ist der Band zu den Neuordnern Europas ein wertvoller und ergänzender Beitrag für eine neue Bewertung des Wiener Kongresses. Behandelt werden von unterschiedlichen Autoren die Vertreter der fünf Großmächte und die Akteure der ehemaligen Großmächte (Spanien, Portugal, Schweden). Der benutzte Begriff für Spanien, Portugal und Schweden, als Gruppe der „Mittelmächte“ ist historisch betrachtet für diese Periode der europäischen Geschichte nicht unbedingt angebracht. Zu bedauern ist auch, dass die wichtigen, großen europäischen Mittelstaaten zur Kongresszeit mit ihren für die Entscheidungsprozesse in Wien einflussreichen Vertretern nicht aufgenommen und gewürdigt wurden.

 

Die Beiträge zu den einzelnen Persönlichkeiten sind qualitativ und hinsichtlich des Forschungsstands unterschiedlich. Die Autoren sind in der Geschichts- und Politikwissenschaft angesiedelt. Unabhängig von der Qualität der Beiträge ist es wichtig, dass die Neuordner erfasst wurden, auch wenn sie mit wenigen Ausnahmen längst bekannt sind, und dass sie stärker in das wissenschaftliche und vor allem das öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Es ist dem Herausgeber daher hoch anzurechnen, dass er die im Hintergrund tätigen „Neuordnungsarbeiter“ in den Mittelpunkt stellt. Sie spielten in der Vorbereitung der Arbeit in den Kommissionen eine gewichtige Rolle. Ihre Berichte und Memoranden wurden Grundlage für Entscheidungen der Monarchen und leitenden Minister auf dem Kongress. Die Biographien der Neuordner ermöglichen zudem, jenseits der Hauptakteure des Kongresses, einen Einblick in die je einzelstaatlichen und nationalen Interessen der Beteiligten, in ihre Tätigkeit in den Kommissionen des Kongresses, in das politische Umfeld aus dem sie kommen und ihre Persönlichkeiten.

 

Hervorzuheben ist auch, dass der Herausgeber in seiner Einleitung auf die Europabilder und Europakonzeptionen der Periode eingeht, etwas, das im Zusammenhang mit dem Wiener Kongress und seiner europäischen und globalen politischen Bedeutung meistens vergessen oder ausgeklammert wird, aber sie wiesen weit über die europäische Sattelzeit hinaus in die Zukunft der europäischen Einigungsprozesse des 20. Jahrhunderts.[1]

 

Einige Aussagen in der Einführung müssten aus Sicht des Historikers differenziert werden. Die Wiener Ordnung von 1815 stellte nicht „weitgehend“ die vorrevolutionäre Ordnung vor 1789 wieder her. Der Kongress war, anders als bisher gesehen, die zentrale Schnittstelle im Transformationsprozess vom Europa des Ancien Regime zu jenem der Moderne und Modernität des langen 19. Jahrhunderts. Das „Europabild der Restauration“ wurde nicht allein durch die drei Prinzipien „Restauration“, „Gleichgewicht“ und „Legitimität“ bestimmt, sondern das 1814 geschaffene Europäische Konzert als Sicherheitsrat bewegte sich zwischen Legitimität und nationalem Interesse.[2] Die Aussage, dass das europäische Gleichgewicht mit dem Krimkrieg bzw. spätestens mit der Reichsgründung 1870/71 endgültig zerbrochen sei, wird von der Forschung heute mehrheitlich nicht mehr geteilt.

 

In einer ersten Abteilung werden die Großmächte thematisiert und am Anfang steht Großbritannien. Hier wird zunächst der Prinzregent Georg, der spätere König Georg IV. behandelt und dann zu Recht auf Castlereaghs „mediatorisches Geschick“ verwiesen. Mit seinem Nachfolger auf dem Kongress, dem Herzog von Wellington, hatte Castlereagh vor und nach 1814/15 einen intensiven mündlichen und schriftlichen Austausch. Wellington und Lord Cathcart verfolgten in dieser Phase weiter Castlereaghs Grundideen für eine europäische Rechtsgemeinschaft. Schwierigstes Mitglied der britischen Delegation war der eitle, wenig kompetente und unbeherrschte Halbbruder Castlereaghs, Lord Stewart. Lord Clancary wurde aufgrund seiner Tätigkeit als Botschafter in Den Haag und seiner Kenntnisse über die wichtige sicherheitspolitische Rolle der Niederlande und der zu regelnden Neuordnungsfrage dieses Raumes in die britische Delegation berufen.

 

Als zweite Großmacht kommt Österreich in den Blick: Zunächst Kaiser Franz II./I., der die politischen Aufgaben seinem Staatskanzler Metternich überließ. Während das Bild des Kaisers sich in der Forschung nicht positiv verändert hat, wie Helmut Reinalter festhält, haben wir heute ein differenzierteres ausgewogeneres Metternichbild. Einer der österreichischen Partner Metternichs auf dem Kongress war Johann Philipp Freiherr von Wessenberg, der schwierige Sonderaufgaben zu bewältigen hatte. Ihn aber als „den geistigen Vater der deutschen Bundesakte“ (S. 87) zu bezeichnen spricht von geringer Kenntnis von der Arbeit des Kongresses. Der jammernde Beitrag zu einem verdienten Diplomaten, aus dem man substanziell viel mehr hätte machen können, ist mit Abstand der schwächste des Bandes. Ein Qualitätssprung im Vergleich hierzu ist der Aufsatz von Günther Kronenbitter zu Friedrich von Gentz. Nur Weniges ist über Nikolaus von Wacken bekannt. Er war neben Gentz der zweite Kongresssekretär. Interessant wäre es sicherlich auch gewesen, die juristischen Mitarbeiter Metternichs in der Staatskanzlei zu porträtieren, die Gutachten für den Staatskanzler erstellten und Vorlagen ausarbeiteten.

 

Wie bei den anderen Großmächten wurde auch im Fall Russlands, in den von Alexander Erochin geschriebenen Beiträgen, Zar Alexander an die Spitze gestellt. Von den in Wien anwesenden Monarchen war er in jeder Hinsicht der aktivste, im politischen wie im gesellschaftlichen Bereich. Er hatte Berater, die ideologisch unterschiedliche Positionen vertraten. Die Spannbreite ging vom liberalen Grafen Kapodistrias zum konservativen Baltendeutschen Nesselrode und zum deutschen Freiherrn vom und zum Stein. Zuzustimmen ist dem Verfasser, dass Alexander der „einzige Ideologe“ unter den in Wien anwesenden Monarchen war (S. 137). Aufgrund der Sonderstellung des Zaren kam seinen Bevollmächtigten auf dem Kongress Graf Karl von Nesselrode, und später unverhofft Fürst Andrej Rasomowskij und Graf Gustav Ernst von Stackelberg keine entscheidende Bedeutung zu. Wichtig war der reiche Rasomowskij vor allem für die von ihm veranstalteten Feste, seine langjährige Kenntnis Wiens und durch sein Mäzenatentum. Wichtig wäre es eigentlich auch gewesen, einflussreiche Berater des Zaren, wie unter anderen Freiherr vom Stein als „Neuordner“ zu berücksichtigen.

 

Preußen war in Wien neben seinem König Friedrich Wilhelm III. durch den Staatskanzler Karl August von Hardenberg und den preußischen Gesandten in Österreich, Wilhelm von Humboldt, vertreten. Der König überließ die Kongressarbeit Hardenberg und Humboldt und einem großen Beraterstab – von letzterem hätte man gerne mehr gehört als „Mitgestalter[n] des zweiten Gliedes“.

 

Frankreich, das als Großmacht wieder in die Wiener Ordnung zurückkehren sollte, spielte eine komplizierte Rolle. Der im April 1814 wieder eingesetzte französische König Ludwig XVIII. ließ seinem Außenminister Talleyrand-Périgord, dem er viel zu verdanken hatte, freie Hand für die Beratungen auf dem Kongress. Irritierend am Beitrag zu Talleyrand ist, dass Jürgen Lauer höchst ausführlich Ferreros Buch von 1940 zitiert, dieser jedoch in seiner Literaturliste nicht vorkommt, auch dass er Bezüge herstellt, die aus der Perspektive der Zeitgenossenschaft von 1940 aber nicht aus dem Forschungsstand von 2018 nachvollziehbar sind.[3] Talleyrand war auf französischer Seite die Hauptfigur. Es ist sehr zu begrüßen, dass auch der Herzog von Dalberg als Mitglied der französischen Delegation gewürdigt wird. Frédéric-Séraphin de la Tour du Pin hatte Talleyrand während seines Exils in den USA kennengelernt. In Wien war der französische Botschafter in den Niederlanden Mitglied der wichtigen „Rangkommission“. Graf Noailles war als Vertrauter des Königs nach Wien gekommen und berichtete regelmäßig nach Paris.

 

Zu den acht Garantiemächten des Wiener Kongresses gehörten auch die alten europäischen Großmächte des 16. und 17. Jahrhunderts, Spanien, Portugal und Schweden, die in den napoleonischen Kriegen eine Rolle spielten, aber nur noch als Mächte des „zweiten Ranges“ galten und vor den seit 1800 entstandenen europäischen Mittelstaaten positioniert waren. Spanien war auf dem Kongress durch Marqués Pedro Gómez de Labrador vertreten, eine Fehlbesetzung. Er hatte zudem wenig konkrete Anweisungen für die Vertretung der spanischen Interessen, weil König Ferdinand VII. am Kongress nicht interessiert war. Portugal war mit drei erfahrenen Diplomaten in Wien vertreten. Die Schwierigkeit der portugiesischen Bevollmächtigten war, dass der portugiesische Hof seit der französischen Besetzung in Rio de Janeiro residierte und die Kommunikation schwierig und langwierig war. Schweden war in Wien schließlich durch den erfahrenen Diplomaten und Militär Gustaf Carl Frederick Graf Löwenhielm vertreten.

 

In einem vierten Teil wird der Versuch unternommen, den Wiener Kongress in den Kontext der internationalen Kongresse vom Westfälischen Frieden bis zur Charta von Paris 1990 zu stellen, einen vergleichenden Blick auf die großen internationalen Konferenzen der Neuzeit zu werfen, als Ergänzung zu den „biographisch-historisch“ angelegten „Neuordnern“. Ein sehr ambitioniertes Unterfangen. Der Beitrag ist in verschiedene spezifische Unterabschnitte gegliedert: Das Fortleben alter Friedenskonferenzgrundsätze, der Komplex Hegemonieinteressen versus Balance of Power, Souveränität und Legitimität, internationale Rechtsvereinbarungen und supranationale Bünde und schließlich Strategien und Formen diplomatischer Verhandlungen. Ein struktureller Zugriff, den möglicherweise der Herausgeber selbst hätte übernehmen sollen, wäre wahrscheinlich aus der Perspektive der Geschichte der internationalen Beziehungen und der Kompetenz zu den Europaideen und Europaplänen sinnvoll gewesen. Die Anreihung eines Potpourri von Zitaten aus der Literatur, weil sie gerade passen, ohne Wahrnehmung des aktuellen Forschungstandes ist höchst problematisch, auch mit Blick auf den vorgenommenen Vergleich zwischen 1815 und 1919. Hier hätte der Charakter der beiden Friedensschlüsse thematisiert werden müssen: War Wien der erste moderne Friedenskongress und 1919 der letzte Friede der Kabinette des 18. Jahrhunderts wie es Paul W. Schroeder jüngst formulierte?[4] Einerseits Kraus Buch über Versailles aus 2013 zu zitieren[5], ohne die vor dem Abschluss des Manuskriptes verfügbare Literatur zu 1919/20 aufzunehmen, andererseits Ferreros Werk über Talleyrand von 1940 zu nutzen, ist nicht ertragreich. Hier fehlen Wissen und Substanz. Gleiches gilt für die Periode 1919 bis 1990 und die entsprechende Literaturauswahl. Das Kapitel wird seinem Anliegen und Anspruch nicht gerecht. Es fehlt auch die Europadimension, die vom Herausgeber in seiner Einleitung thematisiert worden war.

 

Insgesamt gesehen ist es sehr erfreulich, dass die inhaltlichen Gestalter der Wiener Ordnung gewürdigt werden. Allein dieses macht schon den Wert des Bandes aus.

 

Anmerkungen:
[1] Klaus Malettke (Hrsg.), Imaginer l’Europe, Brüssel 1998; Heinz Duchhardt / Malgorzata Morawiec (Hrsg.), Vision Europa. Deutsche und polnische Föderationspläne des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Mainz 2003; vgl. auch hierzu die nicht erwähnten Klassiker: Kurt von Raumer, Ewiger Frieden. Friedensrufe und Friedenspläne seit der Renaissance, Freiburg im Breisgau 1953; Jacob Ter Meulen, Der Gedanke der internationalen Organisation in seiner Entwicklung, 2 Bde, Den Haag 1917–1940.
[2] Matthias Schulz, Normen und Praxis. Das europäische Konzert der Großmächte als Sicherheitsrat 1815–1860, München 2009 sowie u. a. Reinhard Stauber, Der Wiener Kongress 1814/15, Wien 2014; Wolf D. Gruner, Der Wiener Kongress 1814/15, Stuttgart 2014, S. 15ff.
[3] Guglielmo Ferrero, Talleyrand au Congrès de Vienna, Paris 1996. Ferrero war 1942 gestorben. Alle weiteren Darstellungen basieren auf: Guglielmo Ferrero, Reconstruction. Talleyrand à Vienne (1814-1815), Paris 1940; deutsche Ausgabe: Guglielmo Ferrero, Wiederaufbau. Talleyrand in Wien (1814-1815), München 1950.
[4] Vortrag auf der Jahreskonferenz des Consortium for the Revoltionary Era 2017 in High Point, USA. Im Druck.
[5] Hans Christof Kraus, Versailles und die Folgen, Berlin 2013.

 

[Regionalforum-Saar] Schade, daß Berlin nicht gr ad um die Ecke liegt.

Date: 2018/11/13 19:56:22
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Flavius Josephus - Von Jerusalem nach Rom?

 

Berlin

 

Topoi-Haus Dahlem, Hittorfstrasse 18, 14195 Berlin, Vortragssaal

Veranstalter: Prof. Ernst Baltrusch / Judith Göppinger, Exzellenzcluster Topoi 264, Freie Universität Berlin

 

28.11.2018 - 29.11.2018

Url http://www.topoi.org/event/46081/

 

Von FU Berlin/Exzellenzcluster Topoi 264

Flavius Josephus ist ein schillernder Betrachtungsgegenstand der Forschung und seine Schriften bieten auch heute noch reichlich Denkanstöße, um wissenschaftliche Untersuchungen in neue Richtungen zu lenken. Der Autor, der die politische Instabilität der Zeit am eigenen Leib erfahren hat, bietet mit seinen Werken einen Einblick in die turbulente(n) Phase(n) des Judentums. Nach der Zerstörung des Zweiten Tempels stand nicht nur dessen Wiederaufbau in Frage, der Glauben und die Religionsausübung waren in ihrer Existenz bedroht. Ein völliges Verbot war nach dem Krieg in Judäa 66-70 n.Chr. nicht auszuschließen und die militärische Auseinandersetzung hatte (weitere) judenfeindliche Ausbrüche in der Region und im Reich mit sich gebracht. Vor diesem Hintergrund suchte Josephus in seinen Schriften einen Weg aus den Verwerfungen zwischen Juden und Römern, hin zu einem friedlichen Zusammenleben.

Ausgehend von der These Michael Tuvals, der eine Entwicklung des Josephus vom Priester, der ganz auf Jerusalem und den Tempel hin fixiert war, hin zum in der Diaspora lebenden Juden vorgeschlagen hat, soll nach eben diesem Wandel gefragt werden. Dass sich zwischen den Schriften des Josephus Unterschiede ergeben, mag schon auf Grund der mehr als 20 Jahre, die allein zwischen der Abfassung des Bellum und der Antiquitates liegen, kaum verwundern. Auch unterscheiden sich alle Schriften in Stil und Genre, wurden aber am selben Ort verfasst. Doch hängen diese Unterschiede wirklich mit einer (persönlichen) Wandlung des Autors zusammen? Gibt es essentielle Unterschiede zwischen „Früh-“ und „Spätwerk“, oder lässt sich ein kontinuierlicher, sich durch alle Werke ziehender roter Faden ausmachen? Verändert eine Lektüre unter dem Gesichtspunkt der Metamorphose des Autors die Interpretation der Texte und führt zu neuen Erkenntnissen? Oder kann überhaupt nicht von einer Entwicklung des Autors oder innerhalb des Gesamtwerks gesprochen werden, da vielmehr jede Schrift für sich steht, mit einem spezifisch intendierten Ziel? Dabei soll nicht nur ein Blick auf den Autor Josephus geworfen werden, sondern es werden auch seinen Werken immanente Veränderungen oder Kontinuitäten beleuchtet werden.

Programm

Mittwoch, 28.11.2018

10.00-10.15 Begrüßung

Sektion 1: Josephus und der Tempel

10.15-11.00
Michael Tuval, “Priests as Leaders of Judaism in Josephus and Qumran”

11.00-11.45
Paul Spilsbury, „Law and Temple in Josephus‘ Treatment of the Bible”

11.45-12.00
Kaffeepause

12.00-12-45
Folker Siegert, “Der imaginäre Tempel des Josephus”

12.45-13.30
Daniel Schwartz, “Between the Flavians and God: Josephus on the Destreuction of Jerusalem”

13.30-14.30
Mittagspause

Sektion 2: Josephus als Autor

14.30-15.15
Tessa Rajak, “Josephus as a Diaspora Jew”

15.15-16.00
Vadim Wittkowsky, “Zwei Pharisäer in unterschiedlichen Lebensphasen. Paulusbriefe und Apostelgeschichte als Pendant zu den Werken des Flavius Josephus“

16.00-16.45
Clifford Orwin, “Is there a Political Theorist’s Josephus?”

20.00 Abendessen

Donnerstag, 29.11.2018

Sektion 3: Rollenbilder bei Josephus

10.00-10.45
Julia Wilker, „A Woman’s Place – Josephus‘ changing Presentation of Women and Power”

10.45-11.30
Jan Willem van Henten, „Changing Perspectives on Herod the Great“

11.30-11.45
Kaffeepause

11.45-12.30
Judith Göppinger, “Josephus und die Ägypter – die Darstellung der Ägypter in den Antiquitates und in Contra Apionem”

12.30-13.15
Ursula Westwood, „Pugnacious Preliminaries: the (shifting) Targets in Josephus‘ Prefaces“

13.15-14.00
Abschlussdiskussion

 

[Regionalforum-Saar] Ländliche Marktproduktion und Infrastruktur in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

Date: 2018/11/13 20:24:10
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Ländliche Marktproduktion und Infrastruktur in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

Göttingen

 

Georg-August-Universität, Göttingen

 

Veranstalter: Arbeitskreis für spätmittelalterliche Wirtschaftsgeschichte; Dr. Niels Petersen, Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen

26.06.2019 - 28.06.2019

 

Bewerbungsschluss 01.02.2019

 

Url http://www.wirtschaftsgeschichte.org

Von Dr. Niels Petersen

Jahrestagung des Arbeitskreises für Spätmittelalterliche Wirtschaftsgeschichte

Die ländliche Produktion machte bis weit in das 19. Jahrhundert den größten Wirtschaftssektor aus. Sie erlebte ab dem 15. Jahrhundert in vielen Bereichen eine zunehmende Kommerzialisierung. Diese Entwicklung verlief weder geradlinig hin zu wachsender Marktorientierung, noch ist dieses Phänomen flächendeckend in gleicher Intensität anzutreffen. Die Intensivierung agrarischer Produktion insgesamt ermöglichte den Verkauf von Teilen des Ertrags, bei Gerste zum Teil bis zu zwei Dritteln der Ernte. Überdies erleichterte die bessere Bewirtschaftung den Anbau spezieller Gewächse wie Flachs oder Waid, Wein, Hopfen oder Obst, daneben spezialisierte sich auch die Tierhaltung in Zucht, Fleisch- oder Milchproduktion. Hieraus entwickelten sich spezialisierte, regional begrenzte Wirtschafts- und Produktionslandschaften, die spätestens zu Beginn des 17. Jahrhunderts voll ausgebildet waren, jedoch meist schon viel früher in Erscheinung traten. Die Regionen standen zudem oft in enger funktionaler Beziehung zueinander, so war die Viehhaltung auf Futterproduktion angewiesen, der Ackerbau auf tierischen Dünger. Ebenso war das bevölkerungsreiche Bergbaurevier in Tirol abhängig von Getreideimporten. Je nach Konjunkturen hatten solche regionalen Spezialisierungen über einige Generationen oder einige Jahrhunderte Bestand, bis letztlich alle Regionen früher oder später einer wirtschaftlichen Neuorientierung und damit einem Strukturwandel unterlagen.

Zu den Faktoren, die solche Landschaften hervorbrachten und letztlich auch prägten gehörten die kulturlandschaftlichen Grundlagen und das Klima, aber in besonderem Maße die Gravitation der städtischen Märkte und die Nachfrage des Fernhandels. Ein für diese Entwicklung neuralgisches Element ist die Ausbildung entsprechender Infrastrukturen, um Transaktionskosten niedrig zu halten oder den Absatz der Produkte überhaupt erst zu ermöglichen. Hierzu gehören physische Strukturen wie die Transportwege und die dazugehörigen Objekte und Lagerkapazitäten wie Scheuer und Speicher. Ferner jedoch auch Institutionen wie Normen und Organisationsformen der Produktion. So war beispielsweise der Absatz von Garten- und Milchprodukten im 16. Jahrhundert in Augsburg öffentlich reglementiert.

Die Theorie der zentralen Orte (Walter Christaller 1933) ist ein oft herangezogener theoretischer Ansatz, um die Entwicklungen und das Marktwirken zu erklären. Die Zentralität schaut gleichsam aus der Stadt heraus und sieht das Land als ein auf das Zentrum ausgerichtetes Hinterland. Ein polyzentrisches, vielschichtiges Modell stellte Rolf Kießling mit “Die Stadt und ihr Land” anhand von Ostschwaben dagegen. Die räumliche Verteilung landwirtschaftlicher Bewirtschaftung wird außerdem nach wie vor mit dem Modell Johann Heinrichs von Thünen aus seinem Werk “Der isolirte Staat” von 1826 nachvollzogen, das besonders auf Transportwegen und den damit verbundenen Kosten basiert. Die Reichweite der Märkte und damit der Abnehmerzentren war bis zu einem gewissen Grad abhängig von der Verfügbarkeit der Transportwege, in der Regel waren dies die Flüsse wie der Rhein, die Elbe und die Donau mit ihren Zuflüssen. Die preußischen Städte nutzten die Möglichkeit der Getreideausfuhr über die Seehäfen wie Danzig. Ochsen wurden zu den Märkten jedoch über weite Distanzen über Land getrieben.
Das Tagungsthema berührt verschiedene Forschungsfelder, darunter die Agrargeschichte und die Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Landesgeschichte hat zudem seit langem die jeweiligen Regionen in vielerlei Hinsicht bearbeitet.
Letztlich soll die Tagung zwei übergreifende Fragen diskutieren: Welche Infrastruktur begleitete die Ausbildung und Perpetuierung von Landschaften spezialisierter agrarischer Produktion? Was bedeutete diese Infrastruktur für die ländliche Marktproduktion?

Wissenschaftler/innen, die zum Thema eine Fallstudie oder generelle Betrachtungen beitragen möchten, sind herzlich willkommen, ihren Vortragsvorschlag mit einem kurzen Exposé (max. 1 Seite) bis zum 01.02.2019 per E-Mail an folgende Adresse richten:
Dr. Niels Petersen, Institut für Historische Landesforschung, Universität Göttingen, niels.petersen(a)phil.uni-goettingen.de
Tagungssprachen sind deutsch und englisch. Die Rückmeldung der Organisatoren wird Mitte Februar erfolgen.

Im unmittelbaren Anschluss an die Tagung findet am Freitag, 28. und Sonnabend, 29.6.19 ebenfalls in Göttingen die Jahrestagung der Gesellschaft für Agrargeschichte (http://www.agrargeschichte.de) statt. Das Thema der Tagung lautet „Doing Unequality – Praktiken der Ungleichheit in der ländlichen Gesellschaft des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“. Ein Besuch beider Tagungen ist sehr willkommen und wird gern organisatorisch unterstützt.

Kontakt

Niels Petersen

Institut für Historische Landesforschung
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen
0551-39-24348

niels.petersen(a)phil.uni-goettingen.de

 

[Regionalforum-Saar] Steinerne Macht - gestern wurde di e neue Ausstellung im Historischen Museum Saar eröffnet

Date: 2018/11/17 10:35:10
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Steinerne Macht

Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland.

 

Und mittendrin - nun ja, im Untergeschoß - aber dort zentral - nun ja, ganz hinten im abgedunkelten Raum, wo’s in die Kasematten geht - aber dort schon gut herausgestellt - nun ja, eins von drei Objekten, deren Zusammengehörigkeit ich leider nicht erfahren konnte - ein Helm (?), rechts tief, ein Gefäß aus Glas (?), Mitte, und dann oben links, alle drei in würfelförmigen Glasvitrinen mit Rundumblick (außer von unten), sehr effektvoll von einer Seite angestrahlt - und ich muß gestehen, ich bin daran vorbeigelaufen, weil ich nur den Eingang in die Kasematten im Auge hatte, vor dem ein Türsteher stand, der die Leute abzählte und immer nur 30 reinließ, d.h. 30 durften drin sein, na, Sie wissen schon, und erst Bernd Brills „Da steht ja Euer Kelch“ ließ mich mich ihm zuwenden - der Kelch, den Johann II von Saarbrücken (ca 1310-11.03.1381), Ehemann von Gille von Bar, der Pfarrei St. Wendelin in St. Wendel geschenkt hatte.

 

Eine kleine Tafel am Podest, auf dem der Würfel ruht, sagt das Wissenswerte über diesen Kelch aus, ähnlich, wie es Walter Hannig seinerzeit im Heimatbuch geschrieben hat, worauf mich im Vorfeld Gerd Schmitt aufmerksam gemacht hat:

 

(Auszug)

   Der Rand seines breiten Fußes formt durch flache Einbiegungen acht vorspringende Ecken aus und trägt ein Schmuckband heraldischer Lilien. Aus der nur wenig gewölbten Fläche des Fußes steigt ein glatter Schaft empor, dessen kräftig gebildeter Nodus mit über Eck gestellten, ornamentierten Quadraten in runden Feldern verziert ist. Der Schaft trägt die glatte Cuppa von breit ausladender, schöner Form. Gegen den Schaft grenzen sich Fuß, Nodus und Cuppa durch schmale gerändelte Ringe ab.

 

   Der Fuß des Kelches zeigt einen Crucifixus eingraviert und eine lateinische Inschrift in Minuskeln, die der achtfachen Biegung des Randes folgt und die Stifterangabe enthält. Sie lautet: „Johannes comes de Saraponte buticulius Francie dedit hunc calicem ecclesie sancti Wandelini anno sexagesimo nono." (Johannes, Graf von Saarbrücken, Mundschenk Frankreichs, schenkte diesen Kelch der Kirche des heiligen Wendelin im Jahre 69.)

 

   Dem Brauch der Zeit folgend, enthält die Jahreszahl nur die sog. minderen Zahlen. Da nun aus der Bezeichnung „buticulius Francie" hervorgeht, daß es sich bei dem Stifter des Kelches um den Grafen Johann II. von Saarbrücken handelt, der 1364 von Karl V. von Frankreich zum Grand Bouteiller de France, zum Obermundschenk, ernannt wurde, ist das Stiftungsjahr 1369.“

 

Die Ausstellung ist ganz hübsch, aber ein bißchen … leer. Sie zeigt 100 Exponate von 35 Leihgebern aus Luxemburg, Belgien und Deutschland. Und setzt Vorwissen voraus. Wer hier reingeht und hat von Burgen, ihren Bewohnern und Aufgaben keine Ahnung, geht nach Besichtigung der beiden Hauptstockwerke (Erdgeschoß und erstes Untergeschoß) wieder raus, und hat von Burgen, ihren Bewohnern und Aufgaben vielleicht eine Ahnung, aber mehr vermutlich auch nicht.

 

Ich war dort eine gute Stunde drin, schlenderte von oben nach unten, betrachtete die Ausstellungsstücke, grüßte ein paar Bekannte, löste ein archivalisches Problem, dessen Inhalt hier nicht hingehört, und knüpfte einen interessanten Kontakt. Ich ließ mich - mal wieder - von der Wuchtigkeit der Mauern unten an den Kasematten beindrucken, deren Linien von einem jungen Mann mit Saxophon mit ruhigen, tiefen Tönen kraftvoll untermalt wurde, und schaute mir einen fünfminütigen Film über die Entwicklung des Gebietes, das heute das Saarland ausmacht, zwischen 1789 und 2018 an, den ich gern amerikanischen Besuchern vorspielen würde, bevor sie unsere Kante besuchen, der aber mit der Ausstellung leider nichts zu tun hat. Aber stark isser trotzdem.

 

Großflächige Luftaufnahmen an den Wänden, auf denen die ehemalige Bebauung „visualisiert“ (d.h. fürs Auge rekonstruiert) wurde, Stoffvitrinen, die einen Glasbehälter umschliessen, der einen Originaltext enthält, den kaum jemand wirklich lesen kann - man muß den Deckel anheben, um einen Blick darauf zu erhaschen. Der Deckel kann geschlossen werden oder fällt automatisch (Schwerkraft!) wieder zu, um die Exponate vor Licht zu schützen (effektvoll und praktisch). Ein Kanonenrohr in einer Vitrine, damit niemand das Metall antatscht (ich muß sagen, da finde ich die Ausstellung der Kammerbüchse in unserem Museum in St. Wendel interessanter). Ein Ritterrüstung, schimmernd im Licht. Ein paar Bruchstücke von Ofenkacheln, die das Ganze erahnen lassen - schade, daß es nicht ergänzend gemalt war. Ein überkörperlanger Holzsarkophag in einer Nische, ein flachliegender Computerschirm, auf dem man Burgen auf einer Karte anklickt, um dann ein Luftbild zu sehen - die Liebenburg bei Hofeld habe ich dort nicht gesehen. Die Burg von St. Wendel natürlich auch nicht - Kunststück, es ist nichts mehr davon da.

 

Obwohl, das habe ich vermißt: eine große Wandkarte mit Punkten aller bekannten Burgen, Schlösser, Festungen in Lothringen, Luxemburg und Saarland, die mal existierten, auch wenn nichts mehr davon da ist.

 

Die Ausstellung macht schon was her und ist eine gute Gelegenheit, mal wieder die Kasematten zu sehen. Aber - die „steinerne Macht“ spüre ich dort nicht. Ich sehe ein Sammelsurium von Exponaten, aber ich sehe den Zusammenhang nicht.

 

Vielleicht bekommt man ihn, wenn der Katalog erscheint - der war gestern noch nicht fertig und kommt erst in ein paar Wochen. 28 Autoren auf 432 Seiten. Ich bin gespannt.

 

St. Wendel, am Tag nach der Eröffnung

 

Roland Geiger

 

[Regionalforum-Saar] Schlage die Trommel

Date: 2018/11/20 23:29:38
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Der Spieser Autor Stephan Friedrich stellt am Montag, dem 26. November 2018 um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, sein neues Buch „Schlage die Trommel" vor. Er schildert die Geschichte der Familie Reidelstürtz über eine Zeitspanne von 300 Jahren. Beginnend mit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in der Eifel spannt sich der geographisch-historische Rahmen von der Saarregion über viele europäische Länder bis nach Amerika.

 

Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, die französische Revolutionszeit, die napoleonischen Kriege und der Deutsch-Französische Krieg bilden den Hintergrund ausgewählter Biografien, welche die Schicksale einiger Mitglieder der Familie beschreiben. Neben der dokumentarischen Begleitung der Lebensläufe finden sich auch kurze erzählende Texte im Buch, welche dem Leser einen emotionalen Zugang ermöglichen.

 

Die Geschichte jener Epochen wird durch die Augen des »kleinen Mannes« geschildert, der sie erlebt und erleidet. Historische Dokumente, Augenzeugenberichte und begleitende Illustrationen vermitteln ein detailliertes Bild jener bewegten Zeiten.

 

Stephan Friedrich, wohnhaft in Spiesen, studierte Anglistik und Germanistik in Saarbrücken und arbeitet als Lehrer am Albertus-Magnus-Gymnasium in St. Ingbert. 2011 erschien im Conte Verlag „Wir sind Dornen geworden in fremden Augen – Die Geschichte der Juden von Spiesen".

 

Stephan Friedrich

Schlage die Trommel

 

ISBN 978-3-95602-138-1

ca. 600 Seiten, Hardcover

29,00 €

Conte-Verlag

erscheint im 3. Quartal 2018 

[Regionalforum-Saar] Gans in St. Johann

Date: 2018/11/21 08:49:16
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Morgen,

 

in Saarbrücken im Landesarchiv bin ich auf die Restitutionsakte der Firma Gans gestoßen; das waren die jüdischen Kaufleute Salomon und Ludwig Gans, die in St. Johann, Dudweilerstraße 7, ein Geschäft betrieben haben.

 

Diese Informationen konnte ich daraus ableiten:

Salomon Gans und Emma Stern, Saarbrücken,

wohnten in St. Johann, Bismarckstraße 105

Geschäft mit Ludwig Gans in St. Johann, Dudweilerstraße 7

 

Kann mir jemand sagen, ab wann das Geschäft betrieben wurde?

Das Gebäude wurde 1930 an den Arzt Dr. Gerhard Winkel verkauft.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Die Gefallenen aus Saarwellingen im Ersten Weltkrieg

Date: 2018/11/21 18:39:05
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Veröffentlichungen des Gemeindearchivs Saarwellingen, Band 2:

 

„Die Gefallenen aus Saarwellingen im Ersten Weltkrieg“ von Wilhelm Kessler

 

(Hg. Gemeinde Saarwellingen in Zusammenarbeit mit der „Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.“)

 

Das Leben im 20. Jahrhundert war maßgeblich geprägt von den schlimmen Vorgängen und Folgen der beiden großen Weltkriege, die in hohem Maße von Deutschland ausgingen. Allein im Ersten Weltkrieg verloren ca. 10 Millionen Menschen ihr kostbares Leben, davon ca. 8,5 Mill. Soldaten.

 

100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) legt Wilhelm Kessler nun ein Buch vor, das den gefallenen Saarwellinger Soldaten dieses Krieges gewidmet ist. Mit diesem Buch will er ihnen ein Denkmal setzen, ihnen einen Namen und - wenn möglich- ein Gesicht geben. Der Blick in die Vergangenheit ist wichtig, da mit zunehmendem Zeitabstand die Zahl derjenigen schwindet, die unmittelbar Erfahrungen mit Kriegen gemacht haben. 

 

Mit viel Mühe, Akribie und Geduld hat der Saarwellinger Archivar Wilhelm Kessler mit vielen eingefügten Karten, Dokumenten und Anmerkungen den Text auf insgesamt 304 Seiten ergänzt und veranschaulicht. So wird das Buch zu einer Dokumentation der militärischen Vorgänge an den einzelnen Brennpunkten des Ersten Weltkrieges, in der die Gefallenen und Vermissten aus dem Ortsteil Saarwellingen im Mittelpunkt stehen.

 

Das Buch „Die Gefallenen aus Saarwellingen im Ersten Weltkrieg“ ist zum Preis von 19,80 € (Hardcover, ISBN 978-3-933926-77-7) an der Infotheke des Saarwellinger Rathauses zu erwerben.

 


[Regionalforum-Saar] Die Saarwellinger Schulchronik

Date: 2018/11/21 18:40:25
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Veröffentlichungen des Gemeindearchivs Saarwellingen, Band 1

„Die Saarwellinger Schulchronik“ von Hans-Peter Klauck

 

(Hg. Gemeinde Saarwellingen in Zusammenarbeit mit der „Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.“)

 

In der lokalgeschichtlichen Forschung Saarwellingens wurde ein großer Fortschritt erzielt. Hans Peter Klauck hat die schon verschwunden geglaubte Schulchronik der Saarwellinger Volksschule transkribiert, bebildert und mit Anmerkungen versehen. In diesem ersten Buch der geplanten Reihe „Veröffentlichungen des Gemeindearchivs Saarwellingen“ finden sich viele kleine Schätze von Originalmaterialien, die an den verschiedensten Stellen der Gemeinde verborgen waren oder dem Archiv von Bürgern zur Verfügung gestellt wurden - Schriftstücke, Fotografien, Urkunden -, alles von großem Wert für diejenigen, die sich für lokale Geschichte interessieren.

 

Damit macht dieses Buch auf ca. 160 Seiten einen Ausschnitt der Saarwellinger Geschichte lebendig, der häufig bei der offiziellen Geschichtsschreibung zu kurz kommt. Geschichte aus der Sicht der jeweiligen Pädagogen, deren Aufgabe es war, die Kinder der Gemeinde zu unterrichten, Bildung und Erziehung sicherzustellen und dies vor dem Hintergrund von drei Kriegen, wechselnden Nationalitäten, wechselnden Regierungsformen und den unterschiedlichsten pädagogischen Ansätzen.

 

Das Buch „Die Saarwellinger Schulchronik im Spiegel der Dorfgeschichte - 1850-1970“ ist zum Preis von 14,80 € (Hardcover, ISBN 978-3-933926-97-0) an der Infotheke des Saarwellinger Rathauses zu erwerben.

 

[Regionalforum-Saar] Eine Ausstellung wie ein Historien-Krimi

Date: 2018/11/24 09:11:37
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

heute in der SZ:


Eine Ausstellung wie ein Historien-Krimi

Von Cathrin Elss-Seringhaus

 

Saarbrücken. In der neuen Schau des Historischen Museums Saar gibt es viel Staunenswertes zu entdecken, was aber nicht immer zufriedenstellend vermittelt wird.

 

„Die Ruinen ruinieren mich“, sprach Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861). Und so steht es an der Wand im Historischen Museum Saar. Aber wann und aus welchem Anlass? Dass der preußische Monarch und seine Zeitgenossen einer romantischen Mittelalter-Nostalgie frönten, dass er 1842 die Überreste der Burg Stolzenfels (Nähe Koblenz) in märchenhafter Weise wieder auferstehen ließ, man weiß es – vielleicht. In der aktuellen Sonderausstellung erfährt man es jedenfalls nicht. Auch der Besucher, der sich dort ob der historischen Baupläne einer NS-Ordensburg an der Saarschleife die Augen reibt, reibt sie sich noch lange. Weil er wenig mehr erfährt, als dass es unter den Nationalsozialisten (1933-1945), die ihre Elite in kloster- und festungsartigen Kasernen erziehen lassen wollten, zu einer Pervertierung der Ritterorden-Idee kam. Der Wissensdurst bleibt nicht nur an diesen Punkten ungestillt. Und es verwundert kaum, dass noch Tage nach der Eröffnung Museumsmitarbeiter damit beschäftigt waren, ergänzende Beschriftungs-Schilder anzubringen. Mit dem bisher nur in Teilaspekten erforschten Thema „Steinerne Macht. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland“, einem großregionalen Projekt also, hat sich das Team um Museumschef Simon Matzerath offensichtlich eine Goliath-Aufgabe gestellt, die mit den beschränkten Ressourcen eines David, der das Haus am Saarbrücker Schlossplatz im bundesweiten Vergleich der historischen Landesmuseum nun mal ist, kaum bewältigt werden kann. Und würde die Gesamtpräsentation nicht so hell, freundlich, frisch und luftig wirken, wären neue Medien nicht so abwechslungsreich integriert, mancher Besucher wäre wohl frustriert.

 

Es geht um über 1000 Jahre Geschichte, um eine riesige Denkmallandschaft von etwa 200 – meist verlorenen – Bauwerken, 30 davon lassen sich auf einem Touch-Screen besichtigen. Dabei sind touristisch noch kaum genutzte Orte wie die Püttlinger Burgruine Bucherbach oder auch Topziele, etwa der Prachtbau Vianden in Luxemburg. Vier davon wurden am Computer detailgenau rekonstruiert und erscheinen in großen Panorama-Fotografien, als stünden sie heute noch, etwa Alt-Montclair (12. Jhd.) in Mettlach oder Schloss Karlsberg, das „versunkene Versailles“ Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken. Französische Revolutionssoldaten brannten 1793, rund 25 Jahre nach der Erbauung, die angeblich größte und modernste Residenz ihrer Zeit nieder. Freiherr von Knigge schwärmte über das „Feenschloss“ und dessen Gemälde-Schätze. Die finden sich heute in der Münchner Pinakothek. Ein Historien-Krimi, der hier zweifellos zu kurz kommt und eine eigene Ausstellung wert wäre.

 

Ferner geht es um Architekten wie Sébastien Le Prestre de Vauban (1633-1707), die Festungen in Bitche oder Saarlouis schufen, um höfische Feste im Saarbrücker Barockschloss oder um die baugeschichtliche Entwicklung auf dem Saarbrücker Saarfelsen, die man unter dem Historischen Museum ergraben hat. Als authentische Erlebniswelt wartet sie am Ende des Rundgangs. Man sieht eigens für das Museum gedrehte Filme zur Bedienung von Armbrust und Hakenbüchse, verfolgt die verschlungenen Linien der Dynastien der Region, die zum Schluss führen, dass die heutige großherzogliche Familie in Luxemburg der Rechtsnachfolger der Saarbrücker Fürsten-Linie ist. Man stößt auf ein erstmals öffentlich gezeigtes Gemälde aus Privatbesitz („Venus in der Schmiede von Vulcanus“), dem vermeintlich einzigen und letzten aus dem 1793 vernichteten Saarbrücker Schloss. Angeblich wurde es einem Mann zum Dank für seinen Löscheinsatz beim Brand des Schlosses geschenkt und überlebte im Familienbesitz bis heute. Im Vorbeigehen lernt man womöglich auch noch was über das Symbol des Herzens, das auf Efeu- und Weinblätter zurückgeht, und woher der Kosenamen „mein Herzblatt“ stammt – durch Spielmarken aus der Saarbrücker Burg, die bereits im 16. Jhd. Herz, Pik, Karo und Ass trugen.

 

Staunen darf man über eine Baurechnung der Burg Nohfelden von 1480, die dokumentiert, dass die Bautrupps einst 61 500 Brote verspeisten. Oder man gerät in ästhetische Wallung ob eines großartig gearbeiteten Ritterkopfes aus Stein (Region Metz, Ende 16. Jhd.) oder weil die Panzerritter auf der kleinen Saarbrücker Glasscherbe (1510) derart transparent schimmern.

Kurz, es öffnet sich auf drei Etagen und mit 100 Original-Exponaten, unter anderem aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, ein Riesen-Kosmos, in den man abtauchen kann. „Ein Königreich für Ritter und Entdecker“, so nennt das Museum seine Schau. Ein Kaiserreich ist sie für diejenigen, die keine Rundum-Sorglos-Infos erwarten, sondern die sich hier Lust und Laune abholen, um daheim weiter zu lesen.

 

[Regionalforum-Saar] Unterlassene Hilfeleistung

Date: 2018/11/24 09:12:24
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Morgen,

 

in der vergangenen Woche habe ich an dieser Stelle geschrieben, daß ich in der Ausstellung einen roten Faden vermißt habe. Frau Elss-Seringhaus hat letzte Woche die Ausstellung besucht. Ihr Kommentar macht den Unterschied deutlich zwischen einem zufälligen Besucher und einem Journalisten, der Zugang zu Hintergründen hat. Wobei ich meinen Beitrag nicht schmälere noch ihren als „höherwertig“ ansehe. Denn sie ist nicht der „normale“ Besucher, der die Ausstellung sieht und seine Meinung daraus bildet. Sie hilft uns aber, das Konzept der Ausstellung besser zu verstehen. Sie gibt Antworten auf die Fragen, die sich mir automatisch stellen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

 

heute in der SZ:

 

Unterlassene Hilfeleistung

 

Kommentar von Von Cathrin Elss-Seringhaus

 

Als Zufall lässt sich das nicht mehr begreifen, was sich im Historischen Museum Saar abspielt. Zuerst wird den Journalisten eine unfertige Ausstellung serviert, und dann trifft man noch Tage nach der Eröffnung ratlose Besucher ob fehlender Beschilderungen von Exponaten. Bereits bei der Schau „Prominente Menschen aus dem Saarland “ war das ähnlich. Das Nichtfertigwerden hat unter dem neuen Direktor Simon Matzerath offensichtlich Methode. Halb so wild, Schwamm drüber? Lieber nicht. Weil es nicht um kurzfristige Überforderung geht, sondern um strukturelle Defizite. Das Historische Museum ist seit Jahren dazu verurteilt, mit einer Minimannschaft und einem inakzeptabel niedrigen Etat Projekte für ein immer anspruchsvolleres Publikum zu realisieren. Doch die Politik schaut beim Rumwurschteln tatenlos zu. Dabei könnte sie durch die Zusammenlegung aller historischen Sammlungen am Saarbrücker Schlossplatz sowie durch die Schaffung einer neuen Verwaltungsstruktur, finanzielle und personelle Spielräume schaffen. Das ist unterlassene Hilfeleistung.

[Regionalforum-Saar] Aus dem Leben einer Dienstmagd

Date: 2018/11/24 09:16:29
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

heute in der SZ, St. Wendeler Teil:

 

Aus dem Leben einer Dienstmagd

 

Von red

 

Bereits im Jahre 2011 veranstaltete die Fraueninitiative St. Wendeler Stadtgeschichte einen Informationsabend mit einer Theaterszene um Lenchen Demuth, der „berühmtesten Dienstmagd der Welt“. Die überwältige Resonanz zweier weiterer Aufführungen in St. Wendel weckte die Aufmerksamkeit der Trierer Frauenbeauftragten. Auf deren Einladung ging am Internationalen Frauentag anlässlich des Karl-Marx-Jubiläumsjahres die Premiere des Theaterstücks „Starke Frauen um Karl Marx“ (Autorin Gisela Hoffmann) im Trierer Broadway-Filmtheater über die Bühne. Wie die Fraueninitiative weiter berichtet, wurde das Stück wegen der großen Nachfrage jetzt in der Aula des Arnold-Janssen-Gymnasiums gezeigt.

 

Der erste Teil des Stückes spielt im Hause der Familie von Westphalen in Trier. Tochter Jenny, Ehefrau von Karl Marx, ist mit ihren Kindern bei der Mutter Caroline von Westphalen zu Besuch. Diese versucht – gemeinsam mit ihrem Stiefsohn Ferdinand – Jenny zum Bleiben im elterlichen Haus zu überreden. Sie sieht keine gesicherte Zukunft für Tochter und Enkelkinder und befürchtet ein unstetes Leben für die kleine Familie aufgrund der politischen Umtriebe von Schwiegersohn Karl. Doch Jenny lässt sich nicht umstimmen. Und so gibt es für die Mutter nur einen einzigen Ausweg: Sie trennt sich schweren Herzens von ihrer verlässlichen, patenten Haushälterin Lenchen Demuth: „Du musst mit Jenny, gehen, erst dann kann ich wieder ruhig schlafen!“ So reist Lenchen mit nach Brüssel, wo Familie Marx in der Verbannung lebt.

 

Einige Jahre später wird die Familie zur Flucht nach London gezwungen. Die zweite Szene führt die Zuschauer ins Armenviertel Soho. Jenny beklagt sich bei Lenchen über ihre verzweifelte Lage: „Was haben wir nur getan, dass wir in diesem Elend leben müssen!“ Aber selbst in dieser hoffnungslosen Situation lässt Lenchen den Kopf nicht hängen: „Ich bin Armut von daheim her gewöhnt. Aber es liegt halt bei uns in der Familie, dass wir uns immer zu helfen wissen.“ So findet sie Wege und Möglichkeiten, ihre Anvertrauten über Wasser zu halten. Selbst die Tatsache, dass Lenchen mittlerweile einen Sohn von Marx bekommen hat, führt nicht zum Bruch zwischen den beiden Frauen. Jenny bezeichnet Lenchen als „Das Beste, was uns je passieren konnte“.

 

Die beiden Szenen waren eingebettet in Liebesbriefe von Jenny an Marx und Informationen zur weiteren Lebensgeschichte von Lenchen Demuth. Die vier Darstellerinnen in historischen Kostümen überzeugten mit Spiellaune, was die Zuschauer in der fast voll besetzten Aula mit langanhaltendem, Applaus honorierten.

 

[Regionalforum-Saar] Neu: Ortsfamilienbuch Friedrichsthal und Maybach 1723-1905

Date: 2018/11/24 09:47:53
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

 

Sonderband 67 der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienforschung (ASF)

 

Heidelinde Jüngst-Kipper und Karl Ludwig Jüngst

 

Friedrichsthal und Maybach 1723-1905

 

- Familien und Sozialgeschichte -

 

808 Seiten, 9 Karten, 52 Bilder, 19 Abbildungen, 14 Listen, 3 Tabellen

 

Alle verfügbaren Heirats-, Geburts- und Sterbedaten von Friedrichsthaler und Maybacher Bewohnern des 18. und 19. Jahrhunderts wurden in über 3300 Familien zusammengefügt und diese alphabetisch gelistet.

 

Vor dem Familienteil sitzt ein historischer Teil, der die Entwicklung der Orte in dem genannten Zeitraum darstellt; dabei werden häufig Glasmacher und Bergleute in den Epochen 1723-1850 und 1851-1905 gegenübergestellt.

 

Kapitel:

1. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2. Wanderbewegungen

3. Leben in Arbeitswelt und Dorfgemeinschaft

4. Leben in Familien

 

Preis:

22,00 Euro für Mitglieder der ASF

24,00 Euro für Nichtmitglieder

 

Versandkosten:

Das Buch wiegt knapp 1,3 kg, deshalb erfolgt der Versand über unversichertes Päckchen für 3,99 Euro, sofern nicht eine andere Versandart gewünscht wird.

 

Bestellungen bitte per Email an asf.ev(a)online.de: "SB67 Friedrichsthal und Maybach".

Bitte geben Sie an, ob Sie Mitglied der ASF sind.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

(der die Bücher versendet)

[Regionalforum-Saar] Gliederungen der Verwaltung im Kreis St. Wendel vor 1816

Date: 2018/11/24 16:53:27
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Abend,

 

die nachstehende Publikation über die Verwaltungsgliederungen im Kreis St. Wendel für die Zeit 1835 – 1974 dürfte dem ein oder anderen schon bekannt sein.

 

Zusätzlich gibt es jetzt aber auch noch das Ganze für die Zeit von 1790 bis 1816-17, aber nicht als Buchausgabe, sondern in pdf-Form. Der Link zum Herunterladen findet sich ganz unten auf dieser Seite.

 

Verwaltungsgliederungen im Kreisgebiet St. Wendel 1835 – 1974

197 Seiten, Format 27 cm x 19 cm, Hardcover (Fadenheftung), mit 16 Abbildungen (14 in Farbe; davon 9 ganzseitig) und 13 Wappen (4 Landes-, 1 Kreis- und 8 Gemeinde-/Stadtwappen – alle in Farbe)

 

Herausgeber: Heimat- und Verkehrsverein Namborn e.V. (HVV Namborn)  

 

Autor: Günter Scholl

 

Das Buch kann zum Preise von 20,00 Euro zuzüglicher Porto von 5,00 Euro unter doku(a)hvv-namborn.de bestellt werden.

 

 ISBN: 978-3-00-057902-8, Auflage: 200 Exemplare

 

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Die Verwaltungszuordnungen der einzelnen Ortsteile der Gemeinden sowie der Stadt St. Wendel im heutigen Kreisgebiet St. Wendel in der Zeit von 1790 - 1816/1817 -

Autor: Günter Scholl

 

Diese 12-seitige Abhandung des gleichen Autors ergänzt die bereits in der zuvor genannten Dokumentation enthaltenen neun Verwaltungsgliederungen 1835 - 1974 noch um die weiteren vier vorangegangenen Verwaltungsgliederungen im Zeitraum 1790 - 1816/1817.

 

Aus der kreisweiten Übersicht können für alle Ortsteile der heutigen Kreisgemeinden auch die Verwaltungsgliederungen um 1790 (Herrschaften), 1794 - 1814 (Franzosenzeit/Mairien), 1815 - 1816/1817 (Übergangs-Bürgermeistereien) und ab 1816/1817 (Bürgermeistereien) entnommen werden. Die Verwaltungsgliederungen um 1790 und ab 1816/1817 werden dabei durch zwei zeichnerische Darstellungen ergänzt.

 

Die Abhandlung kann als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen, angesehen und ausgedruckt werden. Für z.B. Ahnenforscher  dürften die Daten wegen der Registerwechsel von wesentlicher Bedeutung sein.

 

Die pdf hat 3,8 MB und findet sich am Schluß der Seite, die man über folgenden Link erreicht:

 

https://www.hvv-namborn.de/publikationen

[Regionalforum-Saar] Halleluja - das neue Hochzeitslied

Date: 2018/11/25 14:42:25
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Hallo,

 

letztens ging ich in St. Wendel an der Basilika vorbei, da fand drin grad eine Hochzeit statt. Durch die geschlossene Tür konnte ich jemanden hören, der das Lied „Hallelujah“ sang, das derzeit bei solchen Gelegenheiten topaktuell ist, d.h. voll im Trend liegt. Da es auf Englisch gesungen wird (der Verfasser, Leonard Cohen, war Amerikaner), wird es nicht viele Leute geben, die den Text verstehen. Und die Frage ist, ob viele, die ihn verstehen, ihn auch verstehen.

 

Also habe ich im Internet gekramt und dort folgende interessante Frage und mehrere Antworten gefunden:

 

(Quelle: https://www.gutefrage.net/frage/ist-hallelujah-von-leonard-cohen-christlich)

 

Die Frage:

 

„ist hallelujah von Leonard cohen christlich?

hey ich will bald auf einer hochzeit in der kirche singen, aber ich weiß nicht was und irgendwie dachte ich an Hallelujah, meint ihr sowas passt und ist das traurig oder fröhlich also vom text her und ist das christlich oder eher überhaupt nicht, ich versuch schon lange selbst was raus zu bekommen aber ichversteh die texte und die übersetzungen nicht :( Wär toll wenn ihr mir helfen könntet :D“

 

Die zweite Antwort war nicht wirklich eine auf die gestellte Frage:

„Ja, das wurde bei Shrek gesungen! Ist das meist interpretierte Lied der Welt! Damit wirst Du viel Lob und Anerkennung ernten! Viel Spaß!“

 

Die erste schon:

„Also zur Frage, ob das christlich ist: Cohen ist jüdischer Abstammung, von daher ist das nicht christlich, sondern höchstens jüdisch. Aber wohl kaum ein Text, den ein jüdischer Rabbiner bejubeln würde ;-)

 

Der Text … spielt im ersten Satz auf die Geschichte von David und Batscheba an, also auf einen Ehebruch. Im zweiten Satz dann auf die Geschichte von Simson und Delilah, also dem von der verführerischen Philisterin hereingelegten Helden.

 

Also ich hätte mir so was zu meiner Hochzeit nicht gewünscht, auch wenn es um zwei "unwiderstehlich schöne" Frauen geht. Und Halleluja wird nicht so benutzt, wie sich das fromme Juden und Christen vorstellen.“

 

Pragmatisch war dann die dritte Antwort:

 

„Ich würde schon sagen, dass das Stück für eine Hochzeit geeignet ist. Ist zwar nicht "lustig", aber bis zum gewissen Grade besinnlich, was doch angemessen ist für eine Hochzeit. Ich denke nicht, dass der Text wirklich von so grosser Bedeutung ist. Das Gefühl ist bei einer Hochzeit das entscheidende, das in Erinnerung bleibt. Der Text, besonders wenn er in englisch gesungen wird, verschwindet sehr schnell aus dem Gedächtnis.“

 

Und ne klare Linie vertrat die vierte:

 

„sorry es gibt nur ein Halleluja das in der Kirche gesungen werden sollte, nämlich das von Georg Friedrich Händel aus seinem Oratorium " the Messiah" . mit Chor und Orchester ! alles andere ist untauglich!“

 

Schönen Sonntag.

 

Roland Geiger

 

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Hier der Text (und unten die Übersetzung):

 

I'd heard there was a secret chord

That David played and it pleased the Lord

But you don't really care for music, do you?

Well, it goes like this

The fourth, the fifth, the minor fall, the major lift

The baffled king composing Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah, Hallelujah

 

Well, your faith was strong but you needed proof

You saw her bathing on the roof

Her beauty and the moonlight overthrew ya

She tied you to the kitchen chair

She broke your throne and she cut your hair

And from your lips, she drew the Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

 

Well, maybe there's a God above

But all I've ever learned from love

Was how to shoot somebody who outdrew ya

And it's not a cry that you hear at night

It's not somebody who's seen the light

It's a cold and it's a broken Hallelujah

Hallelujah, Hallelujah

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Übersetzung:

 

Ich habe gehört, dass es ein geheimer Akkord war,

Den David spielte und der Gott gefiel.

Aber du machst dir nicht wirklich viel aus Musik, oder ?

Es geht so: Die Vierte, die Fünfte

Die Moll runter, Dur rauf

Der verwirrte König komponierte: Halleluja

Refrain: Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja

 

Dein Glaube war stark, doch du brauchtest Beweise

Du sahst sie baden auf dem Dach

Ihre Schönheit und das Mondlicht überfluteten dich

Sie band dich an einen Küchenstuhl

Sie zerbrach deinen Thron, sie schnitt dir das Haar ab

Und entlockte deinen Lippen das Halleluja

Refrain:

 

Nun, vielleicht ist da oben ein Gott

Aber alles, was ich je von der Liebe gelernt habe

War, wie man bei einem Pistolenduell zuerst schießt,

Und es ist kein Schrei, den man nachts hört

Es ist nicht jemand, der das Licht gesehen hat

Es ist ein kaltes und es ist ein gebrochenes Hallelujah

[Regionalforum-Saar] Freiherr von Stumm

Date: 2018/11/25 19:49:50
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Abend,

 

ich weiß, daß einige Teilnehmer hier sich mit der Neunkircher Familie Stumm, die Hüttenbesitzer, auskennen.

 

Mir wurde die Frage gestellt, ob Carl Ferdinand Freiherr von Stumm (1880 - 1954) mit Hermann Joseph Graf Wolff-Metternich zur Gracht (1887 - 1956) verwandt sei. Letzter war ein Schloßbesitzer in Holland.

 

Kann da jemand weiterhelfen?

 

Vielen Dank.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Halleluja - das neue Hochzeitslied

Date: 2018/11/25 20:05:35
From: Edwin Schäfer <edwin(a)annajo.de>

Hallo,

Roland schreibt:

>>> (der Verfasser, Leonard Cohen, war Amerikaner),


Korrektur:

Leonard Cohen  war Kanadier

Leonard Norman Cohen  [lɛnərd ˈkoʊən]], CC, GOQ (geboren am 22. September 1934 in Montreal; gestorben am 7. November 2016 in Los Angeles) war ein kanadischer Singer-Songwriter, Schriftsteller, Dichter und Maler.


Wer mehr über Leonard Cohen erfahren möchte:  https://de.wikipedia.org/wiki/Leonard_Cohen


Gruß,

Edwin Schäfer





Am 25.11.2018 um 14:42 schrieb Roland Geiger:

Hallo,

 

letztens ging ich in St. Wendel an der Basilika vorbei, da fand drin grad eine Hochzeit statt. Durch die geschlossene Tür konnte ich jemanden hören, der das Lied „Hallelujah“ sang, das derzeit bei solchen Gelegenheiten topaktuell ist, d.h. voll im Trend liegt. Da es auf Englisch gesungen wird (der Verfasser, Leonard Cohen, war Amerikaner), wird es nicht viele Leute geben, die den Text verstehen. Und die Frage ist, ob viele, die ihn verstehen, ihn auch verstehen.

 

[gelöscht]

Virenfrei. www.avast.com

[Regionalforum-Saar] Himmelsgewölbe

Date: 2018/11/26 13:32:36
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

heute in der SZ, Land, B3

Himmlische Schönheit mit irdischer Nachhilfe

 

Unangefochten ist es das prächtigste Buch, das diesen Herbst in der Region erschienen ist. Der opulente Bildband „Himmelsgewölbe“ des Saarlouiser Fotografen Werner Richner lenkt den Blick auf die Kirchendecken des Landes. Wunderbares gilt es zu entdecken!

Von Oliver Schwambach

 

Wie man sich Werner Richner vorstellen muss? Vielleicht ja so: als leidenschaftlichen Hans Guck-in-die-Luft. Den Kopf stets im Nacken streift er durch die Kathedralen dieser Welt, aber auch durch die Kirchen des kleinen Saarlandes. „Zum Glück nimmt mir die Kamera meist den Blick nach oben ab“, meint der Saarlouiser Fotograf. Berufsbedingte Genickstarre ist also nicht zu fürchten bei seiner Arbeit, seiner Passion, die ihn seit Jahren schon gefangen nimmt. Und wohl so schnell auch nicht auslässt.

 

Der Foto-Profi, der Jahrzehnte schon für Magazine wie „GEO“ international unterwegs ist, hat nun einen Bildband aus der Heimat vorgelegt, für den das Wörtchen „spektulär“ nach Untertreibung klingen muss. „Himmelsgewölbe“ heißt der. Er zeigt uns Kirchendecken von rund 120 saarländischen Gotteshäusern: etwa die bestechende Klarheit der grau-roten Kassettendecke in der Pfarrkirche Sankt Peter/Sankt Hubertus in Bous genauso wie das sparsam, aber effektvoll farbig akzentuierte Kreuzrippengewölbe der Reisbacher Pfarrkirche Mariae Offenbarung. Ein Augenschmaus nach dem anderen.

 

Doch wie kam’s dazu? Vor zehn Jahren führte Richner wieder mal ein Reiseführer-Job ins Herz Frankreichs. Kirchen sind dann Pflichtorte. Auch die mächtige Kathedrale von Bourges war so einer. Plötzlich aber entdeckte Richner dort, was „sich alles an einer Kirchendecke abspielen kann“: Baumeister- und Steinmetzkunst, die das kühne und doch für Jahrhunderte unerschütterliche Zusammenspiel von Säulen, Pfeilern und Bogen dirigiert. Oder das in Farbe gebannte Heiligen- und Gotteslob. All das kam für Werner Richner, sonst eher Gelegenheits-Katholik, fast einem Erweckungserlebnis gleich. Ihm war klar: Künftig muss er Kirchendecken, Himmelsgewölbe fotografieren.

 

Richners Kamerablick geht dabei durch lichtstarke Objektive fast immer frontal himmelwärts. Er zeigt uns Decken wie Gemälde – als Sinnbilder göttlicher Ordnung. Säulen, Pfeiler, Gewölbe, selbst Lampen fügen sich zur „Geometrie der Transzendenz“, so der Untertitel des Bandes. Nach Bourges nahm Richner weitere Kathedralen auf seine Agenda. Denn er wollte vor allem das machtvollste architekonische Gotteslob ablichten. Da auch mal in der Heimat nach oben zu schauen, kam ihm nicht in den Sinn. Bis ihn der Saarbrücker Theologie-Professor Joachim Conrad just auf eine Dorfkirche stieß: die Martinskirche Kölln in Köllerbach. Sie schmückt sich mit dem größten gotischen Deckengemälde des Landes, Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin. Richner war elektrisiert, begann auch hier zu fotografieren. „Und ich entdeckte so viel Sensationelles“, sagt der 70-Jährige.

 

 Fast 300 Buchseiten, bereichert durch die Erläuterungen Joachim Conrads, bezeugen dies. Manchmal wirken die Aufnahmen so überirdisch, dass sie dem Alltagsblick des normalen Kirchgängers entrückt scheinen. Und zu fern für Fotografen, die Dokumentaristen sein wollen. Werner Richner sieht sich als künstlerischen Dokumentarfotografen, dem Nachbearbeitung am Rechner nicht als Teufelswerk gilt: Etwas irdische Nachhilfe eben für himmlische Schönheit.

 

„Himmelsgewölbe“: Bildband von Werner Richner, Texte: Joachim Conrad, 280 Seiten, 135 Fotos, Geistkirch, 55 Euro.

 

Die Ausstellung „Himmelsgewölbe“ mit Fotografien aus dem Bildband ist vom 1. bis 31. Dezember in der Saarbrücker Ludwigskirche zu sehen, täglich außer Mo 12 bis 17 Uhr.

[Regionalforum-Saar] Himmelsgewölbe x 3

Date: 2018/11/26 13:33:55
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Ich habe mir den Band am vergangenen Freitag in der Buchhandlung Klein in St. Wendel angeschaut. Das Format ist ungefähr A3 quer (30 x 30 cm x cm), wodurch die abgebildeten Fotos Gelegenheit haben zu wirken.

 

Aber diese Wirkung wird durch die Bindung arg beeinträchtigt, denn die Fotos reichen gemeinhin über zwei gegenüberliegende Seiten. Da gibt es dann Probleme mit der Falz in der Mitte, weil das Buch nicht ganz aufklappbar ist, also so, daß beide Seiten „rückseitig“ flach aufliegen und sich das Foto relativ nahtlos dem Blick präsentiert. Statt dessen liegt eine Seite flach, die andere nicht. Das mindert erheblich das Anschauvergnügen, weil die Teile in der Falz durch die entstehende Krümmung nur verzerrt gesehen werden können und eine Gesamtansicht gar nicht möglich ist.

 

Dabei kommt es in dem Band gerade auf die Bilder an, denn die begleitenden Texte sind sehr kurz gehalten, eben weil sie die Bilder nur begleiten.

 

Ich habe mir speziell die beiden St. Wendeler Kirchen angeschaut, in diesem Fall die Wendelskapelle und die Basilika. Bei ersterer steht mal wieder der Unfug, daß sie 1755 von einem Architekten gebaut wurde, nach dessen Plan sie mutmaßlich errichtet wurde. Dabei hat sie das Ehepaar von Hame aus St. Wendel anstelle eines Vorgängerbaus errichten lassen, das sich Gedanken um sein Seelenheil machte.

 

Die Angaben zum Dom wurden dem Reiseführer des ehem. St. Wendeler Pfarrers Franziskus entnommen; da steht ein bißchen was über die Decke, aber so gut wie nichts über die Abbildungen (z.B. den Vogeljäger oder die Blattmasken) und gar nichts über die Wappen.

 

Links daneben sieht man die Decke des mittleren Mittelschiffs („mittleren“, weil ohne das Nord- und Südschiff) in seiner ganzen Länge, natürlich durchbrochen von der genannten Falz. Schlägt man weiter, gibt es ein ähnliches Bild, jetzt allerdings herangezoomt und auf der rechten Seite mitten in den Wappen endend, obwohl rechts nebendran noch gut 10 cm Seite (bis zum Blattrand) leer, d.h. weiß, geblieben ist. Da wäre noch locker der Rest der Decke bis zum Rand der Orgelempore draufgegangen.

 

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Wesentlich besser dargestellt wurde die Decke im Dom 2008 in einem Kalender:

 

Es ist unbestreitbar, daß die Wendalinusbasilika in St. Wendel zu den eindruckvollsten Kirchen unserer Gegend zählt. Das haben auch die Mitarbeiter des DuMont-Kartenverlages erkannt, die sie jetzt einen Teilaspekt ihrer Schönheit als Abbildung in einem Monatskalender besonderer Art präsentieren. "Gewölbe des Himmels" heißt das großformatige Werk (58,4 cm x 48,5 cm), in dem neben der Basilika andere Monumente vergangener Bauwerkskunst gezeigt werden. Dabei findet sich unser "Dom" in erlesener Gesellschaft: als Vertreter für England treten die Kathedrale zu Lincoln, Westminster-Abbey zu London und King‘s College Chapel zu Cambridge auf, für Frankreich die Kathedrale zu Aisne und die Kathedrale zu Amiens, für Spanien das Kloster San Juan de los Reyes zu Toledo. Das Gros aber besteht aus deutschen Kirchen: St. Michael zu Schwäbisch-Hall, die Dome zu Schleswig und Zwickau, die Stadtkirche zu Schwaigern und die Klosterkirche zu Offenbach an der Glan. Und doch hat es den Machern dieses Opus die Wendalinusbasilika besonders angetan: denn das Foto vom Himmel ihres Langhauses in bisher einzigartiger Qualität und Schärfe dient nicht nur dem Oktober als Blickfang, es ziert auch das Deckblatt des gesamten Kalenders und führt damit die Riege der schönsten Gewölbe aus Kirchen und Kathedralen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien an.

 

Gewölbe des Himmels 2008

Preis:  26,00 Euro

erschienen im Dumont Kalenderverlag, ISBN 978-3-8320-0767-6

 

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Daß der Titel „Himmelsgewölbe“ oder „Gewölbe des Himmels“ was daher macht, vor allem, wenn es dieses Motiv betrifft, nun, diese Chance habe ich mir im vergangenen Jahr auch nicht entgehen lassen, als ich anläßlich des Tag des Offenen Denkmals 2017 das Wappensensemble unter der Decke der Basilika fotografiert habe sowie alle anderen Abbildungen dort oben, wie z.B. den Vogeljäger, den seltsamen Typen gegenüber, die Blattmasken und die Figuren über dem Chor, die man nicht so ohne weiteres sieht.

 

Unter dem Gewölbe des Himmels. Menschen, Tiere und andere Fabelwesen an der Decke des Hauptschiffs der Wendalinusbasilika in St. Wendel aus den Jahren um 1463 - 1464“

Format A4, 52 Seiten, broschiert, vollfarbig, Preis: 15 Euro.

 

 

[Regionalforum-Saar] Heute um 19 Uhr wird in Spiesen die Trommel geschlagen

Date: 2018/11/26 16:43:27
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Der Spieser Autor Stephan Friedrich stellt am Montag, 26. November, 19 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses, sein neues Buch „Schlage die Trommel“ vor.

Er schildert die Geschichte der Familie Reidelstürtz über eine Zeitspanne von 300 Jahren. Beginnend mit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in der Eifel spannt sich der geographisch-historische Rahmen von der Saarregion über viele europäische Länder bis nach Amerika. Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, die französische Revolutionszeit, die napoleonischen Kriege und der Deutsch-Französische Krieg bilden den Hintergrund ausgewählter Biografien, welche die Schicksale einiger Mitglieder der Familie beschreiben.

Neben der dokumentarischen Begleitung der Lebensläufe finden sich auch kurze erzählende Texte im Buch, welche dem Leser einen emotionalen Zugang ermöglichen.

Die Geschichte jener Epochen wird durch die Augen des „kleinen Mannes“ geschildert, der sie erlebt und erleidet. Historische Dokumente, Augenzeugenberichte und begleitende Illustrationen vermitteln ein detailliertes Bild jener bewegten Zeiten.

Stephan Friedrich, wohnhaft in Spiesen, studierte Anglistik und Germanistik in Saarbrücken und arbeitet als Lehrer am Albertus-Magnus-Gymnasium in St. Ingbert. 2011 erschien im Conte Verlag „Wir sind Dornen geworden in fremden Augen – Die Geschichte der Juden von Spiesen“.

[Regionalforum-Saar] Jahresband der ASF erschienen

Date: 2018/11/28 00:03:57
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Abend,

 

heuer ist der Jahresband der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienforschung (ASF) „Saarländische Familienkunde“ für 2018 im 51. Jahrgang erschienen, wie schon seit langem zusammengestellt von unserem Vorstandsmitglied Jörg Wahrenberg.

 

Der Band enthält folgende Beiträge:

 

Bernd Gölzer

Ein Heidelberger historischer Kalender für die Jahre 1313 bis 1533

 

Karl Ludwig Jüngst

Leopold Sello und seine drei Jüngsten

 

Markus Detemple

Die Nassau-Saarbrücker Kreiskompanie 1768/1769

 

Roland Geiger

Forschungen zur Vita des hl. Wendelin

 

Christa Lippold

Die Lothringerin

 

Paul Glass

Hat die alteingesessene Ensheimer Marx-Sippe etwas mit Karl Marx zu tun? Eine Blitzrecherche

 

Roland Geiger

Dienstboten in Trier im Jahre 1833

 

Edgar Schwer

Hoch auf dem gelben Wagen - Fahrpostverbindung von der Saar zum Mittelrhein im 19. Jahrhundert

 

Paul Glass

Die »Bavarica« — eine digitale Schatztruhe auch für Genealogen. Dargestellt am Beispiel der ehemaligen »Königlich-Bayerischen Lateinschule« Blieskastel

 

Markus Detemple

Was ein Poesiealbum mit Familienforschung zu tun hat

 

Marta Knobloch

Spuren und Sippengeschichten. Unterwegs in Skandinavien

 

Das Buch ist broschiert, hat Format A5 und gut 160 Seiten Umfang.

Die Abbildungen sind alle schwarz-weiß.

 

Der Preis beträgt 10 Euro, das Porto als Büchersendung 1,40 Euro.

Er kann bei mir bestellt werden und wird - Rechnung inkl. - prompt erledigt.

Vorkasse ist nicht vonnöten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

alsfassen(a)web.de

 

PS: ASF-Mitglieder erhalten den Band selbstverständlich kostenlos; sofern noch nicht angekommen - Ihr Exemplar ist schon unterwegs.

[Regionalforum-Saar] nochmal das OFB Friedrichsthal und Maybach betreffend

Date: 2018/11/28 09:51:18
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

heute in der SZ:

Ein beachtlicher neuer Wälzer über Friedrichsthal

Von Glasspatzen und Hennesjer

 

Friedrichsthal. Karl Ludwig Jüngst hat ein umfangreiches Buch über die Familien- und Ortsgeschichte in Friedrichsthal verfasst.

Von Patric Cordier

 

Der Stolz war dem Autor anzusehen und die Freude, dass sich mit der Veröffentlichung des nunmehr zehnten Buch über die Familien- und Ortsgeschichte in den Städten und Gemeinden des Sulzbachtals für Karl-Ludwig Jüngst ein Kreis schließt. „Ich bin sehr froh und erleichtert, dass ich das Buch über die Familienchronik für Friedrichsthal und Maybach noch fertigstellen durfte“, sagte der mittlerweile 80 Jahre alte Ehrenbürger der Stadt Sulzbach, „so ein Buch fesselt einen über Jahre, und es kostet sehr viel Kraft.“

 

Auf 808 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Karten, Listen und Tabellen hat der frühere Dozent der Erziehungswissenschaften an der Universität des Saarlandes am bewährten Konzept der Vorgängerwerke über Dudweiler, Sulzbach, Hühnerfeld, Neuweiler, Altenwald und Bildstock festgehalten, dabei aber erneut die Besonderheiten Friedrichsthals herausgearbeitet. Dabei stieß er auf die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der „Glasspatzen“ – also der Glasbläser – und der „Hennesjer“ – der Bergleute eben. „Glasmacher und Bergleute machten zusammen Dreiviertel der Berufstätigen aus - das ist einzigartig im Sulzbachtal“, erklärte Jüngst in seinem unterhaltsamen Vortrag, „aber nur die eigentlichen Glasbläser verdienten mehr als ein Hauer.“ Darum sei es wenig überraschend, dass die Glasmacher in Mietwohnungen, die Bergleute in eigenen Prämienhäusern lebten. Dennoch habe es ein Unterlegenheitgefühl  der Bergleute gegeben. „Ich möchte behaupten, dass in der Mobilität eine Hauptursache für das Überlegenheitsgefühl der Glasmacher zu finden ist“, sagte Jüngst, nachdem er auf die Wanderungsbewegungen der Bevölkerung eingegangen war und dabei feststellte, dass die Glasmacher bis nach Böhmen oder Norditalien reisten, um ihr Handwerk zu erlernen oder um es auszuüben.

Besonders amüsiert lauschten die gut 50 Gäste bei der Präsentation im Friedrichsthaler Rathaus den Ausführungen zum Thema Keuchheit vor der Ehe. Da hätten sich die Bevölkerungsgruppen nicht unterschieden, die Bergleute hätten nur für eine voreheliche Schwangerschaft den Terminus „vor dem Verlesen angefahren“ geprägt.

 

Friedrichsthals Bürgermeister Rolf Schultheis erhielt als Erster eines der druckfrischen Bücher. „Im Laufe der wechselvollen Geschichte haben die Bürgerinnen und Bürger in Friedrichsthal, Bildstock und Maybach einige Höhen und Tiefen erlebt“, sagte Schultheis in seinem Grußwort, „wer verstehen will, wie sich seine Heimat entwickelt hat, wer den Wurzeln der eigenen Familie nachgehen möchte, wird mit dem vorliegenden Werk ein unschätzbares Hilfsmittel finden.“

 

Vor über 30 Jahren begann Karl-Lüdwig Jüngst die Publikationsreihe, die nun in Friedrichsthal ihren Abschluss fand. Zunächst wurde er unterstützt von seiner Frau Heidelinde Jüngst-Kipper, die aber 2005 verstarb. „Es gab schon Anfragen, ob ich nicht mit den Orten des Fischbachtals weitermachen möchte“, erzählte der rüstige 80-jährige Autor, „aber man muss in meinem Alter mit seinen Kräften haushalten. An den ein oder anderen Aufsatz werde ich mir aber noch gönnen.“ Die Buchvorstellung in Friedrichsthal begann mit dem Werk „Air“ von Johann Sebastian Bach für die Glasharfe und endete mit dem Steigerlied der Bergkapelle – und hier schloss sich der Friedrichsthaler Kreis.