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Datum | 2011/01/01 12:45:12 Rolgeiger Re: [Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg übe r der Saar |
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2011/01/05 00:24:51 Rolgeiger [Regionalforum-Saar] Der Jakobsweg von St. Wende l nach Saarbrücken |
Betreff | 2011/01/01 13:28:12 anneliese.schumacher(a)t-online.de Re: [Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg üb er der Saar |
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Autor | 2011/01/01 13:28:12 anneliese.schumacher(a)t-online.de Re: [Regionalforum-Saar] Dokumentation Luftkrieg üb er der Saar |
Date: 2011/01/01 12:30:25
From: anneliese.schumacher(a)... <anneliese.schumacher(a)...
Inder SZ Silvester/Neujahr
Heute vor 65 Jahren schlug eine der schwersten Stunden für Neunkirchen und Umgebung
Einmal im Monat blickt die Saarbrücker Zeitung auf Vorgänge besonderer Art in der Vergangenheit zurück: zur Erinnerung der Zeitzeugen und zur Information der später Geborenen. Heute: der Bombenangriff am 15. März 1945.
Von SZ-Mitarbeiter Gerd Meiser
Die Monate Februar und März sind in der Geschichte der Stadt Neunkirchen für immer mit zwei großen Katastrophen verbunden: 10. Februar 1933, Explosion des Gasometers und 15. März 1945, größter und folgenschwerster Angriff amerikanischer Bomber auf die Stadt Neunkirchen.
An diesem 15. März liegen in den Bombenschächten der anfliegenden "B-26 Marauder" und "A-26 Invader" etwa 360 Tonnen Spreng-, Splitter- und Flüssiggasbomben", registriert Wilhelm in seinem Buch. Sie wurden über der als "Communication Center" bezeichneten Stadt (Koordinate Q-596829) mit dem Auftrag abgeworfen: "Zerstörung der Verkehrsadern in dieser Stadt. Da dort Front-Nachschubmaterial und Truppen vermutet werden, ist die gesamte Stadt das Ziel".
Zwischen 13.13 Uhr und 14.18 Uhr regnete es über 1000 Bomben allein auf Neunkirchen. Aber auch Schiffweiler und Landsweiler-Reden werden in Mitleidenschaft gezogen. Auch Habach erlebt an diesem Tag einen Angriff. Weitere Ziele der Alliierten sind Bexbach und Homburg.
Horst Wilhelm schreibt als Fazit zum Bombenangriff auf Neunkirchen: "Der Schlusspunkt der Flächenbombardements in der Region Neunkirchen sollte der für die Stadt verheerendste und folgenschwerste - und angesichts der menschenleeren und völlig von militärischen Einheiten verlassenen Stadt, auch unsinnigste - Angriff werden."
Am 15. März 1945 aber scheint der Untergang Neunkirchens besiegelt. Die Menschen kauern in den nasskalten Stollen der Luftschutzbunker und bangen um ihr Leben, aber auch um Hab und Gut. Sie sind völlig hilflos den mörderischen Angriffen der Bomber ausgeliefert. Als spät am Tag die Sirenen Entwarnung geben, stehen viele Menschen alsbald vor ihren brennenden Häusern.
Bernhard Krajewski schreibt im "Stadtbuch 1955": "An Todesopfern hatte die Bevölkerung durch die Angriffe 293 Bürger der Stadt, 42 Ortsfremde und 15 Ausländer zu betrauern." Rechnet man die nachträglich an ihren Verletzungen Gestorbenen dazu, kommt Neunkirchen auf etwa 400 Tote durch die Bombenangriffe. Insgesamt waren 1511 Kriegstote zu beklagen. Von den 4628 Häusern der Stadt waren 3630 zerstört oder beschädigt. Hätte man den Trümmerberg zu einer Halde aufgeschüttet, er hätte die Höhe des Turmes der Marienkirche, etwa 45 Meter, erreicht. Zerstört war auch die gesamte Infrastruktur der Stadt.