Suche | Sortierung nach | Monatsdigest | ||
2016/03/20 12:00:27 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Versetzung der Tumba 1802 |
Datum | 2016/03/29 09:19:04 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Was vom Krieg übrigblieb --- |
||
2016/03/08 22:59:32 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Ein Zeichen des Mutes |
Betreff | 2016/03/05 23:54:55 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] noch ein U-Boot |
||
2016/03/08 22:59:32 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] Ein Zeichen des Mutes |
Autor |
Date: 2016/03/24 09:28:11
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)...
Guten Morgen. Vor gut 20 Jahren sprach mich Cornelieke Lagerwaard auf eine Reihe von Kreuzwegstationen aus Sandstein an, die sich im Keller des Museums St. Wendel befanden. Nach vorliegendem Schriftverkehr muß die Gemeinde oder die Pfarrei Güdesweiler ein Stück vor dem Zweiten Weltkrieg - vermutlich beim Abriß der Kapelle am Güdesweiler Friedhof - die 14 Stationen nach St. Wendel gegeben haben. Die Stadt hatte sie seitdem in Verwahrung. In Güdesweiler wußte man wohl noch, daß sie existierten, aber nicht mehr wo. Ich hatte kurz zuvor in Oberthal Hubert Bier besucht und von diesem erfahren, daß man die Stationen suche. Als bot ich Frau Lagerwaard an, einen Kontakt herzustellen, vielleicht könne man die Stationen in Güdesweiler wieder verwenden. Sie kopierte die Seiten, und ich brachte sie zu Hubert Bier, der sie hocherfreut annahm. Danach hörte ich einige Zeit nichts mehr davon. Nach dieser Zeit fragte mich ein Bekannter aus Güdesweiler, ob ich am Wochenende auch zu der Feier käme. „Was für eine Feier?“ fragte ich und erfuhr, daß der Verein für Heimatkunde die Stationen aufgestellt und nun einweihen wollte. Hubert Bier habe sie im St. Wendeler Museum entdeckt und wieder nach Güdesweiler gebracht. Ich war verständlicherweise nicht erfreut über diese Information, die ich so nebenbei erhalten hatte. Also fand ich mich in Güdesweiler ein und sprach den damaligen Vorsitzenden, Karl Heinz Klein, darauf an. Der war verblüfft, denn Hubert Bier hatte ihm etwas ganz anderes erzählt. Die Feier nahm ihren Verlauf, und meine Mitwirkung wurde natürlich mit keinem Wort erwähnt. Als ich Hubert Bier später auf diese Aktion ansprach, wurde er stinksauer und redet seitdem nicht mehr mit mir. Damit kann ich leben. Mit so'nem Typ muß ich nichts zu tun haben. Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger
Güdesweiler. Sie symbolisieren nicht nur einen Teil
der Lebensgeschichte Jesu, sondern sind auch selbst ein Stück
Geschichte. Bildertafeln aus dem 19. Jahrhundert säumen den
Pilgerweg von der Güdesweiler Pfarrkirche Christ König bis zur
Valentinskapelle am Leistberg. Die 14 Stationen des Kreuzweges
werden vom Freizeitclub Güdesweiler Hämmel gepflegt und in
Ordnung gehalten. Genau 20 Jahre ist es jetzt her, als der
erste Bildstock errichtet wurde. Die Entstehung des Kreuzweges können die Mitglieder des
Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal genau
datieren. Und zwar dank eines Tagebucheintrags von Johannes
Nonniger. Der Eremit lebte von 1750 bis 1788 an der
Valentinskapelle. In dem Buch findet sich folgender Eintrag:
„1808 Den 12ten Jener: Lauth Quit, dem Bruder Wilhelm Franck
von Tholey geben wegen den Stationen so er gefertigt auf der
Kapellen alda zu Guttes 16 (Gulden) 30 (Kreuzer).“ Demnach
wurden die Steinbilder von dem Benediktinerbruder Wilhelm
Franck in der Tholeyer Werkstatt im Jahre 1808 gefertigt. Der Kreuzweg wurde in der Valentinskapelle, einem damals
beliebten Wallfahrtsort, angebracht. Nach dem Bau der
Güdesweiler Pfarrkirche wurde die Kapelle vernachlässigt.
Wegen mangelnder Pflege zerfiel sie zusehends. 1934 musste sie
schließlich abgerissen werden; sie war baufällig. Die
Bildtafeln kamen in den Besitz der Stadt St. Wendel, 1953
wurden sie dem Heimatmuseum überlassen.
Anfangs war geplant, im Zusammenhang mit den wiedergefundenen
Stationstafeln einen eigenen Heimatverein zu gründen. Doch
letztlich entstand ein Arbeitskreis „Kreuzweg Güdesweiler“ als
Teil des Vereins für Geschichte und Heimatkunde. Da die
Kreuzweg-Stationen aus der ehemaligen Kapelle stammten, habe
es zunächst auch Überlegungen gegeben, diese in die jetzige
Kapelle zu hängen, erinnert sich Werner Rauber, Vorsitzender
des Vereins. Aus Platzgründen habe man darauf verzichtet. Denn
von der einstigen Valentinskapelle wurden nur die Fundamente
wieder freigelegt. „Das, was heute als Güdesweiler Kapelle
bezeichnet wird, war ursprünglich ein Wetterschutz für die
Kreuzigungsgruppe – deshalb auch als Kreuzbau bezeichnet –,
die bei der ehemaligen Kapelle gestanden hat und heute in der
Pfarrkirche den Hochaltar ziert“, sagt Rauber. Die Mitglieder einigten sich schließlich auf die Errichtung
eines Pilgerweges von der Pfarrkirche zur Valentinskapelle.
Sie erhofften sich dadurch wieder stärkeren Auftrieb für die
Wallfahrtstradition in und nach Güdesweiler. Patenschaften und
Spenden ermöglichten die Finanzierung. Die 14 Tafeln, mittlerweile mit einer Schutzschicht versehen,
wurden in zirka zwei Meter hohen Bildstöcken sicher und
geschützt angebracht. Die Bildstöcke, die Hubert Bier
anfertigen ließ, wurden alle 60 Meter auf eigens dafür
geschaffenen Fundamenten errichtet. An Mariä Himmelfahrt 1996
segnete Pfarrer Klaus Peter Kohler den Pilgerweg mit seinen 14
Kreuzwegstationen ein. Seither wird alljährlich an Karfreitag
hier der Kreuzweg gebetet. red/evy |