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Datum | 2017/01/07 10:12:13 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] über das Puddeln |
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2017/01/07 10:12:13 Roland Geiger via Regionalforum-Saar [Regionalforum-Saar] über das Puddeln |
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Autor | 2017/01/09 08:59:19 Roland Geiger [Regionalforum-Saar] Grenzgänge. Vom Imperium Ro manum zu den regna Francorum |
Date: 2017/01/02 09:14:05
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...
heute in der SZ:
alle irgendwo Heinz Becker“ das Erfolgsgeheimnis seiner Paraderolle Birgit Reichert
Homburg. Heinz Becker hat keine Ahnung, aber er
schwätzt über alles. Und hat immer eine Meinung. Als
schrulliger Rentner mit Hosenträgern und „Batschkapp“ erklärt
er seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne Zuschauern quer durch
die Republik seine kleine spießige Welt. Dass er einen
Saarländer gebe, sei eher Zufall, sagt Kabarettist Gerd
Dudenhöffer über sein Alter Ego. Ihm war klar, dass die Figur
eine Mundart haben muss. „Weil in Mundart redet man nicht, da
wird von der Seele geschwätzt.“ Er habe als gebürtiger
Saarländer „eben rein zufällig Saarpfälzisch“ beherrscht. Heinz Becker zählt neben Schlagersängerin Nicole und
Linken-Politiker Oskar Lafontaine zu den bekanntesten
Saarländern. Dabei ist bis auf die Sprache nicht viel
Saarländisches an der Kultfigur dran. „Sie hätte auch woanders
herkommen können“, sagt Dudenhöffer, der jedes Jahr rund 100
Auftritte als Heinz Becker hat. „Die Figur funktioniert
genauso in Hamburg wie in München oder in Köln oder Leipzig.“
Dudenhöffer ist überzeugt: „Wir sind alle jeden Tag irgendwo
Heinz Becker. Das Kleinbürgerliche ist im Kopf.“ Viele
Zuschauer sagten bei einem Auftritt: „Genauso jemanden kenne
ich auch.“ Dabei wollten sie nicht wahrhaben, dass auch sie
manchmal so tickten. „Sie merken gar nicht, dass sie über sich
selbst lachen.“ Dudenhöffer hält seinem Publikum einen Spiegel
vor, ohne aber den mahnenden Finger zu heben. „Das wäre
arrogant.“ Der Heinz schwätzt über die Nachbarstochter genauso wie über
den Griff des Rasenmähers oder darüber, dass um Punkt zwölf
gegessen wird. Bissig satirisch redet er aber auch über
„Neger, Schwule und Nazis“ – und greift aktuelle Themen auf.
„Er hat keine Tabus.“ Der Humor spiele eine große Rolle: „Man
muss die Leute erst einmal lockermachen.“ Damit sie keine
Angst hätten, über bestimmte Themen zu lachen. „Kabarett ist
dafür da. Es bläht die Realität so weit auf, bis sie fast
platzt.“ Mit Verunglimpfung habe das null zu tun. Den großen Erfolg erklärt sich Dudenhöffer damit, „dass ich
der Figur treu geblieben bin“. Wie – das können seine Fans bei
seinem neuen Programm 2017 sehen: Es heißt „Déjà vu“ – und
darin spielt der Kabarettist aus 30 Jahren Heinz
Becker-Programmen. Bis Ende 2016 hat der Kabarettist Texte aus
seinen 16 Programmen ausgewählt. Jetzt wird eifrig geschrieben
– und am 23. März ist Premiere. „Die Leute werden schon den ein oder anderen Text wieder
erkennen“, verrät er. Viele Themen seien heute noch genauso
aktuell wie damals. Menschen wollten heute wieder stärker
ruhiges, klassisches Kabarett, meint der gelernte
Werbegrafiker. „Die Welt wird immer komplizierter und der
Heinz redet darüber.“ Die Figur des Heinz Becker habe er Anfang der 1980er Jahre
„nicht konstruiert“, sagt Dudenhöffer. „Ich habe sie nicht
erfunden im Sinne von Erschaffen.“ Sie habe sich einfach so
entwickelt: Eine Anregung sei damals ein Gespräch zweier
Grafiker-Kollegen gewesen, die bei ihm eine Holzdecke
einzogen. Wie sie miteinander redeten, sei der Auslöser
gewesen. Das habe er genutzt – wohin das führte, habe er
damals aber nicht geahnt. „Erfolg kann man nicht planen.“ Dass er als Künstler mittlerweile älter sei als seine Figur,
sei „noch kein Problem“. „Heinz Becker war ja immer um die 60
Jahre herum. Noch kann ich glaubhaft einen 60-Jährigen
spielen“, sagt Dudenhöffer, der inzwischen 67 ist. Er
verkörperte die Rolle auch von 1992 bis 2004 in der
Fernsehserie „Familie Heinz Becker“ – mit 42 Folgen. Eine
Neuauflage der Serie hätte er sich gut vorstellen können, das
habe sich aber nicht ergeben, sagt er. Seit über 15 Jahren tritt der Künstler im Saarland nicht mehr
auf. Grund sei eine damalige „Hetzkampagne“ gewesen, die sich
dagegen wandte, dass er angeblich in Deutschland das Bild des
trotteligen Saarländers vermittelte. Das habe ja nie gestimmt,
da Becker ja kein Saarländer per se sei. Dennoch liebe er das
Saarland und wohne nach wie vor in Bexbach. „Ich bin ein
Mensch, der seine Ruhe haben will. Und da ist auch viel Wald,
mehr als sonstwo.“ Foto: dietze „Ich bin ein Mensch, der seine Ruhe haben will.“ Gerd Dudenhöffer -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email www.hfrg.de |