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2017/12/23 10:06:46 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] SZ von heute, Seite B4 "Der un ermüdliche Kultur-Arbeiter" - ein Leserbrief |
Datum | 2017/12/27 13:04:37 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] "Wendelin weltweit" am Freitagabend im Fernsehen |
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2017/12/29 22:22:40 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Nickel Riehm, Eremit aus St. Wendel |
Betreff | 2017/12/16 09:32:59 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Swinging Christmas - Konzert |
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2017/12/23 10:06:46 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] SZ von heute, Seite B4 "Der un ermüdliche Kultur-Arbeiter" - ein Leserbrief |
Autor | 2017/12/27 13:04:37 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] "Wendelin weltweit" am Freitagabend im Fernsehen |
Date: 2017/12/27 00:27:54
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...
noch eine Lieferung aus den Frankfurter Heften von 1948: Souvenir von H. W. Fleckner.
Früher warben die Zigarettenläden in den höchsten Tönen für ihre Waren. Heute sind sie ein Prüfstein für die Geduld aller Raucherkarteninhaber, die nicht müde werden, erwartungsvoll und mit der Ausdauer morgenländischer Pilger die Holzbuden oder die einschlägigen, in Trümmer verborgenen Läden zu um„schlängeln".
Herr Müller (wie wir ihn nennen wollen) von der Reichsbahn hatte keine Geduld und keine unbeschnittene Raucherkarte. Dafür hatte er aber ein unbeschwertes Gemüt.
Heute früh sah ich ihn; er schlenderte in seiner verschossenen blauen Kombination auf dem Bahnsteig umher Der „Trooptrain 507“ (ein Zug voller amerikanischer Soldaten) wartete auf das Abfahrtssignal. Soldaten schauten aus dem Fenster, verabschiedeten sich von ihren bayrischen Babies, lutschten Candies, kauten Gummi und rauchten, ... rauchten!
Herr Müller sah das — und überdies einen Soldaten, der, das Käppi lustig auf dem Hinterkopf, eifrig Herrn Müller winkte und mit unverständlichen Lauten auf das Gestell wies, an dem eine Menge Schilder hingen: MÜNCHEN-NÜRNBERG, MÜNCHEN-HAMBURG und so fort. Herr Müller war nicht dumm, er begriff sofort, holte eins der Schilder vom Haken und bot es mit fast geübter Geste dem Soldaten an. Das Schild verschwand. Herr Müller auch, jedoch nicht eher, als bis er zwei Zigaretten erhalten hatte.
So war denn allen Parteien geholfen: Herr
Müller hatte etwas
zu rauchen, die Bahnpolizei etwas zu fahnden und der Soldat etwas
zum Erinnern.
Und wir werden — vorausgesetzt, daß man uns unsere Schlechtigkeit
einmal
verzeiht und Cook uns wieder unter seinen Fahnen reisen läßt —
vielleicht auch
noch einmal etwas davon haben: nämlich die Freude, mitten im
amerikanischen Mittleren
Westen auf ein Stück Heimat zu stoßen: MÜNCHEN—HAMBURG.
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