Im Rahmen der Ausstellung „Gebrochene Säule – Von der Integration zur Deportation“ referiert Herr Dr. Dieter Wolfanger zu dem Thema:
Judenfreies Saarland? – Eine Korrektur.
Ausgehend von der „Aktion Bürckel“ und den letzten
Deportationen in der Endphase des Zweiten Weltkrieges und
des Dritten Reiches, geht Dr. Wolfanger der Frage nach, ob
die Behauptung der Nationalsozialisten: „Das Saarland ist
judenfrei!“ zutreffend ist.
Das Referat verdeutlicht u.a., dass die von Hannah Arendt
vertretene These der Kollektivschuld in ihrer Pauschalität
nicht haltbar erscheint. Simone Weil, die erste
Präsidentin des Europaparlaments und selbst Verfolgte des
NS, unterstellt den Vertretern dieser Auffassung, dass
sich darin eine gewisse Feigheit zeige, indem die private
Schuld sozusagen einem anonymen Kollektiv überantwortet
werde. Demgegenüber müsse man sehen, dass viele
„Gerechte unter den Völkern große Risiken auf sich genommen haben, … um Juden zu retten, die sie nicht einmal kannten. Ihre Taten beweisen, dass es die Banalität des Bösen nicht gibt. Der Verdienst dieser Menschen ist ungeheuer groß, und wir stehen tief in ihrer Schuld. Indem sie einzelne Menschen retteten, haben sie der Menschheit ihre Würde zurückgegeben.“
Der Menschheit ihre Würde zurückgegeben – Beispiele dafür finden sich auch in unserer Region. Dies dokumentiert der Vortrag von Dr. Dieter Wolfanger.
Die Veranstaltung findet am 02.12.2012, 15.00 Uhr in den Räumen des Stadtgeschichtlichen Museums Ottweiler, Linxweilerstraße 5 statt.
Der Eintritt ist frei.