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2011/09/14 09:30:28
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Wie die Römer Straßen bau ten
Datum 2011/09/16 18:08:48
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[Regionalforum-Saar] Unsere Spezis, die Kelten
2011/09/16 18:08:48
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Betreff 2011/09/03 11:03:43
Michaela Becker
[Regionalforum-Saar] Veranstaltungen September 201 1 Wellesweiler Arbeitskreis für Geschichte, Landeskund e und Volkskultur e.V.
2011/09/14 09:30:28
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Autor 2011/09/16 18:08:48
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[Regionalforum-Saar] Unterwegs fürs Seelenheil – ins Museum

Date: 2011/09/14 09:31:44
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Cathrin Elss-Seringhaus < / I>

Unterwegs fürs Seelenheil – ins Museum

Das Pilgern als Phänomen der fünf Weltreligionen – Morgen Ausstellungseröffnung in Saarbrücken

Das Saarlandmuseum ist bereits die vierte Station einer Wander-Ausstellung, die das Pilgertum beleuchtet. In Saarbrücken sorgten 18 Institutionen dafür, dass mehr entstand als eine museale Präsentation: ein weit gefächertes Kultur-Angebot als Einladung zum interreligiösen Dialog.

Von SZ-Redakteurin

Cathrin Elss-Seringhaus

Saarbrücken. Das Deutsche Museum in München und die Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge hatten 2010 die Idee, das Bistum Trier, dem 2012 die Heilig-Rock-Wallfahrt mit 500 000 Pilgern ins Haus steht, den Anlass. Das Dekanat Saarbrücken lieferte das interreligiöse Kontakt-Netzwerk, und das Saarlandmuseum stellte Know-how und Raum: das Museum in der ehedem evangelischen Schlosskirche. Und so ist sie nun im Land, die Ausstellung zum Hape-Kerkeling-Phänomen „Ich bin dann mal weg“. Jährlich 200 000 Menschen allein auf deutschen Jakobswegen oder drei Millionen Moslems in Mekka haben das Pilgern längst aus dem rein religiösen Kontext gelöst, zu einem touristischen Faktor und Talkrunden-Thema gemacht.

Doch die 2010 beim Ökumenischen Kirchentag in München erstmals gezeigte Ausstellung „Unterwegs fürs Seelenheil?! Pilgerreisen gestern und heute“ zielt weiter und tiefer, wenn sie fragt: Wo liegen die gemeinsamen Wurzeln, welche Riten, Abläufe und Motivationen ähneln sich, wenn Hinduisten, Buddhisten, Christen, Juden oder Moslems auf den Erlösungspfad gehen? Gezeigt werden Foto-Ansichten bedeutender Wallfahrtsorte, historische Schnappschüsse von Pilger-Fahrten, etwa nach Lourdes, auch Souvenirs wie Andachtsbildchen aus Altötting oder hinduistische Gebetsketten, die Rosenkränzen ähneln.

Eine Klangkulisse vereint Mariengesänge, Suren-Lesungen aus dem Koran und buddhistische Beschwörungen und liefert außer der passenden Stimmungslage die verblüffende Erkenntnis, wie sehr sich all das gleicht. Beleuchtet wird auch die Infrastruktur-Frage. Interessant die erste und einzige religiöse Eisenbahnstrecke, die Hedschas-Bahn von Damaskus nach Medina, gebaut für damals 1300 Pilger. Man trifft auch Thomas Cook, einen Buchhändler und Laienprediger (!), der 1841 die erste Reiseagentur Europas gründete. Selbst das Pop-Pilgertum findet Platz, etwa der jährliche Trauerzug zum Elvis-Grab in Memphis. Kurzum: Hier wird ein Füllhorn an Informationen ausgeschüttet, leider oft nur angetippt. Dicht an dicht stehen zudem die Stellwände, ineinander geschachtelt sind die Religionen, bedrängt wirken zudem die Eigen-Exponate, die Madonnen. So erweist sich die Schlosskirche nur atmosphärisch als idealer Standort. Die „labyrinthische“ Enge sei gewollt, um die Nähe der Religionen zu spiegeln, erklärte gestern der Interims-Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Meinrad Maria Grewenig vor Medienvertretern. Ihm ist wichtiger, das Museum als „lebendigen“ Ort zu profilieren, als Kernzelle für Vernetzungen.

Insbesondere das Dekanat Saarbrücken hat dafür gesorgt, dass während der gesamten Laufzeit täglich eine Begleitveranstaltung laufen kann – wahrlich eine Seltenheit. „Wir sehen dies als gute Erdung des Projektes“, sagte Pastoralreferent Heiner Buchen. Letztere ist, wie Günter Lehner, Geschäftsführer der Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge betonte, in der Republik bisher einmalig. In München, Dresden und Frankfurt habe man dies nicht geschafft. „Hut ab vor dem, was hier in Saarbrücken läuft“, sagte auch Micha Flesch vom Bistum Trier.

2012 wird die Schau in die Viehmarkt-Thermen wandern. Sie passt zum Motto der Heilig-Rock-Wallfahrt „Führet zusammen, was getrennt ist“. Nicht nur die fünf Religionen, sondern auch verschiedene Zielgruppen: Pilgern bringt Mainstream-Publikum den Kreisen von Kirche und Museum näher.

Auf einen Blick

Ort der Ausstellung: Schlosskirche (Saarlandmuseum am Schlossplatz 16). Dauer: 16.9. bis 27. 11., Di-So 10 bis 18 Uhr, Mi bis 22 Uhr. Eintritt frei.

Ort der Eröffnungsfeier mit interreligiöser Podiumsrunde, „Pilgergang“ zur Schlosskirche und Ausstellungs-Besichtigung: Pilgerkirche St. Jakob (Keplerstraße 13), morgen, 19 Uhr.

Abschlussfeier: 21. 11., 19 Uhr, Johannes Foyer.

Begleitprogramm: Vorträge, Exkursionen, Filme (Kino achteinhalb), Konzerte in der Stiftskirche St. Arnual (25.9., 30.10., 17 Uhr); www. saarlandmuseum.de

Besucherservice: Tel. (0681) 9964 234. ce