Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Der Geistkirch-Verlag will Au ßergewöhnliches aus der Region aufs Tableau bringen . Mitinhaber Florian Brunner erklärt, warum.

Date: 2025/08/07 09:43:16
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der Saarbrücker Zeitung =>Saarland & Region

Der Blick fürs wertvolle Unscheinbare

Der Geistkirch-Verlag will Außergewöhnliches aus der Region aufs Tableau bringen. Mitinhaber Florian Brunner erklärt, warum.
Von Kerstin Rech

Saarbrücken Florian Brunner isst und kocht gerne. Und zwar alles – von guter deutscher Hausmannskost bis zu Asiatisch und Mediterran. Nur keine Innereien. „Leber oder Nieren. Das geht gar nicht.“ Sicherlich würde er die Aussage unterstreichen, dass ein gemeinsames Abendessen einen manchmal auf richtig gute Ideen bringen kann. So wie es damals im Frühjahr 2005 bei ihm und seinem Kompagnon Harald Hoos geschah. Während des Verzehrs einer Grillplatte mit Djuvec-Reis beschließen die beiden die Gründung eines Verlages. Ein Name ist nach dem Motto „Das Gute liegt so nahe“ schnell gefunden. Die zukünftigen Verleger sitzen nämlich im (heute nicht mehr existierenden) Restaurant Geistkircher Hof, das wiederum in der Gemarkung Geistkirch zwischen Rohrbach und Kirkel zu finden war. Dem aufmerksamen Leser ist nun klar, dass es sich bei dem unter kulinarischen Einflüssen gegründeten Verlag nur um den Geistkirch-Verlag handeln kann.

Zwei Jahrzehnte erfolgreiche Verlagsarbeit schafft nicht jeder. Dazu meint Florian Brunner: „Darauf kann man schon stolz sein. Viele kleine und mittlere Verlage bundesweit, aber auch hier, haben in der Zwischenzeit schon ihre Segel gestrichen.“ Einen Grund hierfür sieht der 64-Jährige auch in der wachsenden Konzentration im Buchhandel und demzufolge eine Unterrepräsentanz des Sortiments kleinerer Verlage. Brunner: „Eine gesunde Konkurrenz belebt das Geschäft. Sie treibt und spornt an. Bei den großen Ketten ist das Gleichgewicht nicht mehr so gegeben.“

Beim Geistkirch-Verlag, so erzählt er, werden nicht nur Bücher veröffentlicht, die hohe Verkaufszahlen versprechen. „Das ist eine Mischkalkulation. Es gibt viele unscheinbare Themen, die es wert sind, veröffentlicht zu werden. Auch wenn sie nur eine kleine Leserschaft finden.“

Würde er in der heutigen Zeit zu einer Verlagsgründung raten? Er antwortet lachend: „Schreiben Sie, Florian Brunner holt tief Luft. Ich sehe heute weniger Chancen als vor zwanzig Jahren. Nein, ich würde es nicht empfehlen. Auf dem Weg, einen Verlag zu gründen, gibt es viele Unwegsamkeiten, die man erst einmal lernen muss, die man vielleicht auf Anhieb nicht so sieht.“

Der Geistkirch-Verlag, dessen Portfolio hauptsächlich aus Sachbüchern mit regionalem Bezug besteht, ist in Saarbrücken zu Hause, ebenso wie Florian Brunner, der mit seiner Frau im Stadtteil Schafbrücke wohnt. „Ich bin in Saarbrücken geboren und habe mein ganzes Leben hier verbracht. Ich lebe gerne in Saarbrücken. Ich habe natürlich auch einiges von der Welt gesehen.“ Er verreise nicht oft, aber gerne und dabei präferiert er die nordischen Länder.

Zwei Jahrzehnte erfolgreiche Verlagsarbeit schafft nicht jeder.

Einen Lieblingsplatz in Saarbrücken hat der gelernte Fotograf, der viele Jahre in der Werbebranche tätig war, nicht, denn: „es gibt so viele Ecken, die charmante Highlights haben. Ich erlebe oft, wenn ich Besuch habe von Freunden aus anderen Bundesländern, dass die ganz begeistert sind.“ Diese charmanten Highlights hat er in zwei Bildbänden mit dem Titel „Saarbrücker Spurensuche I + II“ gesammelt. Da unser Treffen am St. Johanner Markt erfolgt, macht er auch auf das älteste Fenster Saarbrückens aufmerksam, das dort im zweiten Stock eines Hauses zu finden ist. Überhaupt präsentiert Florian Brunner die verborgenen Schätze der Stadt gerne bei Führungen, die man mit ihm buchen kann.

Doch nicht nur Saarbrücken, das gesamte Saarland liegt ihm am Herzen. Er bezeichnet es als unterschätzten Standort. Und mit Überzeugung in der Stimme fügt er hinzu: „Wir leben hier in einem Paradies. Und man muss nur hinschauen, um zu erkennen, was das Paradiesische ausmacht. Und wenn ich Saarbrücken oder dem Saarland etwas raten dürfte, dann: Sei nicht so zurückhaltend. Mehr Mut zu Wagnissen und Investitionen für die Zukunft. Das ist im Kulturellen so, in der Wirtschaft, in der Bildung.“

Ein bisschen Mut braucht man vielleicht auch, um Florian Brunner zum Ort einer weiteren seiner Leidenschaften zu begleiten – und zwar in den Untergrund der Stadt. Auch hierzu gibt es einen Bildband. Der Titel lautet: „Unterirdisches Saarbrücken“ und auf der Internetseite des Verlages ist zu lesen: „Im Saarbrücker Untergrund schlummern hochinteressante Bauwerke: historische Gänge, verwinkelte Felsenkeller, Überbleibsel aus dem Bergbau, Kanäle und überraschend viele Zivilschutzanlagen.“

Eine der Zivilschutzanlagen aus dem Kalten Krieg befindet sich unter der Autobahn A
6 in Güdingen und ist heute ein von ihm gegründetes Museum, in dem er auch Führungen veranstaltet.

Wie es dazu kam? Florian Brunner erzählt, nach dem Erscheinen von „Unterirdisches Saarbrücken“ hätten sich viele Leser mit der Frage an ihn gewandt, ob Besichtigungen im Untergrund möglich seien. So sah er sich letztlich herausgefordert, das Gewünschte zu organisieren. „Es war für mich klar, wenn das einer macht, dann sollte ich das machen. Ich habe durch die Arbeit an dem Buch viele Verantwortliche der Stadt schon gekannt und fand in der Stadt einen sehr guten Partner.“ Es wird ihm geraten, einen Verein zu gründen. Das geschieht 2013. Im Februar 2023 wird das Museum eröffnet. Wer das unterirdische Betonbauwerk besichtigt, dem wird vergegenwärtigt, dass es im Fall eines Atomschlages 1800 Menschen für lediglich 28 Tage das Überleben hätte sichern können. „Kriege“, so betont Brunner“, „sind überhaupt keine Lösung, da nutzen die tollsten Bunker nichts. Ich habe gehofft, dass ich durch das Museum viele Schulklassen führen kann. Das passiert aber viel zu wenig.“

[Regionalforum-Saar] Das Leben hinter dem Namen

Date: 2025/08/07 09:44:04
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der Saarbrücker Zeitung =>Kultur

Das Leben hinter dem Namen

Hervé Le Tellier beginnt das Leben des Unbekannten, eines Résistancekämpfers, zu rekonstruieren. Am Ende wird daraus ein eindringliches Porträt.
Von Christoph Schreiner

Man kann an der heutigen Literaturkritik mitunter verzweifeln: In einer im Deutschlandfunk erschienenen Rezension des neuen Buches des mit seinem letzten Roman „Die Anomalie“ auch hierzulande gefeierten französischen Romanciers Hervé Le Tellier wird ernsthaft behauptet, bei „Der Name an der Wand“ handele es sich um einen Geschichts- und Liebes- und Kriminalroman.

Nichts davon trifft zu. Wir haben es mit keinerlei Form von literarischer Fiktion zu tun. Vielmehr ist dieses Buch eine authentische Spurensuche und biografische Annäherung an einen Résistancekämpfer namens André Chaix (Mai 1924 bis August 1944), auf dessen Namen und Lebensdaten Le Tellier zufällig stößt, als er in der Drôme ein Haus kaufen will. Chaix in den Rohputz der Hauswand geritzter Name kommt zum Vorschein, nachdem LeTellier eine der darauf angebrachten Keramiktafeln der Vorbesitzerin entfernt.

Nach und nach bringt Le Tellier immer mehr über den jung gestorbenen Widerstandskämpfer in Erfahrung und entschließt sich, ein Buch daraus zu machen, das „den Idealen eine Stimme gibt, für die er gestorben ist“. In einer postkartengroßen, nur einen Zentimeter hohen Pappschachtel, die ihm anlässlich einer kleinen Ausstellung über den Widerstand in der Drôme in die Hände fällt, findet er neben Chaix‘ Personalausweis Briefe des Verstorbenen an seine Eltern, ein Dutzend Fotos mit gezacktem Rand und eine Zigarettenspitze. „Ich fühlte mich wie ein Grabschänder“, beschreibt Le Tellier seine Empfindungen dabei.

Plötzlich bekommt dieser André Chaix für ihn ein Gesicht: „Seltsam, ich hatte es bis dahin nie gewagt, ihn mir vorzustellen, seine Züge, seine Gestalt.“ Genau das macht die Qualität dieser biografischen Recherche aus: Le Tellier nähert sich Chaix, der Soldat der Forces Françaises de l’Intérieur war, nicht wie ein Historiker, er tut es im Ton und in Gestus und mit der Empathie und Fantasie eines Schriftstellers. Wenn er etwa erwähnt, dass Chaix 20 Jahre, zwei Monate und 30 Tage alt wurde, überschlägt Le Tellier zunächst, wann er dann selbst gestorben wäre (am 22.
Juli 1977), um dann anzuschließen: „Ein Haiku besagt, dass man jedes Jahr, ohne es zu wissen, den Jahrestag seines künftigen Todes begeht.“

Mit großer Einfühlsamkeit nähert sich Le Tellier der großen Liebe Andrés, seiner Verlobten Simone Reynier, die die gemeinsamen Fotos des Paares (und deren herzergreifende Beschriftungen durch André) Jahre nach seinem Tod der Familie zurückgibt. „Falls ich recht habe, dann trennt sie sich von all diesen Bildern, weil sie diese Sätze, die von dem glücklichen Leben sprechen, das sich ankündigte, nicht mehr lesen wollte.“ Er malt sich aus, welche Filme und Musik André und Simone in der ihnen vergönnten Zeit gesehen oder gehört haben könnten.

Eingestreut in das Buch sind immer wieder historische Fotos und Dokumente, die Le Tellier im Lauf seiner Recherche gefunden hat. Er sucht die dereinst Chaix‘ Eltern gehörende Bäckerei auf, in der André vor seinem Eintritt in die Résistance Lehrling war. Beschäftigt sich mit der Organisationsstruktur der französischen Widerstandsgruppen. Fahndet auf dem Friedhof von Montmeyran nach Andrés Grab. Unweit von Dieulefit, das zu Zeiten des Vichy-Regimes etwa 1500 Flüchtlingen vor den Nazis – darunter die Autoren Louis Aragon, René Char und Henri-Pierre Roché und der deutsche Maler Wols – eine sichere Zuflucht bot und damals zeitweise geradezu als französische Hauptstadt der Intellektuellen tituliert wurde.

Nicht zuletzt aber setzt sich Le Tellier, der Vorsitzender der legendären literarischen Vereinigung Oulipo ist, zu deren Mitgliedern dereinst etwa Georges Perec, Raymond Queneau und Italo Calvino gehörten, auch mit der Kollaborationshistorie ­Frankreichs auseinander – der vor 1945 wie auch der danach. Erwähnung findet nicht nur, dass das 1953 erlassene Amnestiegesetz der IV.
Republik es untersagte, die dunkle Vichy-Vergangenheit der Grande Nation aufzuarbeiten. Le Tellier geht auch der humanistischen Grundfrage nach, wer von uns sicher sein kann, im Fall des Falles integer zu sein oder zu bleiben.

Am Ende seiner kostbaren Puzzlearbeit aus Dokumenten, Imaginationen und historischen Exkursen resümiert Hervé Le Tellier, dass er ohne den in die Hauswand gravierten Namen André Chaix „niemals diese Epoche hätte erkunden können, in der Großherzigkeit und Mut mit Egoismus und Niedertracht eng beieinanderlagen wie nur selten“. Ein Glück, dass er die Keramiktafel mit dem darunter verborgenen Schriftzug André Chaix an dem von ihm erworbenen Haus eines Tages entfernt hat. Andernfalls hätte es dieses Buch nie gegeben.

Hervé Le Tellier: Der Name an der Wand. Aus dem Frz. von Romy Ritte und Jürgen Ritte. Rowohlt, 160 Seiten, 24 Euro.

[Regionalforum-Saar] Fwd: Einladung zur Fachtagung "Pfälzer Wandermusikanten" am 12. und 13. Septembe r 2025 auf Burg Lichtenberg/Thallichtenberg

Date: 2025/08/08 08:22:57
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Einladung zur Fachtagung "Pfälzer Wandermusikanten" am 12. und 13. September 2025 auf Burg Lichtenberg/Thallichtenberg
Datum: Thu, 7 Aug 2025 13:15:51 +0000
Von: IPGV Info <info(a)INSTITUT.BV-Pfalz.de>


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des IPGV,

 

wir möchten Sie hiermit herzlich zur zweiten Fachtagung zum Thema „Pfälzer Wandermusikanten“ einladen, die am 12. und 13. September 2025 in der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg/Thallichtenberg stattfindet. Das Tagungsprogramm können Sie dem beigefügten Flyer und unserer Website www.pfalzgeschichte.de entnehmen.

 

Zum Inhalt:

Im Westen der seinerzeit dem Königreich Bayern zugehörenden Rheinpfalz entwickelte sich ab den 1830er Jahren vor dem Hintergrund prekärer wirtschaftlicher Bedingungen und als Alternative zur Auswanderung das Wandermusikanten-Gewerbe, das die Region bis heute nachhaltig geprägt hat. Pfälzer Musikanten waren weltweit unterwegs und verdienten Geld als Straßenmusiker oder in Festengagements als Teil von Schiffs-, Zirkus- oder Kurkapellen.

Die Fachtagung „Pfälzer Wandermusikanten“, die gemeinsam vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde und dem Musikantenlandbüro auf Burg Lichtenberg veranstaltet wird, soll das Phänomen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten sowie Impulse für eine weitere Beschäftigung mit dem Thema geben.

 

Anmeldung zur Tagung:

Da die Platzkapazität begrenzt ist, bitten wir um verbindliche Anmeldung bis zum 5. September 2025. Sie erreichen das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde telefonisch unter 0631/3647-303 oder per E-Mail: info(a)institut.bv-pfalz.de.

Für die Tagungsteilnahme wird ein Unkostenbeitrag von 15,00 Euro erhoben. Darin enthalten ist ein Mittagessen (Eintopf/Suppe, auch vegetarisch) sowie Kleingebäck und Getränke während des Tagungsprogramms.

Informationen zu den Zahlungsmodalitäten erhalten Sie bei der Anmeldung.

 

Die Teilnahme für Lehrkräfte ist kostenlos. Eine gesonderte Anmeldung ist bis zum 15. August 2025 unter folgendem Link möglich: Veranstaltungskatalog Detail - Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

 

Nähere Informationen zur Anreise finden Sie unter: https://burglichtenberg.pfaelzerbergland.de/anreise (wenn Sie Unterstützung bei der Anreise benötigen, wenden Sie sich bitte an das Musikantenlandbüro, Tel: 06381/4280-110).

 

Wir freuen uns darauf, Sie auf Burg Lichtenberg begrüßen zu dürfen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihr IPGV-Team

 

cid:image002.jpg@01D8FA88.0EF45720

 

Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde

Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern

 

Tel.: 0631-3647-303

E-Mail: info(a)institut.bv-pfalz.de

 

www.pfalzgeschichte.de

www.bv-pfalz.de

 

********************************************************

 

Hinweis zu unseren Veranstaltungen: Wenn Sie Bedarf an Unterstützung haben, nehmen Sie gerne im Vorfeld telefonisch oder per E-Mail mit uns Kontakt auf.

 

********************************************************

 
Zur An- oder Abmeldung des Bezugs unserer Newsletter schreiben Sie bitte eine E-Mail an
info(a)institut.bv-pfalz.de.

 


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[Regionalforum-Saar] 31. PFÄLZISCHES BURGENSYMPO SION am 5. und 6. September 2025

Date: 2025/08/08 08:22:58
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

siehe Anlage.
--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

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[Regionalforum-Saar] Rundgänge Jüdisches Lebe n in St. Wendel

Date: 2025/08/10 16:19:09
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Jüdisches Leben in St. Wendel – Rundgänge auf den Spuren der Familie Berl und anderen jüdischen Familien der Stadt

Termine: 19. August & 17. September 2025, jeweils 18:30 Uhr

Im Jahr 2025 hätte Fritz Berl (1925-2000), Sohn von Eugen und Erna Berl, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass laden wir zu zwei Rundgängen durch St. Wendel ein, die das jüdische Leben in der Stadt sichtbar machen – einst ein fester Bestandteil des städtischen Alltags, heute weitgehend verschwunden.

Gemeinsam begeben wir uns auf Spurensuche:
Wie lebten jüdische Familien wie die Berls in St. Wendel? Wo waren ihre Wohn- und Wirkungsstätten? Was bedeuteten Ausgrenzung und Antisemitismus im Alltag? Wie veränderte der Nationalsozialismus ihr Leben?

Der Rundgang führt an authentische Orte in der Innenstadt und bindet historische Quellen, Biografien und interaktive Elemente ein. Ziel ist es, Geschichte vor Ort greifbar zu machen – und dabei an persönliche Schicksale nicht nur zu erinnern, sondern zu erzählen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich. Wir behalten uns vor bei wenigen Anmeldungen die Veranstaltung ausfallen zu lassen. Eine Benachrichtigung erfolgt rechtzeitig per Mail.

Anmeldung hier:
https://adolfbender.de/termine/rundgaenge-juedisches-leben-st-wendel-2025/

[Regionalforum-Saar] Vortrag am 26. August 2025: Go ethes „Mittsommernachtstraum“ zwischen Saar und Blies und das Werden eines Genies

Date: 2025/08/18 09:03:37
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

„In manchem Sinne folgereich gewesen” –Goethes „Mittsommernachtstraum“ zwischen Saar und Blies und das Werden eines Genies

Ende Juni 1770 brach der junge Johann Wolfgang Goethe nach einer schweren Lebenskrise zu einer Reise auf, die, wie er schrieb, „in manchem Sinne für mich folgereich gewesen". Ziel dieser Reise war Saarbrücken, wo er „drei Tage besser, als wir es erwarten durften“ bewirtet wurde und von der barocken Residenzstadt so angetan war, dass er ihr später in seinen Lebenserinnerungen „Dichtung und Wahrheit“ ein immer wieder gerne zitiertes literarisches Denkmal setzte.

Mehr über die Umstände von Goethes „Sommerwinterreise“ zwischen Saar und Blies und warum diese für ihn „in manchem Sinne folgereich gewesen“ kann man nun am Dienstag, 26. August 2025, im Rahmen eines Dialog-Vortrags mit Klaus Friedrich (Arbeitskreis BarockStraße SaarPfalz und Koordinator der Veranstaltungsreihe „Alles Gute Goethe!“ im vergangenen Jahr) erfahren.

Dabei lernt man viel Verblüffendes über den jungen Jura-Studenten Goethe, der 1770 weit davon entfernt war, der spätere „Dichterfürst der Deutschen“ zu werden, und erfährt, warum seine Reise nicht nur literarische Spuren hinterließ, sondern auch überaus interessante touristische Perspektiven ermöglicht.

Der Vortrag findet im Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken in Scheidt, Dudweilerstraße 1, statt anläßlich des Monatstreffens der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF).

Das Monatstreffen des genealogischen Vereins beginnt um 16 Uhr, der Vortrag um 17.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei, eingeladen ist jederman (was ich als genderneutrale Bezeichnung für alle Mitglieder des Homo Sapiens betrachte).

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF)
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de
www.saargenealogie.de

 

Re: [Regionalforum-Saar] Vortrag am 26. August 2025: Go ethes „Mittsommernachtstraum“ zwischen Saar und Blies und das Werden eines Genies

Date: 2025/08/18 09:45:01
From: Christa Lippold <franzundchrista(a)t-online.de>

Guten Morgen, lieber Vorsitzender, diesen Vortrag würde ich wohl gerne hören. Aber es ist zu weit weg! Leider!
Christa Lippold 



Von meinem/meiner Galaxy gesendet


-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Datum: 18.08.25 09:13 (GMT+01:00)
An: Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>, saarland-l(a)genealogy.net, Pfalz-L <pfalz-l(a)genealogy.net>, Hunsrueck-L <hunsrueck-l(a)genealogy.net>, IGGP-L <iggp-l(a)genealogy.net>
Betreff: [Regionalforum-Saar] Vortrag am 26. August 2025: Goethes „Mittsommernachtstraum“ zwischen Saar und Blies und das Werden eines Genies

„In manchem Sinne folgereich gewesen” –Goethes „Mittsommernachtstraum“ zwischen Saar und Blies und das Werden eines Genies

Ende Juni 1770 brach der junge Johann Wolfgang Goethe nach einer schweren Lebenskrise zu einer Reise auf, die, wie er schrieb, „in manchem Sinne für mich folgereich gewesen". Ziel dieser Reise war Saarbrücken, wo er „drei Tage besser, als wir es erwarten durften“ bewirtet wurde und von der barocken Residenzstadt so angetan war, dass er ihr später in seinen Lebenserinnerungen „Dichtung und Wahrheit“ ein immer wieder gerne zitiertes literarisches Denkmal setzte.

Mehr über die Umstände von Goethes „Sommerwinterreise“ zwischen Saar und Blies und warum diese für ihn „in manchem Sinne folgereich gewesen“ kann man nun am Dienstag, 26. August 2025, im Rahmen eines Dialog-Vortrags mit Klaus Friedrich (Arbeitskreis BarockStraße SaarPfalz und Koordinator der Veranstaltungsreihe „Alles Gute Goethe!“ im vergangenen Jahr) erfahren.

Dabei lernt man viel Verblüffendes über den jungen Jura-Studenten Goethe, der 1770 weit davon entfernt war, der spätere „Dichterfürst der Deutschen“ zu werden, und erfährt, warum seine Reise nicht nur literarische Spuren hinterließ, sondern auch überaus interessante touristische Perspektiven ermöglicht.

Der Vortrag findet im Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken in Scheidt, Dudweilerstraße 1, statt anläßlich des Monatstreffens der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF).

Das Monatstreffen des genealogischen Vereins beginnt um 16 Uhr, der Vortrag um 17.30 Uhr.
Der Eintritt ist frei, eingeladen ist jederman (was ich als genderneutrale Bezeichnung für alle Mitglieder des Homo Sapiens betrachte).

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde (ASF)
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de
www.saargenealogie.de

 

[Regionalforum-Saar] Fwd: Einladung Frauenkulturtage 2025 im Landkreis Sankt Wendel

Date: 2025/08/19 10:51:17
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Einladung Frauenkulturtage 2025 im Landkreis Sankt Wendel
Datum: Tue, 19 Aug 2025 07:43:49 +0000
Von: Petra Buech <P.Buech(a)lkwnd.de>
An: Petra Buech <P.Buech(a)lkwnd.de>


Sehr geehrte Referentin/Dozentin,

 

im Anhang sende ich Ihnen im Auftrag der Frauenbeauftragten des Landkreises Sankt Wendel, Ursula Weiland, ein Einladungsschreiben zu den diesjährigen Frauenkulturtagen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

Petra Büch

Sekretariat Frauenbüro

 

Landkreis Sankt Wendel

Mommstraße 25

66606 St. Wendel

T 06851 801-2071

F 06851 801-4790

p.buech(a)lkwnd.de

Servicezeiten: 08.00 – 12.00 Uhr

landkreis-st-wendel.de

Wichtige Information!
Aus sicherheitsrelevanten Aspekten ist der Empfang von Office-Dokumenten per E-Mail aktuell eingeschränkt. Bitte beachten Sie, dass Dateianhänge einer E-Mail an den Landkreis St. Wendel ausschließlich in aktuellen Microsoft-Office Dateiformaten (*.docx, *.xlsx, *.pptx,) sowie Dokumente im .pdf Format angenommen werden können. Ältere Formate (*.doc, *.xls, *.ppt) sowie makrobasierte Office-Dokumente (*.docm, *.xlsm, *.pptm) werden nicht zugestellt und systemseitig gelöscht.

Bitte stellen Sie Anlagen aus Gründen der Datensicherheit und des Datenschutzes möglichst in Form von PDF Dateien zur Verfügung.

Der Austausch größerer Dateien (größer 30mb) kann nicht per Mail, sondern über das Cloud System des Landkreis St. Wendel erfolgen. Bitte kontaktieren sie dazu den Absender dieser Mail.

 


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[Regionalforum-Saar] ein neuer Abt in Tholey

Date: 2025/08/26 08:48:59
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Abtei Tholey. Am Nachmittag des 25. August wurde unter dem Vorsitz von Abtpräses Franziskus Berzdorf und In Beisein von Abtei Andreas Werner aus der Abtei Gerleve Prior Pater Wendelinus Naumann OSB zum Abt auf zwölf Jahre gewählt.

Die Wahl war nach dem überraschenden Tod von Abt Mauritius Choriol im Juli 2025 notwendig geworden.

Die wahlberechtigten Tholeyer Mönche hatten zuerst die Wahl der Form der künftigen Leitung. Neben dem Normalfall der Wahl eines Abtes standen die Administratur auf drei Jahre oder die Wahl eines Konventualpriors auf 9 Jahre zur Alternative. In geheimer Wahl wurde die benötigte Zweidrittelmehrheit für eine Abtswahl erreicht. Die zweite Frage bezog sich auf die geeignete Person. Gewählt werden konnten alle Mönche mit Feierlicher Profess. Papst Franziskus hatte die Möglichkeit für Mönche ohne Priesterweihe eröffnet. Dies ist gerade in Hinblick auf den Benediktinerorden sinnfällig, da die neuere Forschung davon ausgeht, dass der Hl. Benedikt selbst die Priesterweihe nie empfangen hatte und er doch als Vater des abendländischen Mönchtums gilt. Es wäre auch möglich gewesen, dass ein Kandidat aus einem anderen Kloster postuliert (vorgeschlagen) wird. Der bisherige Prior P. Wendelinus Naumann wurde in geheimer Wahl zum neuen Abt von Tholey gewählt, wobei zumindest auch hier Zweidrittel der Stimmen benötigt wurden. Nach Befragung durch den wahlleitenden Abtpräses Dr. Franziskus Berzdorf nahm der bisherige Prior das Amt an. Daraufhin trug er das Glaubensbekenntis in der Versammlung vor, wobei die rechte Hand auf dem Evangeliar lag. Diesem Akt folgte die Übergabe der Schlüssel zur Abtei und des Abteisiegels. Zuletzt wurde P. Wendelinus das Pektoral (Brustkreuz) als äußeres Zeichen angelegt.

Dieser Wahl im Kapitelsaal folgte dann der Gang in die Abteikirche. Knieend vor den Altarstufen wurden dann das Te deum gesungen, Fürbitten gehalten und gebetet. Darauf führte der Abtspräses den Neugewählten zum Platz des Abtes (Stalle) im Chorgestühl. Der Akt der Installation wurde dann durch das Platznehmen des Neugewählten abgeschlossen. Abt Wendelinus ist damit rechtmäßiger Nachfolger von Abt Mauritius mit allen Rechten und Pflichten geworden.

Abt Wendelinus, bürgerlich Johannes Naumann, stammt aus Thalexweiler bei Lebach. Nach dem Abitur widmete er sich zuerst der Geschichtsforschung und Numismatik. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel, vor allem zur Regionalgeschichte und Genealogie. Mit der Abtei stand er seit Ende der 1990er Jahre nahe. Zusammen mit P. Benedikt Hermesdorff trug er in jahrelanger Kleinarbeit Archivalien zur Abteigeschichte in etlichen in- und ausländischen Archiven zusammen. Nach dem Ende der Amtszeit von Abt Makarios Hebler, der 2008 resignierte (Amtsverzicht) wurde er Vorsitzender des Fördervereins der Benediktinerabtei und half dem damaligen Oberen Prior-Administrator P. Mauritius Choriol bei der Neuausrichtung der Abtei, vor allem in Verwaltung und Renovierung der Konventgebäude. 2015 trat der heutige Abt dann in die Abtei Tholey ein. Auf die Vorstufen des Postulates und Noviziates folgte dann die Profess auf Zeit, die 2019 in der Ewigen Profess mündete. In dieser Zeit studiere P. Wendelinus in St. Lambert in Lantershofen in der Nähe von Bonn Theologie und Philosophie. Nach Abschluss folgten dann die Weihe zum Diakon und zum Priester. In der Abtei nahm Abt Wendelinus bisher das Amt des Magisters (Ausbildungsbeauftragter) und seit 2023 das Amt des Priors, d.h. Stellvertreter des Abtes war. In den Jahren 2016 bis 2020 war Abt Wendelinus auch stark Koordination, Planung und Umsetzung der Sanierung der mittlerweile international bekannten Abteikirche mit ihren berühmten Fenstern verbunden. So stammt das thematisch-theologische Konzept der Kirchenfenster, welche von Frau Maqsoodi umgesetzt wurden ,von ihm. 

Abt Wendelinus sieht seine Aufgabe als Nachfolger von Abt Mauritius in Fortführung und Abschluss noch anstehender Entscheidungen. Ihm ist der weitere innere Aufbau des Konventes und die Gewinnung weiterer Mönche wichtig. Der Konvent von Tholey ist von seinem Durchschnittsalter außergewöhnlich jung. Der älteste Mönch ist79 Jahre, der jüngste 29 Jahrealt, wobei das Durchschnittsalter unter 50 Jahren liegt. Des Weiteren betont Abt Wendelinus den Lobpreis des Herrn im Chorgebet und die Feier der Hl. Messe in würdiger Form. Auch das das pastorale Engagement im Schaumberger Land, die Feier der Sakramente wie Taufe und Hochzeiten oder der Beichte, die in Tholey ein großes Gewicht haben liegt ihm am Herzen.

Hinsichtlich der touristischen Entwicklung setzt Abt Wendelinus weiterhin auf die Kooperation mit der Gemeinde Tholey. Eine sanfte und schonende Entwicklung ohne Gefährdung des religiösen Zwecks ist hier das Ziel des neuen Abtes.

Letztlich betont Abt Wendelinus die dienende Rolle seines Amtes. Anpassungen und Reaktionen auf eine sich rasch ändernde Welt seien nötig, ohne den Kern des Evangeliums aus dem Blick zu verlieren.

Ein Termin für die feierliche Abtsbenediktion stehe noch nicht fest.

 

Attachment: Abtswahl Tholey 25082025.jpg
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[Regionalforum-Saar] gestern und morgen - Goethe im Saarland und in der Pfalz

Date: 2025/08/27 11:04:12
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen, 

gestern abend hatten wir Klaus Friedrich zu Besuch, der uns etwas über einen Mann namens Johann Wolfgang Goethe erzählte, der mit dem Johann Wolfgang von Goethe, den wir alle kennen, wenig bis nichts zu tun hatte. Ein junger Mann, der nicht weiß, was er mit seinem Leben anstellen soll, ein Säufer, der mit knapp 20 mindestens zweimal kurz davor war, durch seinen "Lebenswandel" jämmerlich zu verrecken, und der dann durch eine Art "Erweckungserlebnis" zu dem wurde, als was wir ihn kennen. 

Stark war, wie Klaus Friedrich das nicht nur eloquent vortrug, sondern in Mimik den Mann darstellte. 
Und wir lernten, daß Dichtung und Wahrheit, Goethes autobiografisches Alterswerk, genau das ist - Dichtung und Wahrheit. Bezeichnend war, daß Goethe sein Opus auf Basis seiner Tagebücher veröffentlichte und die dann alle verbrannte, so daß niemand mehr zwischen Dichtung und Wahrheit unterscheiden konnte. Wenn es nicht seine zahllosen Briefe gäbe, die er versandte und nicht mehr vernichten konnte. 

Nochmals vielen Dank, Klaus. 


Klaus hat im Anschluß noch auf eine Veranstaltung hingewiesen, die morgen in Zweibrücken zum nämlichen Thema stattfindet: 

„Eine schöne und merkwürdige Residenz …“
Donnerstag, 28. August 2025

Aus Anlass von Goethes Geburtstag laden die BarockStraße SaarPfalz, die Stadt Zweibrücken und die Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs am 28. August 2025 entlang von gleich drei Aktionspunkten zu einer nicht alltäglichen Entdeckungstour ein


Nach wie vor gilt Johann Wolfgang von Goethe als der herausragende Repräsentant der deutschen Literatur und Namensgeber einer ganzen Epoche – und war der mithin erste prominente Tourist in dem heute durch die Themenroute BarockStraße verbundenen Land zwischen Saar und Pfalz. Dass auch in Zweibrücken ein Platz den Namen des „Dichterfürsten“ trägt, ist dabei kein Zufall: So hatte der junge Goethe 1770 auf einer Reise, die für ihn „in manchem Sinne folgereich“ war, die von Herzog Christian IV. geprägte „schöne und merkwürdige Residenz“ besucht und ihr Jahrzehnte später in seinen Memoiren ein immer wieder gerne zitiertes literarisches Denkmal gesetzt.

255 Jahre später laden nun die die BarockStraße SaarPfalz, die Stadt Zweibrücken und die Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs am 28. August – „Goethes Geburtstag“ – zu einer nicht alltäglichen Entdeckungstour durch die Herzogstadt ein. Dabei bilden die bereits von „Deutschlands Nationaldichter“ erlebte und beschriebene Kulisse einen nach wie vor bemerkenswerten Rahmen für eine ungewöhnliche, erstmals in dieser Form angebotene „Geburtstagsführung“.

Das Besondere daran: Gleich drei Stationen erschließen ganz unterschiedliche Begegnungen mit Goethe, seinem Leben und seiner Zeit – und vermitteln im persönlichen Gespräch viel Interessantes und auch Erstaunliches. So öffnet ab 15 Uhr Dr. Heinrich Rittershofer, der Vorsitzende der Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs, die Türen des Mannlich-Hauses in der Herzogstraße 8 und beleuchtet dort unter anderem die Freundschaft und den Briefwechsel zwischen dem vormaligen Besitzer des Hauses, Johann Christian von Mannlich, und Goethe sowie Berührungspunkte durch die Lithografietechnik.

Um 16 Uhr kann man dann bei einer Dialogführung, die an der Gedenktafel am Goetheplatz beginnt, von Klaus Friedrich (Arbeitskreis BarockStraße SaarPfalz und Koordinator des „Goethe-Jahres 2025“) mehr über den jungen Goethe und seine Reise erfahren, die ihn von Saarbrücken kommend über das Sulzbachtal, Neunkirchen und Schwarzenacker 1770 nach Zweibrücken führte.

Der Ausklang und Höhepunkt dieser besonderen Veranstaltung zu Goethes Geburtstag ist ab 17 Uhr im Zweibrücker Stadtmuseum in der Herzogstraße 9 vorgesehen, das im Rahmen dieser Veranstaltung freien Eintritt in ausgewählte Räumlichkeiten gewährt. Dort, im barocken Wohnhaus des Hofgärtners Petri mit seiner authentischen Atmosphäre der „Goethe-Zeit“, erläutert die Historikerin Dr. Charlotte Glück anhand einer Stadtansicht von 1793, was der mithin berühmteste Tourist der Herzogstadt seinerzeit sah – und warum ihm diese Eindrücke in bester Erinnerung blieben, obwohl er umständehalber nur durcheilen konnte.

„Neben Zweibrücken sind etliche bereits von Goethe besuchte Orte heute markante Stationen der BarockStraße SaarPfalz, die gerne an ihren berühmten Touristen erinnert,“, so Wolfgang Henn, der als Geschäftsführer der Saarpfalz-Touristik auch der Arbeitsgemeinschaft BarockStraße SaarPfalz vorsteht. „Wir laden die daran interessierte Bevölkerung daher zu einem besonderen Nachmittag und einer kostenlosen Führung ein“.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist an allen drei Aktionsorten kostenlos. Eine Anmeldung ist vorab nicht erforderlich.

Weitere Informationen bei der Saarpfalz-Touristik, Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel; Telefon: 0 68 41/1 04-71 74; per Mail: touristik(a)saarpfalz-kreis.de oder im Internet: www.saarpfalz-touristik.de


Die BarockStraße SaarPfalz
Die 100 Kilometer lange Erlebnisroute des Entdeckens und Genießens thematisiert das barocke Zeitalter der Jahre 1650 bis 1800 und verbindet gekonnt die Wirkungsstätten der ehemaligen Fürsten, Herzöge und Grafen in der deutsch-französischen Grenzregion. Dabei taucht man zwischen den vormaligen Residenzstädten Ottweiler, Zweibrücken, Blieskastel und Saarbrücken auch an weiteren markanten Orte wie Homburg und St. Ingbert, Sulzbach, Dudweiler und Hornbach in eine Schlüsselepoche Europas ein, die bis heute die Region zwischen Saar und Pfalz prägt. Die BarockStraße SaarPfalz ist zugleich die einzige und bedeutendste touristische Kulturroute des Saarlandes und der Pfalz im Deutschen Ferienstraßennetz.


[Regionalforum-Saar] Die Bundeswehr. Von der Wiederbewaffnung bis zur Zeitenwende

Date: 2025/08/29 09:08:12
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Die Bundeswehr. Von der Wiederbewaffnung bis zur Zeitenwende
Autor(en) Neitzel, Sönke
Reihe C.H.Beck Wissen
Erschienen München 2025: C.H. Beck Verlag
Anzahl Seiten 128 S., 2 Karten
Preis € 12,00
ISBN 978-3-406-83051-8

Rezensiert für den Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung bei H-Soz-Kult von: Jakob Knab, Kaufbeuren

Mit seinem neuen Buch möchte Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam, in die Geschichte der Bundeswehr einführen und ihre Herausforderungen in der Gegenwart analysieren. In drei Kapiteln richtet er seinen Blick zunächst auf den Kalten Krieg, das heißt auf die Gründerjahre 1955 bis 1972 und die Jahre der Konsolidierung 1972 bis 1999, dann auf die Out-of-Area-Einsätze (1991 bis 2023) sowie schließlich auf die jüngere Geschichte der Bundeswehr („Zeitenwende?!“). Er zeigt, dass die im November 1955 gegründete Bundeswehr von Beginn an umstritten war. Während des Kalten Krieges bildete sie den Kern der NATO-Landstreitkräfte. Nach 1990 wurden sowohl Personalstärke wie auch Ausrüstung reduziert; im März 2011 wurde die Allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt. Der Schwerpunkt verlagerte sich hin zu den Auslandseinsätzen. Die russische Invasion der Ukraine vom 24. Februar 2022 markiert eine „Zeitenwende“. Neitzel analysiert die daraus resultierenden neuen Herausforderungen.

Die Lektüre hinterlässt einen ambivalenten Eindruck: Die Einsätze „out-of-area“ sind Neitzels bevorzugtes Gebiet; das Kapitel „Mission Impossible am Hindukusch“ nimmt breiten Raum ein. Neitzels Fazit lautet: „In gewisser Weise ist die Bundeswehr am Hindukusch erwachsen geworden.“ (S. 91) Wenn vom soldatischen Handwerk, von kriegerischer Tüchtigkeit, von militärischer Exzellenz und von Kampfeinsätzen die Rede ist, dann ist Neitzel als Militärhistoriker unübertroffen. Demgegenüber treten in seinen geschichtspolitischen Deutungen verkürzte und verzerrte Perspektiven zutage, wenn es um die Innere Führung, Erinnerungskultur und Traditionspflege in der Bundeswehr geht. Die Problematik tritt beispielsweise zu Tage, wenn Neitzel bemerkt, die Bundeswehr sei „aus dem Nichts“ (S. 17) aufgestellt worden. Indes: In den Kontinuitäten und Brüchen der Geschichte herrscht kein machtpolitisches Vakuum, kein Niemandsland, keine Stunde Null. Unter der Überschrift „Eine Wehrmacht in neuem Gewande?“ spricht Neitzel davon, dass „intensiv auf die Erfahrungen und Vorschriften der Wehrmacht zurückgegriffen“ (S. 35) wurde.

Die Aufarbeitung der Geschichte ist ein Kampf um die Deutungshoheit; dabei sollen Geltungsansprüche und Identitätsinteressen legitimiert werden. Der Begriff „neue Wehrmacht“ wurde in den 1950er-Jahren in vielen Bundestags-Debatten benutzt. Auch bei der Gründungsfeier der Bundeswehr am 20. Januar 1956 in Andernach war von der „neuen Wehrmacht“ die Rede. Am 1. April 1956 wurde die Bezeichnung „Bundeswehr“ verbindlich eingeführt. Monate später, am 21. Juli 1956, trat das Wehrpflichtgesetz in Kraft. Neitzel schiebt beiseite, dass im Volksmund noch etliche Jahre von der „neuen Wehrmacht“ die Rede war. Neitzel zufolge stand General Hans Speidel (1897–1984) dem Kreis der beiden Widerstandskämpfer Henning von Tresckow (1901–1944) und Graf Stauffenberg (1907–1944) nahe. Belege werden nicht angeführt. In seinem Standardwerk „Deutsche Krieger“ (2020) freilich fand Neitzel Oberst Stauffenberg im Kontext des missglückten Attentats vom 20. Juli 1944 nicht der Erwähnung wert.1

Im Blick auf den Personalgutachterausschuss (PGA) meint Neitzel, dass es bei den kriegsgedienten Soldaten der Bundeswehr keine prominenten Täter gegeben habe. Hier wird der vermeintlich traditionswürdige Admiral Johannesson übergangen, der als NS-Gerichtsherr im Endsiegterror vom April 1945 die Todesurteile gegen jene fünf Männer, die Helgoland vor der Bombardierung retten wollten, bestätigte. Bis Dezember 2023 wurde seine Büste in der Aula der Marineschule Mürwik (MSM) auf Augenhöhe mit der Büste des Widerstandskämpfers Alfred Kranzfelder präsentiert. Auch diese soldatischen Persönlichkeiten schlüpften durch das weite Netz des PGA: Walter Gericke, Reinhard Hauschild, Wilhelm Hess, Konrad Knabe, Hans Kroh, Bernhard Rogge und Karl Wilhelm Thilo. Keiner dieser Namen wird bei Neitzel erwähnt. Anfang Mai 1945 bestätigte Rogge ebenfalls als NS-Gerichtsherr Todesurteile gegen drei Matrosen. Bis Ende März 2018 war er für die Bundeswehr traditionswürdig („Admiral-Rogge-Pokal“).

Wenn Neitzel vom Elitedenken in der Fallschirmjägertruppe und von den alten Wehrmachttraditionen spricht, dann sollte die Leserschaft auch darüber ins Bild gesetzt werden, dass im Standort Altenstadt die drei Generäle Kurt Student, Bruno Bräuer und Richard Heidrich öffentlich geehrt wurden. Das Todesurteil gegen Bräuer war am 20. Mai 1947 in Athen vollstreckt worden. Erst nach Anstößen aus der Zivilgesellschaft wurden die drei Benennungen nach Student, Bräuer und Heidrich im Oktober 1998 getilgt.

Die Benennung von Kasernen nach militärischen Vorbildern ist der eigentliche Prüfstein für die Traditionspflege in der Bundeswehr. Laut Neitzel entbrannte der Streit um die Traditionspflege an den Liegenschaften in Füssen (Dietl-Kaserne) und Mittenwald (Kübler-Kaserne). Richtig ist: Dieser öffentliche Meinungskampf begann im Februar 1988; es ging allein um die Generaloberst-Dietl-Kaserne. Mit der Taktik des hinhaltenden Abwehrkampfes sollte Dietl von der Bonner Hardthöhe über die Runden gerettet werden. Was Neitzel nicht erwähnt: Minister Franz Josef Strauß (CSU) hatte den Antrag der Gebirgsjäger abgelehnt, die Kaserne in Füssen nach Dietl zu benennen; denn als ehemaliger Offizier für wehrgeistige Führung wusste er um Dietls truppendienstliche Verantwortung für die Feldstraflager. Die „Aktion Namensgebung“ (u. a. Dietl, Kübler, Lent) fand erst 1965 unter Minister Kai-Uwe von Hassel (CDU) statt. Zu Recht erfährt der Leser, dass an Küblers Kriegsverbrechen all die Jahrzehnte keine Zweifel bestanden. Bei Neitzel bleibt außen vor: Erst als man in der Zivilgesellschaft auf das Buch von Friedrich Andrae „Auch gegen Frauen und Kinder“ stieß, gab dies den finalen Anstoß zur Umbenennung der Kübler-Kaserne in Mittenwald.2

Das „Aufrollen der Traditionsfrage“ fand laut Neitzel erst in den 1990er-Jahren statt. Aber schon ab Frühjahr 1988 wurden beim damaligen Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) Freiburg Kurzstudien zu allen Traditionsnamen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse blieben als Herrschaftswissen unter Verschluss. Daher richtete die Fraktion der Grünen ein Jahr später eine Anfrage an die Bundesregierung. Es ging allgemein um die „Haltung der Bundeswehr zu Traditionen der Wehrmacht und des Nationalsozialismus“ sowie explizit um die MGFA-Studie zu Dietl.

Neitzel übt Kritik an der öffentlichen Debatte, wo die Traditionsarbeit zumeist auf Verfassungspatriotismus reduziert wurde. Kein Wort verliert er über jene sinnstiftenden Benennungen nach Feldwebel Anton Schmid (Blankenburg im Harz), der Ikone des Rettungswiderstandes, nach Hans Scholl (Sanitätsakademie München), dem politischen Kopf der Weißen Rose, oder nach dem aufrechten Sanitätsfeldwebel Christoph Probst (Hochbrück bei München).

Eine aufschlussreiche Lektüre für die kundigen Leser, die einen hermeneutischen Schlüssel zur Hand haben, verspricht jener Abschnitt, wo Neitzel über die „Leerstelle“ im gültigen Traditionserlass (März 2018) und auch über die „Ergänzenden Hinweise“ vom Juli 2024, die einen Monat später wieder zurückgezogen wurden, räsoniert (S. 73). Dabei übergeht er geflissentlich, dass jene verunglückten „Ergänzenden Hinweise“ von Neitzel selbst berlinisch salopp „belatschert“ wurden. Denn die Kernaussage der gültigen Richtlinien zum Traditionsverständnis lautet im Sinne der Inneren Führung: „Die Bundeswehr ist freiheitlichen und demokratischen Zielsetzungen verpflichtet. Für sie kann nur ein soldatisches Selbstverständnis mit Wertebindung, das sich nicht allein auf professionelles Können im Gefecht reduziert, sinn- und traditionsstiftend sein.“3 Mit Blick auf die „Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr“ (S. 72) formuliert Neitzel seine geschichtspolitische Zielsetzung so: „Wie sehen denn nun die passenden Vorbilder für einen Panzerkommandanten oder einen Grenadier aus, dessen Aufgabe im Ernstfall ist, in Litauen für das westliche Bündnis zu kämpfen, zu töten und notfalls zu sterben?“ (S. 72)

Das Fazit lautet: Neitzel nutzt diese kurze Geschichte der Bundeswehr, um in mitunter pamphlethafter Art seine Forderungen an die Bundeswehr zu artikulieren. Uneingeschränkte Zustimmung verdient Neitzel allerdings, wenn er festhält: „Tradition galt und gilt als ein Thema, an dem man sich nur die Finger verbrennt.“ (S. 72)

Anmerkungen:

1 Siehe Eckart Conze, Rezension zu: Sönke Neitzel, Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte, Berlin 2020, in: H-Soz-Kult, 05.05.2021, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-95530 (05.08.2025).

2 Friedrich Andrae, Auch gegen Frauen und Kinder. Der Krieg der deutschen Wehrmacht gegen die Zivilbevölkerung in Italien 1943–1945, München 1995.

3 Bundesministerium der Verteidigung, Die Tradition der Bundeswehr. Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege, S. 6, https://www.bmvg.de/resource/blob/23234/6a93123be919584d48e16c45a5d52c10/20180328-die-tradition-der-bundeswehr-data.pdf (05.08.2025).

Zitation

Jakob Knab, Rezension zu: Neitzel, Sönke: Die Bundeswehr. Von der Wiederbewaffnung bis zur Zeitenwende. München 2025 , ISBN 978-3-406-83051-8, in: H-Soz-Kult, 28.08.2025, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-153674.