Suche Sortierung nach Monatsdigest
2009/12/22 18:09:34
rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Mennoniten und Amische
Datum 2009/12/28 10:33:59
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] über die geschichte des hol zhauserhofes bei türkismühle
2009/12/01 18:00:58
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung "Indutiomarus - Der Herr des Ringwalls Otzenhausen"
Betreff 2009/12/14 22:23:43
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Deutsche Eiche – made in C hina
2009/12/22 18:09:34
rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Mennoniten und Amische
Autor 2009/12/28 10:33:59
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] über die geschichte des hol zhauserhofes bei türkismühle

[Regionalforum-Saar] Der Herr des Ringwalls

Date: 2009/12/28 10:27:53
From: Rolgeiger <Rolgeiger(a)...

Guten Morgen,
 
erfrischend finde ich im nachfolgenden Artikel den Satz "Peter räumte ein, dass er  ... auch zwischen den Zeilen gelesen habe". Ebenfalls, daß Dr. Peter schon im Titel einräumt, es handele sich um den Versuch einer Lebensbeschreibung. Erfreulich, denn beim heiligen Wendalinus war es noch "Die Geschichte eines faszinierenden Lebens" - ohne wenn und aber.
 
Roland Geiger
(mit der Bitte um Weiterleitung an den Referenten des Buches, dessen Emailadresse ich nicht besitze)
 
-----------------------
 
letzten Donnerstag in der Saarbrücker Zeitung, St. Wendeler Teil:
 
 

Der Herr des Ringwalls

Manfred Peter stellt in Nonnweiler sein neues Buch über Keltenfürst Indutiomarus vor

Die Präsentation des Buches „Indutiomarus – Der Herr des Ringwalls Otzenhausen“ lockte 160 Besucher in die keltisch dekorierte Kurhalle nach Nonnweiler. Im neuesten Werk von Herausgeber und Autor Manfred Peter handelt es sich um den Versuch einer Lebensbeschreibung des treverischen Fürsten.

Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber

Nonnweiler. Wie bei einer Rede eines einstigen Stammesfürsten auf einem keltischen Thingplatz stärkten fünf Krieger dem Autor Manfred Peter während seines Vortrags den Rücken. „Man kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum Entschluss, dass Indutiomarus der Herr des Ringwalls war“, sagte der Jurist zum Abschluss seines Referats. Peter kombinierte die Ergebnisse der neueren wissenschaftlichen Forschung wie die Nauheimer Fibeln und Funde aus am römischen Feldlager bei Hermeskeil, mit Literaturhinweisen aus dem Klassiker aus der Römerzeit über den gallischen Krieg.

Peter räumte ein, dass er beim genauem Studium der Kriegsberichte aus dem Sammelwerk „De Bello Gallico“, der „Gallische Krieg“, die Julius Caesar zugeschrieben werden, auch zwischen den Zeilen gelesen habe. Seine daraus resultierenden Interpretationen ließen die Schlussfolgerung zu, dass der Erbauer des Hunnenrings zur Zeit des Gallischen Krieges noch gelebt habe.

In die Spätlatènezeit sei der Bau des keltischen Ringwalles in Otzenhausen gefallen. „Vermutlich hat man sechs bis zehn Jahre lang daran gearbeitet. Auch das deutet auf Indutiomarus hin“, meinte er. In seinem Buch stellt er ein Bild des Stammesfürsten dar. Sein Name bedeute „der durch Waffenruhe Große“. Er müsse etwa um 109 vor Christus geboren worden sein. Nach Berechnungen wäre der Friedensfürst bei seinem Tode etwa 55 Jahre alt gewesen. „Er hatte sehr starke Clan-Beziehungen“, schilderte Peter. Was letztlich dazu führte, dass sich das Gebiet der Treverer von Cochem bis nach Belgien erstreckte.

„Indutiomarus muss auch ein bedeutender Widersacher von Julius Caesar gewesen sein“, so Peter weiter, der damit die Auflehnung der Treverer gegen die Römer erwähnte. Hunderte Legionäre habe Caesar an Hermeskeils höchsten Punkt zur Überwachung des Keltenstammes geschickt.

Dies sei ein Beleg dafür, wie wichtig die gewaltige Wehranlage Hunnenring für die Römer war. Im Jahre 53 vor Christus gaben die Treverer die mächtige Festung auf. Indutiomarus soll, wie es aus Caesars Aufzeichnungen hervorgeht, niedergemacht worden sein. Man habe ihm den Kopf abgeschlagen. Dies bestärke sogar die Tatsache, dass er von Galliern getötet wurde. „Durch die erfolgreichen Arbeiten der Archäologie wird das Bild rund um dem Ringwall immer deutlicher“, meinte Peter.

Vor dem Gallischen Krieg müsse man sich die Landschaft um den Ausläufer um den Dollberg, geprägt von mehreren großen Ansiedlungen mit einer wohlhabenden Bevölkerung vorstellen. „Mit dem Buch wird ein Stück Heimatgeschichte transparenter gemacht“, zeigte sich Bürgermeister Hans-Uwe Schneider erfreut. Das Werk diene auch dazu, das nördliche Saarland in ein gebührendes Licht zu rücken.

Musikalisch wurde die Buchpräsentation von Querflötenensemble der Musikschule Nonnweiler umrahmt. Der Förderverein Keltischer Ringwall Otzenhausen präsentierte auf authentische Weise das keltische Handwerk.

Auf einen Blick

Der Autor: Manfred Peter, Jurist und Politologe, war bis zu seiner Pensionierung im Generalsekretariat des Europäischen Parlamentes in Luxemburg tätig, zuletzt als Direktor für Personal und soziale Angelegenheiten. Neben zahlreichen Artikeln zu juristischen, politischen und historischen Themen hat der aus Primstal stammende Autor auch drei Bücher veröffentlicht, von denen sich zwei mit der Geschichte seiner Heimatregion befassen „Das vergessene Erbe“, Überlegungen zur Vor- und Frühgeschichte des nördlichen Saarlandes, 1984 und 2002 und „Der heilige Wendelin - die Geschichte eines faszinierenden Lebens“, 2005).

Das Buch: „Indutiomarus – Der Herr des Ringwalls Otzenhausen – Versuch einer Biographie“ (ISBN 978-3-9813149-1-5), 126 Seiten und 19 Bildseiten, kostet 13 Euro, und ist in allen Buchhandlungen und bei der Gemeinde Nonnweiler erhältlich. frf