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2007/01/05 23:40:04
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Zeitungen in einem Notariatsakt von 1861
Datum 2007/01/08 09:35:37
Dieter.Bettinger(a)t-online.de
[Regionalforum-Saar] (kein Betreff)
2007/01/15 12:35:13
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] Apollonia Printemps (Früh ling) 1613
Betreff 2007/01/05 22:48:00
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] die Naudin-Karten aus dem fr ühen 18. Jahrhundert.
2007/01/27 22:56:25
Johannes Naumann
Re: [Regionalforum-Saar] Tagungsband zum Syposium FORTIS 2005
Autor 2007/01/02 19:12:44
Rolgeiger
[Regionalforum-Saar] historische Filmdokumentation aus dem Jahre 1912

Re: [Regionalforum-Saar] die Naudin-Karten aus dem fr ühen 18. Jahrhundert.

Date: 2007/01/06 15:28:27
From: Klaus Brill <Klaus.Brill(a)...

Lieber Roland,
hervorragend, was Du da ausgetüftelt hast, und besten Dank für die
Weitergabe der Informationen!
Und alles Gute noch zum neuen Jahr
Klaus




-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: regionalforum-saar-bounces(a)...
[mailto:regionalforum-saar-bounces(a)... Auftrag von
Rolgeiger(a)...
Gesendet: Freitag, 5. Januar 2007 22:47
An: regionalforum-saar(a)...
Betreff: [Regionalforum-Saar] die Naudin-Karten aus dem frühen 18.
Jahrhundert.


Salü,

ich kenne jemanden, der tut mir  seit etwa einer Woche vor Weihnachten
richtig leid (und das ist kein Witz). Das  ist der Herr Gölzer aus
Neunkirchen, der
in der gerade erschienenen Ausgabe des  Heftes "SaarGeschichte(n)" einen
super
Aufsatz veröffentlicht hat über eines der  interessantesten Kartenwerke, das
unsere Region zeigt - und zwar im frühen 18.  Jahrhundert. Also mehr als ein
Dreivierteljahrhundert vor Tranchot und Müffling.

Angefertigt wurde es von einer französischen Geographen-Familie namens
Naudin und zeigt ungewöhnlich viele Informationen. Neben der Wiedergabe der
Ortschaften mit einzelnen Häusern (ha, ich hab unser eigenes Haus in
Alsfassen
gefunden!) finden sich viele Informationen zu Mühlen, Wegkreuzen und
Wegeführungen. Viele Denkmäler, die heute nur noch unter dem Boden bekannt
sind,  sind
dort noch als Ruinen aufgeführt.

Weshalb mir der Herr Gölzer leid  tut? Nun ja, jeder der seine Email-Adresse
kennt, wird ihm nach Lektüre des  Artikels eine Email geschrieben haben und
nach dem ein oder anderen Kartenauszug  gefragt haben. Na klar, hab ich ja
auch
gemacht. Er hat mich auf Ende Januar  vertröstet, da sehen wir uns eh wieder
beim Monatstreffen der ASF.

Nun  bin ich manchmal (hm, na gut: meistens) ziemlich ungeduldig, was Karten
betrifft, vor allem so alte und so detaillierte. Also hab ich über google
nach  Naudin und France gefragt und bin über die Website des Comité
d'Histoire
Régionale de Lorraine gestolpert - und dort über die digitale Darstellung
der
Naudin-Karten in unserem Raum und zwar online.

Gehen Sie bitte wie folgt  vor:

=> http://www.chr-lorraine.fr/naudin/index.php

Unten  gehen Sie auf "recherche par carte" (die andere Option hab ich nicht
ausprobiert, vielleicht auch, weil die Orte bei uns in der Kante alle
französisch geschrieben sind und ich nicht weiß, ob das Programm Variationen
sucht -
ich hab grad nachgeschaut, es sucht sowohl nach dem neuen als auch dem
alten
Namen - aber "St. Wendel" hat er in beiden Fällen nicht gefunden. Also
gehen
wir über die Karte vorwärts).

Für die Gegend, in der auch St.  Wendel liegt, ist die Karte Nr. 7 die
richtige. Sie liegt "oben rechts", schräg  nach oben, südöstlich der Mosel,
südwestlich des Rheins, wird im Südosten von  der Nahe durchflossen und
reicht im
Südwesten über die Saar hinaus. Sie ist grau  hinterlegt. Wenn ich das
richtig
verstehe, bedeutet "grau", daß die Karten der  "Médiathèque de Metz"
gehören,
während die grünen Karten Eigentum des "Service  Historique de la Défense"
sind.

Klicken Sie bitte auf das graue Feld mit  der Nummer 7.

=>  http://www.chr-lorraine.fr/naudin/carte.php?frm_ref_carte=3

Jetzt wird es  ein bißchen verwirrend. Was vorher schräg von links unten
nach
rechts oben ging,  wird jetzt senkrecht dargestellt, wobei Nordosten oben
ist. D.h. die Mosel  fließt links des linken Randes von unten nach oben; der
Rhein weit außerhalb des  oberen Randes von links nach rechts.

Die Karte ist in vier mal sieben  Rechtecke aufgeteilt; diese Rechtecke
können Sie der Reihe nach einzeln  anklicken und sich anschauen. Wenn Sie
sich
jetzt schon zurechtfinden, wünsche  ich viel Vergnügen.

Wenn nicht, hier noch eine kleine  Orientierungshilfe:
Fahren Sie mit der Maus einfach mal über die einzelnen  Felder (ohne
draufzuklicken). Wenn Sie auf dem ersten oben links kurz verharren,
erscheint ein
Hinweisfeld mit der Aufschrift " C07 / Z01-01". Dieses ist wie  folgt zu
verstehen.

Die ganze Karte ist "C07".
"Z01" ist die erste  Zeile, bestehend aus vier Spalten "01" bis "04".

Folgen Sie mir bitte  jetzt auf das Feld, auf dem St .Wendel liegt. Das
trägt
die Bezeichnung  "C07/Z04-04", liegt also in der vierten Zeile im äußersten
rechten Kästchen.  Bitte dort draufklicken.

Es öffnet sich ein Fenster, das sich in der  Größe leider nicht verstellen
läßt. Sie sehen nur einen Ausschnitt des  Kartenrechtecks und befinden sich
in
der linken oberen Ecke.

Durch  einfaches Ziehen des Mauszeigers können Sie sich in alle Richtungen
bewegen,  sofern an deren Rändern innerhalb der Karte rote Pfeilmarkierungen
angebracht  sind. Von der jetzigen Position geht es also nur nach unten oder
nach
rechts  oder nach rechts unten (ist ja auch logisch, wenn man in der linken
oberen Ecke  steht).

Bewegen Sie den Mauszeiger auf den Pfeil nach rechts, dann rollt  die Karte
nach rechts. Führen Sie sie mal zum rechten Rand und dann ein Stück  nach
unten. Dann kommt "St. Vendel" ins Blickfeld. Jetzt fahren Sie ein
Stückchen nach
links, bis "Alswasem" im Mittelpunkt steht. Und nun klicken Sie  mitten in
Alswasem hinein.

Nach einem kleinen Moment wird ein  Bildausschnitt mit "Alswasem" im
Mittelpunkt nochmal vergrößert. Ist doch irre,  nicht wahr?

Sie sehen von St. Wendel kommend eine braune Straße, die  durch "Brelten" =
Breiten führt und in Alswasem (Alsfassen) vor einem dicken  L-förmigen
Gebäude
nach unten rechtwinklig wegknickt. Das ist die heutige  Alsfassener Straße,
die dort in die heutige Schulstraße wegknickt. Links  unterhalb des dicken
L-förmigen Hauses steht ein kleines rechtwinkliges  Häuschen. Das ist
unseres. Es
gehörte damals der Familie von Hame, deren Schäfer  hier wohnte. Das Gebäude
links oberhalb war der Schafstall an der Ecke  "Falkenbösch"-"Alsfassener
Straße". Das ist irre, durch diese Karte habe ich  heute abend erfahren, daß
der
alte Straßenverlauf gar nicht durch Alsfassen  mitten hindurch führte, was
angesichts des alten Hausbestandes hier absolut Sinn  macht. Viel mehr war
der
heutige "Auf dem Hügel" Teil der alten Hauptstraße (er  verbindet nach dem
Knick
die beiden nach unten wegfallenden Straßen).

Was es hier alles zu sehen gibt. Schauen Sie sich links unten die
Annenkapelle im heutigen Militärgelände an - mit Eremitage. Oder oben an der
Straße von
St. Wendel nach "Mosbach" (Mauschbach), da steht der Galgen genau  dort, wo
er hingehört. Und verflixt noch mal, da hängt sogar einer  dran!

Klicken Sie auf das kleine gelbe Kreuz rechts oben im Ausschnitt  und gehen
Sie wieder auf den größeren Ausschnitt zurück.

Der Verein  bietet Ihnen übrigens an, von den Karten Abzüge zu machen. Dazu
setzen Sie sich  bitte mit ihm in Verbindung unter:

Coordonnées :
Médiathèque du  Pontiffroy
1 Cour Elie Fleur
57000 Metz
Tél. : 03 87 55 53 33
Fax :  03 87 30 42 88
E-mail : mediatheque(a)...
Web :  bm.mairie-metz.fr/clientbookline/home.asp

Den ausgezeichneten Artikel von  Herrn Gölzer erhalten Sie im Heft 3 der
"Saargeschichten" über das Landesarchiv  Saarbrücken, Dudweilerstraße 1,
66133
Saarbrücken oder direkt über den Leitenden  Redakteur Johannes Naumann, Tel.
06888-8337 bzw. per email  "Johannesnaumann(a)...

So, jetzt haben Sie ja die ungefähre  Richtung - viel Spaß im 18.
Jahrhundert.

Mit freundlichen  Grüßen

Roland Geiger, St. Wendel

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