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2012/08/24 10:53:39
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[Regionalforum-Saar] Segen in der Sommerhitze
Datum 2012/08/24 11:04:10
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[Regionalforum-Saar] Segen in der Sommerhitze
Autor 2012/08/24 11:04:10
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[Regionalforum-Saar] Moderne Leistungssportler in mittelalterlicher Rüstung

Date: 2012/08/24 11:03:18
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heute in der SZ:
 
Moderne Leistungssportler in mittelalterlicher Rüstung
Turnierteilnehmer konstruieren Rüstungen in jahrelanger Forschung – Pferde an Hofreitschule ausgebildet
 

St. Wendel. Mittelalterliche Hochleistungssportler waren die Ritter. In bis zu 35 Kilogramm schweren Rüstungen, mit Schwert oder Lanze, traten sie zu Pferde gegeneinander an. Der Sieger wurde ein Held, für den Verlierer bedeutete die Niederlage oft das gesellschaftliche und finanzielle Ende. Die modernen Ritter des St. Wendeler Turniers haben es in dieser Hinsicht leichter. Auch wenn sie verlieren, dürfen sie Pferd, Rüstung und Waffen behalten. Das teure Hobby finanzieren sie meist über Sponsoren oder entsprechende Jobs. So arbeitete der Niederländer Arne Koets von 2006 bis 2009 als Tjoster und Präsentator bei den Royal Armouries in Leeds/England. 35 000 Euro hat ihn seine derzeitige Rüstung gekostet, allein an Material. Viele Jahre hat er investiert, um den Aufbau und die Details zu verfeinern. Wie die meisten Profi-Ritter hat er sich dabei an den Originalen orientiert. „Das ist ein bisschen wie experimentelle Archäologie“, sagt Koets. Denn oft war nicht klar, warum ein bestimmter Rüstungsbestandteil genau so und nicht anders war. Die Harnische bestanden aus vielen größeren und kleineren Platten, die mit handgeschmiedeten Schrauben verbunden sind. Veränderungen im Nachbau können schmerzhafte Folgen haben, wie der Niederländer am eigenen Leib erfuhr. 18 Mal brach er sich das Handgelenk beim Tjosten, weil ein Haken fehlte, der die Hand beim Tjosten fixiert.

Derzeit arbeitet Arne Koets als Kurator für barocke Darstellung an der fürstlichen Hofreitschule Bückeburg. Von dort stammen auch die meisten Pferde, die beim Turnier eingesetzt werden. Lanzenstechen und Schwertkampf verlangen den Rossen einiges ab an mentaler Stärke, Wendigkeit und Tritttechnik. Die zehn Teilnehmer des St. Wendeler Turniers zählen zu den Besten ihrer Zunft weltweit. Zudem haben sie wie Arne Koets den entsprechenden fachlichen Hintergrund. So nimmt mit dem gebürtigen Amerikaner Tobias Capwell ein international renommierter Experte für Waffen des Mittelalters und der Renaissance am Turnier teil. uo