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2017/11/11 11:07:51
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Re: [Famfo-esens-l] Tieling, Tiling o.ä. in Holt gast, Fulkum usw.
Datum 2017/11/11 14:23:47
Corinna Lohr via FamFo-Esens-L
Re: [Famfo-esens-l] Tieling, Tiling o.ä. in Holt gast, Fulkum usw.
2017/11/08 16:26:11
Walter Fleischauer
[Famfo-esens-l] Pastorenverzeichnis Ostfriesland / Kirc henbücher Aurich o.ä.
Betreff 2017/11/10 17:44:55
Walter Fleischauer
[Famfo-esens-l] Tieling, Tiling o.ä. in Holt gast, Fulkum usw.
2017/11/08 20:04:38
hertha haack
Re: [Famfo-esens-l] Pastorenverzeichnis Ostfriesland / Kirchenbücher Aurich o.ä.
Autor 2017/11/20 15:49:49
Karl-Heinz Bents
[Famfo-esens-l] Itzte Gerdes Janssen

Re: [Famfo-esens-l] Tieling, Tiling o.ä. in Ho ltgast, Fulkum usw.

Date: 2017/11/11 11:33:47
From: hertha haack <hertha.haack(a)...

Hallo Walter,

auf den Namen Telting wäre ich nicht gekommen. Hat mich aber neugierig
gemacht, da es in Norden einen Teltingskamp gibt, der wohl auf einen Amtmann
Telting zurück zu führen ist.
Daraufhin habe ich im Internet folgendes von der Ostfriesischen Landschaft
gefunden:

TELTING
<Fam.>
(BLO IV, Aurich 2007, S.417 
–
418)
1.
Johann Heinrich, Theologe, geb. ca. 1670 Osnabrück, gest. 18.6.1744
Holtgaste
2.
Johann Gerhard, Theologe, geb. 1.11.1713 Holtgaste, gest. 
März 1771 Dornum, Sohn von 1)
3.
Anton  Friedrich,  Theologe,  geb.  10.10.1743  Logabirum,  gest. 
16.3.1813  Westeraccum,  Sohn 
von
2)
4.
Caspar Ernst, Jurist, geb. 1757 Dornum, gest. 1833, Sohn von 2)
5.
Johann Gerhard, Jurist, geb. 26.10.1786 Loga, gest. 19.11.
1845 Emden, Sohn von 4)
6.
Michael Christian Arnold, Jurist, geb. 16.4.1788 Loga, gest. um 1852, Sohn
von 4)
7.
Anton Gottlieb, Jurist, geb. 10.5.1790 Aurich, gest. 1.12.1865 ebd., Sohn
von 4)
8.
Caspar Ernst, Jurist, geb. 20.2.1797 Aurich, gest. ?, Sohn v
on 4)
Die Familie Telting ist seit Anfang des 18. Jahrhunderts in Ostfriesland
nachweisbar, wo ihre Vertreter 
zunächst  in  mehreren  Generationen  als  lutherische  Pastoren  in
Erscheinung  traten.  Der  gebürtige 
Osnabrücker Johann Heinrich Telting wird 1705 fünfunddreißigjährig als
Pastor  nach Holtgaste beru-
fen;  auf  ihn  dürften  alle  ostfriesischen  Teltings  zurückgehen.  Von
seinen  zehn  Kindern  studierte  Jo-
hann Gerhard in Halle Theologie und wurde ebenfalls Pastor, zunächst 1739 in
Logabirum, dann 1748 
in  Dornum.
Dessen ältester Sohn Anton Friedrich (3) studierte Theologie in Halle, wo er
1768 „me-
diocriter“ abschloß. Im Sommer 1778 wurde er Pastor in Thunum, 1805
wechselte er nach Westerac-
cum. Der jüngste Sohn von Johann Gerhard, Caspar Ernst (4), der auch in
Halle studierte, war wohl 
der  erste  Jurist  der  Familie.  Er  war  zunächst  Amtmann  und
Rentmeister  in  Evenburg-Loga,  dann 
Oberamtmann in Aurich, und wurde 1811 Präsident des neu gebildeten
Departementalrats sowie kai-
serlicher  Kriminalprokurator.  Seine  vier  Söhne studierten  alle  die
Rechte  in  Halle  und  Göttingen,  wo 
sie der Burschenschaft „Frisia“ angehörten, und übten dann juristische
Berufe in Ostfriesland aus. Der 
älteste, Johann Gerhard (5), wurde Amtmann in Emden. Michael Christian
Arnold (6) war Amt
mann in Norden und Oberamtmann in Berum. Er ersteigerte 1818 das Haus Am
Markt 64 in Norden; nach ihm 
ist die Norder Straße Teltingskamp benannt, was ursprünglich ein größeres
Stück Land bezeichnete, 
das Telting gehörte. Caspar Ernst (8) war 1820 Auditor, später Sekretär an
der Justizkanzlei in Aurich.
Der bemerkenswerteste Vertreter  der Familie ist Anton Gottlieb (7). Er
immatrikulierte sich 1809  als 
stud.  jur.  in  Göttingen,  wechselte  für  ein  Semester  nach  Halle  und
beendete  das  Studium  1811.  Im 
November 1813 meldete er sich zum 3. Westfälisch-Ostfriesischen Landwehr
-Regiment ins Feld und 
kehrte im August 1814 als Leutnant zurück. Johann Conrad Freese bescheinigt
ihm, sich in französi-scher Zeit „brav“, also patriotisch und nicht
kollaborierend, verhalten zu haben,
wogegen  sein  Vater sich anläßlich der Abtretung Ostfrieslands an Hannover
noch abfällig über „Patriotismus“ äußerte. Als Justizkommissar wurde Telting
1815 in die „Literarische Ressource“ in Aurich aufgenommen, in der sein
Vater von Beginn an (1802) Mitglied war. 1826 wurde er Land
syndikus der ostfriesischen Stände und trat damit die Nachfolge keines
Geringeren als Tileman Dothias Wiarda an. 1860 verlieh ihm der 
König den Titel „Rat“. Wie sein Vorgänger hatte Telting das Amt des
Landsyndikus für eine lange Zeit 
inne,  nämlich  bis  ins  Alter  von  74  Jahren,  als  er  schließlich  am
4.  November  1864  um  seine  Entlassung bat. Vielleicht war das zu lang;
der Landdrost Bacmeister hatte ihm in seinen vertraulichen Berichten schon
1859 bestätigt, daß er „altersschwach“ wäre. 
Der  landschaftliche  Syndikus  mußte  ausgebildeter  Jurist  sein  und
hatte  die  Aufgabe,  die  Landschaft 
vor Gericht zu vertreten und dem Landratskollegium juristisch beizustehen.
Damit hatte Telting gut zu tun. Die ersten beiden Jahrzehnte seiner Amtszeit
fielen zusammen mit den langwierigen und hartnäckigen Bemühungen der
ostfriesischen Stände, vom König von Hannover eine eigene landständische 
Verfassung zugestanden zu bekommen. Man berief sich auf die alten Rechte und
Privilegien, die man 
wiederhaben wollte. Um diese Position  zu untermauern, wurde Telting mit der
Darstellung  der früheren  ostfriesischen  „Provinzial-Verfassung“
beauftragt,  die  1833  ohne  Nennung  des  Verfassers  erschien. In diesem
Konflikt mit Hannover, in dem auf ostfriesischer Seite vielIllusion und
romantische Vergangenheitsträumerei  im  Spiel  war,  verkörperte  Telting
eine  eher  realistische  Position,  was  für einen Juristen auch eigentlich
selbstverständlich war. 
Neben  seiner  Tätigkeit  für  die  Landschaft  trat  Telting  als
Begründer  einer wohltätigen  Stiftung  in  Erscheinung. Er war vermögend
und besaß neben Wertpapieren u.a. Ländereien dort, wo später in Aurich eine
Straße nach ihm benannt wurde. Beim Tode seiner Frau 1895 wurde das Vermögen
auf gut 1,5  Millionen  Mark  beziffert.  Testamentarisch  hatte  Telting
verfügt,  daß  nach  dem  Tode  seiner  Frau 20000  Taler  in  Gold  dazu
dienen  sollten,  im  Rahmen  einer  Stiftung  mit  jeweils  einem  Drittel
Arme, verwahrloste  Kinder  und  Kranke  zu  unterstützen.  Dem  entsprachen
60  000  Mark  Kapital,  womit  die Telting-Stiftung begann, als sie 1895
bei der Stadt Aurich begründet wurde. Sie existierte bis 1972, als 
sie mit einem Restvermögen von DM 2053,11 aufgelöst wurde. Anton G. Telting
heiratete am 24. September 1817 Helena Maria de Pottère (geb. 20.4.1799 Auri
ch), 
die ihn um dreißig Jahre überlebte und am 29. Januar 1895 als älteste
Einwohnerin Aurichs verstarb. 
Die Ehe blieb kinderlos.
Quellen und Literatur:
StAA,  Rep.  15,  Nr.  930 [Landsyndikus  Telting];  Rep.  16/1,  Nr.  3223
[Telting-
Stiftung];  Dep.  1 Pot.  Nr.  161,  168,  171  [Nachlaß 
Telting];  Dep.  34,  Nr.  935  [Telting-Stiftung];  Land
schaftsbibliothek Aurich, Abt. Familienkunde, LOK „Telting“; Reershemius, 
passim;  Reershemius,  Nachtrag  1823,  S.  48;  Ostfriesi
sche  Zeitung  vom  2.12.1865  [Todesanzeige  für  Anton  Gottlieb  T.]  und

vom  30.1.1895  [Zeitungsnotiz  und  Todesanzeige  für  die Witwe];
Blaubuch  der  Burschenschaft  Frisia  zu  Göttingen,  Göttingen 
1931, S. 42, 43, 45; Nachrichten über die Familie de Pottère von 1445 bis
1879 nach den Notizen seines Großonkels Johann 
de Pottère, ... und seines Onkels Jacques de Pottère, ... vervollständigt
durch Martho Johann  S c h n e d e r m a n n, Emden1879 (
2. erg. Aufl. Aurich 1936); Ludwig  J a n s s e n, Stammbuch des Christoph
August Gossel, Halle 1767, in: Quellen und 
Forschungen zur ostfriesischen Familien -und Wappenkunde, 1957, H. 2, S. 5;
Hilmann von  H a l e m, Zwei Stammbücher der 
Familie v. Halem,
in: ebd. 11, 1962, S. 48; Carl  M a a ß, Die „Literarsche Ressource“ in
Aurich 1802-
1823, in: ebd. 12, 1963, S.46; Friedrich-Wilhelm  S c h a e r, Die Stadt
Aurich und ihre Beamtenschaft im 19. Jahrhundert unter bes. Berücksichtigung
der 
hannoverschen  Zeit  <1815-1866>,  Göttingen  1963,  S.  26,  29;  Wolfgang
B  ü  s  i  n  g,  Fünf  oldenburgische  Studenten-Stammbücher, in:
Oldenburgische  Familienkunde  8,  1966, S.  396; Erhard   S c  h  u  l t  e
(Bearb.),  Die  Familien  der Kirchenge-meinde  Logabirum  <1719-1900>
(Ostfrieslands  Ortssippenbücher,  7),  Aurich  1973,  Nr.  1028;    d  e  r
s.,  Die  Familien  der  Kirchengemeinde  Loga  <1728 -1900>  (Ostfrieslands
Ortssippenbücher,  9),  Aurich  1975,  Nr.  3450;  Walter    D  e  e  t  e
r  s  (Hrsg.), 
Vertrauliche Berichte des Landdrosten Bacmeister aus Aurich 1857-1864
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen  und
Bremen,  35),  Hildesheim  1989,  S.  42;  Charlotte  Lydia    P  r  e  u  ß
(Bearb.),  Matrikel  der  Martin -Luther-Universität Halle-Wittenberg 2
<1730-1741>, Halle 1994; Wolfgang  Kn a c k s t e d t / Wolfgang  H e n n i
n g e r (Hrsg.), Die 
Auricher Tagebucheinträge des preußischen Kammerpräsidenten Ludwig Freiherr
Vincke <1774-1844> aus den Jahren 1803-1804, in: Emder Jahrbuch für
historische Landeskunde Ostfrieslands 77, 1997, S.103-170, 78, 1998, S.
98-187; Wilhelm  L a n g e (Bearb.), Die Familien der Kirchengemeinde
Holtgaste <1695-1900> (Ostfrieslands Ortssippenbücher, 59), Aurich 2001, Nr.
1591.Porträt: Photographien von A. G. Telting in der Landschaftsbibliothek,
Aurich
.
Martin Tielke

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: famfo-esens-l-bounces(a)...
[mailto:famfo-esens-l-bounces(a)... Im Auftrag von Walter
Fleischauer
Gesendet: Freitag, 10. November 2017 17:45
An: famfo-esens-l(a)...
Betreff: [Famfo-esens-l] Tieling, Tiling o.ä. in Holtgast, Fulkum usw.

Hallo,

weiß vielleicht jemand ob es um 1720 herum in Holtgast, Fulkum usw. 
einen Pastoren mit Namen Tieling, Tiling o.ä. gegeben hat?  Dieser sollte
u.a. eine Tochter Marie Elisabeth Tieling gehabt haben.

Gruss,
Walter (Fleischauer)
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