Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] Hut ab! Pickelhaube, Pussyhat und andere Kopfgeschichten

Date: 2020/07/03 22:15:36
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Hut ab! Pickelhaube, Pussyhat und andere Kopfgeschichten


Ort Stuttgart
Veranstalter Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Datum 20.12.2019 - 02.08.2020
Url https://www.hdgbw.de/ausstellungen/hut-ab/ausstellung/

Publikation
Dörfler, Sebastian; Roller, Sarah (Hrsg.): Hut ab!. Pickelhaube, Pussyhat und andere Kopfgeschichten. Stuttgart : Haus der Geschichte Baden-Württemberg  2019. ISBN 978-3-933726-61-2 191 S., zahlr. Abb. € 21,00. Url: https://www.hdgbw.de/ausstellungen/hut-ab/ausstellung/

Rezensiert für H-Soz-Kult von  Gudrun Kruip, Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, Stuttgart

Man kann eine Schlafmütze sein, vor jemandem den Hut ziehen oder unter die Haube kommen – auf Mützen, Hauben, Helme und vor allem Hüte beziehen sich vermutlich mehr Redensarten als auf jedes andere Kleidungsstück. Kopfbedeckungen in ihren verschiedenen Ausführungen waren in Deutschland noch vor etwa 50 Jahren omnipräsent, bevor die kulturelle Revolution der 1960er-Jahre sie weitgehend aus dem Alltag verbannte. Doch bei Uniformen oder bestimmten Berufsbildern wie Koch oder Zimmermann ist die passende Kopfbedeckung auch heute noch ebenso wenig wegzudenken wie aus dem religiösen Kontext. Dabei führt gerade das muslimische Kopftuch vor Augen, wie sehr eine Kopfbedeckung im Spannungsfeld von Kultur, Politik, Religion und individueller Selbstbestimmung stehen und somit Diskussionen, Missverständnisse und Vorurteile auslösen oder verstärken kann.

Die Ausstellung „Hut ab! Pickelhaube, Pussyhat und andere Kopfgeschichten“ im Haus der Geschichte Baden-Württemberg zeigt folglich auch keine Modenschau, obwohl dieser Aspekt hin und wieder aufscheint. Stattdessen setzt sie sich mit verschiedenen Kopfbedeckungen als gesellschaftlichem Phänomen auseinander. In 44 Vitrinen werden Hüte, Helme & Co. gelegentlich einzeln, in der Regel jedoch als schlüssige kleine Ensembles präsentiert. Die Ausstellungsgestaltung ist zwar nicht besonders abwechslungsreich, aber sehr ästhetisch und bringt die einzelnen Objekte trotz ihrer naturgemäß geringen Größe gut zur Geltung. Ein schön gestalteter Katalog bietet Objekte und Texte zudem noch einmal in gedruckter Form dar.


[Die Rezension enthält einige Fotos, die sich über das Forum nicht darstellen lassen. Deshalb empfehle ich die Lektüre des ganzen Artikels vor Ort im Netz:

=>
https://www.hsozkult.de/exhibitionreview/id/rezausstellungen-366?utm_source=hskhtml&utm_medium=email&utm_term=2020-7&utm_campaign=htmldigest

Dazu einfach diesen „Link“ in die Adresszeile Ihres Browsers setzen.

Roland Geiger]

[Regionalforum-Saar] K. Fermaglich: A Rosenberg by Any Other Name

Date: 2020/07/08 20:12:15
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

A Rosenberg by Any Other Name. A History of Jewish Name Changing in America

 

Autor Kirsten Fermaglich,

Erschienen New York 2018: New York University Press

Anzahl Seiten V, 245 S.

Preis $ 28.00

ISBN 978-1-4798-6720-2

Sprache: leider nur in Englisch

 

Rezensiert für H-Soz-Kult von  Johannes Czakai, Osteuropa-Institut, Freie Universität Berlin

Die Änderung von Vor- und Familiennamen ist ein wiederkehrendes Thema in Migrationsgeschichten und damit auch in der US-amerikanischen Immigrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Bislang wurde dieses Phänomen für keine ethnische Gruppe systematisch analysiert. Kirsten Fermaglich untersucht in ihrer 2018 erschienenen Studie die Namensänderungen amerikanischer Jüdinnen und Juden und stellt fest, dass die jüdische Bevölkerung ihre Namen weitaus häufiger änderte als alle anderen Migrantengruppen. Fermaglich fragt nach den Gründen und analysiert mithilfe historischer, soziologischer sowie film- und literaturwissenschaftlicher Ansätze die Geschichte dieses ihrer Auffassung nach vorrangig „jüdischen Phänomens“ (S. 118).

Ausgehend von Namensänderungspetitionen aus dem New York City Civil Court der Jahre 1917 bis 1967 stellt die Autorin chronologisch dar, wie sich die Anträge inhaltlich und quantitativ wandelten, und bestätigt, dass Juden stets überrepräsentiert waren. Durchweg stammten etwa 50 bis 66 Prozent der Anträge von Personen mit jüdisch klingenden Namen, obwohl Juden und Jüdinnen im Beobachtungszeitraum nur etwa 24 bis 30 Prozent der städtischen Bevölkerung ausmachten.

Fermaglichs grundlegende These lautet, dass die Änderung von Vor- und Familiennamen in erster Linie eine Vermeidungsstrategie gegenüber antisemitischer Diskriminierung darstellte. Der alltägliche Antisemitismus in den USA äußerte sich im Beobachtungszeitraum vor allem in der inoffiziellen und nichtstaatlichen Sphäre: Hotels verweigerten Juden die Übernachtung, Arbeitgeber lehnten Juden ab und Hochschulen führten Quotenregelungen ein, um jüdische Studenten auszuschließen. Da Juden durch eine Vielzahl distinktiver Familiennamen für die nichtjüdische Umwelt als „members of a distinct racial group“ (S. 28) erkennbar waren, bedeutete die Änderung des als „jüdisch“ konnotierten Namens hin zu einem unauffälligen englischen (wie etwa Lipschitz zu Lipson) einen Vorteil in der Berufswahl sowie im sozialen Umfeld. Die angestrebten Berufe lagen dabei vor allem im akademischen, medizinischen und Dienstleistungsbereich; die Änderung von Namen ist somit eng gebunden an den Aufstieg der zweiten Generation jüdischer Amerikaner in die Mittelschicht.

Neben dem Antisemitismus war der zweite wichtige Grund für Namensänderungen die wachsende Bedeutung staatlicher Kontrollmechanismen und ihrer Datenträger, beziehungsweise „the growing federal demand for citizens to be easily identified through one consistent name“ (S. 16). Namensänderungen galten lange Zeit als Privatsache und mussten nicht offiziell dokumentiert werden. Spätestens der Kriegseintritt 1941 beförderte jedoch eine Explosion staatlicher Bürokratie sowie die Notwendigkeit übereinstimmender Dokumente. Unterschiede zwischen dem aktuellen Namen und dem Namen in der Geburtsurkunde konnten rechtliche Probleme nach sich ziehen, etwa bei der Rentenzahlung. Namen drücken demnach auch immer ein Verhältnis des Staates zu seinen Einwohnern aus.

Die Autorin stand von Anfang an vor der methodischen Herausforderung, dass die Begründungen in den Petitionen meist recht knappgehalten sind und die Antragsteller antisemitische Diskriminierungserfahrungen so gut wie nie offen benennen. Dennoch kann sie überzeugend herausarbeiten, dass beide eng aneinandergekoppelt waren und Namensänderungen einen Gradmesser antisemitischer Ressentiments in den USA darstellen. Dabei stellt sie fest, dass entgegen weit verbreiteter Legenden nicht nur opportunistische junge Männer ihre karrierehemmenden Namen änderten. Vielmehr kann Fermaglich nachweisen, dass oft ganze Familien ihre Namen gemeinsam änderten und besonders viele junge Frauen unter den Antragstellenden zu finden sind. Auch die Darstellung, die Abkehr von den alten Namen käme einer Abkehr von jüdischer Herkunft, Religion und Identität gleich, kann die Autorin widerlegen. Zwar waren manche Namensänderungen durchaus das Ergebnis einer Entfremdung vom Judentum und ihre Träger nutzten die Gelegenheit, ihre jüdische Identität auch namentlich abzulegen. In den meisten Fällen bedeutete die Namensänderung jedoch ein Abschirmen (S. 184) gegen antijüdische Anfeindungen nach außen, während die Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinschaft nicht infrage gestellt wurde. Obwohl Juden, die ihre Namen amerikanisierten, durchaus auf Kritik innerhalb der eigenen community stießen, waren sich die jüdischen Gemeinden und ihre Funktionäre darüber im Klaren, dass es sich in erster Linie um eine Schutzmaßnahme in einer antisemitischen Umgebung handelte, und daher tolerierbar war. Fermaglich schlussfolgert daher, dass die innerjüdische Debatte um Namensänderungen dabei half, die eigene kulturelle Identität zu hinterfragen und sich innerhalb der amerikanischen Gesellschaft und ihrer Mittelschicht neu zu positionieren.

Ihr Blick auf den öffentlichen Diskurs zu Namensänderungen bietet zudem eine neue Perspektive auf die damals unklare und umkämpfte „rassische“ Zugehörigkeit der amerikanischen Juden. Im Gegensatz zu anderen rassistisch diskriminierten Minderheiten war es Juden möglich, mithilfe einer Namensänderung zumindest ein Erkennungszeichen abzulegen und „racially unmarked“ (S. 102) beziehungsweise „invisible“ zu werden. Fermaglich stellt zudem die These auf, dass der Abwehrkampf sowie Antidiskriminierungskampagnen jüdischer Organisationen einen bedeutenden Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung hatten. Namensänderer sowie Bürgerrechtsanwälte „helped to construct Jewish identity as a white identity“ (S. 10). Mit Verweis auf zeitgenössische Migrantengruppen und ihrer Einstellung zu Namensänderungen (besonders von Muslimen nach dem 11. September 2001) schlussfolgert sie, dass die Bedingungen, aufgrund derer sich Juden für eine Namensänderung entschieden, singulär und mit keiner anderen Migrantengruppe beziehungsweise ethnischen Minderheit vergleichbar waren.

Da sich die Autorin auf New York und die dortigen Namensänderungsanträge konzentriert, bleibt zuweilen das genaue Ausmaß von Namensänderungen in den USA unklar. Anhand ihrer Zahlen zeigt sich zunächst, dass sich nur eine kleine Minderheit der jüdischen Bevölkerung zu diesem Schritt entschloss. Diese quantitative Unschärfe umgeht die Autorin immer wieder, indem sie von „many“ und „some“ (Jews, Americans…) spricht, ohne deutlich zu machen, wie viele sie eigentlich meint. Diese etwas nachlässigen Verallgemeinerungen schmälern jedoch in keiner Weise ihre Forschungsergebnisse. Stattdessen kann die Autorin überzeugend darstellen, dass das Phänomen, trotz der eher geringen Fallzahlen, innerhalb der amerikanisch-jüdischen Öffentlichkeit allseits bekannt war und einen weitreichenden Einfluss auf sie hatte.

Erst die Errungenschaften der Bürgerrechtsbewegung und Antidiskriminierungsgesetze sowie die zeitgleich einsetzende Suburbanisierung leiteten einen deutlichen Rückgang jüdischer Namensänderungen ein, sodass sie sich spätestens seit den 1980er-Jahren in New York kaum mehr nachweisen lassen. Im letzten Drittel der Arbeit befasst sich die Autorin daher vor allem mit der Erinnerungskultur. Beeindruckend ist ihre Erkenntnis, dass der Kampf um Namen nach den 1960er-Jahren schnell in Vergessenheit geriet und von einer „cultural amnesia“ (S. 146) ersetzt wurde. Statt die eigene Diskriminierungserfahrung, die sich in der aktiven Entscheidung zur Namensänderungen manifestierte, zu erinnern, wandelte sich das Narrativ in der Populärkultur hin zum Bild der passiven und ahnungslosen Immigranten, deren „authentic Jewish names“ (S. 142) von mürrischen Einwanderungsbeamten willkürlich amerikanisiert wurden. Obwohl solch ein Vorgang historisch nicht haltbar ist, entwickelte sich der Erinnerungsort Ellis Island zum Sinnbild kultureller Auslöschung.

Fermaglichs Ansatz, mithilfe von Namen ein facettenreiches Bild jüdischer Alltagsgeschichte zu schreiben, steht klar in der Tradition von Dietz Berings 1987 erschienenem Werk Der Name als Stigma.[1] Obwohl ihre Studie ein gelungenes und erfreuliches Beispiel dafür ist, wie Berings Ansatz mit neuen wissenschaftlichen Konzepten adaptiert und fortgeführt werden kann, bleibt sie im Vergleich zu dessen linguistischer Detailschärfe zuweilen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Ein offensichtliches methodisches Problem benennt die Autorin selbst, nämlich die Frage, welcher Name eigentlich als „jüdischer“ Name gilt. Zwar erkennt sie völlig richtig, dass es nicht „den“ jüdischen Namen gab, sondern dass verschiedene Namen zu verschiedenen Zeiten von Juden und Nichtjuden als „jüdisch“ wahrgenommen wurden. Dennoch bleibt unklar, welche Familiennamen die Autorin selbst als „jüdisch“ definiert und überhaupt in ihr Korpus aufgenommen hat. Sie bietet keine eindeutige Definition an, differenziert die Namen nicht nach Herkunft und untersucht nicht, ob sich etwa Namensänderungen von galizisch-jüdischen Immigranten von russisch-jüdischen oder deutschen unterschieden. Zu kurz kommt daher auch der historische Ursprung der Namen in Europa. So kann die Autorin nicht erklären, warum Familiennamen, die in Osteuropa noch als aufgezwungenes staatliches Konstrukt ignoriert wurden, in Amerika plötzlich Ausdruck einer jüdischen Identität waren, die es zu bewahren und gegen Amerikanisierung zu schützen galt. Diese gelegentliche Schwäche im Umgang mit dem Faktor „Name“ ändert jedoch nichts an dem starken Hauptargument der Arbeit, dass Antisemitismuserfahrung das dominante Motiv ihrer Abänderung war.

Fermaglichs Studie beweist, wie gewinnbringend die Erforschung der Kulturgeschichte von Namen ist. Sie zeigt, wie eine vermeintlich nicht erklärungsbedürftige Selbstverständlichkeit ein Ausgangspunkt sein kann, einen verschütteten und verzerrten Aspekt der jüdisch-amerikanischen Alltagsgeschichte zu rekonstruieren.

Anmerkung:

[1] Dietz Bering, Der Name als Stigma. Antisemitismus im deutschen Alltag 1812–1933, Stuttgart 1987.

[Regionalforum-Saar] Intra muros, Infrastruktur und Lebensalltag in Festungen

Date: 2020/07/20 21:21:00
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V., Sonderband 28


Loew, Benedikt; Thewes, Guy; Klauck, Hans Peter (Hrsg.):

Intra muros
Infrastruktur und Lebensalltag in Festungen

 - Einrichtungen der Fürsorge –

Schriftenreihe Festungs-Forum Saarlouis Band 4

Der Tagungsband des „Festungs-Forum Saarlouis 2019 “ umfasst 293 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen.

Er ist zum Preis von 19 € erhältlich im Museumsshop des Städtischen Museums Saarlouis, bei der Vereinigung für Heimatkunde im Kreisarchiv Saarlouis und im Buchhandel.


Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.
Kreisarchiv Saarlouis
Postfach 1840
66718 Saarlouis
E-Mail: heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de
Tel. (06831) 444-425
www.vfh-saarlouis.de



----------------

Inhalt

Vorwort

Martin Klöffler
Des Herrn Generalkriegskommissars Ribbentrops
Vorschriften und Anweisungen für die preußischen
Lazarette 1808-1832

Änder Bruns
Die Militärhospitäler der Festung Luxemburg

Philippe Bragard
Les églises de forteresses

Joachim Conrad
Die preußisch-protestantische Militärseelsorge in Saarlouis

Benedikt Loew
Akteure und Einrichtungen der Fürsorge in der
Festungsstadt Saarlouis

Joël Beck et Bruno Marion
L’Hôpital militaire de Bitche au XVIIIe siècle

Guy Thewes
Die Invalidenversorgung in den Armeen und
Festungen der Österreichischen Niederlande (1706–1795)

Thomas Kolnberger
Gesonderte Ruhestätten für besondere Tote: Soldatengräber
und Garnisonsfriedhöfe unter besonderer
Berücksichtigung der Entwicklung in Luxemburg

Alex Hawner
Die Garnisonsschulen in Preußen mit besonderem Hinblick
auf die Garnisonschule in Saarlouis von 1817 bis 1874

Autorenverzeichnis

Programm der Tagung


[Regionalforum-Saar] Intra muros, Infrastruktur und Lebensalltag in Festungen

Date: 2020/07/20 21:21:53
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V., Sonderband 28


Loew, Benedikt; Thewes, Guy; Klauck, Hans Peter (Hrsg.):

Intra muros
Infrastruktur und Lebensalltag in Festungen

 - Einrichtungen der Fürsorge –

Schriftenreihe Festungs-Forum Saarlouis Band 4

Der Tagungsband des „Festungs-Forum Saarlouis 2019 “ umfasst 293 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen.

Er ist zum Preis von 19 € erhältlich im Museumsshop des Städtischen Museums Saarlouis, bei der Vereinigung für Heimatkunde im Kreisarchiv Saarlouis und im Buchhandel.


Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.
Kreisarchiv Saarlouis
Postfach 1840
66718 Saarlouis
E-Mail: heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de
Tel. (06831) 444-425
www.vfh-saarlouis.de



----------------

Inhalt

Vorwort

Martin Klöffler
Des Herrn Generalkriegskommissars Ribbentrops
Vorschriften und Anweisungen für die preußischen
Lazarette 1808-1832

Änder Bruns
Die Militärhospitäler der Festung Luxemburg

Philippe Bragard
Les églises de forteresses

Joachim Conrad
Die preußisch-protestantische Militärseelsorge in Saarlouis

Benedikt Loew
Akteure und Einrichtungen der Fürsorge in der
Festungsstadt Saarlouis

Joël Beck et Bruno Marion
L’Hôpital militaire de Bitche au XVIIIe siècle

Guy Thewes
Die Invalidenversorgung in den Armeen und
Festungen der Österreichischen Niederlande (1706–1795)

Thomas Kolnberger
Gesonderte Ruhestätten für besondere Tote: Soldatengräber
und Garnisonsfriedhöfe unter besonderer
Berücksichtigung der Entwicklung in Luxemburg

Alex Hawner
Die Garnisonsschulen in Preußen mit besonderem Hinblick
auf die Garnisonschule in Saarlouis von 1817 bis 1874

Autorenverzeichnis

Programm der Tagung


[Regionalforum-Saar] Das Schöffenbuch des Nalbache r Tales 1536 – 1761

Date: 2020/07/20 21:27:31
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V.

NEUERSCHEINUNG


Das Schöffenbuch des Nalbacher Tales 1536 – 1761

Unser Vereinsmitglied Wolfgang Reget legt mit dem Schöffenbuch des Nalbacher Tales ein Quellenwerk vor, durch das die Geschichte des Nalbacher Tales mit den Orten Nalbach, Diefflen, Piesbach, Bilsdorf und Körprich eine wertvolle Ergänzung erfährt.
Das Schöffenbuch befand sich bis zum 2. Weltkrieg im Pfarrarchiv Nalbach und war nach dem Krieg verschollen. 1988 wurde es zufällig wiedergefunden. Eine davon angefertigte Kopie diente als Arbeitsgrundlage für dieses Buch. Leider ging das Original des Schöffenbuches in den 1990er Jahren wieder verloren und gilt erneut als verschollen.
Dieses Buch gliedert sich in mehrere Teilbereiche. Im Vorspann werden die Grundlagen und Regularien der Gerichtssitzungen beschrieben. Die protokollierten Eintragungen des Schöffengerichts folgen als Vollregesten im ersten Hauptteil.
Der zweite Teil des Buches, der genealogische Teil, bringt zunächst die verfügbaren Einwohnerlisten des Nalbacher Tales von 1522 bis 1651. Durch Auswertung der Schöffenbucheinträge und unter Heranziehung anderer archivalischer Quellen wurde ein Familienbuch des Nalbacher Tales erstellt, das die Einwohnerschaft von 1700 bis etwa 1650 abbildet und in Einzelfällen bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
Die Benutzung des Buches wird durch ein Flurnamenregister, ein Glossar historischer Begriffe so

Das Schöffenbuch des Nalbacher Tales 1536 – 1761

614 Seiten mit 19 teils farbigen Abbildungen
1800 Schöffenbucheinträge
Familienbuch des Nalbacher Tales vor 1700 (261 Familien)
mit Exkurs „Schiffsleute aus dem Nalbacher Tal“

34 €  zzgl. Porto und Verpackung (32 € für Mitglieder)

Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V.
Kreisarchiv Saarlouis
Postfach 1840
66718 Saarlouis

E-Mail: heimatkunde(a)vfh-saarlouis.de
Tel. (06831)444-425
www.vfh-saarlouis.de



[Regionalforum-Saar] Doku über Herzogin Fergie und ihren Bezug zu St. Wendel heute abend im ZDF um 19.30 Uhr

Date: 2020/07/22 08:26:26
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

heute in der Saarbrücker Zeitung:

Doku über Herzogin Fergie und ihren Bezug zu St. Wendel heute abend im ZDF um 19.30 Uhr

ST. WENDEL (red) Eine Dokumentation über die Herzogin von York zeigt ZDFinfo am heutigen Mittwoch, 22. Juli, um 19.30 Uhr. Historikerin und Filmemacherin Ulrike Grunewald nahm die Herzogin unter anderem bei ihrem Besuch 2019 in St. Wendel auf. Dort informierte sich die Herzogin über das Schicksal von Herzogin Luise von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Die gilt als Stammmutter der Windsors und lebte von 1824 bis 1831 in St. Wendel.

 


-- 
Mit freundlichen Grüßen
 
Roland Geiger
 
--------------------

Roland Geiger
Historische Forschung
Alsfassener Straße 17, 66606 St. Wendel
Tel. 06851-3166
email alsfassen(a)web.de
www.hfrg.de

[Regionalforum-Saar] ASF nimmt Monatstreffen wieder auf : nächster Termin, Dienstag, 28. Juli 2020

Date: 2020/07/22 18:17:30
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Liebe Mitglieder der ASF, liebe Gäste,

nachdem trotz der Lockerungen der letzten Wochen die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf sehr niedrigem Niveau (sic!) verharrt, wollen wir einen Neustart unserer Mitgliedertreffen wagen.

Vortragsthema:

Markus Detemple: "Das politische Gefangenenlager in Saarbrücken 1946 - 1947"

Kurzbeschreibung:

Im Frühjahr 1946 bot die frz. Militärverwaltung der Stadtverwaltung Saarbrücken an, politische Häftlinge zum forträumen der Trümmer in der Stadt nach Saarbrücken zu verlegen. Die Unterbringung, Bewachung und Verpflegung der Häftlinge sollte die Stadt organisieren. Eine Akte im Stadtarchiv Saarbrücken berichtet von der Geschichte dieses Lagers.

Der Lesesaal steht wie immer ab 16 Uhr zur Verfügung, der Vortrag beginnt um 17.30 Uhr.


Natürlich müssen auch wir dabei entsprechende Hyänen- und Anstandsmaßnahmen beachten, die wir an dieser Stelle bekannt geben möchten:

1. Auf dem Weg in den Lesesaal bis zum Sitzplatz herrscht Baskenpflicht. An den Sitzplätzen kann die Maske abgenommen werden, wer den Sitzplatz verlässt muss die Maske allerdings wieder anziehen.

2. Die vorgefundene Bestuhlung im Lesesaal mit Abstand von 15 m ist beizubehalten.

3. Am Eingang zum Lesesaal steht Desinfektionsmittel für die Hände bereit, das auch verwendet werden sollte.

4. Bei der Anwesenheitsliste ist neben der Anschrift auch eine Telefonnummer zu notieren. Die Anwesenheitsliste liegt am Eingang bereit.

5. Wer sich am 28.07. unwohl fühlt, oder an sich irgendwelche Grippesymptome (auch Durchfall, Hirnerweichung, Blasphemie, Lebensangst) feststellt, wird gebeten im Interesse aller von einer Teilnahme am Treffen abzusehen.

Ich hoffe auch trotz dieser lästigen, aber leider nicht notwendigen Regeln, auf ein angenehmes Treffen mit einem interessanten Vortrag zu einem vergessenen Thema aus der jüngeren Geschichte unseres Bundes
landes.

Ergebenst

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] aus: Yuval Noah Harari, "Homo Deus" (1)

Date: 2020/07/23 21:35:47
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

  In der zweiten Hälfte des 2o. Jahrhunderts wurde das Gesetz des Dschungels gebrochen, wenn auch nicht völlig außer Kraft gesetzt.

In den meisten Weltgegenden wurde Krieg immer seltener. War menschliche Gewalt in antiken Agrargesellschaften noch für 15 Prozent aller Todesfälle verantwortlich gewesen, so sank dieser Wert im Laufe des 2o. Jahrhunderts auf fünf Prozent und liegt Anfang des 21. Jahrhunderts weltweit bei nur noch einem Prozent.

2012 starben auf der ganzen Welt rund 56 Millionen Menschen — 62o 000 von ihnen fielen menschlicher Gewalt zum Opfer (12o 000 dem Krieg und 500 000 der Kriminalität). Im Vergleich dazu begingen 800 000 Menschen Selbstmord, und rund 1,5 Millionen starben an Diabetes. Zucker ist heute gefährlicher als Schießpulver.

 

[Regionalforum-Saar] aus: Yuval Noah Harari, "Homo Deus" (2)

Date: 2020/07/24 00:18:41
From: Roland Geiger via Regionalforum-Saar <regionalforum-saar(a)genealogy.net>

Die Geschichtenerzähler

  Selbst wenn Schriften die Menschen über die wahre Natur der Wirklichkeit täuschen, können sie über Jahrtausende ihre Autorität behalten. So ist beispielsweise die biblische Geschichtsvorstellung grundfalsch, doch sie verbreitete sich überall auf der Welt, und viele Millionen Menschen glauben noch immer daran. Die Bibel vertrat eine monotheistische Geschichtstheorie, die besagt, dass die Welt von einer einzigen allmächtigen Gottheit gelenkt wird, die sich vor allem anderen um mich und mein Tun kümmert. Wenn etwas Gutes geschieht, muss das eine Belohnung für meine guten Taten sein. Und jede Katastrophe ist mit Sicherheit die Strafe für meine Sünden.

  So glaubten Juden in der Antike, wenn sie unter einer Dürre zu leiden hatten oder wenn König Nebukadnezar von Babylonien in Judäa einmarschierte und die Menschen vertrieb, dann seien das mit Sicherheit göttliche Strafen für ihre eigenen Sünden. Und wenn der persische König Kyros die Babylonier besiegte und es den vertriebenen Juden erlaubte, nach Hause zurückzukehren und Jerusalem wieder aufzubauen, so musste Gott in seiner Barmherzigkeit ihre Klagegebete erhört haben. Für die Bibel ist es undenkbar, dass die Dürre womöglich durch einen Vulkanausbruch auf den Philippinen verursacht wurde, dass Nebukadnezar einmarschierte, weil er babylonische Wirtschaftsinteressen verfolgte, und dass König Kyros seine eigenen politischen Gründe hatte, den Juden gewogen zu sein. Entsprechend zeigt die Bibel keinerlei Interesse daran, die globale Ökologie, die babylonische Ökonomie oder das politische System Persiens zu verstehen.

  Eine solche Selbstbezogenheit zeichnet alle Menschen in ihrer Kindheit aus. Kinder aller Religionen und Kulturen glauben, sie seien der Mittelpunkt der Welt, und zeigen deshalb wenig echtes Interesse an der Situation und den Gefühlen anderer Menschen. Aus diesem Grund ist eine Ehescheidung für Kinder so dramatisch, denn ein Fünfjähriger kann nicht verstehen, dass etwas Wichtiges aus Gründen geschieht, die nichts mit ihm zu tun haben. Ganz gleich, wie oft Mama und Papa ihm erklären, sie seien unabhängige Menschen mit eigenen Problemen und Wünschen und sie würden sich nicht seinetwegen scheiden lassen — das Kind kann das nicht begreifen. Es ist überzeugt, dass alles nur seinetwegen geschieht. Die meisten Menschen entwachsen dieser kindlichen Täuschung irgendwann. Monotheisten dagegen halten daran fest bis zu dem Tag, an dem sie sterben. Wie ein Kind, das glaubt, seine Eltern würden sich seinetwegen streiten, ist der Monotheist davon überzeugt, dass die Perser seinetwegen gegen die Babylonier kämpfen.

[Regionalforum-Saar] nur so

Date: 2020/07/25 23:20:05
From: Christiane Schönberger <biegchenli(a)t-online.de>

Lieber Gerhard,

danke für die GZ, eine gute Unterstützung in schwierigen Zeiten.

Ich denke schon, dass ich den Tag gut überstanden habe. Die Kondition fehlt mir natürlich noch, was ich besonders gemerkt habe, als ich angefangen habe mit der Arbeit, aber das ist dann besser geworden. Sonst konnte ich keine unangenehmen Erscheinungen feststellen.

Es ist auch gleich wieder spannend gewesen heute. Der Tag war richtig gut gewesen.

Ich wünsche Dir eine gute Nacht.

Ganz herzlich,
Christiane.