Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Die Amis kommen" am Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr, im Kolpinghaus Schwarzenbach

Date: 2025/05/04 20:49:36
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

N'Amend, 

Am kommenden Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr, halte ich im Kolpinghaus Schwarzenbach einen Vortrag mit dem „Die Amis kommen - über den Einmarsch der Amerikaner im März 1945 im St. Wendeler Land“. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter ist der Verein für Heimatkunde Nonnweiler & Kulturbüro Nonnweiler.
Veranstaltungsort (fürs Navi): Oldenburger Straße 4, 66620 Nonnweiler - Schwarzenbach

Im Vortrag gehe ich zunächst kurz über die Vorgeschichte des Einmarschs ab, u.a. warum die Amerikaner überhaupt in den Krieg und damit in den Kreis St. Wendel kamen.
Etwas breiter geht es dann über den Vorstoß der beiden amerikanischen Divisionen, die die Haupt“arbeit“ im Kreis erledigt haben, die 10. Panzer- und die 80. Infanteriedivision. Zum Abschluß zeige ich noch mal den Film über den Weg der Amerikaner von Wadern bis nach Bliesen am 18. März.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

[Regionalforum-Saar] Veranstaltungen des Instituts f ür pfälzische Geschichte und Volkskunde

Date: 2025/05/05 20:00:50
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde
Benzinoring 6
67657 Kaiserslautern


20. Mai 2025, IPGV Kaiserslautern:
Vortrag „de Schmidte Peter und s Fischers Emma. Zur Herstellung von Dörflichkeit durch inoffiziell-dialektale Namen“ (Dr. Theresa Schweden, Mainz); Beginn: 19:00 Uhr
Veranstaltung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e. V. (IGL) in Kooperation mit dem IPGV
 

22. Mai 2025, online:
Webinar „Historische Quellenarten der frühen Neuzeit und Moderne am Beispiel der Pfalz: Merkmale, Erkenntniswert, Interpretation“ (Dr. Christian Decker, IPGV); Beginn: 16:00 Uhr
Eine Anmeldung unter info(a)institut.bv-pfalz.de ist erforderlich; Anmeldeschluss: 19. Mai 2025.
 

4. Juni 2025, IPGV Kaiserslautern:
Vortrag „Kaiserslauterer Kaufmannsbriefe 1895-1939“ (Dr. Marco Veronesi, Tübingen); Beginn: 19:00 Uhr
Veranstaltung in Kooperation mit der Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz e. V.

 
11. Juni 2025, IPGV Kaiserslautern:
Workshop „Pfälzische Ein- und Auswanderung: Spurensuche und (digitale) Recherchemöglichkeiten“ (Angelika Hertzler, Dr. Maximilian Lässig, Barbara Schmidt M.A., IPGV); Beginn: 17:00 Uhr
Eine Anmeldung unter info(a)institut.bv-pfalz.de ist erforderlich; Anmeldeschluss: 4. Juni 2025.
 

12.-13. September 2025, Burg Lichtenberg:
Tagung „Pfälzer Wandermusikanten“
Veranstaltung in Kooperation mit dem Musikantenlandbüro auf Burg Lichtenberg
 

31. Oktober 2025, Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern:
Tagung „Die südpfälzische ›Mutterstadt der Freyheit‹. Die Gründung einer ›besondren Republick‹ in Bergzabern 1792/1793“
Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, der Bezirksgruppe Bad Bergzabern des Historischen Vereins der Pfalz e. V. und dem Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum
 



[Regionalforum-Saar] Genealogisches Seminar auf Burglichtenberg am 18.-19. Oktober 2025

Date: 2025/05/06 09:32:43
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Morgen,

das diesjährige genealogische Seminar findet am Wochenende des 18.-19. Oktober 2025 in der Jugendherberge der Burglichtenberg nördlich von Kusel statt. [=>https://burglichtenberg.pfaelzerbergland.de/]

Das Programm geht über zwei Tage; es beginnt am Samstag um 10 Uhr mit der Begrüßung und endet am Sonntagmittag mit dem Mittagessen.
Alle Vorträge finden ausschließlich in deutscher Sprache und in Präsenz vor Ort statt.

Die Teilnahme am Seminar beinhaltet alle Vorträge sowie die Unterbringung in der Jugendherberge im Einzelzimmer (inkl. Bad!) mit Vollpension und kostet je nach Teilnehmerzahl um 150 Euro.

Wie immer besteht die Möglichkeit, freitags mittags schon anzureisen (dann kommt eine Übernachtung mit Frühstück  und Abendessen in Höhe von ca. 50 Euro hinzu).

Ihre Anmeldung richten Sie bitte an mich direkt:

Roland Geiger, Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Email alsfassen(a)web.de

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Unser bisheriges geplantes Programm:

Samstag
9 Uhr
Begrüßung und Vorstellung

10 Uhr
Karl Heinz Bernardi - Interessantes aus meiner persönlichen Ahnenforschung (seltene Familiennamen, Soldaten, Selbstmörder, Querulanten, Unglücke, Ahnengemeinschaften mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Gegenwart u. Vergangenheit)

11.15 Uhr
Markus Detemple - Soziale Aspekte einer unehelichen Geburt im 18. Jahrhundert

12.15 Uhr
Mittagessen

13.30 Uhr
Helmut Priewer
Justinianische Pest und Schwarzer Tod - Pestpandemien aus medizinhistorischer Sicht

15 Uhr
Kaffeepause

16 Uhr
Elisabeth Mendel
Vom Suchen und Finden der „richtigen“ Vorfahren am Beispiel der Anna Maria Aloysia Klein geb. Ziller - eine Spurensuche im Saarland, Luxemburg und Bayern.

17.15 Uhr
Dominikus Heckmann - Unscharfe Zeitangaben in der Genealogie

18.15 Uhr
Abendessen

19.30 Uhr
Wir schauen uns den Film „Hiwwe wie Driwwe“ zusammen an.
Oder gehen ins Burgrestaurant. Oder schauen uns den Film an und gehen dann ins Burgrestaurant. Das klären wir noch.


Sonntag

8.45 Uhr
Begrüßung

9 Uhr
Karl Heinz Bernardi - Latein in Kirchenbüchern (keine Leseübungen, sondern Tipps zum korrekten Übersetzen)

10.15 Uhr
Hans-Joachim Kühn - Paläographie

11.15 Uhr
Hans-Joachim Kühn - 500 Jahre Bauernkrieg

12.15 Uhr
Mittagessen

 



[Regionalforum-Saar] M. Häussler u.a.: Lotha r von Trotha in Deutsch-Südwestafrika, 1904–1905

Date: 2025/05/08 08:56:55
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Lothar von Trotha in Deutsch-Südwestafrika, 1904–1905.
Band I: Das Tagebuch.
Band II: Das Fotoalbum

Herausgeber Häussler, Matthias; Eckl, Andreas
Erschienen Berlin 2024: De Gruyter Oldenbourg
Anzahl Seiten 648 S.
Preis € 164,95
ISBN 9783111127996

Rezensiert für H-Soz-Kult von Alina Marktanner, Lehrstuhl für die Geschichte der Neuzeit (19.-21. Jh.) mit ihren Wissens- und Technikkulturen, RWTH Aachen

Die von Matthias Häussler und Andreas Eckl vorgelegte zweibändige Quellenedition stellt einen wichtigen und in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerten Beitrag dar zur Aufarbeitung des Genozids an den OvaHerero, Nama und Oorlam in „Deutsch-Südwestafrika“ – dem heutigen Namibia – und insbesondere der Rolle des Oberkommandeurs der Schutztruppe, Lothar von Trotha. Sie versammelt bislang unzugängliche Selbstzeugnisse des Generals aus den Jahren 1904 bis 1907. Eine Objektsammlung, die Trotha aus dem „Schutzgebiet“ ebenfalls mit ins Reich überführte, vervollständigt die Zeugnisse zum Wirken des Generalleutnants, ist aber nicht Gegenstand der vorliegenden Edition. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wesentlich unterstützt durch den Familienverband Trotha, stellt das Editionsprojekt einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen dar, indem es uns die Gedankenwelt eines Schlüsselakteurs erschließt, der maßgeblich für den ersten deutschen Genozid verantwortlich war.

Band I umfasst Trothas „Kriegstagebuch“, das den Zeitraum von Mai 1904 bis November 1905 abdeckt. Häusslers einstige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter Trutz von Trothas, den verstorbenen Soziologieprofessor und verwandt mit Lothar von Trotha, ebnete den Weg zu den ungekürzten Aufzeichnungen und legte den Grundstein für die langfristige Kooperation mit der Familie. So dankt der Familienverband im Vorwort beiden Herausgebern für die „langjährig bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit in dieser nicht ganz einfachen Materie unserer Familiengeschichte“ (Band I, S. VII).1 Während eine frühere, von der Witwe Lucy von Trotha herausgegebene Edition nur eine beschönigende Version des Tagebuchs präsentierte, liegt damit nun erstmals der vollständige, unzensierte Originaltext vor. Der größte editorische Eingriff und gleichzeitig das Verdienst der Herausgeber besteht zunächst darin, die über fünf Hefte verstreuten Aufzeichnungen Trothas chronologisch geordnet zu haben. Von Mai 1904 bis November 1905 führte Trotha beinahe täglich Tagebuch, wechselte dabei aber wiederholt das Medium: Während der Märsche im Feld griff er zu einem kleinformatigen Heft, das er auch ohne weitere Habseligkeiten stets bei sich tragen konnte. In stationären Phasen hielt er seine regelmäßigen Beobachtungen – von Korrekturen der Kriegskarte über die Verächtlichmachung von Rivalen wie Theodor Leutwein und ihm untergebenen Schutztruppenangehörigen bis hin zu Bemerkungen über eigene gesundheitliche Beschwerden – in einem größeren Heft fest. Zwecks Lesbarkeit und Zugänglichkeit setzen sich die Editoren über die originale Konfiguration der Quellen hinweg und präsentieren die Eintragungen in einer linearen Anordnung. Durch Einbeziehung digitaler Editionsformen lässt sich aber ebenfalls der ursprüngliche Dokumentenzusammenhang nachvollziehen: DeGruyter/Oldenbourg stellt den Tagebuchtext zusätzlich in Form von Faksimiles in Gänze auf der Verlagsseite zur Verfügung.2 Dies ermöglicht es, die Entstehungsbedingungen der Notizen zu erfassen, und lädt zu übergeordneten Fragestellungen zur Visualität und Hypertextualität des Tagebuchschreibens ein. In der Druckfassung originalgetreu wiedergegeben werden Orthografie, Interpunktion, Auslassungen und Streichungen. Die Authentizität der Quellensprache bleibt somit gewahrt und Trothas Sprachduktus, der von häufigen Ausrufen und englischen oder französischen Redewendungen durchsetzt ist („Bon!“), wird der Analyse zugänglich.

Hervorragend gelingt die Kommentierung des Tagebuchs. In Anmerkungen lösen die Herausgeber die meisten der von Trotha erwähnten Personennamen und Ortsbezeichnungen auf, liefern Begriffserklärungen oder ordnen die vom Diaristen geschilderten Begebenheiten in den historischen Kontext ein. Als wahrer Fundus erweist sich der Anhang zu Band I: Hier finden sich die transkribierten Fassungen 43 weiterer Quellen. Teilweise handelt es sich dabei um Briefe, Zeitungsartikel oder sonstige Schriftstücke aus Trothas Nachlass, teilweise um Dokumente, die der Protagonist in seinen Aufzeichnungen erwähnt. Zahlreiche weitere archivalische Quellen werden in den Anmerkungen zum Tagebuch genannt, jedoch nicht als Transkripte bereitgestellt.

Wohl um angesichts kritischer Berichterstattung sein eigenes Narrativ ob seiner Kriegsführung zu streuen – wenn auch nur im kleinen Kreis –, fertigte Trotha zwei Jahre nach seiner Rückkehr ins Kaiserreich fünf Exemplare einer „Bildermappe“ mit 206 Aufnahmen an. Eine der fünf Versionen bildet die Grundlage für Band II der Edition, „Das Fotoalbum“. Bedauerlicherweise bleibt die Überlieferungsgeschichte des Albums, das sich laut wiederholter Aussage „im Privatbesitz“ von Andreas Eckl befindet (Vorbemerkungen zu Band II; Band II, S. 266), vage, im Gegensatz zu den ausführlichen Erläuterungen zur Provenienz des Tagebuchs und der vier weiteren überlieferten Alben. Umso versierter fällt dafür die quellenkritische Analyse des Entstehungskontextes und Narrativs des Albums aus, die in der Materialität, Urheberschaft, und Serialität der Fotografien in den Blick genommen werden. Trothas Intention war es, im Album die chronologische Abfolge seines Aufenthalts in „Südwest“ abzubilden. Geschickt arbeiten Häussler und Eckl heraus, dass die Aufnahmezeitpunkte sich nicht durchgehend mit der im Fotoalbum skizzierten Chronologie decken, Trotha also als kuratierender „Bilderbuchautor“ agierte (u. a. Band II, S. 54). Aus der linearen Anordnung, die Trothas Stationen zwischen Ankunft und Abreise dokumentieren sollen, stechen nur drei Sektionen heraus: „Pferdebilder“, „Einzelbilder“ – ein Kapitel, das hauptsächlich deutsche Frauen porträtiert, mit denen Trotha vor Ort bekannt war – und ein mit dem Titel „Der General“ überschriebener Abschnitt, der ausschließlich Bilder des Protagonisten selbst versammelt. Laut Vermutungen der Herausgeber stammen wohl alle Bilder vom Amateurfotografen Trotha, bis auf die Aufnahmen, die ihn selbst zeigen.

Wie die Herausgeber in den Vorbemerkungen zum Tagebuch festhalten, oblag ihnen vonseiten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, keine argumentative Interpretation des Tagebuchs vorzunehmen, sondern die Aufzeichnungen lediglich zu dokumentieren. Demgegenüber bestanden keine Auflagen hinsichtlich des Fotoalbums. Die Kommentierung der Fotografien erfolgt daher nicht, wie in Band I, durch Anmerkungen, sondern durch deutende Texte. Zur Auslegung der Bilder stützen sich Häussler und Eckl stark auf das Tagebuch, ordnen die vom Protagonisten genannten Aufenthaltsorte in seine Itinerarien ein und liefern passende Zitate aus den persönlichen Aufschrieben, die Trothas Beziehung mit den im Album abgebildeten Akteur:innen erhellt. Die Verzahnung der Quellengattungen ermöglicht zum einen die informierte Deutung des Fotoalbums, zum anderen einen Einblick in Bekanntschaften Trothas, insbesondere mit afrikanischen Akteur:innen, die im Tagebuch keine Erwähnung finden.

Fragen werfen die ausgreifend interpretierenden Kapitel auf, die die Herausgeber rund um die Bildermappe gruppieren. Anders als in der gekonnten editorischen Aufbereitung der Quellen zeigen sich hier einige Unsauberkeiten. Im Unterschied zu den konsequent referenzierten Anmerkungen in Band I finden sich in der eigenen Darstellung nur spärliche Belege. Nicht befriedigen kann dabei der Hinweis der Herausgeber: „Die Arbeiten Vieler und die in ihnen enthaltenen Gedanken haben in der einen oder anderen Form Eingang gefunden in den Text, ohne dass dies immer genau zu bestimmen ist“ (Vorbemerkungen zu Band II).

Neben einigen formalen Unstimmigkeiten und Redundanzen fällt eine argumentativ durchaus diskussionswürdige Einschätzung der Herausgeber ins Gewicht: Sowohl im Tagebuch als auch im Fotoalbum lasse sich, so ihre Einschätzung, „ein besonders extremer Rassismus [Trothas] nicht ausmachen“ (Band I, S. 55). Unter ausdrücklicher Abgrenzung zu etablierten Arbeiten der colonial photography vertreten sie die These, Trothas Blick sei kein kolonialer: „Trotha kontrastiert nicht, er vergleicht nicht und wertet damit auch nicht ab. Das Andere oder Fremde interessiert ihn nicht sonderlich, weder in diesem Album noch im Tagebuch“ (Band II, S. 287). Diese apodiktische Aussage erstaunt insofern, als Häussler in seiner früheren Qualifikationsschrift – unter Rückgriff auf Wulf D. Hund – betont hatte, dass sich rassistische Strukturen nicht nur in gewalttätigen Übergriffen, sondern auch in Formen der „Unterlassung, Ignorierung und Gleichgültigkeit“ manifestieren können.3 Hinweise auf einen kolonial geprägten Blick lassen sich durchaus auch in Trothas Sprachgebrauch erkennen: Während deutsche Akteure mit vollem Namen oder Nachnamen benannt werden, erscheinen Krankenschwestern und Schwarze Figuren – etwa der Herero-Anführer Samuel Maharero – überwiegend nur mit Vornamen. Diese Differenzierung kann als Ausdruck der von den Herausgebern selbst konstatierten „Entsubjektivierung“ gelesen werden. Darüber hinaus durchziehen auch zivilisationstheoretisch begründete, offen rassistische Klassifikationen der Kolonialbevölkerung sowie eine daraus abgeleitete Legitimation extremer Gewalt die Seiten. Beispielhaft hierfür ist Trothas Eintrag vom 16. Juli 1904: „Jede andere Idee, hier Ruhe zu stiften, anders, als mit Strömen von Blut, ist falsch. Dazu muß man die Natur der Bande kennen“ (Band I, S. 52). Vor diesem Hintergrund erscheint die Einschätzung der Herausgeber, Trothas Blick sei nicht als kolonialrassistisch zu verstehen, zumindest erklärungsbedürftig – insbesondere im Hinblick auf die Gewichtung solcher Aussagen innerhalb des Gesamtmaterials.

Zumindest unklar ist ebenso die Verortung der Trothaschen Aufnahmen als „Kriegsfotografie“ statt Kolonialfotografie – stellen die Herausgeber doch wiederholt fest, dass „nichts in den Bildern von Trotha auf Krieg hindeutet“ (Band II, S. 304). Hier vermisst man eine kritischere Einordnung der Leerstellen, die die Herausgeber in einem mit „Lücken“ überschriebenen Kapitel nur anreißen: Das demonstrative Ausblenden des Genozids ist ein zentraler und beredter Aspekt der visuellen Erzählung, die einer Auslöschung der OvaHerero und (Oorlam-)Nama auch auf Ebene der Erinnerung gleichkommt. Ebenso problematisch erscheint es, dem Fotoalbum als Schlusswort der Gesamtedition einen apologetischen Brief Trothas folgen zu lassen, in dem er sich als Opfer einer medialen Hetzkampagne im Kaiserreich inszeniert. Die Herausgeber erkennen durchaus die Brisanz von Lucy von Trothas Bemühungen, posthum das Bild ihres Gatten zu beschönigen und der „Kolonialschuldlüge“ entgegenzutreten. Warum also ausgerechnet diesen Text derart prominent platzieren und dem Täter das letzte Wort lassen?

Ungeachtet dieser Kritikpunkte ist mit dieser umfangreichen Edition eine maßgebliche Quellenbasis für die weitere Erforschung des ersten Genozids im 20. Jahrhundert und der Täterbiografien geschaffen. Die Edition gewinnt ihre Stärke gerade daraus, Text- und Bildquellen nicht isoliert, sondern in ihrem Zusammenspiel zu präsentieren und damit mehrschichtige Deutungen zu ermöglichen. Die vom Familienverband anvisierte Erschließung weiterer Tagebücher Trothas aus seiner Zeit in „Deutsch-Ostafrika“ um 1897 und rund um die Niederschlagung des „Boxeraufstands“ 1900/1901 in China mögen die Auseinandersetzungen fortführen.4 Es bleibt zu hoffen, dass dieser imposante Beitrag zur Grundlagenforschung trotz seines stolzen Preises eine weite Verbreitung und intensive Diskussion in Wissenschaft und Öffentlichkeit erfährt.

Anmerkungen:
1 Eine gemeinsame Veröffentlichung mit dem Soziologen Trutz von Trotha legte Häussler noch im Jahr vor dessen Tod 2013 vor: Matthias Häussler / Trutz von Trotha, Koloniale Zivilgesellschaft? Von der „kolonialen Gesellschaft“ zur kolonialen Gewaltgemeinschaft in „Deutsch-Südwestafrika“, in: Dirk Spreen / Trutz von Trotha, (Hrsg.), Zivilgesellschaft und Krieg, Berlin 2012, S. 293–317.
2 Verband der Familie von Trotha GbR, Band Lothar von Trotha: Tagebuch, Band 1–5, Berlin 2024, https://doi.org/10.1515/9783110652765 (15.04.2025).
3 Matthias Häussler, Der Genozid an den Herero. Krieg, Emotion und extreme Gewalt in Deutsch-Südwestafrika, Weilerswist 2018, hier S. 23; vgl. Wulf D. Hund, Rassismus, Bielefeld 2007, S. 110.
4 Zur Bedeutung seiner diversen Kriegseinsätze in Europa und Übersee für Trothas imperiale Laufbahn siehe Christoph Kamissek, „Ich kenne genug Stämme in Afrika“. Lothar von Trotha – Eine imperiale Biographie im Offizierkorps des deutschen Kaiserreiches, in: Geschichte und Gesellschaft 40 (2014), S. 67–93.

Zitation

Alina Marktanner, Rezension zu: Häussler, Matthias; Eckl, Andreas (Hrsg.): Lothar von Trotha in Deutsch-Südwestafrika, 1904–1905. Band I: Das Tagebuch. Band II: Das Fotoalbum. Berlin 2024 , ISBN 9783111127996, in: H-Soz-Kult, 08.05.2025, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-152116.





[Regionalforum-Saar] "Palast und Bauernhaus, ein sozialgeschichtlicher Vergleich"

Date: 2025/05/25 18:48:26
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir laden Sie ein zum kostenlosen virtuellen Vortrag
"Palast und Bauernhaus, ein sozialgeschichtlicher Vergleich"

Vortragende: Angelika SCHMALBACH & Günter OFNER
Mittwoch, 28. Mai 2025, 18 Uhr

Bitte hier anmelden:
(https://us06web.zoom.us/meeting/register/LEdYKeaZRvCC4UdMwoBnAg)

Damit wird unser 5. Jahreskurs 2024/25 abgeschlossen.

Von Juni bis September 2025 gibt es unsere
Sommerakademie 2025
(https://www.familia-austria.at/index.php/termine/1886-einladung-zur-virtuellen-sommerakademie-2025-bei-familia-austria)
Wir laden Sie dazu ein sich schon jetzt für diese Vorträge anzumelden.

Willkommen sind alle Ahnenforscher, die Mitgliedschaft bei unserer Familia
Austria ist keine Bedingung.
Bitte leiten Sie diese Einladung an interessierte Forscher sowie
Mail-Listen, Foren und Gruppen weiter.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Brunner, Dr. Peter Haas, Günter Ofner, Angelika Schmalbach,
Gabriele Stark, Dr. Alexander Weber und Claudia Weck
(der Vereinsvorstand von Familia Austria)
www.familia-austria.at
_____________________________________
International German Genealogy Partnership (IGGP) mailing list
Write new topics to IGGP-L(a)genealogy.net
Mailing list administration
https://list.genealogy.net/mm/listinfo/iggp-l

IGGP website https://iggp.org/

[Regionalforum-Saar] Review: E. Kurlander u.a.: Modern Germany

Date: 2025/05/27 10:57:27
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Review: E. Kurlander u.a.: Modern Germany
Modern Germany. A Global History

Autor(en) Kurlander, Eric; McGetchin, Douglas T.; Grewe, Bernd-Stefan
Erschienen New York 2023: Oxford University Press
Anzahl Seiten 907 S.
Preis € 64,80
ISBN 978-0-19-064152-8
Rezensiert für H-Soz-Kult von Anka Steffen, Universität Wien

„Modern Germany. A Global History“ ist ein bemerkenswertes Kompendium, das Studierenden aus dem angloamerikanischen Raum – insbesondere jedoch in den USA – die Geschichte deutscher Länder seit 1500 bis heute innerhalb transformativer Wirkungszusammenhänge vermitteln soll. Die sechzehn Kapitel sind didaktisch hervorragend aufbereitet und durchgehend verständlich geschrieben, ohne dabei in vereinfachende Darstellungen abzugleiten. Obwohl die Kapitelaufteilung von mittelalterlich-frühneuzeitlicher Kleinstaaterei bis zur gegenwärtigen Bundesrepublik bekannten chronologischen Mustern folgt, vermeiden Kurlander, McGetchin und Grewe den Eindruck eines teleologischen Geschichtsverlaufs. Hervorzuheben ist die sprachliche Kunstfertigkeit, die diplomatisch-politischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlich-kulturgeschichtlichen Aspekte als Korrelationsgefüge aufscheinen zu lassen, obwohl sie in der Regel in separaten Unterkapiteln thematisiert werden. Die Einbettung des deutschsprachigen Zentraleuropa – auch Österreichs, nicht der Schweiz – in globale Bezüge wird unterschiedlich stark, aber doch konsequent durchgehalten und verdient Lob.
Der Buchumfang macht eine kapitelweise Besprechung wenig sinnvoll. An dieser Stelle sei deshalb nur angemerkt, dass jedes der sechzehn Kapitel gleichbleibend gegliedert ist: Auf eine kurze Einleitung folgen drei Schwerpunktthemen, die entweder chronologisch abgehandelt oder aus Perspektiven von Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft erläutert werden. Die abgeleiteten Erkenntnisse fasst eine knappe Schlussfolgerung zusammen. Zeitleisten und Listen mit Schlüsselbegriffen am Ende jedes Kapitels bieten einen schnellen Überblick über dessen Inhalt; Landkarten tragen zur Orientierung bei.

Die Autoren von „Modern Germany. A Global History“ stellen die „Realpolitik“ deutschsprachiger Territorien – vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bis zur Bundesrepublik der Gegenwart – gekonnt als Verflechtung von angestrebter Außen- und gewünschter Innenpolitik dar, wodurch sowohl internationale Spannungs- als auch vorteilhafte Umfelder deutscher Geschichte entfaltet werden. Die Autoren dekonstruieren dadurch wie nebenbei lange Zeit wirkmächtige Thesen eines deutschen Exzeptionalismus beziehungsweise deutschen Sonderwegs und entlarven diese Vorstellungen sowohl implizit durch die Aufmachung des Buches als auch explizit in ihren Ausführungen als haltlos (S. XI, 297f., 478). Der strukturelle Aufbau des Buches verhindert, dass vermeintliche Einzelaspekte – wie zum Beispiel die „kolonialen Frage“ (S. 268, 311), „Frauenfrage“ oder „sozialen Frage“ (unter anderem S. 256–268, 312–322) – als Parallelkontexte erscheinen, sondern als Kontextkonglomerat greifbar werden, welches die variablen Möglichkeitshorizonte schließlich eingetretener historischer Prozesse verdeutlicht.

Es fällt außerdem auf, dass die Autoren der zunehmenden Mythologisierung der US-amerikanischen Vergangenheit entgegenwirken möchten, indem sie der studentischen Zielgruppe von „Modern Germany. A Global History“ immer wieder die Geschichte des eigenen Heimatlandes als Kontrastfolie vorhalten. Hierzu zählt unter anderem der Vergleich der „Nürnberger Gesetze“ mit den „Jim-Crow-Gesetzen“ (S. 601, 604) oder das Aufgreifen des wenig bekannten Teils der Biographie des Schwarzen Olympiasiegers von 1936, Jesse Owens, der nach seiner Rückkehr in die von Rassismus geprägten USA erst in der „Ford Motor Company“ unter dem antisemitisch eingestellten Firmengründer Anstellung fand (S. 499f.). Dies relativiert keineswegs die Gräueltaten des Naziregimes (unter anderem S. 495–503), sondern zeigt, dass die systematische Degradierung von Menschen kein ausschließlich deutsches Phänomen war.

Ohne grundsätzlich die Agency historischer Individuen infrage zu stellen, relativieren die Autoren dennoch „Einzelleistungen“ sogenannter historischer „Größen“, indem sie sich verselbstständigende Impulse für historische Ereignisse zur Geltung bringen. Als Beispiele hierfür finden sich die unvorhergesehene Ermordung Ernst von Raths durch Herschel Grynszpan für die von Hitler oder Goebbels keineswegs im Voraus geplanten Novemberprogrome 1938 (im Text etwas befremdlich weiterhin auf Deutsch als „Reichskristallnacht“ bezeichnet, S. 601f.) oder der Lapsus Günter Schabowskis und die damit unabsichtlich ins Rollen gebrachten Vorgänge für den Fall der Berliner Mauer, statt der berühmt gewordenen Aufforderung „Tear down this wall!“ Ronald Reagans (S. 719–724, 740–745, insbesondere 722, 742).

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Leserschaft in „Modern Germany. A Global History“ auf historiographische Unterschiede in der Deutung historischer Ereignisse aufmerksam gemacht wird. So wird die Reformation nicht nur als ein rein theologisches Ereignis vorgestellt, sondern auch in ihre sozioökonomischen und politischen Kontexte eingebettet (S. 26–29), ebenso der Dreißigjährige Krieg, der nicht als ein rein religiös motivierter, sondern auch als ein dynastischer und säkular-wirtschaftlicher Konfliktherd angesprochen wird (S. 29–33, insbesondere 33). Ein weiterer lobenswerter Aspekt ist die gezielte Erwähnung historischer Personen, um Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur exemplarisch vorzustellen – maßgeblich jedes Mal auch Frauen, wodurch sich deutsche Geschichte nicht ausschließlich männergemacht liest.

Diesen positiven Eindrücken stehen einige kritische Beobachtungen gegenüber, welche besonders der Zielgruppe junger Studierender möglicherweise nicht sofort ins Auge fallen, und deshalb hier hervorgehoben werden. Die Autoren von „Modern Germany. A Global History“ rechtfertigen nicht, warum das 20. Jahrhundert (Kapitel 8–16, 1890–2022) genauso viel Platz im Buch einnimmt wie die drei Jahrhunderte davor (Kapitel 1–7, 1500–1890). Etablierte Konzepte wie „Kapitalismus“ oder „Aufklärung“ und die „Französische Revolution“ – mit der „typischerweise“ das Semester zu deutsch-europäischer Geschichte eingeleitet wird (S. VX) – werden nicht infrage gestellt (S. 73). Völlig unerklärlich ist die Diskrepanz zwischen den weitreisenden Deutschen in der Frühen Neuzeit (unter anderem S. 20, 50f., 86f.) und den „landlocked Germans“ (S. 92), die in Abwesenheit eines Ökonomen vom Kaliber Adam Smiths dem kontinentalen Binnenhandel den Vorzug gegeben, den Überseekolonialismus jedoch gemieden hätten (S. 97). Das davon abgeleitete Klischee, Deutsche seien nur „Subalterne“ oder „Juniorpartner“ im westeuropäischen „Verflechtungsprojekt globalen Maßstabs“ gewesen (vgl. S. 87), ist bedauerlich, zumal die Autoren selbst einräumen, dass die Deutschen eng mit dem transatlantischen Handel verbunden waren und dass man keine Kolonie besitzen musste, um vom Plantagenkomplex zu profitieren (vgl. S. 51, 132). Hier wurde eindeutig die Chance vertan, von rezipierten – man fragt sich, ob wirklich gelesenen – neueren Forschungsarbeiten von Margrit Schulte Beerbühl, Klaus Weber und Susanne Zantop eine grundlegende Revision bestehender Erzählungen anzustellen (was in Kapitel 7 und 8 zum deutschen Kolonialismus zwischen 1890 und 1914 hingegen glückt).

Für die größte Schwachstelle von „Modern Germany. A Global History“ kann jedoch die Tatsache gelten, dass trotz der lobenswerten Berücksichtigung globaler Zusammenhänge und deren Auswirkungen auf deutsche Territorien, nicht gelingt, auch die Verflechtung mit dem benachbarten östlichen Europa angemessen zu integrieren. In dem Band werden die östlichen Territorien hauptsächlich in Verbindung mit jüdischer Geschichte, Antisemitismus oder dem Holocaust erwähnt (unter anderem S. 282, 620–627) oder als ein zu erobernder Raum (S. 319, 390f., 396, 488). Positiv konnotierte Aspekte sind hingegen rar und beschränken sich auf den kulturellen Bereich, wie etwa die Erwähnung Bertha von Suttners oder Rainer Maria Rilkes, die beide ihre Wurzeln in Böhmen haben (S. 335, 433). Ostpreußen oder der Balkan werden erst im Kontext des Ersten Weltkriegs thematisiert; Polen wird erst 1989 zentral. Diese einseitige Auslassung vergibt die Möglichkeit, die vielfältigen – oft friedlichen – Beziehungen zwischen dem deutschsprachigen Zentral- und dem (süd)östlichen Europa auszuführen. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die Behandlung polnischer Eigennamen, die oft ohne korrekte Sonderzeichen wiedergegeben werden – unter anderem „Oswiecim“ statt „Oświęcim“ (S. 621), „Wojtyla“ statt „Wojtyła“ (S. 714) und „worker‘s Solidarity movement“ beziehungsweise „trade union movement known as Solidarity“ statt „Solidarność“ (S. 723, 739) –, obwohl korrekt wiedergegebene Schreibweisen – wie der „Chłodna-Straße“ im Warschauer Ghetto (S. 624) oder dem Parteinamen „Prawo i Sprawiedliwość“ (S. 801) – beweisen, dass es keinen Mangel an geeigneten Buchstaben seitens des Verlags gegeben hat. Diese Inkonsistenz wirft die Frage auf, warum die Autoren den Sprachen des östlichen Europas nicht die gleiche Sorgfalt widmen wie der deutschen Sprache, schließlich werden Begriffe und Namen wie „Bildungsbürgertum“ (S. 68, 169), „Rheinisch-Westfälischer Diakonissenverein“ (S. 171) oder „Arnold Böcklin“ (S. 332) stets vollständig wiedergegeben. Die Vernachlässigung des östlichen Europas spiegelt sich auch in der Bibliographie. Diese besteht aus einer Mischung älterer und jüngerer deutsch- und englischsprachiger Publikationen, ignoriert jedoch die Forschungsliteratur osteuropäischer Länder vollständig.1

Alles in allem ist „Modern Germany. A Global History“ trotz der angesprochenen Schwächen ein wertvolles Lehrmittel. Als didaktisch durchdachtes und reich illustriertes Kompendium führt es Studierende – nicht nur im angloamerikanischen Sprachraum – an ein Themengebiet heran, das Gegenstand von ebenfalls lesenswerten Büchern ist, die jedoch keinen dezidiert pädagogischen Anspruch erheben.2 „Modern Germany. A Global History“ bietet eine gute Grundlage, Studierende mit komplexen Zusammenhängen zu konfrontieren, in denen sich das deutschsprachige Zentraleuropa konstituiert hat, gleichzeitig ihr kritisches Geschichtsverständnis zu fördern und ihnen das Hinterfragen etablierter Narrative zu vermitteln. Ob aber Deutschland „modern“ war oder ist, bleibt allerdings eine Frage, auf die Studierende wohl selbst die Antwort finden sollen.

Anmerkungen:
1 In Kapitel 12 (S. 568, 586) wird lediglich herangezogen: Oleg Witaljewitsch Chlewnjuk, Stalin. New Biography of a Dictator, New Haven 2015. Bezeichnend auch die Passage zu den polnischen Legionen, die auf der Seite Napoleons kämpften (S. 144). Hier sind maßgeblich Jan Pachoński, Legiony Polskie 1794–1807. Prawda i legenda, 4 Tomy, Warszawa 1969–1979 [Poland‘s Caribbean Tragedy. A Study of Polish Legions in the Haitian War of Independence, 1802–1803, New York 1986]; Robert Bielecki / Andrzej T. Tyszka, Dał nam przykład Bonaparte. Wspomnienia i relacje żołnierzy polskich 1796–1815, Kraków 1984. Zitiert wird stattdessen Jeremy Popkin, Facing Racial Revolution. Eyewitness Accounts of the Haitian Insurrection, Chicago 2007, wo polnische Perspektiven ausgespart sind.
2 Vgl. Helmut Walser Smith, Germany. A Nation in Its Time. Before, During, and After Nationalism, 1500–2000, New York 2020; David Blackbourn, Germany in the World. A Global History 1500–2000, New York 2023.

Zitation
Anka Steffen, Rezension zu: Kurlander, Eric; McGetchin, Douglas T.; Grewe, Bernd-Stefan: Modern Germany. A Global History. New York 2023 , ISBN 978-0-19-064152-8, in: H-Soz-Kult, 27.05.2025, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-139383.


[Regionalforum-Saar] Die Gründungsgeschichte der A btei Brauweiler. Fundatio monasterii Brunwilarensis

Date: 2025/05/27 23:37:42
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Die Gründungsgeschichte der Abtei Brauweiler. Fundatio monasterii Brunwilarensis

Herausgeber  Stiene, Heinz Erich
Reihe Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde
Erschienen Köln 2024: Böhlau Verlag
Anzahl Seiten 247 S.
Preis € 39,00
ISBN 978-3-412-52996-3

Rezensiert für H-Soz-Kult von  Vera Dinslage, Bergische Universität Wuppertal

Die zwischen 1077 und 1090 (vgl. S. 32) von einem wenig konturhaften Schreiber abgefasste Brauweiler Fundatio hat ein neues, es ließe sich sagen, endlich ein würdiges Gewand erhalten! Zur Feier des 1000-jährigen Bestehens der Abtei Brauweiler erhielt jener zentrale Bericht über die Entstehung der Abtei sowie die daran angefügten Miracula sancti Nicolai neue Aufmerksamkeit. Der rheinländischen Mittelalterforschung ist die Quelle bestens bekannt, da sie besonders ausgiebig die sonst eher spärlich gesäten Nachrichten über den bedeutenden, 1034 verstorbenen Pfalzgrafen Erenfried (Ezzo) und seine Familie bietet (vgl. S. 26f.). Aufgrund des Verhältnisses dieses Fürsten zum Königtum Ottos III. und Heinrichs II. ist die Fundatio auch über den landesgeschichtlichen Rahmen hinaus für reichsgeschichtliche Fragen von regem Forschungsinteresse.

Der Band hat das zentrale Programm, die Brauweiler Fundatio vollständig im lateinischen Text abzudrucken, erstmals zu übersetzen, grundlegend zu kommentieren und einzuordnen. Diesen Anspruch umzusetzen ist rundweg gelungen. Nicht nur erleichtert der Band den Zugang für Forscher:innen. Ohne Weiteres ist auch die Einbettung im Schulunterricht ermöglicht, da die Lehrkraft alle nötigen fachwissenschaftlichen Informationen finden kann.1 Überdies ist der gesamte Inhalt als e-Book zugänglich und kann entsprechend digital durchsucht werden.

Neben Frank Bischoffs Vorwort und Grußwort von Corinna Franz ist die historische Einführung durch Karl Ubl gestellt, die den feinen Sinn dafür aufweist, grundlegende Strukturen der Geschichte sowie Ereignisse zu nennen und zugleich präzise die für die Quelle spezifischen Informationen darzubieten. Dabei hätten lediglich die anschließenden Teile des vorliegenden Bandes noch stärker auf diese Einordnung bezogen sein können.2 Darauf folgt die „Einführung in die Edition“ (S. 19), die alle Fragen zur handschriftlichen Überlieferung der vier Fassungen jener Quelle beantwortet. Selbst die bisher unbeachtet gebliebene Überlieferung im Liber sancti Nicolai ähnelt im Wortlaut dem Text der bereits existenten Edition von Hermann Pabst (1874), die folglich die Grundlage des hier zu lesenden Textes bildet. Abweichungen sind gesondert einsehbar (vgl. S. 41–44). Zudem kommen für die Erzählungen bezüglich der Geschehnisse in Ungarn die Editionen von Rudolf Köpke (MGH, 1854) und Georg Waitz (MGH, 1883) zum Zuge (vgl. S. 235). Leider wird zur Einführung in die Überlieferung auch das mehrbändige Werk des Kölner Gelehrten Aegidius Gelenius, „De admiranda sacra et civili magnitudine Coloniae“, zwar benutzt und zitiert, jenes Zitat sowie das Werk allerdings nicht belegt (vgl. S. 37 u. 235–240). Auch das auf Seite 37 verwendete wörtliche Zitat von Woldemar Harless ermangelt eines Belegs, dessen Übersetzung aber ist im Quellenverzeichnis nachgewiesen (vgl. S. 235).

Auf Seite 44 schlägt der Leser das Kernstück des Bandes auf, die parallel gedruckten Texte von Edition und Übersetzung mit durchnummerierten Zeilen. Dieser Mühe hat sich Heinz Erich Stiene angenommen, ein bewanderter Historiker und Philologe, der bereits etliche Gedanken und Überlegungen zu mittelalterlichen Quellen sowie Literatur allgemein und besonders Brauweiler publiziert hat. Die lateinische Satzstruktur ist für deutschsprachige Leser meist angenehm durch Satzzeichen strukturiert (vgl. etwa S. 46, Z. 15–17) und gelegentlich bei der Übersetzung in der Reihenfolge zum Verständnis geändert (vgl. etwa S. 60, Z. 1–7/S. 61, Z. 1–8). Wo der Schreiber, nach Eigenzeugnis mit Anfangsbuchstabe G, sich kurzfasst und die Dynamik einer Erzählung so vor Augen hat, dass er wichtige Informationen voraussetzt, hat Stiene diese Einzelheiten in der Übersetzung zum leichteren Verständnis ergänzt (S. 73, Z. 3f. u. 10). Die Präzision im Ausdruck ist mit Stienes sicherer Handhabung des Lateinischen gepaart, so ist die Topik haud timidi treffend als „furchtlos“ übertragen (S. 72, Z. 12/S. 73, Z. 12).

An einigen Stellen hätten die Sprachbilder des G. häufiger nachgebildet werden können, da Stiene selbst dessen Gelehrsamkeit hervorhebt (S. 27f.). Im Prolog ist der Klang von vox, vocabularis und revocare nicht aufgenommen. In der Übersetzung fiel die Entscheidung auf „Buchstaben“ (für vox, S. 47, Z. 10), „Elemente“ (für vocabularius, S. 47, Z.11) und „erweckt“ (für revocare, S. 47, Z. 15). Auch wäre die Bedienung mittelalterlicher Sinnbilder wünschenswert gewesen, et luce clarius sit (S. 50, Z. 8), kann zwar sinnerhaltend als „dabei ist es doch […] sonnenklar“ (S. 51, Z. 8) übertragen werden, der deutsche Ausdruck profanisiert jedoch die religiöse Vorstellung. Das göttliches Wirken nachweisende Licht erhellt meist ausschließlich, was Gottes Wohlwollen findet, Übriges bleibt absconditum.3 Dieses Sprachbild zu erhalten, hätte den rühmenden Aussagen über Ezzo eine weitere hinzufügt. Ähnlicher Topik ist der Ausdruck, Brauweilers fulgor solle weithin strahlen (S. 50, Z. 24). Deutlich bezieht G. sich darauf erneut bei der Beschreibung Ezzos (vgl. S. 58, Z. 23f.). Das Attribut clarissimus bei Ezzos Ehegattin Mathilde als „herrlich“ (S. 56, Z. 13/S. 55, Z. 13), bei König Heinrichs I. Nachkommenschaft als „erlaucht“, für Otto III. zu „edel“ zu deuten, nimmt dagegen eine inhaltliche Gestaltung vor, die G. scheinbar nicht bedient (vgl. S. 62, Z. 22/S. 63, Z. 22 u. S. 68, Z. 19/S. 69, Z. 20). Alles indes verweist inhaltlich durch das Erleuchtetsein auf die Gottgefälligkeit der Personen. Die Übersetzung, Otto der Große sei „vom Willen besessen“ gewesen, das Reich zu vergrößern, statt „den höchsten Eifer/den eifrigstem Mut verwenden/opfern“ (maximum suae magnanimitatis studium impendebat), ist unter inhaltlichen Aspekten fraglich (S. 60, Z. 18f./S. 61, Z. 18). G. selbst erwähnt die Wirkkraft der daemones, sodass diese gedankliche Struktur der Besessenheit beachtet hätte werden können (vgl. S. 52, Z. 18). Unbesprochen bleibt auch etwa die Forschungsfrage, was für ein Gehalt im Beinamen von Ezzos Vater, Hermann pusillus, eigentlich stecken soll (S. 60, Z. 2/S. 61, Z. 4): Pusillus wie die mutlosen Kinder der Kolosserbriefe, pusillus wie die mit den Jüngern gleichgesetzten Kinder, die Jesus gemäß den synoptischen Evangelien besonders liebte, oder rein deskriptiv pusillus wie „körperlich klein geraten“?4

Der historisch einordnende und stilistische Besonderheiten heraushebende Kommentar Stienes (S. 183–225) geht auf diese Wendungen leider nicht ein. Die besondere Kenntnis G.s von Sallusts Schriften, die Stiene darin ein ums andere Mal hervorhebt, dagegen belegt die waltende Gelehrsamkeit in Brauweiler. Bibelzitate sind teils im Kommentar, teils direkt in der Übersetzung angemerkt. Manchmal steht dort ein „vgl.“ (vgl. S. 53, Z. 11), gelegentlich jedoch nicht, obschon auch diese Stellen weder im Deutschen noch im Lateinischen die jeweilige Bibelübersetzung wortgetreu zitieren (vgl. z. B. S. 46, Z. 4f./S. 47, Z. 4f.). Es wäre an diesen Stellen für den neugierigen Leser wünschenswert gewesen, wenigstens den Vulgata-Wortlaut im Kommentar anzumerken.

Gelegentlich sind Quellenausdrücke mit lang geprägten Forschungskonstrukten übertragen. So steht etwa für genealogia „Sippe“, was doch wohl nur Abstammung heißen soll (vgl. S. 50, Z. 3/S. 51, Z. 3)5, oder ex suis libertos facere ist als „aus der Leibeigenschaft freilassen“ übersetzt (vgl. S. 58, Z. 14f./S. 59, Z. 15). In diese Reihe ist auch die Übertragung von beneficiis als „Lehen“ zu stellen (S. 60, Z. 6/S. 61, Z. 3).6 An diesen Stellen ist gelegentlich die Chance vergeben, auf die Entwicklungen neuerer Forschungen aufzusteigen.

Jene Klagen auf hohem Niveau sind nur möglich, da Stienes Übersetzung solche Tiefe besitzt und die Konzeption des Bandes nichts zu wünschen übriglässt. Auf den Kommentar zur Fundatio und den Miracula folgen Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Register, das Personen und Orte nachschlagen lässt und die Thematik so auch leicht für Unerfahrene der Brauweiler Geschichte bedienbar macht. Das würdige Gewand der Fundatio regt zur erneuten, intensiven Auseinandersetzung an, wie an dieser Rezension ersichtlich. Es bleibt zu hoffen, dass viele Editionen und Übersetzungen diesem Beispiel nachfolgen werden!

Anmerkungen:
1 Zu diesem Anliegen vgl. Stiene, Gründungsgeschichte, S. 7.
2 Nach G. wurde Kuno, Ezzos Enkel und Herzog von Bayern, in Mariengraden zur letzten Ruhe gebettet (vgl. S. 82, Z. 16–18), Stiene geht darauf auch im Kommentar ein (vgl. S. 195), dieser Hinweis fehlt aber bei der historischen Einordnung Ubls und auch bei den der Edition vorangestellten Kontextualisierungen Stienes. Dass Erzbischof Anno nicht nur Richeza, sondern auch Kuno 1063 in Mariengraden bestattete, statt die Beerdigung in Brauweiler zu ermöglichen, ist aber ein nicht unwichtiger Hinweis auf Tatkraft und Absicht desselben, die Ubl und Stiene entsprechend herausstellen. Richenza sei „im thüringischen Saalfeld“ (S. 29) verstorben, wie ihr Vater also, was der Leser noch durch Ubls Ausführungen erinnert, hier allerdings den Querverweis vermisst (S. 15). Dasselbe gilt für die Darstellung des Klottener Streits (S. 31 u. 17).
3 Vgl. dazu beispielsweise Mt 6,4 oder 13,35.
4 Vgl. Mt 18,6 u. Mk 1,19. Dieselben werden auch als „Geringe“ in Offb 11,18 übertragen. Vgl. Heinz Finger, Memoria im frühmittelalterlichen (Erz-)Bistum Köln, in: Uwe Ludwig / Thomas Schilp (Hrsg.), Nomen et Fraternitas. Festschrift für Dieter Geuenich zum 65. Geburtstag, Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 62, Berlin 2008, S. 297–316, bes. S. 303.
5 Vgl. dazu grundlegend Gerhard Lubich, Verwandtsein. Lesarten einer politisch-sozialen Beziehung im Frühmittelalter (6.-11. Jahrhundert), Köln 2007.
6 Vgl. dazu Jürgen Dendorfer / Steffen Patzold (Hrsg.), Tenere et Habere. Leihen als soziale Praxis im frühen und hohen Mittelalter, Besitz und Beziehungen 1, Ostfildern 2023.
Zitation
Vera Dinslage, Rezension zu: Stiene, Heinz Erich (Hrsg.): Die Gründungsgeschichte der Abtei Brauweiler. Fundatio monasterii Brunwilarensis. Köln 2024 , ISBN 978-3-412-52996-3, in: H-Soz-Kult, 28.05.2025, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-151039.


[Regionalforum-Saar] Fwd: [genealogy.net] Adressbuch Saargebiet 1927 - DES Erfassung abgeschlossen

Date: 2025/05/29 15:47:50
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>



-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: [genealogy.net] Adressbuch Saargebiet 1927 - DES Erfassung abgeschlossen
Datum: Thu, 29 May 2025 11:08:43 +0200
Von: Bea Zitzkowski <bea(a)zitzkowski.de>
An: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>


https://discourse.genealogy.net/t/adressbuch-saargebiet-1927-des-erfassung-abgeschlossen/832028

Hallo Roland,

möglicherweise hast Du es längst schon erfahren, aber falls nicht: Es ist geschafft, das Adressbuch des Saargebiets von 1927 ist vollständig erfasst.

Unter diesem Link kann man im Adressbuch nun suchen:
https://des.genealogy.net/saargebiet1927/search/index

Viele Grüße und einen schönen Feiertag
Bea

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Beatrix Zitzkowski

--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

[Regionalforum-Saar] 57. Tagung der Westricher Geschichtsvereine 2025 am 21. September 2025 in St.Wendel

Date: 2025/05/29 21:40:21
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

57. Tagung der Westricher Geschichtsvereine 2025 am 21. September 2025 in 66606 St.Wendel

Sehr geehrte Damen und Herren.
Auch in diesem Jahr findet wieder eine Tagung der Westricher Geschichtsvereine statt. Im September werden wir die ganztägige Veranstaltung in der saarländischen Kreisstadt St. Wendel durchführen. 

Unsere Tagung findet statt am Sonntag, dem 21. September 2025, ab 09.00 Uhr 

im Kulturzentrum St. Wendel -Alsfassen
Dechant Gommstr. 4
(D)66606 St. Wendel

Die Schirmherrschaft hat freundlicherweise der Bürgermeister der Stadt St. Wendel, Peter Klär, übernommen.

Programmablauf:
08.30 Uhr: Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 57. Treffens der Westricher
Geschichtsvereine am Tagungsort. Aufbau der Büchertische durch die Vereine.
09.00 Uhr: Eröffnung des 57. Treffens der Westricher Geschichtsvereine durch den Vorsitzenden des Vereins für Landeskunde im Saarland e.V. (VLS), Friedrich Denne.
Anschließend hören wir Grußworte des Schirmherrn, Peter Klär, Bürgermeister der Stadt St. Wendel und Landrat Udo Recktenwald.
Der Veranstaltungsbeginn wird musikalisch begleitet von Schülerinnen und Schülern der Musikschule des Landkreises St. Wendel unter der Leitung von Gernot Wirbel.

Vorträge:
09.30 Uhr: Dr. Bernhard W. PLANZ, Schiffweiler:
Aus der Geschichte des Landkreises St. Wendel.

10.00 Uhr: Roland GEIGER, St. Wendel:
Aus der Geschichte der Stadt St. Wendel.

10.30 Uhr: Dr. Eric GLANSDORP, Tholey-Neipel:
Altsteinzeit im Landkreis St. Wendel.

11.00 Uhr: Michael KOCH, Nonnweiler:
Keltenland Saar – Hunsrück.

11.30 Uhr: Pause – Eröffnung der Büchertische

11.45 Uhr: Ehrenwein - vin d'honneur

12.15 Uhr: anschließend Mittagessen

13.00 Uhr: Paul Christophe ABEL, (F) Krautwiller:
„Der Bauernkrieg von 1525, von der globalen Dimension zu den lokalen Spuren zwischen Saar, Blies und Albe, das Schicksal des Herbitzheimer Haufens".

13.30 Uhr: Dr. Hans-Joachim KÜHN, Düppenweiler:
„Die erste deutsche Revolution. Eine Spurensuche zum Bauernkrieg im heute deutschen Teil des Westrichs“.

14.00 Uhr: Hisso von SELLE, Birkenfeld:
Das Landesmuseum Birkenfeld.

14.30 Uhr: Peter KLEIN, Ottweiler:
Ein Verein baut Geschichte - Die römische Straßenstation bei Mainzweiler.

15.00 Uhr: Rosel BÖHMER, Nohfelden:
Kleider die Geschichte machten – Das Saarländische Museum für Mode und Tracht in Nohfelden.

15.30 Uhr: Gemeinsam Kaffee / Kuchen

16.00 Uhr: Schlusswort des Veranstalters, Bekanntgabe und Vorstellen des Veranstaltungsortes 2027.

16.15 Uhr: Gemeinsame Besprechung mit den Vorsitzenden der Westricher Geschichtsvereine und Ende der Veranstaltung.

Die Veranstaltung wird in D/F simultan übersetzt.

Tagungsbeitrag:
Der Tagungsbeitrag beträgt pauschal 25,00 Euro.
In diesem Preis sind enthalten:
Bei der Ankunft Empfang an der Kaffeebar mit 1 Gebäck, Imbiss zur Mittagszeit als Buffet, Ehrenwein.

Senden Sie Ihre Anmeldungen bis 05. September 2025 bitte an Friedrich Denne, Hauptstr. 90 (D) 66578 Schiffweiler
oder info(a)westrichtagung.de

Bitte überweisen Sie den Betrag in Höhe von 25,00 Euro (i.W.: Fünfundzwanzig) je Person auf das Konto des Vereins für Landeskunde im Saarland e.V. (VLS)
Sparkasse Neunkirchen: IBAN: DE 90 5925 2046 0050 0212 57
BIC: SALADE51NKS
Verwendungszweck: Westrich-Tagung 2025

Zu Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Weitere Einzelheiten zu den Westrichtagungen finden Sie auch unter unserer Seite www.westrichtagung.de, die in den nächsten Tagen freigeschaltet wird.

Für Übernachtungen bitten wir Sie, sich direkt mit der Tourist-Information der Stadt St. Wendel in Verbindung zu setzen.

Die Anschrift lautet: Tourist-INFO St. Wendel
Rathausplatz 1, EG links
66606 St. Wendel
Telefon: 06851 / 809-1913
Fax: 06851 / 809-2913

Ich wünsche Ihnen eine gute Anreise.
Friedrich Denne
(1.Vorsitzender)

Wegbeschreibung:
Zieleingabe für Navigationsgeräte und Anschrift des Tagungsortes:
Dechant Gommstr. 4
66606 (D)St. Wendel

[Regionalforum-Saar] Vortrag "Die Amis kommen"

Date: 2025/05/29 22:21:36
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Am Sonntag, 1. Juni 2025, halte ich auf Einladung von Ellen Strutwolf in Breitenbach im Bergmannsbauernmuseum einen Vortrag zum Kriegsende in unserer Region.

Ich gebe ein paar Informationen zum Anfang des Krieges und warum die Amerikaner da dabei waren. Dann geht’s im Schweinsgalopp zum Ende des Krieges resp. zum März 1945, in dem das Saargebiet von Pattons und Patchs Truppen in der Operation Undertone besetzt wurde, die versuchten, die rückziehenden deutschen Truppen vor dem Rhein abzufangen.

Ich schildere den Vormarsch der 10. amerikanischen Panzer und der 80. US-Infanteriedivision im Kreis St. Wendel vom 17. bis 19. März und zeige dazu einige Bilder via Powerpoint sowie einen bearbeiteten Originalfilm (15 min) vom 18. März mit Amerikanern und Deutschen von Kastel bei Nonnweiler bis nach Bliesen vor St. Wendel.

Weitere Filme (meist recht kurze Beiträge von ca 5 min) zeigen Aufnahmen im Raum Kusel und Kaiserslautern. Die Filme stammen alle aus dem amerikanischen Nationalarchiv in College Park, Maryland.

Das Museum in Breitenbach finden Sie unter der Anschrift „Waldmohrer Str. 32, 66916 Breitenbach“.

Der Vortrag beginnt um 15 Uhr, der Eintritt ist frei.
Das Museum öffnet schon früher - und Ellen hat mir gesagt, daß es auf jeden Fall schon vor drei Uhr Kaffee gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger