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2019/04/26 17:04:45
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Der König vom Ostertal
Datum

2019/04/01 19:40:09
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Luisenausstellung in St. Wendel - Info zur Eröffnungsveranstaltung
Betreff 2019/04/25 10:35:24
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Mord auf der Grube Heinitz 1899
2019/04/26 17:04:45
Roland Geiger
[Regionalforum-Saar] Der König vom Ostertal
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[Regionalforum-Saar] Marpingens Geschichte lokal erz ählt

Date: 2019/04/26 23:32:31
From: Roland Geiger <alsfassen(a)...

Der nachstehende Artikel stand heute morgen in der SZ (jedenfalls bis zur Linie - alles dahinter ist von mir. Plus die Anmerkungen in []). Wenn Sie allerdings den Artikel in seiner Gänze unkommentiert genießen wollen, sollten Sie sich eine SZ kaufen.

 

Marpingens Geschichte lokal erzählt [nee, erzählt wurde sie nicht. Die haben ein Faltblatt ausgeteilt, auf dem man alles selber nachlesen muß]

 

Marpingen. In der Alten Mühle in Marpingen wurde der fünfte und somit letzte Flyer der Serie „Lokale Erzählungen – 5 x 100“ vorgestellt. Von Ralf Mohr [Ralf ist der Verfasser des Artikels, er hat nicht den Flyer vorgestellt.]

 

Als fünfter Flyer der Serie „Lokale Erzählungen – 5 x 100“, nach Tholey, Namborn, Nohfelden und Oberthal, wurde in der Alten Mühle der Flyer der Gemeinde Marpingen vorgestellt.

 

Mit dieser Reihe soll die Geschichte Neuzeit, der vergangenen 500 Jahre, der Gemeinden des Landkreises St. Wendel den Menschen der Region näher gebracht werden. Der Erste Beigeordnete der Gemeinde, Rene Rohner, begrüßte die Gäste. „Die große Geschichte Europas, herunter gebrochen auf unsere Region, das sollen die Flyer vermitteln“, erklärte Landrat Udo Recktenwald in seinem Grußwort. Geschichte soll damit authentisch vor Ort näher gebracht werden. „Die Geschichte, die man aus Geschichtsbüchern kennt, erreicht nicht alle Menschen der Region, sondern ist oft mehr etwas für Spezialisten und Historiker“, erläuterte der Landrat. Es sei aber keine leichte Aufgabe, die Geschichte von 500 Jahren in einen Flyer zu packen, bemerkte er weiter. „Uns ist es dabei wichtig, die große Geschichte mit den Entwicklungen vor Ort zu verbinden“, so Recktenwald.

 

Persönlichkeiten, Bauwerke und Grenzzusammenhänge sollen anhand des regionalen Bezuges die Verbindung von Weltgeschichte und lokaler Historie veranschaulichen. Das Bewusstsein für die eigene Geschichte als ein Stück Heimatpflege festige die regionale Identität und gerade auch im Hinblick auf die beteiligten Vereine ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das wichtig für die funktionierenden Strukturen in den Gemeinden und im Landkreis sei.

 

Der Ehrenvorsitzende der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land, Kulani, und Mitinitiator der Flyer-Reihe, Werner Feldkamp, beleuchtete im Anschluss die Herangehensweise und den Werdegang der Darstellungen. Die regionale Identität stehe dabei im unmittelbaren Zusammenhang mit dem regionalen Geschichtsbewusstsein, erläuterte Feldkamp. Um die Flut an Informationen zu ordnen, wurde eine Koordinierungsgruppe bestehend aus Eva Henn vom Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land, Lukas Kowol vom Landkreis St. Wendel und Werner Feldkamp ins Leben gerufen. Als beratende Historiker traten Bernhard W. Planz [noch] und Roland Geiger [früher] und Gerd Schmitt [noch früher] in Erscheinung. Die künstlerische Gestaltung und das Layout der Flyer übernahm Christoph M. Frisch von der Bosener Mühle.

 

Der Flyer beleuchtet die regionale Geschichte, angefangen mit der Plünderung und Brandschatzung des Schaumberger Landes durch Franz von Sickingen Anfang des 16. Jahrhunderts [Franz was here?], über die Erstellung des ersten Einwohnerverzeichnisses von Berschweiler 1542. Gut dreißig Jahre später wurden Berschweiler und Urexweiler katholisch [was waren die denn vorher?] bevor im Dreißigjährigen Krieg die beiden Orte fast vollständig zerstört wurden. 1699 gelobte zwölf Marpinger Familien im sogenannten Marpinger Gelübde, der Mutter Gottes zu huldigen, wenn sie von der Pest und anderen Seuchen verschont blieben. Im 18. Jahrhundert waren der Bau des Hiwwelhauses in Alsweiler, der Bau der Zehntscheune in Berschweiler, der Fall Marpingens und Alsweilers an Frankreich und die anschließende Überführung zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, sowie der Umstand, dass im Zuge der französischen Revolution das Oberamt Schaumberg erneut zu Frankreich kam, zu den herausragenden geschichtlichen Ereignissen [paßt „waren“ hier als Verb? Ich hätte „gehörten“ genommen].

 

Ins 19. Jahrhundert fallen der Bau der Brandt’schen Bauernhäuser in Berschweiler, der Beginn des Kohleabbaus in einer Kleinzeche in Marpingen und die Errichtung des ersten Bergmannskreuzes, sowie die ersten Marienerscheinungen im Härtelwald 1876. Nach den beiden Weltkriegen brachte die Gebietsreform von 1974 das Erscheinungsbild zu Tage, in dem sich die Gemeinde heute präsentiert.

 

Entgegen der Vorgehensweise bei der Präsentation der bisher erschienenen Flyer der Serie, stellte Thomas Strömer nicht den Inhalt des Flyers vor, sondern referierte über 100 Jahre Versailler Vertrag und die Entstehung des Saarlandes. Der zwar interessante Vortrag traf nicht überall den Geschmack des Publikums, das sich wohl mehr Informationen über die lokale Geschichte analog zum Flyer erhofft hatte. „Thema verfehlt“, bemerkte einer der Besucher im Weggehen und sprach das aus, was unausgesprochen im Raum stand [äh, wenn er es aussprach, wieso stand es dann unausgesprochen im Raum?]. Werner Feldkamp erklärte abschließend, dass die Entstehung des Saarlandes große Auswirkungen auf die Gemeinde Marpingen gehabt habe [ach darüber hat er gesprochen; ich hörte ihn wohl, allein der Sinn seiner Worte blieb mir fremd.].

 

Mitgewirkt an der Verwirklichung des Flyers haben der Heimat- und Verkehrsverein Berschweiler, das Geschichtsforum Alsweiler, der Heimat- und Verkehrsverein Urexweiler und die Stiftung Marpinger Kulturbesitz der Gemeinde Marpingen.

 

Der nächste Flyer der Serie wird am 7. Mai in der Gemeinde Freisen vorgestellt.

 

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Ich habe bisher an drei Veranstaltungen dieser Art teilgenommen. In der ersten in Tholey gab es zwei Referenten, von denen einer relativ kurz das 16te Jahrhundert und der zweite in relativ epischer Breite den Rest vorstellte.

 

Bei meiner zweiten in Oberthal stand vorne ein Künstlerpaar, von denen der eine in ziemlich chaotischer Manier ziemlichen Unsinn von sich gab (Beispielszitat: „Eckstein war ein Kommunist“), während der andere in Owadahla Platt Anekdoten einstreute. Das kam bei dem vollbesetzten Haus insgesamt gut an, jedenfalls protestierte niemand dagegen. Nun gut, ich habe nicht erwartet, daß jemand aufsteht und den Mist als Mist anprangert, aber auch danach kam nirgends nichts dazu. Das ham wir heute allerdings so. Wir ärgern uns über verzapften Blödsinn, aber klatschen dazu und lassen uns unseren Unmut nicht anmerken. Wäre auch schlecht, denn dann könnte es uns schnell ergehen wie manchem, der’s Maul aufmacht und dafür Prügel kassiert. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich schreibe. Und so gebührt uns wie manchem Volk die Regierung, die es erduldet, nun ja, eben.

 

Bei der dritten Veranstaltung, das war in Marpingen, habe ich vorher erfahren, daß abgesprochen war, daß der Referent nach der Präsentation des Flyers über ein Thema seiner Wahl sprechen soll, mit wenig oder gar keinem Bezug zum Flyer. In Tholey wie in Oberthal hat man sich daran gehalten, denn all die Details, die da erzählt wurden, standen - gottseidank - auf dem Flyer nicht mitdrauf, sonst hätten bei dem die zahlreichen Seiten nie im Leben ausgereicht. Das Gespräch in Oberthal hatte überhaupt keinen Bezug zum Flyer. Da erzählte der Mundartmann zum Bleistift, daß er und seine Freunde früher in den Körben der Steinbruchseilbahn mitgefahren seien und kurz vor der Talstation abgesprungen sein, weil man ihnen sonst den Hintern versohlt hätte. Davon habe ich im Flyer nix gelesen. Auch diese historisch nicht ganz nachvollziehbare über Ecksteins politischen Standpunkt ist da nicht zu finden. Anderseits steht im Flyer was über Martin Luther und die Entdeckung Amerikas und des Buchdrucks (stand jedenfalls in Tholey drin und im projektierten Flyer für St. Wendel) und darüber wurde an dem Abend kein Wort verloren.

 

Wenn also jetzt Tom Störmer über den Versailler Vertrag sprach, dann war das nicht am Thema vorbei. Denn erstens sollte dieser Vertrag unbedingt im Flyer erscheinen, und zweitens war das so abgesprochen.

 

Viel mehr habe ich mich gewundert, daß Herr Feldkamp in seiner ersten Ansprache (von zweien) zwei Bücher über den grünen Klee lobte, den Bildband von Didas und das Buch übers St. Wendeler Land von Peter, aber das Aushängeschild des Lankreises, das Kreisheimatbuch, völlig unter den Tisch fallen ließ. Mein Fazit: Thema verfehlt.