Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Archäologisches Grabungsfest an der römischen Ausgrabungsstätte Wareswald

Date: 2022/07/03 08:19:44
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Archäologisches Grabungsfest an der römischen Ausgrabungsstätte Wareswald

In die Welt der alten Römer können Gäste beim Grabungsfest in der gallo-römischen Ausgrabungsstätte Wareswald bei Tholey eintauchen. Die gemeinnützige Terrex-Gesellschaft und die Gemeinde Tholey veranstalten dieses am Sonntag, 10. Juli 2022.

Von 10 bis 18 Uhr haben Besucher an diesem Tag die Möglichkeit, Römern beim Schmieden von Waffen, dem Herstellen von Schmuckstücken und vielen anderen Handwerken zuzusehen und sich ein Bild zu erschaffen vom Alltag der römischen Soldaten.

Traditionelles Grabungsfest in der römischen Ausgrabungsstätte Wareswald bei Tholey.

Infos: Tourist-Info der Gemeinde Tholey: Tel. 06853-508-66

Terrex gGmbH: Tel. 06851-801251

Varuswaldstraße, DE-66636, Tholey

[Regionalforum-Saar] Das römische Puzzle in Bliesb ruck-Reinheim

Date: 2022/07/03 08:24:09
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Das römische Puzzle in Bliesbruck-Reinheim

Bliesbruck-Reinheim „DigiGlue“ nennt sich das Projekt im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Hier wird ein römisches Wandgemälde zusammengesetzt – digital. Was heißt das eigentlich? Und wie funktioniert es?

Von Tobias Kessler, Redakteur Kultur

Zugegeben – dieses Wunderwerk der Technik sieht eher unauffällig aus: wie eine Mischung aus Backofen und Aktenschränkchen. Aber der Apparat hat es in sich. Er setzt, so ist das langfristige Ziel, aus kleinen Mörtelstückchen ganze Wandmalereien wieder zusammen; Fragmente werden zur prachtvollen Kunst der römischen Vergangenheit. „Digi­Glue“ nennt sich das Projekt ziemlich unrömisch und hat seine Heimat im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim.

Dort hat am Freitagmorgen Grabungsleiter Michael Ecker „Digi­Glue“ vorgestellt. Die Begeisterung ist ihm anzumerken. Grob gesagt funktioniert das Ganze so: Ein Fragment einer Wandmalerei – von denen besitzt der Kulturpark seit der Ausgrabung einer gallo-römischen Villa über 12 000 – wird auf die Platte eines speziellen Scanners gelegt, mit der bemalten Seite nach unten. Dann entsteht, wie Ecker erklärt, „von unten ein 2D-Scan, von oben 3D. Dann hat man sozusagen einen Zweieinhalb-D-Scan“. Die Abtastung auch der Rückseite sei wichtig, sagt Ecker, denn manche Wandmalereien ließen sich auch, je nach Zustand der farbigen Vorderseite, auch anhand der Rückseite zusammensetzen. Nach dem Scannen hat man einen digitalen Zwilling des Fragments im Rechner, ein „Digitalisat“.

Der nächste Schritt: „Zusammen mit der Firma MusterFabrik haben wir ein Puzzleprogramm entwickelt“, sagt der Grabungsleiter, „mit dem wir die Stücke ordnen und sortieren“. Nun können die Archäologinnen und Archäologen die Stücke zusammensetzen, das Wandgemälde rekonstruieren, unterstützt von einem Computerprogramm, das die Wahrscheinlichkeit des Zusammenpassens errechnet. Dass sich beim Füttern des PCs mit genug „Digitalisaten“ eine Wandmalerei wie von selbst rekonstruiert, liegt aber noch in weiter Ferne. Das sei technisch extrem komplex. „Wir haben das mal bei einer Tagung angesprochen. Da ist den Ingenieuren, die das ja umsetzen müssen, der Angstschweiß ausgebrochen.“ Das Projekt „DigiGlue“, dessen Titel auf digitalen Klebstoff verweist, sei eben noch in einer Entwicklungsphase. „Wir sind nicht die erste Institution, die das versucht“, sagt Ecker, „aber manche sind schon gescheitert, wird sind bisher die erfolgreichste“. Der Kulturpark tauscht sich ständig mit der Firma KulturFabrik aus, am Programm wird nachjustiert, je nach Bedarf und neuen Erfahrungen im täglichen Umgang.

Für den Grabungsleiter ist „DigiGlue“ kein Gimmick, keine moderne Spielerei, sondern archäologisch eine Notwendigkeit: „Wenn man mit Keramik arbeitet und Bruchstücke wieder zusammensetzt, hat man am Ende eine Vase. Bei einer Wandmalerei hat man am Ende eine Wand.“ Die aber braucht Platz und erfordert eine enorme Logistik; im Fall von Bliesbruck-Reinheim geht es um über hundert gut gefüllte Kisten, die man beim archäologischen Puzzle immer wieder auspacken müsste. Ein großes Problem dabei ist auch das Material. Der bemalte Kalkmörtel der alten Wandmalerei ist fragil, „er bröselt, und jedes Mal, wenn man ein Bruchstück anfasst, ist es hinterher in Stückchen kleiner“. Da sei das digitale Puzzeln schneller,  materialschonend – und wenn Stücke erstmal digital zusammenpassten, könne man sie dann auch real zusammensetzen.

Geburtsdatum von „DigiGlue“ ist der Dezember 2019. Da hatten das Landesdenkmalamt des Saarlandes, die Berliner Firma MusterFabrik und das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) das Forschungsobjekt vereinbart. Der Etat liegt bei 294 000 Euro; vor allem finanziert von Saarland SportToto mit 250 000 Euro, den Rest steuert das Landesdenkmalamt Saarland  unter dem Dach des Kulturministeriums bei.

Die entstandene Scanner-Anlage steht seit Oktober 2021 in Reinheim – ganz bewusst nicht in einem stillen Kämmerlein, sondern sie ist in den Ausstellungsraum in der Römischen Taverne integriert: ein kleiner Raum mit Scanner, drei Bildschirmen und einer großen Lupe. Dort kann man den Forscherinnen und Forschern über die Schulter schauen. Für Grabungsleiter Ecker ist das ein zentraler Aspekt. Besucherinnen und Besucher interessierten sich nicht nur für die Ergebnisse von Archäologie, schätzt er, sondern auch für die Forschung selbst. „Die kann man hier live miterleben, davon lebt die Archäologie.“ Wandtafeln neben dem „DigiGlue“-Raum erklären das Projekt und generell auch die Geschichte und Kunst der Wandmalerei – unter anderem etwa, dass Farbe im Haus ein römisches Statussymbol war. Je reicher, desto bunter.

Der Kulturpark bietet jetzt auch Praktikumsplätze bei „DigiGlue“ an, auch weil beim Archäologiestudium das Digitale zu wenig integriert sei, wie Ecker findet. Mit dem Projekt wolle man jetzt auch weiter nach außen gehen, sich an Museen und Institutionen wenden, die viele Wandmalerei-Fragmente in ihren Depots hätten, mit denen aber wegen der besagten Platz- und Logistikprobleme wenig anfangen könnten. „Denen können wir sagen, dass wir ein Werkzeug haben, mit dem sie arbeiten können.“

„Wir lernen hier für andere“

Diese Außenwirkung strahle natürlich auch zurück auf das Projekt und auf den  Kulturpark selbst, hoffen alle Beteiligten, die am Freitag bei der Präsentation dabei sind. Theophil Gallo (SPD), Landrat des Saarpfalz-Kreises, nennt den Kulturpark ein „Forschungszentrum, das Geschichte lebendig“ mache, mit „DigiGlue“ als Pionier-Projekt: „Wir lernen hier für andere.“ Die saarländische Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) hofft neben den klassischen Besuchern auf „viel Fachpublikum“. Michael Clivot (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Gersheim, zeigt sich „absolut fasziniert“ vom Projekt, das 2019 der damalige saarländische Kulturminister Ulrich Commerçon (SPD) angestoßen hatte, begleitet von viel Skepsis: „Fast alle haben mich für verrückt erklärt.“ Einer der das nicht tat, zumindest nach eingehender Prüfung des Projekts, ist Georg Breitner, Leiter des Denkmalamtes Saarland. Ein Projekt wie „DigiGlue“ könne die Archäologie verändern und auch die wissenschaftliche Außensicht auf das Saarland. „Es ist ein ganz wichtiger Baustein für Reinheim, für die Archäologie im Saarland und für die überregionale Wahrnehmung der Landesarchäologie.“ Und das könne in Zukunft auch so manche Finanzierung aus dem Bund erleichtern.

Der Europäische Kulturpark ist täglich ab 10 Uhr geöffnet. Informationen:
www.europaeischer-kulturpark.de
Virtuell kann man sich das Gelände auch anschauen: www.parcarcheologiquebliesbruck360.com




[Regionalforum-Saar] „Die seltsamsten Menschen der Welt“

Date: 2022/07/03 08:34:27
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

gestern in der SZ:

Lehrreicher kann moderne Anthropologie kaum sein

Von Christoph Schreiner

 

Warum sind westliche Menschen so anders als Ostasiaten oder Nordafrikaner oder Südamerikaner? Bemerkenswerte kulturgeschichtliche Antworten darauf gibt ein herausragender Wälzer des Harvard-Anthropologen Joseph Henrich unter dem Titel „Die seltsamsten Menschen der Welt“

Gemeint damit sind sogenannte W.E.I.R.D-People – ein englischsprachiges Akronym, hinter dem sich die Abkürzungen „Western, Educated, Industrialized, Rich and Democratic“ verbergen. Dass „weird“ andererseits so viel wie „seltsam“ bedeutet, erklärt den Titel von Henrichs umfassender Studie

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Henrichs Grundthese besagt, dass das bis ins 4. nachchristliche Jahrhundert zurückreichende „kirchliche Ehe- und Familienprogramm“ (kurz EFP) bis ins Mittelalter hinein die verwandtschaftsbasierten Institutionen Europas erfolgreich untergrub und damit den Ursprung der westlichen Sonderbarkeit legte. Dadurch, dass die Kirche Inzest und Polygamie ächtete, wurde die bis dahin in vielen Kulturen gleichermaßen wirkmächtige Familienclan-Struktur nachhaltig untergraben. Die Folge davon, so Henrichs These: Diese Auflösung tradierter, verwandtschaftsbasierter Gesellschaften brachte den Stein der Moderne langsam ins Rollen

Warum? Weil das Sprengen der Clan-Fesseln den Individualismus begünstigte, die Mobilität und den Austausch mit Fremden förderte und damit die Horizonte in Europa nachhaltig erweiterte

Auch wenn Henrich es tunlichst vermeidet, die sich aus diesem wegweisenden Kappen verwandtschaftlicher Prägungen formende, heutige westliche Lebensform als erfolgreicher zu titulieren – letztlich ist dies doch eine der mitschwingenden Kernaussagen seiner monumentalen Studie. „Menschen aus den europäischen Regionen, die der Kirche und dem EFP länger ausgesetzt waren“, seien, wie Henrich unter Rückgriff auf zahllose Studien, Statistiken und Erhebungen nachzuweisen sucht, „heute individualistischer und unabhängiger, weniger gehorsam und konformistisch sowie unpersönlich vertrauensvoller und fairer als solche aus weniger exponierten Regionen“

Dass ausgerechnet die eher für autoritäre Strukturen und Konformismus einstehende Kirche Demokratie und Weltoffenheit befördert haben soll, erstaunt zunächst

Die kulturelle Evolution, die sich Henrich zufolge bei sonderbaren Menschen weit stärker als in tradierten Gesellschaften in Richtung Selbstbestimmung und Innovation vollzog, sei von der Kirche im Zuge ihres Polygamie- und Inzestverbots eher „versehentlich“ angestoßen

Dass sich langfristig so in westlichen Gesellschaften Demokratien etablierten und Selbst- statt Fremdbestimmung durch Traditionen, Rituale und Familienbande Geltung erlangte, war bekanntlich nicht das Ziel der kirchlichen Verbote

„Warum sind wir so anders?“, lautet die wiederkehrende Frage des Buches. Wie kam es dazu, dass Europa, das bis ins 15. Jahrhundert in Sachen Erkenntnis und Fortschritt eine untergeordnete Rolle gespielt hatte, auf einmal zur treibenden Kraft werden und im späten 18. Jahrhundert das Zeitalter der Aufklärung und später das der Industrialisierung ausrufen konnte? Kurz gesagt, weil man in Henrichs Lesart dort weniger Wert auf Rollen und Relationen legte als in anderen Kulturen, sondern stärker auf sich selbst vertraute. Weil Lebensplanung mehr auf Selbst- denn auf Fremdbestimmung gründete. Nicht-westliche Gesellschaften gründeten hingegen stärker auf der „Wertschätzung des Anderen“. In verwandtschaftsbasierten Gesellschaften wirksam sei „ein mit Gleichrangigen konformes Verhalten, Ehrerbietung gegenüber traditionellen Autoritäten, ein starkes Schamgefühl sowie eine Orientierung eher am Kollektiv (also etwa dem Clan) als an den eigenen Befindlichkeiten“

Was Henrichs süffig zu lesende, hervorragend übersetzte Studie so aufschlussreich und ergiebig macht, das sind die vielen Verifizierungen seiner Thesen anhand psychologischer Experimente, anthropologischer Feldstudien sowie historischer Datenanalysen. Immer wieder misstraut Henrich eigenen Befunden und Vermutungen, weshalb er ihre Gültigkeit mittels wissenschaftlicher Belege abklopft. Alleine der Anmerkungsapparat und die Bibliographie umfassen jeweils knapp 100 Seiten

Dennoch stößt auch Henrichs sozialpsychologische Universaltheorie ungeachtet aller Komplexität an ihre Grenzen. Was sie seltsamerweise völlig ausblendet, das sind all die zweifelhaften Seiten der „seltsamen“ westlichen Gesellschaften

Henrich fokussiert auf Aspekte wie Individualität und Selbstbeherrschung. Ist Letzteres uns wirklich eigen? Schön wär‘s! Er reichert dieses wohlwollende Charakterbild im Fortgang noch um Eigenschaften wie Geduld und ein mittels Strebsamkeit abzutragendes (und im Sinne von Max Webers protestantischer Arbeitsethik psychologisch tief grundiertes) Schuldempfinden an. Die westliche Historie des Kolonialismus und politisch-militärischer Anmaßung und Gewalt berücksichtigt er mit keiner Silbe

Unbedingt empfehlenswert ist sein Wälzer dennoch: Kurzweiliger und lehrreicher als hier kann moderne Anthropologie schlichtweg kaum sein

Joseph Henrich: Die seltsamsten Menschen der Welt. Wie der Westen reichlich sonderbar und besonders reich wurde. Aus dem Amerikanischen von Frank Lachmann und Jan-Erik Strasser

Suhrkamp, 913 Seiten, 34 Euro.

[Regionalforum-Saar] Genealogieseminar „Vertief ende Familienforschung“ 2022 auf der Burglichtenberg

Date: 2022/07/03 10:08:30
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Genealogieseminar „Vertiefende Familienforschung“ 2022 auf der Burglichtenberg

Das genealogische Seminar - 2022 zum 30. Mal - findet am Wochenende des 22. auf 23. Oktober 2022 in der Jugendherberge der Burglichtenberg nördlich von Kusel statt. [=>https://burglichtenberg.pfaelzerbergland.de/]

Auf dem Programm steht zur Zeit

1. Alexandra-Brigitte Scholz
„Namensfoschung & WikiTree“

2. Helmut Priewer
„Fleckfieber und Typhus“

3. Karl-Heinz Bernardy
„Ehedispense“

4. Markus Detemple
„Beispiele aus der eigenen Familienforschung für Altersversorgung vor der Einführung der Rentenversicherung“

5. Irene Mattern
„Taufpaten“

6. Andreas Wolter
„Familienforschung im Kontext der Hardt´schen Studienstiftung“
[=> https://gedbas.de/person/show/1221575771]

7. Roland Paul
„Wandermusikanten“

8. Michael Werner
„Hiwwe wie Driwwe“ (Pennsylvania-Deitsch)

Die Teilnahme am Seminar beinhaltet alle Vorträge sowie die Unterbringung in der Jugendherberge im Einzelzimmer (inkl. Bad!) mit Vollpension und kostet je nach Teilnehmerzahl etwa 120 Euro.

Wie immer besteht die Möglichkeit, freitags mittags schon anzureisen (dann kommt eine Übernachtung mit Frühstück in Höhe von 39,30 Euro hinzu).

Ihre Anmeldung richten Sie bitte an den Veranstalter:

Roland Geiger, Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Email alsfassen(a)web.de

[Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

Date: 2022/07/08 23:00:35
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

N'Abend,

morgen singen bei Sing City in St. Wendel die Harrasberger Sänger aus Reiskirchen.

Weiß jemand, wo der Name "Harrasberger" herkommt? Eine Flurbezeichnung?

Danke

Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

Date: 2022/07/09 11:12:09
From: anneliese.schumacher(a)t-online.de <anneliese.schumacher(a)t-online.de>

Hallo!

 

Ich habe dazu folgendes gefunden: Harras ist ein männlicher Vorname mit unbekannter Herkunft und Bedeutung. Möglicherweise handelt es sich, ähnlich wie Harry, um eine Kurzform des althochdeutschen Namens Harald, wonach der Name dann "der Heerführer" bedeuten würde.

Demnach scheint die Vermutung Flurbezeichnung zutreffend.

Anneliese Schumacher

 

 

 

-----Original-Nachricht-----

Betreff: [Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

Datum: 2022-07-08T23:10:41+0200

Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

An: "regionalforum-saar(a)genealogy.net" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>, "saarland-l(a)genealogy.net" <saarland-l(a)genealogy.net>

 

 

 

N'Abend,

morgen singen bei Sing City in St. Wendel die Harrasberger Sänger aus Reiskirchen.

Weiß jemand, wo der Name "Harrasberger" herkommt? Eine Flurbezeichnung?

Danke

Roland Geiger



Re: [Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

Date: 2022/07/09 13:37:20
From: Hans-Joachim Kühn via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Lieber Roland,

 

„Harras“ bezeichnet nach Grimms Dt. Wörterbuch (https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#1) seit dem 16. Jh. eine Gewebeart aus Arras in Nordfrankreich und ein Gestüt, wohl abzuleiten von französisch „le haras“. Sicher ist es ein Flurname, der aber weiter zu untersuchen wäre.

 

Übrigens gibt es auch je einen Harrasberg in Thüringen und im südlichen Böhmen (Sudetenland, Czechia) und die Harrasberge in Südafrika.

 

Mit herzlichem Gruß

 

Hans-Joachim

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Roland Geiger via Regionalforum-Saar
Gesendet: Freitag, 8. Juli 2022 23:01 Uhr
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net; saarland-l(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

 

N'Abend,

morgen singen bei Sing City in St. Wendel die Harrasberger Sänger aus Reiskirchen.

Weiß jemand, wo der Name "Harrasberger" herkommt? Eine Flurbezeichnung?

Danke

Roland Geiger

Re: [Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

Date: 2022/07/09 14:39:22
From: Dietrich.Friedhelm(a)t-online.de <Dietrich.Friedhelm(a)t-online.de>

Halo, ganz einfach nach Rücksprache mit ehemaligen Kollegen aus Reiskirchen ein kleiner Hügel auf Reiskicher Bann.

Gruß Friedhelm Dietrich

 

 

 

-----Original-Nachricht-----

Betreff: [Regionalforum-Saar] Harrasberg bei Reiskirchen

Datum: 2022-07-08T23:10:41+0200

Von: "Roland Geiger via Regionalforum-Saar" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

An: "regionalforum-saar(a)genealogy.net" <regionalforum-saar(a)genealogy.net>, "saarland-l(a)genealogy.net" <saarland-l(a)genealogy.net>

 

 

 

N'Abend,

morgen singen bei Sing City in St. Wendel die Harrasberger Sänger aus Reiskirchen.

Weiß jemand, wo der Name "Harrasberger" herkommt? Eine Flurbezeichnung?

Danke

Roland Geiger



[Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

Date: 2022/07/10 13:49:54
From: Robert Groß via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo liebe Forumsnutzer,
ein kompetenter Mann hat die Antwort auf die Frage wie folgt gegeben. Er ist einer der Mitbegründer der Singgruppe und hatte vor über 20 Jahren der Namensgebung zugestimmt.

Betreff: AW: Harrasberger

Hallo Herr Groß

Der Name Harrasberger kommt von der höchsten Erhebung der Gemarkung Reiskirchen

Und liegt bewaldet hinter der Reiskircher Mühle.

 

Mfg Schaan Gerhardt

 

Von: Robert Groß <>
Gesendet: Samstag, 9. Juli 2022 13:14
An: musik(a)mv-reiskirchen.de
Betreff: Harrasberger

 

Hallo und guten Tag,

die Harrasberger treten derzeit in St. Wendel auf. Woher kommt der Name Harrasberger?

Hoffentlich haben Sie Verständnis für meine Neugier.

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Groß 

Robert Groß

Winterbach 

In den Baumgärten 20

66606 St. Wendel 

+49 6851 3763

 

Von meinem i-Pad gesendet

Re: [Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

Date: 2022/07/10 14:59:10
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Super. Herzlichen Dank, Robert, für Deine Hilfe. Und auch Euch anderen, die sich die Mühe gemacht haben, nachzuschauen, um eine Antwort zu finden.

Roland Geiger



Am 10.07.2022 um 13:49 schrieb Robert Groß via Regionalforum-Saar:
Hallo liebe Forumsnutzer,
ein kompetenter Mann hat die Antwort auf die Frage wie folgt gegeben. Er ist einer der Mitbegründer der Singgruppe und hatte vor über 20 Jahren der Namensgebung zugestimmt.

Betreff: AW: Harrasberger

Hallo Herr Groß

Der Name Harrasberger kommt von der höchsten Erhebung der Gemarkung Reiskirchen

Und liegt bewaldet hinter der Reiskircher Mühle.

 

Mfg Schaan Gerhardt

 

Von: Robert Groß <>
Gesendet: Samstag, 9. Juli 2022 13:14
An: musik(a)mv-reiskirchen.de
Betreff: Harrasberger

 

Hallo und guten Tag,

die Harrasberger treten derzeit in St. Wendel auf. Woher kommt der Name Harrasberger?

Hoffentlich haben Sie Verständnis für meine Neugier.

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Groß 

Robert Groß

Winterbach 

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Re: [Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

Date: 2022/07/10 15:01:43
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Vielleicht noch ein Schmankerl hinterher:

Die Sänger aus Reiskirchen waren die letzten, die ich gestern moderierte (sprich: ich habe die Ansage gemacht). Sie sangen drei Lieder übers Bier und noch drei weitere über den Wein. Und als ich "danke" sagte, ergänzte ich: "Ich muß jetzt los. Ich hab richtig Durst bekommen." Die Sänger ham noch lauter gelacht als die Zuhörer.

Hat Spaß gemacht.

Roland


Am 10.07.2022 um 13:49 schrieb Robert Groß via Regionalforum-Saar:
Hallo liebe Forumsnutzer,
ein kompetenter Mann hat die Antwort auf die Frage wie folgt gegeben. Er ist einer der Mitbegründer der Singgruppe und hatte vor über 20 Jahren der Namensgebung zugestimmt.

Betreff: AW: Harrasberger

Hallo Herr Groß

Der Name Harrasberger kommt von der höchsten Erhebung der Gemarkung Reiskirchen

Und liegt bewaldet hinter der Reiskircher Mühle.

 

Mfg Schaan Gerhardt

 

Von: Robert Groß <>
Gesendet: Samstag, 9. Juli 2022 13:14
An: musik(a)mv-reiskirchen.de
Betreff: Harrasberger

 

Hallo und guten Tag,

die Harrasberger treten derzeit in St. Wendel auf. Woher kommt der Name Harrasberger?

Hoffentlich haben Sie Verständnis für meine Neugier.

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Groß 

Robert Groß

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Re: [Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

Date: 2022/07/10 19:26:36
From: Hans-Joachim Kühn via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Is’ schon klar! Aber woher kommt der Flurname Harrasberg? Bzw. was bedeutet er?

 

 

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Robert Groß via Regionalforum-Saar
Gesendet: Sonntag, 10. Juli 2022 13:50 Uhr
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

 

Hallo liebe Forumsnutzer,

ein kompetenter Mann hat die Antwort auf die Frage wie folgt gegeben. Er ist einer der Mitbegründer der Singgruppe und hatte vor über 20 Jahren der Namensgebung zugestimmt.


Betreff: AW: Harrasberger

Hallo Herr Groß

Der Name Harrasberger kommt von der höchsten Erhebung der Gemarkung Reiskirchen

Und liegt bewaldet hinter der Reiskircher Mühle.

 

Mfg Schaan Gerhardt

 

Von: Robert Groß <>
Gesendet: Samstag, 9. Juli 2022 13:14
An: musik(a)mv-reiskirchen.de
Betreff: Harrasberger

 

Hallo und guten Tag,

die Harrasberger treten derzeit in St. Wendel auf. Woher kommt der Name Harrasberger?

Hoffentlich haben Sie Verständnis für meine Neugier.

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Groß 

Robert Groß

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Re: [Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

Date: 2022/07/11 08:35:21
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo,

in St. Wendel bzw. hinter Urweiler kommt der Name von einer Siedlung "Herisweiler". In den Flurnamen dort hat er sich erhalten als "Harras" bzw. der Hang des Kesselbergs nördlich davon als "Hirschweilerberg".

Roland


Am 10.07.2022 um 19:26 schrieb Hans-Joachim Kühn via Regionalforum-Saar:

Is’ schon klar! Aber woher kommt der Flurname Harrasberg? Bzw. was bedeutet er?

 

 

 

Von: regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net [mailto:regionalforum-saar-bounces(a)genealogy.net] Im Auftrag von Robert Groß via Regionalforum-Saar
Gesendet: Sonntag, 10. Juli 2022 13:50 Uhr
An: regionalforum-saar(a)genealogy.net
Betreff: [Regionalforum-Saar] Fwd: AW: Harrasberger

 

Hallo liebe Forumsnutzer,

ein kompetenter Mann hat die Antwort auf die Frage wie folgt gegeben. Er ist einer der Mitbegründer der Singgruppe und hatte vor über 20 Jahren der Namensgebung zugestimmt.


Betreff: AW: Harrasberger

Hallo Herr Groß

Der Name Harrasberger kommt von der höchsten Erhebung der Gemarkung Reiskirchen

Und liegt bewaldet hinter der Reiskircher Mühle.

 

Mfg Schaan Gerhardt

 

Von: Robert Groß <>
Gesendet: Samstag, 9. Juli 2022 13:14
An: musik(a)mv-reiskirchen.de
Betreff: Harrasberger

 

Hallo und guten Tag,

die Harrasberger treten derzeit in St. Wendel auf. Woher kommt der Name Harrasberger?

Hoffentlich haben Sie Verständnis für meine Neugier.

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Groß 

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[Regionalforum-Saar] Rezension: Ziel Anderswo. Vertriebene und ihr Streben, das Nachkriegseuropa zu verlassen

Date: 2022/07/13 10:21:11
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Rezension: Destination Elsewhere. Displaced Persons and Their Quest to Leave Postwar Europe

Autor Ruth Balint

Erschienen Ithaca 2021: Cornell University Press

Anzahl Seiten XIII, 190 S., mit Abb.

Preis $ 45.00

ISBN 978-1-5017-6021-1


Inhalt => meinclio.clio-online.de/uploads/media/book/toc_book-60931.pdf

Rezensiert für H-Soz-Kult von Sebastian Musch, Historisches Seminar und Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück

Mit dem vorliegenden Buch greift die australische Historikerin Ruth Balint mehrere Entwicklungen der Displaced-Persons-Forschung auf, die vor allem in der letzten Dekade zu einem Boom und einer Neuorientierung des Feldes beigetragen haben.[1] Dazu gehört erstens der transnationale Turn, der den Fokus von den DP-Camps und den Institutionen in den Besatzungszonen auf die von Flucht und (Zwangs-)Migration geprägte Vor- und Nachgeschichte verlagerte. Zweitens entstand ein stärkeres Interesse für kleine, vormals vernachlässigte, marginalisierte Gruppen, die sich hinter dem Label „Displaced Persons“ verbergen und damit die Forschung zu den zahlenmäßig größeren Gruppen – vor allem den jüdischen und polnischen DPs – ergänzten. Drittens wurde versucht, die Stimmen einzelner DPs in den Vordergrund zu rücken, wo vorher oft bestimmte Institutionen und Organisationen das Bild dominierten, darunter auch solche, die als Interessenvertretungen der DPs gegründet wurden. Balint, Associate Professor an der australischen University of New South Wales, hat mit Destination Elsewhere. Displaced Persons and Their Quest to Leave Postwar Europe ein gut lesbares Buch geschrieben, das genau diese drei Entwicklungen aufgreift, vereint und dabei die Perspektiven der DPs, deren Erfahrungen und Stimmen ins Zentrum der Untersuchung stellt.

Der britische Historiker Peter Gatrell hat bereits 2007 darauf hingewiesen, dass eine der größten Herausforderungen der migrationshistorischen Forschung die Frage sei, wie die DPs selbst mit den komplexen Machtverhältnissen umgingen und wie sie den Prozess der Vertreibung verstanden.[2] Balint rekonstruiert unzählige Lebensgeschichten anhand der von Eligibility Officers der International Refugee Organisation (IRO) mit Flüchtlingen geführten Interviews. Darin wurde die Berechtigung geprüft, in das Resettlement-Programm der IRO aufgenommen zu werden. Eine weitere Quellengruppe sind die Akten des IRO Review Board, bei denen Einsprüche gegen die Entscheidungen der Eligibility Officers verhandelt wurden. Allerdings überforderten die mannigfaltigen Lebensgeschichten und Schicksalswege in der durch den Weltkrieg durcheinandergewirbelten geopolitischen und gesellschaftlichen Ordnung die bürokratischen Vorgaben. Ein Handbuch, das IRO Manual for Eligibility Officers, präsentierte eigentlich Leitlinien für den Umgang mit typischen und häufigen, aber auch mit untypischen und seltenen Fällen. Es wurde im Laufe seiner Gültigkeit zweimal angepasst, um den aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Doch die Lebenswirklichkeit oder zumindest deren narrative strategische Verarbeitung in den IRO-Interviews sprengte oftmals die Vorgaben, bzw. die Vorgaben blieben hinter der Lebenswirklichkeit der sich verändernden Nachkriegsordnung zurück. Daher sind für Balint besonders jene Fälle relevant, bei denen vor dem IRO Review Board die ablehnenden Entscheidungen der Eligibility Officers angefochten wurden und nochmals argumentiert werden konnte, warum die individuelle Kriegs- und Verfolgungserfahrung zur Aufnahme in das Resettlement-Programm berechtige.

Spezialist:innen werden mit vielen der von Balint darlegten Aspekte bereits vertraut sein – das Buch eignet sich über weite Strecken durchaus als Einführung zum Thema DPs und sei als solche auch empfohlen. Geschickt verwebt Balint individuelle Lebensgeschichten mit einer globalgeschichtlichen Perspektive. Dennoch bleibt es meistens bei einer Andeutung der Implikationen dieses Perspektivenwechsels auf die über das Lokale hinausgehenden globalen Verknüpfungen, was vor allem dem Fokus auf die Interviewbögen der IRO geschuldet ist. Außer in den beiden letzten Kapiteln, die sich mit den DPs in Australien auseinandersetzen, werden die Schicksale der Interviewten über die Akten der IRO hinaus in den sieben Kapiteln nur vereinzelt nachverfolgt.

Nach einer überblicksartigen Einführung bietet Balint im ersten inhaltlichen Kapitel die elaborierte und sorgfältige Diskussion eines Themas, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht, nämlich die tückische Frage nach der Wahrheit: Welche narrativen Strategien benutzten Flüchtlinge, um in den Interviews mit den Eligibility Officers den begehrten DP-Status zugesprochen zu bekommen? Hierbei spielten auch unter den Flüchtlingen kursierende Gerüchte und Tipps eine wichtige Rolle. Direkt daran anknüpfend widmet sich Balint im zweiten Kapitel dem heiklen Thema der Denunziationen, mit denen DPs sich Vorteile verschaffen konnten – oder anderen Menschen Nachteile. Denunziationen bezogen sich direkt nach dem Krieg auf Kollaboration mit den Nationalsozialisten, aber seit dem langsamen Auftauchen des Kalten Krieges am Ereignishorizont und den schärfer werdenden Gegensätzen zwischen den westlichen und östlichen Alliierten gewann der Vorwurf der Kollaboration mit der Sowjetunion oder der Vorwurf der kommunistischen Sympathien zunehmend an Relevanz. Gleichzeitig konnten spätestens ab Mitte 1946 DPs, die Furcht vor kommunistischer Verfolgung gegenüber den Eligibility Officers glaubhaft machen konnten, mit der Aufnahme in das Resettlement-Programm rechnen, wovon auch osteuropäische Kollaborateur:innen der Nationalsozialisten profitierten. Balint legt überzeugend dar, wie bürokratische Selektivblindheit die politische Epochenwende begleitete. Denunziation und Kollaboration im Wechselspiel mit der sich verschiebenden geopolitischen Ordnung erweisen sich für Balint als nützliche Sonden, um die Begegnung zwischen DPs und IRO als individuelle Selbstbehauptung gegenüber einem administrativen Apparat zu beschreiben.

Das dritte, vierte und fünfte Kapitel bilden eine Einheit, die im Zentrum des Buches steht; hier betrachtet die Autorin familien- und genderpolitische Aspekte des DP-Komplexes. Zuerst zeigt sie, wie Frauen, deren Status als DPs eng mit ihren Ehemännern verknüpft war, durch das Labyrinth der IRO-Verordnungen manövrierten, und wie der IRO-Apparat auf Beziehungen und Ehen über nationale und religiöse Unterschiede hinweg reagierte. Im vierten Kapitel widmet sich Balint der Frage, wie unbegleitete Kinder und ihre Schicksale die IRO heraus- und teilweise überforderten. Im fünften Kapitel schildert sie den oft grausamen Umgang mit behinderten Kindern. Da viele Staaten nur bereit waren, (potentiell) arbeitsfähige DPs aufzunehmen, wurde für viele Familie das Resettlement daran geknüpft, ihre behinderten Kinder in der Obhut deutscher Waisen- und Behindertenheime zurückzulassen. Der kalte Pragmatismus der Aufnahmeländer, deren Auswahlkriterien vor allem unter volkswirtschaftlichen und sogar eugenischen Zielen zu verstehen sind, stach selbst die familien- und genderpolitischen Scheuklappen der IRO aus. Die Organisation rekurrierte vor allem auf ein Familienverständnis, das sich normativ als Gegenstück zu der vermeintlichen Atomisierung – sprich: Zerstörung – der Familie durch den Sowjetkommunismus sah. Mit dem nahenden Ende des Mandats der IRO Anfang der 1950er-Jahre wurde es eine gängige Praxis, erheblichen Druck auf die verbleibenden „hard core“-Fälle auszuüben. Die Historikerin Sheila Fitzpatrick hat in Bezug auf die Rückführung von Sowjetbürger:innen durch die sowjetischen Besatzungsbehörden ähnliche Praktiken, die sich im Gegensatz zur Zwangsrepatriierung auf institutionellen oder persönlichen Druck und Überzeugungstechniken stützten, als „soft repatriation“ bezeichnet.[3] Wie Balint zeigt, hat sich auch die IRO unter dem Druck ihrer Mitgliedsländer der Mittel der „soft repatriation“ bedient, um dadurch unwillige DPs in das Resettlement-Programm zu drängen.

Im sechsten respektive siebten Kapitel untersucht Balint das Resettlement der DPs nach Australien bzw. deren verzweifelte Versuche, Familie und Freunde zu finden, von denen sie entweder während des Krieges oder durch das Resettlement-Programm getrennt wurden. Wie Balint betont, war auch die Aufnahme von DPs von der australischen Regierung durch einen ökonomischen Imperativ bestimmt, der vor allem auf körperliche und psychische Unversehrtheit, also „Tüchtigkeit“ oder „Fitness“ im weiteren Sinne als Zulassungsvoraussetzung abzielte. Australien war damit nicht allein; bei den meisten Ländern, die durch das Resettlement-Programm der IRO Menschen aufnahmen, spielte das Interesse an Arbeitskräften eine erhebliche Rolle – zum Nachteil all jener, die als nicht oder wenig arbeitsfähig eingestuft wurden. In ihrem Buch hat Balint gerade sie in den Vordergrund gerückt. Ihr Ansatz einer Geschichte „von unten“, als Versuch, den Flüchtlingen und DPs eine Stimme zu geben, speist sich, wie sie im Fazit selbst darlegt, aus einem gegenwartsbezogenen humanitären Impetus. Mit Empathie vermeidet die Autorin eine Degradierung von historischen Individuen zu reinen Anschauungsobjekten größerer geopolitischer und ideologischer Zusammenhänge.

Durch das Erzählen – oder auch Erfinden, wie Balint deutlich macht – ihrer Biographien wurden DPs zu historischen Subjekten mit Handlungs- und Verhandlungsmacht über das eigene Leben oder Schicksal. Analog zu dem von Dan Diner als kollektive Subjektwerdung beschriebenen Effekt des Harrison-Berichts, der im August 1945 jüdische DPs als nationales Kollektiv definierte, vollzog sich hier eine individuelle Subjektwerdung.[4] In den von Balint aufgeführten Fällen geschah dies aber nicht von außen (wie beim Harrison-Bericht), sondern im teils kooperativen, oft auch antagonistischen Dialog zwischen der IRO, vertreten durch den Eligibility Officer, und den einzelnen DPs. Dieser Prozess war eng verknüpft mit der Einführung von Interviews als Instrument der Berechtigungskontrolle von Flüchtlingen und erwies sich als so folgenreich wie ambivalent. Einerseits boten die Interviews die Möglichkeit, selbst zu Wort zu kommen, vom Objekt der Politik zum Subjekt der eigenen Geschichte zu werden. Den adressierten Institutionen erlaubten sie eine Einzelfallbetrachtung sowie die Möglichkeit, individuellen Schicksalen gerecht zu werden. Andererseits wurde damit aber auch der Grundstein für eine Flüchtlingspolitik und Fluchtkontrolle gelegt, die eine individuelle Beweislast etablierte, die persönliche Glaubwürdigkeit zur höchsten Währung machte und Lebenswege erklärungsbedürftig werden ließ. Das Verdienst von Ruth Balints Buch besteht nicht zuletzt darin, historisch fundiert auf die Fallstricke dieser Entwicklung hinzuweisen.

Anmerkungen:
[1] Als deutschsprachigen Überblick siehe zuletzt Nikolaus Hagen u.a. (Hrsg.), Displaced Persons-Forschung in Deutschland und Österreich. Eine Bestandsaufnahme zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Berlin 2022.
[2] Peter Gatrell, Introduction: World Wars and Population Displacement in Europe in the Twentieth Century, in: Contemporary European History 16 (2007), S. 415–426, hier S. 426.
[3] Sheila Fitzpatrick, The Motherland Calls: “Soft” Repatriation of Soviet Citizens from Europe, 1945–1953, in: Journal of Modern History 90 (2018), S. 323–350.
[4] Dan Diner, Elemente der Subjektwerdung. Jüdische DPs in historischem Kontext, in: Fritz Bauer Institut (Hrsg.), Überlebt und unterwegs. Jüdische Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland, Frankfurt am Main 1997, S. 229–248.

Zitation
Sebastian Musch: Rezension zu: Balint, Ruth: Destination Elsewhere. Displaced Persons and Their Quest to Leave Postwar Europe. Ithaca 2021: ISBN 978-1-5017-6021-1, , In: H-Soz-Kult, 12.07.2022, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-98893>.

 

[Regionalforum-Saar] Erdbeben in der Geschichtsschreibu ng des Früh- und Hochmittelalters. Ursprung, Verst ändnis und Anwendung einer spezifisch mittelalterlichen Tr aditionsbildung

Date: 2022/07/13 10:31:43
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Autor Konrad Schellbach
Reihe Historical Catastrophe Studies / Historische Katastrophenforschung
Erschienen Berlin 2021: de Gruyter
Anzahl Seiten XII, 354 S.
Preis € 99,95
ISBN
978-3-110-61982-9

Inhalt =>
meinclio.clio-online.de/uploads/media/book/toc_book-60371.pdf

Rezensiert für H-Soz-Kult von Thomas Wozniak, Seminar für Mittelalterliche Geschichte, Eberhard Karls Universität Tübingen

Da Menschen kaum einer anderen Naturerfahrung so sehr ausgeliefert sein können wie einem Erdbeben, verlangen die seismischen Erschütterungen nach Erklärung. Dabei steht hinter der von den mittelalterlichen Autoren verwendeten Wendung terrae motus factus est magnus nicht nur eine Erläuterung, sondern eine ganz eigene Weltsicht, deren Verständnis sich Konrad Schellbach in seiner an der Universität Potsdam in Kooperation mit dem GeoForschungsZentrum Potsdam entstandenen Dissertation nähert. Ziel ist eine Rekonstruktion des früh- und hochmittelalterlichen Verständnisses von Erdbeben. Vorab ist noch anzumerken, dass mit dem hier zu besprechenden Band die neue von Dominik Collet, Christopher Gerrard und Christian Rohr herausgegebene Reihe „Historical Catastrophe Studies / Historische Katastrophenforschung“ eröffnet wird.

Bemerkenswert und in seinem Umfang einzigartig ist der Quellenbestand von 93 historiographischen und annalistischen Zeugnissen für das Beben am 3. Januar 1117 in Verona (S. 36). Aufgrund dessen bildet dieses Ereignis einen „Wendepunkt“ (S. 181) in der Wahrnehmung wie der Darstellung von Erdbeben, die „als Hinweis auf das bevorstehende Jüngste Gericht“ (S. 76) verstanden worden seien. Dies geht aus den Untersuchungen zur Beschreibung von Erdbeben (ab 782) vor 1117 und während des Ereignisses von 1117 hervor, als terrae motus mit facere oder mit esse oder nur terrae motus ohne Verb verwendet wurde (S. 181f.). Ab 1117 (bis 1250) etabliert sich dann die Begrifflichkeit terrae motus factus est als maßgebliche Beschreibungsweise.

Die Arbeit, die auf der Basis lateinischer Quellen eine überwiegend sprach- und toposbezogene Analyse leistet, besteht aus fünf großen Teilen. In der Einleitung (S. 1–24) werden Aufbau und Methoden skizziert. Ausgehend von den eloquenten lateinischen Erdbebenbeschreibungen in römisch-antiken Quellen leitet die Arbeit über zur qualitativen Reduktion der Beschreibung in der mittelalterlichen Schriftkultur. Im zweiten Kapitel „Bilder der Erschütterung – Erdbeben in der Geschichtsschreibung des Früh- und Hochmittelalters“ (S. 25–90) wird gezeigt, dass sich aus einer Vielzahl antiker Erdbebenbeschreibungen der Terminus terrae motus als einheitliche frühmittelalterliche Formulierungsgewohnheit etablierte. Dabei beleuchtet Schellbach auch, in welchen narrativen Varianten es die Geschichtsschreibung vermochte, die Erde sprachlich erbeben zu lassen und was sich daraus für die ereignisgeschichtliche Rekonstruktion ableiten lässt. Beispielsweise trennt das Beben von 1117 den Verbgebrauch von contingere (seit 1021) vom späteren accidere – was anschaulich auf schematischen Darstellungen (S. 89f.) abgebildet wird.

Im dritten Kapitel „Mittelalterliche Erdbebenbeschreibungen im Zeichen des Triviums“ (S. 91–224) wird die Einbettung der Erdbeben in antike und frühmittelalterliche theoretische Logikgebäude über die grammatische Konstitution des Erdbebenbegriffs vorgenommen. Im Vordergrund der Untersuchung Schellbachs stehen dabei die begriffs- und ideengeschichtlichen Provenienzen mittelalterlicher Erdbebenbeschreibungen. Für den geplanten parallelen Erdbebenkatalog[1] werden die Möglichkeiten der Parametrisierung der Erdbebenbeschreibungen geprüft, also Fragen, ob und wieweit sich die qualitativen Aussagen der mittelalterlichen Zeugnisse in für die moderne Katalogarbeit nutzbare quantitative oder topographische Informationen umwandeln lassen, die dann der Historischen Seismologie als Datenbasis dienen können. Gerade so wichtige Fragen wie der räumliche Wahrnehmungsbereich eines Erdbebens oder die aus den Quellen abgeleitete Stärke von Erdbeben werden dabei veranschaulicht (S. 163–165). In Bezug auf die zeitliche Nähe der Quellenstellen zum Erdbebenereignis werden drei Kategorien vorgeschlagen: „zeitgenössisch“, „zeitnah“ und „vergangenheitsgeschichtlich“, deren Chakteristika ausführlich referiert werden. Insbesondere das Aufspüren falscher Erdbeben in der historischen Überlieferung gehört dabei zu den zentralen Aufgabenstellungen der Historischen Seismologie. Einmal unterliegen die mittelalterlichen Autoren eschatologischen Erwartungen, die sie dazu zwingen, Beben falsch anzugeben, um dem eschatologischen Deutungsmuster zu entsprechen. Andererseits nutzen sie Falschbeben, um späteren negativen Ereignissen ein Unheilszeichen (Prodigium) vorangehen zu lassen. Insgesamt wird festgehalten, dass sich der Erfolg der Geschichtsvermittlung aus der rhetorischen Schreibkompetenz des Historiographen ergab (S. 223).

Im letzten Großkapitel „Zur Einheit von Exegese und Geschichtsschreibung – Die mittelalterliche Erdbebenbeschreibung terrae motus factus est als Ausdrucksform christlicher Weltauslegung“ (S. 225–286) geht es um den Bezug zur Bibel: „Gemäß der für die mittelalterliche Weltdeutung autoritativen biblischen Vorlage betont das Argument ‚Erdbeben‘ eine Botschaft, welche mit dem Kreuz Christi, dessen Grab und seiner Auferstehung verbunden“ (S. 246) sei. Viel Raum nimmt hier die Auslegung der Erdbebenbeschreibung gemäß den geistigen Schriftsinnen ein (S. 246–283). Eine durch Erdbeben erfolgende Erinnerung an das Exemplum Christi ziele dabei maßgeblich auf eine hieraus abgeleitete Opfer- und Lebensbereitschaft ab, könne aber genauso einen typologischen Gegenpol bedeuten und als Personifizierung des Antichristen (konkret Heinrich V. als rex tyrannus) gedeutet werden (S. 257).

Die Schlussbetrachtungen (S. 287–302) können als mustergültige Analyse des Toposkonzeptes von Bornscheuer 1976 gelten[2], die in dieser konzisen Ausführlichkeit vorher nicht zusammengeführt wurden. Es folgen ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis (S. 303–344) und Register, getrennt nach Sachen, Personen und lateinischen Formen (S. 345–352) sowie Orten (S. 353f.). Nach diesen aufwendigen theoretischen wie sprachanalytischen Überlegungen steigen die Erwartungen an den in Vorbereitung befindlichen Katalog aller betrachteten Erdbebenereignisse, die dem Untersuchungsgang zugrunde liegen.[3]

Einschränkend ist zwar zu betonen, dass „ein historiographisch überliefertes Erdbeben […] stets als Resultat einer Gegenwartsanalyse aufzufassen“ (S. 295) ist und erst durch die Analyse der Schreibermotivation wie -intention, der Quellentendenzen und der spezifisch mittelalterlichen Argumentations- und Erinnerungstechniken sich das Phänomen „Erdbeben“ evaluieren lässt. Dabei konzentriert sich die Darstellung sehr stark auf Erdbeben, ohne in einem übergeordneten Ansatz zu reflektieren, dass dies ebenso für zahlreiche andere Naturereignisse der mittelalterlichen Historiographie (wie Kometen, Finsternisse) gilt. Auch deren Darstellung unterlag seit der Spätantike einer vielfältigen Nutzung und Wandlung; auch diese Ereignisse wurden intentional eingesetzt. Einen zentralen Bezugspunkt bildet dabei die Johannesapokalypse mit der Erwartung des Weltenendes. Diesbezüglich werden Erdbeben von Schellbach vor allem als Ausdruck des Motivs der Theophanie interpretiert (S. 242–246).

Für Erdbeben, welche durch Mt 28,2 (Et ecce terraemotus factus est magnus) ausdrücklich mit dem Pantokrator Jesus Christus verbunden sind, liegt nun eine ausführliche Studie vor, die auf einer breiten Basis lateinischer Quellen den vielschichtigen Prozess von Ursprung, Verständnis, Auslegung und rhetorisch-narrativer Aussageabsichten der Erdbebenbeschreibungen vom 8. bis 13. Jahrhundert ausführlich erläutert. Es ist zu hoffen, dass es als beispielgebendes Werk ähnliche Untersuchungen zu anderen Naturereignissen anregt.

Anmerkungen:
[1] Konrad Schellbach / Gottfried Grünthal, Vom Erdbeben der Erde im Früh- und Hochmittelalter. Ein parametrisierter, historisch-kritischer Katalog der Erdbeben im westlichen Europa vom 8. bis zum 13. Jahrhundert (in Vorbereitung bei De Gruyter).
[2] Lothar Bornscheuer, Topik. Zur Struktur der gesellschaftlichen Einbildungskraft, Frankfurt am Main 1976.
[3] Vgl. Anm. 1.

Zitation
Thomas Wozniak: Rezension zu: Schellbach, Konrad: Erdbeben in der Geschichtsschreibung des Früh- und Hochmittelalters. Ursprung, Verständnis und Anwendung einer spezifisch mittelalterlichen Traditionsbildung. Berlin 2021: ISBN 978-3-110-61982-9, , In: H-Soz-Kult, 13.07.2022, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-94764>.


[Regionalforum-Saar] Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum

Date: 2022/07/19 13:53:08
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum
Ort Wien
Veranstalter  Haus der Geschichte Österreich
Datum 12.12.2021 - 09.10.2022
Url  https://www.hdgoe.at/hitler_entsorgen

Publikation
Sommer, Monika; Beckershaus, Louise; Benedik, Stefan; Fösl, Markus; Langeder, Laura; Meran, Eva (Hrsg.): Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum. Wien 2021: Selbstverlag , ISBN 978-3-01-000050-5, 160 S., zahlr. Abb. Url: https://www.hdgoe.at/hitler_entsorgen

Rezensiert für H-Soz-Kult von
Wiebke Hölzer, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin
Eine 17 x 10,5 cm kleine Karte mit der Zeichnung einer Armbinde des „Volkssturms“, eines „Mutterkreuzes“ oder eines Porzellantellers mit „Reichsadler“, darunter drei Auswahlmöglichkeiten: „Ich würde das Objekt aufbewahren / verkaufen / zerstören, weil…“ Diese Karten oder solche mit sieben weiteren Motiven bekommen Besucher:innen des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö) beim Erwerb der Eintrittskarte. Mag sich deren Kontext zu Beginn noch nicht erschließen, geschieht dies schnell beim Betreten der temporären Ausstellung „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum“. Die Kurator:innen Stefan Benedik, Laura Langeder und Monika Sommer möchten aufzeigen, „wie sich Erinnerungskultur in Objekten spiegelt. Sie [d.h. die Ausstellung] ist auch eine Reflexion der Sammlungspraxis des hdgö, indem wir Prozesse, Diskussionen und die zentralen Hintergründe für Entscheidungen offenlegen“, schreibt Sommer in der Begleitpublikation (S. 12).
Ein Anlass der Ausstellung sind die Herausforderungen, die sich bei zahlreichen Schenkungen ‒ zumeist von Privatpersonen ‒ an das hdgö seit dessen Eröffnung 2018 stellen: Sehr viele dieser Schenkungen sind Gegenstände aus der NS-Zeit. Lehnt das hdgö sie ab, könnten die Objekte auf den freien Markt gelangen; nimmt es eine Schenkung an, wird deren wissenschaftliche Erschließung, Konservierung sowie Lagerung mit öffentlichen Mitteln finanziert. Konstant stellt sich also die Frage, welche Gegenstände warum für die Zukunft aufbewahrt werden. Neben diesen Aspekten des musealen Sammelns muss auch überlegt werden, ob und wie NS-Objekte ausgestellt werden können – schließlich zeugen selbst Alltagsgegenstände direkt oder indirekt von Diktatur, Propaganda, Massenmord. Mit dieser Frage knüpft das hdgö an gegenwärtig vermehrt und aus unterschiedlichen Perspektiven geführte Debatten an, wie Objekte des Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus in Museen gezeigt und dabei dekonstruiert werden können.[1]
Die Präsentation ist in zwei Bereiche gegliedert: Bereich I gibt unter dem Titel „Aufbewahren, verkaufen, zerstören. Formen des Umgangs mit NS-Gegenständen heute“ in drei Sektionen Aufschluss über Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit NS-Relikten. „Vom Überbleibsel zum Museumsobjekt. Was sammelt das hdgö und warum?“, der Bereich II, befasst sich mit 14 Objekten bzw. Objektkonvoluten, die als Schenkungen in die Sammlung des hdgö gelangten. Gabu Heindl und Hannah Niemand von GABU Heindl Architektur (http://www.gabuheindl.at, 11.07.2022) konzipierten die schlichte und zurückhaltende Ausstellungsgestaltung, die im Kontrast zur Architektur der Neuen Burg und des imperial gestalteten Treppenhauses steht. Die Holzplatten mit ihrer sichtbaren Maserung im Bereich I erinnern an große Transportkisten für museale Objekte. Die an allen Informationsfeldern positionierten Stühle laden dazu ein, sich nicht nur im Vorbeigehen mit den Themen und Objekten zu befassen.
Gleich zu Beginn der Schau beantwortet sich die Frage nach den am Eingang überreichten Karten. Sie sind zentrale Elemente des partizipativen Konzepts, welches die Besucher:innen mit einer fiktiven Situation konfrontiert: Was würden sie mit einem rückseitig mit einem „Reichsadler“ gestempelten Porzellanteller tun, welchen sie zusammen mit anderen Tellern auf dem Flohmarkt erworben haben? Wie würden sie mit einem „Mutterkreuz“ verfahren, das sie beim Ausräumen der Wohnung der verstorbenen Großmutter finden? Was würden sie mit einer „Volkssturm“-Armbinde machen, die im Keller der neu bezogenen Wohnung liegt? Würden sie diese Gegenstände zerstören, aufbewahren oder verkaufen? Die Karten bieten gleichzeitig Platz zum Kommentieren der Entscheidung und können ausgefüllt einem der drei Themenfelder zugeordnet werden, welchen im Folgenden je eine Sektion gewidmet ist. Die Besucher:innen wählen tendenziell vor allem die Optionen „Zerstören“ oder „Aufbewahren“: Während die einen die Objekte zerstört wissen wollen, um dadurch beispielsweise deren Wirkungsmacht zu brechen, möchten die anderen die Gegenstände gern aufbewahrt wissen, um auch künftige Generationen über die NS-Zeit aufzuklären. Hierfür nennen viele ein Museum als passenden Ort.
In der Sektion „Zerstören“ werden verschiedene Möglichkeiten der Beseitigung von NS-Objekten thematisiert: Für seine Aktion „Withdrawing Adolf Hitler from a private space“[2] stellte der Künstler Yoshinori Niwa in österreichischen und deutschen Städten einen umgebauten Altkleidercontainer auf, in dem Passant:innen anonym NS-Objekte entsorgen konnten. Die Aktion wird erneut im Bereich II der Ausstellung aufgegriffen. Die Problematik, dass historisch möglicherweise noch bedeutsame Gegenstände zerstört werden, verdeutlicht sich anhand eines Schulhefts aus dem Jahr 1938. Es dokumentiert die Begeisterung eines damals 13-Jährigen für die NS-Zeit und wurde später auf dem Müll entsorgt. Dort fand es jemand und übergab es 2018 dem hdgö. Ein Interview mit der Leiterin des Fachbereichs „Sachspenden und Logistik“ bei Carla ‒ den Second-Hand-Shops der Caritas ‒, verweist zudem darauf, wie mit gespendeten oder bei Wohnungsauflösungen gefundenen NS-Relikten umgegangen wird: Spätestens wenn diese für angefragte Institutionen ohne Bedeutung sind, erfolgt die systematische Zerstörung.
Obwohl der Verkauf von Objekten mit NS-Symbolen in Österreich durch das „Abzeichengesetz“ verboten ist (S. 48, S. 50), gibt es einen mehr oder weniger offenen Handel mit NS-Relikten in Antiquariaten, auf Flohmärkten sowie Online-Plattformen. Die Sektion „Verkaufen“ thematisiert dies unter anderem anhand von anonymisierten Annoncen und Zeitungsartikeln, anhand derer auch der Online-Handel mit Reproduktionen von NS-Objekten und deren Nutzung für Reenactments skizziert wird. Ein Interview mit einem Verantwortlichen für den Bereich Sicherheit der österreichischen Online-Verkaufsplattform „willhaben“ gibt Einblicke, wie mit angebotenen NS-Gegenständen umgegangen wird: In den Anzeigenrichtlinien sind nationalsozialistische Artikel als unzulässig deklariert.[3] Trotzdem inserierte NS-Objekte werden durch Stichwortfilter oder Meldungen anderer Nutzer:innen gefunden und die entsprechenden Anzeigen dann entfernt.
Die Sektion „Aufbewahren“ thematisiert privates und institutionelles Sammeln von NS-Objekten und die damit verbundenen Motivationen. Im Privaten behalten Personen entsprechende Gegenstände aus Familienbesitz als Erinnerungsstücke, wobei die Kurator:innen hier die Frage in den Raum stellen, ob die Objekte und deren Kontexte kritisch hinterfragt werden. Hierzu folgen im Bereich II der Ausstellung einige Beispiele. Während der Besitz und das Sammeln von Gegenständen aus der NS-Zeit nicht verboten ist, ist es deren Zurschaustellung. Dies vertiefen Zeitungsartikel sowie ein Interview mit einer Leitenden Staatsanwältin und Abteilungsleiterin im österreichischen Bundesministerium für Justiz, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Umgang mit NS-Relikten erläutert. Ferner wird die Frage diskutiert, wie Institutionen verantwortungsvoll mit NS-Objekten umgehen können: Die Universitätsbibliothek Wien beispielsweise ordnet Nachweisstempel mit „Reichsadler“ oder „Hakenkreuz“ durch eine „Stempeluhr“ historisch ein.[4] Außerdem liegt das Sammlungskonzept des hdgö aus, in welchem unter anderem die Kriterien zur Übernahme von NS-Objekten in den Bestand erläutert sind, aber auch der Umgang mit abgelehnten Gegenständen definiert wird.[5] Diese letzte Sektion im Bereich I leitet zum zweiten Ausstellungsteil über: Das hdgö entschloss sich in den gezeigten 14 Fällen zur Aufbewahrung der Schenkungen und präsentiert diese nun den Besucher:innen ‒ begleitet von den dazugehörigen Diskussionen.
Die Gestaltungselemente in Bereich II erinnern bewusst an die Arbeitssituation in einem Depot- bzw. Archivraum: Jedes der 14 Informationsfelder setzt sich aus zwei Tischen und einem Stuhl zusammen, der Boden ist mit einem grün-blauen Teppich ausgelegt. Auf einem Tisch sind das jeweilige Objekt sowie die dazugehörigen Informationen zu finden, auf dem zweiten die Verpackung, in welcher das Objekt ins hdgö gebracht wurde. Auf Klemmbrettern sind die Inventarlisten der Zugänge aus der Datenbank ausgedruckt einsehbar. Die Objekte liegen zwar in Vitrinen, aber ohne Sockel direkt auf dem Tisch, und sind zudem nicht stark beleuchtet. Jedes Objekt wird begleitet von fünf Fragen und den dazugehörigen Antworten: „Was ist dieses Objekt? Wofür steht dieses Objekt? Wer verwendete dieses Objekt und wie? Was wird über dieses Objekt erzählt? Wie kann dieses Objekt im Museum verwendet werden?“ Außerdem werden pro Gegenstand verschiedene Begriffe erklärt und Zusatzinformationen geboten, beispielsweise Interviewauszüge mit den Schenkenden. Alle Texteinheiten sind auf Pappkarten gedruckt, welche die Besucher:innen einzeln aus Schlitzen in den Tischen herausziehen können.
Die Kontexte und Materialgruppen der Objekte sind vielfältig. So überrascht zwischen Spenden- und Sammelabzeichen sowie Fotoalben beispielweise der hier gezeigte Puppenwagen. Der Vater der Schenkerin war Soldat im Zweiten Weltkrieg und am Frankreich-Feldzug beteiligt. Von dort schickte er geraubte Gegenstände nach Hause ‒ auch eine Feldpostkiste, aus der er nach Kriegsende den Puppenwagen anfertigte. Später, so erinnert sich die Tochter, war das Thema Krieg tabu, sodass sie nicht genau weiß, welche Gegenstände im Familienbesitz möglicherweise Raubgut waren. Ein anderes Beispiel: Zwei Villen am Wolfgangsee wurden mitsamt dem darin befindlichen Eigentum der Familie Herz-Kestranek aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten entzogen. Am Ort entstand ein Müttererholungsheim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Nach dem Ende der NS-Zeit erhielten die Familienangehörigen die Gebäude samt NS-Inventar restituiert, sie nutzten Teile des Mobiliars weiter und bauten daraus beispielsweise Lampenfüße. Die Tischlampe verweist somit auf die Themen der Enteignung und Restitution, auf die finanziellen Schwierigkeiten unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und auf die Einschätzung der Besitzer:innen, dass die Möbel unbelastet seien.
Den institutionellen Umgang mit NS-Objekten thematisieren die Kurator:innen unter anderem anhand von zwei Bronze-Köpfen als Darstellung Adolf Hitlers (vor 1938). Diese Werke des deutschen Bildhauers Hermann Joachim Pagels (1876–1959) wurden zusammen mit anderen Objekten aus der NS-Zeit 2017 bei Sanierungsarbeiten im Keller des Parlamentsgebäudes in Wien zufällig entdeckt und schließlich dem hdgö übergeben.[6] Dass die Gegenstände so lange „unentdeckt blieben, ist ein Symbol für die späte Aufarbeitung der NS-Herrschaft“ (S. 94). Der sensible Umgang der Kurator:innen zeigt sich hier anhand der Positionierung der Metallgüsse: Sie sind liegend so platziert, dass die Gesichter vom Besucher:innen-Raum abgewandt sind.
Einen Aktualitätsbezug nehmen Fragmente von Postkarten, Aufklebern, Abzeichen und Geschirr aus der NS-Zeit ein: Die vormalige Besitzerin gab Objekte zur Prüfung von deren Relevanz ans hdgö. Was nicht in die Sammlung aufgenommen wurde, ließ sie im Rahmen der Aktion „Withdrawing Adolf Hitler from a Private Space“ schreddern und überließ es in dieser Form dem Museum. Die Schenkerin wird diesbezüglich in Ausstellung und Begleitband zitiert: „War doch ein guter Anfang, Ballast abzuwerfen ;-/“ (S. 102). So zeigen die Kurator:innen hier wie an anderen Stellen die mit den Objekten verbundenen Emotionen der Schenkenden auf. Dies dokumentiert auch ein 2019 zusammen mit Unterlagen zum ersten Staatsbesuch Hitlers bei Mussolini 1938 anonym dem hgdö übergebenes Schreiben: „Anbei ein paar Stücke aus dem Nachlass eines meiner Verwandten. Könnte mir vorstellen, dass es von zeithistorischem Wert ist. Wenn NICHT, bitte entsorgen.“ (S. 79) Der Schenker zweier aus Verpflegungssäcken der Wehrmacht umgearbeiteten Matratzenschoner (1938/40) beschreibt, er habe es „als widerständigen Akt“ (S. 130) empfunden, mit dem Gesäß darauf zu liegen.
Diese Offenlegung von Emotionen und Erinnerungen der ehemaligen Besitzer:innen aktiviert bei den Besucher:innen einen erneuten Reflexionsprozess und knüpft an das partizipative Element zu Beginn der Ausstellung an. Dort verdeutlichen zahlreiche, bereits ausgefüllte Karten deren rege Nutzung. Nur die Frage, ob eine Auswertung des Meinungsbildes erfolgt, bleibt offen. Insgesamt zeichnet sich die Ausstellung durch eine gelungene Informationsdichte aus, die sich zusammen mit den Begriffserklärungen auch an Personen ohne Vorkenntnisse richtet. Mit Interviews, Zeitungsartikeln und Online-Inseraten im Bereich I verwenden die Kurator:innen verschiedene Medien und verweisen deutlich auf die Aktualität des Themas. Gleichzeitig stellen sie die Diskussion rund um die Objekte im Bereich II transparent dar. Um eine noch breitere Debatte zu ermöglichen, wäre es interessant gewesen, mehr über solche Objekte zu erfahren, die das hdgö nicht in den Bestand übernahm. Wieso waren beispielsweise die Schredder-Reste vor ihrer Zerstörung nicht relevant für die Sammlung? Jedenfalls gelingt es den Kurator:innen und Gestalterinnen, die Aufmerksamkeit der Besucher:innen im Bereich II durch Szenografie und Informationen zu einem Gegenstand ‒ Verwendung, Provenienz, Kontextualisierung, mögliche Handlungsformen für die Zukunft ‒ weg vom Objekt an sich zu lenken, womit sie auch Orientierungsmöglichkeiten für künftige Ausstellungen bieten. Empfehlenswert sind in jedem Fall das Interview mit Monika Sommer für die Ö1-Sendung „Betrifft: Geschichte“[7] sowie die Lektüre des Ausstellungskatalogs, in welchem die Autor:innen neben der Dokumentation der Schau auch deren inhaltliches und gestalterisches Konzept beleuchten. Das dort genannte Motto „Dinge ver/stören“ (S. 12) nimmt die fortwirkenden Irritationen ernst, statt ein schlechthin überlegenes Wissen der Nachgeborenen zu behaupten.
Anmerkungen:
[1] Siehe hierzu exemplarisch das Symposium „Europa und Deutschland 1939‒1945. Gewalt im Museum“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin am 31. März 2022, ebendort die Podiumsdiskussion „Zeugnisse des Antisemitismus im Museum“ am 16. Mai 2022 sowie die Fachtagung „Antirassistisches Kuratieren. Wie geht das?“ am 7. und 8. Juli 2022 im Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Außerdem Maren Jung-Diestelmeier / Sylvia Necker / Susanne Wernsing, Antisemitische und rassistische Objekte und Bilder in Ausstellungen?, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 29 (2020), S. 26–53, und Isabel Enzenbach, Antisemitika befragen. Potentiale und Probleme der Sammlung von Wolfgang Haney, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 18 (2021), S. 396–412, https://zeithistorische-forschungen.de/2-2021/5970 (11.07.2022).
[2]https://yoshinoriniwa.com/works/74 (11.07.2022).
[3]https://www.willhaben.at/iad/anzeigenrichtlinien#unzartikel6 (11.07.2022).
[4]https://kunstgeschichte.univie.ac.at/ueber-uns/mitarbeiterinnen/institutsnachrichten/bibliotheksstempel/ und https://www.facebook.com/ub.wien/videos/an-den-bibliotheken-der-ub-liegen-seit-dem-wintersemester-201920-stempeluhren-au/3619154214777365/ (11.07.2022).
[5]https://hdgoe.at/items/uploads/module_pdf/Sammlungskonzept_hdgoe_2021-11.pdf (11.07.2022).
[6] „Das Zentrum der Demokratie in Österreich hatte also über 70 Jahre nach Kriegsende noch immer den Diktator im Keller“, schreibt Stefan Weiss, Museum oder Müllpresse: Was tun mit NS-Objekten?, in: Standard, 13.12.2021, https://www.derstandard.de/story/2000131851442/museum-oder-muellpresse-was-tun-mit-ns-objekten (11.07.2022).
[7] Monika Sommer zu Gast bei Ö1 Betrifft: Geschichte, „Aufbewahrt auf den Dachböden, verkauft auf dem Flohmarkt. Wohin mit den Nazi-Reliquien?“, o.D., gestaltet von Rosemarie Burgstaller, https://www.hdgoe.at/wohin-mit-den-nazi-reliquien (11.07.2022).
Zitation
Wiebke Hölzer: Rezension zu: Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum, 12.12.2021 – 09.10.2022 Wien, in: H-Soz-Kult, 16.07.2022, <www.hsozkult.de/exhibitionreview/id/rezausstellungen-390>.
Copyright (c) 2022 by H-NET, Clio-online and H-Soz-Kult, and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact hsk.redaktion(a)geschichte.hu-berlin.de.


 

[Regionalforum-Saar] Vortrag über Pfarrer Juch in St. Wendel beim Monatstreffen der ASF in SB-Scheidt

Date: 2022/07/20 14:12:20
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Salve,

am nächsten Dienstag, 26. Juli 2022, findet im Lesesaal des Landesarchivs Saarbrücken, Scheidt, das monatliche Mitgliedertreffen der ASF statt (ab 16 Uhr).

Um 17.30 Uhr beginnt wie immer ein Vortrag:

„so gerieth ihm leider der Reichthum seines Geistes zum Fallstrick“.

Gerhard Koepke, ehemals Pfarrer in St. Wendel und später Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Saar-Ost, beleuchtet die Rolle von Carl Wilhelm Reginus Juch, einem evangelischen Pfarrer und Lehrer, der zusammen mit Kollegen 1831 in St. Wendel die Keller‘sche Gesellschaft, eine bürgerlich-liberale Opposition, begründete.

Wie immer ist das eine öffentliche Veranstaltung, und jeder, der kommen möchte, ist herzlich eingeladen.
Der Besuch kostet nichts, auß etwa 60 Minuten Ihrer Zeit.

Wir freuen uns auf jeden Besucher.

--
Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger
Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

[Regionalforum-Saar] Verdun-Fahrt des Volksbunds am 10.09.2022

Date: 2022/07/21 18:49:30
From: Stefan Reuter via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hallo zusammen.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK) bietet am 10.09.2022 wieder eine Fahrt zu den Schlachtfeldern von Verdun an unter Führung von Werner Hillen, dem Geschäftsführer des VDK Saarland.

http://saarland.volksbund.de/aktuell/termine/detailseite/fahrt-zu-den-schlachtfeldern-von-verdun

Es sind noch ein paar Plätze frei. 

Grüße aus der Landeshauptstadt

Stefan (Reuter) 

[Regionalforum-Saar] Arbeitsgemeinschaft für Saarl ändische Familienkunde hat neue Website: www.saargenea logie.de

Date: 2022/07/27 22:02:55
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Guten Abend,

nach längeren Vorarbeiten konnte heute die neue Website der ASF ans Netz gehen.
Ab sofort gilt die neue Adresse "www.saargenealogie.de".

Die Ideen der ASF für diese neue Website umgesetzt in die Tat hat:

Uwe Traschütz, EASY Solutions
Im Wiesengrund 11
76889 Klingenmünster
Phone: +49 (0) 6349 939666
E-Mail:   u.traschuetz(a)easy-solutions.eu

Wir bitten um Kenntnisnahme und gerne um Weiterleitung.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Geiger

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Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de