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2013/04/21 21:39:36
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] Zeichen gegen das Vergessen
Datum 2013/04/22 22:13:27
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] omm Schaambärsch
2013/04/09 04:34:14
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] heute abend um 19 Uhr im Mia- Münster-Haus
Betreff 2013/04/22 22:13:27
anneliese.schumacher(a)t-online.de
Re: [Regionalforum-Saar] omm Schaambärsch
2013/04/21 21:39:36
Rolgeiger
Re: [Regionalforum-Saar] Zeichen gegen das Vergessen
Autor 2013/04/23 08:25:06
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Vortrag am Donnerstag, 25. April

[Regionalforum-Saar] omm Schaambärsch

Date: 2013/04/22 22:00:31
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

 

Archäologen-Herzen schlagen höher

Bei Bauarbeiten auf dem Schaumberg gelangten Reste einer alten Festung ans Tageslicht

Wenn demnächst die ersten Besucher über den Sky-Walk auf dem Schaumberg-Plateau wandern, dann tun sie das streng genommen über einen History-Walk. Denn bei den Vorarbeiten trat Erstaunliches zutage.

Tholey. Wer auf dem Schaumbergplateau mit dem Spaten in die Erde sticht, der buddelt fast automatisch in der Vergangenheit. So sind jetzt bei Ausschachtarbeiten für das Fundament des geplanten Sky-Walks Mauerreste eines Turmes gefunden worden.

Joachim Zeune vom Büro für Burgenforschung identifizierte die Mauern als Reste eines Zwingerturmes der „jüngeren Hauptburg mit Wehrung“ aus der Zeit um 1530. Der Turm hatte an seinem Fuß einen Durchmesser von rund sechs Metern. Seine Mauern waren bis zu 1,10 Meter dick. Anhand des Mauerwerks, erklärt Zeune, seien die Mauerreste gut zeitlich einzuordnen. Während die Römer ihre Gebäude und Fundamente aus sauber zugeschlagenen Steinquadern errichteten, legten die Bauherren des Spätmittelalters zumindest bei den Verteidigungsanlagen keinen großen Wert auf Äußerlichkeiten.

Stark mussten die Mauern sein, den um diese Zeit rückten potenzielle Angreifer mit Kanonen an, um eine Burg sturmreif zu schießen. Dementsprechend handelt es sich bei dem Fund um ganz grobes Bruchsteinmauerwerk, errichtet aus Tholeyit-Brocken und Kalksteinen. Zusammengehalten wird das Ganze von Kalk-Lehm-Mörtel.

Rund 1,5 Meter hoch ist der Turmrest, der freigelegt wurde. Dabei stellten die Archäologen fest, dass der nördliche Teil des Turmes auf gewachsenen Fels, der mittlere auf älteren Mauerresten und der Teil am Abhang Richtung Tholey auf einer wohl aufgeschütteten und planierten Fläche gegründet wurde. Das ist für Zeune ein weiterer Hinweis darauf, dass die Spitze des Schaumberges im Laufe der Jahrhunderte entsprechend der jeweiligen Bebauung immer wieder verändert und auch aufgefüllt worden ist. Auch seien ehemalige Gebäude immer wieder als Steinbrüche genutzt und damit abgetragen worden. Besonders behauene Steine wurden in neuen Mauern verbaut. Spolien nennen die Archäologen solche Steine.

Alles wird dokumentiert

Zeune und sein Kollege Thomas Starke vermessen, kartografieren, fotografieren und zeichnen die Turmreste. Ist dies geschehen, werden die Mauern wieder unter der Erde verschwinden. Dort könnten sie am sichersten und günstigsten für die Nachwelt erhalten werden. Der Aufwand, die Turmreste komplett freizulegen und zu konservieren, ist nach Ansicht der Archäologen und Denkmalpflegen zu hoch und zu kostspielig. Mit Bürgermeister Hermann Josef Schmidt haben sich die Fachleute darauf verständigt, dass die Umrisse des Turmes und der Verlauf der Außenmauern der ehemaligen Burg, soweit bekannt, durch eine Steinreihe auf der Plateaufläche sichtbar gemacht wird. ddt