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[Regionalforum-Saar] Im Archäologiepark Belginum wird abgespeckt

Date: 2011/10/16 20:38:40
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Datum: 14. Oktober 2011 Trierischer Volksfreund-Ausgabe Hunsrück

 

Im Archäologiepark Belginum wird abgespeckt

Von Marion Maier

 

Morbach/Wederath. -  Der Archäologiepark Belginum geht Ende des Monats erstmals in die verlängerte Winterpause. Den Grabungen dort droht das Aus. Ob es 2012 eine Sonderausstellung in dem Museum gibt, ist noch unklar. Bürgermeister Andreas Hackethal muss sparen und hat noch keine neuen Geldquellen gefunden. Doch sucht er weiter.

 

Der zehn Monate alte Sparbeschluss des Gemeinderats Morbach schlägt im Archäologiepark Belginum Ende Oktober zu. Erstmals wird sich das Haus mit einem von der Verwaltung errechneten Defizit von 130 000 Euro pro Jahr vorzeitig in die Winterpause verabschieden. Für fünf Monate.

 

Die Verkürzung der Öffnungszeiten um nicht ganz drei Monate ist nicht die einzige Einschränkung im Belginum. Die seit mehr als 50 Jahren andauernden Grabungen im Belginum, einer der laut Museumsleiterin Rosemarie Cordie "bedeutendsten archäologischen Fundstellen in Mitteleuropa", werden möglicherweise eingestellt. Bürgermeister Andreas Hackethal will versuchen, dies abzuwenden. Er sagt: "Wir werden nach Möglichkeiten suchen, wie man beispielsweise in Kooperation mit dem Rheinischen Landesmuseum und dem Bürgerservice Trier weitere Ausgrabungen durchführen kann." Die von Cordie bislang vorgenommene Auswertung und Veröffentlichung der Grabungsergebnisse sieht Hackethal allerdings nicht als Aufgabe der Gemeinde an.

 

Das Renommee eines Museums hänge nicht nur von der wissenschaftlichen Arbeit ab, sagt der Gemeindechef. 20 Ein-Euro-Jobber des Bürgerservice haben zuletzt in einem der Tempelbezirke des Belginums gegraben. Zu untersuchen ist noch jede Menge. Gerade mal ein Prozent der Kernsiedlung ist laut Cordie bislang erforscht. Doch dem Bürgerservice wurde der Geldhahn zugedreht. Deshalb kann er die Ein-Euro-Jobber nicht mehr halten.

 

Rechtsstreit um Stellenkürzung

 

Hackethal hofft, auch in Sachen Sonderausstellung noch etwas bewegen zu können. "Wir suchen nach Möglichkeiten", sagt er. Museumsleiterin Cordie hatte angekündigt, eine solche Ausstellung nicht mehr organisieren zu können, wenn ihre Stelle reduziert wird. Bislang sieht es so aus, als käme diese Reduzierung, doch sicher ist das nicht. Cordie hat gemäß dem Ratsbeschluss eine Änderungskündigung erhalten, nach der sie nur noch sieben statt wie bisher zwölf Monat arbeiten sollen. Sie hat diese Kündigung unter Vorbehalt angenommen - und dagegen geklagt. Am 30. November wird vor Gericht verhandelt. Den Sparbeschluss der Gemeinde hat Cordie scharf kritisiert. Sie sprach vom "Museumstod auf Raten". Die Sonderausstellungen und auch die Ausgrabungen hätten viele Besucher ins Museum gelockt.

 

Und genau um die Besucherzahl geht es. Sie liegt derzeit bei 10 000. Erhofft hatte sich die Gemeinde das Dreifache - auch wenn Fachleute wie Bettina Scheeder, Geschäftsführerin des rheinland-pfälzischen Museumsverbands, diese Zahl für "sehr hoch gegriffen" halten. Hackethal sagt: "Es muss unser Bestreben sein, durch publikumswirksame Veranstaltungen neue Zielgruppen für die Museen zu erschließen. Im Hunsrücker Holzmuseum wird das schon beispielhaft umgesetzt mit der Museumsnacht und der Holzmesse ,Dendro\'." Wichtig sei, dass die Museen in der Bevölkerung verankert seien und das Angebot von den Menschen angenommen würde.