famfo-esens-l - Nachricht 2009-05 00017

[Harald Tobias <harald.tobias(a)...]

Ahnenforscher haben jetzt leichteres Spiel

Hans Welink übergab erstes Exemplar seiner Häuserchronik / Marxer 
Kirchenverzeichnisse ab 1722 digital erfasst

HDer engagierte Marxer
will noch weitermachen.
Dann sind etwa 10100
Namen und annähernd
2000 Familien erfasst.

MARX/DK -- "Ich möchte meiner
Heimatortschaft Marx zu
ihrem 875-jährigen Jubiläum
das erste Exemplar der von
mir erarbeiteten Häuserchronik
überreichen." Mit diesen
Worten wendete sich Hans
Welink am letzten Wochenende
an die Zuhörer bei der Feiereröffnung.
Weil er sich als gebürtiger
Marxer schon immer für die
Vergangenheit seines Dorfes
interessierte, kam er im Rentenalter
auf die Idee, die Geschichte
sämtlicher Häuser
von Marx zu erforschen und
zu archivieren. "Bei den Vorbereitungen
kam ich sehr
schnell zu der Einsicht, dass
ich mit reinen Einwohnerbefragungen
niemals ein aussagekräftiges
Werk zustande
bringen würde", erinnerte
sich Welink. Doch zu diesem
Zeitpunkt seien ihm die Fotokopien
des Brandkassen-Catasters
in die Hände gefallen.
Die Angaben aus diesem Verzeichnis
ergaben nun eine
handfeste Grundlage für seine
erste Auflage im Jahr 2003.
"In dieser Chronik sind
sämtliche Häuser von Marx
mit den jeweils eingetragenen
Besitzern verzeichnet -- von
1768, dem Gründungsjahr des
Brandkassen-Catasters, bis
1950", schildert der Marxer
Historiker. Diese Daten bildeten
schließlich die Grundlage
zu der Idee, eine zweite Auflage
der Häuserchronik in Angriff
zu nehmen, "weil ich
durch das inzwischen abgeschlossene
Studium der Marxer
Kirchenbücher alle Daten
zur Hand hatte, um die Besitzer
der Häuser lückenlos aufzuzeichnen".
So sind in dieser
Auflage alle Besitzer in Reihenfolge
mit ihren Partnern,
mit Geburts- und Sterbejahr
sowie ihrer Herkunft verzeichnet.
Den Gebäuden hat Hans
Welink besonders erwähnenswerte
Aufzeichnungen,
die er im Brandkassen-Cataster,
aber vornehmlich in den
Kirchenbüchern fand, als Erklärung
beigefügt; ferner die
Aufzeichnungen aus den alten
Prestations- und Feuerstättenregistern
der Gemeinde
Marx, Aufzeichnungen
von Siefke Ortgies
Siefken sowie noch anderen
Schriften. "Jedes
Haus hat eine Nummer,
und anhand von eingefügten
Karten ist es möglich,
den genauen Standort des
Hauses festzustellen", macht
Welink Lust auf ein Stöbern in
seinen Unterlagen. Eingefügte
Bilder, Zeichnungen und
Karten würden längst nicht
mehr existierende Häuser
oder Anlagen in Erinnerung
bringen.
"Ich habe mir mit diesem
Werk einen alten Traum erfüllt.
Ich wollte der gegenwärtigen
Generation sowie unseren
Nachkommen einen Einblick
in die Marxer Vergangenheit
bieten und vor allem diese
Daten ein für alle Mal konservieren",
erklärte Hans Welink,
bevor er Ortsvorsteher
Arthur Engelbrecht das erste
Exemplar aushändigte. "Ich
wünsche jeden Leser, dass er
ein wenig in die Marxer Vergangenheit
eintaucht, um zu
erfahren, wer die Vorfahren
sind -- wie und mit wem sie gelebt
haben." Wer ein Exemplar
dieser in der Auflage limitierten
Häuserchronik haben
möchte, kann sich an den Autoren
(Telefon 04465 / 557)
wenden.
Eine CD mit den Daten,
"die Ausbeute jahrelanger
mühevoller Arbeit", überreichte
er im Anschluss dem
Marxer Pastor Engelbert
Groen. Nachdem 1716 bei einem
Brand der Pastorei alle
vorherigen Aufzeichnungen
vernichtet worden waren,
wurde 1722 ein neues Kirchenbuch
angelegt. "Von diesem
Jahr bis 1900 enthält diese
CD alle Namen, die in den
Trauverzeichnissen, Geburtsund
Taufverzeichnissen sowie
den Sterbeverzeichnissen niedergeschrieben
wurden",
macht Hans Welink den Umfang
deutlich. Die Sammlung
sei ergänzt worden durch Daten,
die ab 1875 nicht mehr in
den Kirchenbüchern geführt
wurden. Der Marxer Autor:
"Bei Trauungen und Sterbefällen
wurden keine Eltern mehr
eingetragen. Diese Daten habe
ich im Archiv der Gemeinde
Friedeburg, in den alten
Standesamtsbüchern der damaligen
Gemeinde Marx aufgestöbert
und sie den Daten
aus den Kirchenbüchern hinzugefügt."
Diese Datensammlung auf
CD enthält also wesentlich
mehr Daten, als die Marxer
Kirchenbücher hergeben.
"Das Angebot in digitaler Form
macht es jedem, der ein wenig
mit dem Computer umzugehen
weiß, auf einfache Art und
Weise möglich, seine Vorfahren
zu erforschen. Nimmt der
Betreffende dann noch die
Häuserchronik zur Hand,
kann er feststellen, wo frühere
Hausbesitzer gewohnt haben."
Den Abschnitt 1900 bis
1950 will Welink noch nacharbeiten.
"Dann sind etwa 10100
Namen und annähernd 2000
Familien erfasst."
Engelbert Groen, der diese
CD erhielt, erklärte dankend,
dass die Arbeit des engagierten
Marxer Geschichtsfreundes
gar nicht hoch genug zu
würdigen sei. Gerade Ahnenforscher
hätten hier jetzt ein
deutlich leichteres Spiel,
wenn sie nach Namen und
Zahlen suchten.