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2009/12/11 10:59:59 rolgeiger [Regionalforum-Saar] SZ: neues Buch von Manfred Peter |
Datum | 2009/12/11 12:44:18 EDAGUEN Re: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus |
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2009/12/11 10:47:14 rolgeiger [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus |
Betreff | 2009/12/11 12:44:18 EDAGUEN Re: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus |
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2009/12/13 17:54:10 Brigitte Schubert [Regionalforum-Saar] Diskussion Peters |
Autor | 2009/12/11 12:44:18 EDAGUEN Re: [Regionalforum-Saar] in eigener Sache und darübe r hinaus |
Date: 2009/12/11 11:48:00
From: Dr. Michael Franz <DrMFranz(a)...
Lieber Herr Geiger, ich habe mich bisher noch nicht zu Wort
gemeldet in Ihrem Forum, bin aber dankbar, dass ich so ausgiebig informiert
werde. Ich wäre auch bereit, dafür einen Obolus zu blechen, denn natürlich
sollen Sie das nicht einfach spendieren müssen. Die Angelegenheit mit Frau Klarsfeld ist
ein wenig heikel, weil sie – meiner Meinung nach – durchaus gelegentlich
zu selbstjustizartigen Aktionen gegriffen hat (berühmt, aber relativ harmlos,
ist ihre öffentliche Ohrfeige für den Altnazi Kurt Georg Kiesinger). Aber ich
denke, man muß ihr – als einer Betroffenen – zubilligen, dass ihr
die Art und Weise, wie im Nachkriegsdeutschland Prozesse gegen Naziverbrecher
(ob KZ-Wärter oder Juristen) verschleppt oder niedergeschlagen oder gar nicht
erst begonnen wurden, so weh getan hat, dass sie in ihrer – wie gesagt:
absolut verständlichen – Wut und Empörung gelegentlich zu solchen selbstjustizartigen
Aktionen neigte. Wenn der „Rechtsstaat“ sich so verhält, wie der „Rechtsstaat“
Bundesrepublik Deutschland sich in den 50er und 60er Jahren verhalten hat, dann
sucht man alternative Wege. Man könnte auch argumentieren, dass durch diese –
allen rechtlichen Rahmen sprengenden – Verbrechen der Nazis das Recht
selbst (schließlich waren es ja Gesetze gewesen, nämlich z.B. die Rassengesetze
der Nazis, die solche Taten überhaupt erst ermöglichten) so kompromittiert
worden ist, dass man nicht mehr – und schon gar nicht mehr nach den
Erfahrungen, die man mit der „Rechtsprechung“ der frühen
Bundesrepublik machen musste – darauf vertrauen konnte, dass das Recht
auch Gerechtigkeit schaffen wird. Das sind Themen, über die man diskutieren
muß, anstatt sich gegenseitig Verdikte um die Ohren zu hauen. Insofern müssen Sie sich aber schon mit
dem Vorwurf auseinandersetzen, dass Sie ziemlich naiv und wenig kenntnisreich an
diese Dinge herangetreten sind. Andererseits ist Naivität kein Verbrechen
und selbst Ignoranz kann „behoben“ werden. Ich finde also den Ton,
in dem Sie da angefahren worden sind, auch nicht angemessen. Das gilt im
übrigen auch für Ihre (ebenso naiven) Bemerkungen über den Vortrag von Herrn
Peter. Aber, wie gesagt, ich meine, dass man naiv sein darf, solange man
lernfähig bleibt (und das schienen Sie mir immerhin im Fall Peter zu sein). Das Vorhalten von Tipp- , Orthographie- und
Terminologie-Fehlern sollte unter Ihrer beider oder aller Würde sein. Das ist
nicht sachlich. Im internet sind nun mal die Sitten etwas rauer und nirgendwo
scheint die alte Tugend, Briefe, bevor man sie wegschickt, noch einmal auf
Fehler hin durchzulesen, noch in Gebrauch zu sein. Was soll’s? Apl. Prof. Dr. Michael Franz (Tübingen) Wohnhaft in Schiffweiler Von:
regionalforum-saar-bounces(a)...
[mailto:regionalforum-saar-bounces(a)... Im Auftrag von rolgeiger(a)...
Gesendet: Freitag, 11. Dezember
2009 10:50 Guten Morgen,
Er hat recht, ich habe
"Symposion" mit "Seminar" verwechselt. Dafür weiß er wohl
nicht, daß man "Sie" in der Anrede groß schreibt. Böse Defizite auf
beiden Seiten. Meine Kenntnisse zur Nachkriegsgeschichte
standen nicht zur Disposition. Allerdings mein Rechtsverständnis. Herr Schwer
hat wohl ein anderes. Frau Klarsfeld - zumindest Ende der 1960er - auch. Wenn
sich Menschen ausserhalb des Rechts stellen (wie z.B. die Nazis im Dritten Reich),
verdienen sie es wohl nicht, nach dem zum Zeitpunkt ihrer Entführung dort in
dem Land, in dem sie wohnen, geltenden Recht behandelt zu werden. Sie sind
Freiwild, jeder darf mit ihnen verfahren, wie er will. Okay, aber so fasse ich
das nicht auf. Erschwerend kommt natürlich hinzu, daß
sich Herr Schwer in Nohfelden - resp. danach - über mich geärgert haben mag
wegen meiner Kommentare zu Dr. Peters' Vortrag. Schließlich hat er Dr.
Peters danach in höchsten Tönen gelobt. Deshalb steht vermutlich in seinem
zweitletzten Satz das Wort "Kommentar" in der Mehrzahl. Bitte entschuldigen Sie, daß ich Sie mit
diesem kindischen Kleinkram langweile. Aber deshalb auch meine o.a. Frage. Denn
ich werde auch weiterhin - wenn es mir angebracht erscheint - Kommentare
abgeben. Ich verbleibe - Ihrer Antworten harrend Roland Geiger, St. Wendel |