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[Regionalforum-Saar] Der Kreis St. Wendel - eine Statistik
Datum 2010/12/11 09:12:28
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[Regionalforum-Saar] SZ: Feldpostbriefe nach Winterbach
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Autor 2010/12/11 09:12:28
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[Regionalforum-Saar] ein Film wird vorgestellt - heute in der SZ

Date: 2010/12/11 09:07:24
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„St. Wendelin ist keine Sagenfigur“

Mehr als 100 Besucher waren bei der Premiere des Filmes über den Heiligen dabei

Der Dokumentarfilm „Der heilige Wendelin“ hatte am Mittwoch im Neuen Theater in St. Wendel Premiere. Er krönt im Nachhinein das kürzlich zu Ende gegangene Wendelinusjahr und das Jubiläum der Kirche.

Von SZ-Mitarbeiter Gerhard Tröster

St. Wendel. Was in den Geschichtsbüchern steht, was von ihm historisch gesichert ist, seine Legenden und alles das, was ihm die Volksfrömmigkeit zugeschrieben hat, kann in dem Dokumentarfilm über den heiligen Wendelin gesehen, gehört und verinnerlicht werden. Die Pfarrei St. Wendelin hat den Film zum 650. Geburtstag der Basilika drehen lassen und ihm Ereignisse aus dem Veranstaltungsreigen im Wendelinusjahr zugesellt. Der Film, der 40 000 Euro gekostet hat und weitgehend von Sponsoren bezahlt worden ist, erlebte am vergangenen Mittwoch vor über 100 Besuchern im Neuen Theater seine Premiere.

Wer war Wendelin? Wo kam er her? Wo lebte und wirkte er? Wann und wo ist er gestorben? Auf diese Fragen versucht der erste Teil des Films Antworten zu geben. Freilich, es bleiben Versuche, denn Vieles ist auch nach 1400 Jahren im Dunkel der Geschichte verborgen geblieben. Fakten gibt es nur wenige. Gerd Schmitt stellt zu Anfang fest: „Gesichert ist, dass er keine Sagenfigur ist.“ Johannes Naumann ergänzt: „Eine schriftliche Äußerung bestätigt, dass er zur Zeit des Bischofs Magnerich im sechsten Jahrhundert gelebt hat.“ Er sei als ein Mönchsheiliger geschildert worden, werde aber auch als Hirte dargestellt. Viele Legenden seien im Laufe der Zeit über ihn entstanden. Niemand dürfe jedoch historische Genauigkeit erwarten.

Ob Wendelin Abt in Tholey gewesen ist oder nur Kontakt zu den Mönchen hatte – niemand weiß es wirklich. Prior Mauritius Choriol: „In der Abtsliste ist kein Wendelin verzeichnet.“ Auch seine Herkunft ist ungesichert. Manfred Peter vermutet, dass er aus Irland stammt, und liefert nicht von der Hand zu weisende Argumente. Er unterstreicht sie mit Szenen aus der irischen Stadt Delvin, in dem es einst ein Kloster gegeben hat, aus dem der Heilige stammen könnte.

Pastor Anton Franziskus hakt an dieser Stelle ein: „Es sind Dinge des Glaubens. Man muss nicht alles wissen. Wendelins Herkunft ist für seine Verehrung nicht wichtig.“ Unter den 13 Personen, die in dem Film zu Wort kommen, ist auch Bürgermeister Klaus Bouillon, der von Wendelin als einem Menschen spricht, der die Stadt geprägt habe. Die Leiterin des Stadtmuseums, Cornelieke Lagerwaard, bemerkt: „Die Stadt heißt nicht nur so. Er ist wirklich da.“

Es ist kein Stochern im Nebel der Geschichte, keine unterhaltsame Legendendarstellung und schon gar nicht eine Glorifizierung der Gestalt des in aller Welt beliebten Heiligen, was den Betrachtern in dem Film gezeigt wird. Vielmehr ist es alles das, was die Menschen von ihm erfahren und was sie ihm als Glaubensboten zugetraut haben, wie sie ihn verehren und was sie von ihm in ihren Herzen tragen. Szenen von Gottesdiensten und Veranstaltungen im Wendelinusjahr ergänzen den Film, der die Entwicklung der Stadt als Wallfahrtsziel mit einbezieht. Bemerkenswert sind die eingebauten großartigen Landschaftsbilder, die Luftaufnahmen und die Szenen in Zeitraffertechnik. „Gott suchen wie St. Wendelin, unser Wallfahrtsmotto seit dem Jahre 2000, bleibt ein aktuelles Thema für ein ernsthaftes Christenleben“, sagte Pastor Anton Franziskus. Und Klaus Bouillon: „Es war eine gute Idee, diesen Film zu drehen.“

Auf einen Blick

In dem Film „Der heilige Wendelin“ stellen sich folgende Personen zum Interview: Pastor Anton Franziskus, Bürgermeister Klaus Bouillon, Archivbetreuer Gerd Schmitt, Historiker Johannes Naumann, Autorin Gabriele Oberhauser, Prior Mauritius Choriol, Autor Manfred Peter, der Irländer Eoghan Ó Annracháin, Pater Fabian Conrad, Pfarrer Gerhard Koepke, Stadtmuseumsleiterin Cornelieke Lagerwaard, Aktionsgemeinschaftsvorsitzender Wolfgang Zeyer und Schriftsteller Johannes Kühn. Produktion: Film- und Produktionsgesellschaft Carpe diem. Jan Tretschok (Kamera und Schnitt), Andreas Baldauf (Musik), Gert Heidenreich (Sprecher), Barbara Wackernagel-Jacobs (Regie). Vorführungen: Dienstag, 21. Dezember und Dienstag, 28. Dezember, jeweils 20 Uhr, im Neuen Theater St. Wendel. Preis der DVD: 16 Euro. Laufzeit: 42 Minuten. Erhältlich bei Buch + Papier Klein, bei Glas und Porzellan Schaadt sowie in der Pfarrbücherei St. Wendelin. gtr

Und: Im Alpha Tecc. St. Wendel (dort ist über einen extra aufgestellten Bildschirm eine Kostprobe möglich).