Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] NATIONALSOZIALISTISCHE ARISIERUNG - ENTEIGNUNG DER JÜDISCHEN BEVÖLKERUNG IN DORTMUND

Date: 2025/07/02 11:44:09
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Freundinnen und Freunde der Familienforschung,

die Genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V. möchte euch sehr herzlich zu ihrer folgenden Online-Veranstaltung auf Zoom einladen:

Roland-Online-Vortrag

NATIONALSOZIALISTISCHE ARISIERUNG - ENTEIGNUNG DER JÜDISCHEN BEVÖLKERUNG IN DORTMUND

mit der Referentin Katharina Wojatzek, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund,

am Dienstag, dem 8. Juli 2025 um 19.00 Uhr.

Einlass in den Zoom-Meeting-Raum ab 18.30 Uhr.
Aufgrund der maximal möglichen Teilnehmerzahl von 100, empfiehlt es sich, sich frühzeitig mit richtigem Vor- und Zunamen einzuloggen.

Einladung mit Teilnahmemöglichkeit:

https://www.roland-dortmund.de/2025/06/14/roland-online-vortrag-nationalsozialistische-arisierung-enteignung-der-j%C3%BCdischen-bev%C3%B6lkerung-in-dortmund-am-08-07-2025/

Wir würden uns sehr darüber freuen, euch zu dieser Online-Veranstaltung auf Zoom begrüßen zu dürfen.

Liebe Grüße

Georg (Palmüller)


GENEALOGISCH-HERALDISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT ROLAND ZU DORTMUND e. V.
Beisitzer für Öffentlichkeitsarbeit
Homepage:www.roland-zu-dortmund.de

[Regionalforum-Saar] 50 Jahre Gemeinde Eppelborn

Date: 2025/07/05 09:10:53
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege e.V. Eppelborn
fhd-eppelborn.de

Der Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege Eppelborn hat vor wenigen Tagen im Koßmannforum des Big Eppel in Eppelborn seine neueste Publikation „50 Jahre Gemeinde Eppelborn“ vorgestellt.

Der von Hans Günther Maas zusammengestellte, reich bebilderte 240seitige Band zeigt folgende Gliederung:

Die Gebiets- und Verwaltungsreform im Raum Eppelborn 
Die neue Gemeinde Eppelborn
Die Gemeinde unter Bürgermeister Karl Eckert 1974–1983
Die Gemeinde unter Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz. 1984–2012
Die Gemeinde unter Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset 2012–2019
Die Gemeinde unter Bürgermeister Dr. Andreas Feld 2019–
Die Gemeinde heute

Es folgen tabellarische Übersichten zu den Ortsvorstehern der Gemeindebezirke, den Gemeinderatswahlen, den Gemeinderatsmitgliedern und den Beigeordneten.

Der Autor hat für die Ausarbeitung des Bandes sämtliche Gemeinderatsprotokolle des zu untersuchenden Zeitraums und die Presseberichterstattung zu Eppelborn gesichtet und zudem ehemalige und aktive Mitglieder des Gemeinderats und Gemeindebedienstete interviewt. Außerdem wertete er Akten des Saarländischen Landesarchivs und des Archivs des Saarländischen Landtages aus.

Damit war ihm die Möglichkeit gegeben, die bauliche, die wirtschaftliche und die finanzielle Entwicklung der Gemeinde umfassend darzustellen.

Die Arbeit der politischen Parteien und das Agieren der Bürgermeister in den vergangenen 50 Jahren ist ein weiterer Schwerpunkt der Dokumentation.

Das Buch ist bei der Bürgerinfo im Rathaus, bei der LevoBank in Eppelborn und Wiesbach und bei der Sparkasse in Eppelborn zum Preis von 25,- Euro erhältlich.

Günther Maas
HGMaas(a)t-online.de

[Regionalforum-Saar] Marc Aurel, seine Familie und ei ne große Ausstellung

Date: 2025/07/08 19:53:39
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der Saarbrücker Zeitung:

Marc Aurel, seine Familie und eine große Ausstellung

Sommer in der Großregion: In Trier kann das Leben des römischen Imperators Marc Aurel in einer großen Ausstellung erforscht werden — und wie sein Wirken das nachfolgender Herrscher beeinflusste.

Von Miguel Castro

Kein leiblicher Sohn für die Thronfolge parat? Macht nichts, dann adoptiere ich eben einen (begabten) Kandidaten, der nach mir weise und gerecht das Imperium regieren möge. So in etwa geht der römische Kaiser Hadrian vor, als er vor rund 1900 Jahren seinen Nachfolger sucht – am Ende dieser Entwicklung steht die Thronbesteigung des Marc Aurel im Jahre 161 nach Christus.

Diesem römischen Kaiser und Philosophen ist in Trier derzeit eine große Landesausstellung im Landesmuseum und im Stadtmuseum gewidmet (bis 23. November). Marc Aurel hat nicht nur einen aus dem römischen Spanien abstammenden Vater, sondern auch einen Adoptivvater namens Antoninus Pius, der wiederum von besagtem Hadrian adoptiert worden war – und der bereits Erfahrung mit dieser Art der Familienmehrung hatte: Schon vor Antoninus Pius war Hadrian auf Nachfolgersuche und hatte hierfür einen römischen Senator adoptiert – dessen leiblicher Sohn Lucius wurde später ebenfalls von Antoninus Pius unter die Fittiche genommen und war damit „Halbbruder“ Marc Aurels. Ein Konkurrent?

„Marc Aurel stand in der Thronfolge unangefochten auf Platz 1: Er war nicht nur Adoptivsohn des amtierenden Kaisers, sondern auch dessen Neffe. Er war neun Jahre älter als Lucius Verus und wurde mit der Tochter des Antoninus Pius, der Faustina minor, verlobt“, erklärt Helena Huber vom Landesmuseum in Trier und Kuratorin der Landesausstellung. Lucius stirbt schon wenige Jahre nach dem gemeinsamen Thronantritt. Fortan regiert Marc Aurel allein, an seiner Seite Ehefrau Faustina.

Ein Besuch der Marc-Aurel-Ausstellung hilft, diese Familienbande zu entwirren. Und quasi nebenbei erfährt man, was Marc Aurel zum „guten Herrscher“ machte beziehungsweise was sich darunter die Menschen im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte vorgestellt haben.

Wer seine Tour im Landesmuseum startet, wird direkt am Start der Ausstellung mit Repräsentanten der besagten Familie konfrontiert: In Stein gemeißelt grüßt unter anderem besagter „Großvater“ Hadrian die Besucher. Die Büsten aus der Vergangenheit haben teils lange Anfahrtswege hinter sich, die Trierer Ausstellungsmacher konnten unter anderem die Kapitolinischen Museen in Rom als Leihgeber gewinnen. Man müsse sich die heute weißen Marmorporträts farbig vorstellen, erklärt Huber. „Haut, Augen, Haare und auch Kleidungsstücke waren dem natürlichen Erscheinungsbild der dargestellten Personen nachempfunden – natürlich auch immer mit einer Tendenz zur Idealisierung.“ Konkrete Rekonstruktionen seien jedoch nur äußerst selten bis kaum möglich, „da nur sehr wenige antike Skulpturen punktuell Farbreste aufweisen.“

Marc Aurel steht an der Spitze eines Imperiums, welches vom Atlantik bis in den Nahen Osten reicht, bevölkert von circa 50 Millionen Menschen. Der Regent achtet auf Sparsamkeit und Pflichtbewusstsein – für die Römer Kriterien einer „guten Herrschaft“ –, muss aber zu den Waffen greifen, gegen die Marcomannen. Die Feldzüge des Kaisers sind brutal, in den Augen der Römer aber legitim, schützen sie doch die Grenzen. Details der Kampfszenen sind in Trier großformatig zu sehen.

Eines der Porträts von Marc Aurel in der Ausstellung ist aus Bronze gefertigt. Porträts aus diesem Material seien insgesamt selten, „da Kunstwerke aus diesem Material über die Zeit oft eingeschmolzen wurden“, sagt Huber. Die besondere Leihgabe aus dem Janus Pannonius Museum im ungarischen Pécs gehörte einst zu einer lebensgroßen Statue, die Marc Aurel vermutlich als Feldherrn darstellte. Marc Aurel werde durch derartige Bildnisse in seiner Rolle als oberster Befehlshaber öffentlich geehrt. Jahrelang wird an der Donau gekämpft, dann stirbt Marc Aurel 180 nach Christus. Mit ihm, schreibt der antike Historiker Cassius Dio, endet ein „goldenes Zeitalter“ und es bricht eines mit „Eisen und Rost“ an.

Der zweite Ausstellungsbereich findet sich im Stadtmuseum Simeonstift, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Porta Nigra, Triers antikem Stadttor und Unesco-Welterbe. Erbaut wurde es zur Zeit des Marc Aurel. Hier dreht sich alles um die Frage, was gute Herrschaft ist. Vorbei an den (weiblichen) Statuen antiker Kardinaltugenden im Erdgeschoss gibt es hierzu hochkarätige Leihgaben zu bestaunen – zum Beispiel die Kopie eines spätmittelalterlichen Freskenzyklus aus Italien. Das Werk des Künstlers Lorenzetti aus Siena stellt in seiner Bilderschau die Auswirkungen von guter und schlechter Regierung plastisch dar: Hier alle zufrieden und glücklich, dort Ruinen, Tod und ein als Bestie dargestellter Herrscher.

Als ein solcher wird auch Commodus gesehen, der leibliche Sohn Marc Aurels. Mit ihm endet das Adoptionsspiel der Römer. Auch er ist mit einem – farblosen – Porträt in der Ausstellung vertreten. Exzentrisch und grausam soll Commodus gewesen sein, wie es im Begleitband zur Landesausstellung steht. Doch gilt er auch als populär bei seinen Untertanen, tritt als Gladiator in der Arena an, beendet den Krieg seines Vaters. Ist das dann auch „gute Herrschaft“?

Mehr Informationen, Podcasts und Fotos zu der Landesausstellung gibt es auf marc-aurel-trier.de und museum-trier.de.

Der bronzene Kopf einer lebensgroßen Statue des Marc Aurel: Die zeitgenössische Darstellung zeigt den früheren römischen Kaiser im Alter von etwa 40 Jahren. Fotos: Harald Tittel/dpa






[Regionalforum-Saar] Tag des Offenen Denkmals am 14.09.2025

Date: 2025/07/09 09:26:37
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

wir nehmen dieses Jahr am Tag des Offenen Denkmals teil - wie schon vor 10 Jahren.

Hier ist die Liste der saarländischen Objekte beim ToD 2025.
Unser Haus finden Sie auf Seite 8.

Allerdings haben wir mittlerweile ein paar Änderungen vorgenommen - es wird z.B. keine Führungen geben, stattdessen habe ich vor, an bestimmten Stellen Tafeln aufzuhängen, damit man sich das selber anschauen kann. Und es wird sich in den Räumen Leute aufhalten, die Fragen beantworten können.

Wir öffnen das Erdgeschoß und die Etage unterm Dach nach vorne zur Straße zu. Die Römer gibts im Wintergarten, Familienforschung in meinem Arbeitszimmer, Kaffee und Kuchen in der Tenne. Ein bißchen Musik ist in der Planung, und vielleicht noch etwas mit Honig oder so vor der Tür. Schaun wir mal.

Wenn ich an die Räumerei denke bis dahin, wird mir jetzt schon übel - aber da halte ich es mit Hannes Wader "... hab es selbst so gewählt!" oder dem Lieblingsspruch von Annes Oma Lena "Et éss kää Kräitz greesa, wie dadd, wo man sich sälwascht ófflaade dudd".

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

Attachment: Saarland ToD Presseinfo-01.07.2025.pdf
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[Regionalforum-Saar] Sehnsucht Süden – Rei sebilder von Mia Münster

Date: 2025/07/11 16:33:54
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Freundinnen und Freunde des Museums St. Wendel,

vom 18. Juli bis zum 17. August 2025 zeigt das Museum St. Wendel die Ausstellung „Sehnsucht Süden – Reisebilder von Mia Münster“ mit ausgewählten Bildern aus dem Depot sowie Skizzenbüchern aus dem Nachlass.

Die Werke entstanden in den 1950er Jahren auf Reisen nach Spanien, Frankreich und Italien. Mit ihren Aquarellen und Gouachen fängt Mia Münster das besondere Licht und die Atmosphäre des Südens ein.

Wir laden Sie, Ihre Familie und Ihre Freunde herzlich ein, die Ausstellung zu besuchen. Weitere Informationen und Termine entnehmen Sie Ihrer Einladung im Anhang.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Freundliche Grüße

für das Museumsteam

Svenja Sämann

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

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Wilhelmstraße 11 | 66606  St. Wendel 
T  06851 8091945 | museum-wnd.de

 

Stiftung Dr. Walter Bruch, Stiftung des bürgerlichen Rechts

Vorstand: Peter Klär, Bürgermeister der Kreisstadt St. Wendel,

Maria Bruch

[Regionalforum-Saar] Mit scharfem Blick für alte S chrift und Bücher

Date: 2025/07/12 09:18:40
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Heute in der Saarbrücker Zeitung

Mit scharfem Blick für alte Schrift und Bücher

In der „Handschriften und Büchersprechstunde“ des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass ist jeder willkommen – und sei es mit einer literarischen Buch-Entdeckung vom Speicher. Wir schauten mit Urkunden vom Ur-Ur-Uropa vorbei.

Von Marco Reuther

Auweia. Da lag ich gründlich daneben. Mit Dokumenten und einem Schreibheft meines Ur-Ur-Ur-Großvaters Heinrich Reuther stehe ich in der „Handschriften und Büchersprechstunde“ des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass, eine Einrichtung der Universität des Saarlandes. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Hermann Gätje und Archivarin Louise Hofmann erklären mir, dass es den alten Dokumenten so gar nicht guttut, sie in Klarsichthüllen aufzubewahren – es geht um die Urkunde einer Ordensverleihung von 1814, um die Entlassungspapiere aus der französischen Armee von 1815 und um ein 1828 begonnenes Schreibheft, das Jahrzehnte, von mehreren Familienmitgliedern genutzt, in Gebrauch war.

In Klarsichthüllen kann sich Feuchtigkeit stauen, und schlimmstenfalls – etwa durch Wärme – übertragen sich Teile der Schrift auf die Innenseite der Folie, während die Original-Buchstaben nahezu verschwinden. „Ich hatte mal einen Brief vorliegen“, erinnert sich Louise Hofmann, „den konnte man nur noch lesen, wenn man ihn wieder in die Klarsichthülle geschoben hat“, – die Reste des Originals und die auf die Folie übertragenen Buchstaben ergaben dann wieder die komplette Schrift.

Freundlicherweise drücken mir die beiden gleich ein paar Bögen säurefreies Papier in die Hand – da drin geht’s den alten Schätzchen, die sie nur mit weißen Stoffhandschuhen berühren, deutlich besser.

„In der Regel sind unsere Büchersprechstunden gut besucht“, schildert Hermann Gätje. Sie werden seit 2023 zweimal jährlich angeboten, meist in der Saarbrücker Stadtbibliothek, diesmal war’s ausnahmsweise in den Räumen des Literaturarchivs hoch oben im Gebäude der Uni-Bibliothek.

Dass Besucher alte Handschriften im Gepäck haben, sei eher selten, meist sind es Bücher. Die Büchersprechstunde richtet sich dabei ganz ausdrücklich an Menschen, die nicht „vom Fach“ sind, dabei ist es auch egal, ob nun Literaturliebhaber anklopfen, Sammler oder einfach jemand, der auf dem Dachboden etwas Interessantes entdeckt hat.

Ursprünglich habe man pro Person nur etwa 15, 20 Minuten eingeplant gehabt, „doch es hat sich schnell gezeigt, dass das zu wenig ist“, so Gätje. Jetzt ist eine Stunde pro Person veranschlagt, denn schließlich, das ist ja auch eines der Ziele, soll es ein lockerer Austausch sein, bei dem man in Ruhe ins Gespräch kommt, und das Team der Büchersprechstunde freut sich sehr, wenn es weiterhelfen, vielleicht sogar noch tieferes Interesse wecken kann.

Das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass entstand vor 40 Jahren, damals hervorgegangen aus einem Projekt um den aus Merzig stammenden Schriftsteller und Journalisten Gustav Regler (1898-1963). Seit 1996 ist das Literaturarchiv der „SULB“ angegliedert – der „Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek“. Das Literaturarchiv-Team besteht aus dem Leiter Professor Sikander Singh, Hofmann und Gätje, sowie der Grafikdesignerin Muriel Serf, die Buch- und Ausstellungsgestaltung, sowie Soziale Medien betreut, und manchmal noch studentischen Mitarbeiter.

Neben den Räumen im 9. Stock gibt es im Keller – kühl und trocken gelagert, wie es sein soll – noch lange Regalreihen voll mit – natürlich säurefreien – Kartons, in denen zum Beispiel besondere signierte Ausgaben und Briefe, und nicht zuletzt – ganz oder teilweise – etwa 70 Nachlässe von Literaten aus der Region schlummern.

Gibt es hier in der Region Besonderheiten, die sich in den Arbeiten der Autoren zeigen? „Die Grenze“, sagt Gätje, die würde sich durchaus widerspiegeln. Ohnehin geht es dem Team des Literaturarchivs auch um das Thema, wie Geschichte und Landesgeschichte in die Literatur Einzug gefunden hat. Die Bestände werden dann noch in das Online-System „Kalliope“ eingepflegt, dort kann jeder Interessierte zum Beispiel erfahren, wo sich Nachlass-Teile bestimmter Autoren befinden, die sich vielleicht sogar einsehen lassen. Allein vom Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass gibt es inzwischen 13759 Einträge bei Kalliope.

Nun schreiben wir Deutschen ja nicht „schon immer so“ wie jetzt, mit lateinischen Buchstaben. Ist es schwierig, Kurrentschrift oder Sütterlin zu lesen? „Sütterlin ist in gewisser Weise dasselbe“, sagt Hofmann, „man könnte sagen: es ist eine entschnörkelte Kurrentschrift“, ab 1911 in Preußen zunächst für den Schulunterricht entwickelt, um das Schreibenlernen zu erleichtern.

Was aber in der Büchersprechstunde gerade auf dem Schreibtisch liegt, ist das Schreibbuch mit Heinrichs individueller Kurrent-Handschrift – Groß- und Kleinschreibung war damals wohl Geschmacksache. Louise Hofmann kann die Schrift dennoch zügig lesen, „ist Übungssache“. Und natürlich, so Gätje, kommt es, auch in moderneren Handschriften, immer auch auf den Schreiber an: „Gustav Regler zum Beispiel“, so Gätje, „hatte eine gute Handschrift, da hat man 1000 Seiten schnell gelesen.“ Es gebe aber auch Autoren, da müsse man schon Mal eine ganze Weile über den Schriften brüten, bis sie entziffert sind – das Wort „Sauklaue“ fällt zwar nicht, aber jeder weiß, was gemeint ist.

Und gab es auch schon ein besonderes Stück, das in der Büchersprechstunde auf dem Tisch lag? „Wir hatten mal eine Doré-Bibel“, also mit Grafiken des französischen Malers und Grafikers Paul Gustave Doré (1832–1883), fällt Hofmann gleich ein.

Zu den alten Urkunden in meinem Gepäck – schon damals gab es offenbar Vordrucke, die dann von Hand ausgefüllt wurden – gibt’s dann aber auch eine gute Nachricht: Auf heutige Art industriell hergestelltes Papier aus auf Holz basierender Zellulose gab es noch gar nicht; heißt: Es handelt sich um „Lumpenpapier“ aus Stoffresten, und das ist nicht nur weniger anfällig als unser modernes Papier, sondern es enthält auch keinen säurehaltigen Holzanteil. Dunkelbraune Stockflecken durch Feuchtigkeit sind allerdings leider doch zu sehen. Und irgendein Vorfahre hat das Sakrileg begangen, einen Teil der Ordensurkunde, der sich offenbar gelöst hatte, mit Tesafilm wieder anzukleben, „der wird irgendwann entweder gummiartig und hinterlässt einen gelben Streifen – oder er zerbröselt und hinterlässt auch einen gelben Streifen“, so die Archivarin. Und einfach abziehen geht natürlich auch nicht. Den teuflische Tesafilm tiptop loswerden, das wäre dann ein Fall für einen Papierrestaurator.

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=> https://www.uni-saarland.de/forschen/literaturarchiv/veranstaltungen/handschriftensprechstunde.html


Handschriften- und Büchersprechstunde des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass und der Stadtbibliothek Saarbrücken

Wenn Sie eine alte Handschrift (Briefe, Tagebücher, Manuskripte) oder ein altes Buch besitzen, sind Sie herzlich eingeladen, die Handschriften- und Büchersprechstunde des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass und der Stadtbibliothek Saarbrücken zu besuchen. Unsere Expertinnen und Experten geben kostenlos Auskunft darüber, ob es sich um ein wertvolles Sammler- oder ein schönes Liebhaberstück handelt, sie geben Hinweise zu Fragen der Erhaltung und Restaurierung und sie benennen ggf. Adressen für weitergehende Fragen.

Unsere Einschätzungen zum Wert von Handschriften und Büchern sind grundsätzlich unverbindlich.

Wir verfassen keine schriftlichen Gutachten.

Die nächste Handschriften- und Büchersprechstunden findet am [hier stand der Termin, über den im Artikel berichtet wird] statt. Pro vereinbartem Termin können hierbei maximal zwei Objekte besprochen werden.

Der Termin findet im Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass statt: Campus Saarbrücken Gebäude B1 1 66123 Saarbrücken

Eine vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer +49 681 302 583 29 oder per E-Mail an literaturarchiv(at)sulb.uni-saarland.de ist erforderlich.

[Regionalforum-Saar] Abt Mauritius aus Tholey

Date: 2025/07/14 23:52:35
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend

ich hab eben die Sterbeanzeige für Abt Mauritius aus Tholey erhalten.

Roland


Attachment: Sterbeanzeige Abt Mauritius 7 25.pdf
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[Regionalforum-Saar] Fwd: Deutsch als Herkunftssprache in den USA. Zwischen Sprachverlust und Zukunftspotential

Date: 2025/07/18 15:03:34
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Deutsch als Herkunftssprache in den USA. Zwischen Sprachverlust und Zukunftspotential
Datum: Fri, 18 Jul 2025 11:39:45 +0000
Von: Frank Kessler <frank.kesslerpd(a)hotmail.com>


Dihr liewe Leit,

Anbei dieser interessante Artikel über die deutsche Sprache in den USA!

Ich teile den Enthusiasmus von Frau Prof. Renate von Ludanyi, PhD.

Allerdings liegt die Anzahl der Sprecher des Pennsylvania Dutch inzwischen bei etwa 500.000.

Die Ergebnisse der Volkszählung sind hier wenig hilfreich, da viele Pennsylvaniadeutsche bei der Zählung einfach "German" oder sogar "Dutch" angegeben. Hier gibt es eine Verwirrung mit "Dutch Dutch" aus den Niederlanden.

Viel Gschpass beim Lese!

Macht´s gut,

Der Frank 


Abstract 
 Sprache ist mehr als ein Mittel zur Verständigung. Sie ist Identität, emotionale
Heimat und kulturelles Gedächtnis. Besonders für Menschen mit
Migrationsgeschichte spielt die sogenannte Herkunftssprache – also die
Sprache, die in der Familie gesprochen wird oder wurde – eine zentrale Rolle. In
den USA ist Deutsch eine solche Sprache mit langer Tradition, aber auch mit
Herausforderungen in der Gegenwart.

 Einwanderung, Vielfalt und Sprachwandel
 Bereits 1683 gründeten deutsche Einwanderer aus Krefeld die Siedlung
Germantown in Pennsylvania. Es folgten Amische, Mennoniten, Herrnhuter und
viele andere, die ihre Sprache über Generationen hinweg bewahrten. Daraus
entstanden Sprachformen wie das bis heute gesprochene Pennsylvania Dutch –
eine pfälzisch-elsässisch geprägte Sprachvariante, die laut American Community
Survey 2010 noch von über 100.000 Menschen gesprochen wird – oder das vom
Aussterben bedrohte Texasdeutsch, das laut d

 Fazit: Sprache ist Zukunft
 Der Erhalt von Deutsch als Herkunftssprache in den USA ist keine nostalgische 
Geste, sondern eine zukunftsgerichtete Investition in kulturelle Vielfalt,
familiären Zusammenhalt und stabile transatlantische Beziehungen. Die deutsche
Sprache verbindet Generationen innerhalb der Familien, stärkt das Bewusstsein
für gemeinsame Wurzeln und eröffnet zugleich Brücken in Bildung, Wissenschaft
und Wirtschaft. Es wäre ein kulturpolitisches Paradox, wenn Deutschland
ausgerechnet dort, wo engagierte deutschstämmige Gemeinschaften mit großem
Einsatz Sprachpflege betreiben, dieses Potenzial ungenutzt ließe.
 Die German Language School Conference (GLSC) wird daher gemeinsam mit der
Stiftung Verbundenheit das Thema „Deutsch als Herkunftssprache“ weiter
stärken und ausbauen. Ziel ist es, bestehende Strukturen zu unterstützen, neue
Fördermodelle zu entwickeln und insbesondere jungen Menschen den Wert der
deutschen Sprache als Teil ihrer Identität und als Chance für ihre Zukunft zu
vermitteln.


--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

--------------------

Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
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[Regionalforum-Saar] Rohrbacher Hof

Date: 2025/07/24 23:28:54
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend,

weiß jemand, wo der Rohrbacher Hof liegt?

In seiner Entschädigungsakte schreibt Jakob Gerber aus St. Wendel:

"Im Jahre 1927 zogen meine Eltern nach St. Wendel/Saar und kauften dort das landwirtschaftliche Gut „Lanzenberg“, das eine Größe von ca. 60 Morgen hatte. Von 1927 bis 1935 war ich auf diesem Gut meine Eltern anhaltend beschäftigt. Nachdem das Saargebiet dem Deutschen Reich im Jahr 1935 zurück angeschlossen wurde, verkauften meine Eltern das Gut, und ich war von Mai 1935 bis Oktober 1935 als Verwalter am Rohrbacher Hof (ebenfalls ein landwirtschaftliches Gut) an der Saar beschäftigt. Auf Betreiben der NSDAP mußte ich dieses Gut und meinen Posten dort verlassen.
Meine Eltern beschäftigten auf ihrem Gut außer mir noch meinen Bruder David Gerber, meine Cousine Klara Killig und einen Arbeiter regelmäßig. Außerdem waren in der Saison bis zu 10 Hilfsarbeiter auf dem Gut tätig. Hätte ich nicht auf dem Gut meine Eltern geholfen, so wäre an meiner Stelle eine andere Kraft nötig gewesen.
Ich hatte frei Kost, Logie und Bekleidung und einen monatlichen Verdienst von ca. 200 bis 250 Francs. Das war keine Bezahlung, sondern lediglich das Taschengeld. Ein Fremdarbeiter verdiente seinerzeit neben Kost und Logie 15 französische Francs pro Tag.
Als ich als Verwalter am Rohrbacher Hof beschäftigt war, hatte ich ebenfalls freie Kost und Logie und Bekleidung (inklusive Zigaretten und Getränke) und außerdem 60 Reichsmark pro Monat.
Im Februar 1936 wanderte ich nach Palästina (Israel) aus. Ich kam noch einmal im Juli 1936 zurück nach Deutschland, um meine Braut, Johanna Irene Sender, am 12. September 1936 zu heiraten, und ich flüchtete am 1. Oktober 1936 mit meiner Frau infolge eines Haftbefehls, der durch die Gestapo gegen mich erlassen wurde, zurück nach Palästina.
"

--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

--------------------

Roland Geiger
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Re: [Regionalforum-Saar] Rohrbacher Hof

Date: 2025/07/24 23:42:56
From: Robert Groß via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo Roland,

im Lexikon der saarl. Orte… von H.P. Klauck ist Seite 353 folgende Information zu finden, von der ich jedoch nicht sicher sagen kann, dass sie im vorliegenden Fall zutrifft. Aber möglich wäre es schon. Hier der Text:

 

„Rohrbacher Glashütte

D 66386 St. Ingbert – Rohrbach

Die Hütte wurde 1746 gegründet und war nur bis 1755 in Betrieb. Die Hütte wurde in ein Hofgut umgewandelt. Der Hof hieß dann Glashütterhof. Schon in den 1920er Jahren war der Hof eine beliebte Schankwirtschaft, 1963 erwarb die Familie Dumont den Hof.“

 

Auf den Text folgt ein Foto der Rohrbacher Glashütte.

 

Weiterhin viel Freude und Erfolg beim Recherchieren

Robert

_

Robert Groß

Winterbach

In den Baumgärten 20

DE 66606 St. Wendel

Tel.: 049 6851 3763

E-Mail: robalgross(a)gmx.de

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Donnerstag, 24. Juli 2025 23:29
An: Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Betreff: [Regionalforum-Saar] Rohrbacher Hof

 

Guten Abend,

weiß jemand, wo der Rohrbacher Hof liegt?

In seiner Entschädigungsakte schreibt Jakob Gerber aus St. Wendel:

" Im Jahre 1927 zogen meine Eltern nach St. Wendel/Saar und kauften dort das landwirtschaftliche Gut „Lanzenberg“, das eine Größe von ca. 60 Morgen hatte. Von 1927 bis 1935 war ich auf diesem Gut meine Eltern anhaltend beschäftigt. Nachdem das Saargebiet dem Deutschen Reich im Jahr 1935 zurück angeschlossen wurde, verkauften meine Eltern das Gut, und ich war von Mai 1935 bis Oktober 1935 als Verwalter am Rohrbacher Hof (ebenfalls ein landwirtschaftliches Gut) an der Saar beschäftigt. Auf Betreiben der NSDAP mußte ich dieses Gut und meinen Posten dort verlassen.
Meine Eltern beschäftigten auf ihrem Gut außer mir noch meinen Bruder David Gerber, meine Cousine Klara Killig und einen Arbeiter regelmäßig. Außerdem waren in der Saison bis zu 10 Hilfsarbeiter auf dem Gut tätig. Hätte ich nicht auf dem Gut meine Eltern geholfen, so wäre an meiner Stelle eine andere Kraft nötig gewesen.
Ich hatte frei Kost, Logie und Bekleidung und einen monatlichen Verdienst von ca. 200 bis 250 Francs. Das war keine Bezahlung, sondern lediglich das Taschengeld. Ein Fremdarbeiter verdiente seinerzeit neben Kost und Logie 15 französische Francs pro Tag.
Als ich als Verwalter am Rohrbacher Hof beschäftigt war, hatte ich ebenfalls freie Kost und Logie und Bekleidung (inklusive Zigaretten und Getränke) und außerdem 60 Reichsmark pro Monat.
Im Februar 1936 wanderte ich nach Palästina (Israel) aus. Ich kam noch einmal im Juli 1936 zurück nach Deutschland, um meine Braut, Johanna Irene Sender, am 12. September 1936 zu heiraten, und ich flüchtete am 1. Oktober 1936 mit meiner Frau infolge eines Haftbefehls, der durch die Gestapo gegen mich erlassen wurde, zurück nach Palästina."

--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

--------------------

Roland Geiger
Historische Forschung
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Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
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Re: [Regionalforum-Saar] Rohrbacher Hof

Date: 2025/07/25 08:16:35
From: tomstoermer(a)t-online.de <tomstoermer(a)t-online.de>

Hallo Roland,

gemeint ist damit sicher der Glashütter Hof am Rohrbacher Weiher. Der hieß damals wohl Rohrbacher Hof. Jedenfalls sprach mein Großvater immer vom Rohrbacher Hof. Wir waren als Kinder sehr oft dort, weil man von Friedrichsthal über Schüren durch den Wald wunderschön dorthin wandern konnte.

Am 24.07.2025 um 23:42 schrieb Robert Groß via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>:

Hallo Roland,
im Lexikon der saarl. Orte… von H.P. Klauck ist Seite 353 folgende Information zu finden, von der ich jedoch nicht sicher sagen kann, dass sie im vorliegenden Fall zutrifft. Aber möglich wäre es schon. Hier der Text:
 
„Rohrbacher Glashütte
D 66386 St. Ingbert – Rohrbach
Die Hütte wurde 1746 gegründet und war nur bis 1755 in Betrieb. Die Hütte wurde in ein Hofgut umgewandelt. Der Hof hieß dann Glashütterhof. Schon in den 1920er Jahren war der Hof eine beliebte Schankwirtschaft, 1963 erwarb die Familie Dumont den Hof.“
 
Auf den Text folgt ein Foto der Rohrbacher Glashütte.
 
Weiterhin viel Freude und Erfolg beim Recherchieren
Robert
_
Robert Groß
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In den Baumgärten 20
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Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Donnerstag, 24. Juli 2025 23:29
An: Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>
Betreff: [Regionalforum-Saar] Rohrbacher Hof
 

Guten Abend, 

weiß jemand, wo der Rohrbacher Hof liegt?

In seiner Entschädigungsakte schreibt Jakob Gerber aus St. Wendel: 

" Im Jahre 1927 zogen meine Eltern nach St. Wendel/Saar und kauften dort das landwirtschaftliche Gut „Lanzenberg“, das eine Größe von ca. 60 Morgen hatte. Von 1927 bis 1935 war ich auf diesem Gut meine Eltern anhaltend beschäftigt. Nachdem das Saargebiet dem Deutschen Reich im Jahr 1935 zurück angeschlossen wurde, verkauften meine Eltern das Gut, und ich war von Mai 1935 bis Oktober 1935 als Verwalter am Rohrbacher Hof (ebenfalls ein landwirtschaftliches Gut) an der Saar beschäftigt. Auf Betreiben der NSDAP mußte ich dieses Gut und meinen Posten dort verlassen.
Meine Eltern beschäftigten auf ihrem Gut außer mir noch meinen Bruder David Gerber, meine Cousine Klara Killig und einen Arbeiter regelmäßig. Außerdem waren in der Saison bis zu 10 Hilfsarbeiter auf dem Gut tätig. Hätte ich nicht auf dem Gut meine Eltern geholfen, so wäre an meiner Stelle eine andere Kraft nötig gewesen.
Ich hatte frei Kost, Logie und Bekleidung und einen monatlichen Verdienst von ca. 200 bis 250 Francs. Das war keine Bezahlung, sondern lediglich das Taschengeld. Ein Fremdarbeiter verdiente seinerzeit neben Kost und Logie 15 französische Francs pro Tag.
Als ich als Verwalter am Rohrbacher Hof beschäftigt war, hatte ich ebenfalls freie Kost und Logie und Bekleidung (inklusive Zigaretten und Getränke) und außerdem 60 Reichsmark pro Monat.
Im Februar 1936 wanderte ich nach Palästina (Israel) aus. Ich kam noch einmal im Juli 1936 zurück nach Deutschland, um meine Braut, Johanna Irene Sender, am 12. September 1936 zu heiraten, und ich flüchtete am 1. Oktober 1936 mit meiner Frau infolge eines Haftbefehls, der durch die Gestapo gegen mich erlassen wurde, zurück nach Palästina."

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Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
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