Monatsdigest

[Regionalforum-Saar] doch noch ein Semiar auf Schlo ß Dhaun bei Kirn im November

Date: 2017/03/03 15:15:43
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Hallo,

 

nach dem Motto "Totgesagte leben länger" (oder so) wird es auch in diesem Jahr das Seminar "Vertiefende Familienforschung" geben. Auf der Website von Schloß Dhaun ist es schon eingestellt, und Anmeldungen können schon gemacht werden.

Das Programm steht noch nicht vollständig, aber einige Vorträge sind schon "klar". Herr Loyal wird über Johannes Calvin und den von ihm begründeten Calviniusmus sprechen, während Herrn Priewer über den Ausbruch des Vulkans Tambora im Jahre 1815 referiert, der das "Jahr ohne Sommer" verursachte und erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen hatte. Mein Vortrag wird über einen Besucher aus dem Morgenland in meiner Heimatstadt St. Wendel Mitte des 18ten Jahrhunderts gehen. Und Rolf Born wird seinen Vortrag nachholen, der 2016 krankheitsbedingt ausgefallen ist: Löhne und Preise 1600-1900; unsere Vorfahren und ihr Geld.

Vier von neun Vorträgen. Der Termin ist wieder das zweite Wochenende im November, genauer: 11ter und 12ter November 2017 - wie immer auf Schloß Dhaun.

http://www.schlossdhaun.de/cms/front_content.php?idcat=87&idart=157

Übrigens - wir haben Platz genug - ist nicht schlimm, wenn Sie anderen davon erzählen.

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Buchvorstellung der Ostertalchronik, Band 4

Date: 2017/03/06 08:12:17
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

vorgestern in der SZ:

Chronik enthüllt dunkle Seite des Ostertals

Der vierte Band der Ostertal-Chronik beschäftigt sich mit der Weimarer Republik und der Nazi-Zeit.

Niederkirchen (red) „Ein solches Buch, das die Weimarer Republik und die Zeit des Dritten Reiches so akribisch aufarbeitet, können nur die wenigsten Gemeinden aufweisen“, sagte der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, Hans Kirsch. Damit meint er den vierten Band der „Chronik des mittleren Ostertals“, an dem er als Autor beteiligt ist. Dieses stellt der Verein am Freitag, 17. März, 18 Uhr, im Kulturzentrum Niederkirchen vor.

Die Chronik beginnt zu einer Zeit als die Ostertalgemeinden Bubach, Hoof, Marth, Niederkirchen, Osterbrücken, Saal und Selchenbach gemeinsam die Bürgermeisterei Niederkirchen bildeten. Diese gehörte damals noch zum pfälzischen Kreis Kusel, kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg zum Saarland – ohne Selchenbach allerdings.

Die französischen Bemühungen, die Ostertalgemeinden dem Saargebiet anzuschließen, begannen jedoch schon nach dem Ersten Weltkrieg. Doch die Gemeinderäte stimmten 1920 dagegen. Das mittlere Ostertal galt alsbald als Hochburg der Kommunisten, die ab 1924 bei Wahlen stets die meisten Stimmen bekamen, während die SPD marginalisiert wurde. Im Dezember 1931 gründeten auch die Nationalsozialisten in Niederkirchen eine Ortsgruppe. Das Buch beschreibt detailliert die Gründung der NSDAP-Ortsgruppe und die Entwicklung ihrer Mitgliederschaft bis zum Jahr 1945.

In Deutschland versuchte das Nazi-Regime, mit dem „Heimtücke“-Gesetz möglichst jede Kritik am herrschenden System zu unterbinden. Doch das gelang nicht immer, wie auch Beispiele aus dem Ostertal belegen. Etliche Männer mussten allerdings für unbotmäßiges Verhalten büßen. So beispielweise Willibald Gerharth aus Saal. Er wurde, weil er in der Öffentlichkeit die „Internationale“ gesungen hatte, zuerst mit Gefängnis bestraft und dann ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert.

Mitautor Klaus Zimmer schildert in dem Buch unter anderem den Aufbau der Elektrizitätsversorgung im Ostertal, den Bau neuer Siedlungen oder der Ostertalbahn. Der Luftkrieg und seine Schäden werden geschildert, auch die Notlandung eines amerikanischen Bombers auf dem Buberg, schließlich folgt die Besetzung der Westpfalz, des Saarlandes und des Ostertals. Schulgeschichte und Kirchengeschichte runden das Bild des mittleren Ostertals in einem ereignisreichen Zeitabschnitt von etwa drei Jahrzehnten ab.

Band 4 der Chronik umfasst insgesamt mehr als 1300 Seiten und besteht aus zwei Teilbänden, die nur zusammen verkauft werden. Der Preis beträgt 42,50 Euro. Bestell-Annahme: Ewald Wailersbacher, Tel. (0 68 56) 6 60, E-Mail: familie.wailersbacher(a)t-online.de

[Regionalforum-Saar] Rom - Vom Mittelalter zur Renaissance 1378-1484

Date: 2017/03/07 20:45:49
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Esch, Arnold: Rom. Vom Mittelalter zur Renaissance 1378-1484. München:
C.H. Beck Verlag 2016. ISBN 978-3-406-69884-2; Hardcover, gebunden mit
Schutzumschlag; 410 S.; EUR 29,95.

Rezensiert für H-Soz-Kult von:
Ansgar Frenken, Ulm
E-Mail: <ansgarfrenken(a)aol.com>

Eine unausgesprochene Liebeserklärung eines Wahlrömers an seine zweite
Heimat - so darf man das vorliegende Buch wohl sehen. Gewidmet ist es
ausdrücklich den römischen Freunden des Autors (S. 5), der von 1998 bis
2001 das Deutsche Historische Institut in der italienischen Hauptstadt
als Direktor geleitet hat. In insgesamt vierzehn Abschnitten erzählt
Esch darin die Geschichte Roms an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit.
Dabei zeichnet er ein vielschichtiges und farbenfrohes Doppelporträt der
Stadt der Römer und der ihrer Päpste.

Es fällt schwer, sich jemanden vorzustellen, der für diese Aufgabe
ähnlich prädestiniert gewesen wäre wie dieser hochgelehrte Mediävist,
der es darüber hinaus versteht, den Leser durch seinen
präzis-anschaulichen, nichtsdestoweniger erfrischend lebendigen Stil mit
in eine Zeit des Aufbruchs und der großen Veränderungen in der ewigen
Stadt zu nehmen. Jahrzehnte des intensiven Quellenstudiums auch
entlegener Bestände, deren Früchte bereits in zahlreichen kleineren und
größeren Studien ihren Niederschlag gefunden haben[1], bilden das solide
Fundament eines grandiosen Gesamtbildes einer Epoche des Umbruchs und
des beginnenden Neuanfangs in der langen und oftmals so glanzvollen
Geschichte Roms.

Esch nimmt in Abschnitt I zunächst auch den weniger mit der
spätmittelalterlichen römischen Stadtgeschichte vertrauten Leser mit auf
eine tour d'horizont, auf der er grundlegende Einsichten in die
politische und gesellschaftliche Struktur der Stadt vermittelt,
gleichzeitig aber auch das Thema der Wahrnehmung Roms im Auge behält.
Anschließend (Abschnitt III und IV) lässt er seine chronologisch
aufgebaute Darstellung an einem Tiefpunkt der städtischen Geschichte
einsetzen, nachdem zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Päpste Rom
verlassen hatten. Bald ein dreiviertel Jahrhundert residierten sie im
fernen Avignon. Zu gefährlich erschien ihnen das Leben in der Stadt am
Tiber, denn allzu sehr waren sie dort dem Einfluss des römischen Adels
und der städtischen Bevölkerung ausgesetzt gewesen. Mit dem Papst hatte
auch die Kurie der Stadt den Rücken gekehrt. Um die Hälfte soll die
Bevölkerung Roms abgenommen haben; jedenfalls war sie massiv
geschrumpft. Innerhalb der antiken, aus der Kaiserzeit stammenden Mauern
befanden sich jetzt überall Brachen, teilweise auch landwirtschaftlich
genutzte Flächen. Vielerorts lag das antike Erbe der Stadt in Trümmern
und geriet im wahrsten Sinne des Wortes zum Steinbruch. Der äußeren
Anarchie, geprägt durch die Kämpfe der adligen Geschlechter um Macht und
Einfluss sowie den politischen Selbstbehauptungswillen der römischen
Bevölkerung, folgte der wirtschaftliche Niedergang. Nicht nur die Pilger
blieben aus. Für eine Stadt, deren gewerbliche Produktion gering war und
deren Exporte nahezu gegen null tendierten, musste das Versiegen dieser
wichtigen Geldquelle auch ökonomisch dramatische Folgen gehabt haben.
Bei Esch lässt sich dies nun nachlesen.

Zwar kehrte das Papsttum 1377 zurück, doch schon ein Jahr später brach
mit der Doppelwahl von Rom und Anagni das große abendländische Schisma
aus. Nur mit Mühe gelang es den Päpsten der römischen Obödienz, sich
fortan in der Stadt zu halten. Erst die Zerschlagung der freien
römischen Kommune durch Bonifaz IX., einen gebürtigen Neapolitaner, der
mit seinem Clan die Kirchenspitze (innerhalb seiner Obödienz)
dominierte, stellte eine wichtige Wegmarke für den späteren Aufstieg der
Stadt unter den nachfolgenden Päpsten dar. Ein von demselben Papst
ausgerufenes Heiliges Jahr brachte endlich wieder viele Pilger nach Rom.
Zumindest wirtschaftlich begannen die Römer zu registrieren, was sie an
den Päpsten hatten.

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Wiederaufbau der Stadt begann
mit der Ankunft Martins V., dem auf dem Unionskonzil in Konstanz
gewählten Papst, und der Rückkehr der Kurie im Herbst 1420. Überfällige
Sicherungsmaßnahmen an Kirchen und Klöstern wurden nun vorgenommen,
Straßen und Brücken instand gesetzt, um den weiteren Zerfall der
Bausubstanz zu stoppen. Auch politisch ergriff der Papst energisch die
Zügel. So konnte er die latente Bedrohung der Stadt und des Papsttums,
die aus dem Umland stets gedroht hatte, beenden. Dass er dabei den
Nepotismus förderte, hatte mit seiner anfangs schwierigen Position in
der Stadt zu tun, machte indes Schule. Nach seinem Tod geriet die
Entwicklung jedoch ins Stoppen; sein Nachfolger Eugen IV. verbrachte
fast ein Jahrzehnt außerhalb Roms. Erst mit dessen Rückkehr 1443 begann
der eigentliche Wiederaufstieg der Stadt und des Papsttums.
Innerkirchlich gelang es ihm, das über dem Papsttum hängende
Damoklesschwert des Konziliarismus zu vernichten. Es ist diese
Doppelentwicklung, die Rom zu einem Zentrum der damaligen (okzidentalen)
Welt machen sollte und das Papsttum auf einen Höhepunkt von Macht und
Ansehen hob.

Es ist an dieser Stelle kaum möglich, alle Aspekte anzusprechen, die
sich in Eschs Darstellung finden. Das Buch bietet weit mehr. Neben der
chronologischen Erzählung vernachlässigt der Autor keineswegs den Blick
auf strukturelle Gegebenheiten. Vielmehr schaut er sich die städtische
Gesellschaft genau an, untersucht die soziale Gliederung und beschreibt
schließlich den Alltag, der sich außer durch serielle Quellen auch durch
überlieferte Familiennachrichten, chronikalische oder tagebuchartige
Aufzeichnungen (Memoriale) einfacher Leute erschließen lässt. Vor den
Augen des Lesers entsteht das Bild einer aus Einheimischen und Fremden
zusammengesetzten Einwohnerschaft. Esch zeichnet so ein genaues Bild
einer langsam wieder wachsenden Stadt, zeigt, wie Schritt für Schritt
die bebaute Fläche ausgeweitet wurde, die Bauten wieder prachtvoller
wurden.

Geld floss zunehmend an den Tiber. Von den Heiligen Jahren berichtet
Esch, ebenso wie er die Rolle der Florentiner Kaufleute und Bankiers
beleuchtet. Zweifellos gehören diese Abschnitte zu den Kernstücken eines
glänzend recherchierten und geschriebenen Buches. Insbesondere gelingt
es dem Autor, Wirtschaftsquellen, die lange un- bzw. wenig erforscht
geblieben sind, zum Sprechen zu bringen: Zollrechnungen beispielsweise
oder auch die Notariatsimbreviaturen (vgl. S. 45-48 und öfter). Er
versteht es, diesem eher spröden Material eine ungeheure Menge an
interessanten Informationen abzugewinnen. Dazu kommen grundlegende
methodische Überlegungen, die sich immer wieder durch seine Arbeit
ziehen, etwa seine Erwägungen zu Überlieferungszufall und
Überlieferungsverlusten. Leicht könnte es einem entgehen, so wenig
aufdringlich wird dies von Esch präsentiert.

Mit dem Pontifikat Nikolaus' V. sieht Esch den entscheidenden Schritt in
Richtung Renaissance gemacht (Abschnitt VIII-X). Steht zu dessen Anfang
ein letztes Aufbegehren der Kommune, so beginnt nun eine Epoche, in der
das Papsttum der Stadt immer stärker seinen Stempel aufdrücken wird. Das
Ende des Konziliarismus verweist die Kardinäle in eine Stellung, die sie
nach einer neuen Bühne für den schwindenden Einfluss auf die Lenkung der
Kirche suchen lässt. Es wird gebaut. Der Umgang mit den Humanisten, die
neue Wahrnehmung des antiken Roms, die ersten Antikensammlungen - all
das und noch vieles mehr lässt Esch Revue passieren. Die Wirtschaft
stellt sich immer stärker auf die Bedürfnisse der Kardinäle, aber auch
des päpstlichen Hofs ein, das Bedürfnis nach Kunst und Repräsentation
wächst.

Eschs Publikation endet im Jahr 1484, dem Todesjahr Sixtus' IV., der
schon ein richtiger Renaissancepapst war. Wurde ein gutes halbes
Jahrhundert zuvor nur hier mal repariert, dort etwas instand gesetzt, so
hatte jetzt längst die großflächige Umgestaltung Roms eingesetzt.
Planmäßig wurde die Stadt verändert, Straßentrassen wurden geschlagen
und ganze Viertel neu angelegt. Die Stadt änderte ihr Aussehen quasi
beim bloßen Zusehen (Abschnitt XIII). Das Erscheinungsbild wurde nun an
die längst gewonnene weltpolitische Bedeutung des Renaissancepapsttums
angepasst. Sein sichtbarstes Zeichen fand es im Neubau von St. Peter, zu
dessen Planung und Ausgestaltung die namhaftesten Architekten und
Künstler der Zeit herangezogen werden. Rom und das Papsttum stehen nicht
mehr an der Schwelle einer neuen Zeit, sondern haben die Schwelle zu
einer neuen Epoche überschritten.

Für die vorliegende Arbeit hat Arnold Esch ein weit größeres Publikum im
Blick gehabt als nur die engere 'scientific community' der Fachkollegen
und Spezialisten. Außer an der Sprache lässt sich dies auch an der
deutlichen Zurückhaltung des Autors ablesen, das von ihm verarbeitete
Quellenmaterial in seiner ganzen Breite zu präsentieren und minutiös zu
analysieren. Diese Entscheidung steht indes keineswegs im Widerspruch
dazu, dass Esch ein profundes Werk verfasst hat, das allen
wissenschaftlichen Ansprüchen standhält. So gelingt ihm sogar das
Kunststück, methodische Fragen und Probleme nicht nur für den Laien
verständlich, sondern auch wissenschaftlich fundiert zu diskutieren -
etwa nach dem Erkenntniswert einzelner Quellengattungen.

Eschs Anmerkungen sind in Form von Endnoten (S. 343-375) mit
notwendigen, manchmal aber recht summarisch zusammengefassten Belegen
gestaltet. Ihnen folgt ein kaum Wünsche offen lassendes
Literaturverzeichnis (S. 376-394), das Eschs souveräne Kenntnis des
Forschungsstands und der -diskussionen widerspiegelt. Ein Bildnachweis
(S. 395f.) und ein Personenregister (S. 397-410) beschließen den Band.

Wenn dem Rezensenten daher am Ende ein paar kritische Anmerkungen
erlaubt seien, so zielen diese mehr in Richtung des Verlags als auf den
Autor. Einige Abbildungen sind reichlich klein geraten (z.B. Abb. 4 auf
S. 29), andere zu wenig kontrastreich (z.B. Abb. 18 auf S. 120, Abb. 21
auf S. 146, Abb. 36 auf S. 228), als dass noch viel zu erkennen wäre.
Eine Entscheidung für farbige Abbildungen hätte Anschaulichkeit und
Gebrauchswert erheblich gesteigert, auch wenn sich dies möglicherweise
ungünstig auf die verlagsinterne Preiskalkulation ausgewirkt hätte.
Überdies würde es sich bei einer Publikation, die eine Stadt in den
Mittelpunkt stellt, geradezu anbieten, dieser zusätzlich ein Orts-,
Gebäude- und Straßenverzeichnis zu spendieren. Vielleicht findet dieser
Wunsch des Rezensenten Gehör bei einer Folgeauflage. Zu wünschen wäre
sie diesem Buch ebenso, wie dass es zahlreiche Leser findet.

Anmerkung:
[1] Arnold Esch, Dalla fine del libero comune al Quattrocento. Conflitti
ed equilibri tra Papato e il Comune romano, in: Maria Chiabò (Hrsg.),
Congiure e conflitti. L'affermazione della signoria pontificia, Rom
2014, S. 11-20; ders., Economia, cultura materiale ed arte nella Roma
del Rinascimento: studi sui registri doganali romani, 1445-1485, Rom
2007; ders., Deutsche im Rom der Renaissance: Indizien für Verweildauer,
Fluktuation, Kontakte zur alten Heimat, in: Brigitte Flug u.a. (Hrsg.),
Kurie und Region. Festschrift für Brigide Schwarz zum 65. Geburtstag,
Stuttgart 2005, S. 263-276.

Diese Rezension wurde redaktionell betreut von:
Lioba Geis <lioba.geis(a)uni-koeln.de>

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2017-1-169>

[Regionalforum-Saar] Tagber: Bedrohte Landesgeschichte an der Schule? Stand und Perspektiven

Date: 2017/03/07 20:47:41
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

From:    Marvin Groth <Marvin.Groth(a)gmx.de>
Date:    08.03.2017
Subject: Tagber: Bedrohte Landesgeschichte an der Schule? Stand und
         Perspektiven
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Oliver Auge / Martin Göllnitz, Abteilung für Regionalgeschichte
Schleswig-Holsteins, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
01.12.2016-02.12.2016, Kiel

Bericht von:
Anna Brauer / Marvin Groth / Markus Wilke, Historisches Seminar,
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
E-Mail: <Marvin.Groth(a)gmx.de>; <AnnaBrauer1(a)web.de>;
<Mark-usWilke(a)web.de>

Die Projektarbeit von Studierenden ermöglicht aus geschichtsdidaktischer
Sicht im Rahmen der Organisation und Umsetzung einer Fachtagung den
Erwerb praxisnaher und öffentlichkeitswirksamer Kompetenzen. Zugleich
lässt sich beobachten, dass neue schulische Fachanforderungen, speziell
in Schleswig-Holstein, für das Fach Geschichte grundsätzlich viele
Spielräume eröffnen, um den Schulunterricht näher an die Landes- und
Regionalgeschichte heranzuführen und mit derselben auch auszugestalten;
zwei Aspekte, welche OLIVER AUGE und MARTIN GÖLLNITZ (beide Kiel) in der
Eröffnung der Tagung "Bedrohte Landesgeschichte an der Schule?"
herausstellten. Beide organisierten unter Mithilfe der Studierenden Anna
Brauer, Marvin Groth, Arne Leckband und Markus Wilke eine von PerLe (=
Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen) geförderte
Fachwissenschaftliche Tagung, auf welcher Stand und Perspektiven der
Landesgeschichte im Schulunterricht diskutiert wurden.

Neben den zwei eingangs zitierten Aspekten verwiesen Oliver Auge und
Martin Göllnitz zugleich darauf, dass ein derart praxisnaher
Schulunterricht bisher jedoch kaum stattfinde. Als Gründe hierfür
vermuten die beiden Referenten den allgemeinen Zeitdruck im Unterricht
einerseits - fehlendes Interesse und Hintergrundwissen der Lehrerinnen
und Lehrer (bezogen auf diese Thematik) andererseits. Ebenso trage sehr
wahrscheinlich ein Studium, welches die Landes- und Regionalgeschichte
erfolgreich umgehe, zu der oben genannten Beobachtung bei. Auch das
Fehlen von (vor/auf)bereiteten landes- und regionalgeschichtlichen
Unterlagen und Basismaterialien für die Unterrichtsgestaltung stünde der
Umsetzung von Potentialen in der Praxis entgegen. Ein persönlicher
Zugang zur Vergangenheit in situ, welcher zur Etablierung eines
wünschenswerten Geschichtsbewusstseins mit den damit verbundenen
politisch-demokratischen Indikationen beitrage, werde den Lernenden
hierdurch vorenthalten. 

"Wo steht der Schüler?" Unter dieser Fragestellung stellte CHRISTOPH
KÜHBERGER (Salzburg) anhand von Schülerbeispielen eindrucksvoll dar, wie
unterschiedlich geschichtliche Ereignisse gedeutet werden können. So
verwendete er mit den Schülerinnen und Schülern (fortan abgekürzt als
Schüler/innen) bislang unbekannte landesgeschichtliche Quellen, die
diese auswerten sollten. Indem er keine interpretatorische Lösung
vorgab, vermittelte er den Lernenden durch Selbstreflexion die
Erkenntnis, dass es nicht nur eine richtige Antwort auf eine historische
Frage geben darf und geben kann. Kühberger vertrat in diesem
Zusammenhang die Auffassung, dass die im geschichtsdidaktischen Diskurs
geforderte narratorische Kompetenz der Schüler/innen für die
Landesgeschichte von Vorteil ist, da diese es ihnen unter anderem
ermöglicht, sich in ihrem Lebensumfeld historisch zu orientieren. Nach
einem Vergleich deutscher und italienischer Schulgeschichtsbücher
gelangte er weiterhin zu dem Schluss, dass diese Darstellungen durch die
Suggestion objektiver Distanz den Konstruktionscharakter von Geschichte
nur unzureichend herausstellen.

Im zweiten Vortrag vertrat THOMAS HILL (Schleswig) die Auffassung, dass
eine europäische Einigung nur gelingen werde, wenn sich die Bürgerinnen
und Bürger mit der Europäischen Union identifizieren. Vor allem die
Vermittlung eines europäischen Geschichtsbildes im Schulunterricht könne
zur Festigung einer europäischen Identität beitragen. Obwohl die
europäische Einigungsbewegung nach 1945 in den deutschen Lehrplänen
berücksichtigt wird, erschwert das Vorherrschen nationaler
Geschichtsbilder in der Praxis die Herausbildung einer europäischen
Identität. Abhilfe soll ein Vorschlag des Geschichtsdidaktikers Jörn
Rüsen schaffen. Das Geschichtsbewusstsein eines jeden Europäers sollte
demnach aus den Traditionen und Kulturen Europas erwachsen, wobei
gemeinsame europäische Werte, wie zum Beispiel Bürger- und
Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und Gleichheit betont werden. Gerade
am Beispiel regional- und landeshistorischer Themen lässt so sich etwa
nach Meinung Hills im Schulunterricht anschaulich und lebensnah
aufzeigen, wie die Umsetzung europaweiter Entwicklungen, etwa die
Verwirklichung von Menschenrechten, vor Ort vollzogen wurde.

Vergleichend untersuchte dagegen STEPHAN LAUX (Trier) das Ausmaß an
Präsenz und Relevanz der Landesgeschichte in den Lehrplänen der
deutschen Bundesländer. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz werden
landesgeschichtliche Themen beispielsweise nur in einem geringeren
Umfang und außerdem nur in der Unter- sowie in Klassenstufe 11
behandelt. Insgesamt bestehen große Unterschiede zwischen den
Bundesländern. Eine wichtige Gemeinsamkeit stellt der Umstand dar, dass
Landesgeschichte in allen Ländern vorwiegend als Mittel zum Zweck bzw.
zur Kompetenzvermittlung angesehen wird. Die Geschichte des eigenen
Bundeslandes wird kaum behandelt. Laux forderte daher eine verstärkte
Reflexion der Lehrpläne in Hinblick auf ihren Umgang mit
landesgeschichtlichen Inhalten, mehr fachdidaktische Lehrmaterialen und
Formate, eine unterrichtsbezogene landesgeschichtliche Lehre sowie einen
besseren Zugang der Lehrkräfte zu den Erstellern von Lehrplänen zwecks
besserer Kommunikation.

Am Beispiel des Unternehmens Boehringer Ingelheim erläuterte MICHAEL
KISSENER (Mainz) den Mehrwert regionaler wirtschaftshistorischer
Forschung für den schulischen Geschichtsunterricht. Seinen Schwerpunkt
legte er hierbei auf die Zeit des Nationalsozialismus. Da Boehringer
Ingelheim als einer der größten Arbeitgeber der Region das Lebensumfeld
vieler Schüler/innen direkt betreffe, eröffne ein solches Vorgehen
Sichtweisen darauf, wie beispielsweise national-konservative Unternehmer
und nationalsozialistische Funktionäre miteinander interagierten. Die in
hoher Anzahl verfügbaren Quellen, welche einen anschaulichen und
detaillierten Einblick in die damaligen Lebens- und
Wirtschaftsverhältnisse ermöglichen, fördern effektiv eine
Sensibilisierung der Schüler/innen im Umgang mit historischen
Interpretationen vor dem Hintergrund der Selbstreflexion, wie Kißener
zeigte. Darüber hinaus lässt sich auf diese Weise die Fähigkeit
vermitteln, historische Ereignisse kritisch zu hinterfragen.

Anhand der Düppeler Mühle, welche 1864 im Deutsch-Dänischen-Krieg
zerstört wurde, zeigte KATJA GORBAHN (Aarhus) exemplarisch auf, wie
historische Ereignisse funktionalisiert werden können. Obwohl das
dänische Königreich den Krieg verlor, bilden die Düppeler Mühle und das
Jahr 1864 auch heute noch nationale Symbole Dänemarks. Aus dem
historischen Ereignis erwuchs ein Mythos, der das dänische
Nationalbewusstsein förderte. Die dänische Rezeption der Niederlage
lässt sich anhand heroischer Schlachtenbildnisse visualisieren, die ein
national-patriotisches Narrativ vermitteln. Gerade mit Blick auf
aktuelle Entwicklungen in Dänemark gebe es noch großen Nachholbedarf
hinsichtlich der Relativierung derartiger Narrative, wobei Gorbahn die
Bedeutung einer intensiveren Berücksichtigung, Analyse und
Interpretation regionaler Quellen für den dänischen Geschichtsunterricht
unterstrich.

In einer Podiumsdiskussion am Abend des 1. Dezember diskutierten -
moderiert von SEBASTIAN BARSCH - ROLF FISCHER (Kiel), GERHARD FOUQUET
(Kiel), RAINER HERING (Schleswig), KARL HEINRICH POHL (Kiel) und SILKE
URBANSKI (Hamburg) den Beitrag der Landes- und Regionalgeschichte zum
Schulunterricht der Gegenwart und Zukunft. Es herrschte ein allgemeiner
Konsens vor, welcher der oben genannten Disziplin das Potenzial zur
Bereicherung des Unterrichtes zuerkannte. Unabhängig hiervon wurden
jedoch auch die Herausforderungen betont, denen sich die Landes- und
Regionalgeschichte im Unterrichtsalltag stellen müsse. So sei
beispielsweise eine allgemeine Uneinigkeit über die anzuwendenden
lokalen, beziehungsweise regionalen und historischen, Raumkonzepte und
Fragestellungen zu beklagen. Diese begünstige eine bereits sehr
ausgeprägte Uneinheitlichkeit in den Lehrplänen auf der Ebene der
Bundesländer, die ihrerseits wiederum eine praktische Umsetzung im
Unterricht häufig auf den Einsatz einiger engagierter Lehrkräfte
begrenze. Insgesamt spiegelten die während der Podiumsdiskussion
formulierten Standpunkte jene Schlussfolgerungen, die von den Referenten
der Fachtagung gezogen wurden, wider. An die Befragung der Diskutanten
schloss sich eine lebhaft geführte Debatte über die Zukunft der
Landesgeschichte an der Schule an. Das Publikum brachte in diesem
Zusammenhang konstruktive- wie auch kontroverse Ideen zur Sprache, die
zu Verbesserungen des aktuellen, von Zeitdruck und diffizilen
finanziellen Vorgaben geprägten Lehr- und Lernalltages führen sollten.

Wie ein attraktiver Unterricht auch ohne die Einbettung regionaler oder
landeshistorischer Themen aussehen könnte, illustrierte KARSTEN DÖLGER
(Plön) am Morgen des 2. Dezember anhand seiner eigenen Biographie als
Lehrer. Anstatt einer zu starken Berücksichtigung der Landes- oder
Regionalgeschichte forderte er eine stärkere Priorisierung der
Lehramtsausbildung in Bezug auf didaktische und methodische Kompetenzen.
Beispiele aus der Region sollten demgegenüber nur dann im
Schulunterricht Verwendung finden, wenn sie einen anschaulichen und
lebensnahen Eindruck vermitteln.

ROLF SCHULTE (Kiel) befasste sich im zweiten Vortrag des zweiten Tages
mit didaktischen Prinzipien, die vornehmlich auf die Zielgruppe des
Schulunterrichts, also die Schülerinnen und Schüler, ausgerichtet seien:
die Subjekt- und die Kompetenzorientierung. Anhand von Umfragen
verdeutlichte er daran anschließend, dass die Mehrheit der Schüler/innen
sich kaum für landesgeschichtliche Themenfelder interessiere und
dementsprechend wenig fundiertes Wissen mitbringe. Ihr geschichtliches
Selbstverständnis liege deutlich häufiger in einer regionalen Ausprägung
vor. Durch empirische Untersuchungen versuchte Schulte somit jene
Herausforderungen aufzudecken, die sich den Lehrkräften infolge eines
mangelnden lokalen Geschichtsinteresses der Schüler/innen darbieten.

Im Zentrum des Vortrages von DETLEV KRAACK (Plön) stand der persönliche
Bezug der schulpflichtigen Jugendlichen zur Lokal-, Regional- und
Landesgeschichte. Kraack zeigte anhand von Beispielen aus dem
Geschichtsunterricht auf, wie über einen persönlichen Zugang,
historisches Hintergrundwissen und Zusammenhänge vermittelt werden
können. Der Zugang, "das vermeintlich Große aus dem Kleinen heraus zu
erklären und umgekehrt", lässt sich dem Referenten zufolge dafür nutzen,
durch persönliche Bezüge die Schüler/innen näher an die Regional- und
Landesgeschichte heran zu bringen. Sofern es möglich ist, sollte der
Unterricht direkt an historischen Orten in der Region stattfinden, da
dies die Aufmerksamkeit und das Interesse der Schüler/innen meist
zusätzlich schärft. Die Lösung von starren Lehrplänen sowie die Arbeit
an Projekten und einzelnen Themen sind für Kraack in dieser Hinsicht von
zentraler Bedeutung.

Den Abschluss der Tagung markierte eine Livepräsentation der
Online-Plattform "Hamburger Geschichtsbuch" durch die verantwortliche
Mitarbeiterin SILKE URBANSKI (Hamburg). Anhand einer Vielzahl von
Texten, Bildern und interaktiven Features können die Besucher der
Website die Geschichte Hamburgs erkunden und bei Bedarf Quellen- und
Unterrichtsmaterial für den Geschichtsunterricht downloaden. Vor allem
die Unterstützung von Geschichtslehrer/innen hat sich das Portal zur
Aufgabe gemacht, denen zahlreiche Angebote in Form von Arbeitsblättern
und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Diese sollen
für die Lehrkräfte eine ideale Handreichung darstellen, um künftig im
Unterricht überregionale geschichtliche Zusammenhänge durch regionale
Themen zu erarbeiten. 

Durch die vielfältige Beschäftigung mit der Regional- und
Landesgeschichte in Bezug auf den Schulunterricht und den dabei
auftretenden Schwierigkeiten wurde eine anregende Tagung realisiert. Die
internationale Präsentation aktueller Forschungsarbeiten gab zudem
Anlass zu spannenden Dialogen. Es wurde deutlich, dass die auf der
Tagung aufgeworfenen Fragen nach dem Stand und den Perspektiven von
Regional- und Landesgeschichte im Schulunterricht hilfreich sein können,
wenn man sich überhaupt mit dem Geschichtsunterricht und den
historischen Kenntnissen von Schülerinnen und Schülern tiefer
beschäftigen möchte.

Konferenzübersicht:

Oliver Auge /  Martin Göllnitz (beide Kiel): Begrüßung und Einführung in
das Tagungsthema

Christoph Kühberger (Salzburg): Historische Narrationen wagen - Mit
Schüler/innen Vergangenheit re-konstruieren

Thomas Hill (Schleswig): Förderung eines europäischen
Geschichtsbewusstseins - eine Perspektive für die Landes- bzw.
Regionalgeschichte in der Schule?

Stephan Laux (Trier): Clio und Curriculum. Lehrpläne in den
Sekundarstufen I und II im Vergleich und Perspektiven der
Landesgeschichte

Michael Kißener (Mainz): Boehringer Ingelheim im Nationalsozialismus.
Vom Nutzen regionaler wirtschaftshistorischer Forschung für den
schulischen Geschichtsunterricht

Katja Gorbahn (Aarhus): Zwischen Region, Nation und Europa: Zur
Darstellung des Krieges von 1864 in dänischen Bildungsmedien

Sebastian Barsch (Kiel), Rolf Fischer (Kiel), Gerhard Fouquet (Kiel),
Rainer Hering (Schleswig), Karl Heinrich Pohl (Kiel) und Silke Urbanski
(Hamburg): Podiumsdiskussion zur Landesgeschichte an der Schule

Karsten Dölger (Plön): Landesgeschichte im Unterricht - Ein Rückblick
auf 36 Jahre Praxis

Rolf Schulte (Kiel): Landes- oder Regionalgeschichte in der Schule?

Detlev Kraack (Plön): Landes-, Regional-, und Lokalgeschichte - bislang
weitgehend ungenutzte Potenziale für die schulische Vermittlung von
Geschichte

Silke Urbanski (Hamburg): Das Hamburg-Geschichtsbuch. Ein im Aufbau
befindliches digitales Angebot zur Vermittlung der Regionalgeschichte

URL zur Zitation dieses Beitrages
<http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=7044>

[Regionalforum-Saar] Bestand "hist. Pfarrbibliothek St. Wendel" in der Bibliothek des Priesterseminars Trier

Date: 2017/03/17 08:42:44
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Morgen,

 

letzten Dienstag habe ich mit dem ehemaligen Leiter des Pfarrarchivs, Gerd Schmitt, über die zahlreichen Bücher gesprochen, die vor etlichen Jahren aus dem Pfarrarchiv aus Platz- und Erhaltungsgründen an das Bistumsarchiv Trier abgegeben worden waren (2003 oder 4). Diese Bücher bestanden zu einem Teil aus dem Nachlaß eines der letzten der Familie von Hame, der noch in St. Wendel geboren wurde, Carl Heinrich Wendelin von Hame. Der andere Teil waren Bücher, die im Laufe der Zeit ihren Weg ins Pfarrarchiv gefunden haben.

 

Im Bistumsarchiv Trier erfuhr ich nun, daß der gesamte Bestand - natürlich mit Einverständnis der Pfarrei St. Wendel, die ja weiterhin Eigentümer war - an das Priesterseminar abgegeben und in dessen Bibliothek eingegliedert wurde. Diese befindet sich in Trier im Stockwerk unter dem Bistumsarchiv (Website: http://katalog.bps-trier.de/).

 

Dort war ich gestern morgen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Das mißlang gründlich, weil der von mir auf ca. 200 Titel geschätzte Bestand mehr als 4000 Titel umfaßt.

 

(siehe auch „http://www.bps-trier.de/hist_pfarr_kloster.php“)

 

Darunter befanden sich zwei Titel, die meine Aufmerksamkeit erregten:

 

Fürstentum Lichtenberg 

LinkAmts- und Intelligenz-Blatt des Fürstenthums Lichtenberg  

12.1828 - 1832 nachgewiesen  

Sign.: WEN V 28

 

LinkSachsen-Coburg 

LinkHerzoglich Sachsen-Coburgisches Amts- und Intelligenz-Blatt  

[1.]1817 - 11.1827[?]  

St. Wendel  

LinkSign.: WEN V 8  

 

Verständlich, daß ich mir das nicht entgehen lassen konnte. Ich ließ mich als Benutzer eintragen (koschd nix) und die Bände des Sachsen-Coburgischen Blattes ausheben. Ein paar weiße Baumwollhandschuhe - die mehr hindern als nützen -, den Laptop nebendran für Notizen, und los ging’s.

 

Und stieß direkt auf den Nachruf von Carl Heinrich Wendelin von Hame.

 

Und auf eine Schilderung, wie 1817 in St. Wendel der Geburtstag von Herzog Ernst gefeiert wurde.

 

Für 1 Euro pro Doppelseite ließ ich mir einige Scans aus dem ersten Band anfertigen, die ich jetzt nacheinander abschreiben will. Da geht es um Auswanderungen, Versteigerungen, Personalbewegungen, alle möglichen Bestimmungen, Steckbriefe etc.

 

Die Schilderung des Geburtsfestes - wooaahh - ist etwas schleimig geraten, vor allem das Lied. Das bekommen Sie gleich in eigener Email. Viel Spaß damit.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] das Geburtsfest Sr. Duchlaucht des regierenden Herrn Herzogs Ernst betreffend.

Date: 2017/03/17 08:48:24
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Landeschronik


Am 2.d.M. [2. Januar] wurde zu St. Wendel das Geburtsfest Sr. Duchlaucht des regierenden Herrn Herzogs Ernst souveränen Fürsten von Coburg und Saalfeld feyerlich begangen.


Es hatte sich zu dem Ende eine Gesellschaft von Beamten weltlichen und geistlichen Standes und mehrere Einwohner hiesiger Stadt zu einem Mittagsmahl im Gasthaus zum goldenen Engel vereinigt.


Während des Mahles wurde auf Sr. des regierenden Herrn Herzogs Durchlaucht und auf Höchstdessen fürstliches Haus, so wie auf das Heil der hohen teutschen Bundesversammlung und der Herzoglichen diesseits und jenseits des Rheins gelegenen Lande, passende Toasts unter Abfeuerung des Geschützes ausgebracht, welche mit lautem Jubel aufgenommen wurden. Bey dem Toast auf des Herrn Herzogs Durchlaucht wurde nachstehender Gesang mit Begleitung der Musik der freywillig gebildeten diesigen Bürger-Garde abgesungen.

 

Mel. God save the King. etc.

 

Heil unsrem Fürsten Heil,

Heil Ernst dem Teutschen Heil,

Heil Sachsen Heil!

 

Wir sind mit hoher Lust

Deiner uns stolz bewußt,

Für Dich schlägt jede Brust,

Heil Ernst Dir Heil!

 

Gott, Fürst und Vaterland,

Ein heilig hehres Band, ,

Rettet die Drey.

 

Wo der Fürst Gutes schafft, ,

Schützet Ihn Gottes Kraft

Und Seines Volckes Glück

Lohnt Ihm die Treu.

 

Treue geloben wir

Ernst heut’ aufs Neue Dir,

Bey Deinem Fest.

 

Friede des Vaterslands,

Himmlicher Palmenkranz,

Höhet der Freude Glanz

Bey Deinem Fest!

 

Am Ende der Tafel wurden für die Armen nicht unbedeutende Beyträge gesammelt und der Herr Oberburgermeister Cetto und der Herr Friedensrichter Riotte alhier, übernahmen gerne die Mühe der Vertheilung. Die Freude des Tages, die sich so allgemein als herzlich aussprach, beschloß ein fröhlicher Ball.

 

Quelle: Herzoglich Sachsen=Coburgisches Amts und Intelligenzblatt, St. Wendel, Nr. 2 den 1ten (?) Januar 1817,

eingesehen in der Bibliothek Priesterseminar, Signatur Wen V 8

[Regionalforum-Saar] Ein Team aus dem Saarland dreht ei nen Film über den hl. Wendalinus in den USA

Date: 2017/03/17 21:04:56
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Hallo,

dieser Link führt zu dem Artikel, der über den Besuch des Saarbrücker Teams in Perkinsville, Steuben, New York, erschienen ist.

Der Artikel ist recht lang und in englischer Sprache verfaßt.

http://www.dansvilleonline.com/news/20170316/german-documentary-features-local-church

Mit freundlichem Gruß

Roland Geiger


[Regionalforum-Saar] Film besucht Perkinsville in Amerika

Date: 2017/03/19 13:41:40
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Hallo,

ich habe den Zeitungsartikel von gestern übersetzt.

Roland Geiger


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Deutsche Dokumentarfilmer besuchen örtliche Kirche

 

Geschrieben 16. März 2017 um 12:12

Von Jasmin Willis, Genesee-Country-Express

 

PERKINSVILLE – Vor über tausend Jahren wurde ein Mann in eine königliche Familie geboren und wählte ein Leben des Glaubens; am Jahrestag seines Todes hat ein Filmteam einen Weg gefunden, die Auswirkungen zu ehren; die er auf der ganzen Welt hinterließ.

 

St. Wendel (oder Wendelin) war ein irischer König, geboren mitte des sechsten Jahrhunderts. Er machte eine Pilgerreise nach Rom und beschloß auf dem Heimweg, sich in Deutschland niederzulassen und sein Leben dem Gebet zu widmen. Der Ort, den er wählte, war der Westrich in der deutschen Diözese Trier zwischen Rhein und Mosel. Er hinterließ in dieser Welt seine Spuren, die bis lange nach seinem Tod bestehen würden ... 1400 Jahre danach, um genau zu sein.

 

Carpe Diem Film- und TV-Produktion ist ein Filmteam aus Deutschland, dem die Aufgabe gestellt wurde, eine Geschichte von St. Wendel und der Wirkung, die er auf die ganzen Welt hatte, zusammenzustellen. Produzentin Barbara Wackernagel-Jacobs, Regisseur Philipp Majer und Kameramann Max Kern unternehmen diese Reise in der ganzen Welt. Sie besuchten die Sacred Heart Church am 10. März, um einen Blick auf die Reliquie des hl. Wendel Relic zu werfen und mit einigen Einheimische zu reden, die eine Verbindung in die Heimat zu haben.

 

Sacred Heart Church wurde ursprünglich erbaut im Jahre 1836, nachdem mehrere deutsche Familien in diesem Gebiet eingewandert waren. Die Kirche, die heute in Perkinsville steht, wurde 1883 erbaut. 1896 wurde von der deutschstämmigen Pfarrer, Pater Alois Huber, entschieden, ein Relikt des geliebten Heiligen in die Sacred Heart Church zu holen.

 

Kern sagte, die Wendalinuspfarrei in Deutschland die Film-Crew gebeten, einen Dokumentarfilm über die Geschichte des Heiligen und seine Auswirkungen zu drehen.

 

"Alle 10 Jahre nehmen sie die Skelettreste von St. Wendel aus dem Grab und legen sie auf einem Altar vor der Kirche. Menschen unternehmen Wallfahrten, um ihn zu sehen und zu beten", sagte er. "Dies ist das 1.400 Jahr nach seinem Tod." Es wird eine große Feier in der Kirche geben. Das wird eine große Sache."

 

"Die Pfarrei St. Wendel in Deutschland kam zu uns und hat Philipp und Barbara gefragt, ob sie einen Film auf seinen Spuren machen würden, die man von ihm auf der ganzen Welt gefunden habe," fuhr Kern fort. "Wir begannen zu googeln, um diese Spuren zu finden, und brauchtem Hilfe von der deutsche Historiker Roland Geiger. Roland riet uns, hierher zu kommen."

 

Nach der Entdeckung von Reliquien des St. Wendel in Brasilien, Bulgarien, Rumänien und sogar in Minnesota hat das Team den Weg hierher gefunden.

 

"Eine Menge Leute in Minnesota sagte, dass sie sich entschieden haben müssen, aus Deutschland dorthin zu kommen, weil es hier fast wie zu Hause aussieht", sagte Kern. "Man sagt das gleiche über Perkinsville."

 

Die deutsche Film-Crew begann dieses Projekt im August 2016. Sie haben viele Reisen in den letzten Monaten getan und finden es interessant, wie viele Menschen immer noch von St. Wendel berührt werden.

 

"Ich stelle fest, dass Menschen ganz unterschiedliche Gründe hatten, um in den Besitz einer solchen Reliquie zu gelangen", sagte Kern. "Einige empfanden es als eine Möglichkeit, andere zum katholischen Glauben zu führen."

 

Kern ist kein religiöser Mensch, aber er denkt, dass ihm das dieses Projekt zu verstehen hilft.

 

"Ich bin nicht durch irgendetwas beeinflusst", sagte er. "Ich tue dies, weil ich die verschiedenen Möglichkeiten kennen möchte, wie diese eine Person die Welt beeinflusst hat und warum er so wichtig ist. Menschen glauben immer noch in St. Wendel."

 

Der Film wird am 11. Oktober in St. Wendel, Deutschland, Premiere haben. Sacred Heart Church und all jenen, die daran teilnahmen, wird man eine DVD-Kopie schicken. Dieser Dokumentarfilm berührt bereits viele Menschenleben auf der ganzen Welt, und sie sind begierig, ihn zu sehen.

 

"Es ist wirklich interessant, Menschen auf der ganzen Welt zu finden, die die gleiche Liebe für den gleichen Heiligen teilen ", sagte Kern. "Wir finden überall, wo wir gehen, immer mehr über ihn heraus.“

 

Fr. Mike Twardzik glaubt, dass dieser Dokumentarfilm fantastisch sein wird.

 

"Die Gemeinde feiert dieses bedeutende Jubiläum," sagte er. "Im 19ten Jahrhundert erbat sich unserer Kirchengemeinde ein Relikt, um dieVerbindungen zu unserer deutschen Heimat zu pflegen, deshalb wollten sie eine Reliquie hier haben. Unsere Gegend sieht aus wie Deutschland."

 

Wackernagel-Jacobs sagte, dies ist eine spirituelle Reise für ihre Film-Crew.

 

"Wir sind machen keinen Kirchenfilm. Wir machen einen kulturellen und historischen Film,"sagte sie. "Wir lernen eine Menge über die Geschichte und die Vorstellungen, die die Menschen in ihre neue Heimat brachten. Sie hatten ein starkes Vertrauen in Kirche und Gott. Wenn du in der Nähe von St. Wendel aufwächst, kennst du sein Leben. Wir werden Geschichte erzählen. Der jungeMax wird umher spazieren und Interviews führen. Er fragt sich selbst, was die Geschichte von St. Wendel ist."

 

Pater Stephen Karani sagte, dieser Dokumentarfilm wird die Kraft des Glaubens beleuchten.

 

"Es ist ein Höhepunkt der Macht des Glaubens, und wie weit man das Evangelium verbreiten kann. Wir reden immer noch über sein Engagement für den Glauben,"sagte er. "Er führt immer noch unsere Gemeinschaft an. Er ging aus seinem Dorf in die ganze Welt. Er wäre sehr überrascht zu sehen, wie weit er nach seinem Tod gereist wäre. Er hat sein Engagement zum Glauben lebendig gehalten."

 

Majer, sagte, dass dieser Dokumentarfilm eine großartige Möglichkeit für ihn sei, neue Leute kennenzulernen.

 

"Es ist eine große Chance für mich, verschiedene Leute zu treffen und um die ganze Welt zu reisen," sagte er. "Ich bekomme zu sehen, wie weit St. Wendel gekommen ist. Ich denke, es ist erstaunlich, dass eine Person in der Geschichte so weit kommen kann und über einen so langen Zeitraum hinweg. "

 

Einige langjährige Gemeindemitglieder nahmen ebenfalls an der Dokumentation teil.

 

Sally Higginbotham sagte, dass diese Dokumentation der Gemeinschaft sehr viel bedeuten wird.

 

"Das betrifft die Geschichte der Gemeinde. Meine Vorfahren kamen aus Deutschland hierher," sagte sie. "Ich glauben, dass sie haben die erste Kirche auf dem Hügel mitgebaut und waren auch beteiligt, diese Reliquie in unsere Kirche zu bringen. Dies ist unsere Heimat, und sie hat eine große Geschichte. Wir kommen jeden Sonntag hierher. Sacred Heart ist mein Zuhause."

 

Higginbotham fügte hinzu, daß es Pfarrer Joseph Hummell war, die geholfen hat, die Reliquie aus Deutschland nach Perkinsville zu bringen.

 

"Er arbeitete mit Fr. Huber zusammen und brachte sie mit, als er in die Staaten kam," sagte sie. "Die Leute hatten immer noch Heimweh nach ihrer Heimat. Sie wollten ein Stück St. Wendel in ihrer Kirche."

 

Higginbotham plant, die Pilgerfahrt nach St. Wendel in Deutschland für die große Jubiläumsfeier zu unternehmen und möchte auch dort den Dokumentarfilm zu sehen.

 

Marleen Mark sagte, Sacred Heart Church gibt Dir ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Man wird herzlich willkommen geheißen, wenn man durch diese Tür eintritt", sagte sie. "Die Kirche ist so schön, und Du fühlst die Gnade Gottes auf Dich fallen."

 

Betty Engel sagte, diese Kirche seit jeher ihr Zuhause, und sie wird traurig bei der Vorstellung, dass die Türen eines Tages für immer schließen können.

 

"Das ist meine Kirche. Ich wurde hier getauft. Ich habe hier geheiratet,"sagte sie. "Ich habe hier mein ganze Leben gelebt, und ich hasse den Gedanken, den die Türen eines Tages für immer schließen können."

 

Der Film hat in (einer) St. Wendelskirche begonnen und endet dort. Die Geschichte St. Wendels wird von Kirche zu Kirche auf der ganzen Welt seit Ewigkeiten weitergegeben. Sein Vermächtnis lebt weiter in den Herzen und Seelen aller, die sich vor seinen heiligen Gebeine niederknien oder an seine bedingungslose Liebe in der Kraft des Gebets glaubten.

 

Nach St. Wendel Tod begannen durch seine himmlische Schirmherrschaft Wunder zu wirken, so dass eine Kapelle gebaut wurde, um sein Grab zu bergen. Im Jahre 1320 betete die Gemeinschaft zuihm für Bewahrung vor der Pest. Die Pest ging an der Stadt vorbei, so dass der Erzbischof von Trier aus in Dankbarkeit, die Kapelle des heiligen Manns um. Dieses Gebäude wurde wiederum von einer großen gotischen Grabeskirche ersetzt. Die Leute von dort, hauptsächlich Landwirte, nahmen St. Wendel als offiziellen Schutzpatron ihrer Arbeit und ihrer Gemeinde an.

 

[Regionalforum-Saar] noch mal der Artikel übers Fi lmteam in Amerika,

Date: 2017/03/22 09:22:31
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

aber in einer etwas besseren Variante. Die erste war überaus holprig. Die hier ist hoffentlich etwas besser.

Gleichwohl mir keine vernünftige Übersetzung für das Wort "anniversary" in Bezug auf die 1400te Wiederkehr des Sterbejahres einfällt. "Jubiläum" paßt nicht so wirklich, auch wenn der Tag des Todes kirchlich die Geburt im Himmel darstellt (aber das weiß kaum jemand). Und "Jahrestag" paßt auch nicht, weil es sich um ein Jahr handelt, und über "Jahresjahr" brauchen wir nicht zu reden :-). Hat jemand eine bessere Idee?

Roland Geiger


Deutsche Dokumentarfilmer besuchen örtliche Kirche

 

Geschrieben 16. März 2017 um 12:12

Von Jasmin Willis, Genesee-Country-Express

 

PERKINSVILLE – Vor über tausend Jahren wurde ein Mann in eine königliche Familie geboren und wählte ein Leben des Glaubens; am Jahrestag seines Todes hat ein Filmteam einen Weg gefunden, die Auswirkungen zu ehren; die er auf der ganzen Welt hinterließ.

 

St. Wendel (oder Wendelin) war ein irischer König, geboren Mitte des sechsten Jahrhunderts. Er machte eine Pilgerreise nach Rom und beschloß auf dem Heimweg, sich in Deutschland niederzulassen und sein Leben dem Gebet zu widmen. Der Ort, den er wählte, war der Westrich in der deutschen Diözese Trier zwischen Rhein und Mosel. Er hinterließ in dieser Welt seine Spuren, die bis lange nach seinem Tod bestehen würden ... 1400 Jahre danach, um genau zu sein.

 

Carpe Diem Film- und TV-Produktion ist ein Filmteam aus Deutschland, dem die Aufgabe gestellt wurde, eine Geschichte von St. Wendel und der Wirkung, die er auf die ganze Welt hatte, zusammenzustellen. Produzentin Barbara Wackernagel-Jacobs, Regisseur Philipp Majer und Kameramann Max Kern unternehmen diese Reise in der ganzen Welt. Sie besuchten die Sacred Heart Kirche am 10. März, um einen Blick auf die Reliquie des hl. Wendel zu werfen und mit Einheimischen zu reden, die eine Verbindung in die alte Heimat zu haben.

 

Die erste Sacred-Heart-Kirche wurde im Jahre 1836 erbaut, nachdem mehrere deutsche Familien in dieses Gebiet eingewandert waren. Die heutige Kirche in Perkinsville wurde 1883 erbaut. 1896 entschied der deutschstämmige Pfarrer Alois Huber, ein Relikt des geliebten Heiligen in die Sacred-Heart-Kirche zu holen.

 

Kern sagte, die St. Wendalinuspfarrei in Deutschland habe die Film-Crew gebeten, einen Dokumentarfilm über die Geschichte des Heiligen und seine Auswirkungen zu drehen.

 

"Alle 10 Jahre werden die Skelettreste des hl. Wendelin aus dem Grab genommen und auf einem Altar vor der Kirche ausgestellt. Menschen unternehmen Wallfahrten, um ihn zu sehen und zu beten", sagte er. "Dies ist das 1.400te Jahr nach seinem Tod." Es wird eine große Feier in der Kirche geben. Das wird eine große Sache."

 

"Die Pfarrei St. Wendelin in Deutschland hat Philipp und Barbara gefragt, ob sie einen Film von seinen Spuren machen würden, die man von ihm auf der ganzen Welt gefunden hat," fuhr Kern fort. "Wir begannen zu googeln, um diese Spuren zu finden, und erhielten Hilfe von dem deutschen Historiker Roland Geiger. Roland riet uns, hierher zu kommen."

 

Nach der Entdeckung von Wendelsreliquien in Brasilien, Bulgarien, Rumänien und sogar in Minnesota hat das Team den Weg hierher nach Perkinsville gefunden.

 

"Viele Leute in Minnesota sagten, dass ihre Vorfahren sich entschieden haben müssen, aus Deutschland dorthin zu kommen, weil es hier fast wie zu Hause aussieht", sagte Kern. "Man sagt das gleiche über Perkinsville."

 

Das deutsche Filmteam begann dieses Projekt im August 2016. Sie haben viele Reisen in den letzten Monaten getan und finden es interessant, wie viele Menschen immer noch vom hl. Wendelin berührt werden.

 

"Ich habe festgestellt, dass Menschen ganz unterschiedliche Gründe hatten, um in den Besitz einer solchen Reliquie zu gelangen", sagte Kern. "Einige empfanden es als eine Möglichkeit, andere zum katholischen Glauben zu führen."

 

Kern ist kein religiöser Mensch, aber er denkt, dass ihm das dieses Projekt zu verstehen hilft.

 

"Ich bin nicht durch irgendetwas beeinflusst", sagte er. "Ich tue dies, weil ich die verschiedenen Möglichkeiten kennen möchte, wie diese eine Person die Welt beeinflusst hat und warum er so wichtig ist. Menschen glauben immer noch an den hl. Wendelin."

 

Die Premiere des Films wird am 11. Oktober in St. Wendel, Deutschland, stattfinden. Der Sacred-Heart-Pfarrei und all jenen, die an den Aufnahmen teilnahmen, wird man eine DVD-Kopie schicken. Dieser Dokumentarfilm berührt bereits jetzt viele Menschenleben auf der ganzen Welt, und sie sind begierig, ihn zu sehen.

 

"Es ist wirklich interessant, Menschen auf der ganzen Welt zu finden, die die gleiche Liebe für den gleichen Heiligen teilen ", sagte Kern. "Wir finden überall, wo wir gehen, immer mehr über ihn heraus.“

 

Fr. Mike Twardzik [einer der beiden Pfarrer der Pfarrei „Holy Family“ in Wayland, zu der Sacred Heart in Perkinsville gehört] glaubt, dass dieser Dokumentarfilm fantastisch werden wird.

 

"Die Gemeinde feiert dieses bedeutende Jubiläum," sagte er. "Im 19ten Jahrhundert erbat sich unserer Kirchengemeinde eine Reliquie, um die Verbindungen zu unserer deutschen Heimat zu pflegen; deshalb wollten sie eine Reliquie hier haben. Unsere Gegend sieht aus wie Deutschland."

 

Frau Wackernagel-Jacobs sagte, dies ist eine spirituelle Reise für ihre Film-Crew.

 

"Wir drehen keinen Kirchenfilm. Wir drehen einen kulturellen und historischen Film," sagte sie. "Wir lernen eine Menge über die Geschichte und die Vorstellungen, die die Menschen in ihre neue Heimat brachten. Sie hatten ein starkes Vertrauen in Kirche und Gott. Wenn Du in der Nähe von St. Wendel aufwächst, kennst Du sein Leben. Wir werden Geschichte erzählen. Der junge Max wird umher gehen und Interviews führen. Er fragt sich selbst, was die Geschichte des hl. Wendelin ist."

 

Pater Stephen Karani [der andere Pfarrer in Wayland] sagte, dieser Dokumentarfilm wird die Kraft des Glaubens beleuchten.

 

"Es ist ein Höhepunkt der Macht des Glaubens und wie weit man das Evangelium verbreiten kann. Wir reden immer noch über Wendelins Einsatz für den Glauben,"sagte er. "Er führt immer noch unsere Gemeinschaft an. Er ging aus seinem Dorf in die ganze Welt. Er wäre sehr überrascht zu sehen, wie weit er nach seinem Tod gereist ist. Er hat sein Engagement zum Glauben lebendig gehalten."

 

Majer sagte, dass dieser Dokumentarfilm eine großartige Möglichkeit für ihn sei, andere Menschen kennenzulernen.

 

"Es ist eine große Chance für mich, verschiedene Leute zu treffen und um die ganze Welt zu reisen," sagte er. "Ich bekomme zu sehen, wie weit St. Wendel gekommen ist. Ich denke, es ist erstaunlich, dass eine Person in der Geschichte so weit kommen kann und über einen so langen Zeitraum hinweg. "

 

Einige langjährige Gemeindemitglieder nahmen ebenfalls an der Dokumentation teil.

 

Sally Higginbotham sagte, dass diese Dokumentation der Gemeinschaft sehr viel bedeuten wird.

 

"Das betrifft die Geschichte der Gemeinde. Meine Vorfahren kamen aus Deutschland hierher," sagte sie. "Ich glauben, dass sie die erste Kirche auf dem Hügel [Sandy Hill] mitgebaut haben und auch beteiligt waren, diese Reliquie in unsere Kirche zu bringen. Dies ist unsere Heimat, und sie hat eine großartige Geschichte. Wir kommen jeden Sonntag hierher. Sacred Heart ist mein Zuhause."

 

Higginbotham fügte hinzu, daß es Pfarrer Joseph Hummell war, der geholfen hat, die Reliquie aus Deutschland nach Perkinsville zu bringen.

 

"Er arbeitete mit Fr. Huber zusammen und brachte sie mit, als er in die Staaten kam," sagte sie. "Die Leute hatten immer noch Heimweh nach ihrer Heimat. Sie wollten ein Stück des hl. Wendelin in ihrer Kirche."

 

Higginbotham plant, die Pilgerfahrt nach St. Wendel in Deutschland für die große Jubiläumsfeier zu unternehmen, und möchte auch dort den Dokumentarfilm sehen.

 

Marleen Mark sagte: „Die Sacred-Heart-Pfarrei gibt Dir ein Gefühl der Zugehörigkeit. Man wird herzlich willkommen geheißen, wenn man durch diese Tür eintritt. Die Kirche ist so schön, und Du fühlst die Gnade Gottes auf Dich fallen."

 

Betty Engel sagte, diese Kirche sei schon immer ihr Zuhause gewesen.

 

"Das ist meine Kirche. Ich wurde hier getauft. Ich habe hier geheiratet,"sagte sie. "Ich habe hier mein ganze Leben gelebt, und ich mag den Gedanken gar nicht, daß sich ihre Türen eines Tages für immer schließen könnten."

 

Der Film hat in einer St. Wendelskirche begonnen und endet dort. Die Geschichte des hl. Wendelin wird von Kirche zu Kirche auf der ganzen Welt seit Ewigkeiten weitergegeben. Sein Vermächtnis lebt weiter in den Herzen und Seelen aller, die vor seinen heiligen Gebeinen niederknien oder an seine bedingungslose Liebe in der Kraft des Gebets glauben.

 

Nach St. Wendelins Tod begannen durch seine himmlische Schirmherrschaft Wunder zu wirken, und eine Kapelle wurde gebaut, die sein Grab in sich aufnahm. Im Jahre 1320 betete die Gemeinschaft zu ihm um Schutz vor der Pest. Die Pest ging an der Stadt vorbei, so dass der Erzbischof von Trier aus Dankbarkeit die Kapelle des Heiligen umbauen ließ. Dieses Gebäude wurde dann durch eine große gotische Grabeskirche ersetzt. Die Bewohner des Ortes, hauptsächlich Landwirte, nahmen den hl. Wendelin als offiziellen Schutzpatron ihrer Arbeit und ihrer Gemeinde an.

 

 

Übersetzung: Roland Geiger, März 2017


[Regionalforum-Saar] Wachen und Kommandeure im KZ Auschwitz online

Date: 2017/03/24 09:33:32
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Das polnische Institut für Nationale Erinnerung (INR) hat die Namen von Wachen und SS-Kommandeuren des KZ Auschwitz online gestellt. Die Liste enthält gut 9000 meist deutsche Namen. Sie soll die aktuellste Liste dieser Art sein.


Die Website ist in deutsch, englisch und polnisch.

 

Personen können über eine Abfrage nach dem Vornamen und Nachnamen gesucht werden.

Oder man scrollt über eine Anfangsbuchstabenvorgabe nach dem Nachnamen.

 

Der Zugang und die Suche sind frei.

 

http://pamiec.pl/pa/form/60,Zaloga-SS-KL-Auschwitz.html

 

 

[Regionalforum-Saar] heute Nachwächtertreffen in S aarburg (bei Trier)

Date: 2017/03/25 09:09:56
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

letzte Woche im trier-reporter:

SAARBURG/TRIER. Am 25. und 26. März findet in Saarburg das insgesamt zwölfte rheinland-pfälzische Nachtwächtertreffen statt. Über 30 Nachtwächter aus Rheinland-Pfalz werden zu dem Treffen erwartet. Am Samstag, 25. März, bieten die Nachtwächter zudem für die Bevölkerung eine öffentliche und kostenfreie Führung an. Treffpunkt ist der Saarburger Fruchtmarkt. Dort stellen sich die 30 Nachtwächterinnen und Nachtwächter um 20 Uhr in ihren traditionellen Gewandungen vor. Anschließend geleiten die Saarburger Nachtwächter, Fiede Weishaar und Uwe Thein, ihre Kollegen und interessierte Bürger während der etwa zweistündigen Führung durch die Gassen der Stadt.


Nach 2007 findet das jährliche Treffen dieses Jahr bereits zum zweiten Mal in Saarburg statt. Die regelmäßigen Veranstaltungen dienen dem Erfahrungsaustausch und der internen Kommunikation der Wächter. So gibt es – neben der öffentlichen Führung – noch ein interessantes Rahmenprogramm mit Diskussionen und weiteren Führungen. Ein Highlight ist dabei der Empfang der gewandeten Nachtwächter durch den Bürgermeister der Stadt Saarburg, Jürgen Dixius, am 25. März um 19 Uhr im Sitzungssaal/Warsberghaus. (tr)


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Nächstes Jahr am 24ten und 25ten März 2018 treffen sich die Nachtwächter zum 13ten Mal ... dann in St. Wendel, weshalb die Veranstaltung das "13te Westricher Nachtwächtertreffen" genannt wird (nee, Jungs, das geht ja nicht, daß wir uns im Saarland treffen und das ganze "Rheinland-Pfälzisches Nachtwächtertreffen" nennen - die Blamaasch, nää, die Blamaasch).

Heute abend in Saarburg sind auch mindestens zwei Nachtwächter aus dem Saarland dabei - Nachbarschaftshilfe, das versteht sich.

CU

Roland Geiger, Nachtwächter in St. Wendel

[Regionalforum-Saar] "Von Seelen- und Bauchdeutschen , unbesungenen Helden und Bindestrich-Amerikanern, blutigen Schlachten und goldenen Zeiten“

Date: 2017/03/27 10:54:07
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

"Von Seelen- und Bauchdeutschen, unbesungenen Helden und Bindestrich-Amerikanern, blutigen Schlachten und goldenen Zeiten“

 

Donnerstag, 6. April 2017, 19 Uhr
Hotel Stadt Homburg, Ringstraße 80, Homburg

 

Referent: Klaus Friedrich, Homburg

 

Begrüßung: Dr. Bruno von Lutz, Geschäftsführender Direktor des Deutsch-Amerikanischen Instituts Saarbrücken

 

„Von Seelen- und Bauchdeutschen, unbesungenen Helden und Bindestrich-Amerikanern, blutigen Schlachten und goldenen Zeiten“

 

Unzählige Menschen wanderten aus ganz unterschiedlichen Beweggründen aus Deutschland aus, um jenseits des Atlantiks eine neue Heimat zu finden und so hat Schätzungen zufolge heute jeder sechste Einwohner der Vereinigten Staaten von Amerika deutsche Vorfahren.

 

Am 6. April 1917 erklärten die USA dem Deutschen Reich den Krieg."Recht ist kostbarer als Frieden" wird US-Präsident Wilson zitiert, als er die amerikanischen Truppen nach Europa sandte. Der Vortrag „Von Seelen- und Bauchdeutschen, unbesungenen Helden und Bindestrich-Amerikanern, blutigen Schlachten und goldenen Zeiten“ beleuchtet Aspekte des deutsch-amerikanischen Zusammenlebens in der „Neuen Welt“. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf ausgewählten Spuren, die Menschen aus der Saar-Pfalz-Region in den USA und umgekehrt Amerikaner an der Saar hinterlassen haben.

 

Eine Veranstaltung der Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Saarpfalz in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Saar-Pfalz und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Saarbrücken mit freundlicher Unterstützung durch das Hotel Stadt Homburg.

 

 

 

 

 

 

 

 

[Regionalforum-Saar] Vertiefende Familienforschung - Seminar und Buch

Date: 2017/03/28 09:26:45
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Guten Morgen,

 

das von mir selbst totgesagte Seminar „Vertiefende Familienforschung“ im nächsten November hat doch überlebt (weil ich mich von den Teilnehmern habe überreden lassen).

 

Somit wird es am 11ten und 12ten November 2017 wieder eine Veranstaltung auf Schloß Dhaun geben.

 

Einige Vorträge sind auch schon „klar“.

=> Nach zwei Vorträgen über die Hugenotten werden wir uns mit Johannes Calvin und dem von ihm  begründeten Calviniusmus beschäftigen.

=> Ein anderer Vortrag geht über den Ausbruch  des Vulkans Tambora im Jahre 1815, der im sog. „Jahr ohne Sommer“ resultierte, was u.a. Auswanderungen zur Folge hatte.

=> Mein  Vortrag wird über einen Besucher aus dem Morgenland in meiner Heimatstadt St. Wendel Mitte des 18ten Jahrhunderts gehen.

=> Es gibt ein Referat über den 30-jährigen Krieg und

=> eins über Löhne und Preise 1600-1900.

=> Und auch mal wieder eine Leseübung mit ausgesuchten Texten

 

http://www.schlossdhaun.de/cms/front_content.php?idcat=87&idart=157

 

--------------

 

Die meisten Vorträge vom letzten Seminar habe ich in einem kleinen Buch zusammengestellt. Darin sind enthalten:

 

=> Sterblichkeit und Todesursachen - ein Beitrag zur Familienforschung aus historisch-demographischer Sicht (Helmut Priewer)

=> Entwicklung der Pfarreien (Florian Kunz)

=> Quellen zur Genealogie der Hugenotten (Dierk Loyal)

=> Isaac Haudot. Der Weg eines hugenottischen Auswanderers vom Metzer Land nach South Carolina. (Irene Mattern)

=> Verweigerte Ostereier und skandalträchtige Prozessionen - Visitationen – Visitatoren – Protokolle (Margarete Stitz)

=> Tot und begraben und … - Dokumentation von Kriegssterbefallanzeigen (Roland Geiger)

 

„Vertiefende Familienforschung“

A5, vollfarbig

ca 152 Seiten

broschiert

Preis 12 Euro plus 1,20 Euro Versand.

 

Ein paar Exemplare habe ich noch; danach dauert’s eine gute Woche für den Nachdruck.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Roland Geiger

[Regionalforum-Saar] Vortrag von Dr. Klaus-Peter Henz: Das keltische Schwertgrab im Wareswald

Date: 2017/03/28 09:30:55
From: Roland Geiger <alsfassen(a)web.de>

Do. 06.04.2017
19.30 Uhr
Tholey, Rathaussaal Vortrag von Dr. Klaus-Peter Henz: Das keltische Schwertgrab im Wareswald
Veranstalter: Gemeinde Tholey, Historischer Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes e.V.
Um die Mitte des 3. Jahrhunderts. v. Chr. wurde an der Stelle, an der sehr viel später der gallo-römische Mars-Tempel im Wareswald geweiht wurde, eine keltische Brandbestattung unter einem kleinen Hügel angelegt. Im Grab wurden mehrere Gefäße deponiert, die wohl Speise und Trank für den Bestatteten enthielten. Dem Bestatteten gab man aber auch sein Schwert in der Scheide mit in das Grab. Die Waffe zeichnet den Mann als Krieger aus. Weitere Teile seiner Bewaffnung wurden wohl beim Tempelbau zerstört. Das Grab gehört zu den eher seltenen Waffengräbern der sog. Mittellatène-Zeit, von denen nur wenige in unserer Region überliefert sind. Die Einführung zur Ausstellung im Theulegium gibt eine Übersicht zum Grab, seine chronologische Stellung und geht auf die Zerstörung des Grabes durch den Bau des Tempels in gallo-römischer Zeit ein. Im Anschluss an den Vortrag kann die neugestaltete Ausstellung zum Schwertgrab im Museum Theulegium besucht werden. Die Gemeinde Tholey und der Historischer Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey e.V. laden zu dieser Veranstaltung herzlich ein.