Date: 2025/09/01 09:07:07
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Guten Morgen,
am letzten Wochenende habe ich in der Saarbrücker Zeitung die Todesanzeigen dreier Leute gefunden, die ich (bzw. deren Namen ich) aus der Regionalgeschichte kenne.
Der langjährige Vorsitzende des Landesdenkmalrates, Heinz Quasten, ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er bereits Anfang August im Alter von 88 Jahren. Er war seit 1990 stellvertretender Vorsitzender des Landesdenkmalrates und von 1997 bis 2009 dessen Leiter. Zudem hatte er an der Saar-Uni 20 Jahre die Professur für Kulturgeographie inne. Bereits vor seiner Professur forschte Quasten mehrere Jahre an der Uni. Vor vier Jahren wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande für seinen Einsatz im Natur- und Denkmalschutz ausgezeichnet. SAARTEXT vom 31.08.2025
Frau Radunz, die ihren Namen stets auf der ersten Silbe betonte, kenne ich noch aus der Zeit, als Dieter Bettinger mit der alten Arbeitsgemeinschaft für Landeskunde monatlich seine Samstagstreffen veranstaltete. Sie interessierte sich sehr für altes Porzellan, und ich meine - ich mag mich täuschen - sie hat mal einen Vortrag über den gelben Jaumont-Stein gehalten, der aus Frankreich stammt und mit dem bei uns einige Bauten errichtet wurden.
Einmal habe ich sie gefragt, ob sie verheiratet sei, da hat sie
gelacht und gemeint, wir alten Lehrerinnen heiraten selten.
Das brachte mich auf das "Lehrerinnen-Zölibat".
Lehrerinnen durften früher nicht heiraten – und wenn sie es doch taten, verloren sie ihren Job. Diese Regelung wurde 1880 eingeführt und galt de facto bis in die 1950er-Jahre. Der Volksmund nannte sie „Lehrerinnenzölibat“.
Date: 2025/09/03 08:43:47
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Date: 2025/09/03 10:11:44
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Guten Morgen,
weiß jemand, was "Klecher" ist?
1853 findet in St. Wendel eine Mobiliarversteigerung statt.
Etliche Bund Stroh, gehen an den Maurer Michel
Altmeyer aus Alsfassen,
den Ackerer Peter Kräwer aus Breiten und den Dienstknecht Johann
Wobido aus St.
Wendel. 5 Centner Heu erwirbt der Krämer Nicolas Ritz aus
Oberlinxweiler.
Wendel Langendörfer und der Fuhrmann Andreas Jäger aus St. Wendel
steigern je 6
Centner „Klecher“, wofür sie jeweile stolze 3 Thaler 20
Silbergroschen bezahlen,
während das Stroh nur etwa 1 Thaler pro Bund kostete.
Für 5 Scheffel Hafer bezahlt der Wirt Jakob Engel später auch
etwas über 3 Thaler.
Kann sich jemand etwas darunter vorstellen?
Mit freundlichem Gruß
Roland Geiger
Date: 2025/09/03 11:29:30
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Liebe Freundinnen und Freunde der Familienforschung, die Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V. möchte euch sehr herzlich zu ihrer folgenden Online-Veranstaltung auf Zoom einladen: Roland-Online-Vortrag WERTE UND VORSTELLUNGEN AUF DEM LAND IM 19. UND FRÜHEN 20. JAHRHUNDERT mit dem Stadtheimatpfleger Minden, Jürgen Sturma, am Dienstag, dem 9. September 2025 um 19.00 Uhr auf Zoom. Einlass in den Zoom-Meeting-Raum ab 18.30 Uhr. Da die maximale Teilnehmerzahl auf 100 begrenzt ist, empfiehlt es sich, sich frühzeitig einzuloggen. Einladung mit Teilnahmemöglichkeit: https://www.roland-dortmund.de/2025/07/12/roland-vortrag-werte-und-vorstellungen-auf-dem-land-im-19-und-fr%C3%BChen-20-jahrhundert-am-09-09-2025/ Wir würden uns sehr darüber freuen, euch wieder zahlreich zu dieser Online-Veranstaltung auf Zoom begrüßen zu dürfen. Liebe Grüße Georg (Palmüller) GENEALOGISCH-HERALDISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT ROLAND ZU DORTMUND e. V. www.roland-zu-dortmund.de
Date: 2025/09/07 11:43:23
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Guten Morgen, das Thema hat mit Regionalgeschichte oder Genealogie nichts zu tun, ist aber ne Gelegenheit. Mein Freund Achim Schmitz schreibt mir grad, daß es heute eine totale Mondfinsternis gibt. Roland Geiger Was ihr heute nicht verpassen solltet: die totale Mondfinsternis. Wenn der Mond bei uns heute um 19.57h aufgeht, wird er schon ganz verfinstert sein und so bis 20.53 bleiben. Danach tritt er wieder aus dem Kernschatten der Erde und ab ca 22h strahlt er dann wie immer. Da die Sonne bei uns um 20.04h untergeht, wird die beste Beobachtungszeit ca 20.30 - 21.00h sein. Obwohl ganz verfinstert, ist der Mond noch sichtbar und zwar rot, weil nur das langwellige rote Licht seine Oberfläche erreicht. Heute ist Vollmond - nur dann gibt es Mondfinsternisse. Ihr müsst natürlich zum östlichen Horizont schauen. LG Achim Schmitz ------ aus einem alten Kompaniebefehl (1. Hälfte 19. Jahrhundert): "Heute mittag um 15 Uhr veranstaltet unser Herr Hauptmann eine totale Sonnenfinsternis. Bei schlechtem Wetter entfällt dieses außerordentliche Ereignis."
Date: 2025/09/07 21:15:52
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Autorin: Brianna Nofil
Reihe: Politik und Gesellschaft im modernen Amerika
Verlag: Princeton University Press, Princeton, 2024
Seitenanzahl: 320
Preis: 32,00 US-Dollar
Sprache: Englisch
ISBN 978-0691237015
Rezension für H-Soz-Kult von Ruth Ennis, Kulturwissenschaft,
Universität
Leipzig
Am 2. Juli 2025 berichtete das unabhängige US-Medienportal
Democracy Now! über
den Besuch von Präsident Donald Trump in dem neu errichteten
Migranteninhaftierungszentrum„Alligator
Alcatraz“ in den Everglades in Florida. Trump erklärte, das
Zentrum sei „von
Meilen von sumpfigem Gelände umgeben und der einzige Ausweg sei
die
Abschiebung“.[1] Ein solches Migranteninhaftierungssystem ist
jedoch in der
US-Geschichte nichts Neues. Die Inhaftierung von Migranten in den
USA hat eine
spezifische Geschichte, die bis ins frühe 20. Jahrhundert
zurückreicht. Die
Historikerin Brianna Nofil erzählt diese Geschichte in ihrer
ersten Monografie
„Das Gefängnis für Migranten“ anschaulich.
Nofil beschreibt in chronologischer Abfolge die Funktionsweise und
Entwicklung
eines nationalen Haftsystems, das im frühen 20. Jahrhundert
entstand und sich
seither stetig weiterentwickelt hat. Sie verwendet Fallbeispiele
aus ganz
Amerika, um Veränderungen und Kontinuitäten aufzuzeigen. Ihre
Forschung
beleuchtet die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Motive, die die
Weiterleitung
von Bundesmitteln an lokale Behörden und private Unternehmen
ermöglichten.
Dabei verliert Nofil die Erfahrungen und den Widerstand der
Inhaftierten nie
aus den Augen und illustriert dies mit Geschichten und Bildern.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in den USA erste Versuche
unternommen, ein
Migrantenhaftsystem zu etablieren. Dies begann in Nord-New York im
Zusammenhang
mit dem Schmuggel chinesischer Männer über die kanadische Grenze.
Dieser
Schmuggel wiederum war eine Reaktion auf die chinesischen
Auswanderungsgesetze,
die Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt worden waren.
Gleichzeitig begannen in
den ersten zehn Jahren des 20. Jahrhunderts auch Gefängnisse in
den südlichen
und westlichen Bundesstaaten, Bundesgelder für die Inhaftierung
chinesischer
Migranten zu erhalten, die an der mexikanischen Grenze wegen
illegaler Einreise
festgenommen worden waren. Chinesische Männer, Frauen und Kinder
blieben jedoch
nicht lange das Hauptaugenmerk dieser Überwachung. Mit Beginn der
Zwischenkriegszeit gerieten auch Mexikaner, unabhängig von ihrer
US-amerikanischen Staatsbürgerschaft, zunehmend in den Fokus der
staatlichen
Migrationsbehörden.
Bis 1929 wurde illegale Migration durch das Gesetz über
unerwünschte Ausländer
als Straftat klassifiziert. Dies führte zu einem Anstieg der
Festnahmen und zu
Bemühungen, die Migrationskontrolle auf Bundesebene neu zu
organisieren. In
dieser Zeit gab es zwar Versuche, die Behandlung von Migrantinnen
und Kindern
in Haft zu differenzieren, doch wie Nofil anmerkt, spielte die
ethnische
Herkunft weiterhin eine Rolle bei der Bearbeitung der Fälle, wobei
Frauen
europäischer Herkunft bevorzugt wurden.
Auch im Laufe des 20. Jahrhunderts erlitten Mexikaner weiterhin
extreme
Diskriminierung; viele wurden informell über die Grenze geschafft,
anstatt
aufgrund von Gerichtsurteilen deportiert zu werden. In den 1970er
und 1980er
Jahren kamen Haitianer, die vor Verfolgung flohen, in den Fokus
der
US-Einwanderungsbehörden. Anfang der 1980er Jahre folgten ihnen
zunehmend
Flüchtlinge aus Kuba. Diese Massenmigration aus der Karibik fiel
mit den
Forderungen staatlicher Stellen nach Systemreform und dem Bau
neuer
Bundesgefängnisse zusammen. Während sich Bürgerrechtsgruppen
weiterhin für
Migranten einsetzten, hatten ihre Bemühungen um die Einhaltung des
Rechtsstaatsprinzip die unerwünschte Folge zunehmend längerer
Haftzeiten.
Überbelegung führte zu improvisierten Lösungen, wie der Verlegung
von Migranten
aus lokalen Gefängnissen in Militärbasen oder Landesgefängnisse.
Ende der
1980er Jahre fand man jedoch eine alternative Lösung: Die
Bundesregierung
übernahm die Verantwortung für die Migrationskontrolle durch den
Bau eines
Netzwerks von Gefängnissen für Migranten.
Das Buch „The Migrant’s Jail“ besteht aus einer Einleitung, acht
analytischen
Kapiteln und einem Epilog und beschreibt die wirtschaftlichen
Hintergründe der
Inhaftierung von Migranten und die damit verbundenen Gewinne für
Akteure wie
Bezirksgefängnisse und private Haftanstalten. Die oft
menschenunwürdigen
Bedingungen in diesen Einrichtungen waren durch Profitgier und
Rassismus
geprägt. Diese Situation hinter verschlossenen Türen blieb jedoch
nicht
unbemerkt, und die Inhaftierten akzeptierten sie nicht einfach. Im
Laufe des
Jahrhunderts verbreiteten sich die Informationen, und
Solidaritätsbewegungen
bildeten sich. Nofil zeigt, dass die Gefangenen selbst Widerstand
leisteten,
oft mit Hungerstreiks oder Selbstmordversuchen.
Jedes Kapitel von „The Migrant’s Jail“ beginnt mit einer
Fallstudie und ist
hervorragend strukturiert und geschrieben. Auch der Leser
profitiert von den
einunddreißig visuellen Quellen im Buch, darunter Fotos von
inhaftierten
Migranten, Petitionen der Zivilgesellschaft und Kunstwerke von
Gefangenen. In
dieser interdisziplinären Studie verbindet Brianna Nofil
erfolgreich die
Perspektive der Marginalisierten mit den wirtschaftlichen und
politischen
Rahmenbedingungen und zeigt, wie diese Faktoren die Entstehung von
Migrantenhaftlagern
im 20. Jahrhundert in Amerika prägten. Eine Liste mit den
verwendeten
Abkürzungen hätte die Orientierung in den zahlreichen staatlichen
Institutionen
und Programmen erleichtert, beeinträchtigt aber nicht die
Empfehlung dieses
ansonsten hervorragenden Buches. „The Migrant’s Jail“ wird
zweifellos für
Forscher der Geschichte der modernen Migrationskontrolle von
großem Interesse
sein. Auch Juristen, Staatsbeamte und Aktivisten, die verstehen
wollen, wie
Moral, Wirtschaft, Pragmatismus und Politik die Entstehung von
Migrantenhaftlagern beeinflussen, werden Anregungen finden.
Anmerkung:
1 „Alligator Alcatraz“: Florida-Aktivisten protestieren gegen
Migrantenhaftlager in den Everglades, während Todesfälle bei ICE
in den USA
zunehmen, in: Democracy Now!, 02.07.2025,
https://www.democracynow.org/2025/7/2/ice_jail_alligator_alcatraz_florida
(11.08.2025).
Zitierweise:
Ruth Ennis, Rezension zu: Nofil, Brianna: The Migrant's Jail. An
American
History of Mass Incarceration. Princeton 2024, ISBN
978-0691237015, in:
H-Soz-Kult, 08.09.2025,
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-151146.
Date: 2025/09/08 09:16:38
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Heute in der Saarbrücker Zeitung, Saarland-Teil
Egal, wo man hier gräbt, man
findet Römisches
Von Christoph Schreiner
Zwei Bände und 1100 Seiten umfasst die Forschungsbilanz der
Saarbrücker
Archäologieprofessorin Sabine
Hornung
zum römischen Militärlager in Hermeskeil – das um 50 vor unserer
Zeitrechnung
nur einen Steinwurf vom keltischen Wallring in Otzenhausen
entstand. Die
ehemals jahrelange verwaiste Saarbrücker Archäologie hat nicht
zuletzt dank
Hornung inzwischen wieder an Renommee gewonnen – ein Besuch bei
ihr im Institut
für Vor- und Frühgeschichte.
Für Archäologie interessierte sie sich schon als Kind, letztlich
führte sie der
Zufall dazu: Als sie in Australien Malerei studierte, traf sie
einen deutschen
Archäologen, der sie für das Thema interessierte. Als Sabine
Hornung dann bei
ihrem späteren Doktorvater Niels Bantelmann in Mainz eine
Vorlesung hörte,
„verliebte“ sie sich sofort in die Vor- und Frühgeschichte. „Das
will ich
können“, habe sie gedacht. Gesagt, getan: Seit 2018 bekleidet
sie den
Saarbrücker Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte.
Saarbrücken Spätestens da fängt man Feuer für das Thema: Es ist
der Moment, als
Sabine Hornung darauf zu sprechen kommt, dass schon die
Migrationsbewegungen im
Rheintal vor mehr als 2000 Jahren einen Klima- oder
Wirtschaftswandel zur
Ursache hatten. Der Klimawandel im 4. und 3. vorchristlichen
Jahrhundert etwa
führte die Kelten bis in die heutige Türkei. Generell sei man
sehr viel mobiler
als heute gewesen. Ähnliches gelte für die Zeit um 50 vor
Christus: Während das
rechtsrheinische Germanien damals im Niedergang begriffen war,
florierte das
linksrheinische Gallien. Der bereits leicht schiffbare Rhein
markierte die
Kultur- und Wirtschaftsgrenze. „Die Mechanismen sind exakt
dieselben wie
heute“, meint Hornung. Entsprechend sei es im ersten Jahrhundert
v. Chr.
zu Wanderbewegungen von Ost nach West gekommen.
Sabine Hornung hat seit 2018 den Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichte an der Saarbrücker Uni inne und vor 15 Jahren in Hermeskeil, einen Steinwurf vom Saarland entfernt, ein in die Zeit des Gallischen Krieges zurückreichendes, von Hornung auf 53 und 51 vor Christus datiertes römisches Militärlager entdeckt und darüber unlängst einen voluminösen, faszinierenden zweibändigen Wälzer veröffentlicht. Mehr als 10 000 römische Soldaten waren dort im Auftrag Cäsars mehrere Wochen stationiert.
Wenn sie über ihre Ausgrabungen
ins Erzählen kommt, ist es mit dem Klischee,
Archäologie sei doch meist ein undankbares Buddeln nach ein paar
Scherben oder
Knochen schnell vorbei. Ihr Fach werde immer noch viel zu wenig
wertgeschätzt,
findet Hornung. Und das, obwohl dort schon Bachelorstudierende
„richtige
Forschungsarbeiten“ schrieben, weil sie früh an Lehrgrabungen
beteiligt sind.
Gut zwei Dutzend Grabungen im Saarland und den angrenzenden
Regionen – der
Gegend des damaligen Ostgalliens, einem Fokus ihrer Forschungen
– hat Hornung
geleitet. „Egal, wo man hier ein Loch gräbt, findet man etwas
Römisches.“
Ob Hunnenring oder Hermeskeil oder Wadern und Oberlöstern: Die
damals in Nordostgallien
siedelnden Treverer seien deshalb so spannend, weil sie
gewissermaßen an einer
Schnittstelle lebten, die von der Maas über den Rhein und die
Mosel bis zur
Marne reichte, wo sich zu Cäsars Zeiten römische und germanische
Einflüsse
mischten. Traditionell unterhielten sie Kontakte in die
rechtsrheinischen
Gebiete und boten den Römern eine ganze Weile Paroli. In ihrer
erfrischenden
Art drückt die Professorin es so aus: „Die haben keine Revolte
ausgelassen. Wie
bei Asterix und den Galliern ging es bei den Treveraufständen
gegen die Römer
um die eigene Identität.“ Da kommt das in der Endphase des
Gallischen Krieges
errichtete Militärlager in Hermeskeil ins Spiel, dessen
Entdeckung 2010 zum
großen archäologischen Coup der damals noch in Diensten der
Universität Mainz
stehenden Sabine Hornung ward.
Darauf gestoßen war sie über 2006 begonnene Forschungen zum
wenige Kilometer
entfernten Hunnenring bei Nonnweiler – errichtet hatten den
gigantischen Wall
die Treverer. Auch der Hunnenring könnte Hornung zufolge im
Zusammenhang mit
frühen Mobilitätsphänomenen stehen. In dem Fall dürfte es sich
um einen ob
seiner Imposanz im damals unbewaldeten Gelände weithin
sichtbaren keltischen
Ringwall von abschreckender Wirkung gehandelt haben.
Flussnetze hätten unsere Geschichte „durch alle Epochen hindurch
als
Wirtschaftsadern bestimmt“, fasst es Sabine Hornung zusammen.
Infrastruktur
habe die Kulturentwicklung geprägt. Dass an der Obermosel nur
ein kleines Stück
fehlte, um eine Anbindung an die im Herzen Galliens liegenden
Flüsse Saône und
Rhône zu schaffen, erkläre etwa die spätere enge Bindung der
Saar-Lux-Region an
das heutige Nachbarland.
Hornung plant mit Archäologie-Kollegen der Universität Dijon ein
EU-Projekt zu
beantragen, um dem damaligen Einfluss der römischen Eroberungen
auf die
deutsch-französischen Gebiete nachzugehen. Die Zeit unter
römischem Einfluss
habe vier Phasen durchlaufen: Nach ersten Handelskontakten sei
es zur
Okkupation gekommen, die römische Herrschaft dann gefestigt und
später unter
Augustus endgültig konsolidiert worden. „Der hat dazu erst mal
eine
Steuerschätzung gemacht.“ Was damals entstand, nennt Hornung
eine
„Hybridkultur“. Die von Rom kontrollierten Völker wurden ihrer
Identität nicht
beraubt. Rom habe sich eher tolerant gezeigt und ungeachtet
aller formalen
Angleichung eher mit sanfter Hand gelenkt, so sie kooperierten.
Inwiefern der Klima- und Wirtschaftswandel in der Eisenzeit etwa
mit
militärischen Konflikten in Zusammenhang stand, ist eine andere
Frage, die
Hornung, deren Lehrstuhl gerade im Zuge ihrer erfolgreichen
Bleibeverhandlungen
zur W3-Professur ausgebaut wurde, umtreibt. Ihren Ruf an die
Freie Universität
Berlin lehnte sie, wie sie freimütig erzählt, nicht zuletzt
deshalb ab, weil
sie an der Universität des Saarlandes gerne das „ernten“ möchte,
was sie seit
2018 hier aufgebaut hat. „Damals liefen die Rechner hier noch
auf Windows 98“,
erinnert sie sich.
Die Saarbrücker Archäologie, die früher zu den renommiertesten
in Deutschland
gehörte, war seit Mitte der 2000er nahezu verwaist. Zuvor war
ein Lehrstuhl
nach dem anderen weggefallen. Gut ein Jahrzehnt lang gab es dann
bis zu Sabine
Hornungs Berufung 2018 nur Vertretungsprofessuren. Nach und nach
modernisierte
sie die Fachrichtung gehörig. Was ihr Feld, die
Landschaftsarchäologie, angeht,
spielen dort heute geophysikalische Verfahren zum Auffinden
unterirdischer
Artefakte wie auch statistische Methoden zur Datierung und
Auswertung von
Funden eine maßgebliche Rolle.
„Viel Digitalisierung und viel Praxisnähe“ zeichne schon den
Bachelorstudiengang
aus. Die Resonanz spricht für sich: 70 Archäologie-Studierende,
dazu gut 40 in
den Altertumswissenschaften plus gut zehn Doktoranden. Was die
digitale
Archäologie und die Vernetzung mit anderen Forschungsgruppen in
diesem Feld
anbelange, formuliert es Hornung, „sind wir mit unserem Konzept
ziemlich
alleine in Deutschland“. Digitale Methoden „in voller Breite ab
Semester eins,
das macht sonst niemand“. Auch mit Blick auf die Großregion ist
das bedeutsam,
weil es in Trier und Luxemburg keine universitäre Vor- und
Frühgeschichte gibt.
Glücklicherweise ist seit Ende 2023 auch der zweite, zuvor fünf
Jahre lang
vakante Saarbrücker Archäologie-Lehrstuhl wieder besetzt:
Katharina Meinecke,
zuvor Juniorprofessorin in Leipzig, deckt den Part der
klassischen Archäologie
ab und verfolgt mit Blick auf Bild- und Objektdaten denselben
digitalen Ansatz
wie Sabine Hornung.
Wenn die 54-Jährige richtig ins Reden kommt und von ihren
Hermeskeiler
Recherchen erzählt, begreift man nicht nur, wie viel Archäologie
mit unserem
Heute zu tun hat, sondern auch, wie viel Logik und
detektivisches Gespür mit im
Spiel sind. Als sie anhand von Pflanzenresten und Pollen etwa
herausfand, dass
die Römer ihr Militärlager vor der Erntezeit errichtet haben
müssen, begann sie
anhand der Kopfzahl der Armee, der Bodenfruchtbarkeit und der
Pollenprofile der
Landschaft den Nahrungsbedarf zu errechnen. Münz- und
Keramikfunde erhärteten
die These, dass die Truppen aus den belagerten keltischen
Siedlungen
Nahrungsmittel abzogen. Die Militärpräsenz löste unter der
einheimischen
Bevölkerung Hungersnöte aus, so Hornung.
Hornung untersuchte daraufhin etwa, was sich anhand
aufgefundener Handmühlen
über den Verlauf der römischen Feldzüge schlussfolgern lässt.
Oder auch, was
sich aus Bodenproben römischer Abfallgruben noch Jahrtausende
später mittels
Biomarkern über die Ernährung der Soldaten und damit die
regionale
Viehwirtschaft in den Belagerungsgebieten ableiten lässt. Anhand
von
Schlachtabfällen ließ sich etwa das Leben im in seinen
Hochzeiten über 30
Hektar großen Militärlager genauer rekonstruieren. Genauso, wie
sich laut
Hornung auch nach 2000 Jahren noch sehen lasse, „wenn da jemand
versehentlich
seinen Nachttopf statt in der Latrine in der Abfallgrube
ausgeleert hat“.
Faszinierend.
Auch für die Studierenden. Zumal die Saarbrücker Archäologie
auch eng mit dem
Landesdenkmalamt zusammenarbeitet. Ein Denkmalinventar soll auf
Basis
gesammelter digitaler Landschaftsdaten entstehen. Weil dem Amt
das Personal zur
Auswertung fehlt, stellen die Studis „die Task Force“. Sie
sammeln
Praxiserfahrung und das Denkmalamt bekommt eine Gesamtübersicht
über die
Denkmale der Region. „Diese Art von Zusammenarbeit ist
superwichtig“, meint
Sabine Hornung. Wer wollte ihr da widersprechen?
Date: 2025/09/08 09:22:19
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
heute in der Saarbrücker Zeitung, Regionalteil St. Wendel
Landkreis lädt zum Tag der offenen Tür
Der Landkreis St. Wendel lädt zum Tag
der offenen
Tür: am Freitag, 12. September, 9 bis 15 Uhr, Mommstraße 21-31,
St. Wendel.
Ämter der Landkreis-Verwaltung präsentieren sich, informieren über
ihre
Tätigkeit und Projekte. Zudem gibt es auch Mitmachangebote. Um
13.30 Uhr wird
eine Führung durch das historische Landratsamtsgebäude angeboten.
Zeitgleich mit dem Tag der offenen Tür begeht der Landkreis auch
sein 190-jähriges
Bestehen. Daher beteiligen sich auch Heimatkundevereine aus der
Region, die
ihre Arbeit und Projekte vorstellen.
--------------------
Ein Landkreis schreibt Geschichte(n)
Seit 190 Jahren gibt es den Landkreis St. Wendel. Das wird am
Freitag gefeiert.
Der heutige Landrat Udo Recktenwald (CDU) gibt einen Einblick in
die bewegte
Geschichte des Kreises, der 1835 aus dem Fürstentum Lichtenberg
hervorgegangen
ist.
St. Wendel(red) Der Gang der Geschichte ist von vielen
Faktoren
abhängig, von inneren und äußeren, von den jeweiligen Strukturen,
von Zufällen.
Der Mensch selbst, schrieb der deutsche Historiker Imanuel Geiss
1970, könne
allenfalls der Zeit „den eigenen persönlichen Stempel“ aufdrücken.
Im Großen
wie im Kleinen. „Dies gilt auch für die Geschichte unseres
Landkreises“, sagt
der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU). Denn der
Landkreis St. Wendel
feiert in diesem Jahr sein 190-jähriges Bestehen. Grund
genug, einen
Blick in die Vergangenheit zu wagen, exemplarisch am Wirken der
bisherigen
Landräte. „Die Landräte sind das Gesicht eines Kreises, aber nicht
die
einzigen, die eine Region gestalten: Kommunalpolitiker,
Bürgermeister,
Ehrenamtliche in Verbänden. Männer wie Frauen“, ergänzt
Recktenwald.
Der Landkreis St. Wendel ging aus dem
Fürstentum
Lichtenberg hervor. Diese Coburger Exklave verkauft Fürst Ernst
I., der sie als
Belohnung für seine Teilnahme an den Befreiungskriegen gegen
Napoleon erhielt,
1834/35 an Preußen. Recktenwald erklärt: „Das Fürstentum war
zusammengewürfelt
aus verschiedenen Gemeinden einstiger französischer Kantone und
reichte bis in
die heutigen Landkreise Birkenfeld und Kusel.“ Verwaltungssitz
Lichtenbergs und
dann des preußischen Kreises St. Wendel wurde die Stadt
St. Wendel.
Dabei war es um den Ruf Preußens im St. Wendeler Land nicht
allzu gut
bestellt. Die neuen Untertanen für ihr neues Vaterland zu
begeistern, versuchte
der erste preußische Landrat Theodor Erasmus Engelmann. Etwa durch
den Abdruck
einer leicht verständlichen Geschichte Preußens im St. Wendeler
Volksblatt.
1848 wurde Engelmann strafversetzt, da er offene
Sympathie für die
liberale deutschen Einigungsbewegung zeigte. Sein Nachfolger: Karl
Hermann
Rumschöttel.
Der Landrat mit der bisher längsten Amtszeit: von 1848 bis 1885.
Der St. Wendeler
Stadthistoriker Max Müller (1862–1937) fällt ein wenig
schmeichelhaftes
Urteil über Rumschöttel: „Seine Förmlichkeit und Bürokratie
stießen die
Menschen ab, die er innerlich gewinnen wollte.“ Doch versuchte er,
den
ländlichen Kreis wirtschaftlich nach vorne zu bringen. So wurde
etwa die
Rhein-Nahe-Bahn während seiner Amtszeit gebaut. Vier weitere
Preußen folgten
Rumschöttel im St. Wendeler
Landratsamt: Vom König
ernannt, hatten sie vor allem zu verwalten, Vorgaben umzusetzen.
Ihnen zur
Seite stand der Kreistag, nach dem Dreiklassenwahlrecht besetzt.
Rein männliche
Gremien, rein männliche Wahlen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kreis St. Wendel geteilt: Der
Stammkreis fiel
an das Saargebiet, das bis 1935 unter Völkerbundsverwaltung stand,
der Restkreis
an Deutschland. „Zu einer ‚Widervereinigung‘ kam es nie, auch wenn
die Menschen
beiderseits der neuen Grenze, die auch eine Zollgrenze war, dies
gerne gesehen
hätten“, sagt Recktenwald. Im Saargebiet wurden die Landräte
weiterhin ernannt,
nun von der Regierungskommission, der Kreistag allerdings frei
gewählt. „Nun
auch endlich von Frauen, was längst überfällig war“, sagt
Recktenwald.
Die beiden Landräte der Nachkriegszeit, Karl Alfred Friedrich und
Franz
Schmitt, standen vor gewaltigen Herausforderungen: Armut,
Arbeitslosigkeit, die
Folgen des Krieges. Zudem immer wieder die nationale Frage,
fühlten sich doch
viele Einwohner des Saargebietes als Deutsche. Auch im St. Wendeler
Land. 1935 stimmten sie ab, wie es die Friedensverträge
vorsahen: Soll
das Saargebiet Teil Deutschlands, Frankreichs oder der aktuelle
Zustand
beibehalten werden? 90,4 Prozent der Bewohner des Saargebietes
entschieden sich
für Deutschland. Im Kreis Sankt Wendel waren es sogar 94,7 Prozent
– für ein
Deutschland, in dem mittlerweile die Nazis herrschten.
„Und so spannte auch hier der verbrecherische Staat sein
totalitäres Netz, fand
willige Helfer, Mitläufer, Zuschauer. Und Opfer“, sagt
Recktenwald. An der
Spitze des Landkreises stand seit 1935 Leo Lorscheider, von den
Nazis zum Landrat
ernannt. Er führte aus, gab Befehle weiter, war damit Teil des
Systems – weil
er musste, nicht anders konnte oder wollte? Wie tief Lorscheider
in die
Diktatur verstrickt war, muss und sollte noch genauer erforscht
werden. 1943
wurde die Verwaltung des Landkreises kriegsbedingt still-, mit dem
Landkreises
Ottweiler zusammengelegt.
„Die Landräte sind das Gesicht eines Kreises, aber nicht die
einzigen, die eine
Region gestalten: Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Ehrenamtliche
in Verbänden.
Männer wie Frauen.“
Kriegsende 1945. Eine Zeit der Wirren. Ordnung musste hergestellt,
die
Bevölkerung versorgt, die Verwaltungen aufgebaut werden. Frei vom
braunen
Terror. Die französische Militärverwaltung sorgte dafür, dass der
Landkreis
Sankt Wendel wieder eigenständig wurde. Und für
Gebietserweiterungen: Bis 1947
nahm der Kreis fast die Form an, die er bis heute hat. Nach dem
Krieg war der
Kreis Teil des autonomen Saarstaates.
Die Landräte werden weiterhin ernannt. Wie Paul Schütz, der von
1946 bis 1961
das Amt innehatte. Somit die „kleine Wiedervereinigung“
miterlebte, den
Anschluss des Saarlandes an Westdeutschland. Dafür sprach er sich
bereits 1955
aus, öffentlich, wurde deswegen seines Amtes enthoben, war, nach
der Auflösung
des saarländischen Landtags, kurz Innenminister, bevor er im
Januar 1956 wieder
in das Landratsamt einzog. Schütz galt als sehr heimatverbunden.
„Ihm ist es zu
verdanken, dass die Kreisverwaltung seit 1948 ein Heimatbuch
herausgibt“, erläutert
Recktenwald.
Eine Tradition, die seine Nachfolger fortsetzten. Etwa Werner
Zeyer, von 1961
bis 1972 Landrat. Zeyer gilt zudem als Vater des Bostalsees. Denn
während
seiner Amtszeit war die Trinkwasserversorgung ein immer
wiederkehrendes Thema.
Recktenwald: „Unter anderem wurde das Anlegen eines Stausees
diskutiert. Dabei
kam Landrat Zeyer ein geradezu bahnbrechender Gedanke: Kein
normaler Stausee,
sondern ein Freizeitsee soll gebaut werden.“ Um Tourismus und
Wirtschaft zu
fördern. Gemeinsam mit dem damaligen Amtsvorsteher von Nohfelden,
Hermann
Scheid, stritt er leidenschaftlich für seine Idee, auch gegen
Widerstände. Als
dann endlich 1973 der Spatenstich für den Bau des Bostalsees
anstand, war auch
Zeyer da, jedoch nicht als Landrat, sondern mittlerweile als
Bundestagsabgeordneter. 1979 sollte er saarländischer
Ministerpräsident werden.
Zeyers Nachfolger: Gerhard Breit. „Er war nur 14 Monate im Amt –
doch waren es
entscheidende Monate für den Landkreis“, sagt Recktenwald. Denn
nicht nur der
Bau des Bostalsees beschäftigte den Kreis, sondern auch die
saarländische
Gebiets- und Verwaltungsreform. Recktenwald: „Die Diskussion um
eine
Zusammenlegung von Landkreisen begann bereits unter Zeyer.
Teilweise stand das
Fortbestehen unseres Landkreises auf dem Spiel. Doch setzten sich
die Sankt
Wendeler gemeinsam für ihre Heimat ein – und hatten am Ende
Erfolg.“ Breit
wurde 1974 ins Innenministerium abberufen, ihm folgte Waldemar
Marner. Seiner
Ernennung musste der Kreistag, seit 1956 frei gewählt, zustimmen.
Und 1986 den
Landrat wählen, eine Gesetzesänderung machte es möglich. Der
einzige Kandidat
damals: Waldemar Marner, der altersbedingt 1992 aus dem Amt
schied.
Das zweite und letzte Mal wählte der Kreistag den Landrat 1991 und
stimmte
mehrheitlich für Franz Josef Schumann. Diesmal gab es einen
Gegenkandidaten.
Wie auch bei Schumanns Wiederwahl 2001 – der ersten direkten Wahl
des Landrats.
Für Schumann stimmten 70,6 Prozent. Schumanns Nachfolger seit
2008: Udo
Recktenwald, 2007, 2015 und 2024 direkt gewählt. „Die Geschichte
zeigt, dass
Landkreise insbesondere heute unverzichtbar sind: Als Scharnier
zwischen
Gemeinde und Land, die Aufgaben übernehmen, die Gemeinden alleine
nicht stemmen
können und bei denen das Land zu weit weg ist“, ist Recktenwald
überzeugt. Vor
allem im sozialen Bereich, der von Beginn an die zentrale Aufgabe
war. Eine
Aufgabe, die stetig wuchs, wie auch die Ansprüche. Nicht nur im
sozialen
Bereich.
Bedeutend seien Landkreise heutzutage auch für das demokratische
Gemeinwesen:
„Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen in freien Wahlen selbst, was
in ihrer
Heimat passiert“, sagt Recktenwald. Was die Geschichte auch zeige:
die
Veränderung des Selbstverständnisses. „Galten Landkreise früher
lediglich als
Verwaltungseinheiten, so wurden sie immer mehr zu einem
Identitätsangebot. Und
dies gilt insbesondere für unseren Landkreis, der nicht nur einmal
um sein
Fortbestehen bangte“, ist Recktenwald überzeugt. Ein
Identitätsangebot, das es
seit mittlerweile 190 Jahren gibt. Das bestimmt und gestaltet
wurde durch innere
und äußere Faktoren, durch die Strukturen, durch die Menschen vor
Ort. Und
bisher von 16 Landräten mit ihren Kreistagen.
Eine ausführliche Darstellung der Landräte des Landkreises Sankt
Wendel gibt es
im Internet unter: www.landkreis-st-wendel.de
Date: 2025/09/08 16:11:02
From: gerald-sabine . linn <gerald-sabine.linn(a)t-online.de>
heute in der Saarbrücker Zeitung, Regionalteil St. Wendel
Landkreis lädt zum Tag der offenen Tür
Der Landkreis St. Wendel lädt zum Tag der offenen Tür: am Freitag, 12. September, 9 bis 15 Uhr, Mommstraße 21-31, St. Wendel. Ämter der Landkreis-Verwaltung präsentieren sich, informieren über ihre Tätigkeit und Projekte. Zudem gibt es auch Mitmachangebote. Um 13.30 Uhr wird eine Führung durch das historische Landratsamtsgebäude angeboten.
Zeitgleich mit dem Tag der offenen Tür begeht der Landkreis auch sein 190-jähriges Bestehen. Daher beteiligen sich auch Heimatkundevereine aus der Region, die ihre Arbeit und Projekte vorstellen.
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Ein Landkreis schreibt Geschichte(n)
Seit 190 Jahren gibt es den Landkreis St. Wendel. Das wird am Freitag gefeiert. Der heutige Landrat Udo Recktenwald (CDU) gibt einen Einblick in die bewegte Geschichte des Kreises, der 1835 aus dem Fürstentum Lichtenberg hervorgegangen ist.
St. Wendel(red) Der Gang der Geschichte ist von vielen Faktoren abhängig, von inneren und äußeren, von den jeweiligen Strukturen, von Zufällen. Der Mensch selbst, schrieb der deutsche Historiker Imanuel Geiss 1970, könne allenfalls der Zeit „den eigenen persönlichen Stempel“ aufdrücken. Im Großen wie im Kleinen. „Dies gilt auch für die Geschichte unseres Landkreises“, sagt der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU). Denn der Landkreis St. Wendel feiert in diesem Jahr sein 190-jähriges Bestehen. Grund genug, einen Blick in die Vergangenheit zu wagen, exemplarisch am Wirken der bisherigen Landräte. „Die Landräte sind das Gesicht eines Kreises, aber nicht die einzigen, die eine Region gestalten: Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Ehrenamtliche in Verbänden. Männer wie Frauen“, ergänzt Recktenwald.
Der Landkreis St. Wendel ging aus dem Fürstentum Lichtenberg hervor. Diese Coburger Exklave verkauft Fürst Ernst I., der sie als Belohnung für seine Teilnahme an den Befreiungskriegen gegen Napoleon erhielt, 1834/35 an Preußen. Recktenwald erklärt: „Das Fürstentum war zusammengewürfelt aus verschiedenen Gemeinden einstiger französischer Kantone und reichte bis in die heutigen Landkreise Birkenfeld und Kusel.“ Verwaltungssitz Lichtenbergs und dann des preußischen Kreises St. Wendel wurde die Stadt St. Wendel. Dabei war es um den Ruf Preußens im St. Wendeler Land nicht allzu gut bestellt. Die neuen Untertanen für ihr neues Vaterland zu begeistern, versuchte der erste preußische Landrat Theodor Erasmus Engelmann. Etwa durch den Abdruck einer leicht verständlichen Geschichte Preußens im St. Wendeler Volksblatt. 1848 wurde Engelmann strafversetzt, da er offene Sympathie für die liberale deutschen Einigungsbewegung zeigte. Sein Nachfolger: Karl Hermann Rumschöttel.
Der Landrat mit der bisher längsten Amtszeit: von 1848 bis 1885. Der St. Wendeler Stadthistoriker Max Müller (1862–1937) fällt ein wenig schmeichelhaftes Urteil über Rumschöttel: „Seine Förmlichkeit und Bürokratie stießen die Menschen ab, die er innerlich gewinnen wollte.“ Doch versuchte er, den ländlichen Kreis wirtschaftlich nach vorne zu bringen. So wurde etwa die Rhein-Nahe-Bahn während seiner Amtszeit gebaut. Vier weitere Preußen folgten Rumschöttel im St. Wendeler Landratsamt: Vom König ernannt, hatten sie vor allem zu verwalten, Vorgaben umzusetzen. Ihnen zur Seite stand der Kreistag, nach dem Dreiklassenwahlrecht besetzt. Rein männliche Gremien, rein männliche Wahlen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kreis St. Wendel geteilt: Der Stammkreis fiel an das Saargebiet, das bis 1935 unter Völkerbundsverwaltung stand, der Restkreis an Deutschland. „Zu einer ‚Widervereinigung‘ kam es nie, auch wenn die Menschen beiderseits der neuen Grenze, die auch eine Zollgrenze war, dies gerne gesehen hätten“, sagt Recktenwald. Im Saargebiet wurden die Landräte weiterhin ernannt, nun von der Regierungskommission, der Kreistag allerdings frei gewählt. „Nun auch endlich von Frauen, was längst überfällig war“, sagt Recktenwald.
Die beiden Landräte der Nachkriegszeit, Karl Alfred Friedrich und Franz Schmitt, standen vor gewaltigen Herausforderungen: Armut, Arbeitslosigkeit, die Folgen des Krieges. Zudem immer wieder die nationale Frage, fühlten sich doch viele Einwohner des Saargebietes als Deutsche. Auch im St. Wendeler Land. 1935 stimmten sie ab, wie es die Friedensverträge vorsahen: Soll das Saargebiet Teil Deutschlands, Frankreichs oder der aktuelle Zustand beibehalten werden? 90,4 Prozent der Bewohner des Saargebietes entschieden sich für Deutschland. Im Kreis Sankt Wendel waren es sogar 94,7 Prozent – für ein Deutschland, in dem mittlerweile die Nazis herrschten.
„Und so spannte auch hier der verbrecherische Staat sein totalitäres Netz, fand willige Helfer, Mitläufer, Zuschauer. Und Opfer“, sagt Recktenwald. An der Spitze des Landkreises stand seit 1935 Leo Lorscheider, von den Nazis zum Landrat ernannt. Er führte aus, gab Befehle weiter, war damit Teil des Systems – weil er musste, nicht anders konnte oder wollte? Wie tief Lorscheider in die Diktatur verstrickt war, muss und sollte noch genauer erforscht werden. 1943 wurde die Verwaltung des Landkreises kriegsbedingt still-, mit dem Landkreises Ottweiler zusammengelegt.
„Die Landräte sind das Gesicht eines Kreises, aber nicht die einzigen, die eine Region gestalten: Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Ehrenamtliche in Verbänden. Männer wie Frauen.“
Kriegsende 1945. Eine Zeit der Wirren. Ordnung musste hergestellt, die Bevölkerung versorgt, die Verwaltungen aufgebaut werden. Frei vom braunen Terror. Die französische Militärverwaltung sorgte dafür, dass der Landkreis Sankt Wendel wieder eigenständig wurde. Und für Gebietserweiterungen: Bis 1947 nahm der Kreis fast die Form an, die er bis heute hat. Nach dem Krieg war der Kreis Teil des autonomen Saarstaates.
Die Landräte werden weiterhin ernannt. Wie Paul Schütz, der von 1946 bis 1961 das Amt innehatte. Somit die „kleine Wiedervereinigung“ miterlebte, den Anschluss des Saarlandes an Westdeutschland. Dafür sprach er sich bereits 1955 aus, öffentlich, wurde deswegen seines Amtes enthoben, war, nach der Auflösung des saarländischen Landtags, kurz Innenminister, bevor er im Januar 1956 wieder in das Landratsamt einzog. Schütz galt als sehr heimatverbunden. „Ihm ist es zu verdanken, dass die Kreisverwaltung seit 1948 ein Heimatbuch herausgibt“, erläutert Recktenwald.
Eine Tradition, die seine Nachfolger fortsetzten. Etwa Werner Zeyer, von 1961 bis 1972 Landrat. Zeyer gilt zudem als Vater des Bostalsees. Denn während seiner Amtszeit war die Trinkwasserversorgung ein immer wiederkehrendes Thema. Recktenwald: „Unter anderem wurde das Anlegen eines Stausees diskutiert. Dabei kam Landrat Zeyer ein geradezu bahnbrechender Gedanke: Kein normaler Stausee, sondern ein Freizeitsee soll gebaut werden.“ Um Tourismus und Wirtschaft zu fördern. Gemeinsam mit dem damaligen Amtsvorsteher von Nohfelden, Hermann Scheid, stritt er leidenschaftlich für seine Idee, auch gegen Widerstände. Als dann endlich 1973 der Spatenstich für den Bau des Bostalsees anstand, war auch Zeyer da, jedoch nicht als Landrat, sondern mittlerweile als Bundestagsabgeordneter. 1979 sollte er saarländischer Ministerpräsident werden.
Zeyers Nachfolger: Gerhard Breit. „Er war nur 14 Monate im Amt – doch waren es entscheidende Monate für den Landkreis“, sagt Recktenwald. Denn nicht nur der Bau des Bostalsees beschäftigte den Kreis, sondern auch die saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform. Recktenwald: „Die Diskussion um eine Zusammenlegung von Landkreisen begann bereits unter Zeyer. Teilweise stand das Fortbestehen unseres Landkreises auf dem Spiel. Doch setzten sich die Sankt Wendeler gemeinsam für ihre Heimat ein – und hatten am Ende Erfolg.“ Breit wurde 1974 ins Innenministerium abberufen, ihm folgte Waldemar Marner. Seiner Ernennung musste der Kreistag, seit 1956 frei gewählt, zustimmen. Und 1986 den Landrat wählen, eine Gesetzesänderung machte es möglich. Der einzige Kandidat damals: Waldemar Marner, der altersbedingt 1992 aus dem Amt schied.
Das zweite und letzte Mal wählte der Kreistag den Landrat 1991 und stimmte mehrheitlich für Franz Josef Schumann. Diesmal gab es einen Gegenkandidaten. Wie auch bei Schumanns Wiederwahl 2001 – der ersten direkten Wahl des Landrats. Für Schumann stimmten 70,6 Prozent. Schumanns Nachfolger seit 2008: Udo Recktenwald, 2007, 2015 und 2024 direkt gewählt. „Die Geschichte zeigt, dass Landkreise insbesondere heute unverzichtbar sind: Als Scharnier zwischen Gemeinde und Land, die Aufgaben übernehmen, die Gemeinden alleine nicht stemmen können und bei denen das Land zu weit weg ist“, ist Recktenwald überzeugt. Vor allem im sozialen Bereich, der von Beginn an die zentrale Aufgabe war. Eine Aufgabe, die stetig wuchs, wie auch die Ansprüche. Nicht nur im sozialen Bereich.
Bedeutend seien Landkreise heutzutage auch für das demokratische Gemeinwesen: „Die Bürgerinnen und Bürger bestimmen in freien Wahlen selbst, was in ihrer Heimat passiert“, sagt Recktenwald. Was die Geschichte auch zeige: die Veränderung des Selbstverständnisses. „Galten Landkreise früher lediglich als Verwaltungseinheiten, so wurden sie immer mehr zu einem Identitätsangebot. Und dies gilt insbesondere für unseren Landkreis, der nicht nur einmal um sein Fortbestehen bangte“, ist Recktenwald überzeugt. Ein Identitätsangebot, das es seit mittlerweile 190 Jahren gibt. Das bestimmt und gestaltet wurde durch innere und äußere Faktoren, durch die Strukturen, durch die Menschen vor Ort. Und bisher von 16 Landräten mit ihren Kreistagen.
Eine ausführliche Darstellung der Landräte des Landkreises Sankt Wendel gibt es im Internet unter: www.landkreis-st-wendel.de
Date: 2025/09/09 16:24:20
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Salve,
heute abend (Dienstag) berichtet der Aktuelle Bericht im Saarländischen Rundfunk über den Tag des Offenen Denkmals am nächsten Sonntag. Da kommen wir in Alsfassen auch drin vor.
Roland Geiger
Date: 2025/09/09 22:20:34
From: Pater Wendelinus <p.wendelinus(a)abtei-tholey.de>
Sehr schöner Beitrag! + Wendelinus __________________________________________________________________________________________ Abt Wendelinus Naumann OSB Benediktinerabtei St. Mauritius Im Kloster 11 66636 Tholey Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net <regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net> Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar Salve, heute abend (Dienstag) berichtet der Aktuelle Bericht im Saarländischen Rundfunk über den Tag des Offenen Denkmals am nächsten Sonntag. Da kommen wir in Alsfassen auch drin vor. Roland Geiger |
Date: 2025/09/10 01:30:30
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Moin,für alle, die den SR nicht kriegen, hier der Link zum Film von Alexander Groß vom SR über den Tag des Offenen Denkmals am nächsten Sonntag, u.a. bei uns zuhause:
=> https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=157741 Es beginnt bei Minute 21:24 -- Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de
Date: 2025/09/10 10:16:00
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
heute in der Saarbrücker Zeitung, Regionalteil
St. Wendel
Was vermutlich nicht jeder über Auersmacher weiß
Auersmacher (leh) Alan Moorehead, ein Kriegsberichterstatter der
Alliierten aus
London, war zu Beginn 1945 auf dem Weg von der Provence an den
Rhein. Nachdem
er das Elsass durchquert hatte, fuhr er in die Saargegend hinauf.
„In einem Ort
namens Auersmacher, der gerade von unseren Truppen eingenommen
worden war,
verließen wir die Straße und gingen zu Fuß in die Hügel“, schreibt
Moorehead in
seinem Buch Eclipse, das 1948 erschien. Darin widmete er dem
Auersmacher
Apfelkuchen ein ganzes Kapitel. „In einer kleinen Mulde fanden wir
den Eingang
eines alten Bergwerksstollens. Und darin entdeckten wir etwas
Bemerkenswertes:
Etwa fünfzig Frauen und Kinder lebten seit über drei Monaten dort
unten –
versteckt vor dem Krieg. Sie hatten ihr ganzes Hab und Gut
mitgebracht:
Haustiere, Kleidung, Möbel, Küchenutensilien. Sogar ein paar
Hühner pickten
zwischen ihnen herum. Ein oder zwei Ziegen standen angeleint im
Halbdunkel. Es
war kalt, eng und feucht, aber es herrschte eine fast berührende
Ordnung“,
beschreibt Moorehead die Situation im Auersmacher
Kalkstein-Bergwerk, das die
Bevölkerung im Krieg zum Schutz vor Luftangriffen aufsuchte.
Die Erwachsenen rauchten dankbar unsere Zigaretten. In einer der
Nischen hatte
eine alte Frau aus ein paar Steinen, einem Gitterrost und einem
verbeulten
Kochtopf eine kleine Küche gebaut. Sie backte Apfelkuchen. Als sie
mich sah,
winkte sie mir freundlich zu und bot mir ein Stück an. Ich nahm
es. Es war
warm, weich und süß. Und in diesem Moment – der für mich so voller
Menschlichkeit war – hatte ich nicht das Gefühl, dass ich
irgendetwas Falsches
tat“, geht es in dem Buch weiter.
Der Kontakt zur einheimischen Bevölkerung war verboten. Als
Moorehead die Szene
in Auersmacher in seine Kriegsberichterstattung einbaute, wurde
sie von einem
Zensor namens Howell sofort zensiert. „Ich habe mit ihm darüber
gestritten. Für
mich war dieser Moment kein politisches Statement, sondern eine
Wahrheit.
Etwas, das man nicht unterschlagen darf, nur weil es gerade nicht
ins Bild
passt“, schreibt Moorehead. „Diese Apfelkuchen-Szene steht für
Würde im Elend,
für Freundlichkeit trotz Entbehrung, für eine Art von Frieden, der
selbst in
der Dunkelheit eines Stollens aufleuchten kann. Und wenn ich sie
heute erzähle,
dann nicht, um Sympathie für den Feind zu wecken, sondern um
Menschlichkeit
sichtbar zu machen, wo man sie am wenigsten erwartet“, erzählt der
gebürtige
Australier, der 1983 in London starb.
An die alte Frau aus Auersmacher dachte er auch nach dem Krieg
noch oft zurück.
„Es war ein Akt von Menschlichkeit. Kein politisches Statement.
Kein Fehler.
Kein Tabubruch. Und doch – für den Zensor Howell war es zu viel.
Zu gefährlich.
Zu ehrlich. Was ihn störte, war nicht der Kuchen selbst, sondern
was er
bedeutete: Dass es auf der anderen Seite des Krieges nicht nur
Feinde gab,
sondern Menschen. Dass man sich in den dunkelsten Stunden nicht
immer von
seiner schlimmsten Seite zeigt. Dass Mitgefühl manchmal einfach
geschieht –
selbst da, wo es nicht erlaubt ist.
Ich fragte mich: Was darf man zeigen? Was darf man fühlen? Und:
Wenn ich nicht
einmal über ein Stück Apfelkuchen schreiben darf – worüber dann?
Für mich wurde
dieser Moment zum Symbol. Nicht für politische Schwäche, sondern
für eine
Wahrheit, die man nicht zensieren kann: Dass selbst im Krieg etwas
bleibt, das
nicht zerstört werden kann. Etwas, das Wärme spendet, selbst im
kalten Schlamm
eines Bergwerksstollens. Etwas, das Hoffnung gibt – wenn alles
andere verloren
scheint. Und so schrieb ich es doch auf. Nicht für die Zensoren.
Nicht für die
Öffentlichkeit. Sondern für mich. Und vielleicht für dich, der das
eines Tages
liest und sich fragt, was es heißt, ein Mensch zu sein im Krieg“,
schreibt Alan
Moorehead.
---------------------------
Anmerkung: Mir scheint, es gibt keine Übersetzung des Buches
„Eclipse“ ins
Deutsche. Bei amazon habe ich eine englische Ausgabe gefunden. Bin
gespannt.
=>
https://www.amazon.de/Eclipse-Second-World-War-Voices/dp/0552179124
Über den Autor gibts eine wikipedia-Seite:
=> https://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Moorehead
Ich frage mich natürlich, warum dieser Hinweis
im Zeitungsartikel fehlt.
Roland Geiger
Date: 2025/09/10 11:15:02
From: Christa Lippold <franzundchrista(a)t-online.de>
Das ist eine sehr gute Geschichte. Moorhead hat ja offensichtlich Zigaretten angeboten. Das haben die kriegsmüden Frauen als Friedensangebot aufgefasst und mit dem Stück Apfelkuchen erwidert. Beide Seiten steckten in einem System von Freund und Feind. Und beide wollten da raus! Von meinem/meiner Galaxy gesendet -------- Ursprüngliche Nachricht -------- Von: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net> Datum: 10.09.25 10:26 (GMT+01:00) An: Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net> Betreff: [Regionalforum-Saar] nicht nur über Auersmacher heute in der Saarbrücker Zeitung, Regionalteil
St. Wendel Über den Autor gibts eine wikipedia-Seite: Ich frage mich natürlich, warum dieser Hinweis
im Zeitungsartikel fehlt. |
Date: 2025/09/11 08:49:30
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
heute in der SZ, St. Wendeler Teil
St. Wendel(red) Der Landkreis Sankt Wendel lädt zum Tag der offenen Tür ein am Freitag, 12. September, 9 bis 15 Uhr. Während des Tages der offenen Tür präsentieren sich Ämter der Kreis-Verwaltung, informieren über ihre Tätigkeit und Projekte, zudem gibt es auch Mitmachangebote, so heißt es in der Ankündigung. Um 13.30 Uhr wird eine Führung durch das historische Landratsamt angeboten. Treffpunkt: Glaspavillon zwischen den Gebäuden Mommstraße 21 und 23. Das historische Gebäude ist seit 1901 Sitz der Kreisverwaltung. Vor wenigen Jahren wurde es saniert. Zeitgleich mit dem Tag der offenen Tür begeht der Landkreis auch sein 190-jähriges Bestehen. Daher beteiligen sich auch Heimatkundevereine aus der Region, die ihre Arbeit und Projekte vorstellen.
https://www.landkreis-st.wendel.de
Date: 2025/09/11 08:59:23
From: Hans-Joachim Hoffmann via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Tag des offenen Denkmals
Alter katholischer Friedhof Neumünster – ein „wert-volles“ Ensemble sepulkraler Zeugnisse
Ein kulturhistorisches Kleinod in Ottweiler
Dem vielfältigen sepulkralen Erbe des Saarraumes fügt der alte katholische Friedhof Neumünster mit einer seltenen Besonderheit ein weiteres Element hinzu: einen während der Zeit des Nationalsozialismus errichteten Kreuzweg, dessen einzelne Stationen zugleich Grabmale sind. Solche Gräberkreuzwege lassen sich deutschlandweit nur vereinzelt finden und stehen bislang kaum im Fokus der Forschung. Der 1835 eröffnete, mehrfach erweiterte und zuletzt 2006 belegte Friedhof am Ostrand der Stadt hat zudem noch große Teile seiner historischen Umfassungsmauer bewahrt, eine kleine Trauerhalle aus den 1930er Jahren, ein Priestergemeinschaftsgrab mit regional bekannten Persönlichkeiten wie dem politisch und kirchenhistorisch engagierten Pfarrer Johann Anton Joseph Hansen (1801–1875), sowie noch einzelne bedeutsame Familiengräber. Bemerkenswert sind auch die Denkmäler und Gräber der Kriege 1870-71, 1914-18 und 1939-45.
Die KVHS Ottweiler bietet in Kooperation mit dem Landesdenkmalamt, dem Stadtmuseum Ottweiler und dem Heimat- und Kulturverein Ottweiler bietet das Landesdenkmalamt am Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ zwei Führungen an:
Wann: Sonntag, den 14. September, 11.00 Uhr und 16.00 Uhr
Ort: ehemaliger katholischer Friedhof Neumünster, 66564 Ottweiler, Friedhofstraße
Referenten: Hans-Joachim Hoffmann, Hans Werner Büchel und Dr. Rainer Knauf, Landesdenkmalamt
Anmeldung: KVHS Ottweiler 06824 – 906 5335 - kvhs-neunkirchen.de
Eine Anmeldung ist erwünscht, eine Teilnahme ist aber auch ohne Anmeldung möglich.
Date: 2025/09/13 09:16:09
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Tag des
Offenen Denkmals 2025
Morgen in St. Wendel, Alsfassener Straße 17
Von 9 bis 18 Uhr.
Ein paar Besonderheiten:
Morgen früh um 10 kommt der Landrat, dann machen wir eine
Scheckübergabe aus
den Erlösen von der Sonnenaufgangswanderung am 15. August.
Mittags um drei bis halb vier spielt die Musiklehrerin Eva
Mörsdorf aus
Alsfassen auf ihrer Gitarre auf.
In Rolands „Büro“ kann man sich über Familienforschung
informieren - das macht
Elisabeth Mendel, stellv. Vorsitzende der
Arbeitsgemeinschaft für Saarländische
Familienkunde (ASF).
Das Buch übers Haus wurde etwas überarbeitet. Okay, etwas
viel.
Auf dem Balkon informiert Achim Schmitz über unsere Römer.
Es gibt Kaffee und Kuchen, Krombeersópp, Werner Schmitt
backt Pannekuche,
meines Schwiegervaters Schnaps von 1999, das übliche halt.
Und einiges zu sehen.
Kommt einfach vorbei - und laßt den Regen zuhause.
Anne und Roland Geiger
Date: 2025/09/17 16:27:51
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
=> https://westrich-tagung.de/einleitung/
und hier gehts zum Programm: => https://westrich-tagung.de/einladung-invitation/
09.00
Uhr:
Eröffnung des 57. Treffens der Westricher Geschichtsvereine durch
den
Vorsitzenden des Vereins für Landeskunde im Saarland e.V. (VLS),
Friedrich
Denne.
09.30 Uhr:
Dr.
Bernhard W. PLANZ, Schiffweiler: Aus der Geschichte des
Landkreises St. Wendel.
10.00 Uhr:
Roland
GEIGER, St. Wendel: Aus der Geschichte der Stadt St. Wendel.
10.30 Uhr:
Dr. Eric
GLANSDORP, Tholey-Neipel: Altsteinzeit im Landkreis St. Wendel.
11.00 Uhr:
Michael
KOCH, Nonnweiler: Keltenland Saar – Hunsrück.
12.15 Uhr: Mittagessen
13.00 Uhr:
Paul
Christophe ABEL, (F) Krautwiller: „Der Bauernkrieg von 1525, von
der globalen
Dimension zu den lokalen Spuren zwischen Saar, Blies und Albe, das
Schicksal
des Herbitzheimer Haufens“.
13.30 Uhr:
Dr.
Hans-Joachim KÜHN, Düppenweiler: „Die erste deutsche Revolution.
Eine
Spurensuche zum Bauernkrieg im heute deutschen Teil des
Westrichs“.
14.00 Uhr:
Hisso von
SELLE, Birkenfeld: Das Landesmuseum Birkenfeld.
14.30 Uhr:
Peter
KLEIN, Ottweiler: Ein Verein baut Geschichte – Die römische
Straßenstation bei
Mainzweiler.
15.00 Uhr:
Rosel
BÖHMER, Nohfelden: Kleider die Geschichte machten – Das
Saarländische Museum
für Mode und Tracht in Nohfelden.
15.30 Uhr: Gemeinsam
Kaffee / Kuchen
16.00 Uhr:
Schlusswort
des Veranstalters, Bekanntgabe und Vorstellen des
Veranstaltungsortes 2027.
Bene Vale
Roland Geiger
Date: 2025/09/17 18:30:29
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Indiana Tribune, Ausgabe 99, 16. Dezember 1902
Sie hat ihn doch geutzt.
Am Billetschalter der Eisenbahnstation zu St. Wendel,
Rheinprovinz, erschien
neulich eine eben ihrem Gatten angetraute junge Frau aus dem Dorfe
Urweiler,
die in ihre zukünftige Heimath übersiedeln wollte, und es entspann
sich
zwischen ihr und dem Beamten folgendes Zwiegespräch: „Ich hätt’
gäre e Billjet
for hin un her!“ - „Für wohin?“ - „Ei for hin un her!“ - „Ja, Sie
müssen doch
sagen, wohin.“ - „Gell do, die gescheit! Wammer uf de
Hochzeitsreis’ geht, do
wolle se all wisse, wo mer hi fährt. Das sahn ich Ihne nit; ich
will e Billjet
for hin un her.“ Der Beamte glaubt, die Frau wolle ihn foppen, und
wird grob.
Daraufhin sagt sie: „Dann genn Se mir e Billjet for hin un her noh
Saarbrücke!“
Das erhält sie denn auch und bezahlt 2.20 Mark dafür.
Triumphierend verlässt
sie das Schalter und sagt verschmitzt lächelnd zu den Umstehenden:
„Ech hann en
jo doch geuhzt, ech fahre jo nore joach Neunkerche!“ Nach
Neunkirchen kostet
die Rückfahrkarte von St. Wendel nur 1.50 Mark.
Indiana Tribune, Ausgabe 128, 21. Januar 1904
Boppard. Vor Kurzem wurde auf einem Eisenbahnübergang unterhalb
der Stadt die
Leiche eines unbekannten Mannes gefunden. Nach erfolgter
Ermittlung war dies
der Müller Ruffolt aus Dörrenbach bei St. Wendel, der von der
Staatsanwaltschaft in Saarbrücken wegen betrügerischen Bankrotts
gesucht wurde.
Man nimmt Selbstmord an.
Date: 2025/09/18 18:00:45
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Salve,seit ein paar Jahren werden die Vorträge des genealogischen Seminars " Vertiefende Familienforschung" jeweils zur nächsten Veranstaltung aufbereitet und als Taschenbuch herausgegeben. Das ist seit 2016 relativ regelmäßig der Fall. Die Auflage ist relativ niedrig, und deshalb sind die gedruckten Bücher auch schnell vergriffen.
Deshalb habe ich die mir vorliegenden Bücher in A 4 umgeformt und als PDF in unserem Shop unter der Sparte "Peregrini" (= Fremde) zum Verkauf eingestellt (erst mal nur bis 2020 ). Je nach Größe können Sie entweder direkt per Email übersandt oder per USB Stick versandt werden. Jede Datei kostet 15 Euro.
z.B. => https://saargenealogie.de/produkt/schiedsmaenner-hebammen-und-die-spanische-grippe-vortraege-aus-dem-seminar-auf-schloss-dhaun-am-21-u-22-oktober-2020-nur-als-pdf-kopie-kopie-kopie/
Außerdem habe ich in der gleichen Sparte mein Buch "Die alte Schäferei" eingestellt, das ich anlässlich unserer Veranstaltung am letzten Sonntag beim Tag des Offenen Denkmals bearbeitet und etwas ausgeweitet habe. Das Buch gibt es allerdings nur in gedruckter Form.
=> https://saargenealogie.de/produkt/die-alte-schaeferei-eine-geschichte-des-aeltesten-hauses-in-alsfassen/
Bitte richten Sie Ihre Bestellungen ausschließlich über den Shop. Vielen Dank
Bene Vale Roland Geiger
Date: 2025/09/18 21:50:25
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Expeditionen
ins Inselmeer. Zur Rezeption von
Pazifikreisen im 18. Jahrhundert
Autor Sünne Juterczenka
Reihe Frühneuzeit-Forschungen
Erschienen Göttingen 2024: Wallstein
Verlag
Anzahl Seiten 384 S., 17 z.T. farb. Abb.
Preis € 42,00
ISBN 978-3-8353-5684-9
Rezensiert
für
H-Soz-Kult von Birgit Tremml-Werner, Universität Stockholm
Warum ist der
Name James Cook Historiker:innen
wie auch Laien bis heute ein Begriff, während außerhalb
Frankreichs kaum jemand
etwas mit dem Namen Lapérouse verbindet? Wie entstand das bis
heute gängige
Bild des gefeierten „Captain Cook“ – eines von der ozeanischen
Bevölkerung als
Gott verehrten, von einem Forschergeist und einer
Zivilisierungsmission
beseelten Mannes, der als Symbolfigur einer zweiten,
vermeintlich
wissenschaftlicheren und damit weniger kolonial motivierten
Entdeckungsphase
gilt, deren ökonomische Erfolglosigkeit diese Interpretation
zusätzlich zu
bestätigen scheint? Und wer sind die Urheber dieser Deutungen?
In ihrer
Habilitationsschrift untersucht
Sünne Juterczenka, wie Entdecker, Expeditionsteilnehmer,
Förderer,
Geschichtsschreibung, Erinnerungskulturen und neue Medien
langfristig
Vorstellungen über den Pazifik, seine Bewohner:innen sowie
deren Geographie und
Geschichte formten. Das Thema der europäischen beziehungsweise
imperialen
Rezeption des Fremden ist in der Geschichtswissenschaft
keineswegs neu.
Juterczenkas Zugang über Wissenskonstruktionen,
Deutungsmuster, persönliche
Netzwerke und Medienresonanz, den Einfluss auf koloniale
Denkstrukturen im
europäischen Alltag zu untersuchen, stellt jedoch eine
originelle Verbindung
bislang kaum verknüpfter Forschungsstränge dar. Sie betont zu
Beginn, dass
„intensivierte Selbst- und Fremdwahrnehmungen […] wesentlich
für die
europäische Aufklärung“ gewesen seien, während „historische
Selbstverortungen“,
mit denen sich Zeitgenoss:innen in Europa in ein Verhältnis zu
fernen Regionen
setzten, bislang wenig Beachtung fanden (S. 14).
Mit
„Expeditionen ins Inselmeer“ legt
Sünne Juterczenka ein beeindruckendes Werk vor, das weit über
eine bloße
Untersuchung der Rezeption naturwissenschaftlich geprägter
Pazifikreisen – von
Louis Antoine de Bougainville über William Wallis bis zu James
Cook –
hinausgeht. Das Buch besticht durch eine außergewöhnliche
Dichte an Episoden
und aufschlussreichen Querverbindungen, welche Leser:innen
tief in den
komplexen Kontext transnationaler Pazifikexpeditionen
eintauchen lassen und
bietet Einblicke in wissenschaftliche Neuerungen und
geopolitische Rivalitäten,
etwa im Zuge des Siebenjährigen Krieges und der Amerikanischen
Revolution. In
unterhaltsamen Anekdoten wird dabei nicht nur der Geist der
Aufklärung lebendig,
sondern es werden auch die Anspruchspraktiken der seefahrenden
Nationen sowie
die Schicksale der Sprachrohre und Advokaten der
Pazifikexpeditionen – von
Georg Forster über Friedrich Schiller bis zu Joseph Banks –
eindrucksvoll
nähergebracht. Das Werk überzeugt durch eine präzise Kenntnis
sowohl der
Gelehrten- und Verlegerbiographien in Göttingen, Marseille und
London als auch
durch die Analyse entstehender Intertextualität, die es
ermöglicht,
transimperiale Zusammenhänge sichtbar zu machen und
weitreichende
Schlussfolgerungen zu ziehen.
Wie die
Autorin im lesenswerten
Einstiegskapitel eingesteht, sind angesichts der anhaltenden
Kritik am
Epochenkonzept des „Entdeckungszeitalters“ und der
europäischen Aufklärung
grundlegende Begriffe nicht mehr zeitgemäß. Um jedoch den
ideengeschichtlichen
Zusammenhang zwischen Erfahren und Berichten sowie das
wachsende öffentliche
Interesse an Naturforschung herauszuarbeiten, verteidigt sie
das Konzept in
Zusammenhang mit Verzeitlichung. Dabei zeichnet sie
chronologisch nach, wie im
18. Jahrhundert Wissenszuwachs aus Reiseberichten und
naturwissenschaftlicher
Forschung neuartige Zeiterfahrungen und Vorstellungen über
Fortschritt prägten,
bevor sie im 20. Jahrhundert in der Geschichtswissenschaft und
Anthropologie
kritisch diskutiert wurden. Das zweite Kapitel – der
historischen Semantik des
„Entdeckens“ gewidmet – überzeugt durch eine systematische
Analyse auf vier
Ebenen – der lexikalischen, juristischen, epistemischen und
praxeologischen –
und zeigt auf, wie sich das Konzept des „zweiten
Entdeckungszeitalters“ durch
„strategischen Sprachgebrauch“ (S. 60) etablierte. Dabei
untersucht die Autorin
die Historizität des Begriffs, seine dynamische Beziehung zu
verwandten
Begriffen wie „Erfinden“ und „Fortschritt“, aber auch zu
komplementären
Begriffen wie „Verheimlichen“. Sie stellt fest, dass sich
seine semantische
Entwicklung nur durch eine transnationale Perspektive
hinreichend erschließen
lässt.
Auch das
dritte und vierte Kapitel, die
sich mit der Narrativisierung der Entdeckungsgeschichte
beziehungsweise mit
Geschichtskonstruktionen befassen, sind theoretisch fundiert
und bereiten den
Boden für die empirische Analyse der folgenden Kapitel.
Ersteres widmet sich
den „Entdeckungen“ des 18. Jahrhunderts als Ausdruck der neu
aufkommenden
Erfahrungswissenschaft, welche die Fahrten mithilfe von
Dokumentationen und
neuen Ordnungsprinzipien in Reiseberichten mit früheren
„Entdeckungen“
verknüpft und epochenübergreifend historisiert. Das nächste
Kapitel leitet mit
einer Analyse des Frontispizes von Johann Joachim Schwabe
(1748) über zu
zeitgenössischen Auffassungen von kulturellen Differenzen und
zeitlicher
Distanz. Diese unterzieht Juterczenka – Johannes Fabian
folgend – einer
Kolonialismuskritik, die sich nicht allein aus Schriftquellen
erschließen
lässt. Sie zeigt auf, wie insbesondere Übersetzungen von
Reiseberichten die
säkularisierte deutsche Universalgeschichtsschreibung
(„Geschichte großen
Maßstabs“) beeinflussten.
Das
europäische Pazifikbild
konkretisierte sich schließlich mit Bougainvilles Ankunft auf
Tahiti im Jahr
1768, die dank enormer Medienresonanz zu einem singulären
Ereignis mit hohem
Mythenbildungspotenzial stilisiert wurde. Dieses Phänomen
analysiert die
Autorin im fünften Kapitel unter Einbeziehung der Perspektive
der
Inselbevölkerung – basierend auf der einschlägigen Forschung
von Greg Dening
und Anne Salmond. Die Kapitel sechs und sieben zeigen, wie
breite Teile der
europäischen Bevölkerung zu Kolonialisten wurden, ohne selbst
an den Reisen
beteiligt zu sein. Ausgangspunkt ist hier die Biographie des
englischen
Landadeligen Joseph Banks, der Cooks erste Expedition
begleitete und sich
geschickt als Pionier weltumspannender wissenschaftlicher
Unternehmungen
inszenierte. Die zunehmende Lesefähigkeit breiter
Bevölkerungsschichten und die
Popularität einschlägiger Publikationen führten ab 1760 zur
Kommodifizierung
der Pazifikexpeditionen. Um diese komplexen Verflechtungen
darzustellen,
beschreibt Kapitel sieben mit Anleihen aus der Leseforschung
sowohl privaten
Buchbesitz und Leihbibliotheken als auch serielles
Publizieren. Insbesondere
Rivalitäten um die Veröffentlichung von Cooks
Expeditionsberichten, die zu
transimperialen Konflikten und zahlreichen separaten
Publikationen führten,
stehen dabei im Fokus. Juterczenka kommt zum Schluss, dass die
emotionale
Mobilisierung der Leser:innen wesentlich dazu beitrug, dass
Cook zur gefeierten
Leitfigur einer neuen Entdecker-Generation wurde.
Im achten
Kapitel geht es schließlich
darum, wie Cook seine Berühmtheit als sozialer Aufsteiger dem
veränderten
Kulturkonsumverhalten des ausgehenden 18. Jahrhunderts
verdankte. Der durch
Tageszeitungen und biographische Geschichtsschreibung
gesteuerte Prozess wird
mit semantischen Verschiebungen in Verbindung gebracht;
treffend spricht die Autorin
in diesem Zusammenhang von einer „Aufwertung des Entdeckens
durch
Sammelbiographien“ (S. 259). Das letzte Kapitel unterzieht
schließlich die
Erinnerungsregime rund um die eingangs erwähnten „Entdecker“
Cook und Lapérouse
– zwischen Glorifizierung und Entzauberung – einer kritischen
Prüfung.
Diese knappe
Zusammenfassung eines
präzise recherchierten und eloquent formulierten Werkes kann
das Lesevergnügen
nur andeutungsweise wiedergeben. Die Arbeit überzeugt durch
fundierte Kenntnis
breit gefächerter Forschungsansätze, ein umfangreiches
Quellenstudium und
aufschlussreiche Analysen reichhaltigen Bildmaterials.
Forschungsmonographien
leben von einer
durchdachten Struktur und klugen Abgrenzungen. Letztere, so
gelungen sie im
vorliegenden Fall auch sein mögen, geben stets Anlass zu
kritischen
Anmerkungen. Im Fall von „Expeditionen ins Inselmeer“
betreffen diese jedoch
unwesentliche Aspekte, die der wissenschaftlichen Leistung
Juterczenkas keinen
Abbruch tun. Der Vollständigkeit halber sollen sie dennoch
erwähnt werden: Dass
das Werk auf Deutsch erschienen ist, mag pragmatische Gründe
haben, ist
angesichts der Relevanz des Themas für die Globalgeschichte
jedoch bedauerlich.
Die Vielzahl nicht übersetzter englischer und französischer
Direktzitate
gleicht diesen Mangel nicht aus, sondern weist eher auf
Versäumnisse in einer
inklusiven Forschungskommunikation hin. Eine weitere marginale
Kritik betrifft
die Bemühungen der Autorin, die Entstehung von Kanons und die
Wissenszirkulation über serielle Quellen zu erschließen – hier
wird die
Beschäftigung mit Listen mitunter zu einer bloßen
Aneinanderreihung von Namen,
in der sich Leser:innen schnell verlieren.
Etwas
schwerer wiegt die eher
randständige Behandlung der ozeanischen Historiographie und
indigener
Perspektiven. Eine begrüßenswerte Ausnahme stellt Kapitel 9
dar. Doch selbst
hier wirkt die Beschäftigung mit indigenen Erfahrungen eher
wie eine
Pflichtübung. Angesichts des maritimen Themas vermisst man
eine Reflexion über
die nautischen Wissenskulturen von Hawaii über Tahiti bis zur
australischen
Ostküste – Kulturen, die zwar nicht auf „equal footing“ mit
den europäischen
Unternehmungen standen, aber fester Bestandteil der
vorherrschenden
Wissenssysteme waren, die von Europäern, wenn nicht
totgeschwiegen, dann
verzerrt rezipiert wurden. In diesem Zusammenhang hätte man
etwa gerne mehr
über den wiederholt erwähnten Tahitianer Omai und dessen
Rezeption in Europa
erfahren.
Juterczenkas
Studie überzeugt nicht nur
durch eine breite Quellengrundlage und eine innovative
Methodenkombination,
sondern auch durch ihren Anspruch, das europäische Pazifikbild
in seiner
Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit offenzulegen.
Einzelne Leerstellen –
etwa im Hinblick auf indigene Wissensformen oder
Übersetzungspraktiken –
mindern den Wert dieser fundierten und perspektivenreichen
Arbeit keineswegs.
Zitation
Birgit Tremml-Werner, Rezension zu: Juterczenka, Sünne:
Expeditionen ins
Inselmeer. Zur Rezeption von Pazifikreisen im 18.
Jahrhundert. Göttingen 2024
, ISBN 978-3-8353-5684-9, in: H-Soz-Kult, 19.09.2025, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-152674.
Date: 2025/09/18 22:46:42
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
N'Amend,es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin? Roland Geiger
Date: 2025/09/19 06:57:10
From: Hans-Joachim Hoffmann via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Die versteinerte Lebensgeschichte der jüdischen Gemeinde Ottweiler
Führung über den jüdischen Friedhof Ottweiler
Wie in den vergangenen Jahren bietet Hans-Joachim Hoffmann in diesem Jahr wieder Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweiler an. Damit erinnert er an die ca. 150jährige Geschichte der jüdischen Gemeinde Ottweilers, deren Ende mit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 eingeleitet wurde und mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung Ottweilers im Zuge der Aktion Bürckel am 22. Oktober 1940 ihr Ende fand.
Dank der auf Ewigkeit angelegten jüdischen Friedhöfe konnten die Grabstätten Grundlage werden für die Erforschung der gewaltsam vernichteten jüdischen Gemeinde Ottweiler, denn „(e)s war und bleibt die vornehmste Aufgabe des jüdischen Friedhofs, einer jeden und einem jedem Verstorbenen das individuelle Grab dauerhaft, d.h. ohne jede zeitliche Begrenzung, zu bewahren.“ (Prof. Dr. Michael Brocke, ehemaliger Leiter des Steinheim-Instituts Duisburg)
Die Führungen über den jüdischen Friedhof Ottweilers bemühen sich deshalb darum, diesen lokalen Friedhof „als geschichtlich gewolltes und gewordenes Ganzes“ vorzustellen, um damit „der versteinerten Lebensgeschichte“ des Ottweiler Judentums gerecht zu werden und zugleich die Aussage Prof. Brockes zu bestätigen:
„Unsere älteren Friedhöfe sind ideal geeignet für den an der ‚Mentalitätsgeschichte‘ geschulten Blick, einer in Frankreich entwickelten Methode, die auf Phänomene einer ‚longue durée‘ und auf deren sorgfältige Beobachtung verwiesen ist. In ‚langer Dauer‘ sollen nahezu unmerkliche Veränderungen erfasst und erschlossen werden. Dazu ist es entscheidend für das Verständnis der Welt der Grabschriften, einen Friedhof als geschichtlich gewolltes und gewordenes Ganzes zu studieren und alle einzelnen Elemente seiner Schrift- und Zeichensprache zu entziffern. Nur so wird man der versteinerten Lebensgeschichte einer Gemeinde gerecht. Dies gilt [...] auch für die später entstandenen großen und kleinen Landfriedhöfe des 17. bis 20. Jahrhunderts, seien sie im weniger frommen Westfalen oder im altfrommen Franken gelegen.“
Auf die Frage, warum jüdische Friedhöfe zu erhalten seien, führt Prof. Brocke aus:
„Am Ort selbst, auf dem Ort selbst, will es uns noch einmal einhämmern - als genüge es nicht, es immer wieder, Ort um Ort, auszusprechen: Die jüdischen Friedhöfe sind an vielen Orten in Deutschland die einzig überlebenden Zeugen und Zeugnisse der jüdischen und der deutsch-jüdischen Geschichte. Sie verweisen in der Abfolge der Generationen auf die Kontinuität und die Stabilität jüdischen Lebens und sie zeigen in deren gewaltsamem Abriss in den späten dreißiger und frühen vierziger Jahren die jähe Beendigung, ohne Fortsetzung für die meisten der Stätten. Geschichte aber kann und darf nicht durch Gewalt beendet werden. Also sei diese Tatsache ein besonderer Grund zur Bewahrung der Begräbnisstätten, welcher insbesondere auch die Nicht-Juden angeht, und das nicht, um Schuld für die Ältesten oder Scham für die Jüngsten erzeugen oder zu kumulieren, sondern um ihr Wissen von der Geschichte endlich auch innerjüdisch und positiv zu laden, es nicht allein unter dem Vorzeichen der Schoah zu fördern, wie es immer neu geschieht, gewiss geschehen muss, doch nicht immer in dieser das auch potentielle Interesse vieler lähmenden Ausschließlichkeit geschehen sollte. Hier liegt ein kaum gehobenes, Identität stärkendes Potential.“
Dieses Potential zu heben - dazu möchte die Führung über den jüdischen Friedhof Ottweiler einen Beitrag leisten, die Hans-Joachim Hoffmann in Absprache mit der Stadt Ottweiler, dem Stadtgeschichtlichen Museum Ottweiler e. V. sowie dem Heimat- und Kulturverei Ottweiler e. V. anbietet.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Teilnahme an dieser Führung auf eigenes Risiko erfolgt; insofern stellen die TeilnehmerInnen sowohl den Landkreis Neunkirchen als Träger der KVHS als auch die Synagogengemeinde Saar als Eigentümerin, die Stadt Ottweiler, das Stadtgeschichtliche Museum Ottweiler e. V. sowie den Heimat- und Kulturverein Ottweiler e. V. als Mitveranstalter und den Referenten von etwaigen Schadensersatzansprüchen frei.
Aus organisatorischen Gründen bittet die KVHS um vorherige Anmeldung.
Eine Teilnahme ist jedoch auch ohne Anmeldung bei der KVHS möglich.
Anmeldungen sind möglich unter: 06824/906-5218 oder kvhs(a)landkreis-neunkirchen.de
Die KVHS, die Stadt Ottweiler, das Stadtgeschichtliche Museum Ottweiler e. V. sowie der Heimat- und Kulturverein Ottweiler e. V. freuen sich auf Ihren Besuch.
Sonntag, 21.09.2025, 16.00 Uhr
Treffpunkt: Jüdischer Friedhof Maria-Juchacz-Ring, Ottweiler
Date: 2025/09/19 08:45:16
From: Marx FJ via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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Date: 2025/09/19 08:58:45
From: alsfassen via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
"Pitz" - Mensch, Franz Josef, glaubst Du, ich wär gestern noch auf den Namen gekommen? "Bach" und "May" hab ich probiert, ich wußte, es ist ein kurzes Wort, und im Netz auf das Stichwort "Weiler-Orte" kam nix.
Vielen Dank.
Roland
Könnte Martina Pitz gewesen sein.Siedlungsnamen auf -villare (-weiler, -villers) zwischen Model, Hunsrück und Vogesen.
Franz Josef MARX
Am 18.09.2025 22:46 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>:
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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Am 18.09.2025 22:46 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>:
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
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Am 18.09.2025 22:46 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>:
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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Date: 2025/09/19 10:51:28
From: gerald-sabine . linn <gerald-sabine.linn(a)t-online.de>
"Pitz" - Mensch, Franz Josef, glaubst Du, ich wär gestern noch auf den Namen gekommen? "Bach" und "May" hab ich probiert, ich wußte, es ist ein kurzes Wort, und im Netz auf das Stichwort "Weiler-Orte" kam nix.
Vielen Dank.
Roland
Am 19.09.2025 um 08:45 schrieb Marx FJ via Regionalforum-Saar:
Könnte Martina Pitz gewesen sein.Siedlungsnamen auf -villare (-weiler, -villers) zwischen Model, Hunsrück und Vogesen.
Franz Josef MARX
Am 18.09.2025 22:46 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar@genealogy.net>:
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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Am 18.09.2025 22:46 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar@genealogy.net>:
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
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Am 18.09.2025 22:46 schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar@genealogy.net>:
N'Amend,
es gibt eine Doktorarbeit über Ortsnamensendungen, z.B. auf -weiler. Ich
glaube, die Autorin ist vor einigen Jahren verstorben.
Weiß jemand Titel und Autorin?
Roland Geiger
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Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger
--------------------
Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen@web.de
www.hfrg.de
Date: 2025/09/19 18:02:51
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Betreff:
Einladung zur IPGV-Tagung am 31.10.2025 in Bad Bergzabern:
"Die südpfälzische >Mutterstadt der Freyheit<" |
Von:
IPGV Info <info(a)INSTITUT.BV-Pfalz.de> |
Datum:
19.09.2025, 16:12 |
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchten wir Sie, auch im Namen unserer Kooperationspartner, herzlich zur Tagung „Die südpfälzische Mutterstadt der Freyheit. Die Gründung einer besondren Republick in Bergzabern 1792/1793 im Kontext der linksrheinischen Revolutionsereignisse“ am 31. Oktober 2025 nach Bad Bergzabern einladen.
Zum Inhalt: In den Jahren 1792 und 1793 entstand im südlichsten Zipfel der heutigen Südpfalz, in Ablehnung der vorherigen Herrschaftsstrukturen, die erste Republik auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Drei Monate vor der berühmten Mainzer Republik erklärten sich die Menschen in 32 Gemeinden der Gegend zwischen Bergzabern und Landau für unabhängig von ihren Herrschern. Obwohl diese neue, selbstgewählte freiheitliche Ordnung nur von kurzer Dauer war, erfüllte sie dennoch ihren intendierten Zweck: die Eingliederung der Gemeinden in die angrenzende Französische Republik, die durch die Französische Revolution entstanden war.
Wie veränderten sich ähnliche Regionen in Folge der Französischen Revolution? Welche Auswirkungen hatte die Französische Revolution auf die grenznahen Gebiete im heutigen linksrheinischen Deutschland? Vor diesem Hintergrund untersucht die wissenschaftliche Tagung des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde am 31. Oktober 2025 die Auswirkungen der Französischen Revolution auf die grenznahen Gebiete. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, der Bezirksgruppe Bad Bergzabern des Historischen Vereins der Pfalz e.V. und dem Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum nimmt die Veranstaltung das Beispiel der Ausrufung der ›besondren Republick‹ in der heutigen Südpfalz im Januar 1793 als Ausgangspunkt. Sie widmet sich thematisch sowohl einer regional-vergleichenden Ebene als auch lokalen Fallbeispielen und blickt zudem auf den europäischen Kontext sowie die Auswirkung hinein in das 19. Jahrhundert.
Das
vollständige Tagungsprogramm können Sie unserer Website
entnehmen:
pfalzgeschichte.de
- Aktuelle Meldungen
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine verbindliche Anmeldung
über info(a)institut.bv-pfalz.de ist erforderlich. Anmeldeschluss ist
der 22. Oktober 2025.
Ort: Aula des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. Lessingstr. 24, 76887 Bad Bergzabern.
Datum: 31. Oktober 2025
Beginn: 9:30 Uhr. Das Tagungsbüro ist ab 9:00 Uhr geöffnet.
Informationen für Lehrerinnen und Lehrer: Die Tagung wird durch das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz als Fortbildung anerkannt. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt ebenfalls über das IPGV.
Hinweis: In der Mittagspause besteht die Möglichkeit, einen vegetarischen Eintopf über die Mensa des Alfred-Grosser-Schulzentrums zu beziehen. Für die Planung bitten wir um eine verbindliche Angabe bei der Anmeldung. Die Zahlung erfolgt vor Ort.
Wir würden uns freuen, Sie zu unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr IPGV-Team
Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde
Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern
Tel.: 0631-3647-303
E-Mail: info(a)institut.bv-pfalz.de
********************************************************
Hinweis zu unseren Veranstaltungen: Wenn Sie Bedarf an Unterstützung haben, nehmen Sie gerne im Vorfeld telefonisch oder per E-Mail mit uns Kontakt auf.
********************************************************
Zur An- oder Abmeldung des Bezugs unserer Newsletter
schreiben Sie bitte eine E-Mail an
info(a)institut.bv-pfalz.de.
Date: 2025/09/20 11:22:15
From: Hans-Joachim Hoffmann via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
An alle Interessenten des regionalforums:
Für den Tag des offenen Denkmals warb u.a. das regionalforum sehr erfolreich für den Besuch des ehemaligen katholischen Friedhofs Ottweiler- Neumünster
Tag des offenen Denkmals
Alter katholischer Friedhof Neumünster – ein „wert-volles“ Ensemble sepulkraler Zeugnisse
Ein kulturhistorisches Kleinod in Ottweiler
Dem vielfältigen sepulkralen Erbe des Saarraumes fügt der alte katholische Friedhof Neumünster mit einer seltenen Besonderheit ein weiteres Element hinzu: einen während der Zeit des Nationalsozialismus errichteten Kreuzweg, dessen einzelne Stationen zugleich Grabmale sind. Solche Gräberkreuzwege lassen sich deutschlandweit nur vereinzelt finden und stehen bislang kaum im Fokus der Forschung. Der 1835 eröffnete, mehrfach erweiterte und zuletzt 2006 belegte Friedhof am Ostrand der Stadt hat zudem noch große Teile seiner historischen Umfassungsmauer bewahrt, eine kleine Trauerhalle aus den 1930er Jahren, ein Priestergemeinschaftsgrab mit regional bekannten Persönlichkeiten wie dem politisch und kirchenhistorisch engagierten Pfarrer Johann Anton Joseph Hansen (1801–1875), sowie noch einzelne bedeutsame Familiengräber. Bemerkenswert sind auch die Denkmäler und Gräber der Kriege 1870-71, 1914-18 und 1939-45.
Meine Frage: Exiszieren auf ländlichen und/oder städischen Friedhöfen im Verbreitungsbebiet des regionalforums weitere Gräberkreuzwege? Für Hinweise wäre ich Ihnen sehr verbunden.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Joachim Hoffmann
Date: 2025/09/20 17:59:05
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Morgen, Sonntag, 21. September, findet die 57. Westrichtagung in St. Wendel-Alsfassen statt.
Hier ist das Programm:
09.30 Uhr: Dr. Bernhard W. PLANZ, Schiffweiler: Aus der Geschichte des Landkreises St. Wendel.
10.00 Uhr: Roland GEIGER, St. Wendel: Aus der Geschichte der Stadt St. Wendel.
10.30 Uhr: Dr. Eric GLANSDORP, Tholey-Neipel: Altsteinzeit im Landkreis St. Wendel.
11.00 Uhr: Michael KOCH, Nonnweiler: Keltenland Saar – Hunsrück.
11.30 Uhr: Pause – Eröffnung der Büchertische
11.45 Uhr: Ehrenwein – vin d’honneur
12.15 Uhr: anschließend Mittagessen
13.00 Uhr: Paul Christophe ABEL, (F) Krautwiller: „Der Bauernkrieg von 1525, von der globalen Dimension zu den lokalen Spuren zwischen Saar, Blies und Albe, das Schicksal des Herbitzheimer Haufens“.
13.30 Uhr: Dr. Hans-Joachim KÜHN, Düppenweiler: „Die erste deutsche Revolution. Eine Spurensuche zum Bauernkrieg im heute deutschen Teil des Westrichs“.
14.00 Uhr: Hisso von SELLE, Birkenfeld: Das Landesmuseum Birkenfeld.
14.30 Uhr: Peter KLEIN, Ottweiler: Ein Verein baut Geschichte – Die römische Straßenstation bei Mainzweiler.
15.00 Uhr: Rosel BÖHMER, Nohfelden: Kleider die Geschichte machten – Das Saarländische Museum für Mode und Tracht in Nohfelden.
15.30 Uhr: Gemeinsam Kaffee / Kuchen
16.00 Uhr: Schlusswort des Veranstalters, Bekanntgabe und Vorstellen des Veranstaltungsortes 2027.
16.15 Uhr: Gemeinsame Besprechung mit den Vorsitzenden der Westricher Geschichtsvereine und Ende der Veranstaltung
Die Tagung findet statt am Sonntag, dem 21. September 2025, ab 09.00 Uhr im Kulturzentrum St. Wendel-Alsfassen
Dechant Gommstr. 4
(D)66606 St. Wendel
Beim Eintritt wird eine Gebühr von 25 Euro erhoben; in diesem Preis sind enthalten: Bei der Ankunft Empfang an der Kaffeebar mit 1 Gebäck, Imbiss zur Mittagszeit als Buffet, Ehrenwein.
Der Kaffee und der Kuchen sind klasse; den organisiert die katholische Frauengemeinschaft St. Wendel (wo meine Frau mit im Vorstand ist). Das Mittagessen wird bestimmt auch super, das kocht Bernd Schwan, für dessen Qualität ich mich verbürge.
Wie die Vorträge sein werden, weiß ich nicht, meiner ist jedenfalls schon fast fertig.
Okay, dann bis morgen.
Roland Geiger
Date: 2025/09/20 18:31:16
From: gerald-sabine . linn <gerald-sabine.linn(a)t-online.de>
Morgen, Sonntag, 21. September, findet die 57. Westrichtagung in St. Wendel-Alsfassen statt.
Hier ist das Programm:
09.30 Uhr: Dr. Bernhard W. PLANZ, Schiffweiler: Aus der Geschichte des Landkreises St. Wendel.
10.00 Uhr: Roland GEIGER, St. Wendel: Aus der Geschichte der Stadt St. Wendel.
10.30 Uhr: Dr. Eric GLANSDORP, Tholey-Neipel: Altsteinzeit im Landkreis St. Wendel.
11.00 Uhr: Michael KOCH, Nonnweiler: Keltenland Saar – Hunsrück.
11.30 Uhr: Pause – Eröffnung der Büchertische
11.45 Uhr: Ehrenwein – vin d’honneur
12.15 Uhr: anschließend Mittagessen
13.00 Uhr: Paul Christophe ABEL, (F) Krautwiller: „Der Bauernkrieg von 1525, von der globalen Dimension zu den lokalen Spuren zwischen Saar, Blies und Albe, das Schicksal des Herbitzheimer Haufens“.
13.30 Uhr: Dr. Hans-Joachim KÜHN, Düppenweiler: „Die erste deutsche Revolution. Eine Spurensuche zum Bauernkrieg im heute deutschen Teil des Westrichs“.
14.00 Uhr: Hisso von SELLE, Birkenfeld: Das Landesmuseum Birkenfeld.
14.30 Uhr: Peter KLEIN, Ottweiler: Ein Verein baut Geschichte – Die römische Straßenstation bei Mainzweiler.
15.00 Uhr: Rosel BÖHMER, Nohfelden: Kleider die Geschichte machten – Das Saarländische Museum für Mode und Tracht in Nohfelden.
15.30 Uhr: Gemeinsam Kaffee / Kuchen
16.00 Uhr: Schlusswort des Veranstalters, Bekanntgabe und Vorstellen des Veranstaltungsortes 2027.
16.15 Uhr: Gemeinsame Besprechung mit den Vorsitzenden der Westricher Geschichtsvereine und Ende der Veranstaltung
Die Tagung findet statt am Sonntag, dem 21. September 2025, ab 09.00 Uhr im Kulturzentrum St. Wendel-Alsfassen
Dechant Gommstr. 4
(D)66606 St. WendelBeim Eintritt wird eine Gebühr von 25 Euro erhoben; in diesem Preis sind enthalten: Bei der Ankunft Empfang an der Kaffeebar mit 1 Gebäck, Imbiss zur Mittagszeit als Buffet, Ehrenwein.
Der Kaffee und der Kuchen sind klasse; den organisiert die katholische Frauengemeinschaft St. Wendel (wo meine Frau mit im Vorstand ist). Das Mittagessen wird bestimmt auch super, das kocht Bernd Schwan, für dessen Qualität ich mich verbürge.
Wie die Vorträge sein werden, weiß ich nicht, meiner ist jedenfalls schon fast fertig.
Okay, dann bis morgen.
Roland Geiger
Date: 2025/09/20 18:43:28
From: Edgar Brück via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Morgen, Sonntag, 21. September, findet die 57. Westrichtagung in St. Wendel-Alsfassen statt.
Hier ist das Programm:
09.30 Uhr: Dr. Bernhard W. PLANZ, Schiffweiler: Aus der Geschichte des Landkreises St. Wendel.
10.00 Uhr: Roland GEIGER, St. Wendel: Aus der Geschichte der Stadt St. Wendel.
10.30 Uhr: Dr. Eric GLANSDORP, Tholey-Neipel: Altsteinzeit im Landkreis St. Wendel.
11.00 Uhr: Michael KOCH, Nonnweiler: Keltenland Saar – Hunsrück.
11.30 Uhr: Pause – Eröffnung der Büchertische
11.45 Uhr: Ehrenwein – vin d’honneur
12.15 Uhr: anschließend Mittagessen
13.00 Uhr: Paul Christophe ABEL, (F) Krautwiller: „Der Bauernkrieg von 1525, von der globalen Dimension zu den lokalen Spuren zwischen Saar, Blies und Albe, das Schicksal des Herbitzheimer Haufens“.
13.30 Uhr: Dr. Hans-Joachim KÜHN, Düppenweiler: „Die erste deutsche Revolution. Eine Spurensuche zum Bauernkrieg im heute deutschen Teil des Westrichs“.
14.00 Uhr: Hisso von SELLE, Birkenfeld: Das Landesmuseum Birkenfeld.
14.30 Uhr: Peter KLEIN, Ottweiler: Ein Verein baut Geschichte – Die römische Straßenstation bei Mainzweiler.
15.00 Uhr: Rosel BÖHMER, Nohfelden: Kleider die Geschichte machten – Das Saarländische Museum für Mode und Tracht in Nohfelden.
15.30 Uhr: Gemeinsam Kaffee / Kuchen
16.00 Uhr: Schlusswort des Veranstalters, Bekanntgabe und Vorstellen des Veranstaltungsortes 2027.
16.15 Uhr: Gemeinsame Besprechung mit den Vorsitzenden der Westricher Geschichtsvereine und Ende der Veranstaltung
Die Tagung findet statt am Sonntag, dem 21. September 2025, ab 09.00 Uhr im Kulturzentrum St. Wendel-Alsfassen
Dechant Gommstr. 4
(D)66606 St. WendelBeim Eintritt wird eine Gebühr von 25 Euro erhoben; in diesem Preis sind enthalten: Bei der Ankunft Empfang an der Kaffeebar mit 1 Gebäck, Imbiss zur Mittagszeit als Buffet, Ehrenwein.
Der Kaffee und der Kuchen sind klasse; den organisiert die katholische Frauengemeinschaft St. Wendel (wo meine Frau mit im Vorstand ist). Das Mittagessen wird bestimmt auch super, das kocht Bernd Schwan, für dessen Qualität ich mich verbürge.
Wie die Vorträge sein werden, weiß ich nicht, meiner ist jedenfalls schon fast fertig.
Okay, dann bis morgen.
Roland Geiger
Date: 2025/09/22 08:52:02
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
„Jeder Säugling ein potenzieller Mörder“
Ulf Schmidt hat seine Feuerprobe als Hausautor am Saarländischen
Staatstheater
bestanden. Regisseur Volker Lösch und ein grandioses Ensemble
haben sein Stück
„Käsch und Naziss“ am Samstag zur Premiere gebracht. Das konnte
trotz einiger
Schwächen überzeugen.
Von Isabell Schirra
Saarbrücken Die Zeiten, in denen am Saarländischen Staatstheater
linksversiffte, „indoktrinierende Kunst“ auf dem Programm stand,
sind vorbei.
Nun gilt es, den Kurs zu ändern, sich endlich zurück in die
Tradition derer zu
stellen, die das Haus 1938 feierlich eröffneten. Zurück zu
Schillers „Wilhelm
Tell“, her mit den Goethe-Festspielen. Ein Volkstheater mit
Volksmusik in der
Feuerwache. So jedenfalls erklärt es der Tross an ultrarechten
Regierungsmitgliedern, der am Samstag die Bühne im Großen Haus
stürmt. Das
Theaterparkett wird so zum Propaganda-Parkett verwandelt. Streng
gescheitelt,
grau gestriegelt (Kostüme von Carola Reuther und Chiara Schmidt),
gespickt mit
Zitaten von Alice Weidel, Björn Höcke und Co. tragen sie da vor,
wie man
Deutschland komplett umkrempeln könne – ohne auch nur ein einziges
Gesetz zu
ändern.
All das ist freilich Teil von „Käsch und Naziss“. Jenem ersten,
eigens für das
Staatstheater entwickelten Stück vom neuen Hausautor und
Chefdramaturgen Ulf
Schmidt, das der gefeierte Regisseur Volker Lösch und sein
Ensemble am Samstag
zur Premiere brachten. Was die Populisten da auf der Bühne
imaginieren, wäre
allerdings auch in der Realität möglich. Theoretisch.
Schwangerschaftsabbrüche etwa müsse man gar nicht verbieten. Bloß
den
Beratungsstellen die Gelder streichen. Denn: Ohne Beratungsschein
kein Abbruch.
Jaja, so einfach sei das, freut sich die Beauftragte für
Volksgesundheit (Laura
Trapp) hämisch, während sie ohne Unterlass den kugelrunden Bauch
streichelt. Und
die Gewaltenteilung? Naja, die Polizei unterstehe immerhin dem
Innenministerium. Und die Richter? 40 Prozent gehen in den
kommenden Jahren in
Rente. Wenn man das Renteneintrittsalter für Richter zusätzlich
auf 55
herabsetze, lasse sich die komplette Richterschaft schnell mit
parteitreuen
Nachrückern besetzen. Jaja, so einfach sei das. Die Leiterin des
Bundessicherheitsamts (Laura Sundermann) klatscht ernst
dreinblickend in die
Hände.
Allgemeinplätze rufe Hausautor und Chefdramaturg Ulf Schmidt in
seinem ersten
Stück für das Saarländische Staatstheater da auf, hörte man so
manchen in der
Pause der rund dreistündigen Produktion murren. Und das stimmt:
Alles, was die
Damen und Herren Rechtspopulisten da aufs Tapet bringen, hat man
so oder so
ähnlich schon mal irgendwo gehört. Der Schrecken, der in alldem
steckt? Zieht
im Alltag allerdings allzu oft vorbei, geht im ständigen
Ereignisstrom unter.
Von Ulf Schmidt sauber ausrecherchiert und sprachlich verdichtet,
von Lösch und
seinem fabelhaften Ensemble auch im Spiel auf den Punkt gebracht –
inklusive
minutenlanger, kaum auszuhaltender Denunzierungen in Richtung
Publikum – fährt
einem all das hingegen in Mark und Bein. Das Lachen, aus dem man
noch im ersten
Teil des Stücks kaum mehr rauskam, bleibt einem regelrecht im
Halse stecken.
Hat im zweiten, in 2029 spielenden Aufzug des insgesamt
dreiteiligen Stückes
längst eine rechtsautoritäre Regierung die Macht übernommen, ist
im ersten, in
2025 spielenden Teil die Demontage der Demokratie noch in vollem
Gange. Wo
Schmidt im zweiten Teil konkrete Gegenwartsbezüge aufruft und
diese bis ins
Saarland, bis ins Staatstheater hinein strickt, verbleibt er in
seinem Text im
ersten Teil auf einer allegorischen Ebene. Verpackt die Demontage
der
Demokratie in ein dystopisches Märchen. Dazu passt, dass das Spiel
als eine Art
Kaspertheater daher kommt. Gespielt wird in kurzen Episoden in
einer Art
Guckkasten (Bühne von Carola Reuther). Dessen Vorhang öffnet sich
immer und
immer wieder im Bauch des großen, goldenen, die ganze Bühne
einnehmenden
Buddha-Godzillas, der sinnbildlich für die Schrecken und
Omnipräsenz des
Kapitalismus stehen dürfte. Und so die symbolische Dichte des
Stücks visuell
überaus gelungen umrahmt.
Rein sprachlich kommt „Käsch und Naziss“ bisweilen überfrachtet
daher. Jedes
noch so kleine Detail hat Schmidt symbolisch aufgeladen – und
manchmal eben
auch überladen. Regiert wird „Diesland“ vom „Cancler Polityck“
(Ingo Tomi), der
verzweifelt, seine überlange Krawatte streichelnd, auf Stimmenfang
geht. Bloß
ist es mit dem von ihm versprochenen „Verbot von Verboten“ nicht
getan. Denn
das frustrierte Volk, dank übergroßer Lego-Frisuren auch visuell
als
Spielfiguren gekennzeichnet, will Freiheit durch Führung. Finden
soll es die
bei der rechtspopulistischen Grand Dame „Frau Naziss“, deren
überaus schlechte
Frisuren sich am ein oder anderen aufstrebenden Autokraten der
echten Welt
orientieren dürften. Käsch will Schluss machen mit Demokratie,
Meinungsvielfalt
und vor allem auch Diversität. Künftig soll es nur zwei Arten von
Menschen
geben: Jene die kleiner sind als sie, und jene die größer sind.
Festgelegt wird
das bei der Geburt. Um an die Macht zu kommen, braucht sie den als
Superhelden
personifizierten Social-Media-Dreiklang aus „Buy, Control und
Command“ (dt.
Kauf, Kontrolle, Befehl). Und weil der im Besitz vom schmierigen
Kapitalisten
„Herr Käsch“ (Raimund Widra) ist, steigt sie mit dem ins Bett.
Nicht nur
politisch. Sich durch die goldenen Vorhänge wühlend, sich
bisweilen bis aufs
derbste besteigend, vereinigen die beiden Ekel sich zum
autokratischen Abgrund
in persona. Davor, dazwischen, danach: viel Klamauk, viel
Slapstick, überragend
getimte Comic-artige Soundeffekte (Kriton Klingler-Ioannides) und
viele, viele
Sprachspielereien. Erklärter Todfeind sind in „Diesland“ etwa Rehe
–
Rehvolution, Rehmigration, Rehgime. Und so weiter.
Trotz des Tempos, trotz der bis ins Groteske getriebenen
Überhöhung, mit der
Volker Lösch „Käsch und Naziss“ inszeniert hat, erschöpft sich die
Komik auf
lange Sicht. Wird fad, redundant. Ein wenig Straffung hätte dem
Stück hier
sicher gut getan. Dass man trotz dem x-ten Kalauer nicht entnervt
im Sitz
zurückfällt, hat das Stück den Höchstleistungen des Ensembles zu
verdanken.
Besonders hervorzuheben: Gast-Schauspielerin Laura Sundermann, die
sich als Naziss,
scharf feuernd um Kopf und Kragen redet: „Wir müssen die Säuglinge
bekämpfen.
Sie kennen unsere Sprache nicht. Jeder Säugling ein potenzieller
Mörder. Manche
werden geisteskrank, manche brauchen mehr als 20 Jahre, bis sie
arbeiten.“ Zum
Schreien – und dem Premierenpublikum sogar einen Zwischenapplaus
wert. Und auch
Gregor Trakis läuft als „Pimmelchen“, als Naziss, ihr stets devot
am Bein
nuckelnder Hund oder als Freigeist Freibert, der statt Kokain
gleich Asbest
schnupft, zu Hochtouren auf. Vorm gesamten Ensemble muss man sich
angesichts
dieser auch sprachlich anspruchsvollen Tour de Force tief
verbeugen.
Und was soll man nur für eine Lehre ziehen aus alledem? Auch
darauf findet
„Käsch und Naziss“ eine Antwort. Schließlich hat das Stück noch
einen abschließenden,
im „Jetzt“ verorteten dritten Teil. Getragen wird der von
schätzungsweise 80
Saarländerinnen und Saarländern, die als Bürgerchor auf die Bühne
treten.
Zusammengestellt hat ihn Luca Pauer, die gemeinsam mit Volker
Lösch den Chor
leitet, aus Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen. Im
wuchtigen
Sprechchor, langsam, kriegerisch voranschreitend, machen die ihren
Standpunkt
klar: „Wir lassen uns die Demokratie nicht nehmen. Die AfD gehört
auf den
Müllhaufen der Geschichte.“ Und fordert das Publikum durchaus auch
zum Handeln
auf: Es reiche nicht mehr ins Theater zu gehen, Debatten zu
führen. „Werdet
politisch aktiv“, drängt der Chor, „Arsch hoch, die kommenden
Jahre sind
entscheidend.“ Das sitzt.
Wie politisch es zukünftig sein will, daran hat das Saarländische
Staatstheater
mit „Käsch und Naziss“ keine Zweifel gelassen. Und unter Beweis
gestellt, dass
modernes, politisches Theater keinesfalls tröge und fad sein muss.
Dass es im
Gegenteil Spaß machen kann. Und aufrütteln. Vom Premierenpublikum
gab es dafü
Date: 2025/09/22 16:50:35
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Siehe Anlage
Attachment:
St. Wendelvortrag Westrichtagung.pdf
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Date: 2025/09/22 17:36:10
From: gerald-sabine . linn <gerald-sabine.linn(a)t-online.de>
Siehe Anlage
_______________________________________________
Regionalforum-Saar mailing list
Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
https://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
Date: 2025/09/22 20:42:50
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Seit vielen Jahren arbeite ich ab und zu auf der Website von „Find_a_Grave“ mit. Ab und an kommen seitens der Redaktion kleine Artikel wie dieser. Sie kommen auf Englisch, ich hab Dr. Google gebeten, ihn zu übersetzen:
„Gräber, die nach den Sternen greifen
Auf einem kleinen Friedhof in Aurora, Texas, informiert ein
Schild Besucher
über die einzigartige Geschichte der dort gefundenen Gräber.
Zwischen den
düsteren Geschichten von Opfern einer Fleckfieber-Epidemie,
Bürgerkriegsveteranen und einer tragischen Grabinschrift zum
Gedenken an ein zu
früh verstorbenes Kind sticht ein merkwürdiger Satz hervor:
„Dieser Ort ist auch bekannt durch die Legende, dass 1897 in der
Nähe ein
Raumschiff abstürzte und der dabei ums Leben gekommene Pilot
hier begraben
wurde.“
Im April 1897 veröffentlichte die Dallas Morning News die
ungewöhnliche
Geschichte. Ein zigarrenförmiges Luftschiff flog über den
öffentlichen Platz
und prallte gegen die Windmühle von Richter James Proctor. Die
Explosion
zerstörte das Raumschiff, die Windmühle und den Blumengarten des
Richters.
(Proctors Find a Grave-Gedenkschrift enthält zwar nur wenige
persönliche
Details, aber mehr zur Geschichte und der darauffolgenden
Produktion des
History Channel über den Vorfall.)
Der Pilot des Luftschiffs – angeblich die einzige Person an Bord
– kam bei dem
Unfall ums Leben. Der Artikel beschreibt die aus dem Wrack
geborgene Leiche als
„nicht von dieser Welt“ und, laut dem örtlichen Signaloffizier,
als „vom
Planeten Mars stammend“. Aus dem Wrack geborgene Papiere waren
in „unbekannten
Hieroglyphen“ verfasst und nicht zu entziffern.
Die Stadt bestattete den mysteriösen Piloten christlich auf dem
Aurora-Friedhof. Doch die Legende wuchs weiter.
Der Vorfall war einer von Hunderten, die Ende der 1890er Jahre
in den gesamten
Vereinigten Staaten gemeldet wurden. Gängige Theorien darüber,
was diese
Objekte sein könnten, blieben im Dunkeln – meist wurden
(menschliche)
Technologie und geheime Projekte als Ursache vermutet. Einige
kamen zu dem
Schluss, dass es sich um Scherze handelte – und zwar eindeutig
irdischer Art.
„Das mysteriöse fliegende Licht, das über dem St. Mary’s College
in Oakland
schwebte und dann nach San Francisco aufbrach. Es entspricht
genau der
Beschreibung der Einwohner von Sacramento und ähnelt dem
Ausschnitt, der vor
einigen Tagen in „The Call“ veröffentlicht wurde und auf einer
Beschreibung
eines Beobachters basiert.“
Illustration des „Mysteriösen Fluglichts“ in Oakland,
Kalifornien (via
Newspapers.com)
Erst mit der „UFO-Welle“ der 1940er Jahre rückten
phantastischere Möglichkeiten
in den Mittelpunkt. Im Mai 1947 behauptete Brian Byers Savage,
eine glänzende,
silbrig gefärbte Maschine sei über sein Haus in Oklahoma City
geflogen. Gut
einen Monat später beobachtete Pilot Kenneth Arnold
scheibenförmige Objekte am
Mount Rainier in Washington vorbeiziehen (Artikel über seine
Geschichte prägten
den Begriff „Fliegende Untertasse“). Und im Juli desselben
Jahres löste die
erste Pressemitteilung von PIO Walter Haut über den inzwischen
berühmten
Roswell-Zwischenfall eine öffentliche Faszination aus, die
Jahrzehnte später
anhält. Während Skepsis herrschte, blühten Theorien über
außerirdische Besuche
auf.
Zuhause in Aurora wurde das ganze Luftschiff-Mysterium
größtenteils durch eine
sehr bodenständige Theorie erklärt: S. E. Haydon, der Autor des
Originalartikels
von 1897, hatte die ganze Sache erfunden, um das Interesse an
einer sterbenden
Stadt zu wecken. Trotzdem ist das Grab des Luftschiffpiloten war
zu einer
lokalen Attraktion geworden. Er war damals als „Kleiner
Reisender“ oder einfach
„Ned“ bekannt.
Irgendwann wurde an der Stelle, wo man sein Grab vermutete, ein
Grabstein mit
einer groben Raumschiffzeichnung aufgestellt. Als dieser
Grabstein später
verschwand, wurde er durch einen Felsbrocken ersetzt, auf dem
Besucher
Geschenke zu seinem Gedenken – oder als Anerkennung für Haydons
kreative
Erzählkunst – hinterließen.
Altes
Foto von „Neds“ Raumschiff-Grabstein auf
dem Aurora-Friedhof
Ein Felsbrocken, auf dem Besucher Erinnerungsstücke für
„Ned“/„Den Kleinen
Reisenden“ hinterließen.
Wenn Sie Ned heute besuchen, werden Sie feststellen, dass alle
Markierungen und
Erinnerungsstücke entfernt wurden, um den Tourismus auf heiligem
Boden zu
verhindern. Neds anonymes Grab – falls es jemals dort war –
liegt unberührt,
und es gibt keine weiteren Beweise dafür, ob die Geschichte des
abgestürzten
Luftschiffs wahr oder falsch ist. Nur dieser eine, unerwartete
Satz auf dem
historischen Schild des Aurora-Friedhofs weist darauf hin, dass
dies ein Ort
war, an dem einst Welten aufeinanderprallten.
Was auch immer an jenem Apriltag im Jahr 1897 geschah, es
scheint passend, dass
Neds Geschichte in einer Stadt weiterlebt, die nach einem Wunder
des Himmels
benannt ist.“
Date: 2025/09/24 18:16:37
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
-------- Weitergeleitete
Nachricht --------
Sehr geehrte Damen und Herren, im Kontext der Feierlichkeiten um den Tag
der Deutschen Einheit möchte wir Sie herzlich einladen zu
einer Veranstaltung mit
Matthias Gehler, dem letzten Regierungssprecher der
DDR. Veranstaltung im CFK Spiesen-Elversberg
am 7.10. Beginn: 18:30 Uhr "Wollen Sie die
Einheit oder nicht?" (Einlass ab 18 Uhr) Herr Gehler ist im Rahmen der
Feierlichkeiten um den 3. Oktober in Saarbrücken prominenter
Gast. Rotary Clubs aus unserer Region haben ihn zusätzlich
gewinnen können, am Dienstag den 7.10. ab 18:30 Uhr in Spiesen
Elversberg (CFK) Hintergrundwissen der Ereignisse um die Wende
zu erzählen und sein Buch vorzustellen. Der Kartenverkauf (Ticket für 40 EUR geht
anteilig mit 25 EUR in das Catering für die Teilnehmenden und
zu 15 EUR anteilig für das Projekt Kinder lernen schwimmen,
welches die drei veranstaltenden Rotary Clubs in ihrer Region
unterstützen). Karten erhalten Sie über den RC St. Wendel
Stadt. Bitte ein mail schreiben an: Susanne Hartard (Präsidentin RC St. Wendel
Stadt) Hubert Maschlanka (Clubmeister RC St.
Wendel Stadt) h.maschlanka(a)t-online.de
Herzlichen Gruß Susanne Hartard Prof.
Dr.-Ing. Susanne Hartard Präsidentin,
25/26 Tel. +40
174 4141309 https://sankt-wendel-stadt.rotary.de Clubmeetings/Postadresse: Angel´s das
Hotel am Golfpark Golfparkallee
1 66606 St.
Wendel --
Mit freundlichen Grüßen Roland Geiger -------------------- Roland Geiger Historische Forschung Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel Tel. 06851-3166 email alsfassen(a)web.de www.hfrg.de |
Attachment:
rc_einladung_gehler.pdf
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Date: 2025/09/25 14:25:41
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Morgen fahren wir zum Deutschen Genealogentag
nach Frankfurt.
Wir, d. h. die Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde
(ASF).
Dort haben wir einen Stand, an dem wir ein paar unserer Bücher
zeigen und mit
den Leuten, die sich an unseren Stand verirren, über Genealogie
fachsimpeln und
darüber, wie diese bei uns im Land so funktioniert.
Stellen Sie sich bitte diesen Stand vor: ein langer Tisch,
dahinter 2 Stühle,
rechts davon ein Rollup (haben wir uns extra anfertigen lassen –
für dieses Mal
und andere Male), ein Monitor, ein Laptop. Und wir.
Da hab ich mir überlegt, wie uns die Leute identifizieren sollen.
Also – nicht
die ASF, die ist gut erkenntlich auf dem Rollup. Dort oben drauf
ist auch das
Saarland abgebildet, aber kennen das die Leute aus dem Reich –
obwohl natürlich
unten Frankreich, oben links Luxemburg und sonst Rheinland-Pfalz
drumherum
steht? Und das Wort „Saarland“ mitten drin.
Wie geht es denen, die nicht auf das Rollup schauen, sondern
direkt auf den
Tisch? Also muß noch etwas auf den Tisch. Etwas typisch
Saarländisches! Wie?
Was? Ein Ringel Lyoner? Na sonst gehts aber noch...
Ich hab in St. Wendel in einer
Buchhandlung geguckt; dort dreht sich alles
Saarländische nur ums Schwenken und Biertrinken. Nicht, was ich
suchte.
Dann war ich auf der Touristinfo, aber die haben nur Sachen über
St. Wendel. Im
Teeladen „Tässje“ am Dom fand ich 2 schöne Tassen mit einem
Förderturm drauf.
Also rief ich letzten Montag in der Tourismuszentrale Saar an.
„Nein, tut mir
leid, was Sie da suchen, haben wir nicht! Höchstens ein paar
Broschüren und
Flyer.“ Aber ich wollte ja nichts zum Lesen, ich suche ja etwas,
wo die Leute
drauf gucken und sehen: "Ah, ja, saarländisch."
Man gab mir den Rat, es
bei der
Touristinfo Saarbrücken zu versuchen, aber dort gab es nur
Sachen über
Saarbrücken. Nicht das, was ich suche.
Man gab mir den Rat, es bei der Pressestelle der Staatskanzlei
zu versuchen,
schließlich ist doch nächstes Wochenende vom 2. bis zum 4.
Oktober die
halbe Welt beim Tag der deutschen Einheit in Saarbrücken zu
Gast. Die haben
sicher was.
Nun ja, die haben natürlich nichts in der Richtung. Warum sollen
die das
Saarland bewerben, wo doch die Leute sowieso dorthin gehen. Die
Dame am Telefon
war sehr nett: „Wir haben Tassen, dort können Sie Gudzjer
(Bonbons) rein tun.
Ich stelle Ihnen ein Paket zusammen, das können Sie morgen hier
abholen!“
Am nächsten Tag – letzten Dienstag – kurz nach Mittag war ich an
der
Staatskanzlei. Die Straße dort rein – eine Sackgasse – ist mit
einer Schranke
versehen, so dass nicht jeder ohne weiteres dort reinkommt. Ich
fuhr vor,
drückte aufs Knöpfchen, sagte meinen Namen und dass ich etwas
abholen wollte
und suchte gedanklich schon rundherum nach einem Parkplatz, weil
die mich hier
ja sicher nicht reinlassen – ist nur für Behörden und so ein
Zeug – da ging die
Schranke hoch. Na, das war einfach. Ein Schild am Weg wies mich
darauf hin, dass
ich nicht an der Straße parken durfte wegen gegebenenfallsiger
Behinderung der
Feuerwehr. Da ich nicht vorhatte, lange zu bleiben, parkte ich
am rechten Rand
der Straße vor einem dicken Mercedes, der vor 3 oder 4 weiteren
dicken
schwarzen Karossen dort parkte. Das tat er immer noch, als ich
wieder wegfuhr.
Ein netter Passant zeigte mir den Eingang; dort saß ein Mann in
einem Kabuff mit
Blick auf die Pforte. Sein Fensterchen blieb zu, aber ich traf
ihn weiter
drinnen an der Ausgangstür aus seinem Kabuff. Dort hing ein
kurzes Seil an 2
hölzernen Pfosten, dass niemand ohne weiteres zu ihm da rein
konnte. Als ich ihm
sagte, dass ich etwas abholen wolle, erwiderte er recht
hektisch: „ICH HABE MIT
SOWAS NICHTS ZU TUN!“ Ich erklärte ihm, dass hier was für mich
stünde. „DAVON
WEISS ICH NICHTS, ICH HABE MIT SOWAS NICHTS ZU TUN, DA MÜSSEN
SIE ZUR
POSTSTELLE. DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG, DAS GEHT MICH NICHTS
AN!“ Ich erspähte
mein Päckchen, zeigte drauf sagte, dass ich es mitnehmen wolle,
worauf er ganz
entrüstet entgegnete: „DAS GEHT MICH NICHTS AN, DAMIT HABE ICH
NICHTS ZU TUN,
DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG!“ Ich dachte schon, der kriegt
gleich einen Herzinfarkt.
Die Tassen sind dunkelblau, unten steht Saarland drauf, rechts
daneben ist die
Schweinchenform unseres Landes in seltsamen Pixeln zu sehen.
Macht nicht viel
her, hat mich aber nichts gekostet und ist aus dem Saarland.
In der Kiste lagen kleine Tüten. Da ist ein Logo, das beginnt
mit dem Polygon
und so, drauf. Darunter steht: Zukunft durch Wandel. Und: Tag
der deutschen
Einheit. Und wo und wann. Deren Kolleginnen werden vermutlich
nächste Woche zu
Zigtausenden unter den anrollenden Massen verteilt. Zukunft
durch Wandel. Das
ist besser als: Großes entsteht im Kleinen. Das ist das Motto,
das ich bisher
kannte.
Die Bonbons darin - ein paar sind lila, ein paar blau, rot,
grün, gelb, hm, nee,
alles außer blau - schmecken gut. Auf jedem ist ein „S“
eingedruckt; ich hätte
eher an Buchstaben des Wortes Saarland gedacht, aber wenn man
sie zählt, dann
sind es 9 Bonbons. Ich fragte bei der Pressestelle nach der
Symbolik der
Bonbons, aber da gibt es wohl keine, die Zusammensetzung und
Farbe sind wohl
eher Zufall, nicht aber der Geschmack.
Die Bonbons, mit denen ich die Tassen füllen werde, stammen vom
Globus. Der hat
nämlich Schaumbohnen in Saarlandform, d. h. sie ähneln sehr
kleinen Wutzchen! Meine
Frau sagte mir, dass Schaumbohnen wohl nur im Saarland bekannt
sind. Ich kannte
sie von den Bonbontüten, die der Padd oder die Gòòd bei der
Kindtaufe verteilen;
dort sind die Schaumbohnen meist kleine rosa Püppchen. Hier sind
sie halt
kleine Schweine bzw. Saarlande.
Und vorsichtshalber habe ich noch ein Schild ausgedruckt, das
kommt in einen
Aufsteller auf den Tisch. Und dort steht drauf:
Mier sénn ous’m Saarland
Na, da kann doch
wirklich
nichts mehr schiefgehen.
Roland Geiger
PS: vielleicht sehen wir uns ja morgen oder übermorgen oder
überübermorgen auf
dem Genealogentag in Frankfurt. Wir sind die von der ASF! Mit
dem neuen Rollup
und den Tassen mit den Schweinchen.
Nicht
zu übersehen.
Date: 2025/09/25 15:02:32
From: Stefan Reuter via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
_______________________________________________Morgen fahren wir zum Deutschen Genealogentag nach Frankfurt. Wir, d. h. die Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF).
Dort haben wir einen Stand, an dem wir ein paar unserer Bücher zeigen und mit den Leuten, die sich an unseren Stand verirren, über Genealogie fachsimpeln und darüber, wie diese bei uns im Land so funktioniert.
Stellen Sie sich bitte diesen Stand vor: ein langer Tisch, dahinter 2 Stühle, rechts davon ein Rollup (haben wir uns extra anfertigen lassen – für dieses Mal und andere Male), ein Monitor, ein Laptop. Und wir.
Da hab ich mir überlegt, wie uns die Leute identifizieren sollen. Also – nicht die ASF, die ist gut erkenntlich auf dem Rollup. Dort oben drauf ist auch das Saarland abgebildet, aber kennen das die Leute aus dem Reich – obwohl natürlich unten Frankreich, oben links Luxemburg und sonst Rheinland-Pfalz drumherum steht? Und das Wort „Saarland“ mitten drin.
Wie geht es denen, die nicht auf das Rollup schauen, sondern direkt auf den Tisch? Also muß noch etwas auf den Tisch. Etwas typisch Saarländisches! Wie? Was? Ein Ringel Lyoner? Na sonst gehts aber noch...
Ich hab in St. Wendel in einer Buchhandlung geguckt; dort dreht sich alles Saarländische nur ums Schwenken und Biertrinken. Nicht, was ich suchte.
Dann war ich auf der Touristinfo, aber die haben nur Sachen über St. Wendel. Im Teeladen „Tässje“ am Dom fand ich 2 schöne Tassen mit einem Förderturm drauf.
Also rief ich letzten Montag in der Tourismuszentrale Saar an. „Nein, tut mir leid, was Sie da suchen, haben wir nicht! Höchstens ein paar Broschüren und Flyer.“ Aber ich wollte ja nichts zum Lesen, ich suche ja etwas, wo die Leute drauf gucken und sehen: "Ah, ja, saarländisch."
Man gab mir den Rat, es bei der Touristinfo Saarbrücken zu versuchen, aber dort gab es nur Sachen über Saarbrücken. Nicht das, was ich suche.
Man gab mir den Rat, es bei der Pressestelle der Staatskanzlei zu versuchen, schließlich ist doch nächstes Wochenende vom 2. bis zum 4. Oktober die halbe Welt beim Tag der deutschen Einheit in Saarbrücken zu Gast. Die haben sicher was.
Nun ja, die haben natürlich nichts in der Richtung. Warum sollen die das Saarland bewerben, wo doch die Leute sowieso dorthin gehen. Die Dame am Telefon war sehr nett: „Wir haben Tassen, dort können Sie Gudzjer (Bonbons) rein tun. Ich stelle Ihnen ein Paket zusammen, das können Sie morgen hier abholen!“
Am nächsten Tag – letzten Dienstag – kurz nach Mittag war ich an der Staatskanzlei. Die Straße dort rein – eine Sackgasse – ist mit einer Schranke versehen, so dass nicht jeder ohne weiteres dort reinkommt. Ich fuhr vor, drückte aufs Knöpfchen, sagte meinen Namen und dass ich etwas abholen wollte und suchte gedanklich schon rundherum nach einem Parkplatz, weil die mich hier ja sicher nicht reinlassen – ist nur für Behörden und so ein Zeug – da ging die Schranke hoch. Na, das war einfach. Ein Schild am Weg wies mich darauf hin, dass ich nicht an der Straße parken durfte wegen gegebenenfallsiger Behinderung der Feuerwehr. Da ich nicht vorhatte, lange zu bleiben, parkte ich am rechten Rand der Straße vor einem dicken Mercedes, der vor 3 oder 4 weiteren dicken schwarzen Karossen dort parkte. Das tat er immer noch, als ich wieder wegfuhr.
Ein netter Passant zeigte mir den Eingang; dort saß ein Mann in einem Kabuff mit Blick auf die Pforte. Sein Fensterchen blieb zu, aber ich traf ihn weiter drinnen an der Ausgangstür aus seinem Kabuff. Dort hing ein kurzes Seil an 2 hölzernen Pfosten, dass niemand ohne weiteres zu ihm da rein konnte. Als ich ihm sagte, dass ich etwas abholen wolle, erwiderte er recht hektisch: „ICH HABE MIT SOWAS NICHTS ZU TUN!“ Ich erklärte ihm, dass hier was für mich stünde. „DAVON WEISS ICH NICHTS, ICH HABE MIT SOWAS NICHTS ZU TUN, DA MÜSSEN SIE ZUR POSTSTELLE. DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG, DAS GEHT MICH NICHTS AN!“ Ich erspähte mein Päckchen, zeigte drauf sagte, dass ich es mitnehmen wolle, worauf er ganz entrüstet entgegnete: „DAS GEHT MICH NICHTS AN, DAMIT HABE ICH NICHTS ZU TUN, DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG!“ Ich dachte schon, der kriegt gleich einen Herzinfarkt.
Die Tassen sind dunkelblau, unten steht Saarland drauf, rechts daneben ist die Schweinchenform unseres Landes in seltsamen Pixeln zu sehen. Macht nicht viel her, hat mich aber nichts gekostet und ist aus dem Saarland.
In der Kiste lagen kleine Tüten. Da ist ein Logo, das beginnt mit dem Polygon und so, drauf. Darunter steht: Zukunft durch Wandel. Und: Tag der deutschen Einheit. Und wo und wann. Deren Kolleginnen werden vermutlich nächste Woche zu Zigtausenden unter den anrollenden Massen verteilt. Zukunft durch Wandel. Das ist besser als: Großes entsteht im Kleinen. Das ist das Motto, das ich bisher kannte.
Die Bonbons darin - ein paar sind lila, ein paar blau, rot, grün, gelb, hm, nee, alles außer blau - schmecken gut. Auf jedem ist ein „S“ eingedruckt; ich hätte eher an Buchstaben des Wortes Saarland gedacht, aber wenn man sie zählt, dann sind es 9 Bonbons. Ich fragte bei der Pressestelle nach der Symbolik der Bonbons, aber da gibt es wohl keine, die Zusammensetzung und Farbe sind wohl eher Zufall, nicht aber der Geschmack.
Die Bonbons, mit denen ich die Tassen füllen werde, stammen vom Globus. Der hat nämlich Schaumbohnen in Saarlandform, d. h. sie ähneln sehr kleinen Wutzchen! Meine Frau sagte mir, dass Schaumbohnen wohl nur im Saarland bekannt sind. Ich kannte sie von den Bonbontüten, die der Padd oder die Gòòd bei der Kindtaufe verteilen; dort sind die Schaumbohnen meist kleine rosa Püppchen. Hier sind sie halt kleine Schweine bzw. Saarlande.
Und vorsichtshalber habe ich noch ein Schild ausgedruckt, das kommt in einen Aufsteller auf den Tisch. Und dort steht drauf:
Mier sénn ous’m Saarland
Na, da kann doch wirklich nichts mehr schiefgehen.
Roland Geiger
PS: vielleicht sehen wir uns ja morgen oder übermorgen oder überübermorgen auf dem Genealogentag in Frankfurt. Wir sind die von der ASF! Mit dem neuen Rollup und den Tassen mit den Schweinchen.Nicht zu übersehen.
Regionalforum-Saar mailing list
Regionalforum-Saar(a)genealogy.net
https://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
Date: 2025/09/25 15:15:55
From: gerald-sabine . linn <gerald-sabine.linn(a)t-online.de>
Schaurig-schöne Geschichte ;)Nun, wär' dieses verhunzte "Saarvenir" nicht schon in Velsen oder einer anderen Versenkung verschwunden, wär' das jetzt sicher DER Hingucker auf dem Tisch geworden!Trotz allem wünsche ich der ASF viel Erfolg in Frankfurt!StefanAm Do., 25. Sept. 2025 um 14:25 Uhr schrieb Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar@genealogy.net>:_______________________________________________Morgen fahren wir zum Deutschen Genealogentag nach Frankfurt. Wir, d. h. die Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF).
Dort haben wir einen Stand, an dem wir ein paar unserer Bücher zeigen und mit den Leuten, die sich an unseren Stand verirren, über Genealogie fachsimpeln und darüber, wie diese bei uns im Land so funktioniert.
Stellen Sie sich bitte diesen Stand vor: ein langer Tisch, dahinter 2 Stühle, rechts davon ein Rollup (haben wir uns extra anfertigen lassen – für dieses Mal und andere Male), ein Monitor, ein Laptop. Und wir.
Da hab ich mir überlegt, wie uns die Leute identifizieren sollen. Also – nicht die ASF, die ist gut erkenntlich auf dem Rollup. Dort oben drauf ist auch das Saarland abgebildet, aber kennen das die Leute aus dem Reich – obwohl natürlich unten Frankreich, oben links Luxemburg und sonst Rheinland-Pfalz drumherum steht? Und das Wort „Saarland“ mitten drin.
Wie geht es denen, die nicht auf das Rollup schauen, sondern direkt auf den Tisch? Also muß noch etwas auf den Tisch. Etwas typisch Saarländisches! Wie? Was? Ein Ringel Lyoner? Na sonst gehts aber noch...
Ich hab in St. Wendel in einer Buchhandlung geguckt; dort dreht sich alles Saarländische nur ums Schwenken und Biertrinken. Nicht, was ich suchte.
Dann war ich auf der Touristinfo, aber die haben nur Sachen über St. Wendel. Im Teeladen „Tässje“ am Dom fand ich 2 schöne Tassen mit einem Förderturm drauf.
Also rief ich letzten Montag in der Tourismuszentrale Saar an. „Nein, tut mir leid, was Sie da suchen, haben wir nicht! Höchstens ein paar Broschüren und Flyer.“ Aber ich wollte ja nichts zum Lesen, ich suche ja etwas, wo die Leute drauf gucken und sehen: "Ah, ja, saarländisch."
Man gab mir den Rat, es bei der Touristinfo Saarbrücken zu versuchen, aber dort gab es nur Sachen über Saarbrücken. Nicht das, was ich suche.
Man gab mir den Rat, es bei der Pressestelle der Staatskanzlei zu versuchen, schließlich ist doch nächstes Wochenende vom 2. bis zum 4. Oktober die halbe Welt beim Tag der deutschen Einheit in Saarbrücken zu Gast. Die haben sicher was.
Nun ja, die haben natürlich nichts in der Richtung. Warum sollen die das Saarland bewerben, wo doch die Leute sowieso dorthin gehen. Die Dame am Telefon war sehr nett: „Wir haben Tassen, dort können Sie Gudzjer (Bonbons) rein tun. Ich stelle Ihnen ein Paket zusammen, das können Sie morgen hier abholen!“
Am nächsten Tag – letzten Dienstag – kurz nach Mittag war ich an der Staatskanzlei. Die Straße dort rein – eine Sackgasse – ist mit einer Schranke versehen, so dass nicht jeder ohne weiteres dort reinkommt. Ich fuhr vor, drückte aufs Knöpfchen, sagte meinen Namen und dass ich etwas abholen wollte und suchte gedanklich schon rundherum nach einem Parkplatz, weil die mich hier ja sicher nicht reinlassen – ist nur für Behörden und so ein Zeug – da ging die Schranke hoch. Na, das war einfach. Ein Schild am Weg wies mich darauf hin, dass ich nicht an der Straße parken durfte wegen gegebenenfallsiger Behinderung der Feuerwehr. Da ich nicht vorhatte, lange zu bleiben, parkte ich am rechten Rand der Straße vor einem dicken Mercedes, der vor 3 oder 4 weiteren dicken schwarzen Karossen dort parkte. Das tat er immer noch, als ich wieder wegfuhr.
Ein netter Passant zeigte mir den Eingang; dort saß ein Mann in einem Kabuff mit Blick auf die Pforte. Sein Fensterchen blieb zu, aber ich traf ihn weiter drinnen an der Ausgangstür aus seinem Kabuff. Dort hing ein kurzes Seil an 2 hölzernen Pfosten, dass niemand ohne weiteres zu ihm da rein konnte. Als ich ihm sagte, dass ich etwas abholen wolle, erwiderte er recht hektisch: „ICH HABE MIT SOWAS NICHTS ZU TUN!“ Ich erklärte ihm, dass hier was für mich stünde. „DAVON WEISS ICH NICHTS, ICH HABE MIT SOWAS NICHTS ZU TUN, DA MÜSSEN SIE ZUR POSTSTELLE. DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG, DAS GEHT MICH NICHTS AN!“ Ich erspähte mein Päckchen, zeigte drauf sagte, dass ich es mitnehmen wolle, worauf er ganz entrüstet entgegnete: „DAS GEHT MICH NICHTS AN, DAMIT HABE ICH NICHTS ZU TUN, DAFÜR BIN ICH NICHT ZUSTÄNDIG!“ Ich dachte schon, der kriegt gleich einen Herzinfarkt.
Die Tassen sind dunkelblau, unten steht Saarland drauf, rechts daneben ist die Schweinchenform unseres Landes in seltsamen Pixeln zu sehen. Macht nicht viel her, hat mich aber nichts gekostet und ist aus dem Saarland.
In der Kiste lagen kleine Tüten. Da ist ein Logo, das beginnt mit dem Polygon und so, drauf. Darunter steht: Zukunft durch Wandel. Und: Tag der deutschen Einheit. Und wo und wann. Deren Kolleginnen werden vermutlich nächste Woche zu Zigtausenden unter den anrollenden Massen verteilt. Zukunft durch Wandel. Das ist besser als: Großes entsteht im Kleinen. Das ist das Motto, das ich bisher kannte.
Die Bonbons darin - ein paar sind lila, ein paar blau, rot, grün, gelb, hm, nee, alles außer blau - schmecken gut. Auf jedem ist ein „S“ eingedruckt; ich hätte eher an Buchstaben des Wortes Saarland gedacht, aber wenn man sie zählt, dann sind es 9 Bonbons. Ich fragte bei der Pressestelle nach der Symbolik der Bonbons, aber da gibt es wohl keine, die Zusammensetzung und Farbe sind wohl eher Zufall, nicht aber der Geschmack.
Die Bonbons, mit denen ich die Tassen füllen werde, stammen vom Globus. Der hat nämlich Schaumbohnen in Saarlandform, d. h. sie ähneln sehr kleinen Wutzchen! Meine Frau sagte mir, dass Schaumbohnen wohl nur im Saarland bekannt sind. Ich kannte sie von den Bonbontüten, die der Padd oder die Gòòd bei der Kindtaufe verteilen; dort sind die Schaumbohnen meist kleine rosa Püppchen. Hier sind sie halt kleine Schweine bzw. Saarlande.
Und vorsichtshalber habe ich noch ein Schild ausgedruckt, das kommt in einen Aufsteller auf den Tisch. Und dort steht drauf:
Mier sénn ous’m Saarland
Na, da kann doch wirklich nichts mehr schiefgehen.
Roland Geiger
PS: vielleicht sehen wir uns ja morgen oder übermorgen oder überübermorgen auf dem Genealogentag in Frankfurt. Wir sind die von der ASF! Mit dem neuen Rollup und den Tassen mit den Schweinchen.Nicht zu übersehen.
Regionalforum-Saar mailing list
Regionalforum-Saar@genealogy.net
https://list.genealogy.net/mm/listinfo/regionalforum-saar
Date: 2025/09/28 19:03:05
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Liebe Freundinnen und Freunde der Ahnenforschung, der Ahnenforscher Stammtisch Unna möchte euch sehr herzlich zu seiner folgenden Online-Veranstaltung auf Zoom einladen: Online-Vortrag DAS DEUTSCHE NAMENSRECHT VON 1900 BIS 2025 mit Gunnar Nebelung von der Genealogischen Gesellschaft Hamburg am Donnerstag, dem 2. Oktober 2025 um 19.00 Uhr. Einlass in den Zoom-Meeting-Raum ab 18.30 Uhr. Es können maximal 100 Interessierte teilnehmen. Daher empfiehlt es sich, sich frühzeitig einzuloggen. Einladung mit Teilnahmemöglichkeit: https://www.ahnenforscher-stammtisch-unna.de/2025/07/04/online-vortrag-das-deutsche-namensrecht-von-1900-bis-2025-am-02-10-2025/ Wir würden uns sehr darüber freuen, euch zahlreich zu dieser Online-Veranstaltung auf Zoom begrüßen zu dürfen. Liebe Grüße Georg (Palmüller) AHNENFORSCHER STAMMTISCH UNNA www.ahnenforscher-stammtisch-unna.de _____________________________________ International German Genealogy Partnership (IGGP) mailing list Write new topics to IGGP-L(a)genealogy.net Mailing list administration https://list.genealogy.net/mm/listinfo/iggp-l IGGP website https://iggp.org/
Date: 2025/09/29 09:11:11
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Morgen, Dienstag, 30. September 2025, gibt es ab 16 Uhr das monatliche Mitgliedertreffen der ASF und anschließend um halb sechs den obligatorischen Vortrag.
Stephan Friedrich erzählt aus der Geschichte der Familie Reidelstürtz (auch: Rödelstürtz, Redelstürtz), die seit über 300 Jahren in der Saarregion ansässig ist und ursprünglich aus der Eifel stammt. Die Familie und ihre Nachkommen lebten - und leben - überwiegend im Raum Saarlouis, Saarbrücken, Forbach, Oeting und weiteren französischen Grenzorten sowie im Saarpfalzkreis in St. Ingbert und Rohrbach.
Der Weg der Familie in die Saarregion und von dort in verschiedene europäische Länder wird anhand ausgewählter Biographien, die in ihrer Intensität und Ungewöhnlichkeit bemerkenswert sind, erzählt. Die vorgestellten Menschen sind keine Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die historische Bedeutung erlangt haben, doch Zeugen und Teilnehmer herausragender und weltbewegender Ereignisse, die in ihren politischen und sozialen Konsequenzen bis heute nachwirken und unsere Gegenwart immer noch beeinflussen.
Der Vortrag behandelt diese Geschichte nicht von oben, sondern von unten durch Mitglieder einer einfachen Familie.
Alle, die an dem Thema Interesse haben oder mal was Neues hören möchten, sind herzlich eingeladen, morgen abend zu uns zu kommen.
Das gibt Euch allen die Gelegenheit, unseren neuen Rollup zu sehen - und die restlichen Saarland-Gutzjer zu probieren, die am Wochenende in Frankfurt "von den fremden Loiten dort" nicht verputzt wurden.
Bis morgen.
Roland Geiger
Date: 2025/09/29 13:51:11
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Moin,
Herr Brust, der Nachlaßverwalter von Herrn Dr. Jüngst, hat mich
informiert, daß
die geplante Im-Haus-Versteigerung der Möbel etc. von Herrn Dr.
Jüngst am
kommenden Wochenende im Haus in Neuweiler stattfinden wird.
Da geht es um alles, was sich im Haus nicht niegel- und nagelfest befindet. Bilder, Möbel, bestimmt noch Bücher etc.
Martin-Luther-Str.
57, 66280 Sulzbach
Samstag, 4. Oktober, 13-17 Uhr
Sonntag, 5. Oktober, 10-17 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Geiger
Date: 2025/09/29 21:21:47
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Leitzweiler
Ein Dorf erzählt vom Leben auf der Heide
von Dr. Matthias Alles
Endlich ist sie da, unsere Dorfchronik
300 Seiten lebendige Heimatgeschichte mit vielen interessanten
Fotos.
Liebe Leitzweiler und Freunde,
diesen besonderen Moment wollen wir mit euch teilen!
Im Rahmen einer Lesung geben wir euch einen Einblick in das Buch
und seine
Entstehung.
Daher laden wir euch zur Buchvorstellung
am 05. Oktober 2025
ab 17:00 Uhr
in das Dorfgemeinschaftshaus in Hahnweiler ein. (Hauptstraße 4,
55776 Hahnweiler)
Im Anschluss an die Lesung gibt es die Möglichkeit zum
persönlichen Austausch,
zum Kauf und zur Signatur des Buches.
Auch für euer leibliches Wohl wird bestens gesorgt sein.
Wir freuen uns auf einen gemütlichen literarischen Abend!
Herzliche Grüße
Matthias Alles, Andreas Werle und der Gemeinderat
Das Buch ist vor Ort für 20 Euro erhältlich, nur Barzahlung
möglich.
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Nach der Buchveröffentlichung gibt es folgende
Bezugsmöglichkeiten:
Ab dem 6.10. beim 2. Beigeordneten (Hans-Joachim Alles, Zur Grotte
1, 55779
Leitzweiler, 06789/654)
sowie beim Verein für Heimatkunde in Birkenfeld
Per Versand. Zu den 20€ für das Buch kommen dann noch Kosten für
Porto und
Versand, die nach Erhalt des Buches per Überweisung bezahlt werden
können
(Bankverbindung liegt dem Buch bei). Den Versand werden wir etwa
eine Woche
nach der Buchvorstellung starten.
Wer einen Postversand wünscht schreibt bitte eine Email an
=> dorfchronik(a)leitzweiler.de