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Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] über die Kathedrale von Burgo s
Datum 2016/10/10 09:10:58
Roland Geiger
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Autor 2016/10/10 09:10:58
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[Regionalforum-Saar] nochmal "Mythenjäger"

Date: 2016/10/10 09:09:15
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

Den nachfolgenden Artikel gibts nur im Lokalteil der SZ:

Stets der Stadtgeschichte auf der Spur

Mythenjäger stellen bis 25. Oktober im Alten Rathaus aus

Mit Kreativität, viel Engagement und Zeitaufwand haben die Völklinger Mythenjäger fünf Jahre lang der Stadtgeschichte nachgespürt und historische Ereignisse nachgebildet. Eine Ausstellung im Alten Rathaus beleuchtet die Aktionen.

Von SZ-Mitarbeiter

Rolf Ruppenthal

Völklingen. Der Mythos lebt – Nomen est Omen, ihr Name Auftrag. Die Völklinger Mythenjäger sorgen seit fünf Jahren alljährlich für Furore – jedes Mal mit einem anderen Projekt. Sie suchen dabei ein fast vergessenes Stück Stadtgeschichte und erwecken es für eine kurze Zeit zum Leben.

Es sind fünf Jahre ins Land gegangen, seit sich die damals frisch erfundenen Völklinger Mythenjäger in Frack und Fummel, aber mit vor Lampenfieber schlotternden Knien, vor dem Residenztheater in der Karl-Janssen-Straße einfanden und auf Publikum warteten. Eine Kinopremiere im Stil von 1957 war angekündigt, als es an dieser Stelle noch weit mondäner zugegangen war. Dicke Limousinen und smarte „Stars“ warteten auf ihren Auftritt. Im Straßenbild von 2011 lehnte sich ein mäßig interessierter Herr im Unterhemd aus dem Fenster, und der Pizzadienst schräg gegenüber nahm gerade ungerührt seinen Betrieb auf. Das „Blitzlichtgewitter“ übernahm vorsichtshalber ein Stroboskop, denn es war keineswegs sicher, dass sich ein echter Journalist die Ehre geben würde.

Als dann in dieser urbanen Einöde der rote Teppich ausgerollt wurde, ein Kamerateam des SR die Passanten interviewte und Stars und Sternchen leibhaftig Autogrammkarten bekritzelten, war für einige kostbare Minuten alles wie damals. Die Polizisten vom „Saarbataillon“ patrouillierten gut gelaunt mit ihren modernen Kollegen und Menschen in Abendrobe durch die Straßen, bestaunten im Kinosaal genau die banale Komödie, mit der das Theater in den 50ern eröffnet hatte.

Was für ein Aufwand für 15 Minuten Zeitreise? Stimmt! Aber das war und ist Programm: „Stadtgeschichte erlebbar machen“ und zwar für die, die es angeht – die Bürger. In fünf Jahren hat sich manches angesammelt, vom alten Kino über Carl Röchling, den Schichtwechsel, den Geislauterner Dampfwagen bis hin zum Fenner Harz, Dokumentarisches und Anekdotisches in bunter Reihenfolge.

Eine bunte, zum Teil amüsante Auswahl von Bildern dieser Events präsentieren die Völklinger Mythenjäger jetzt und noch bis zum 25. Oktober in ihrem Hauptquartier, der VHS, im Alten Völklinger Rathaus.

Gruppe mit Kultcharakter

Wer sind nun die Völklinger Mythenjäger? Leiter dieser VHS-Arbeitsgruppe mit Kultcharakter ist Hendrik Kersten. Dazu gehören ferner Susanne Rist, die wegen ihres Urlaubs an der Ausstellungseröffnung nicht teilnehmen konnte, ferner Horst Schillinger und Michael Samsel. Alle haben eins gemeinsam: Sie wollen mit VHS-Direktor Karl-Heinz Schäffner Geschichte wieder lebendig werden lassen und so auch Menschen erreichen, die sich ansonsten für die Geschichte ihrer Stadt bislang wenig interessieren. In der Fachsprache heißt das Geheimnis des Erfolges „Reenactement“: Historische Ereignisse werden in zeitgemäßer Kleidung auf den Originalschauplätzen nachgespielt. Zuvor ist eine intensive Recherche der Historie, Besuche in Archiven und die Befragung von Zeitzeugen notwendig. Das Ergebnis ist dann zudem auch ein hochinteressantes kleines Booklet mit einer Zusammenfassung der historischen Hintergründe.

Zur Ausstellungseröffnung beleuchteten OB Klaus Lorig, VHS-Direktor Klaus Schäffner und Mythenjäger-Chef Hendrik Kersten die Projekte der vergangenen fünf Jahre jeder aus seiner eigenen Sicht. OB Lorig ließ persönliche Erinnerungen an die Geschehnisse der damaligen Zeit aufleben, Karl-Heinz Schäffner beleuchtete Hintergründe und Motivation sowie die Erlebnisse um die Realisierung herum, und Hendrik Kersten schließlich schilderte die bisherigen Projekte und ihre Umsetzung „von innen“ heraus.

Welchen Mythos man sich als nächstes vornehmen will, verriet er nicht. Fest steht aber, dass es, so Karl-Heinz Schäffner, schwer sein wird, die vergangenen fünf Jahre zu toppen.

Die Gruppe freut sich auf weitere Mythenjäger. Mehr Infos bei der VHS Völklingen: Telefon (0 68 98) 13 25 97