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2016/11/09 08:55:48 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] wer hat die St. Wendeler Synagog e verwüstet? |
Datum | 2016/11/10 13:16:40 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Nach der Befreiung - zur Situation von Überlebenden und Kindern als Displaced Persons. |
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2016/11/06 21:51:38 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] der Völkerwanderung ins Auge blicken. |
Betreff | 2016/11/04 18:27:21 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Einweihung der Gedenkstätte i n Urweiler |
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2016/11/09 08:53:40 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] über die Synagoge in Neunkirc hen |
Autor | 2016/11/10 13:16:40 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Nach der Befreiung - zur Situation von Überlebenden und Kindern als Displaced Persons. |
Date: 2016/11/09 08:57:04
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...
Die
Einweihung der St. Wendeler Synagoge im Jahre 1902 Nahe-
und Blies-Zeitung, Nr. 153, 27.12.1902 Lokales
und Vermischtes St.
Wendel, 26. Dez. Die
Einweihung der neuen Synagoge fand heute Nachmittag in
feierlichster Weise
statt. Um ½3 Uhr hatte sich vor der alten Synagoge ein Festzug
aufgestellt, in
dem der Reihe nach die Festordner, die Schuljugend, die
Regimentskapelle des
30. Inf.-Rgts, der Synagogenchor, die Schlüsselträgerin mit zwei
Begleiterinnen, weißgekleidete Mädchen, der Vorstand der
Gemeinde, die
Thorarollen, getragen von den ältesten Gemeindemitgliedern, der
Rabbiner Lewit
aus Birkenfeld, Obercantor Fuchs aus Luxemburg, Cantor Fuchs,
die Ehrengäste,
unter denen wir die Herren Landrat Dr. Momm, Bürgermeister
Friedrich, Pfarrer
Back, Direktor Dr. Baar u.a. bemerkten, die Baukommission,
Bauunternehmer und
Architekt und schließlich die Gemeinderats-mitglieder folgten.
Der Zug bewegte
sich unter den Klängen eines Chorals bis an den Bahnübergang in
der
Kelsweilerstraße und dann zurück nach dem neuen Gotteshause.
Hier angekommen
überreichte die kleine Schülerin Emma Rothschild mit hübsch
gewählten Worten
dem Rabbiner den Schlüssel; dieser warf einen Rückblick auf die
vergangenen
Jahre, in denen in der jüdischen Gemeinde immer mehr der Wunsch
nach dem
Besitze eines eigenen Gotteshauses laut geworden sei. Dieser
Wunsch ist heute
erfüllt und er übergebe mit Freuden dem Vorstand der Gemeinde
den Schlüssel, um
nunmehr Besitz zu ergreifen von dem Gotteshause. Herr Moritz
Rothschild
übernahm den Schlüssel, dankte allen Feststeilnehmern für ihr
zahlreiches
Erscheinen, insbesondere den Behörden, und überreichte den
Schlüssel Herrn
Bürgermeister Friedrich, indem er die Synagoge in den Schutz der
Stadt stellte.
Letzterer versprach dem neuen Gotteshause den Schutz der Stadt
und drückte der
Gemeinde seine besten Wünsche aus. Hierauf eröffnete er die
Pforte der
Synagoge, die aufs schönste geschmückt und feierlich erleuchtet
war. Nachdem
der Rabbiner, der Cantor, der Vorstand und die
Thora-Rollenträger vor die heilige
Lade getreten waren, begann die Weihe des Gotteshauses durch ein
Präludium, dem
ein Begrüßungsgesang des Synagogenchores und ein dreimaliger
Umzug mit den
Thorarollen unter Chorgesang folgte. Hierauf sang der Obercantor
Fuchs aus
Luxemburg die Verkündigung des Bekenntnisses, nach welchem der
Geistliche die
Thorarollen in die heilige Lade einsetzte und dann die ewige
Lampe anzündete,
worauf die heilige Lade geschlossen wurde. Nach einem recht gut
vorgetragenen
Chorgesang "Ich will den Herrn loben" hielt Herr Landesrabbiner
Lewit
die Festpredigt, welcher die Versammelten andächtig zuhörten.
Als diese beendet
war, sang der Synagogenchor das herrliche Lied "Herr, deine Güte
reicht
soweit", der Geistliche betete für Kaiser und Vaterland und
sprach dann
noch ein Schlußweihegebet. Die offizielle Einweihungsfeier war
damit zu Ende,
und es folgte daran anschließend der Sabbatgottesdienst, dem
auch die
Ehrengäste anwohnten. Wir dürfen wohl sagen, daß die Feier einen
außerordentlich guten Eindruck machte und wir möchten auch
unsererseits der
jüdischen Gemeinde unsere besten Wünsche zu dem Gelingen des
gesegneten Werkes
ausdrücken. |