Suche | Sortierung nach | Monatsdigest | ||
Datum | 2012/09/03 08:41:10 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] ein sieg der ritterlichkeit |
|||
2012/09/23 22:47:01 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Konferenz: Vom Wandern der Völker |
Betreff | 2012/09/21 12:34:47 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Leben in einer Zeit des Umbruchs |
||
2012/09/12 10:25:35 Elmar Peiffer [Regionalforum-Saar] Franz von Sickingen |
Autor | 2012/09/03 08:41:10 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] ein sieg der ritterlichkeit |
Date: 2012/09/01 08:54:48
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...
Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität
München; Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; Arbeitskreis Stadtgeschichte München; mit freundlicher Unterstützung des Hauses der Bayerischen Geschichte 09.10.2012-11.10.2012, München, Historisches Kolleg, Kaulbachstr. 15 Deadline: 25.09.2012 Ludwig der Bayer, der erste Wittelsbacher auf dem deutschen Königs- und römischen Kaiserthron, gehört zu den schillerndsten Figuren des späten Mittelalters. An seiner Person und Regierung schied und scheidet sich bis heute das Urteil der Zeitgenossen und der Nachwelt. Während ihn die einen als entschlossenen Wahrer der Reichsinteressen und unbeugsamen Kämpfer für sein Recht würdigten und als Staatsmann von europäischem Rang feierten, hoben andere auf sein politisches Scheitern und seine mäßige herrscherliche Begabung ab. Anstatt konsequent einen dauerhaften Ausgleich mit der Kurie, seinem Hauptgegner, anzustreben, habe Ludwigs ganz unstaatsmännisches Gebaren vielmehr das Reich in ein Krise gestürzt, aus der erst sein Nachfolger Karl IV. (1347-1378) den Weg gewiesen habe. Die ältere Forschung hat Ludwigs Regierung, wie überhaupt die "vorkarolinische" Zeit bis 1347/49, vorrangig als historisches Intermezzo zwischen der hochmittelalterlichen 'Kaiserherrlichkeit' der Staufer und dem Hausmachtkönigtum europäischen Zuschnitts Karls IV. gedeutet. In Anbetracht einer vermeintlich offenkundigen Stagnation in Politik und Reichsverfassung erkannte sie diesem Zeitabschnitt allenfalls den Status einer Übergangszeit ohne jedes eigenständige Profil zu. Die in der jüngeren Forschung zu Recht geübte Kritik an diesem Konstrukt unterstreicht die Notwendigkeit einer neuerlichen Untersuchung und kritischen Würdigung der Regierungszeit Ludwigs des Bayern. Der Fokus der Tagung liegt auf den bislang kaum thematisierten tiefgreifenden Veränderungen in Reich, Verfassung und Herrschaftspraxis dieser Epoche. Sind sie Indizien für einen generellen, grundlegenden Wandel in zentralen Bereichen wie Herrschaft, Recht und Gesellschaft? Lässt sich die Herrschaft Ludwigs des Bayern nicht als "Sattelzeit" im Sinne Reinhard Kosellecks verstehen, als Periode des Aufbruchs und Wandels, in der sich wirkmächtige Umbrüche vollzogen und weitreichende Neuansätze auf unterschiedlichen Ebenen herausbildeten? Und welche Prozesse, Faktoren, Vorstellungen, Ideen und Werte generierten den politisch-herrschaftlichen Wandel, prägten ihn und trieben ihn an? Das historische Konzept "Wandel" soll anhand dieser Leitfragen erstmals konsequent auf die Herrschaft Ludwigs des Bayern angewandt und in zentralen Bereichen wie Politik, Herrschaft und Verfassung erprobt und überprüft werden. Erklärtes Ziel ist es, das spezifische Profil seiner Regierungszeit mit Hilfe neuer methodischer Zugänge zu bestimmen und im Kontext der bayerischen, deutschen und europäischen Entwicklung des 14. Jahrhunderts zu verorten. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen ist eine vorherige Anmeldung unbedingt erforderlich. Die Tagung wird gefördert von S.K.H. Herzog Franz von Bayern, der Bayerischen Einigung e.V. und der Münchener Universitätsgesellschaft. ------------------------------------------------------------------------ Dienstag, 09. Oktober 2012 13.00-13.30 Uhr Begrüßung und Einführung Grußworte Margit Ksoll-Marcon (Generaldirektion der Staatl. Archive Bayerns) Richard Loibl (Haus der Bayerischen Geschichte) Einführung in das Tagungsthema Hubertus Seibert (München) 13.30-19.00 Uhr Sektion I: Kaisertum, Reich, Verfassung: Vorstellungen - Konzepte - Normen Moderation: Jörg Peltzer (Heidelberg) Franz-Reiner Erkens (Passau): Herrscher und Reich nach herrschaftstheoretischen Äußerungen des 14. Jahrhunderts Susanne Lepsius (München): Kaiser und König, Reich und Herrschaft bei Cynus von Pistoia (um 1270-1336) Kaffeepause Jean-Marie Moeglin (Paris): Der ideale Herrscher: Ludwigs Kaisertum im europäischen Vergleich (1320-1350) Jörg Schwarz (München): Das Kaisertum Ludwigs des Bayern und der römische Adel Gerald Schwedler (Zürich): Bayern und Österreich auf dem Thron vereint. Verfassungsinnovationen zwischen Aufbruch und Sachzwang am Beispiel des Doppelkönigtums von 1325 19.30-21.00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11 (Residenz), in Kooperation mit dem Historischen Verein von Oberbayern Michael Menzel (Berlin): Kaiser Ludwig - Europas bayerische Jahre Mittwoch, 10. Oktober 2012 8.30-16.00 Uhr Sektion II: Herrschaftspraxis und Repräsentation: Orte - Symbole - Instrumente Moderation: Hans-Georg Hermann (München) Claudia Garnier (Vechta): Inszenierte Politik. Die Bedeutung symbolischer Kommunikation während der Herrschaft Ludwigs des Bayern Hans-Joachim Hecker (München): Privileg und Herrschaft bei Ludwig dem Bayern Kaffeepause Doris Bulach (Mainz/München): Organisieren von Herrschaft im späten Mittelalter: Ludwig der Bayer und der Nordosten des Reiches Michael Stephan (München): Metropolis Bavariae? Die Bedeutung Münchens für Ludwig den Bayern Mittagspause Mirjam Eisenzimmer (Mainz/München): Der herrscherliche Hof als Kommunikations- und Nachrichtenzentrum Matthias Weniger (München): Gezielte Normierung und Zeitstil. Die Thesen Robert Suckales zur Hofkunst Ludwigs des Bayern Kaffeepause 16.30-19.30 Uhr Sektion III: Öffentlichkeit und Öffentliche Meinung: Publikum - Verfahren - Medien Moderation: Dieter J. Weiß (München) Eva Schlotheuber (Düsseldorf): Öffentliche Diskurse über Ludwig den Bayern Georg Strack (München): Die Predigt - ein Medium öffentlicher Meinungsbildung im Konflikt Ludwigs des Bayern mit der Kurie? Sigrid Oehler-Klein (Mainz/Würzburg): Gestaltung öffentlicher Räume und Ordnungen: Interaktionen zwischen den wetterauischen Städten und dem Reich 19.30-21.00 Uhr Kleiner Empfang im Gartensaal des Historischen Kollegs Donnerstag, 11. Oktober 2012 9.00-13.00 Uhr Sektion IV: Erinnerung und Mythos: Bilder - Formen - Träger Moderation: Christine Reinle (Gießen) Martin Kaufhold (Augsburg): Vergessen und Erinnern: Das Verhältnis der Kirche zum gebannten Kaiser im Wandel des Mittelalters Karl B. Murr (Augsburg): Das Ringen um den mittelalterlichen Kaiser. Rezeptionen Ludwigs des Bayern in Deutschland in der Neuzeit Markus Huber (Starnberg): Das Angedenken an Ludwig den Bayern in der Kunst Schlussdiskussion mit Hans-Georg Hermann (München) Michael Menzel (Berlin) Jörg Peltzer (Heidelberg) Eva Schlotheuber (Düsseldorf) Moderation: Dieter J. Weiß (München) |