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2010/11/02 23:00:07
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Historischer Abend in Alsweiler
Datum 2010/11/03 14:07:43
anneliese.schumacher(a)t-online.de
[Regionalforum-Saar] Vortrag: Die Goldschale von Schwarzenbach
2010/11/02 23:00:07
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Historischer Abend in Alsweiler
Betreff 2010/11/03 16:18:41
Werner Schmitt
Re: [Regionalforum-Saar] [SPAM]Re: Historischer Abend in Alsweiler
2010/11/10 11:13:09
Hans Mader
Re: [Regionalforum-Saar] SZ: Goldschale oder Trinkhorn?
Autor 2010/11/05 10:55:03
Johannes Naumann
Re: [Regionalforum-Saar] [SPAM]Re: Historischer Abend in Alsweiler

Re: [Regionalforum-Saar] Historischer Abend in Alsweiler

Date: 2010/11/03 08:02:23
From: Johannes Naumann <johannesnaumann(a)...

Hallo Roland, hallo Mitglieder des Forums,

 

die Jagd nach Superlativen ist wirklich sehr ärgerlich, da sich unser Wissen im Bereich der Bauforschung ständig erweitert. Welchen Sinn hätte Forschung ansonsten? Mit Sicherheit gibt es weitaus ältere Bauernhäuser im Saarland und damit auch im Kreis St. Wendel. Die Frage ist, ob diese auch alle erkannt sind. Immerhin aber muss das von 1578 stammende Bauernhaus von Piesbach-Bettstadt zumindest zur Kenntnis genommen werden. Schon in den „Kunstdenkmälern der Kreise Ottweiler und Saarlouis“ von 1934 wird es auf Seite 247 als „eins der ältesten erhaltenen Bauernhäuser“ bezeichnet. Es besteht bis heute. Man beachte nur, wie vorsichtig man vor über 70 Jahren formuliert hat!! Vermutlich gab es damals noch kein überzogenes Rekordstreben, das Touristikern und manchen Politikern zu eigen ist. Feststellen darf man, dass es mit Sicherheit viele Bauernhäuser im Saarland gibt, die älter als das Hiwwelhaus sind. Einige davon kann man durch Recherche in der Literatur finden, andere hüten ihr Geheimnis noch. Mit Sicherheit gibt es im Köllertal im Raum Nennig-Perl oder im Bliesgau Bauernhäuser, deren Erbauungsdatum vor 1712 liegt. Allein ein Blick in die Liste des Landesdenkmalamtes genügt, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Vielleicht können die Verantwortlichen des Vereins in Alsweiler ja bei der Veranstaltung am Samstag eine entsprechende Korrektur vornehmen? Dennoch ist das Hiwwelhaus ein schönes Beispiel für frühe Häuser nach den Kriegen des 17. Jh. und ein Muster für den bewussten Umgang mit historischer Bausubstanz. Den Titel „ältestes Bauernhaus des Saarlandes“, ein Territorium, dass es erst seit 1919 gibt, gebührt ihm aber sicher nicht. Vielleicht gelingt es, in der öffentlichen Darstellung auch ohne diesen Superlativ auszukommen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Johannes Naumann

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)... [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)... Im Auftrag von Rolgeiger(a)... Dienstag, 2. November 2010 23:00
An: regionalforum-saar(a)... [Regionalforum-Saar] Historischer Abend in Alsweiler

 

Das Hiwwelhaus in Alsweiler ist als ältestes erhaltenes Bauernhaus im Saar­land ein kulturelles Denkmal von hohem Rang. Es wurde in der jetzigen Form im Jahre 1712 auf den Mauern eines Gebäudes errichtet, das zuvor in einer Serie von Kriegen zerstört worden war. Jetzt hat der Architekt Josef Veit das Bauwerk im Modell so nachgebaut, wie es vermutlich vor 300 Jahren ausgesehen hat. Dieses Modell des Hiwwelhauses stellt der Verein für Heimatkunde Alsweiler jetzt der Öffentlichkeit vor.

 

Deshalb findet im Hiwwelhaus in Alsweiler am


Samstag, 6.November, um 19:00 Uhr

 

ein Historischer Abend statt.

 

Dabei wird Josef Veit erläutern, wie und auf der Basis welcher Unterla­gen er das Modell gefertigt hat. Außerdem werden Bernd Brill und Klaus Brill anhand historischer Berichte darstellen, wie die Menschen vor 300 Jahren im Hiwwelhaus und im benachbarten Speiersch Haus gelebt haben und welche dramatische Vorgeschichte der Wiederaufbau der beiden Häuser hatte.

 

Zu der Veranstaltung sind alle interessierten Bürger eingeladen. Der Eintritt ist frei.

 

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Dazu habe ich eine Frage:

 

Wer hat eigentlich festgestellt und festgelegt, daß das Hiwwelhaus, erbaut 1712, tatsächlich das älteste erhaltene Bauernhaus im Saarland ist? Denn das trifft ja nicht mal auf den Kreis St. Wendel zu. 

 

Unser Haus in Alsfassen, Alsfassener Straße 17, 1655 ersterwähnt, 1677 durch die Französen abgebrannt, 1686 wieder aufgebaut (dendrochronologische Untersuchungen am Harst zeigen 1703), Wohnhaus des Schäfers der Familie von Hame aus St. Wendel, ist auf jeden Fall ein gut Stück älter.

 

Ich mein' ja nur.

 

Roland Geiger, St. Wendel